Bock E-Paper 2022 KW47
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KLASSIK<br />
IM RÜDEN<br />
Mit Home-Styling<br />
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Damit Sie sich vollkommen auf<br />
Ihre Aussicht fokussieren können.<br />
EN CUERDAS<br />
«BACK TO THE ROOTS –<br />
INTO THE FUTURE»<br />
27. NOVEMBER <strong>2022</strong>, 11 UHR<br />
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Regionalzeitung | Dienstag, 22. November <strong>2022</strong> | Nr. 47 – 57. Jahrgang | schaffhausen24.ch<br />
Wenn Uhren<br />
geschichten<br />
erzählen<br />
Seine Leidenschaft gilt der Uhrmacherkunst. Reparieren<br />
statt wegwerfen und neu anschaffen ist für den<br />
Uhrmacher Kai Limmer eine Lebenseinstellung.<br />
PORTRÄT<br />
SCHAFFHAUSEN<br />
Gabriella Coronelli<br />
Kai Limmer ist der Inhaber der Uhrenwerkstatt<br />
Limmer in der Stadthausgasse<br />
in Schaffhausen. Er ist mit tickenden Zeitmessern<br />
bereits aufgewachsen. Schon als<br />
kleiner Junge zeigte der heute 50-Jährige<br />
grosses Interesse am Zerlegen und Wiederzusammensetzen<br />
unterschiedlicher<br />
Mechanismen, insbesondere Uhren. Die<br />
Faszination, aus vielen winzigen Teilen<br />
etwas Grosses entstehen zu lassen, hat<br />
den gelernten Uhrmacher bis heute nicht<br />
losgelassen. Genauso wenig wie der Anspruch,<br />
defekte Zeitmesser wieder funktionstüchtig<br />
und im alten Glanz instand<br />
zu setzen. Seine Leidenschaft für den alten<br />
Handwerksberuf ist nicht nur in der Ausstattung<br />
seines Ateliers spürbar. Er spricht<br />
über Uhren als seien es Menschen.<br />
SEITE 2<br />
Die Insel für<br />
Schulkinder<br />
Die Schulinsel dient als Rückzugsort für die<br />
Schülerinnen und Schüler.<br />
Bild: lg.<br />
BILDUNG<br />
SCHAFFHAUSEN<br />
Für einen kurzen «Urlaub» vom Unterricht<br />
haben Schülerinnen und Schüler der<br />
Primarschule Emmersberg die Möglichkeit,<br />
die sogenannte Schulinsel aufzusuchen.<br />
Das Fazit des Pilotprojekts, das 2019<br />
lanciert und nun von der Pädagogischen<br />
Hochschule Zürich ausgewertet wurde,<br />
ist durchwegs positiv. Ob bei Konzentrationsschwierigkeiten<br />
oder einem Streit<br />
mit einem Gspändli – Sozialpädagogin<br />
Christine Dienst<br />
hat immer ein offenes Ohr.<br />
Das Schulhaus Emmersberg<br />
übernimmt mit<br />
dem Projekt eine Vorbildfunktion<br />
auf städtischer<br />
sowie kantonaler<br />
Ebene. (lg.)<br />
SEITE 2<br />
Hoher<br />
besuch<br />
SCHWINGEN<br />
RÜDLINGEN<br />
Wirtschaft<br />
Die Industriebranche ist<br />
besonders resistent.<br />
Seite 3<br />
Herrenacker<br />
Die Bauarbeiten sind vollständig<br />
abgeschlossen.<br />
Seite 5<br />
Letzte<br />
Der Martinimarkt lockte<br />
in die Altstadt.<br />
Seite 16<br />
Festlich<br />
eingeläutet<br />
QUARTIERVEREIN<br />
SCHAFFHAUSEN<br />
Auf den Tag genau<br />
60 Jahre vor dem<br />
Quartierfest am vergangenen<br />
Sonntag<br />
fand die Gründungsversammlung<br />
des<br />
Quartiervereins Niklausen<br />
statt. Mit einem<br />
vielfältigen Brunch, einer<br />
Ansprache des Stadtpräsidenten<br />
Peter Neukomm sowie<br />
musikalischer Unterhaltung durch das<br />
R(h)einquartett feierten rund 130 Mitglieder<br />
des Quartiervereins gemeinsam<br />
den Auftakt in das 60-Jahre-Jubiläum.<br />
Der Vormittag wurde zum ausgelassenen<br />
Austausch genutzt.<br />
SEITE 11<br />
In der Uhrenwerkstatt von Kai Limmer in der Stadthausgasse in Schaffhausen wurde schon manch totgeglaubter Zeitmesser wieder zum Leben<br />
erweckt. Dank traditionsreicher Uhrmacherkunst können Uhren an die weiteren Generationen weitergegeben werden. Bild: Gabriella Coronelli<br />
Der Name der Veranstaltung «Starke Tatsachen»,<br />
welche vergangenen Mittwoch<br />
