30. August 2022
- Unis schlagen wegen Teuerungen Alarm: Ohne Unterstützung wird Qualität sinken - Suchdienst für vermisste Menschen: Tag der Verschwundenen - Verjüngte HSG Graz ist bereit für die neue Saison - Sturm: Cupduell gegen einen Traditionsverein - In Kurdistan ein Star - in Graz ein Flüchtling
- Unis schlagen wegen Teuerungen Alarm: Ohne Unterstützung wird Qualität sinken
- Suchdienst für vermisste Menschen: Tag der Verschwundenen
- Verjüngte HSG Graz ist bereit für die neue Saison
- Sturm: Cupduell gegen einen Traditionsverein
- In Kurdistan ein Star - in Graz ein Flüchtling
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<strong>30.</strong> AUGUST <strong>2022</strong>, E-PAPER AUSGABE<br />
Getty<br />
Quelle: ZAMG<br />
24°<br />
Der Tag<br />
verläuft<br />
unbeständig.<br />
Von Westen her<br />
ziehen Regenschauer<br />
und einzelne Gewitter<br />
auf. Höchstwerte bei 24 Grad.<br />
Sport I<br />
Die HSG Graz ist mit verjüngtem Kader<br />
bereit für die heurige Handball Saison.<br />
Das erste Spiel geht gegen die Fivers. 4<br />
Sport II<br />
Der SK Sturm spielt morgen um 18 Uhr in<br />
der Merkur Arena gegen Austria Salzburg.<br />
Es gibt einen Sicherheitskorridor. 4<br />
Jetzt schlagen die Unis Alarm:<br />
Teuerungen schaden<br />
Bildungsstandort,<br />
1.000 Jobs in Gefahr<br />
GEPA, LPD STMK., MED UNI, HUMMER, KK (2)<br />
Hilferuf. Die steirischen Universitäten fordern finanzielle Unterstützung von der Bundesregierung. Angesichts der Inflation fehlen mit Stand Mai bis<br />
2024 105 Millionen Euro, inzwischen stieg die Inflation aber weiter an. Das könnte die Ausbildungsqualität drücken und auch Jobs kosten. SEITE 2
2 graz<br />
www.grazer.at <strong>30.</strong> AUGUST <strong>2022</strong><br />
Neuerungen innerhalb des Pandemie-Managements<br />
ab Herbst. GETTY<br />
Neuer Impfstoff<br />
und Freitesten<br />
■ Ab September kommen<br />
wieder Neuerungen beim Corona-Pandemiemanagement.<br />
Ab heute steht der neue Impfstoff<br />
von Valneva den Steirern<br />
in den Impfstraßen zur<br />
Verfügung. Dieser ergänzt das<br />
bestehende Angebot, da er als<br />
Ganzvirusimpfstoff einer neuen<br />
Technologie angehört. Mit<br />
dieser Erweiterung können<br />
nun auch jene Personen angesprochen<br />
werden, die dem<br />
anderen Impfstoff gegenüber<br />
noch skeptisch waren.<br />
Unis schlagen wegen Teuerungen Alarm:<br />
Ohne Unterstützung<br />
wird Qualität sinken<br />
v.l.: Harald Kainz (Rektor TU Graz), Martha Mühlburger (Vizerektorin Montanuni Leoben), Georg Schulz (Rektor Kunstuni<br />
Graz), Hellmut Samonigg (Rektor Med Uni Graz) bei der heutigen Pressekonferenz.<br />
UNI GRAZ/TZIVANOPOULOS<br />
AUFSCHREI. Aufgrund der Inflation fehlen den steirischen Unis bis Ende 2024<br />
deutlich mehr als 100 Millionen Euro. Man appelliert an die Bundesregierung.<br />
Die Zahl der Grazer Neuinfektionen<br />
ist wieder angestiegen. GETTY<br />
Corona in Graz<br />
und Umgebung<br />
■ Die Infektionszahlen sind<br />
in Graz seit gestern wieder angestiegen.<br />
Die Sieben-Tage-<br />
Inzidenz beträgt 363,4 (gestern:<br />
347,7). In Graz-Umgebung liegt<br />
der Wert bei 333,3 (gestern:<br />
323,3). Im Durchschnitt sind es<br />
in der Steiermark momentan<br />
304,6 Fälle pro 100.000 Einwohner.<br />
Die niedrigste Inzidenz<br />
gibt es im Bezirk Voitsberg mit<br />
193,5. 3.458 Steirer sind inzwischen<br />
mit Corona verstorben –<br />
darunter 546 Grazer.<br />
Von Fabian Kleindienst<br />
fabian.kleindienst@grazer.at<br />
