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Wilfried Härle: Aus ethischer Sicht (Leseprobe)

»Was sollen wir tun?« Das ist die Frage, die den ethischen Blick auf das Leben leitet. Orientiert man sich bei der Beantwortung dieser Frage allein an in den Massenmedien vertretenen Meinungen, wird man nicht zu einer eigenverantwortlichen ethischen Auffassung gelangen. Denn um die zu erreichen, muss man sich einerseits Klarheit über ethische Grundbegriffe wie »Freiheit«, »Verantwortung«, »Menschenwürde« und »Gewissen« verschaffen, andererseits ist es unverzichtbar, konkrete ethische Herausforderungen zu analysieren, die sich uns im Leben stellen: zum Beispiel »Altersdemenz«, »Schuld und Vergebung«, »Krieg und Frieden« oder »Beihilfe zur Selbsttötung«. Diese Güstrower Vorträge bieten zu beidem ihren Beitrag, und zwar so, dass dabei erhellende Zusammenhänge sichtbar werden. Sie wurden zwischen 2015 und 2021 anlässlich der Güstrower Herbstgespräche gehalten und fanden beachtliche positive Resonanz.

»Was sollen wir tun?« Das ist die Frage, die den ethischen Blick auf das Leben leitet. Orientiert man sich bei der Beantwortung dieser Frage allein an in den Massenmedien vertretenen Meinungen, wird man nicht zu einer eigenverantwortlichen ethischen Auffassung gelangen. Denn um die zu erreichen, muss man sich einerseits Klarheit über ethische Grundbegriffe wie »Freiheit«, »Verantwortung«, »Menschenwürde« und »Gewissen« verschaffen, andererseits ist es unverzichtbar, konkrete ethische Herausforderungen zu analysieren, die sich uns im Leben stellen: zum Beispiel »Altersdemenz«, »Schuld und Vergebung«, »Krieg und Frieden« oder »Beihilfe zur Selbsttötung«.
Diese Güstrower Vorträge bieten zu beidem ihren Beitrag, und zwar so, dass dabei erhellende Zusammenhänge sichtbar werden. Sie wurden zwischen 2015 und 2021 anlässlich der Güstrower Herbstgespräche gehalten und fanden beachtliche positive Resonanz.

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Vorwort<br />

vielfache Großmutter, von diesem Leben loslassen und „im<br />

Haus des Herrn immerdar“ ihre Ruhe finden konnte. Während<br />

der Trauerfeier im Augustinum entstand die Idee,<br />

eine Vortragseinladung nach Güstrow auszusprechen, noch<br />

ohne Wissen um den akademischen Rang des Eingeladenen.<br />

Die Resonanz bei dem überwiegend konfessionslosen<br />

Güstrower Publikum war überwältigend, das Experiment,<br />

den württembergischen Protestanten ins Mecklenburgische<br />

zu holen, geglückt. Andere Größen ihrer Disziplin, wie<br />

der Medizinethiker Giovanni Maio aus Freiburg, der Verfassungsrechtler<br />

Paul Kirchhof aus Heidelberg u. v. a. m.<br />

konnten auch deshalb als Referenten gewonnen werden,<br />

weil die häufige Präsenz von <strong>Wilfried</strong> <strong>Härle</strong> in Güstrow<br />

magnetisch wirkte.<br />

<strong>Wilfried</strong> <strong>Härle</strong>s geistige Tiefe und Weite wird bei der<br />

Lektüre dieses Bandes offenbar. Die Themen der Güstrower<br />

Vorträge aus den Jahren 2015 bis 2021 entstanden jeweils<br />

im Dialog. So suchten wir, aus vorangegangenen<br />

Gesprächen oder aus aktuellen Diskussionen herauszufinden,<br />

was im jeweiligen Herbst „dran“ war. Dabei kamen<br />

grundlegende Vorträge zustande (z. B. „Evolutionstheorie<br />

und Schöpfungsglaube“), zum Teil aber auch mehr<br />

praxisbezogene (z. B. „Therapeutische Beziehung“, „Assistierter<br />

Suizid“ u. a. m.). Die verständliche Sprache, der<br />

transparente Aufbau und das offene Einstehen für christliche<br />

Glaubensüberzeugungen machten <strong>Härle</strong>s Referate<br />

so gewinnend, dass von ganz verschiedenen Persönlichkeiten<br />

der Ruf laut wurde, Professor <strong>Härle</strong> wieder und wieder<br />

einzuladen, was dann auch geschah.<br />

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