30.08.2022 Aufrufe

30. August 2022

- Unis schlagen wegen Teuerungen Alarm: Ohne Unterstützung wird Qualität sinken - Suchdienst für vermisste Menschen: Tag der Verschwundenen - Verjüngte HSG Graz ist bereit für die neue Saison - Sturm: Cupduell gegen einen Traditionsverein - In Kurdistan ein Star - in Graz ein Flüchtling

- Unis schlagen wegen Teuerungen Alarm: Ohne Unterstützung wird Qualität sinken
- Suchdienst für vermisste Menschen: Tag der Verschwundenen
- Verjüngte HSG Graz ist bereit für die neue Saison
- Sturm: Cupduell gegen einen Traditionsverein
- In Kurdistan ein Star - in Graz ein Flüchtling

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>30.</strong> AUGUST <strong>2022</strong>, E-PAPER AUSGABE<br />

Getty<br />

Quelle: ZAMG<br />

24°<br />

Der Tag<br />

verläuft<br />

unbeständig.<br />

Von Westen her<br />

ziehen Regenschauer<br />

und einzelne Gewitter<br />

auf. Höchstwerte bei 24 Grad.<br />

Sport I<br />

Die HSG Graz ist mit verjüngtem Kader<br />

bereit für die heurige Handball Saison.<br />

Das erste Spiel geht gegen die Fivers. 4<br />

Sport II<br />

Der SK Sturm spielt morgen um 18 Uhr in<br />

der Merkur Arena gegen Austria Salzburg.<br />

Es gibt einen Sicherheitskorridor. 4<br />

Jetzt schlagen die Unis Alarm:<br />

Teuerungen schaden<br />

Bildungsstandort,<br />

1.000 Jobs in Gefahr<br />

GEPA, LPD STMK., MED UNI, HUMMER, KK (2)<br />

Hilferuf. Die steirischen Universitäten fordern finanzielle Unterstützung von der Bundesregierung. Angesichts der Inflation fehlen mit Stand Mai bis<br />

2024 105 Millionen Euro, inzwischen stieg die Inflation aber weiter an. Das könnte die Ausbildungsqualität drücken und auch Jobs kosten. SEITE 2


2 graz<br />

www.grazer.at <strong>30.</strong> AUGUST <strong>2022</strong><br />

Neuerungen innerhalb des Pandemie-Managements<br />

ab Herbst. GETTY<br />

Neuer Impfstoff<br />

und Freitesten<br />

■ Ab September kommen<br />

wieder Neuerungen beim Corona-Pandemiemanagement.<br />

Ab heute steht der neue Impfstoff<br />

von Valneva den Steirern<br />

in den Impfstraßen zur<br />

Verfügung. Dieser ergänzt das<br />

bestehende Angebot, da er als<br />

Ganzvirusimpfstoff einer neuen<br />

Technologie angehört. Mit<br />

dieser Erweiterung können<br />

nun auch jene Personen angesprochen<br />

werden, die dem<br />

anderen Impfstoff gegenüber<br />

noch skeptisch waren.<br />

Unis schlagen wegen Teuerungen Alarm:<br />

Ohne Unterstützung<br />

wird Qualität sinken<br />

v.l.: Harald Kainz (Rektor TU Graz), Martha Mühlburger (Vizerektorin Montanuni Leoben), Georg Schulz (Rektor Kunstuni<br />

Graz), Hellmut Samonigg (Rektor Med Uni Graz) bei der heutigen Pressekonferenz.<br />

UNI GRAZ/TZIVANOPOULOS<br />

AUFSCHREI. Aufgrund der Inflation fehlen den steirischen Unis bis Ende 2024<br />

deutlich mehr als 100 Millionen Euro. Man appelliert an die Bundesregierung.<br />