in der Stube Rüdlingen stattfand, kommt<br />
nicht von ungefähr. Ehrengast war der<br />
1,98 Meter grosse und 148 Kilogramm<br />
schwere Schwingerkönig Christian Stucki.<br />
Im Gespräch mit den Brüdern Urs<br />
und Stefan Bürgler aus der Schaffhauser<br />
Schwingerszene wusste der sympathische<br />
Berner auch abseits des Sägemehls zu<br />
überzeugen.<br />
(am.)<br />
SEITE 9<br />
Rund 130 Vereinsmitglieder trafen sich zum<br />
Auftakt ins 60-Jahre-Jubiläum. Bild: lg.<br />
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2<br />
Hintergrund<br />
<strong>Bock</strong> | Dienstag, 22. November <strong>2022</strong><br />
Wie der Uhrendoktor tickt<br />
Kai Limmer betreibt in der Stadthausgasse in Schaffhausen eine Uhrenwerkstatt. Zeitmesser jeglicher Art begleiten<br />
den gelernten Uhrmacher bereits sein Leben lang. Seine Leidenschaft für diesen alten Handwerksberuf zeigt<br />
sich auf unterschiedlichen Ebenen. Eine Faszination für automatische Zeitmesser und deren Geschichten.<br />
PORTRÄT<br />
SCHAFFHAUSEN<br />
Gabriella Coronelli<br />
In der Uhrenwerkstatt Limmer in der Stadthausgasse<br />
in Schaffhausen können Besucherinnen<br />
und Besucher in alten Zeiten schwelgen.<br />
Viele alte Wanduhren schmücken die<br />
Wände: Und jeweils zur vollen Stunde erklingen<br />
sie in diversen Tönen. Als Kontrast<br />
dazu stehen auf mehreren Uhrmachertischen<br />
hochmoderne Mess- und Prüfgeräte.<br />
Kai Limmer ist der Inhaber der gleichnamigen<br />
Werkstatt. Sein Erscheinungsbild<br />
scheint mit dem Inventar seiner Uhrenwerkstatt<br />
zu harmonieren: der 50-Jährige<br />
begrüsst die «<strong>Bock</strong>»-Redaktorin mit einer<br />
mechanischen Uhr am Handgelenk und<br />
einem Smartphone in der anderen Hand.<br />
Empfangsscheine werden wie früher von<br />
Hand geschrieben, andere Informationen<br />
wiederum sind im iPad gespeichert. Tickt<br />
hier noch alles richtig?<br />
Uhren, so weit das Auge reicht<br />
Stereotypisch betrachtet ist der Uhrmacher<br />
in der Vorstellung vieler Menschen eine<br />
eher ältere, graumelierte und introvertierte<br />
Person, die mit der Uhrmacherlupe den<br />
ganzen Tag leise über dem Etabli gebeugt<br />
Uhren zerlegt und wieder zusammenfügt.<br />
Mit dem langen Bart und der Glatze entspricht<br />
Kai Limmer schon äusserlich nicht<br />
diesem geläufigen Bild. Auch die offene<br />
und enthusiastische Begrüssung scheint<br />
nicht so ganz mit der ursprünglichen Vermutung<br />
übereinzustimmen. Und doch ist<br />
Kai Limmer ist nicht nur auf die Instandsetzung von Armbanduhren spezialisiert. Auch umfangreiche<br />
Revisionen automatischer Uhrwerke gehören in sein Repertoire. Bild: Gabriella Coronelli<br />
der Inhaber der Werkstatt genau das: Uhrmacher.<br />
Beinahe schon sein Leben lang.<br />
Denn der heute 50-Jährige wurde bereits<br />
in eine Uhren-Familie hineingeboren. Seine<br />
Eltern betrieben einen Uhren-Grosshandel<br />
mit eigener Produktion und stellten<br />
Zeitmessgeräte wie Laborstoppuhren,<br />
Kurzzeitmesser und Wanduhren her. Das<br />
Familienunternehmen beschäftigte vor der<br />
Quarzkrise, während der die damals neuartigen<br />
elektronischen Uhren mit Quarztechnologie<br />
die mechanischen Uhren fast<br />
vollständig verdrängten, rund 30 Mitarbeitende.<br />
Zusätzlich führte die Mutter ein<br />
kleines Uhren- und Schmuckgeschäft. «Die<br />
Quarzkrise ging natürlich auch an uns nicht<br />
einfach vorbei. Mit der Zeit schrumpfte das<br />
Unternehmen immer mehr». Kai Limmer<br />
erzählt, dass auch bei ihm – ähnlich wie bei<br />
seinen Eltern – das Feuer der Begeisterung<br />
für Zeitmesser nie nachgelassen hat.<br />
Es hiess schon immer so<br />
Der in der Nähe der deutschen Stadt<br />
Aschaffenburg aufgewachsene Uhrmacher<br />