Ganz Österreich sorgt sich<br />
aktuell aufgrund der stetig<br />
steigenden Preise und<br />
der Unsicherheit im Energiesektor.<br />
Dabei ist vielfach noch unklar,<br />
welche nachhaltigen Schäden<br />
durch die Teuerungen entstehen<br />
können – auch in Bereichen, an<br />
die in erster Konsequenz vielleicht<br />
noch gar nicht gedacht wird. Heute<br />
schlugen die steirischen Universitäten<br />
in Graz Alarm. Denn: In der<br />
laufenden Leistungsvereinbarung<br />
mit dem Wissenschaftsministerium<br />
(2021 abgeschlossen) wurden<br />
für die steirischen Unis bis Ende<br />
2024 2,2 Milliarden Euro zur Verfügung<br />
gestellt – geplant wurde<br />
da allerdings mit einer jährlichen<br />
Preissteigerung von etwa 2,2 Prozent.<br />
Als die Inflation im Mai bei<br />
fünf Prozent lag, errechneten die<br />
Unis, dass sich für sie daraus eine<br />
dramatische Finanzierungslücke<br />
von ganzen 105 Millionen Euro bis<br />
Ende 2024 ergibt – bei der aktuellen<br />
Inflation (9,3 Prozent im Juli)<br />
dürfte sich das noch einmal fast<br />
verdoppeln. Dementsprechend<br />
forderten Harald Kainz (TU Graz),<br />
Peter Riedler (Uni Graz, heute<br />
nicht persönlich anwesend weil erkrankt),<br />
Hellmut Samonigg (Med<br />
Uni Graz), Georg Schulz (Kunstuni<br />
Graz) und Martha Mühlburger<br />
(Montanuniversität Leoben) heute<br />
in einer gemeinsamen Pressekonferenz<br />
mehr Mittel von der Bundesregierung.<br />
Denn das fehlende<br />
Geld an den Unis würde einen Rattenschwanz<br />
nach sich ziehen.<br />
Personalabbau<br />
105 Millionen fehlen bis Ende<br />
2024, so die Berechnungen im<br />
Mai. Davon verfallen, wie Samonigg<br />
aufzeigte, allein 53 Millionen<br />
auf Personalkosten, weitere 23 auf<br />
den Energieverbrauch. Würde sich<br />
die Summe, so wie es die aktuelle<br />
Inflation nahelegt, tatsächlich<br />
noch verdoppeln und es keine<br />
Unterstützung durch den Staat<br />
geben, hätte das massive Auswirkungen.<br />
Denn, so Samonigg: „Die<br />
Personalkosten an den steirischen<br />
Universitäten betragen rund 70<br />
Prozent der Gesamtkosten“. Einsparungen<br />
würden also zwangsweise<br />
auch das Personal massiv<br />
betreffen – bis zu 1000 qualifizierte<br />
Arbeitsplätze an den steirischen<br />
Universitäten könnten in diesem<br />
Szenario in den nächsten zwei Jahren<br />
nicht neu besetzt oder müssten<br />
sogar gekündigt werden.<br />
Qualitätsverlust<br />
In weiterer Folge drohe eine Abwanderung<br />
dieser qualifizierten<br />
Fachkräfte sowie ein Qualitätsverlust<br />
in Forschung und Lehre – etwa<br />
wenn Labore durch die Energiekosten<br />
nicht mehr betrieben werden<br />
könnten. Laut Schulz seien<br />
auch Studienzeitverzögerungen,<br />
Verzicht auf internationale Vortragende<br />
und weitere Einschränkungen<br />
möglich. Samonigg: „Wir<br />
befürchten eine Abwärtsspirale, einen<br />
technologischen Rückfall und<br />
mittelfristig einen massiven Verlust<br />
von Wettbewerbsfähigkeit des gesamten<br />
Standorts und letztendlich<br />
des Wohlstands“. Mit Blick auf den<br />
schon bestehenden Fachkräftemangel,<br />
eine drastische Botschaft.<br />
Laut Kainz ist man schon in<br />
Kontakt mit Wissenschaftsminister<br />
Martin Polaschek, appelliert nun<br />
aber vor allem an das Finanzministerium,<br />
die Unis zu unterstützen.<br />
„Die positive Weiterentwicklung<br />
der Universitäten ist in Gefahr. Eine<br />
entsprechende Erhöhung der Mittel<br />
ist unerlässlich“.