Die Zahl der Grazer Neuinfektionen<br />

ist wieder angestiegen. GETTY<br />

Corona in Graz<br />

und Umgebung<br />

■ Die Infektionszahlen sind<br />

in Graz seit gestern wieder angestiegen.<br />

Die Sieben-Tage-<br />

Inzidenz beträgt 363,4 (gestern:<br />

347,7). In Graz-Umgebung liegt<br />

der Wert bei 333,3 (gestern:<br />

323,3). Im Durchschnitt sind es<br />

in der Steiermark momentan<br />

304,6 Fälle pro 100.000 Einwohner.<br />

Die niedrigste Inzidenz<br />

gibt es im Bezirk Voitsberg mit<br />

193,5. 3.458 Steirer sind inzwischen<br />

mit Corona verstorben –<br />

darunter 546 Grazer.<br />

Von Fabian Kleindienst<br />

fabian.kleindienst@grazer.at<br />

Ganz Österreich sorgt sich<br />

aktuell aufgrund der stetig<br />

steigenden Preise und<br />

der Unsicherheit im Energiesektor.<br />

Dabei ist vielfach noch unklar,<br />

welche nachhaltigen Schäden<br />

durch die Teuerungen entstehen<br />

können – auch in Bereichen, an<br />

die in erster Konsequenz vielleicht<br />

noch gar nicht gedacht wird. Heute<br />

schlugen die steirischen Universitäten<br />

in Graz Alarm. Denn: In der<br />

laufenden Leistungsvereinbarung<br />

mit dem Wissenschaftsministerium<br />

(2021 abgeschlossen) wurden<br />

für die steirischen Unis bis Ende<br />

2024 2,2 Milliarden Euro zur Verfügung<br />

gestellt – geplant wurde<br />

da allerdings mit einer jährlichen<br />

Preissteigerung von etwa 2,2 Prozent.<br />

Als die Inflation im Mai bei<br />

fünf Prozent lag, errechneten die<br />

Unis, dass sich für sie daraus eine<br />

dramatische Finanzierungslücke<br />

von ganzen 105 Millionen Euro bis<br />

Ende 2024 ergibt – bei der aktuellen<br />

Inflation (9,3 Prozent im Juli)<br />

dürfte sich das noch einmal fast<br />

verdoppeln. Dementsprechend<br />

forderten Harald Kainz (TU Graz),<br />

Peter Riedler (Uni Graz, heute<br />

nicht persönlich anwesend weil erkrankt),<br />

Hellmut Samonigg (Med<br />

Uni Graz), Georg Schulz (Kunstuni<br />

Graz) und Martha Mühlburger<br />

(Montanuniversität Leoben) heute<br />

in einer gemeinsamen Pressekonferenz<br />

mehr Mittel von der Bundesregierung.<br />

Denn das fehlende<br />

Geld an den Unis würde einen Rattenschwanz<br />

nach sich ziehen.<br />

Personalabbau<br />

105 Millionen fehlen bis Ende<br />

2024, so die Berechnungen im<br />

Mai. Davon verfallen, wie Samonigg<br />

aufzeigte, allein 53 Millionen<br />

auf Personalkosten, weitere 23 auf<br />

den Energieverbrauch. Würde sich<br />

die Summe, so wie es die aktuelle<br />

Inflation nahelegt, tatsächlich<br />

noch verdoppeln und es keine<br />

Unterstützung durch den Staat<br />

geben, hätte das massive Auswirkungen.<br />

Denn, so Samonigg: „Die<br />

Personalkosten an den steirischen<br />

Universitäten betragen rund 70<br />

Prozent der Gesamtkosten“. Einsparungen<br />

würden also zwangsweise<br />

auch das Personal massiv<br />

betreffen – bis zu 1000 qualifizierte<br />

Arbeitsplätze an den steirischen<br />

Universitäten könnten in diesem<br />

Szenario in den nächsten zwei Jahren<br />

nicht neu besetzt oder müssten<br />

sogar gekündigt werden.<br />

Qualitätsverlust<br />

In weiterer Folge drohe eine Abwanderung<br />

dieser qualifizierten<br />

Fachkräfte sowie ein Qualitätsverlust<br />

in Forschung und Lehre – etwa<br />

wenn Labore durch die Energiekosten<br />

nicht mehr betrieben werden<br />

könnten. Laut Schulz seien<br />

auch Studienzeitverzögerungen,<br />

Verzicht auf internationale Vortragende<br />

und weitere Einschränkungen<br />

möglich. Samonigg: „Wir<br />

befürchten eine Abwärtsspirale, einen<br />

technologischen Rückfall und<br />

mittelfristig einen massiven Verlust<br />

von Wettbewerbsfähigkeit des gesamten<br />

Standorts und letztendlich<br />

des Wohlstands“. Mit Blick auf den<br />

schon bestehenden Fachkräftemangel,<br />

eine drastische Botschaft.<br />

Laut Kainz ist man schon in<br />

Kontakt mit Wissenschaftsminister<br />

Martin Polaschek, appelliert nun<br />

aber vor allem an das Finanzministerium,<br />

die Unis zu unterstützen.<br />

„Die positive Weiterentwicklung<br />

der Universitäten ist in Gefahr. Eine<br />

entsprechende Erhöhung der Mittel<br />

ist unerlässlich“.


<strong>30.</strong> AUGUST <strong>2022</strong> www.grazer.at<br />

Suchdienst für vermisste Menschen<br />

graz 3<br />

Zum Tag der Verschwundenen<br />

STARK. Zum heutigen Internationalen Tag der Verschwundenen rückt das Rote Kreuz Steiermark<br />

wieder jene Menschen in den Mittelpunkt, die als verschwunden gelten. Ein Suchnetzwerk hilft.<br />

