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Kosten- verursachungsprinzip

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<strong>Kosten</strong>rechnungssysteme


Rüth, <strong>Kosten</strong>rechnung I, S. 203<br />

Überblick<br />

nach dem Ausmaß der<br />

<strong>Kosten</strong>verrechnung auf<br />

die <strong>Kosten</strong>träger<br />

nach dem<br />

zeitlichen Bezug<br />

ex post Werte ex ante Werte<br />

Teilkostenrechnung<br />

Vollkostenrechnung<br />

Plankostenrechnung<br />

Normalkostenrechnung<br />

Istkostenrechnung<br />

2


LE5, S. 15f<br />

<strong>Kosten</strong>rechnungssyteme<br />

• nach zeitlichem Bezug<br />

Istkostenrechnung<br />

� ältester Ansatz der <strong>Kosten</strong>rechnung<br />

� vergangenheitsorientiert<br />

� Nachkalkulation (nur die tatsächl. angefallenen <strong>Kosten</strong>)<br />

Nachteil:<br />

- <strong>Kosten</strong>stellen monatl. neu abrechnen (neue Gemeinkostenzuschlagssätze ermitteln)<br />

- Preise für innerbetriebl. Leistungsverrechnung neu ermitteln<br />

- vergangenheitsorientiert<br />

3


LE5, S. 23ff<br />

<strong>Kosten</strong>rechnungssyteme<br />

Normalkostenrechnung<br />

• nach zeitlichem Bezug<br />

� Nachteile der Istkostenrechung sollten vermieden werden<br />

(z.B. zufällige Schwankungen der Vergangenheit)<br />

� durchschnittliche Preis- und Mengenbildung<br />

� Bildung von Normalkostensätzen (normalisierte Sätze)<br />

� Zwischenstufe zwischen Ist- und Plankostenrechnung<br />

� Feste Verrechnungssätze (Rationalisierungseffekt)<br />

Nachteil:<br />

- theoretisch wenig Relevanz, da die Vergangenheitsorientierung der<br />

Istkostenrechnung nicht überwunden wird<br />

4


LE5, S. 28ff<br />

<strong>Kosten</strong>rechnungssyteme<br />

Plankostenrechnung<br />

• nach zeitlichem Bezug<br />

� Quantensprung<br />

� <strong>Kosten</strong> der Vergangenheit spielen keine Rolle mehr,<br />

im Gegenteil: von ihnen sollte man sich gänzlich lösen<br />

� es wird mit geplanten Mengen und Preisen gearbeitet<br />

� zukunftsorientierte Rechnung<br />

� Charakter einer Vorrechnung, Plankosten werden zu Vorgabeoder<br />

Richtwerten<br />

� Soll-Ist-Vergleiche<br />

5


LE5, S. 11ff<br />

<strong>Kosten</strong>rechnungssyteme<br />

• nach dem Umfang der verrechneten <strong>Kosten</strong><br />

Vollkostenrechnung<br />

� sämtliche <strong>Kosten</strong> werden den <strong>Kosten</strong>trägern zugerechnet<br />

<strong>Kosten</strong>überwälzungsrechnung (umfassende Überwälzung<br />

sämtlicher <strong>Kosten</strong>arten auf die Endprodukte)<br />

� Durchschnitts- u. Trägheitsprinzip<br />

Nachteil:<br />

- falsche Lösung des Fix- und Gemeinkostenproblems, da es nicht<br />

möglich ist, Gemeinkosten oder Fixkosten verursachungsgerecht<br />

<strong>Kosten</strong>trägern zuzuordnen.<br />

6


<strong>Kosten</strong>rechnungssyteme<br />

• nach dem Umfang der verrechneten <strong>Kosten</strong><br />

Teilkostenrechnung<br />

� es wird nicht nur ein Teil der <strong>Kosten</strong> erfaßt u. über den Preis<br />