<strong>30.</strong> AUGUST <strong>2022</strong> www.grazer.at<br />
Suchdienst für vermisste Menschen<br />
graz 3<br />
Zum Tag der Verschwundenen<br />
STARK. Zum heutigen Internationalen Tag der Verschwundenen rückt das Rote Kreuz Steiermark<br />
wieder jene Menschen in den Mittelpunkt, die als verschwunden gelten. Ein Suchnetzwerk hilft.<br />
Aktuell sind 98 Personen in der Steiermark auf der Suche nach Angehörigen.<br />
Das steirische Rote Kreuz unterstützt hierbei.<br />
RK STMK.<br />
Von Lia Remschnig<br />
lia.remschnig@grazer.at<br />
Krieg, Naturkatastrophen,<br />
Konflikte – die Gründe,<br />
weshalb Menschen vermisst<br />
werden, sind zahlreich.<br />
Das Rote Kreuz Steiermark hilft<br />
aktuell 98 Menschen im Land,<br />
die eine angehörige Person suchen.<br />
Der heutige Internationale<br />
Tag der Verschwundenen soll<br />
die Schicksale jener Menschen<br />
in Erinnerung rufen, die als verschwunden<br />
gelten, gegen ihren<br />
Willen festgehalten werden oder<br />
auf der Flucht sind. Weltweit wird<br />
der Suchdienst aus Rotkreuz- und<br />
Rothalbmond-Bewegungen angeboten,<br />
um nach den Angehörigen<br />
zu suchen. Denn Teil des Genfer<br />
Rotkreuz-Abkommens sowie ein<br />
Menschenrecht ist es, zu wissen,<br />
wo sich Familienmitglieder befin-<br />
den. „Face to face“, als Herzstück<br />
und Suchplattform der internationalen<br />
Suchdienst-Netzwerke wird<br />
bereits seit 2013 eingesetzt. Menschen<br />
können dort Bilder hochladen<br />
und Fotos von Menschen veröffentlichen,<br />
die vermisst werden.<br />
Steirische Hilfe<br />
Auch die Schicksalsklärung wird<br />
über den steirischen Suchdienst<br />
angeboten. So können etwa auch<br />
detaillierte Nachforschungen im<br />
Zusammenhang mit vergangenen<br />
Kriegen oder dem aktuellen<br />
in der Ukraine gemacht werden.<br />
„Die Suche nach vermissten Personen<br />
und die Unterstützung ihrer<br />
Familien ist ein essenzieller<br />
Bestandteil unserer humanitären<br />
Mission“, so Andreas Jaklitsch,<br />
Landesgeschäftsführer des Österreichischen<br />
Roten Kreuzes, LV<br />
Steiermark.<br />
BEZAHLTE ANZEIGE DES LANDES STEIERMARK; BILD: GETTYIMAGES.AT / GOODBOY PICTURE COMPANY<br />
Corona-Schutzimpfung:<br />
Schützen Sie<br />
Ihr Kind<br />
Die Corona-Schutzimpfung ist für Kinder ab 5 Jahren<br />
allgemein empfohlen. Sie ist gut verträglich, hochwirksam,<br />
schützt vor COVID-19-Erkrankungen und möglichen<br />
Spätfolgen. Für Kinder von 5–11 Jahren gibt es eigene Impfstoffe.<br />
Wie bei Erwachsenen werden für einen optimalen<br />
Impfschutz drei Impfungen empfohlen.<br />
! Mehr Informationen unter www.impfen.steiermark.at<br />
Allgemeine Coronavirusinformationen erhalten Sie telefonisch<br />
über die Hotline der AGES unter 0800 555 621
4 graz<br />
www.grazer.at <strong>30.</strong> AUGUST <strong>2022</strong><br />
Christian Hallmann und Co. wollen mit der HSG Graz auch in dieser Saison<br />
wieder zumindest das Viertelfinale der Handball Liga Austria erreichen GEPA<br />
Verjüngte HSG Graz ist<br />
bereit für neue Saison<br />
AUFTAKT. Grazer Handballer startet mit dem<br />
Spiel gegen die Fivers in die neue HLA-Saison.<br />
Am Wochenende jubelten die Spieler des SK Sturm gegen Rapid, morgen<br />
geht es gegen Austria Salzburg. Die Polizei achtet auf Sicherheit. GEPA, , LPD STMK<br />
Sturm: Cupduell gegen<br />
einen Traditionsverein<br />
ANKICK. Sturm trifft im Cup auf Austria Salzburg,<br />
die Polizei richtet einen Sicherheitsbereich ein.<br />
Von Klaus Molidor<br />
redaktion@grazer.at<br />
Der Ort ist gleich, die Uhrzeit<br />
und der Gegner ist<br />
gleich. „Nur das Datum<br />
ist anders“, sagt HSG-Graz-Trainer<br />
Rene Kramer vor dem Start<br />
in die neue Saison der Handball<br />
Liga Austria (HLA) am kommenden<br />
Samstag. Wie zum Abschluss<br />
der Vorsaison, als man<br />
im Viertelfinale gescheitert ist,<br />
kommen auch jetzt wieder die<br />
Fivers Margareten um 19 Uhr in<br />
den Raiffeisen Sportpark nach<br />
Graz.<br />
Jugend forscht<br />
„Wir sind bereit“, sagt Kramer.<br />
Die Vorbereitung ist optimal<br />
verlaufen. Vom Teambuilding<br />
am Eisenerzer Reichenstein, bis<br />