Aktuell sind 98 Personen in der Steiermark auf der Suche nach Angehörigen.<br />

Das steirische Rote Kreuz unterstützt hierbei.<br />

RK STMK.<br />

Von Lia Remschnig<br />

lia.remschnig@grazer.at<br />

Krieg, Naturkatastrophen,<br />

Konflikte – die Gründe,<br />

weshalb Menschen vermisst<br />

werden, sind zahlreich.<br />

Das Rote Kreuz Steiermark hilft<br />

aktuell 98 Menschen im Land,<br />

die eine angehörige Person suchen.<br />

Der heutige Internationale<br />

Tag der Verschwundenen soll<br />

die Schicksale jener Menschen<br />

in Erinnerung rufen, die als verschwunden<br />

gelten, gegen ihren<br />

Willen festgehalten werden oder<br />

auf der Flucht sind. Weltweit wird<br />

der Suchdienst aus Rotkreuz- und<br />

Rothalbmond-Bewegungen angeboten,<br />

um nach den Angehörigen<br />

zu suchen. Denn Teil des Genfer<br />

Rotkreuz-Abkommens sowie ein<br />

Menschenrecht ist es, zu wissen,<br />

wo sich Familienmitglieder befin-<br />

den. „Face to face“, als Herzstück<br />

und Suchplattform der internationalen<br />

Suchdienst-Netzwerke wird<br />

bereits seit 2013 eingesetzt. Menschen<br />

können dort Bilder hochladen<br />

und Fotos von Menschen veröffentlichen,<br />

die vermisst werden.<br />

Steirische Hilfe<br />

Auch die Schicksalsklärung wird<br />

über den steirischen Suchdienst<br />

angeboten. So können etwa auch<br />

detaillierte Nachforschungen im<br />

Zusammenhang mit vergangenen<br />

Kriegen oder dem aktuellen<br />

in der Ukraine gemacht werden.<br />

„Die Suche nach vermissten Personen<br />

und die Unterstützung ihrer<br />

Familien ist ein essenzieller<br />

Bestandteil unserer humanitären<br />

Mission“, so Andreas Jaklitsch,<br />

Landesgeschäftsführer des Österreichischen<br />

Roten Kreuzes, LV<br />

Steiermark.<br />

BEZAHLTE ANZEIGE DES LANDES STEIERMARK; BILD: GETTYIMAGES.AT / GOODBOY PICTURE COMPANY<br />

Corona-Schutzimpfung:<br />

Schützen Sie<br />

Ihr Kind<br />

Die Corona-Schutzimpfung ist für Kinder ab 5 Jahren<br />

allgemein empfohlen. Sie ist gut verträglich, hochwirksam,<br />

schützt vor COVID-19-Erkrankungen und möglichen<br />

Spätfolgen. Für Kinder von 5–11 Jahren gibt es eigene Impfstoffe.<br />

Wie bei Erwachsenen werden für einen optimalen<br />

Impfschutz drei Impfungen empfohlen.<br />

! Mehr Informationen unter www.impfen.steiermark.at<br />

Allgemeine Coronavirusinformationen erhalten Sie telefonisch<br />

über die Hotline der AGES unter 0800 555 621


4 graz<br />

www.grazer.at <strong>30.</strong> AUGUST <strong>2022</strong><br />

Christian Hallmann und Co. wollen mit der HSG Graz auch in dieser Saison<br />

wieder zumindest das Viertelfinale der Handball Liga Austria erreichen GEPA<br />

Verjüngte HSG Graz ist<br />

bereit für neue Saison<br />

AUFTAKT. Grazer Handballer startet mit dem<br />

Spiel gegen die Fivers in die neue HLA-Saison.<br />

Am Wochenende jubelten die Spieler des SK Sturm gegen Rapid, morgen<br />

geht es gegen Austria Salzburg. Die Polizei achtet auf Sicherheit. GEPA, , LPD STMK<br />

