REMAX 2022 WohnSINN pur Winter
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KULINARIK
4. HAFERFLOCKEN
Haferflocken sind wahre Alleskönner! Einerseits
senken sie – was in vielen wissenschaftlichen Studien
belegt wurde – den Cholesterinspiegel. Die Schlüsselsubstanz
dafür ist das Hafer-Beta-Glucan. Dieses wirkt
ausgleichend auf den Blutzuckerspiegel. Deswegen ist
Hafer auch für Diabetiker empfehlenswert. Enthält eine
Speise vermehrt Haferflocken, braucht der Speisebrei
auf seinem Weg durch den Verdauungstrakt länger und
das hilft, länger satt zu bleiben. Zu guter Letzt sind die
Beta-Glucane auch noch verdauungsregulierend.
Gerade im Winter ist ein warmer Porridge ein
toller Start in den Tag. Auch eine Haferflockensuppe
schmeckt gut, nicht nur bei einer Magenverstimmung.
In Omas Küche wurde sie immer mit Ei legiert und mit
Schnittlauch verfeinert. Neu interpretiert wird sie durch
Zugabe von Broccoli oder anderem Gemüse. Auch
Haferflockenkekse, selbst gemachte Müsli-Riegel oder
Kräcker können den Tag mit Haferflocken anreichern.
5. ÄPFEL
Zugegeben, ein Apfel hat im Vergleich zur Orange
weniger Vitamin C. Das ist aber kein Grund, ihn zu
verschmähen! Äpfel sind die Klassiker aus heimischer
Wertschöpfung mit kurzem Transportweg und
gegebenenfalls im eigenen, kühlen, frostsicheren
Keller gut lagerbar. Sie sollten auch die Basis jeder
Obstschale bilden. Denn man braucht sie als schnelle
Jause zwischendurch, für den Rohkostsalat, ein
Kompott als Nachtisch, den Porridge und das Rotkraut.
Beim täglichen Apfelgenuss bilden die Vitamine und
sekundären Pflanzeninhaltstoffe (Quercetin) eine gute
Basis für das Immunsystem. Tipp: Besonders die alten
Apfelsorten wie der „Gravensteiner“ sind besonders
bekömmlich.
6. MANDARINEN
Ein „Muss“ in jedem Nikolaussackerl stellt die
Mandarine dar. Sie ist zwar leider nicht in Österreich
zu finden, hat aber von den Mittelmeerländern zu uns
vergleichsweise kurze Transportwege. In ihren Anbaugebieten
wird sie von November bis März geerntet.
Ebenso wie die Orange liefert sie uns reichlich Vitamin
C und Beta-Carotin. Die milde Süße der Mandarine
enthält weniger Säure als verwandte Zitrusfrüchte
und wird von vielen deshalb auch besser vertragen.
Wen die kleinen Mandarinenkerne stören, der kann zur
Clementine greifen. Diese Kreuzung aus Mandarine und
Pomeranze ist kernlos, aber auch ein bisschen weniger
aromatisch. Zur Schale: Ist sie grünlich, stellt dies kein
Zeichen für Unreife dar! Die Schale verfärbt sich durch
Temperaturunterschiede, wie sie erst im Winter im
Mittelmeerraum zwischen Tag und Nacht auftreten.
Vor dem Schälen bitte waschen, weil auf der Schale
Chemikalien haften können, die man sonst herunterreibt.
Noch besser: Bioqualität kaufen. Übrigens: Die
weißen Fäden muss man nicht pingelig abzupfen; sie
sind geschmacksneutral und gesunde Faserstoffe!
FOTOS: ADOBE STOCK
7. ENDIVIEN
Der Endiviensalat ist ein kälterobuster Salat, den
man auch noch nach leichten Minusgraden ernten
kann. Am besten waschen Sie die Blätter einzeln und
schneiden sie dann in ganz dünne Streifen. Um seiner
leichten Bitternote zu begegnen, ist eine Kombination
mit Kartoffel, Apfel oder Karotte sehr beliebt. Auch
ein kurzes Einlegen in kaltes Wasser reduziert die
Bitterstoffe – aber bitte nicht zu lange, sonst gehen
auch viele Mineralstoffe verloren. Die Endivie enthält
besonders viel Kalium und Kalzium!