zum Trainingsprogramm und<br />
den Testspielen. „Das waren mit<br />
Gummersbach, Veszprem und<br />
Velenje harte Gegner, aber das<br />
wollten wir genau so.“<br />
Seine Mannschaft hat er deut-<br />
lich verjüngt. „Denn wir wollen<br />
junge Spieler entwickeln.“ Daher<br />
hat er auch Adrian Edegger<br />
und Leo Schweighofer erstmals<br />
zur Kampfmannschaft hochgezogen.<br />
Trotz Verjüngung der<br />
Mannschaft erwartet er keine<br />
großen Leistungsschwankungen.<br />
„Warum auch? Die Jungen<br />
haben sich die Chance erarbeitet<br />
und ja sie werden sich reinhauen<br />
müssen. Aber wir haben auch,<br />
bis auf Rok Skol, den Großteil<br />
der Routiniers halten können.“<br />
Dazu habe Jozsef Albek etwa<br />
eine Top-Vorbereitung hingelegt.<br />
„Er ist auch wieder ein Jahr älter<br />
geworden und kann uns heuer<br />
sicher noch mehr helfen“, glaubt<br />
Kramer.<br />
Fans und Verantwortliche<br />
können sich laut Kramer jedenfalls<br />
auf eine tolle Saison freuen.<br />
„Wenn man sieht, wie sich die<br />
anderen verstärkt haben, etwa<br />
mit einigen Spielern, die aus den<br />
deutschen Ligen retour gekommen<br />
sind, erwarte ich eine extrem<br />
interessante Saison.“<br />
Von Fabian Kleindienst<br />
fabian.kleindienst@grazer.at<br />
Der SK Sturm trifft morgen<br />
in Graz, ab 18 Uhr in der<br />
Merkur Arena, in der 2.<br />
Runde des ÖFB-Cups auf Austria<br />
Salzburg aus der Regionalliga<br />
West. Die Favoritenrolle ist klar<br />
verteilt, Trainer Christian Ilzer<br />
betonte aber schon im Vorfeld die<br />
Wichtigkeit des Cup-Bewerbs, forderte<br />
Ernsthaftigkeit von seinen<br />
Spielern – und Respekt vor dem<br />
Gegner. „Mit Austria Salzburg<br />
treffen wir auf einen Traditionsverein<br />
im österreichischen Fußball,<br />
der im Grunddurchgang der<br />
Regionalliga West die Tabelle ungeschlagen<br />
anführt. Wir sind gut<br />
vorbereitet und wissen, dass wir<br />
auf einen Gegner treffen, der sich<br />
in guter Form befindet. Deshalb<br />
gilt es, eine hochkonzentrierte<br />
Leistung auf den Platz zu bringen.“<br />
Sturm bezwang in der ersten Runde<br />
überlegen Röthis mit 6:0, auch<br />
Austria Salzburg setzte sich mit 4:2<br />
klar gegen den SV Telfs durch.<br />
Weiterhin verzichten müssen<br />
die Grazer auf die beiden Stützen<br />
Jakob Jantscher und Otar Kiteishvili.<br />
„Dazu gekommen ist der<br />
eine oder andere angeschlagene<br />
Spieler aus dem Rapidspiel, bei<br />
dem man noch bis zum Spieltag<br />
abwarten muss, ob es sich dann<br />
schlussendlich mit der vollen<br />
Matchfitness ausgeht“, so Ilzer.<br />
Sicherheitsbereich<br />
Stand Montag waren 9.000 Karten<br />
für das Spiel verkauft, rund<br />
1.300 gingen als Gästetickets an<br />
Salzburg. Die Polizei vermeldete<br />
heute, von 13 bis 24 Uhr einen<br />
Sicherheitsbereich rund um die<br />
Merkur Arena einzurichten, auch<br />
die Liebenauer Hauptstraße wird<br />
gesperrt. Aus diesem Sicherheitsbereich<br />
können Personen weggewiesen<br />
werden, die gefährliche<br />
Angriffe gegen Leben, Gesundheit<br />
oder Eigentum im Zusammenhang<br />
mit einer Sportgroßveranstaltung<br />
begehen oder begangen<br />
haben. Ihnen ist das Betreten des<br />
Sicherheitsbereiches verboten.<br />
derGrazer<br />
IMPRESSUM: „der Grazer“ – Unabhängige Wochenzeitung für Graz und Umgebung | Erscheinungsort: Graz | HERAUSGEBER, HERSTELLER & MEDIENINHABER: Media 21 GmbH, Gadollaplatz 1, 8010 Graz; Tel. 0 316/23 21 10 |<br />
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Grazer, wö, ÖAK 1.HJ 2021). | OFFENLEGUNG: Die Informationen gemäß § 25 MedienG können unter www.grazer.at/gz/offenlegung-impressum abgerufen werden.
<strong>30.</strong> AUGUST <strong>2022</strong> www.grazer.at<br />
graz 5<br />
C H R O N I K<br />
Blaulicht<br />
Report<br />
✏ lia.remschnig@grazer.at<br />
CEO-Betrug: Es<br />
kam erneut dazu<br />
■ Ein Grazer Unternehmen soll<br />
von bislang unbekannten Tätern<br />
beinahe um rund 80.000<br />
US-Dollar betrogen worden<br />
sein. Es kam jedoch offenbar<br />
zu keinem Schaden, da keine<br />
Kontaktdaten mitgesandt worden<br />
sind. Die Polizei warnt vor<br />
sogenannten „CEO-Betrügereien“,<br />
