10.10.2022 Aufrufe

Philosophie (Leseprobe)

Leseprobe zum Buch: »Das große Buch der Philosophie – 100 Porträts für Neugierige« von Umberto Galimberti 224 Seiten, Hardcover, Euro (D) 22 | Euro (A) 22.70 | CHF 28 ISBN 978-3-03876-228-7 (Midas Kinderbuch) Dieses Buch ist eine Anleitung zum eigenständigen Denken. Es versammelt 100 Philosophen, die über die Welt nachgedacht haben und deren Thesen bis heute Bestand haben. Aus dem Vorwort von Umberto Galimberti: »Wenn du die Philosophie für etwas Langweiliges und Abstraktes hältst und glaubst, Philosophen hätten keine Ahnung von der realen Welt, dann wird dich dieses Buch vom Gegenteil überzeugen! Die Philosophie ist heute wichtiger, lebendiger und konkreter als je zuvor. Ausgehend von leicht zugänglichen Gedanken und Überlegungen, stellt uns jede Geschichte vor eine kleine Herausforderung, auf die wir mit den Überlegungen eines großen Philosophen antworten können. Gemeinsam mit Sokrates, Kant, Voltaire, Arendt, Popper und vielen weiteren Philosophen aus allen Epochen und Ländern lernen wir, über ein breites Spektrum von Themen nachzudenken – von Naturereignissen bis zum Wesen des Menschen, von der Sprache bis zur Liebe und der Existenz Gottes.«

Leseprobe zum Buch:
»Das große Buch der Philosophie – 100 Porträts für Neugierige«
von Umberto Galimberti
224 Seiten, Hardcover, Euro (D) 22 | Euro (A) 22.70 | CHF 28
ISBN 978-3-03876-228-7 (Midas Kinderbuch)

Dieses Buch ist eine Anleitung zum eigenständigen Denken. Es versammelt 100 Philosophen, die über die Welt nachgedacht haben und deren Thesen bis heute Bestand haben.

Aus dem Vorwort von Umberto Galimberti: »Wenn du die Philosophie für etwas Langweiliges und Abstraktes hältst und glaubst, Philosophen hätten keine Ahnung von der realen Welt, dann wird dich dieses Buch vom Gegenteil überzeugen! Die Philosophie ist heute wichtiger, lebendiger und konkreter als je zuvor. Ausgehend von leicht zugänglichen Gedanken und Überlegungen, stellt uns jede Geschichte vor eine kleine Herausforderung, auf die wir mit den Überlegungen eines großen Philosophen antworten können. Gemeinsam mit Sokrates, Kant, Voltaire, Arendt, Popper und vielen weiteren Philosophen aus allen Epochen und Ländern lernen wir, über ein breites Spektrum von Themen nachzudenken – von Naturereignissen bis zum Wesen des Menschen, von der Sprache bis zur Liebe und der Existenz Gottes.«

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

7. Von den Emotionen zu den Gefühlen<br />

Triebe sind natürlich. Emotionen sind zum Teil natürlich, zum Teil anerzogen. Gefühle<br />

jedoch haben wir nicht von Natur aus, sondern aufgrund unserer Kultur. Gefühle<br />

erlernen wir. Und alle Gesellschaften, von den antiken bis zu den modernen, haben<br />

sich dieser Aufgabe nie entzogen. Seit Anbeginn der Zeit haben Gemeinschaften den<br />

Unterschied zwischen rein und unrein, heilig und profan gelehrt – durch Erzählungen,<br />

Mythen und Rituale. Sie haben den Bereich des Guten und des Bösen definiert, indem<br />

sie Ordnungsmuster schufen, die den Mitgliedern einer Gemeinschaft eine Orientierung<br />

für ihr eigenes Verhalten lieferten. Das Unreine war mit der Ansteckung verbunden,<br />

auf die mit Schrecken und Isolation reagiert wurde. Nur magische Opferrituale<br />

konnten in diesen Fällen helfen.<br />

Die alten Griechen hatten im Olymp alle menschlichen Gefühle, Leidenschaften<br />

und Tugenden als Vorbild und zur Orientierung angesiedelt: Zeus war die Macht,<br />

Athene die Weisheit, Aphrodite die Sexualität, Ares verkörperte die Aggressivität, Apoll<br />

die Schönheit, Dionysos den Wahnsinn. Heute, in unserer entzauberten Gegenwart,<br />

können wir beim Erlernen von Gefühlen zwar nicht mehr auf die Mythen zurückgreifen,<br />

aber wir haben das großartige Repertoire der Literatur, die uns Liebe in all ihren<br />

Facetten lehrt, Schmerz in all seinen Ausformungen zeigt und unzählige Beispiele für<br />

Freude, Traurigkeit, Begeisterung, Langeweile, Tragödie, Hoffnung, Illusion, Melancholie<br />

oder Überschwang liefert. Durch die Literatur verfügen wir über eine geistige<br />

Landkarte, die uns beispielsweise beim Schmerz nicht nur einen Ausweg, sondern<br />

auch Möglichkeiten aufzeigt, ihn zu ertragen.<br />

15

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!