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PETER PÁLFFY<br />
Seebarn 1899 – 1987 Wien<br />
Bereits 1987 widmete der Kunsthandel <strong>Hieke</strong> dem fast in Vergessenheit geratenen Künstler eine Personale, 2020 folgte eine<br />
weitere umfangreiche Retrospektive begleitet von einem Katalog zu seinem Werk. Pálffy gehört der internationalen Avantgarde an.<br />
Sein Schaffen umfaßt einen Bogen von expressionistischen über kubistische zu abstrakten Bestrebungen.<br />
Nach seinen Studien in München geprägt von Genredarstellungen und Milieustudien, ging Pálffy 1922 nach Berlin und studierte an<br />
der Hochschule für Bildende Kunst. Hier beginnt seine Auseinandersetzung mit dem Expressionismus. Corinth, Leibl und Liebermann<br />
sind zu nennen aber auch van Gogh kann als Inspiration gelten. Seine Reisen vor allem durch Italien 1924 bringen weitere neue<br />
künstlerische Impulse. Er besuchte die wichtigsten Museen von Verona, Modena, Ravenna und Florenz bis weiter in den Süden und<br />
studierte die Künstler des späten Mittelalters. Anschließend lebte er von 1924 bis 1933 in Paris. In Berührung mit der „école de<br />
Paris“ und integriert in das internationale Kunstgeschehen. Bereits 1928 hatte er Gelegenheit in der Galerie Myrbor, die von Mme.<br />
Cuttoli, eine Freundin und frühe Sammlerin Picassos, geleitet wurde, seine Werke zu zeigen.<br />
Von 1933 bis 1945 arbeitete er in der Slowakei in Kontakt mit der ungarischen Avantgarde. 1945 mußte Pálffy vor der Roten<br />
Armee nach Österreich flüchten, der Besitz seiner Familie und viele Werke des Künstlers mussten auf der Burg Cerveny Kamen<br />
zurückgelassen werden, sie sind heute im dortigen Museum aufbewahrt. Nach dem 2.Weltkrieg lebte Pálffy bis 1962 in Kitzbühel<br />
und anschließend in Wien.<br />
Er wurde 1949 Mitglied des österreichischen „Art Club“ einer zukunftsweisenden, auf Internationalität bedachten Künstlergruppierung,<br />
die an Bedeutung mit der Secession der Jahrhundertwende vergleichbar ist. Präsident war Albert Paris Gütersloh und als<br />
Mitglieder sind z.B. Arik Brauer, Greta Freist, Maria Lassnig, Arnulf Rainer und Friedensreich Hundertwasser zu nennen.<br />
Nach Auflösung des „Art Club“ 1960 schloss er sich der Künstlervereinigung „Der Kreis“ an.<br />
Im Wien der Nachkriegszeit gab es noch sehr wenige Galerien und Ausstellungsmöglichkeiten; zentrale Bedeutung kam etwa der<br />
Galerie Würthle in der Weihburggasse zu, in der Pálffy bereits 1951 seine Werke ausstellen konnte. München, Salzburg und<br />
Schloß Arbon in der Schweiz folgten. 1955 war er bereits in New York bei der Ausstellung „Austrian Painters“ in der Galerie de<br />
Braux mit seinen Werken vertreten.<br />
„In seinem Oeuvre findet sich vieles, was die großen Aufbrüche und maßgebenden Positionen der Kunst des 20. Jahrhunderts ausmacht<br />
und in seinen Werkgruppen kongenial und durchaus eigenständig in unverkennbarer Kontur und ebensolchem Kolorit zum Ausdruck bringt.<br />
Der „Kontinent“ Pablo Picasso, Kubismus und Expressionismus – letztere auch in ihren ungarischen Abwandlungen – sind hier vorrangig zu<br />
nennen.“ Peter Baum 2020<br />
Peter Pálffy, ca. 1980<br />
Den Katalog zu Peter Pálffy finden Sie hier<br />
Werke in:<br />
Belvedere, Wien<br />
Slowakische Nationalgalerie, Bratislava<br />
Museum Cerveny Kamen, Slowakei (Bibersburg)<br />
Museum der Stadt Bratislava<br />
MuMoK Museum Moderner Kunst, Stiftung Ludwig, Wien<br />
Lentos Kunstmuseum, Linz<br />
Ausstellungen (Auswahl):<br />
1928 Personale, Galerie Myrbor, Paris<br />
1928 39. Ausstellung des „Salon des Indépendants“,<br />
Grand Palais, Paris<br />
1949 „Der Art Club“, Lentos, Linz<br />
1949 Mostra Internationale dell’Art Club, Turin<br />
1949 Galleria Nazionale d‘Arte Moderne, Rom<br />
1950 Internationale Art Club Ausstellung,Secession Wien<br />
1966 „20 Jahre Künstlergruppe „Der Kreis“,<br />
Künstlerhaus Wien<br />
1987 „Peter Pálffy. Gemälde 1930- 70“, Kunsthandel <strong>Hieke</strong><br />
1995 „Peter Pálffy, 1899-1985. Die Wiederentdeckung<br />
einer europäischen Künstlerpersönlichkeit ,Lentos, Linz<br />
1996 „Peter Pálffy, Retrospektive 1920–1980“,<br />
Slowakische Nationalgalerie, Bratislava<br />
2000 „Farbenlust und Formgedanken, Abstrakte Wege in<br />
Österreich 1900 - 2000“, Universität f. angew.Kunst<br />
2008 „Störenfriede – Der Schrecken der Avantgarde von<br />
Makart bis Nitsch“, Lentos, Linz<br />
2013 „Moderne rundum – Die Welt hinter den Dingen“,<br />
Schloß Ulmerfeld<br />
2018 „Klimt ist nicht das Ende,Aufbruch in Mitteleuropa“,<br />
Belvedere,Wien<br />
2020 „Peter Pálffy, 1899 - 1987“, Kunsthandel <strong>Hieke</strong>