in denen sich Täter als<br />
hochrangige Führungskräfte<br />
eines Unternehmens ausgeben<br />
und Angestellte zu Zahlungen<br />
verleiten. Das Bundeskriminalamt<br />
ortet solche Fälle bereits<br />
seit sieben Jahren in Europa.<br />
Mit manipulierten Mailadressen<br />
werden gezielt Kontaktpersonen<br />
ausgesucht und auch<br />
aus dem vermeintlich eigenen<br />
Mitten in einem Waldstück stürzte ein Mann gestern in Graz-Umgebung in<br />
Gratwein-Straßengel, sodass er fremde Hilfe brauchte.<br />
FF JUDENDORF STRASSENGEL<br />
Unternehmen angeschrieben.<br />
Diese „Chefs“ ordnen dann etwa<br />
an, gefälschte Rechnungen zu<br />
bezahlen oder eine nicht autorisierte<br />
Transaktion von einem<br />
Geschäftskonto zu tätigen.<br />
Mann stürzte in<br />
einem Waldstück<br />
■ Glück im Unglück dürfte gestern<br />
ein Mann gehabt haben, der in ei-<br />
nem Waldstück in der Gemeinde<br />
Gratwein-Straßengel (GU) kurz<br />
vor 15 Uhr zu Sturz gekommen<br />
war. Er musste folglich von der<br />
Feuerwehr Judendorf-Straßengel<br />
sowie dem Roten Kreuz geborgen<br />
werden – eine Person zeigte den<br />
Einsatzkräften den Weg. Mittels<br />
Schleifkorbtrage konnte er aus<br />
dem Waldstück in den Rettungswagen<br />
und ins Krankenhaus gebracht<br />
werden.<br />
Herzinfarkt als<br />
Auslöser für Unfall<br />
■ Gestern berichteten wir von<br />
einer Person, die in Seiersberg-Pirka,<br />
Graz-Umgebung,<br />
Nähe der Shopping City am<br />
Vormittag verunfallt war. Besagte<br />
Person kollidierte mit<br />
einem anderen Pkw, der in der<br />
Feldkirchner Straße von Feldkirchen<br />
kommend abbiegen<br />
wollte. Nun ist bekannt, wie es<br />
zu dem Unfall zwischen den<br />
beiden Pkw gekommen war:<br />
Allem Anschein nach dürfte<br />
der 44-jährige Lenker des einen<br />
Pkw, der in einen anderen<br />
gefahren war, einen Herzinfarkt<br />
erlitten haben, bewusstlos<br />
geworden und deshalb<br />
mit dem anderen Fahrzeug<br />
kollidiert sein. Der Mann wurde<br />
von anderen Verkehrsteilnehmern<br />
reanimiert und vom<br />
eintreffenden Notarzt weiter<br />
versorgt. Vom Rettungshubschrauber<br />
wurde er ins LKH<br />
Graz geflogen. Aktuell befindet<br />
sich der Mann in künstlichem<br />
Tiefschlaf.<br />
German Soul in Seiersberg<br />
ORRY JACKSON. Anhören statt Anbeißen. Sänger Orry Jackson tritt live im Zuge der Star- und<br />
Fashiondays in der ShoppingCity Seiersberg, am 2. September, als Warm-up für Beatrice Egli auf.<br />
Mit vier Jahren stand er<br />
das erste Mal auf einer<br />
Bühne und rührte das<br />
Publikum schon damals, gemeinsam<br />
mit seiner Schwester<br />
und dem Song „Angel“ der Kelly<br />
Family, zu Tränen. Danach war<br />
es für Orry Jackson klar, dass<br />
es nichts Besseres für ihn gibt.<br />
Er hat als Kind schon jeden Tag<br />
gesungen, da sein Vater sehr musikalisch<br />
ist.<br />
Livegranate<br />
Heute, viele Jahre später, ist Orry<br />
Jackson eine Livegranate, die<br />
jede Bühne abreißt. Nach Top<br />
50 Hits, seiner Teilnahme am<br />
Eurovision Songcontest Vorent-<br />
scheid, Auftritten als Supportact<br />
für Pietro Lombardi und dem<br />
Online-Erfolg seines Songs mit<br />
Fußballstar David Alaba geht<br />
Jacksons Weg klar Richtung Al-<br />
bumrakete. „Ich kann es sehen!<br />
Ist Orry Jacksons zweite Single,<br />
mit der Vorgänger-Single „Nur<br />
zu zweit sind wir eins“ hat er bereits<br />
deutliche Spuren hinterlassen:<br />
über 900.000 Views auf You-<br />
Tube sprechen für sich. Am 2.<br />
September tritt er erstmals live<br />
in der ShoppingCity Seiersberg<br />
um 14.00 Uhr als Warm-up für<br />
Schlagergranate Beatrice Egli<br />
auf, die mit ihrem sonnigen Ge-<br />
müt die ShoppingCity Seiersberg<br />
verzaubern wird. Weitere Informationen<br />
unter: www.shoppingcityseiersberg.at<br />
Am 2. September tritt Orry Jackson als Warm-up für Schlagergranate<br />
Beatrice Egli in der ShoppingCity Seiersberg auf.<br />
GEFÄLLTMIRMEDIA<br />
NEWS AUS DER SHOPPINGCITY SEIERSBERG<br />
ENTGELTLICHE KOOPERATION
6 graz<br />
www.grazer.at <strong>30.</strong> AUGUST <strong>2022</strong><br />
Jetzt<br />
mitdiskutieren<br />
www.facebook.com/derGrazer<br />