ist das jüngste von fünf Geschwistern. Der<br />
elterliche Wunsch war, dass wenigstens<br />
einer ihrer Sprösslinge den Beruf des Uhrmachers<br />
erlernen würde. Insbesondere der<br />
Vater habe diesen Wunsch forciert. Das<br />
Nesthäkchen Kai Limmer war von Kindesalter<br />
an von Uhren umgeben. «Meine Geschwister<br />
haben alle einen Beruf ausserhalb<br />
der Uhrenbranche erlernt. Für mich war irgendwie<br />
schon immer klar, dass ich Uhrmacher<br />
werde, weil es schon immer so hiess».<br />
Der Uhrendoktor, der auf die Reparatur<br />
insbesondere älterer Uhrenmodelle spezialisiert<br />
ist, zeigte bereits früh Freude daran,<br />
Uhren zu zerlegen, zu reparieren und wieder<br />
zusammenzufügen. Diese Begeisterung und<br />
das Pflichtgefühl, dem elterlichen Wunsch<br />
nachzukommen, bewegten den 50-Jährigen<br />
dazu, die dreijährige Uhrmacherlehre zu<br />
absolvieren. Nach Abschluss der Erstausbildung<br />
kam Kai Limmer in den Zivildienst<br />
und arbeitete während zwei Jahren als Rettungssanitäter.<br />
«Ich musste meinen Einsatz<br />
verlängern, weil ich nach dem Zivildienst<br />
keine Arbeit als Uhrmacher finden konnte.<br />
Ich hatte allerdings als Rettungssanitäter so<br />
viel Spass, dass ich die Uhrmacherei fast an<br />
den Nagel gehängt hätte».<br />
Reparieren statt neu anschaffen<br />
Auf Wunsch seiner Eltern hin, die Jobsuche<br />
als Uhrmacher weiter zu versuchen, kam<br />
es dann auch zu Vorstellungsgesprächen<br />
bei diversen Uhrenherstellern. «Einfach<br />
nur eine Batterie oder ein komplettes Uhrwerk<br />
auszutauschen, war mir aber einfach<br />
zu langweilig», erklärt Kai Limmer. Er ist<br />
generell Anhänger davon, Gegenstände zu<br />
reparieren, statt neu anzuschaffen. Aktuell<br />
restauriert er hobbymässig ein Grammophon.<br />
«Ich zerlege und schraube einfach<br />
gerne und habe mich auch schon an alten<br />
Autos oder Motorrädern versucht», erzählt<br />
er lachend.<br />
Schliesslich landete Kai Limmer durch Zufall<br />
in der IWC in Schaffhausen. Da arbeitete<br />
er 21 Jahre lang: drei in der Uhrenmontage<br />
und 18 Jahre als Rhabilleur für Uhren<br />
mit unterschiedlichen Komplikationen<br />
(Anmerkung der Redaktion: Rhabilleure<br />
sind für die Reparatur, Pflege, Wartung<br />
und Erhaltung von Uhren ausgebildete<br />
Uhrmacher). Während dieser Zeit hauchte<br />
er unzähligen defekten Uhren wieder neues<br />
Leben ein. Er spezialisierte sich insbesondere<br />
auf die Instandsetzung alter Uhren<br />
und konnte mit seiner Uhrmacherkunst<br />
so manche verstaubten Erbstücke wieder<br />
funktionstüchtig an die Nachkommen weitergeben.<br />
Jede Uhr hat eine Geschichte<br />
Vor rund sechs Jahren hat sich Kai Limmer<br />
mit seiner langjährigen Lebensgefährtin,<br />
ebenfalls ausgebildete Uhrmacherin, den<br />
Traum eines eigenen Uhrenateliers erfüllt.<br />
«Jede Uhr, die in meine Werkstatt kommt,<br />
hat eine Geschichte. Ich freue mich immer,<br />
wenn mir meine Kundschaft diese auch erzählt.<br />
Und noch mehr freue ich mich, wenn<br />
ich praktisch abgeschriebene Uhren wieder<br />
so instand setzen kann, dass sie wieder getragen<br />
werden können». Der zweifache<br />
Vater bezeichnet sich als Familienmensch<br />
und ist für die Unterstützung seiner Angehörigen<br />
für die Ausübung seiner Tätigkeit<br />
sehr dankbar. Denn obschon sein Beruf viel<br />
mit Zeit zu tun hat: er selbst hat nicht viel<br />
davon.<br />
Die Schweiz: Selbstbewusst<br />
und<br />
verantwortungsvoll<br />
KOLUMNE POLITIK<br />
SCHAFFHAUSEN<br />
Simon Stocker (SP)<br />
Vor einigen Wochen<br />
wurde<br />
eine Organisation<br />
mit dem Namen<br />
«Pro Schweiz»<br />
gegründet. Sie ist<br />
unter anderem aus<br />
