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FRIEDRICH KÖNIG<br />
Wien 1857 – 1941<br />
“Der Beschauer, der vor die Werke Friedrich Königs tritt, fühlt sofort, dass hier ein tief innerlicher Künstler zu ihm spricht, ein Maler, der der<br />
Natur mit fast frauenhafter Zartheit nachspürt, ein Dichter, dem Stift und Pinsel die Mittel sind, seine Träume zu schildern.“Josef Engelhart, 1929<br />
Als Gründungsmitglied der Wiener Secession gehört König zur Malerelite der Wiener Jahrhundertwende. Er bildete mit Josef Engelhart,<br />
Rudolf Bacher und Maximilian Lenz einen eigenen Kreis innerhalb der Secessionisten. König war berühmt für seine figuralen<br />
Szenen und seine Landschaftsbilder verführen mit besonders zarten, duftigen Impressionen.<br />
Er studierte an der Wiener Kunstgewerbeschule und 1878 bis 1883 an der Wiener Akademie unter Christian Griepenkerl, August<br />
Eisenmenger und Carl von Blaas, anschließend war er Student der Münchner Akademie. Studienreisen nach Italien, Deutschland,<br />
Spanien und Frankreich folgten.<br />
Neben Plakatentwürfen, Bildbeiträgen für die Zeitschrift „Ver Sacrum“, gestaltete er etwa auch die Innendekoration der 1. Ausstellung<br />
der Secession 1897. 1898 – 1899 entwarf er Wandmalereien für ein Kinderzimmer des von Josef Olbrich erbauten Hauses<br />
in der Hinterbrühl.<br />
Um 1900 arbeitete König an zwei Gemälden, die als Wandverkleidung für das Musikzimmer im Stadtpalais von Karl Wittgenstein<br />
in der damaligen Alleestraße, heute Argentinierstraße gedacht waren. Ab 1890 war König Mitglied des Hagenbundes und der<br />
späteren Wiener Secession. Er wurde 1929 als ältestes Mitglied mit einer Austellung seiner Werke geehrt. Zusätzlich lehrte er an<br />
der Kunstschule für Frauen und Mädchen, wo er Gustav Klimt, Hans Tichy und Adolf Böhm zu seinen Kollegen zählen konnte. Wie<br />
viele anderen Secessionisten war auch er ein guter Freund von Broncia Koller-Pinell und ging in ihrem Haus in Oberwaltersdorf ein<br />
und aus. Das Haus der Kollers war zu einem Zentrum der Wiener Gesellschaft geworden.<br />
10 Im Wienerwald<br />
verso Etikett mit Oevrenummer 134<br />
Öl /Karton<br />
56 x 43 cm<br />
Der Betrachter wird hier sofort von der duftigen Atmosphäre dieses von Licht durchfluteten Waldweges eingefangen. Die Äste der<br />
Bäume, zeichnerisch filigran, rahmen wie zartes Gewebe den Pfad. Die helle pastellfarbene Gestaltung vermittelt wunderbar die<br />
romantische Stimmung des Frühlings.