VerbandsNachrichten 3 I 2022
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<strong>VerbandsNachrichten</strong> 3 I <strong>2022</strong> // Aktuelles Steuer- und Beihilfenrecht<br />
// Entwurf eines JStG <strong>2022</strong><br />
Aktuelles Steuer- und<br />
Beihilfenrecht<br />
Das BMF hat unter dem 28.07.<strong>2022</strong> den Entwurf eines Jahressteuergesetzes <strong>2022</strong> (JStG <strong>2022</strong>) vorgelegt.<br />
Das BMF sieht fachlich notwendigen Gesetzgebungsbedarf zur weiteren Digitalisierung,<br />
zur Verfahrensvereinfachung, zur Rechtssicherheit und Steuergerechtigkeit sowie zur Umsetzung<br />
des Koalitionsvertrages. Dem soll unter anderem wie folgt entsprochen werden:<br />
• Aufhebung der Begrenzung des Spitzensteuersatzes<br />
auf 42 % für die Gewinneinkünfte des Jahres 2007<br />
zur Umsetzung der Vorgaben des BVerfG, Beschl. v.<br />
08.12.21, 2 BvL 1/13<br />
• Streichung der Möglichkeit des Nachweises einer<br />
tatsächlich kürzeren Nutzungsdauer von Gebäuden<br />
• Anhebung des linearen AfA-Satzes für die Abschreibung<br />
von Wohngebäuden auf 3 %<br />
• vollständiger Sonderausgabenabzug für<br />
Altersvorsorgeaufwendungen ab 2023<br />
• Erhöhung des Sparer-Pauschbetrags<br />
• Anhebung des Ausbildungsfreibetrags<br />
• Steuerfreistellung des Grundrentenzuschlages<br />
• Verfahrensverbesserungen bei der Riester-Förderung<br />
• Abschaffung der umsatzsteuerlichen Möglichkeit der Anwendung<br />
von Durchschnittssätzen für den Vorsteuerabzug<br />
• Schaffung einer nationalen Vorschrift zur Umsetzung<br />
der EU-RL 2020/284 des Rates vom 18.02.2020 zur Änderung<br />
der RL 2006 / 112 /EG im Hinblick auf die<br />
bestimmten Anforderungen für Zahlungsdienstleister<br />
• Umsetzung der Verpflichtung zur elektronischen<br />
Bereitstellung über Verwaltungsportale nach dem<br />
Onlinezugangsgesetz (OZG)<br />
• Anpassung der Vorschriften der Grundbesitzbewertung<br />
nach dem Sechsten Abschnitt des Zeiten Teils des<br />
Bewertungsgesetzes an die Immobilienwertermittlungsverordnung<br />
vom 14.07.2021<br />
cutt.ly/Referentenentwurf-JStG<strong>2022</strong><br />
// Neue Vergütungsregeln zur Grundsteuererklärung in Kraft<br />
Zur Ermittlung der Vergütung der<br />
Feststellungserklärungen für<br />
Grundsteuerzwecke ist eine neue<br />
spezielle Abrechnungsnorm in<br />
Kraft getreten. Mit § 24 Abs. 1 Nr. 11a StBVV<br />
besteht ab sofort eine einheitliche Berechnungsgrundlage,<br />
welche unabhängig vom<br />
konkreten Ländermodell bundesweit anwendbar<br />
ist. Steuerberater erhalten danach<br />
für die Anfertigung der Erklärung zur<br />
Feststellung oder Festsetzung für Zwecke<br />
der Grundsteuer im Rahmen des ab dem<br />
Jahr 2025 anzuwendenden Grundsteuerrechts<br />
1/20 bis 9/20 einer vollen Gebühr<br />
nach Tabelle A zur StBVV.<br />
Im Einzelnen gilt: Für alle Bundesländer,<br />
in denen nach dem Bewertungsgesetz<br />
oder den jeweiligen Landesgesetzen ein<br />
Grundsteuerwert festgestellt wird, wird<br />
als Gegenstandswert der Grundsteuerwert,<br />
mindestens jedoch ein Betrag von<br />
25.000 € zugrunde gelegt. Dies betrifft<br />
derzeit die Länder Baden-Württemberg<br />
(sog. modifiziertes Bodenwertmodell),<br />
Berlin, Brandenburg, Bremen, Mecklenburg-Vorpommern,<br />
NordrheinWestfalen,<br />
Rheinland-Pfalz, Sachsen-Anhalt,<br />
Schleswig-Holstein und Thüringen sowie<br />
das Saarland und Sachsen (mit jeweils abweichender<br />
Steuermesszahl).<br />
Für alle Länder, in denen abweichend<br />
vom Bundesmodell auf Grundlage der<br />
dortigen Grundsteuergesetze kein entsprechender<br />
Grundsteuerwert vorliegt,<br />
wird ein entsprechender fiktiver Grundsteuerwert<br />
für die Berechnung der Gebühr<br />
zugrunde gelegt. Auch hier sind<br />
mindestens 25.000 € anzusetzen. Zur Ermittlung<br />
des fiktiven Grundsteuerwerts<br />
ist der Grundsteuermessbetrag durch die<br />
jeweils geltende Grundsteuermesszahl<br />
nach § 15 Abs. 1 Nr. 2 Buchst. a) GrStG zu<br />
dividieren. Dies betrifft derzeit die Länder<br />
Bayern (sog. Flächenmodell), Hamburg<br />
(sog. Wohnlagenmodell), Hessen (sog.<br />
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