abgedeckt !<br />

� von der Teilkostenrechnung spricht man dann, wenn nur<br />

bestimmte <strong>Kosten</strong> oder <strong>Kosten</strong>kategorien auf die <strong>Kosten</strong>träger<br />

verrechnet werden<br />

� in der Teilkostenrechnung werden nach dem <strong>Kosten</strong><strong>verursachungsprinzip</strong><br />

den <strong>Kosten</strong>trägern nur die tatsächl.<br />

verursachten variablen <strong>Kosten</strong> zugeordnet<br />

� Verursachungsprinzip<br />

7


Rüth, <strong>Kosten</strong>rechnung I, S. 205<br />

Kombination mögl. Ausprägungen<br />

• Istkostenrechnung auf Vollkostenbasis<br />

- trad. <strong>Kosten</strong>rechnungssystem (mittlere u. kleinere Unternehmungen)<br />

• Istkostenrechnung auf Teilkostenbasis<br />

- Mangel: vergangenheitsorieniert, berücksichtigt jedoch<br />

Deckungsbeitragsrechnung<br />

/Direct-Costing<br />

Verursachungsprinzip<br />

• Normalkostenrechnung<br />

- geringe Verbreitung<br />

8


Kombination mögl. Ausprägungen<br />

• Plankostenrechnung auf Vollkostenbasis<br />

- leistungsfähige <strong>Kosten</strong>kontrolle in Form von Soll-Ist-Vergleichen<br />

- für operative planungs- u. entscheidungsrelevante Probleme nicht so<br />

gut einsetzbar<br />

state of the art<br />

• Plankostenrechnung auf Teilkostenbasis<br />

/Grenzplankostenrechnung<br />

• Prozesskostenrechnung<br />

-man möchte eine verursachungsgerechtere Verteilung der Gemeinkosten<br />

erreichen. Durch die Definition von Prozessen wird eine prozeßorientierte<br />

Sicht ermöglicht - Gemeinkosten werden in Prozeßeinzelkosten gewandelt.<br />

9


LE5, S. 35ff<br />

Voll-und Teilkostenrechnung<br />

1. Ermittlung des kurzfristigen Periodenerfolgs<br />

a.) ohne Bestandsveränderungen<br />

Teilkostenrechnung<br />

D= (p-kv) * x<br />

-Kf Vollkostenrechnung<br />

G= (p-k) * x<br />

Periodenergebnis gleich,<br />

wenn prod. Menge = verkaufte Menge<br />

10


LE5, S. 38f<br />

Voll- und Teilkostenrechnung<br />

1. Ermittlung des kurzfristigen Periodenerfolgs<br />

b.) Bestandserhöhung<br />

B � = G VKR > G TKR<br />

Grund: TKR lastet die gesamten Fixkosten der betrachteten<br />

Periode an<br />

gilt nicht für VKR: Teil der lfd. Periode (verkaufte Produkte)<br />

Teil auf dem Lager (schmälert nicht den<br />

offenbar: Gewinn)<br />

VKR = Fixkostenstückgezogen<br />

TKR = periodenbezogen<br />

11


LE5, S. 40f<br />

Voll- und Teilkostenrechnung<br />

1. Ermittlung des kurzfristigen Periodenerfolgs<br />

c.) Bestandsminderung<br />

B � = G VKR < G TKR<br />

Grund:<br />

TKR berücksichtigt nur die Fixkosten, die auch in der<br />

Periode angefallen sind<br />

bei der VKR kommen die Fixkosten hinzu, die dem Lager<br />

entnommen wurden<br />

12<br />

VKR = produktionsorientierter<br />

TKR = absatzorientierter


LE5, S. 46ff<br />

Voll- und Teilkostenrechnung<br />

2. Ermittlung der kurzfristigen Preisuntergrenze<br />

� kurzfristig ist ein Preis akzeptabel, der zumindest die variablen<br />

<strong>Kosten</strong> deckt !<br />

� Trennung von variablen (beschäftigungsabhängigen) und<br />

fixen (Bereitschaftskosten) <strong>Kosten</strong><br />

� würde nur eine Einheit eines Produktes produziert, hätte diese<br />

die gesamten beschäftigungsunabhängigen <strong>Kosten</strong> zu tragen -<br />