Sturm: Cupduell gegen<br />

einen Traditionsverein<br />

ANKICK. Sturm trifft im Cup auf Austria Salzburg,<br />

die Polizei richtet einen Sicherheitsbereich ein.<br />

Von Klaus Molidor<br />

redaktion@grazer.at<br />

Der Ort ist gleich, die Uhrzeit<br />

und der Gegner ist<br />

gleich. „Nur das Datum<br />

ist anders“, sagt HSG-Graz-Trainer<br />

Rene Kramer vor dem Start<br />

in die neue Saison der Handball<br />

Liga Austria (HLA) am kommenden<br />

Samstag. Wie zum Abschluss<br />

der Vorsaison, als man<br />

im Viertelfinale gescheitert ist,<br />

kommen auch jetzt wieder die<br />

Fivers Margareten um 19 Uhr in<br />

den Raiffeisen Sportpark nach<br />

Graz.<br />

Jugend forscht<br />

„Wir sind bereit“, sagt Kramer.<br />

Die Vorbereitung ist optimal<br />

verlaufen. Vom Teambuilding<br />

am Eisenerzer Reichenstein, bis<br />

zum Trainingsprogramm und<br />

den Testspielen. „Das waren mit<br />

Gummersbach, Veszprem und<br />

Velenje harte Gegner, aber das<br />

wollten wir genau so.“<br />

Seine Mannschaft hat er deut-<br />

lich verjüngt. „Denn wir wollen<br />

junge Spieler entwickeln.“ Daher<br />

hat er auch Adrian Edegger<br />

und Leo Schweighofer erstmals<br />

zur Kampfmannschaft hochgezogen.<br />

Trotz Verjüngung der<br />

Mannschaft erwartet er keine<br />

großen Leistungsschwankungen.<br />

„Warum auch? Die Jungen<br />

haben sich die Chance erarbeitet<br />

und ja sie werden sich reinhauen<br />

müssen. Aber wir haben auch,<br />

bis auf Rok Skol, den Großteil<br />

der Routiniers halten können.“<br />

Dazu habe Jozsef Albek etwa<br />

eine Top-Vorbereitung hingelegt.<br />

„Er ist auch wieder ein Jahr älter<br />

geworden und kann uns heuer<br />

sicher noch mehr helfen“, glaubt<br />

Kramer.<br />

Fans und Verantwortliche<br />

können sich laut Kramer jedenfalls<br />

auf eine tolle Saison freuen.<br />

„Wenn man sieht, wie sich die<br />

anderen verstärkt haben, etwa<br />

mit einigen Spielern, die aus den<br />

deutschen Ligen retour gekommen<br />

sind, erwarte ich eine extrem<br />

interessante Saison.“<br />

Von Fabian Kleindienst<br />

fabian.kleindienst@grazer.at<br />

Der SK Sturm trifft morgen<br />

in Graz, ab 18 Uhr in der<br />

Merkur Arena, in der 2.<br />

Runde des ÖFB-Cups auf Austria<br />

Salzburg aus der Regionalliga<br />

West. Die Favoritenrolle ist klar<br />

verteilt, Trainer Christian Ilzer<br />

betonte aber schon im Vorfeld die<br />

Wichtigkeit des Cup-Bewerbs, forderte<br />

Ernsthaftigkeit von seinen<br />

Spielern – und Respekt vor dem<br />

Gegner. „Mit Austria Salzburg<br />

treffen wir auf einen Traditionsverein<br />

im österreichischen Fußball,<br />

der im Grunddurchgang der<br />

Regionalliga West die Tabelle ungeschlagen<br />

anführt. Wir sind gut<br />

vorbereitet und wissen, dass wir<br />

auf einen Gegner treffen, der sich<br />

in guter Form befindet. Deshalb<br />

gilt es, eine hochkonzentrierte<br />

Leistung auf den Platz zu bringen.“<br />

Sturm bezwang in der ersten Runde<br />

überlegen Röthis mit 6:0, auch<br />

Austria Salzburg setzte sich mit 4:2<br />

klar gegen den SV Telfs durch.<br />

Weiterhin verzichten müssen<br />

die Grazer auf die beiden Stützen<br />

Jakob Jantscher und Otar Kiteishvili.<br />

„Dazu gekommen ist der<br />

eine oder andere angeschlagene<br />

Spieler aus dem Rapidspiel, bei<br />

dem man noch bis zum Spieltag<br />

abwarten muss, ob es sich dann<br />

schlussendlich mit der vollen<br />

Matchfitness ausgeht“, so Ilzer.<br />

Sicherheitsbereich<br />

Stand Montag waren 9.000 Karten<br />

für das Spiel verkauft, rund<br />

1.300 gingen als Gästetickets an<br />

Salzburg. Die Polizei vermeldete<br />

heute, von 13 bis 24 Uhr einen<br />

Sicherheitsbereich rund um die<br />

Merkur Arena einzurichten, auch<br />

die Liebenauer Hauptstraße wird<br />

gesperrt. Aus diesem Sicherheitsbereich<br />

können Personen weggewiesen<br />

werden, die gefährliche<br />

Angriffe gegen Leben, Gesundheit<br />

oder Eigentum im Zusammenhang<br />

mit einer Sportgroßveranstaltung<br />

begehen oder begangen<br />

haben. Ihnen ist das Betreten des<br />

Sicherheitsbereiches verboten.<br />

derGrazer<br />

IMPRESSUM: „der Grazer“ – Unabhängige Wochenzeitung für Graz und Umgebung | Erscheinungsort: Graz | HERAUSGEBER, HERSTELLER & MEDIENINHABER: Media 21 GmbH, Gadollaplatz 1, 8010 Graz; Tel. 0 316/23 21 10 |<br />

GESCHÄFTSFÜHRUNG/REDAKTION: Gerhard Goldbrich | ASSISTENZ & MARKETING: Silvia Pfeifer (0664/80 66666 41) | CHEFREDAKTION/PROKURA: Tobit Schweighofer (DW 2618) | REDAKTION: Fabian Kleindienst (CvD<br />

Print, 0664/80 666 6538), Verena Leitold (CvD Digital, 0664/80 666 6691), Vojo Radkovic (0664/80 666 6694), Lia Remschnig (0664/80 666 6490), Redaktions-Fax-DW 2641, redaktion@grazer.at | ANZEIGENANNAHME: Fax<br />

0 316/23 21 10 DW 2627, verkauf@grazer.at | VERKAUF: Michael Midzan (Verkaufsleitung, 0664/80 666 6891), Selina Gartner (Verkaufsleitung, 0664/80 666 6848), Robert Heschl (0664/80 666 6897), Mag. Eva Semmler<br />

(0664/80 666 6895) | Victoria Purkarthofer (0664 / 80 666 6528) | OFFICE MANAGEMENT & PR-REDAKTION: Pia Ebert (0664/ 80 666 6642) | PRODUKTION: Burkhard Leitner | VERBREITETE AUFLAGE PRINT: 176.193 (Der<br />

Grazer, wö, ÖAK 1.HJ 2021). | OFFENLEGUNG: Die Informationen gemäß § 25 MedienG können unter www.grazer.at/gz/offenlegung-impressum abgerufen werden.