der altbekannten AUNS hervorgegangen,<br />
besteht jedoch noch aus den gleichen<br />
Gesichtern und Parolen wie einst.<br />
Als erste Handlung sammelt die Organisation<br />
nun Unterschriften für ihre<br />
Neutralitäts-Initiative. Auf den sozialen<br />
Medien ist zu lesen: «Die Schweiz<br />
aussenpolitisch weniger handlungsfähig<br />
machen. Gegen die EU, gegen Solidarität<br />
mit der Ukraine oder dem Iran.»<br />
Das Heil der Schweiz liegt also in Abschottung<br />
und im Egoismus. Ich finde<br />
diese Haltung nicht nur falsch, sondern<br />
gänzlich unschweizerisch.<br />
Die Schweiz darf selbstbewusst sein.<br />
Wir sind durch innovative Köpfe<br />
wirtschaftlich erfolgreich und geniessen<br />
einen hohen Lebensstandard. Unsere<br />
Demokratie ist ein Erfolgsmodell, dem<br />
wir Sorge tragen müssen. Mit Blick auf<br />
die Einschränkungen der Freiheiten in<br />
anderen Ländern ist das keine Selbstverständlichkeit.<br />
Die Schweiz engagiert<br />
sich zudem im Ausland. Sei das<br />
finanziell oder durch unsere Rolle als<br />
Vermittlerin oder als Sitz für internationale<br />
Organisationen. Diesen Wohlstand<br />
konnten wir nur erlangen, weil wir<br />
von anderen Nationen profitieren.<br />
Die Schweiz tut deshalb gut daran,<br />
sich auch weiterhin solidarisch und<br />
verantwortungsvoll anderen Ländern<br />
gegenüber zu verhalten.<br />
Unser Verhältnis zur EU sollten wir so<br />
schnell wie möglich verbessern. Gerade<br />
Schaffhausen als Grenzkanton weiss, wie<br />
wichtig gute Beziehungen zu unserem<br />
Nachbarn sind. Unsere Wirtschaft,<br />
unser Gesundheitssystem und unsere<br />
Schulen würden nicht ohne ausländische<br />
Arbeitskräfte funktionieren. Statt den<br />
Konflikt mit der EU zu lösen, stecken<br />
wir jedoch den Kopf in den Sand. Diese<br />
Lähmung ist Gift für die Wirtschaft. Ein<br />
EU-Beitritt ist dafür nicht notwendig.<br />
Die Nachteile wären zu gross. Es ist aber<br />
zu hoffen, dass sich vernünftige Parteien<br />
zusammenschliessen und einen Weg aus<br />
der Sackgasse finden.<br />
Tatsächlich benötigt die Schweiz eine<br />
überarbeitete Definition ihrer Neutralität.<br />
Gerechtigkeit und Freiheit<br />
müssen jedoch immer wichtiger sein<br />
als wirtschaftliche Interessen. Eine<br />
erfolgreiche Schweiz ist deshalb international<br />
handlungsfähig, gestaltet gute<br />
Beziehungen zur EU und zeigt sich<br />
solidarisch mit den Menschen im Iran<br />
und der Ukraine.<br />
Die erste Schulinsel im<br />
Kanton Schaffhausen<br />
Für einen kurzen Urlaub vom Unterricht können Schulkinder<br />
der Primarschule Emmersberg die Schulinsel aufsuchen.<br />
Das Fazit des Pilotprojekts ist durchwegs positiv.<br />
BILDUNG<br />
SCHAFFHAUSEN<br />
Lara Gansser<br />
Wenn ein Kind Schwierigkeiten hat, sich<br />
im Unterricht zu konzentrieren, Streit mit<br />
einem Gspändli hat oder einfach einen<br />
kurzen Rückzugsort braucht, gibt es seit<br />
2019 im Schulhaus Emmersberg eine ganz<br />
besondere Anlaufstelle: die Schulinsel.<br />
Dort nimmt Christine Dienst die Schülerinnen<br />
und Schüler in Empfang und<br />
unterstützt sie bei einem Tee auf dem Sofa<br />
oder einem Spiel bei der gemeinsamen Lösungsfindung.<br />
«Ich schenke allen ein offenes<br />
Ohr», so die Sozialpädagogin, die im<br />
Rahmen des Pilotprojekts seit 2019 an der<br />
Schule tätig ist. Vergangenen Donnerstag<br />
informierte sie gemeinsam mit Madeleine<br />
Führer, Vorsteherin Schule Emmersberg,<br />
Raphaël Rohner, Bildungsreferent, sowie<br />
Kathrin Menk, Bereichsleiterin Bildung,<br />
über die Evaluationsergebnisse des Pilotprojekts.<br />
«Die vorliegende Evaluation der Pädagogischen<br />
Hochschule Zürich bestätigt,<br />