8. INGWER
Die scharfe Knolle wärmt von innen. Für ewig
Fröstelnde ist Ingwertee eine gute Hilfe. Ingwer kann
frisch oder auch getrocknet verwendet werden. Seine
Schärfe hilft, Heißhunger auf Süßes zu reduzieren.
Nachgewiesen sind auch positive Wirkungen bei
Übelkeit, Erbrechen und Reiseübelkeit. Und den
wärmenden Effekt seiner ätherischen Öle kann man
sich im Winter ebenso zunutze machen.
9. ZIMT UND WEIHNACHTSGEWÜRZE
Der Duft von Zimt, Nelken und Lebkuchengewürzen
ist aus der Weihnachtszeit nicht wegzudenken. Zimt
ist eines der beliebtesten Bäckereigewürze, noch dazu
mit positiven gesundheitlichen Effekten. Man muss
allerdings pro Tag eine Menge von mindestens ein
bis drei Gramm Zimt naschen, damit er sich auf
den Cholesterin- und den Blutzuckerspiegel günstig
auswirkt. Bei Zimt sollte man Folgendes wissen: Im
Handel finden sich zwei Sorten, Cassia-Zimt und
Ceylon-Zimt. Der billigere Cassia-Zimt enthält allerdings
Cumarin (das „Waldmeistergift“), das in höherer Dosis
gesundheitliche Probleme bereiten kann. Der teurere
Ceylon-Zimt ist frei von Cumarin und somit unbedenklich.
Gerade bei zimtreichen Rezepten und für Kinder
die Zimtsorte beachten! Zimt ist nicht nur perfekt für
die Weihnachtsbäckerei, sondern schmeckt ebenfalls
köstlich in Porridge, Bowls, Apfelkompott und
-schlangerln, Kaiser- und Grießschmarren, Reis- und
Hirseaufläufen. Aber auch Kürbiscremesuppen lassen
sich mit Zimt perfekt verfeinern. Gewürznelken sind
dagegen lange nicht so populär, gehören aber ebenso
vor den Vorhang geholt. Ihr ätherisches Öl – das
Eugenol – wirkt beruhigend und hilft gegen Blähungen,
Völlegefühl und Bauchkrämpfe. Eugenol wirkt auch
örtlich betäubend und entzündungshemmend, daher
sind Gewürznelken schon lange ein lokal schmerzstillendes
Hausmittel gegen Zahnschmerzen.
Geschmacklich gehören Nelken nicht nur in die
Lebkuchengewürzmischung, sondern gleichfalls in
Kompotte, Currys und viele Asia-Gerichte.
10. WALNÜSSE
Nüsse bestehen generell zu über 50 % aus Fett, was
sie natürlich zu Kalorienbomben macht. Das Fett
der Walnuss hat allerdings den höchsten Anteil an
Alpha-Linolensäure. Diese Fettsäure ist eine Omega-
3-Fettsäure und die Vorstufe, aus der unser Körper
selbst die hochwertigen „Fischfettsäuren“ aufbauen
kann. Dadurch ist die Walnuss eine unverzichtbare
heimische Quelle für Omega-3-Fette. Diese wirken sich
sehr positiv auf den Fettstoffwechsel, die Haut, das
Gehirn und die Nerven aus. Auch die Mineralstoffe und
die sekundären Pflanzeninhaltstoffe der Walnuss sind
beachtenswert. Die kälteempfindlichen Walnüsse im
Supermarkt-Einkaufskorb kommen oft aus Kalifornien,
China oder Chile, obwohl es in Österreich viele private
und bäuerliche Nussbäume gibt. Eine schöne Vision
wäre es doch, wenn die hausgemachten Weihnachtskekse
auch mit regionalen Nüssen zubereitet würden.
Winter 2022 / WOHNSINNpur / 67