<strong>30.</strong> AUGUST <strong>2022</strong> www.grazer.at<br />

graz 5<br />

C H R O N I K<br />

Blaulicht<br />

Report<br />

✏ lia.remschnig@grazer.at<br />

CEO-Betrug: Es<br />

kam erneut dazu<br />

■ Ein Grazer Unternehmen soll<br />

von bislang unbekannten Tätern<br />

beinahe um rund 80.000<br />

US-Dollar betrogen worden<br />

sein. Es kam jedoch offenbar<br />

zu keinem Schaden, da keine<br />

Kontaktdaten mitgesandt worden<br />

sind. Die Polizei warnt vor<br />

sogenannten „CEO-Betrügereien“,<br />

in denen sich Täter als<br />

hochrangige Führungskräfte<br />

eines Unternehmens ausgeben<br />

und Angestellte zu Zahlungen<br />

verleiten. Das Bundeskriminalamt<br />

ortet solche Fälle bereits<br />

seit sieben Jahren in Europa.<br />

Mit manipulierten Mailadressen<br />

werden gezielt Kontaktpersonen<br />

ausgesucht und auch<br />

aus dem vermeintlich eigenen<br />

Mitten in einem Waldstück stürzte ein Mann gestern in Graz-Umgebung in<br />

Gratwein-Straßengel, sodass er fremde Hilfe brauchte.<br />

FF JUDENDORF STRASSENGEL<br />

Unternehmen angeschrieben.<br />

Diese „Chefs“ ordnen dann etwa<br />

an, gefälschte Rechnungen zu<br />

bezahlen oder eine nicht autorisierte<br />

Transaktion von einem<br />

Geschäftskonto zu tätigen.<br />

Mann stürzte in<br />

einem Waldstück<br />

■ Glück im Unglück dürfte gestern<br />

ein Mann gehabt haben, der in ei-<br />

nem Waldstück in der Gemeinde<br />

Gratwein-Straßengel (GU) kurz<br />

vor 15 Uhr zu Sturz gekommen<br />

war. Er musste folglich von der<br />

Feuerwehr Judendorf-Straßengel<br />

sowie dem Roten Kreuz geborgen<br />

werden – eine Person zeigte den<br />

Einsatzkräften den Weg. Mittels<br />

Schleifkorbtrage konnte er aus<br />

dem Waldstück in den Rettungswagen<br />

und ins Krankenhaus gebracht<br />

werden.<br />

Herzinfarkt als<br />

Auslöser für Unfall<br />

■ Gestern berichteten wir von<br />

einer Person, die in Seiersberg-Pirka,<br />

Graz-Umgebung,<br />

Nähe der Shopping City am<br />

Vormittag verunfallt war. Besagte<br />

Person kollidierte mit<br />

einem anderen Pkw, der in der<br />

Feldkirchner Straße von Feldkirchen<br />

kommend abbiegen<br />

wollte. Nun ist bekannt, wie es<br />

zu dem Unfall zwischen den<br />

beiden Pkw gekommen war:<br />

Allem Anschein nach dürfte<br />

der 44-jährige Lenker des einen<br />

Pkw, der in einen anderen<br />

gefahren war, einen Herzinfarkt<br />

erlitten haben, bewusstlos<br />

geworden und deshalb<br />

mit dem anderen Fahrzeug<br />

kollidiert sein. Der Mann wurde<br />

von anderen Verkehrsteilnehmern<br />

reanimiert und vom<br />

eintreffenden Notarzt weiter<br />

versorgt. Vom Rettungshubschrauber<br />

wurde er ins LKH<br />

Graz geflogen. Aktuell befindet<br />

sich der Mann in künstlichem<br />

Tiefschlaf.<br />

German Soul in Seiersberg<br />

ORRY JACKSON. Anhören statt Anbeißen. Sänger Orry Jackson tritt live im Zuge der Star- und<br />

Fashiondays in der ShoppingCity Seiersberg, am 2. September, als Warm-up für Beatrice Egli auf.<br />