Für die Schülerinnen und Schüler, hier Fünftklässlerin Mira Kapoor (l.), ist die Schulinsel ein Ort<br />
zum Rückzug. Sozialpädagogin Christine Dienst hat immer ein offenes Ohr. Bild: Lara Gansser<br />
was wir eigentlich schon wussten», so ein<br />
durchwegs zufriedener Bildungsreferent.<br />
«Eine ganz wichtige Erkenntnis ist, dass<br />
die betroffenen Kinder mit diesem Modell<br />
Teil der Gesellschaft bleiben.»<br />
Konflikte geschützt klären<br />
«Der Mehrwert für die Schule beginnt bei<br />
der Reduktion von Stress und Belastung<br />
der Lehrpersonen und geht bis hin zu den<br />
persönlichen Erkenntnissen, welche die<br />
Kinder von der Schulinsel mitnehmen»,<br />
führt Madeleine Führer aus und fasst den<br />
Hintergrund zusammen: «Die Schulinsel<br />
ist die Antwort unserer Schule auf<br />
die grossen gesellschaftlichen Herausforderungen.»<br />
Die Schulinsel kann als Art<br />
Zwischenstelle zwischen der Schulklasse<br />
und der Schulsozialarbeit gesehen werden.<br />
Wenn es einem Kind nicht gut geht,<br />
überbrückt es die Wartezeit auf die Eltern<br />
auf der Schulinsel. Wenn zwei Schüler<br />
aufgrund eines Konflikts den Unterricht<br />
stören, können sie diesen dort in einem geschützten<br />
Raum ausdiskutieren. Sehr viele<br />
Kinder suchen die Schulinsel auch einfach<br />
auf, um in Ruhe lernen oder arbeiten zu<br />
können. Die Dauer des Aufenthalts variiere<br />
meist zwischen fünf Minuten, einer<br />
Lektion und einem Tag. Bei längeren Besuchen<br />
werden die Eltern informiert.<br />
Vorbildfunktion übernommen<br />
Das Schulhaus Emmersberg übernimmt<br />
mit dem Projekt Schulinsel eine Vorbildfunktion<br />
– nicht nur auf städtischer, sondern<br />
auch auf kantonaler Ebene, wie die<br />
Verantwortlichen betonen. «Es ist sehr<br />
schön, wie sich die Kinder aus verschiedenen<br />
Klassen hier gegenseitig akzeptieren<br />
und Interesse füreinander entwickeln», so<br />
Christine Dienst. Verbesserungspotential<br />
sieht sie unter anderem in den Räumlichkeiten.<br />
So wünscht sie sich einen zweiten<br />
Raum – denn gerade wenn viele Kinder<br />
auf einmal da sind, sei es teils schwierig,<br />
private Gespräche zu führen.
<strong>Bock</strong> | Dienstag, 22. November <strong>2022</strong><br />
Nachrichten<br />
3<br />
«Die Stimmung ist<br />
verhalten positiv»<br />
Schneller als erwartet erholen sich die lokalen Unternehmen von der Coronapandemie<br />
und dem Ausbruch des Ukraine-Kriegs. Dies zeigen die Ergebnisse des jährlichen<br />
Konjunkturberichts. Insbesondere die Industriebranche zeigt sich resistent.<br />
Der Konjunkturbericht der Region Schaffhausen für das Jahr <strong>2022</strong> zeigt, dass sich die lokalen<br />
Unternehmen auf Erholungskurs befinden, wie Marcel Fringer, Präsident des Kantonalen Gewerbeverbands<br />
(KGV) Schaffhausen, an der Pressekonferenz erläuterte..<br />
Bild: lg.<br />
WIRTSCHAFT<br />
SCHAFFHAUSEN<br />
Lara Gansser<br />
Erst war es die Coronapandemie, welche<br />
die Welt beschäftigte, dann der ausgebrochene<br />
Krieg in der Ukraine. Auch<br />
die Wirtschaft in der Region bekam dies<br />
zu spüren, was sich negativ auf deren<br />
Geschäftsgangindex auswirkte – insbesondere<br />
im Tourismus und Autogewerbe.<br />
Anders als in den beiden Vorjahren<br />
konnten sich die Schaffhauser Unternehmen<br />
jedoch erstmals wieder deutlich<br />
erholen. «Mit wenigen Ausnahmen weisen<br />
die Branchen einen, teils leicht verhaltenen,<br />
positiven Geschäftsgang aus.<br />
Vor allem die Industrie ist resistent», so<br />
Marcel Fringer, Präsident des Kantonalen<br />
Gewerbeverbands Schaffhausen (KGV).<br />
Gemeinsam mit Martin Vogel, Vizepräsident<br />
der Industrie- und Wirtschaftsvereinigung<br />
Schaffhausen (IVS) präsentierte<br />
er vergangene Woche den Konjunkturbericht<br />