und umgekehrt auf eine Vielzahl von Produkten (keine vernünftige<br />

Preiskalkulation möglich !)<br />

kurzfristige Preisuntergrenze = variable Stückkosten (kv )<br />

langfristige Preisuntergrenze = gesamte Stückkosten (k)<br />

13


LE5, S. 49f<br />

Voll- und Teilkostenrechnung<br />

3. Annahme eines Zusatzauftrag bei Unterbeschäftigung<br />

� bei VKR Auftrag ablehnen [Selbstkosten (60.000+80.000):5.000) = 28,-; p=25,- Verlust 3,-]<br />

� nach TKR: durch Auftragshereinnahme wird ein positiver<br />

Deckungsbeitrag erzielt, der dazu beiträgt, die Fixkosten abzutragen<br />

Ausgangsdaten<br />

x = 5.000<br />

Kf = 80.000<br />

kv = 60.000<br />

p = 25,-<br />

Zusatzauftrag<br />

Δ = 1.500<br />

p = 23,-<br />

Nebenrechnung<br />

5.000 - 60.000<br />

6.500 - x<br />

a) ohne Zusatzauftrag<br />

Erlöse: 5.000 *25,- 125.000<br />

<strong>Kosten</strong>: 5.000*28,- 140.000<br />

Verlust -15.000<br />

b) mit Zusatzauftrag<br />

Erlöse: 5.000 *25,- + 1.500 *23,- 159.500<br />

<strong>Kosten</strong>: (60.000 *6.500 : 5.000) + 80.000 158.000<br />

Gewinn +1.500<br />

vgl. Bsp. LE 5, S. 50<br />

14<br />

c) Ergebnisverbesserung 16.500


LE5, S. 50f<br />

Voll- und Teilkostenrechnung<br />

4. Artikelerfolgsrechnung<br />

� Artikelrentabilität (Rentabilität der einzelnen Produkte)<br />

� hinsichtlich der Frage, wie sich der Erfolg verändern würde, liefern die<br />

Stückdeckungsbeiträge die Antwort (Deckungsbeitrag: zur Deckung<br />

der Fixkosten)<br />

TKR<br />

Erlöse<br />

-variable <strong>Kosten</strong><br />

Deckungsbeitrag<br />

VKR<br />

Erlöse<br />

-Vollkosten<br />

Gewinn/Verlust<br />

Stückdeckungsbeitrag (Deckungsbeitrag : x)<br />

15<br />

vgl. Bsp. LE 5, S. 51


LE5, S. 52f<br />

Voll- und Teilkostenrechnung<br />

5. Verfahrenswahl<br />

� Für die Verfahrenswahl (Auswahl einer Maschine, auf der produziert werden soll)<br />

kommen nur die Grenzkosten oder die variablen <strong>Kosten</strong> als Entscheidungskriterium<br />

in Frage. Die Fixkosten sind mit der Investitionsentscheidung<br />

gegeben.<br />

� auf Vollkostenbasis würde man auf der Maschine fertigen, auf der die<br />

Stückkosten minimiert sind ⇒ falsch: die mit der Investitionsentscheidung<br />

verbundenen Fixkosten fallen ohnehin an !<br />

opt. Verfahrenswahl: auf der Maschine, die die geringsten<br />

zusätzlichen <strong>Kosten</strong>, also Grenzkosten oder variable <strong>Kosten</strong><br />