Mit vier Jahren stand er<br />

das erste Mal auf einer<br />

Bühne und rührte das<br />

Publikum schon damals, gemeinsam<br />

mit seiner Schwester<br />

und dem Song „Angel“ der Kelly<br />

Family, zu Tränen. Danach war<br />

es für Orry Jackson klar, dass<br />

es nichts Besseres für ihn gibt.<br />

Er hat als Kind schon jeden Tag<br />

gesungen, da sein Vater sehr musikalisch<br />

ist.<br />

Livegranate<br />

Heute, viele Jahre später, ist Orry<br />

Jackson eine Livegranate, die<br />

jede Bühne abreißt. Nach Top<br />

50 Hits, seiner Teilnahme am<br />

Eurovision Songcontest Vorent-<br />

scheid, Auftritten als Supportact<br />

für Pietro Lombardi und dem<br />

Online-Erfolg seines Songs mit<br />

Fußballstar David Alaba geht<br />

Jacksons Weg klar Richtung Al-<br />

bumrakete. „Ich kann es sehen!<br />

Ist Orry Jacksons zweite Single,<br />

mit der Vorgänger-Single „Nur<br />

zu zweit sind wir eins“ hat er bereits<br />

deutliche Spuren hinterlassen:<br />

über 900.000 Views auf You-<br />

Tube sprechen für sich. Am 2.<br />

September tritt er erstmals live<br />

in der ShoppingCity Seiersberg<br />

um 14.00 Uhr als Warm-up für<br />

Schlagergranate Beatrice Egli<br />

auf, die mit ihrem sonnigen Ge-<br />

müt die ShoppingCity Seiersberg<br />

verzaubern wird. Weitere Informationen<br />

unter: www.shoppingcityseiersberg.at<br />

Am 2. September tritt Orry Jackson als Warm-up für Schlagergranate<br />

Beatrice Egli in der ShoppingCity Seiersberg auf.<br />

GEFÄLLTMIRMEDIA<br />

NEWS AUS DER SHOPPINGCITY SEIERSBERG<br />

ENTGELTLICHE KOOPERATION


6 graz<br />

www.grazer.at <strong>30.</strong> AUGUST <strong>2022</strong><br />

Jetzt<br />

mitdiskutieren<br />

www.facebook.com/derGrazer<br />

Ohne Worte<br />

Und es gibt immer wieder<br />

Deppen, die sowas lustig finden.<br />

Marina Wustig<br />

* * *<br />

Dankbar<br />

Der Unfall war heftig, heute.<br />

Gott sei Dank waren Ersthelfer<br />

da und haben allen Beteiligten<br />

geholfen. Danke an die<br />

Pflegerin meiner Mama, die<br />

den jungen Mann reanimiert<br />

und so mitgeholfen hat, dass<br />

er hoffentlich durchkommt.<br />

Tausend dank an alle Helfer.<br />

Kathi Wö Fi<br />

* * *<br />

Wunsch<br />

Gute Besserung, allen!<br />

Michael Zwirtner<br />

* * *<br />

Bystander-Effekt<br />

Ich bin gerade heim gefahren<br />

von der Arbeit und hab diesen<br />

Unfall gesehen. Einfach nur<br />

schrecklich! Und es gibt leider<br />

Menschen, die dort stehen<br />

und zuschauen!! Da finde ich<br />

einfach keine Worte mehr für<br />

solche Menschen!!!<br />

Ulrike Lienhart<br />

* * *<br />

Besserung<br />

Gute Besserung.<br />

Anneliese Zeiler<br />

* * *<br />

Unglaublich<br />

Wieso kann man da lachen?<br />

Gestörte Leute gibt´s.<br />

Manuela Wirth<br />

Segen<br />

Alles Gute!<br />

* * *<br />

Name<br />

* * *<br />

Schicksal<br />

Unglaublich, wie so etwas oft<br />

verläuft. Da dürfte man auch<br />

als rationaler Mensch schon<br />

mal am Zufall zweifeln. Welches<br />

„Glück“ die Beteiligten<br />

dann dabei wiederum hatten.<br />

Ich hoffe zutiefst, dass sich<br />

der Mann erholen kann und<br />

wünsche ihm nur das Beste!<br />

// Das ist leider der „Zuschauereffekt“,<br />

ein psychologisches<br />

Phänomen, das schon vielerorts<br />

politisch diskutiert wurde<br />

(...).<br />

Siehat Recht<br />

Christian Grazer<br />

Originale<br />

Polanšek,<br />

Künstler mit Humor<br />

Herausgeber des Bikinifisch, Autor, Zeichner,<br />

Aktivist – der 57-jährige Grazer ist<br />

alles andere als einseitig. Über seine Projekte,<br />

die Natur und den Ansatz, sich selbst<br />

nicht immer ganz so wichtig zu nehmen.<br />

Was steht bei Ihnen gerade<br />

so an, Herr Polansek?<br />

Aktuell mache ich eine Grazer<br />

Kulturzeitung, den Bikinifisch.<br />

Zu Beginn war es nur Spaß, das<br />

Sardinen-Bild mit Nuri. Daraus<br />

ist eine sehr viel größere Idee<br />

entstanden – man bekommt den<br />

10-fachen Preis, wenn man es<br />

einrahmt (lacht). Die Diskussion,<br />

die dadurch entsteht, gefällt<br />

mir. Eine regelrechte Eigendynamik<br />

entsteht daraus.<br />

Wieso ist Graz Ihr Lebensmittelpunkt?<br />

Erstens ist Graz lustig und andererseits<br />

hab ich nirgends so<br />

viele „Hacklschmeißer“ wie hier.<br />

Es gibt Politiker, wenn die dich<br />

auf einmal nicht mehr grüßen<br />

– dann weißt du, du hast was<br />

richtig gemacht. Es ist witzig,<br />

da es sehr klein ist. Fast wie ein<br />

Labor – man kann zusehen, wie<br />

jemand auf etwas reagiert, sehr<br />

interessant.<br />

Die Natur liegt Ihnen als<br />

Thema auch am Herzen?<br />

Na sicher! Deshalb wollte ich<br />

auch ein Fischmuseum machen,<br />

das Murarium. Generell sollte<br />

mehr auf die Umwelt eingegangen<br />

werden.<br />

Wie sind Sie zu diesem<br />

Menchen geworden?<br />

Mich hat jemand gefragt, wie<br />

man so wahnsinnig werden<br />

kann: Man muss sich wahnsinnige<br />

Eltern aussuchen (lacht).<br />

LIA REMSCHNIG<br />

Meist<br />

kommentierte<br />

Geschichte<br />

des Tages<br />

Unfall in<br />

Seiersberg<br />

mit Heli<br />

Nach einem Verkehrsunfall<br />

zwischen zwei Pkw am<br />

gestrigen Vormittag in Seiersberg-Pirka,<br />

