PROMAGAZIN Oktober 2022
Unsere Themen der Oktober-Ausgabe: Stadt Heilbronn, Dualis, Main-Tauber-Kreis
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SPEZIAL | Prävention & Gesundheit<br />
Macht Sinn und Spaß:<br />
Macht Sinn und Spaß:<br />
am Hörer zu thematisieren. Doch auch<br />
hier bleiben die Themen im Grunde<br />
gleich: Es geht um Einsamkeit und Beziehungsproblematiken.<br />
Ursprünglich<br />
ist die Telefonseelsorge ja entstanden,<br />
von Mitte 20 bis Anfang 80. Eine neue<br />
Ausbildungsgruppe beginnt Ende <strong>Oktober</strong><br />
mit der berufsbegleitenden,<br />
zehnmonatigen Fortbildung. Aufgrund<br />
möglicher Corona-Beschränkungen<br />
zendes Verhalten, insbesondere bei<br />
jungen Frauen, um Suizid, sexuellen<br />
Missbrauch und sehr oft um Gewalt.<br />
Für die Direktheit und Härte der Chats<br />
muss man bereit sein.<br />
Dein Dein Ehrenamt Ehrenamt bei bei uns<br />
uns<br />
Wie kann man sich denn nun im Angesicht<br />
der aktuellen Krisen nicht unterkriegen<br />
lassen?<br />
Bei Sorgen hilft der Griff zum<br />
Telefonhörer – oder man meldet<br />
sich bei der Chatseelsorge.<br />
Foto: Adobe Stock / Gajus<br />
Jürgen Weber: Das ist eine Gratwanderung.<br />
Es nutzt nichts, den Kopf in<br />
den Sand zu stecken und die Realitäten<br />
nicht wahrhaben zu wollen. Es gibt<br />
den Ukrainekrieg und es gab früher<br />
auch andere Kriege, die jedoch alle<br />
weiter weg geführt wurden. Das andere<br />
Extrem ist, wenn man als Newsjunkie<br />
unterwegs ist. Auch damit ist niemandem<br />
geholfen. Man darf sich<br />
angesichts von Krieg und Virus nicht<br />
so klein machen und verängstigen lassen,<br />
dass man sich kaum mehr bewegen<br />
kann. Denn die Angst lebt. Und<br />
eine Möglichkeit dieser Angst Ausdruck<br />
zu verleihen, ist, sie mit anderen<br />
Menschen zu thematisieren. Das kann<br />
auch in Kirchen, Gemeindehäusern<br />
und auf Demonstrationen geschehen,<br />
in denen sich Menschen versammeln<br />
und ihre Ängste gemeinsam zum Ausdruck<br />
bringen können.<br />
um akut suizidgefährdeten Menschen<br />
eine Hilfe anzubieten. Das ist auch<br />
heute noch so, aber diese Anrufer spielen<br />
mit lediglich 2,5 bis drei Prozent<br />
der Gespräche im Jahr eine zahlenmäßig<br />
relativ geringe Rolle, im Vergleich<br />
zu anderen Gründen für einen Anruf.<br />
Anders herum betrachtet ist das bei<br />
10.000 Gesprächen im Jahr aber auch<br />
fast jeden Tag ein Mensch, der aus einer<br />
aktuellen Suizidsituation heraus<br />
anruft.<br />
Wer berät diese Menschen?<br />
Jürgen Weber: Unter den 93 ehrenamtlichen<br />
Seelsorgern sind alle Berufsgruppen<br />
vertreten: Professoren,<br />
Ärzte, eine Bäuerin, eine Winzerin,<br />
Kaufleute, Schulleiter, Lehrer, ein<br />
Staatsanwalt und eine Psychiatriekrankenschwester.<br />
Das Alter variiert<br />
44<br />
haben wir diese auf acht Personen begrenzt.<br />
Wahrscheinlich werden wir bereits<br />
im Frühjahr eine weitere Gruppe<br />
ausbilden. Denn wir suchen immer<br />
wieder Menschen, die bereit sind, diese<br />
Ausbildung zu machen. Ein Hauptthema<br />
dabei ist das Zuhören, denn die<br />
Anrufer wollen mit jemandem sprechen<br />
und sind froh, wenn ihnen jemand<br />
zuhört.<br />
Kann jemand, der die Ausbildung abgeschlossen<br />
hat, auch gleich in der<br />
Chatseelsorge einsteigen?<br />
Jürgen Weber: Wer in die Chatseelsorge<br />
geht, sollte vorher zwei bis drei<br />
Jahre in der Telefonseelsorge gewesen<br />
sein, denn beim Chat ist die Hemmschwelle<br />
niedriger und die Themen<br />
werden direkter angesprochen. Da<br />
geht es hauptsächlich um selbstverlet-<br />
Was raten Sie den Menschen?<br />
Jürgen Weber: Wichtig ist, dass sie<br />
sich nicht ständig mit den Krisen beschäftigen.<br />
Es gibt ein Zitat von Martin<br />
Luther: „Und wenn ich wüsste, dass<br />
morgen die Welt unterginge, würde ich<br />
heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen.“<br />
Für mich ist es ein Trost zu sagen,<br />
dass es die Krisen gibt, ich aber mit<br />
dem Apfelbäumchen – das steht für<br />
mich für Leben – etwas dagegenhalten<br />
kann. Man sollte Krieg und Bedrohung<br />
wahrnehmen, aber gleichzeitig die Lebensfreude<br />
und Hoffnung nicht total<br />
aufgeben. Auch kann man die Erkenntnis<br />
erlangen, dass es auch auf der anderen<br />
Seite Leid gibt und man dazu<br />
beitragen kann, dieses zu mindern.<br />
Das hilft dabei, die eigene Angst zu<br />
teilen.<br />
<br />
Interview: Beatrix Drescher<br />
<strong>Oktober</strong> <strong>2022</strong><br />
In In deinem Ehrenamt kannst du du Menschen<br />
mit mit Behinderung helfen, indem du du einfach<br />
für für sie sie da da bist bist und und Zeit mit mit ihnen verbringst:<br />
Beim Beim gemeinsamen Kochen, Spazierengehen<br />
oder oder einem Hobby lasst ihr ihr der der Kreativität<br />
und und dem dem Wunsch nach Bewegung freien Lauf.<br />
Mitten in in der der Gesellschaft. Und mitten im im Leben.<br />
Dein Weg beginnt hier:<br />
die-lebenswerkstatt.de<br />
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