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Klimaänderung und Küste – Fallstudie Sylt

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<strong>Fallstudie</strong> <strong>Sylt</strong> - GEOMAR<br />

scher Lösungen zu. Nach dem Stand der Modelltechnik liegen jedoch für <strong>Sylt</strong> optimale<br />

Rahmenbedingungen in Form von einer breiten <strong>und</strong> weit zurückreichenden Datenbasis<br />

vor, die zumindest die Richtung <strong>und</strong> Größenordnung von zukünftigen Entwicklungen<br />

aufzeigen kann. Wo keine numerische Modellierung möglich ist, wie z. B. an der Ostseite<br />

von <strong>Sylt</strong>, muß auf andere Möglichkeiten der Prognose zurückgegriffen werden.<br />

Dies geschieht überwiegend mit morphodynamischen Studien.<br />

Eine Vielzahl mehr oder minder komplexer numerischer Modelle wird heute in der Ingenieurspraxis<br />

angewandt. Die beiden weltweit führenden sind dabei das Modell des<br />

Delft Hydraulic Institute <strong>und</strong> das des Danish Hydraulic Institute. LITPACK, das Modell<br />

des Danish Hydraulic Institute, konnte schon in der Vergangenheit erfolgreich an der<br />

Westküste von <strong>Sylt</strong> angewandt werden, <strong>und</strong> kam daher in dieser Studie ebenfalls zur<br />

Anwendung.<br />

Bevor mit einer numerischen Modellierung begonnen werden kann, sollten folgende<br />

Rahmenbedingungen geklärt werden:<br />

- welches Gebiet eignet sich für eine Modellierung; für <strong>Sylt</strong> ist dies der Bereich zwischen<br />

dem Querwerk Hörnum <strong>und</strong> dem Deckwerk am Lister Ellenbogen. Die Inselenden<br />

lassen sich aufgr<strong>und</strong> der komplexen Verhältnisse aus Überlagerung von Tideströmung,<br />

Welle <strong>und</strong> Wind mit diesem Modell nicht bearbeiten;<br />

- Datenverfügbarkeit; die Datenverfügbarkeit von der <strong>Sylt</strong>er Westküste dürfte wohl<br />

einmalig im Nordseeküstenraum sein, so daß hier gute Voraussetzungen für das Betreiben<br />

des Modelles gegeben sind;<br />

- ist eine Kalibrierung <strong>und</strong> Verifizierung des Modelles möglich; Aufgr<strong>und</strong> langer Zeitreihen<br />

<strong>und</strong> guter Datenbasis ist eine Kalibrierung <strong>und</strong> Verifizierung für <strong>Sylt</strong> möglich;<br />

LITPACK ist modular aufgebaut. Das Gr<strong>und</strong>modul STP berechnet den Sedimenttransport<br />

nach dem Grenzschichtmodell von ENGELUND & FREDSOE (1976) in jedem beliebigen<br />

Punkt auf einem küstennormalen Profil. Der Sedimenttransport wird mit dem<br />

lokalem Wellenklima, den Strömungsverhältnissen, der Korngrößenverteilung, der<br />

küstenparallenen <strong>und</strong> küstennormalen Profilneigung etc. ermittelt. STP ist ein hochauflösendes<br />

intra-Wellen-Perioden-Modell welches die zeitabhängige Verteilung von suspendierter<br />

Fracht <strong>und</strong> Sohlentransport berücksichtigt. Der Transport am Boden wird<br />

durch folgende Gleichung beschrieben:<br />

θ<br />

u²<br />

= ( s−1)<br />

gd<br />

⇒<br />

q<br />

B<br />

=<br />

T<br />

1<br />

T ∫<br />

0<br />

f (θ ) dt<br />

θ Shields Parameter<br />

u Schubspannungsgeschwindigkeit<br />

s relative Sedimentdichte<br />

g Erdbeschleunigung<br />

d Korndurchmesser<br />

Fracht am Boden<br />

qB<br />

Klimabedingte Veränderung der Gestalt der Insel <strong>Sylt</strong> 32

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