nahe der ShoppingCity<br />

Seiersberg, wurde<br />

eine Person so schwer verletzt,<br />

dass ein Rettungshubschrauber<br />

nötig wurde. Wie gestern<br />

noch bekannt wurde, handelte<br />

es sich bei der Person um<br />

einen 44-Jährigen, der einen<br />

Herzinfarkt erlitten hatte. Laut<br />

Polizei dürfte dies der Grund<br />

gewesen sein, weshalb es zum<br />

Unfall kam. Die Kreuzung vor<br />

Ort war zeitweise gesperrt. Die<br />

„Grazer“-Leser diskutieren<br />

über das Thema auf Facebook.<br />

REAKTIONEN & KOMMENTARE<br />

Viele Gesichter hat Christian Polansek: Der 57-Jährige besitzt vor allem<br />

eine gewisse Selbstironie, die sicher manchmal missinterpretiert wird. KK


<strong>30.</strong> AUGUST <strong>2022</strong> www.grazer.at<br />

Balu sucht<br />

ein Zuhause<br />

Grazer<br />

Pfoten<br />

graz 7<br />

Amrita Böker:<br />

„Das ist eine<br />

Aufgabe, die wir<br />

sehr ernst nehmen<br />

und für die<br />

wir auch unkonventionelle<br />

Wege<br />

einschlagen“.<br />

VINZIWERKE<br />

Balu möchte mit seinen Lieben gerne durch dick und dünn gehen. KK<br />

Der wunderschöne Collie- würde sich auch für Trick-Training<br />

oder Hundesport eignen.<br />

Mix Balu ist ein wahnsinnig<br />

lieber Zeitgenosse. Er mag<br />

es, lange Runden zu gehen und - 1 Jahr, männlich<br />

würde sich über einen sehr aktiven<br />

Platz freuen. Die Beschäf-<br />

- sucht sportliches Heim<br />

- sehr freundlich und lieb<br />

tigung sollte in jedem Fall nicht - Kinder sind ok<br />

zu kurz kommen, ansonsten<br />

fühlt sich die intelligente Rasse Kontakt: Arche Noah<br />

schnell mal unterfordert. Balu www. aktivertierschutz.at<br />

lernt schnell und gerne und Tel. 0676/84 24 17 437<br />

Not der Menschen steigt<br />

■ Am 1. September 2021 übernahm<br />

Amrita Böker von Nora<br />

Tödtling-Musenbichler, mittlerweile<br />

Direktorin der Caritas<br />

Steiermark, die Funktion als Koordinatorin<br />

der VinziWerke Österreich.<br />

Eine Schonfrist blieb<br />

ihr allerdings verwehrt: Mitten<br />

im zweiten Corona-Jahr machten<br />

sich die Auswirkungen der<br />

Pandemie bereits deutlich in der<br />

Gesellschaft bemerkbar: Die VinziMärkte<br />

verzeichneten bis zu 40<br />

Prozent mehr Kunden, immer<br />

mehr Personen mit niedrigem<br />

Einkommen baten um Unterstützung<br />

der VinziWerke. Dass dieser<br />

Rettungsanker dringend benötigt<br />

wird, zeigt alleine die Bilanz der<br />

Anlaufstelle „VinziTreff“, die von<br />

allen Menschen in Notsituationen<br />

aufgesucht werden kann.<br />

Bereits im Mai <strong>2022</strong> wurde die<br />

Anzahl der Hilfesuchenden vom<br />

Vorjahr erreicht. Vor allem in<br />

den letzten Monaten zählen dazu<br />

vermehrt Personen, die stark von<br />

den Teuerungen betroffen sind<br />

und die Kosten für Energie, Miete<br />

oder auch medizinische Versorgung<br />

nicht mehr begleichen<br />

können.<br />

MODERNE DOPPELWOHNHÄUSER<br />

Stilvoll wohnen in Dietersdorf<br />

bei Dobl-Zwaring<br />

> 9 Doppelwohnhäuser mit schönen Eigengärten<br />

> 115 – 120 m² Wohnfläche<br />

> Carport mit 2 PKW-Abstellplätzen und<br />

abgeschlossenem Abstellraum<br />

> Photovoltaikanlage<br />

> Pellets-Heizzentrale<br />

> Warmwasser-Fußbodenheizung<br />

> HWB: 35,1 kWh/m²a, fGEE: 0,59<br />

Nähere Infos: www.wohnen-zwaring.at<br />

Astrid Strebl<br />

M: +43 664 8385080<br />

MMag. Johannes Lamprecht,Msc<br />

M: +43 664 8389766<br />

Provisionsfrei<br />

für den<br />

Käufer!<br />

www.sreal.at


8 graz<br />

www.grazer.at <strong>30.</strong> AUGUST <strong>2022</strong><br />

In Kurdistan ein Star –<br />

in Graz ein Flüchtling<br />

Märchenstunde: „Es war einmal, und<br />

es war einmal nicht“. MARYAM-MOHAMMADI<br />

Auch Online gibt<br />

es viele Märchen<br />

■ „Es war einmal, und es<br />

war einmal nicht ist“ eine Online-Ausstellung<br />

und Audio-<br />

Erfahrung, die als wachsende<br />

Sammlung von Volksmärchen<br />

konzipiert ist und durch zeitgenössische<br />

Kunstfotografie illustriert<br />

wird. Im Graz Museum sind<br />

die Fotografien von Maryam<br />

Mohammadi und die gesprochenen<br />

Märchen auch im realen<br />

Raum zu erleben. Eröffnung der<br />

Ausstellung ist am 14. September<br />

18 Uhr. Otto Hochreiter,<br />

Direktor Graz Museum Maryam<br />

Mohammadi & Kate Howlett-<br />

Jones, Kuratorinnen, reden.<br />

Musik von Avanaz Hassani.<br />

Mantzourakis ist Bouzouki-Spieler<br />

und begeisteter Sänger. FOTO KK<br />

Griechisches Flair<br />

beim Bacherlwirt<br />

■ Am 3. September gibt es ein<br />

griechisches Herbstfest beim<br />

„Bacherlwirt“ von Rudi Mally<br />

in Hengsberg. Musik kommt<br />

von Sarantis Mantzourakis.<br />

Seine Musik steht für traditionelle<br />

Volksmusik mit originalen<br />

Instrumenten und originellem<br />

Gesang. Mantzourakis<br />

ist ein virtuoser Bouzouki-<br />

Spieler, der auch viele andere<br />

Instrumente spielen kann.<br />

Mantzourakis ist durch viele<br />

Auftritte in der griechischen<br />

Musikwelt sehr bekannt.<br />

HARTER WEG. „Rawa Rockstar“ ist in Kurdistan eine kleine Berühmtheit, in<br />

Graz ist er, wie viele andere, Schutzsuchender. Er will jetzt hier neu starten.<br />

