VerbandsNachrichten 3 I 2022
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<strong>VerbandsNachrichten</strong> 3 I <strong>2022</strong> // Aus dem Verbandsleben<br />
Präsident Gero Hagemeister<br />
sationsform ab 01.08.<strong>2022</strong> kommt den Bedürfnissen<br />
der Praxis entgegen. Die Regeln<br />
zur Geschäftsführung dieser Gesellschaften<br />
im Steuerberatungsgesetz dürfen jedoch<br />
nicht aufgeweicht werden. Mindestens ein<br />
Steuerberater als Berufsangehöriger muss<br />
zwingend Teil der Geschäftsführung sein.<br />
Harald Elster: Es muss erreicht werden,<br />
dass der steuerberatende Beruf seine Vorbehaltsaufgaben<br />
vollumfänglich behält<br />
und in der Gesellschaft seine besondere<br />
Leistung für das Gemeinwohl wahrgenommen<br />
wird. Sein Tätigkeitsfeld für Mandanten<br />
und Steuerpflichtige muss ständig verdeutlicht<br />
werden.<br />
Der Beruf des Steuerberaters ist für junge<br />
Menschen attraktiv und zukunftsfest, auch<br />
dieses muss deutlich gemacht werden.<br />
Wir müssen auch deutlich machen, dass<br />
der steuerberatende Beruf voll digital<br />
unterwegs ist. Dadurch sind die Arbeitsbedingungen<br />
für Berufseinsteiger optimal.<br />
Darüber hinaus besteht von Anfang<br />
an ein enger Kontakt zu den Mandanten.<br />
Weiterhin muss erreicht werden, dass die<br />
Qualifizierung der Steuerfachangestellten<br />
wie auch des Berufsstandes ständig an die<br />
praktischen Gegebenheiten einer digitalen<br />
Arbeitswelt angepasst werden. Die Sorge<br />
ist, dass wegen des fehlenden Personals<br />
die Politik Arbeitsgebiete auf weniger qualifizierte<br />
Gruppen verteilt.<br />
Gero Hagemeister: Unser Berufsstand war<br />
schon immer ein Treiber effizienter Prozesse.<br />
Die visionäre Vorreiterrolle belegt<br />
eindrucksvoll die Gründung der DATEV im<br />
Jahre 1966, mit der wir bereits digitale Lösungen<br />
im Berufsstand angestoßen haben.<br />
In der Folgezeit hat sich unser Berufsstand<br />
kontinuierlich hin zu einem umfassenden<br />
Berater in finanzwirtschaftlichen Fragen<br />
entwickelt. Darüber hinaus hat die hohe<br />
Vertrauenswürdigkeit und auch die soziale<br />
und kommunikative Kompetenz, die insbesondere<br />
auch bei der Betreuung von natürlichen<br />
Personen und Unternehmen gefordert<br />
ist, zu unserer festen Verankerung im<br />
deutschen Mittelstand beigetragen.<br />
Natürlich steht jede Generation vor ihren<br />
eigenen Herausforderungen. Für uns bedeutet<br />
dies aktuell, dem Fachkräftemangel,<br />
schwierigen Praxisnachfolgen sowie<br />
Herausforderungen aus der Digitalisierung<br />
und Internationalisierung erfolgreich zu<br />
begegnen. Auch sind die Folgen der aktuellen<br />
globalen Verwerfungen noch gar nicht<br />
abzusehen. Die überbordende Regulierung<br />
im deutschen Steuerrecht, die eine angemessene<br />
und ökonomisch sinnvolle Beratung<br />
häufig erschwert, ist dabei eindeutig<br />
ein schwerer Hemmschuh. Zunehmende<br />
Komplexität und der Versuch, jeden politisch<br />
gewollten Einzelfall gesetzlich oder<br />
im Verwaltungswege regeln zu wollen,<br />
wird weiter scheitern.<br />
Antonie Schweitzer: Welche<br />
Maßnahmen halten Sie, Herr<br />
Hagemeister, für geeignet, um die<br />
Mitglieder an den Verband zu binden<br />
und neue Mitglieder zu gewinnen?<br />
Gero Hagemeister: Verband und Geschäftsstelle<br />
sind aktuell zweifelsohne<br />
gut aufgestellt. Das vielseitige Angebot,<br />
das seit Corona auf digitalem Wege auch<br />
ohne räumliche Schranken zur Verfügung<br />
steht und von zahlreichen Wettbewerbern<br />
ausgebaut wird, ist dabei nur eine der Herausforderungen.<br />
Ich bin überzeugt, dass<br />
örtliche Nähe, die unsere Bezirke bieten,<br />
Erfahrungsaustausch, Zusammenarbeit<br />
und auch Aufgabenteilung fördern können.<br />
Eindrucksvoll konnten wir kollegiale<br />
Hilfen vor Ort während der Flutkatastrophe<br />
erleben. Daneben bieten die Arbeitskreise,<br />
die die gesamte Fläche unseres Verbandes<br />
abdecken, eine fachlich spezialisierte Austauschplattform<br />
bei konkreten Beratungsthemen<br />
an.<br />
Wenn es uns nun gelingt, die begonnene<br />
Modernisierung in Ansprache und<br />
Programmgestaltung erfolgreich fortzuführen,<br />
werden wir auch den Berufsnachwuchs<br />
vom Vorteil an und gleichzeitig von<br />
der Freude durch aktive Verbandsarbeit<br />
überzeugen können. Eventuellen Anpassungsbedarf<br />
werden wir – wie in der<br />
Vergangenheit auch – ergebnisorientiert<br />
und zügig anpacken, Maßnahmen und<br />
Entwicklungen selbstkritisch hinterfragen<br />
und erforderlichenfalls umsteuern. Dann<br />
wird unser Steuerberater-Verband Köln<br />
zukünftig seine wichtige Bedeutung in<br />
unserer Region und in der bundesweiten<br />
Verbändegemeinschaft im Sinne der Kollegenschaft<br />
erhalten.<br />
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