<strong>2022</strong>/23 der Region Schaffhausen.<br />
Wirtschaft sehr anpassungsfähig<br />
Alles in allem sehe das Jahr <strong>2022</strong> erfreulich<br />
aus und die lokale Wirtschaft stehe solide<br />
dar, wie Marcel Fringer ausführt. «Und<br />
dies obwohl mitten in die Erholung von der<br />
Corona-Krise der Ukraine-Krieg platzte.»<br />
Jedoch seien neue Herausforderungen entstanden:<br />
Allen voran der Fachkräftemangel,<br />
aber auch Lieferengpässe, die Energieversorgung<br />
sowie die Inflation machen den<br />
Unternehmen zu schaffen.<br />
Die Auswertung der Umfrage, an der<br />
172 Unternehmen aus der Region teilgenommen<br />
haben, ergibt je nach Fragestellung<br />
branchenspezifisch ein sehr unterschiedliches<br />
Bild. «Die Schweizer Wirtschaft ist<br />
eine der anpassungsfähigsten», sagt Martin<br />
Vogel. «Viele Unternehmen haben gemerkt,<br />
dass sie nicht immer überall auf der<br />
Welt einkaufen können», ergänzt Marcel<br />
Fringer. Dadurch verlagere sich die Produktion<br />
von den günstigen Standorten mehr<br />
zurück in die Schweiz. Dementsprechend<br />
sind dort die erfreulichsten Entwicklungen<br />
erkennbar, gefolgt von der Transport- und<br />
Logistikbranche sowie dem Detailhandel.<br />
Negative Ergebnisse müssen das Autogewerbe<br />
und das Gesundheitswesen verkraften.<br />
Grössere Nachfrage, steigende Preise<br />
Mit Blick auf das Jahr 2023 rechnen jedoch<br />
weitere Unternehmen mit eher sinkenden<br />
Geschäftsgängen, dies da der Krieg in der<br />
Ukraine weitergehe und Corona sowie erneute<br />
Massnahmen womöglich im Herbst<br />
wieder spürbar werden. Die weitere Analyse<br />
zeigt: Die Inflation wird die weltweite Wirtschaft<br />
noch eine Zeit lang beschäftigen und<br />
die Preise steigen lassen. Zwei gegenläufige<br />
Trends prägen das ökonomische Umfeld.<br />
Einerseits nehmen Nachfrage, Aufträge<br />
und Umsätze zu, andererseits steigen Löhne,<br />
Einkaufs- sowie Energiepreise. «Die<br />
Ergebnisse decken sich mit der weltweiten<br />
Ansicht. 2023 ist aufgrund der Unsicherheit<br />
sicherlich mit Zurückhaltung zu bewerten»,<br />
so Marcel Fringer abschliessend.<br />
Auch hier zeige sich die Industrie jedoch<br />
weit zuversichtlicher als das Gewerbe.<br />
nachgefragt bei<br />
Marcel Fringer<br />
«<strong>Bock</strong>»: Das Jahr <strong>2022</strong> hat mit der<br />
Pandemie und dem Krieg begonnen.<br />
Welche Faktoren tragen dazu bei, dass<br />
sich die wirtschaftliche Lage der Schaffhauser<br />
Unternehmen im Vergleich zu<br />
den Vorjahren trotzdem verbessert hat?<br />
Marcel Fringer: Es hat in der Pandemie<br />
grosse Branchenunterschiede gegeben.<br />
Einzelne Branchen haben von<br />
der Pandemie absolut profitiert und<br />
konnten ihre Geschäftsergebnisse dadurch<br />
steigern. 82 Prozent der Schaffhauser<br />
Unternehmen haben während<br />
der Pandemie normal weitergearbeitet.<br />
Eine wichtige Stütze in dieser Zeit waren<br />
sicherlich die Bauwirtschaft und<br />
die Industrie. Im Laufe des Jahres hat<br />
aus meiner Sicht auch ein Nachholeffekt<br />
beim Privatkonsum eingesetzt.<br />
Wie sind die Prognosen für das kommende<br />
Geschäftsjahr?<br />
Fringer: Das nächste Jahr wird vom<br />
Gewerbe und der Industrie etwas verhalten<br />
beurteilt. Ich bin der Meinung,<br />
dass alles von der zukünftigen weltpolitischen<br />
Lage abhängt. Die Preissteigerungen,<br />
die Inflation, die Lieferengpässe<br />
und der Fachkräftemangel<br />
werden 2023 die grossen Herausforderungen<br />
bleiben.<br />
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welche sich ausschliesslich auf die Geschehnisse in der Region fokussiert.<br />
