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Zur Lage der Nation Being Queer BAföG Dschungel AStA Keller

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AUS Der<br />

FreIStUNDe<br />

GeSPrOcheN<br />

Ideen und Anregungen zum<br />

Nachmachen und Hinterfragen<br />

Wir fünf Studentinnen haben uns in einer<br />

<strong>der</strong> Freistunden zusammen gefunden, um<br />

zu lernen und uns auszutauschen, bis<br />

das Handy einer <strong>der</strong> Frauen klingelt. Ihr<br />

Freund hat ihr geschrieben, dass er eine<br />

Jobzusage bekommen hat. Eine Unterhaltung<br />

entsteht.<br />

Sie freut sich natürlich für ihn und meint:<br />

„Endlich macht <strong>der</strong> mal was“<br />

Ich frage darauf: „Aber <strong>der</strong> arbeitet doch<br />

schon relativ viel neben <strong>der</strong> Schule o<strong>der</strong><br />

nicht?“<br />

„Naja nicht wirklich, außerdem soll <strong>der</strong> ja<br />

auch mehr Geld verdienen, sonst werde ich<br />

den nicht heiraten“ (spaßend)<br />

„Ist denn Geld haben für dich ausschlaggebend?“<br />

„Ja na er sollte schon mehr Geld verdienen<br />

als ich später“<br />

Diese Aussage trifft mich wie ein Schlag!<br />

Hat das diese ehrgeizige, gebildete und<br />

selbstbewusste Frau gerade wirklich<br />

gesagt?! Im 21. Jahrhun<strong>der</strong>t? Ist das<br />

wirklich möglich?!<br />

<strong>Zur</strong> Sicherheit frage ich nochmal nach:<br />

„Meinst du das ernst?“<br />

„Ja natürlich“<br />

Ich falle fast von dem Stuhl! Und ich bin<br />

scheinbar die Einzige dieser Gruppe, die<br />

diese Einstellung zweifelhaft findet! Meine<br />

Gedanken drehen sich! Ich meine, für mich<br />

ist die Eheschließung heute schon nicht<br />

mehr notwendig, aber daran, dass das<br />

viele an<strong>der</strong>s sehen habe ich mich schon<br />

fast gewöhnt. Die Annahme, dass <strong>der</strong><br />

Mann mehr Geld verdienen muss, war mir<br />

absolut neu und scheint mir gerade noch<br />

sinnloser als die Ehe an sich überhaupt!<br />

Ich versuche es zu verstehen: „Und warum<br />

MUSS <strong>der</strong> Mann mehr verdienen?<br />

„Ja, na <strong>der</strong> Mann würde doch Komplexe<br />

kriegen, wenn seine Frau mehr verdient,<br />

außerdem hat die Frau mit <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>erziehung<br />

und dem Haushalt jawohl schon<br />

genug Verantwortung zu tragen.“<br />

Ach du Scheiße! Kin<strong>der</strong>, Küche, Kirche und<br />

<strong>der</strong> Mann bringt die Kohle nach Hause?!<br />

Ich glaub ich bin im falschen Film. Sind<br />

denn immer noch nicht genug mutige Frauen<br />

auf die Straßen gegangen, um für ihre<br />

Rechte, Gleichberechtigung und Selbstbestimmung<br />

zu kämpfen? Wie tief ist denn<br />

dieses – für mich veraltete – Gedankengut<br />

verankert, dass diese Aufteilung heute<br />

noch gewünscht wird? Meiner Meinung<br />

nach sollte doch angestrebt werden, so<br />

gut es geht Aufgaben, sowohl im Haushalt<br />

als auch bei <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>erziehung, gerecht<br />

auf beide Partner zu verteilen. Gleiche<br />

Rechte und Pflichten. Können Männer denn<br />

immer noch nicht da drüber stehen, wenn<br />

die Frau mehr Geld verdient? Wenn man<br />

an die Gehälterverteilung für Mann und<br />

Frau denkt, anscheinend immer noch nicht.<br />

Leicht resigniert frage ich noch:<br />

„Warum studierst du denn eigentlich<br />

noch?“<br />

„Na ich will trotzdem auch mein eigenes<br />

Geld verdienen, ich will ja nicht abhängig<br />

sein.“ (anonym)<br />

> DOKUTIP: Herrschaft <strong>der</strong> Männer<br />

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