Ohne Worte<br />
Und es gibt immer wieder<br />
Deppen, die sowas lustig finden.<br />
Marina Wustig<br />
* * *<br />
Dankbar<br />
Der Unfall war heftig, heute.<br />
Gott sei Dank waren Ersthelfer<br />
da und haben allen Beteiligten<br />
geholfen. Danke an die<br />
Pflegerin meiner Mama, die<br />
den jungen Mann reanimiert<br />
und so mitgeholfen hat, dass<br />
er hoffentlich durchkommt.<br />
Tausend dank an alle Helfer.<br />
Kathi Wö Fi<br />
* * *<br />
Wunsch<br />
Gute Besserung, allen!<br />
Michael Zwirtner<br />
* * *<br />
Bystander-Effekt<br />
Ich bin gerade heim gefahren<br />
von der Arbeit und hab diesen<br />
Unfall gesehen. Einfach nur<br />
schrecklich! Und es gibt leider<br />
Menschen, die dort stehen<br />
und zuschauen!! Da finde ich<br />
einfach keine Worte mehr für<br />
solche Menschen!!!<br />
Ulrike Lienhart<br />
* * *<br />
Besserung<br />
Gute Besserung.<br />
Anneliese Zeiler<br />
* * *<br />
Unglaublich<br />
Wieso kann man da lachen?<br />
Gestörte Leute gibt´s.<br />
Manuela Wirth<br />
Segen<br />
Alles Gute!<br />
* * *<br />
Name<br />
* * *<br />
Schicksal<br />
Unglaublich, wie so etwas oft<br />
verläuft. Da dürfte man auch<br />
als rationaler Mensch schon<br />
mal am Zufall zweifeln. Welches<br />
„Glück“ die Beteiligten<br />
dann dabei wiederum hatten.<br />
Ich hoffe zutiefst, dass sich<br />
der Mann erholen kann und<br />
wünsche ihm nur das Beste!<br />
// Das ist leider der „Zuschauereffekt“,<br />
ein psychologisches<br />
Phänomen, das schon vielerorts<br />
politisch diskutiert wurde<br />
(...).<br />
Siehat Recht<br />
Christian Grazer<br />
Originale<br />
Polanšek,<br />
Künstler mit Humor<br />
Herausgeber des Bikinifisch, Autor, Zeichner,<br />
Aktivist – der 57-jährige Grazer ist<br />
alles andere als einseitig. Über seine Projekte,<br />
die Natur und den Ansatz, sich selbst<br />
nicht immer ganz so wichtig zu nehmen.<br />
Was steht bei Ihnen gerade<br />
so an, Herr Polansek?<br />
Aktuell mache ich eine Grazer<br />
Kulturzeitung, den Bikinifisch.<br />
Zu Beginn war es nur Spaß, das<br />
Sardinen-Bild mit Nuri. Daraus<br />
ist eine sehr viel größere Idee<br />
entstanden – man bekommt den<br />
10-fachen Preis, wenn man es<br />
einrahmt (lacht). Die Diskussion,<br />
die dadurch entsteht, gefällt<br />
mir. Eine regelrechte Eigendynamik<br />
entsteht daraus.<br />
Wieso ist Graz Ihr Lebensmittelpunkt?<br />
Erstens ist Graz lustig und andererseits<br />
hab ich nirgends so<br />
viele „Hacklschmeißer“ wie hier.<br />
Es gibt Politiker, wenn die dich<br />
auf einmal nicht mehr grüßen<br />
– dann weißt du, du hast was<br />
richtig gemacht. Es ist witzig,<br />
da es sehr klein ist. Fast wie ein<br />
Labor – man kann zusehen, wie<br />
jemand auf etwas reagiert, sehr<br />
interessant.<br />
Die Natur liegt Ihnen als<br />
Thema auch am Herzen?<br />
Na sicher! Deshalb wollte ich<br />
auch ein Fischmuseum machen,<br />
das Murarium. Generell sollte<br />
mehr auf die Umwelt eingegangen<br />
werden.<br />
Wie sind Sie zu diesem<br />
Menchen geworden?<br />
Mich hat jemand gefragt, wie<br />
man so wahnsinnig werden<br />
kann: Man muss sich wahnsinnige<br />
Eltern aussuchen (lacht).<br />
LIA REMSCHNIG<br />
Meist<br />
kommentierte<br />
Geschichte<br />
des Tages<br />
Unfall in<br />
Seiersberg<br />
mit Heli<br />
Nach einem Verkehrsunfall<br />
zwischen zwei Pkw am<br />
gestrigen Vormittag in Seiersberg-Pirka,<br />
nahe der ShoppingCity<br />
Seiersberg, wurde<br />
eine Person so schwer verletzt,<br />
dass ein Rettungshubschrauber<br />
nötig wurde. Wie gestern<br />
noch bekannt wurde, handelte<br />
es sich bei der Person um<br />
einen 44-Jährigen, der einen<br />
Herzinfarkt erlitten hatte. Laut<br />
Polizei dürfte dies der Grund<br />
gewesen sein, weshalb es zum<br />
Unfall kam. Die Kreuzung vor<br />
Ort war zeitweise gesperrt. Die<br />
„Grazer“-Leser diskutieren<br />
über das Thema auf Facebook.<br />
REAKTIONEN & KOMMENTARE<br />
Viele Gesichter hat Christian Polansek: Der 57-Jährige besitzt vor allem<br />
eine gewisse Selbstironie, die sicher manchmal missinterpretiert wird. KK
<strong>30.</strong> AUGUST <strong>2022</strong> www.grazer.at<br />