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<strong>Bock</strong> | Dienstag, 22. November <strong>2022</strong><br />
5<br />
Gesellschaft<br />
Der neue<br />
Herrenacker<br />
ist fertig<br />
Die Sanierungsarbeiten des grössten Platzes in der<br />
Schaffhauser Altstadt sind abgeschlossen. Der aufgewertete<br />
Herrenacker soll zum neuen Treffpunkt werden.<br />
HERRENACKER<br />
SCHAFFHAUSEN<br />
Gabriella Coronelli<br />
Auf dem sanierten und aufgewerteten<br />
Herrenacker soll bald wieder das Leben<br />
pulsieren. Die im vergangenen Februar begonnenen<br />
Bauarbeiten sind zwischenzeitlich<br />
abgeschlossen: der Herrenacker zeigt<br />
sich in einem neuen Kleid. Am 10. Dezember<br />
soll in einem kleinen Rahmen<br />
eine symbolische Übergabe des Platzes an<br />
die Anwohnenden stattfinden. Bis dahin<br />
soll der grösste Platz in der Schaffhauser<br />
Altstadt noch den letzten Schliff erhalten<br />
und weihnachtlich geschmückt werden.<br />
Der Herrenacker als neuer Treffpunkt in<br />
Schaffhausen: ein Platz der Begegnungen<br />
und ein Ort, wo die Gemeinschaft gefördert<br />
werden soll. Eine feierliche Einweihung<br />
für die gesamte Bevölkerung ist im<br />
Frühling 2023 geplant.<br />
Weihnachtliche Stimmung<br />
Der Gemeinschaftsgedanke scheint schon<br />
vor der offiziellen Einweihung vorzuherrschen.<br />
Verschiedene Unternehmen aus<br />
der Region wirken bei der Aufwertung<br />
des Herrenackers mit und unterstützen<br />
das zukünftige Wohlbefinden der Besucherinnen<br />
und Besucher des Platzes mit<br />
unterschiedlichen Beteiligungen. Grün<br />
Schaffhausen trägt 20 Weihnachtsbäume<br />
bei, von der Kurt Schwaninger AG kommen<br />
die Weihnachtskugeln, SH Power<br />
steuert die Beleuchtung bei. Auch wenn<br />
aufgrund der aktuellen Energie-Situation<br />
die Beleuchtung nur zeitlich begrenzt zu<br />
bestaunen sein wird: die Lichter sollen<br />
für weihnachtliche Stimmung sorgen.<br />
Die eigentlich für Sonnenschirme vorgesehenen<br />
Verankerungen werden für die<br />
kommende Adventszeit zweckentfremdet.<br />
Die bereitgestellten Weihnachtsbäume<br />
finden für wenige Wochen darin ihren<br />
Platz und sollen dem neuen Herrenacker<br />
zu einem weihnachtlichen Ambiente verhelfen.<br />
Für den dekorativen Feinschliff der<br />
Bäume sind Kinder diverser Schaffhauser<br />
Kindertagesstätten zuständig. Sie werden<br />
den Weihnachtsbäumen mit ihren eigenen<br />
Kreationen den finalen Weihnachtszauber<br />
verleihen.<br />
Nicht nur visuelle Veränderungen<br />
Nebst den optischen Erneuerungen wie<br />
beispielsweise dem neuen Brunnen mit<br />
Wasserspiel, den neuen Sitzgelegenheiten<br />
oder den schattenspendenden Bäumen<br />
ist der Herrenacker auch in funktioneller<br />
Hinsicht verändert worden. Eine Neukonstruktion<br />
der Entwässerung sei ein<br />
Ein Bild aus alten Zeiten: Baufirmen-Fahrzeuge versperren den Platz. Bild: zVg. / Michael Schmid<br />
erster Schwerpunkt gewesen. Doch auch<br />
der neue Bodenbelag stand im Mittelpunkt<br />
der Sanierung. Gemäss der Stadt<br />
Schaffhausen sei der nun eingesetzte Beton<br />
unterhaltsfreundlich, sehr belastbar<br />
und könne bei Bedarf auch repariert werden.<br />
Die Zugänglichkeit für Menschen mit<br />
einer Beeinträchtigung ist verbessert worden.<br />
Auf dem neuen Herrenacker finden<br />
zudem Velofahrende mehr Abstellplätze<br />
sowie neu auch Ladestationen für Elektrovelos.<br />
Im chaussierten Bereich des Platzes<br />
seien zwei Weidlinge vorgesehen. Einer<br />
davon präsentiere sich als Fährschiff aus<br />
früheren Zeiten. Der Schaffhauser Künstler<br />
und Bildhauer Beat Künzler habe ein<br />
Kinder-Spielgerät geschaffen, welches erkundet<br />
und erklettert werden kann.<br />
Offenheit gegenüber dem Herrenacker<br />