R<br />

awa, bekannt in seiner Heimat<br />

als „Rawa Rockstar“,<br />

hat sich mit seinen Texten<br />

und Songs bei Fanatikern und<br />

politischen Parteien unbeliebt<br />

gemacht. Er lebt seit acht Monaten<br />

(seit November 2021) in<br />

Graz, an eine Rückkehr in seine<br />

Heimat – die Autonomieregion<br />

Kurdistan im Irak – denkt er nicht<br />

mehr. Sein Traum war es, mit seinen<br />

gesellschaftspolitischen und<br />

auch religionskritischen Texten,<br />

in der Heimat zur Weiterentwicklung<br />

einer erstarrten Gesellschaft<br />

beizutragen. Sein Traum ist geplatzt.<br />

Für seine Werke erntete er<br />

Spott und in Folge Schikanen und<br />

Drohungen. Dennoch hat er einen<br />

großen Fankreis, der ihn aber<br />

nicht beschützen kann.<br />

„In einer Gesellschaft, in der für<br />

die Mehrheit Anführer, Religion<br />

und politische Parteien unantastbar<br />

sind, ist kein Platz für Menschen<br />

mit neuen Ideen“, meint der<br />

Sänger und Gitarrist.<br />

Obwohl er erst seit einigen Monaten<br />

in Österreich lebt, gelang<br />

ihm unter anderem mit seiner<br />

Offenheit gegenüber anderen<br />

Kulturen ein rascher Fortschritt<br />

im Erwerb der deutschen Sprache.<br />

„Musik ist für mich eine große<br />

Hilfe, eine Sprache schnell zu<br />

erlernen.“ Von einer Welt, in der<br />

Rawa, kurdischer Rockstar, der mit vollem Namen Rawa Ghafoor Saleem heißt,<br />

lebt in Graz als Schutzsuchender und will musikalisch neu starten. FOTO ALFRED WACHTER<br />

kritisches Denken ein Fremdwort<br />

bleibt, kann kein Fortschritt erwartet<br />

werden“<br />

Rawa übt gerade einen von ihm<br />

komponierten Song im Stil des<br />

Austro-Pop ein, den er mit „Rawa<br />

Rawa will von Graz aus eine europäische Karriere starten. Zurück in sein Heimatland<br />

Kurdistan will der Musiker zumindest vorerst nicht mehr. ALFRED WACHTER<br />

& the Rocksters“ aufnehmen wird.<br />

„Ich habe noch nie auf Deutsch<br />

gesungen, aber es macht mir Spaß<br />

und ich hoffe, dass es mir gelingt“.<br />

Bekannt wurde Rawa durch seinen<br />

Musikstil, einem Crossover<br />

aus populärer kurdischer Musik<br />

und Pop. Seinen ersten Fernsehauftritt<br />

hatte er im Jahre 2012 mit<br />

dem Lied „Raz“, einer Komposition<br />

im Stil der populären kurdischen<br />

Musik. Mit der Zeit widmete<br />

er sich nur mehr der Popmusik,<br />

wobei Elvis Presley und Johnny<br />

Cash wohl die größte Rolle in seinem<br />

musikalischen Werdegang<br />

spielten. Das Pseudonym Rawa<br />

Rockstar erhielt er vom Präsidenten<br />

der American University<br />

of Iraq Sulaimani, Bruce Walker<br />

Ferguson, als er mit seiner Band<br />

ein Country-Music-Konzert an<br />

der Universität gab. Ein Konzert in<br />

Graz gab es schon, weitere sollen<br />

noch folgen.<br />

VOJO


<strong>30.</strong> AUGUST <strong>2022</strong> www.grazer.at<br />

graz 9<br />

Ausblick<br />

Was am Mittwoch<br />

in Graz wichtig ist<br />

■ Für Öffi-Nutzer gibt es morgen und übermorgen eine kurzfristige Änderung<br />

zu bedenken. Aufgrund von Asphaltierungsarbeiten und einer<br />

Einbahnregelung in der Augasse kommt es zu einer nächtlichen Umleitung<br />

der Linie 67E. Das betrifft die Zeiten von morgen, Mittwoch, ab 20<br />

Uhr, bis Donnerstag, 4.30 Uhr und erneut von Donnerstag ab 20 Uhr und<br />

bis Freitag, 4.30 Uhr.<br />

■ Um wirtschaftliche Innovation zu fördern, hat die WKO Steiermark in<br />

den letzten Jahren ihr diesbezügliches Beratungsangebot durch das „Innolab“<br />

ausgebaut – vor allem kleine Unternehmen will man so unterstützen.<br />

Eine neue Studie der FH Campus 02 zeigt nun das wirtschaftliche Ergebnis<br />

dieser Bemühungen, die Studie wird morgen in Graz präsentiert.<br />

■ Der SK Sturm trifft morgen in der 2. Runde des UNIQUA ÖFB Cups auf<br />

Austria Salzburg, Beginn ist um 18 Uhr in der Merkur Arena. Die Polizei<br />

richtet außerdem einen Sicherheitsbereich ein.<br />

■ Im Rahmen der Ausstellung War Views by Anzhelika Palyvoda and<br />

Vladyslav Riabosthan lädt das Graz Museum zu einem Artist Talk ein.<br />

Die beiden Ukrainischen Künstler gehen im Gespräch auf ihre Bilderserien,<br />

die sich mit den Folgen des Krieges auseinandersetzen, ein und reflektieren<br />

ihren persönlichen Zugang zu den Werken.<br />

Aufgrund von Asphaltierungsarbeiten kommt es bei der Linie 67E morgen<br />

und übermorgen zu nächtlichen Umleitungen.<br />

LUPI SPUMA<br />

■ Im Orpheum gibt es ab 20 Uhr kabarettistische Unterhaltung mit<br />

„Addnfahrer“, der zuvor mit viralen Videos bekannt wurde.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!