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J-Magazin_9_2022

Das Magazin des Jugendrotkreuzes zur humanitären Bildung. Ausgabe 9, September 2022: Themenschwerpunkt "Können wir Krise? So fit sind wir für die Vielfalt."

Das Magazin des Jugendrotkreuzes zur humanitären Bildung.
Ausgabe 9, September 2022: Themenschwerpunkt "Können wir Krise? So fit sind wir für
die Vielfalt."

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Kinder in<br />

der Krise<br />

8<br />

Wie sich Dauerkatastrophen wie Corona und<br />

der Krieg in der Ukraine auf die Psyche von<br />

Kindern und Jugendlichen auswirken.<br />

Von<br />

Vanessa Kulcar<br />

und Barbara Juen<br />

*PROJEKT<br />

MAKING-<br />

ACHANGE<br />

https://makinga<br />

change.ccca.ac.at<br />

Globale Krisen prägen aktuell unser Leben:<br />

Die Covid-19-Pandemie hat die Welt seit Anfang<br />

2020 fest in ihrem Griff und trotz Impfungen, Medikamentenentwicklungen<br />

und gelegentlichen Phasen<br />

der Entspannung scheint ein Ende nicht absehbar.<br />

Diese Krise hatte und hat sehr konkrete Auswirkungen<br />

auf die gesamte Bevölkerung, vor allem aber auf<br />

Kinder und Jugendliche. Diesen gingen durch die<br />

Schließung von Schulen und Freizeiteinrichtungen<br />

wichtige Möglichkeiten für soziale Kontakte und zur<br />

Gestaltung des Alltags verloren, was sich in einer erhöhten<br />

psychosozialen Belastung widerspiegelt.<br />

A<br />

Auch wenn die Covid-Pandemie durch ihre konkreten<br />

und akuten Auswirkungen oft im Mittelpunkt<br />

steht, rücken immer wieder auch andere Krisen in<br />

den Fokus. Der Ukraine-Konflikt, der mit dem Einmarsch<br />

Russlands in die Ukraine im Februar dieses<br />

Jahres begann, ließ die Gefahr von kriegerischen Auseinandersetzungen<br />

näher rücken und stellte grundlegende<br />

Annahmen über die Ordnung und Sicherheit<br />

in Europa und auf der ganzen Welt infrage. Auch<br />

wenn die Effekte des Ukraine-Konflikts für Kinder<br />

und Jugendliche in Österreich bisher kaum direkt<br />

spürbar sind, können sie zu ausgeprägten Sorgen und<br />

Ängsten führen. Ähnliches gilt für die dritte globale<br />

Krise, den Klimawandel. Auch hier sind akute Effekte<br />

auf die österreichische Bevölkerung noch begrenzt,<br />

aber die meisten Kinder und Jugendlichen sind sich<br />

der Bedrohung bewusst und darüber besorgt.<br />

Eine Gemeinsamkeit all dieser Krisen ist, dass junge<br />

Menschen sich oft mehr um andere sorgen als um<br />

sich selbst: Bei Covid-19 bestehen Sorgen um die vulnerablen<br />

Großeltern, im Ukraine-Konflikt um Kinder<br />

in Kriegsgebieten oder Flüchtlingsheimen und beim<br />

Klimawandel etwa um aufgrund der klimatischen Bedingungen<br />

bedrohte Eisbären.<br />

Allen Krisen gemeinsam ist, dass Einzelpersonen nur<br />

begrenzte Möglichkeiten haben, sie zu lösen. Auch<br />

wenn jeweils Maßnahmen wie Maske zu tragen, Energie<br />

zu sparen und Geld zu spenden auch individuell<br />

ergriffen werden können, ist das Handeln der Gesellschaft<br />

nötig, um echte Effekte zu erzielen. Kinder und<br />

Jugendliche sind noch stärker betroffen als Erwachsene,<br />

da ihre Handlungsmöglichkeiten eingeschränkt<br />

sind. In diesem Zusammenhang können Gefühle von<br />

Hilf- und Hoffnungslosigkeit entstehen, aber auch der<br />

Eindruck, dass verantwortliche Erwachsene sich moralisch<br />

nicht korrekt verhalten und nicht genug zur<br />

Kriseneindämmung unternehmen.<br />

Wie mit Kindern und Jugendlichen über die Krisen<br />

gesprochen wird und wie sie im Umgang mit diesen<br />

Das <strong>Magazin</strong> des Österreichischen Jugendrotkreuzes zu humanitärer Bildung

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