verursacht<br />

16<br />

vgl. Bsp. LE 5, S. 54f


LE5, S. 56f<br />

Voll-und Teilkostenrechnung<br />

6. Make or buy<br />

� Entscheidung über Eigenfertigung oder Fremdbezug<br />

� entscheidungsrelevant auch hier nur die Grenzkosten bzw.<br />

die variablen <strong>Kosten</strong><br />

im Fall der Unterbeschäftigung gilt:<br />

pF > kv � Eigenfertigung<br />

pF < kv � Fremdbezug<br />

17


LE5, S. 57f<br />

Voll-und Teilkostenrechnung<br />

6. Make or buy<br />

� Bei einer Vollbeschäftigung konkurrieren alle Produkte um die<br />

insgesamt zur Verfügung stehenden Kapazitäten<br />

� in einem solchen Fall sind die Opportunitätskosten (OK) zu<br />

berücksichtigen, die allgemein als entgangener Gewinn der nicht<br />

berücksichtigten Alternative bezeichnet werden können<br />

im Fall der Vollbeschäftigung gilt:<br />

kv + OK < pF � Eigenfertigung<br />

kv + OK > pF � Fremdbezug<br />

vgl. Bsp. LE 5, S. 58f<br />

kurzfristige Preisuntergrenze bei Vollbeschäftigung<br />

18


LE5, S. 59f<br />

Voll-und Teilkostenrechnung<br />

6. Make or buy<br />

� Langfristige Entscheidungen über Eigenfertigung oder Fremdbezug<br />

führen oft auch zu Investitionsentscheidungen<br />

allgemein gilt:<br />

kv + IK < pF � Eigenfertigung<br />

kv + IK > pF � Fremdbezug<br />

vgl. Bsp. LE 5, S. 59f<br />

19


LE5, S. 63ff<br />

Voll-und Teilkostenrechnung<br />

7. Ergebnisextrapolation<br />

� zukünftiges Ergebnis ermitteln, Ergebnisprognosen<br />

nicht extrapolierfähig, da es die<br />

unterschiedlichen Dimensionen, nämlich<br />

Zeitbezug der fixen <strong>Kosten</strong> u. Leistungsbezug<br />

der variablen <strong>Kosten</strong> nicht trennt.<br />

VKR:<br />

Periodenerfolg<br />

G = U - K<br />

G= Σ x * (p - k)<br />

es wird ein Gewinn erzielt, wenn die<br />

Summe aller Deckungsbeiträge den Fixkostenblock<br />

übersteigt.<br />

TKR:<br />

Periodenerfolg<br />

G = Σ x i * (p i -k vi)- K f<br />

20<br />

vgl. Bsp. LE 5, S. 64f


LE5, S. 65ff<br />

Beurteilung der Voll- und<br />

Teilkostenrechnung<br />

falsche Lösung des Fix- u. Gemeinkostenproblems !<br />

• Vollkostenrechnung<br />

a) Fixkostenproportionalisierung<br />

--beschäftigungsunabhängige <strong>Kosten</strong> werden so behandelt, als wären<br />

sie proportional<br />

--zwischen Produktmenge und Ausmaß der fixen <strong>Kosten</strong> besteht kein<br />

Kausalzusammenhang, darum können sie auch nicht verursachungsgerecht<br />

auf die Produkteinheiten verteilt werden<br />

b) fragwürdige Gemeinkostenzuordnung<br />

--es werden teilweise nach fragwürdigen Schlüsseln die Gemeinkosten<br />

auf die <strong>Kosten</strong>stellen verteilt<br />

--bei allen Produkten wird die gleiche Proportionalität zwischen Zuschlagsbasis<br />

und -satz unterstellt<br />

21


Beurteilung der Voll- und<br />

Teilkostenrechnung<br />

•Teilkostenrechnung<br />

Die Teilkostenrechnung ist keine Alternative<br />

zur Vollkostenrechnung.<br />

Sie ist eine wichtige und notwendige Ergänzung<br />

des kostenrechnerischen Instrumentariums.<br />

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