REMAX 2022 WohnSINN pur Winter

GELDANLAGE
eher als Investment geeignet. Beiden Geldanlagen
ist noch etwas gemein: Sie sind
unglaublich anfällig für Fälschungen. Man
vertraue daher auf alteingesessene Auktionshäuser,
Händler oder einschlägige große Messen.
Immer häufiger werden diese Produkte
auch im Internet verkauft, sogar Instagram wird
bereits als Plattform genützt. Großartig für die
Künstler, die Sicherheit für die Käufer bleibt dabei
aber etwas auf der Strecke. So sagt die Zahl
der Follower nur wenig über die Qualität der Bilder
oder Skulpturen aus.
DIGITALE TEILE IM HYPE
Auch spannend: der NFT-Hype. Dabei werden –
sehr vereinfacht ausgedrückt – die digitalen
Rechte am Original gekauft. Diese sogenannten
Non Fungible Tokens sind Zertifikate, die eindeutig
dem Original zugeordnet werden. Das
kann „durch die Decke gehen“ – Christie’s verkaufte
erst vor Kurzem so etwas für faszinierende
70 Mio. US-Dollar – oder auch floppen.
Das Belvedere erlitt mit NFTs für Gustav Klimts
weltbekannten „Kuss“ einen veritablen Schiffbruch.
Das Gemälde wurde in 10.000 digitale
„Salvator mundi“ – teuerstes Bild der Welt – 450 Mio. USD.
Patek Philippe „Grandmaster Chime“ – teuerste Uhr
der Welt – 31 Mio. USD.
Ausschnitte geteilt, der aktuell günstigste
Preis am Zweitmarkt liegt rund -25 % unter dem
Ausgabepreis. Und an die Wand hängen kann
man die Digitalschnipsel natürlich auch nicht
wirklich.
WIE IMMER IST
WISSEN GEFRAGT
Fazit: Profitable Geldanlage in Kunst und Uhren
ist möglich, wenn man sich gut auskennt und
auf Experten zurückgreifen kann. Und die meisten
bieten auch Online-Auktionen oder Plattformen
an. Gemälde erzielten angeblich zwischen
1972 und 2020 eine Rendite von 6,5 % p. a. Die
Nebenkosten beim Kauf können aber bis zu
25 % betragen. Da sind Immobilien dagegen ja
wieder Schnäppchen und meistens auch noch
bewohnbar.
Quellen:
www.dorotheum.com
www.sothebys.com/en/
www.christies.com/
www.kunsthaus-artes.de/
www.chrono24.at
FOTOS: UNSPLASH, RAWPIXEL
72 / WOHNSINNpur / Winter 2022