Balu sucht<br />
ein Zuhause<br />
Grazer<br />
Pfoten<br />
graz 7<br />
Amrita Böker:<br />
„Das ist eine<br />
Aufgabe, die wir<br />
sehr ernst nehmen<br />
und für die<br />
wir auch unkonventionelle<br />
Wege<br />
einschlagen“.<br />
VINZIWERKE<br />
Balu möchte mit seinen Lieben gerne durch dick und dünn gehen. KK<br />
Der wunderschöne Collie- würde sich auch für Trick-Training<br />
oder Hundesport eignen.<br />
Mix Balu ist ein wahnsinnig<br />
lieber Zeitgenosse. Er mag<br />
es, lange Runden zu gehen und - 1 Jahr, männlich<br />
würde sich über einen sehr aktiven<br />
Platz freuen. Die Beschäf-<br />
- sucht sportliches Heim<br />
- sehr freundlich und lieb<br />
tigung sollte in jedem Fall nicht - Kinder sind ok<br />
zu kurz kommen, ansonsten<br />
fühlt sich die intelligente Rasse Kontakt: Arche Noah<br />
schnell mal unterfordert. Balu www. aktivertierschutz.at<br />
lernt schnell und gerne und Tel. 0676/84 24 17 437<br />
Not der Menschen steigt<br />
■ Am 1. September 2021 übernahm<br />
Amrita Böker von Nora<br />
Tödtling-Musenbichler, mittlerweile<br />
Direktorin der Caritas<br />
Steiermark, die Funktion als Koordinatorin<br />
der VinziWerke Österreich.<br />
Eine Schonfrist blieb<br />
ihr allerdings verwehrt: Mitten<br />
im zweiten Corona-Jahr machten<br />
sich die Auswirkungen der<br />
Pandemie bereits deutlich in der<br />
Gesellschaft bemerkbar: Die VinziMärkte<br />
verzeichneten bis zu 40<br />
Prozent mehr Kunden, immer<br />
mehr Personen mit niedrigem<br />
Einkommen baten um Unterstützung<br />
der VinziWerke. Dass dieser<br />
Rettungsanker dringend benötigt<br />
wird, zeigt alleine die Bilanz der<br />
Anlaufstelle „VinziTreff“, die von<br />
allen Menschen in Notsituationen<br />
aufgesucht werden kann.<br />
Bereits im Mai <strong>2022</strong> wurde die<br />
Anzahl der Hilfesuchenden vom<br />
Vorjahr erreicht. Vor allem in<br />
den letzten Monaten zählen dazu<br />
vermehrt Personen, die stark von<br />
den Teuerungen betroffen sind<br />
und die Kosten für Energie, Miete<br />
oder auch medizinische Versorgung<br />
nicht mehr begleichen<br />
können.<br />
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www.grazer.at <strong>30.</strong> AUGUST <strong>2022</strong><br />
In Kurdistan ein Star –<br />
in Graz ein Flüchtling<br />
Märchenstunde: „Es war einmal, und<br />
es war einmal nicht“. MARYAM-MOHAMMADI<br />
Auch Online gibt<br />
es viele Märchen<br />
■ „Es war einmal, und es<br />
war einmal nicht ist“ eine Online-Ausstellung<br />
und Audio-<br />
Erfahrung, die als wachsende<br />
Sammlung von Volksmärchen<br />
konzipiert ist und durch zeitgenössische<br />
Kunstfotografie illustriert<br />
wird. Im Graz Museum sind<br />
die Fotografien von Maryam<br />
Mohammadi und die gesprochenen<br />
Märchen auch im realen<br />
Raum zu erleben. Eröffnung der<br />
Ausstellung ist am 14. September<br />
18 Uhr. Otto Hochreiter,<br />
Direktor Graz Museum Maryam<br />
Mohammadi & Kate Howlett-<br />
Jones, Kuratorinnen, reden.<br />
Musik von Avanaz Hassani.<br />
Mantzourakis ist Bouzouki-Spieler<br />
und begeisteter Sänger. FOTO KK<br />
Griechisches Flair<br />
beim Bacherlwirt<br />
■ Am 3. September gibt es ein<br />
griechisches Herbstfest beim<br />
„Bacherlwirt“ von Rudi Mally<br />
in Hengsberg. Musik kommt<br />
von Sarantis Mantzourakis.<br />
Seine Musik steht für traditionelle<br />
Volksmusik mit originalen<br />
Instrumenten und originellem<br />
Gesang. Mantzourakis<br />
ist ein virtuoser Bouzouki-<br />
Spieler, der auch viele andere<br />
Instrumente spielen kann.<br />
Mantzourakis ist durch viele<br />
Auftritte in der griechischen<br />
Musikwelt sehr bekannt.<br />
HARTER WEG. „Rawa Rockstar“ ist in Kurdistan eine kleine Berühmtheit, in<br />
Graz ist er, wie viele andere, Schutzsuchender. Er will jetzt hier neu starten.<br />
R<br />
awa, bekannt in seiner Heimat<br />
als „Rawa Rockstar“,<br />
hat sich mit seinen Texten<br />
und Songs bei Fanatikern und<br />
politischen Parteien unbeliebt<br />
gemacht. Er lebt seit acht Monaten<br />
(seit November 2021) in<br />
Graz, an eine Rückkehr in seine<br />
Heimat – die Autonomieregion<br />
