Technopark Magazin EINBLICK | Oktober 2022

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12/13 -- 02/2022 EINBLICK MASCHINENBAU: LEVITRONIX DAS ENDE EINER SCHÖNEN BEZIEHUNG Als Levitronix im Juni dieses Jahres aus dem Technopark Zürich auszog, ging eine 28-jährige, erfolgreiche Partnerschaft zu Ende. Das Unternehmen durchlief seine Entwicklung von den ersten Versuchen als Start-up bis zum Weltmarktführer im Bereich lagerloser Motoren komplett hier. 1994, nur wenige Monate nach der Eröffnung des Technoparks Zürich, übernahmen einige Doktoranden, darunter die späteren Firmengründer Natale Barletta, Thomas Gempp und Reto Schöb, das Büro E44 im ETH-Trakt Einstein mit rund 50 m 2 Fläche; nahe der Stahltür, wo es tendenziell etwas kühl ist. Zum Zeitpunkt des Auszugs nahm Levitronix eine reine Nutzfläche von fast 2500 m 2 in Anspruch – das ganze Erdgeschoss und das erste Obergeschoss im Trakt Zeppelin sowie fast die gesamte Werkhalle daneben. Thomas Gempp, heute COO von Levitronix, betont, dass man den Technopark leider habe verlassen müssen, weil das Gebäude die inzwischen erforderliche Fläche einfach nicht mehr bieten könne. Die Geschäftsleitung von Levitronix suchte eine viermal grössere Fläche. Die Mitarbeiter hätten den Standort sehr geschätzt. « Uns hat die ETH-Anbindung geholfen, neue Mitarbeiter zu finden. Wir haben immer leicht Studierende und Doktoranden gewonnen – und das gilt bis heute. » Er hebt ein weiteres Alleinstellungsmerkmal des Standorts hervor: « Im Technopark lagen nur fünfzig Meter zwischen meinem Schreibtisch und dem Sitzplatz im Tram. » SIEBEN JAHRE BIS ZUM ERSTEN PRODUKT Die ersten Jahre bis ca. 2000 verstrichen mit Anstrengungen, aus Dissertationen eine neue Technologie abzuleiten, die sich in Produkte umsetzen liesse. Am Anfang stand die Idee eines scheibenförmigen, magnetgelagerten Antriebs in spezieller Ausführung. Dessen Alleinstellungsmerkmale sind eine gewisse Einfachheit im Hinblick auf die Gestaltung der Zentrifugalpumpe, der Umstand, dass keine Scherkräfte auf das Medium einwirken, sowie die Dichte des Systems und damit verbunden Sicherheit und Reinheit. Aus diesen Überlegungen heraus entstand 2001 das Unternehmen Levitronix mit einem ersten Produkt. Dazu mieteten die Gründer, die noch immer das Unternehmen führen, zwei Büros im Erdgeschoss des Trakts Zeppelin. Die meisten der ersten acht Angestellten bilden noch heute das mittlere Kader der weltweit rund 200 Mitarbeiter. In den Jahren der Umwandlung der reinen Idee in ein Produkt musste die Produktgrösse optimiert und die Elektronik minimiert werden. Die Pumpen werden bei hohen Temperaturen getestet Schliesslich entstanden Pumpen für hochspezifische Aufgaben, zum Beispiel in der Medizintechnik, wo die Pumpe das Patientenherz unterstützt und so den Blutkreislauf aufrechthält. Die Gründer verkauften diesen Teil der Produktion 2011 an Thoratec, heute Abbott Laboratories, die weiterhin in einer der Werkhallen im Technopark Zürich produzieren. CHIP- UND IMPFSTOFFHERSTELLER BESTELLEN PUMPEN Das zweite Einsatzgebiet sind Pumpen für die Halbleiterindustrie. In der Chipherstellung kommen bei der Belichtung von Wafern photolytische Prozesse zum Einsatz. Die projizierten Strukturen werden dabei – wie in der Papierbildentwicklung – durch eine komplexe Abfolge von Bädern in verschiedenen Flüssigkeiten geätzt und verfestigt. Weil die Strukturen der Halbleiter sehr klein sind, müssen die Flüssigkeiten absolut rein sein. Levitronix ist einer der wichtigsten Hersteller von Pumpen in diesem Segment. Da die Levitronix-
COO Thomas Gempp zeigt Levitronix-Pumpen im Dauertest Pumpen magnetgelagert sind, produzieren sie keinen Abrieb. Der dritte Einsatzbereich von Levitronix- Pumpen sind die Lifesciences. In der Produktion von vielen Medikamenten und in der Impfstoffherstellung kommen Bioreaktoren zum Einsatz, um mRNA, Zellen und Zellstränge zu züchten. Dabei müssen laufend Flüssigkeiten zu- und abgeführt werden. Levitronix-Pumpen lassen sich so konstruieren, dass jene Elemente, die mit den Flüssigkeiten in Kontakt kommen, Einwegartikel sind und aus Gründen der Sterilität problemlos gewechselt werden können. Die grossen Impfstoffhersteller nutzen dieses Prinzip, damit die Anlagen so schnell wie möglich laufen und so viel wie möglich produzieren können. Eine hohe Nachfrage nach Impfstoffen und Microchips hat Levitronix in den vergangenen Jahren enormen Schub verliehen. Während der schlimmsten Phase der Pandemie lief die Produktion von Pumpen im Technopark von Montagmorgen um 6 Uhr bis Samstagabend um 23 Uhr. VON DER DOKTORARBEIT ZUM WELTMARKTFÜHRER Der Erfolg spiegelte sich im Flächenbedarf von Levitronix wider. Wenn ein anderer Mieter auszog, versuchte man deshalb, frei werdende Räume in unmittelbarer Nachbarschaft hinzuzumieten. Thomas Gempp vergleicht das Vorgehen mit Monopoly: « Wir haben stets danach gestrebt, unsere Niederlassung mit zusammenhängender Grundfläche Raum um Raum zu erweitern. » So wuchs Levitronix über die Phasen der Kommerzialisierung und der Produktionalisierung zu einem reifen Unternehmen und zum Weltmarktführer. Schliesslich wurde der Auszug aber unvermeidlich. Levitronix reiht sich damit ein in eine lange Linie von Erfolgsgeschichten von Start-ups, oft ETH-Spin-offs, die im Technopark Zürich heranwuchsen, wie etwa Supercomputing Systems, Zurich Instruments oder Doodle. -- www.levitronix.com
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Seite 5 und 6: DIE BLKB INVESTIERT IN KASPAR& Die
Seite 7 und 8: Terra Quantums Gründer und CEO Mar
Seite 9 und 10: Patrick Koller, Gründer von Matchs
Seite 11: verbundenen Kosten und Infrastruktu
Seite 15 und 16: Der Strategy-Check bietet Start-ups

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