Kurdistan im Irak – denkt er nicht<br />
mehr. Sein Traum war es, mit seinen<br />
gesellschaftspolitischen und<br />
auch religionskritischen Texten,<br />
in der Heimat zur Weiterentwicklung<br />
einer erstarrten Gesellschaft<br />
beizutragen. Sein Traum ist geplatzt.<br />
Für seine Werke erntete er<br />
Spott und in Folge Schikanen und<br />
Drohungen. Dennoch hat er einen<br />
großen Fankreis, der ihn aber<br />
nicht beschützen kann.<br />
„In einer Gesellschaft, in der für<br />
die Mehrheit Anführer, Religion<br />
und politische Parteien unantastbar<br />
sind, ist kein Platz für Menschen<br />
mit neuen Ideen“, meint der<br />
Sänger und Gitarrist.<br />
Obwohl er erst seit einigen Monaten<br />
in Österreich lebt, gelang<br />
ihm unter anderem mit seiner<br />
Offenheit gegenüber anderen<br />
Kulturen ein rascher Fortschritt<br />
im Erwerb der deutschen Sprache.<br />
„Musik ist für mich eine große<br />
Hilfe, eine Sprache schnell zu<br />
erlernen.“ Von einer Welt, in der<br />
Rawa, kurdischer Rockstar, der mit vollem Namen Rawa Ghafoor Saleem heißt,<br />
lebt in Graz als Schutzsuchender und will musikalisch neu starten. FOTO ALFRED WACHTER<br />
kritisches Denken ein Fremdwort<br />
bleibt, kann kein Fortschritt erwartet<br />
werden“<br />
Rawa übt gerade einen von ihm<br />
komponierten Song im Stil des<br />
Austro-Pop ein, den er mit „Rawa<br />
Rawa will von Graz aus eine europäische Karriere starten. Zurück in sein Heimatland<br />
Kurdistan will der Musiker zumindest vorerst nicht mehr. ALFRED WACHTER<br />
& the Rocksters“ aufnehmen wird.<br />
„Ich habe noch nie auf Deutsch<br />
gesungen, aber es macht mir Spaß<br />
und ich hoffe, dass es mir gelingt“.<br />
Bekannt wurde Rawa durch seinen<br />
Musikstil, einem Crossover<br />
aus populärer kurdischer Musik<br />
und Pop. Seinen ersten Fernsehauftritt<br />
hatte er im Jahre 2012 mit<br />
dem Lied „Raz“, einer Komposition<br />
im Stil der populären kurdischen<br />
Musik. Mit der Zeit widmete<br />
er sich nur mehr der Popmusik,<br />
wobei Elvis Presley und Johnny<br />
Cash wohl die größte Rolle in seinem<br />
musikalischen Werdegang<br />
spielten. Das Pseudonym Rawa<br />
Rockstar erhielt er vom Präsidenten<br />
der American University<br />
of Iraq Sulaimani, Bruce Walker<br />
Ferguson, als er mit seiner Band<br />
ein Country-Music-Konzert an<br />
der Universität gab. Ein Konzert in<br />
Graz gab es schon, weitere sollen<br />
noch folgen.<br />
VOJO
<strong>30.</strong> AUGUST <strong>2022</strong> www.grazer.at<br />
graz 9<br />
Ausblick<br />
Was am Mittwoch<br />
in Graz wichtig ist<br />
■ Für Öffi-Nutzer gibt es morgen und übermorgen eine kurzfristige Änderung<br />
zu bedenken. Aufgrund von Asphaltierungsarbeiten und einer<br />
Einbahnregelung in der Augasse kommt es zu einer nächtlichen Umleitung<br />
der Linie 67E. Das betrifft die Zeiten von morgen, Mittwoch, ab 20<br />
Uhr, bis Donnerstag, 4.30 Uhr und erneut von Donnerstag ab 20 Uhr und<br />
bis Freitag, 4.30 Uhr.<br />
■ Um wirtschaftliche Innovation zu fördern, hat die WKO Steiermark in<br />
den letzten Jahren ihr diesbezügliches Beratungsangebot durch das „Innolab“<br />
ausgebaut – vor allem kleine Unternehmen will man so unterstützen.<br />
Eine neue Studie der FH Campus 02 zeigt nun das wirtschaftliche Ergebnis<br />
dieser Bemühungen, die Studie wird morgen in Graz präsentiert.<br />
■ Der SK Sturm trifft morgen in der 2. Runde des UNIQUA ÖFB Cups auf<br />
Austria Salzburg, Beginn ist um 18 Uhr in der Merkur Arena. Die Polizei<br />
richtet außerdem einen Sicherheitsbereich ein.<br />
■ Im Rahmen der Ausstellung War Views by Anzhelika Palyvoda and<br />
Vladyslav Riabosthan lädt das Graz Museum zu einem Artist Talk ein.<br />
Die beiden Ukrainischen Künstler gehen im Gespräch auf ihre Bilderserien,<br />
die sich mit den Folgen des Krieges auseinandersetzen, ein und reflektieren<br />
ihren persönlichen Zugang zu den Werken.<br />
Aufgrund von Asphaltierungsarbeiten kommt es bei der Linie 67E morgen<br />
und übermorgen zu nächtlichen Umleitungen.<br />
LUPI SPUMA<br />
■ Im Orpheum gibt es ab 20 Uhr kabarettistische Unterhaltung mit<br />
„Addnfahrer“, der zuvor mit viralen Videos bekannt wurde.