Auf Anfrage des «<strong>Bock</strong>s» erzählt Heidi<br />
Bischoff, Vizepräsidentin der Interessengemeinschaft<br />
Herrenacker und Gastgeberin<br />
der Wirtschaft zum Frieden, es sei ein<br />
grosser Wunsch, dass sich der Platz wieder<br />
mit Leben füllt. «Ich als Anwohnerin,<br />
Geschäftsinhaberin und Vizepräsidentin<br />
würde mich freuen, wenn die Leute dem<br />
Herrenacker gegenüber offener werden.»<br />
Heidi Bischoff verbringt selbst seit vielen<br />
Jahren zusammen mit ihren beiden Söh-<br />
nen viel Zeit auf dem Herrenacker. «Der<br />
neue Platz bietet viel mehr Möglichkeiten».<br />
Der neue, glatte Belag lasse bei der<br />
Nutzung viel mehr Spielraum und sei zudem<br />
auch in Bezug auf die Reinigung einfacher<br />
als früher.<br />
Nach Plan realisiert<br />
Die Stadt Schaffhausen als Bauherrin des<br />
Projektes teilt auf Anfrage mit, dass sie sich<br />
freue, den Platz in neuer Frische der Bevölkerung<br />
zu übergeben, und auf eine vielseitige<br />
Nutzung durch alle Altersgruppen<br />
hoffe. Weiter teilt die Stadt Schaffhausen<br />
mit, dass insbesondere das Bauen bei voller<br />
Aufrechterhaltung aller Verkehrsbeziehungen<br />
auf dem Herrenacker und Sicherstellung<br />
der Anlieferungen und Zugänge<br />
zu den Gebäuden eine grosse Herausforderung<br />
gewesen sei. Die lange Hitzeperiode<br />
im Sommer habe des Weiteren den Bauarbeitern<br />
alles abverlangt. Für das Stars in<br />
Town sei der Bauunterbruch exakt geplant<br />
und so fertiggestellt worden, dass das Festival<br />
ohne Einschränkungen durchgeführt<br />
werden konnte. Das gesamte Bauprojekt<br />
sei unter Einhaltung von Budget und Zeitplan<br />
realisiert worden. Einzig die Endbearbeitung<br />
des Platzbelages sei aufgrund<br />
von Lieferengpässen um einen Monat verzögert<br />
worden.<br />
<strong>Bock</strong>-SPLITTER<br />
Richard Altorfer<br />
Carlo – für Insider: «Ich fliege garantiert<br />
nicht nach Qatar an die Fussball-WM!» –<br />
«Aus Protest gegen die Menschenrechtssituation?»<br />
– «No, sono italiano.»<br />
Qatar ist in aller Munde. Und Qatar ist<br />
überall. In der Schweiz zum Beispiel auf<br />
dem Bürgenstock. Der wunderschöne Berg<br />
beziehungsweise seine Hotels wurden von<br />
der Schweizer Besitzerfamilie in den Neunzigern<br />
an eine Schweizer Bank, dann an<br />
französische Spekulanten und von denen<br />
mit Gewinn den Qataris verkauft. Die investierten<br />
mehr als 600 Millionen Franken<br />
für drei 5-Sterne-Hotels, in denen … na ja,<br />
jedenfalls nicht Wandervögel und Bike-Touristen<br />
übernachten. (Einer der reichsten Inder<br />
verbrachte die Corona-Tage mit seiner<br />
Entourage auf dem Covid-sicheren Berg,<br />
für ca. 75 000 Franken – pro Tag.) Was man<br />
davon halten soll? Ohne Qataris wären aus<br />
den alten Hotels vermutlich hässliche Ruinen<br />
geworden, dafür stünde irgendwo ein<br />
trostloser Kiosk für Wanderer. Dank der<br />
Qataris profitierten und profitieren mehrere<br />
Hundert Angestellte von den Geldern,<br />
die zuvor für Gas und Erdöl nach Arabien<br />
geflossen sind. Ein faires Gegengeschäft?<br />
Na ja. Jedenfalls bleibt das Bedauern, dass<br />
die guten alten Zeiten endgültig vorbei sind,<br />
als die Schweiz noch das zu bieten hatte, was<br />
sie so sympathisch und liebenswert machte:<br />
luxuriöse Biederkeit. Audrey Hepburn,<br />
Sophia Loren, «James Bond» und andere<br />
Hollywood-Grössen, die sich einst am berühmten<br />
Bürgenstock-Pool erfreuten, waren<br />
noch mit Spaghetti zufrieden. Heute<br />
müssten es vermutlich Kaviar und Blattgold-Steaks<br />
sein. Und das können – und<br />
tun – sie besser in Abu Dhabi.<br />
Auch Wölfe kommunizieren, aber sie<br />
erzählen nie die Geschichte von Rotkäppchen.<br />
<strong>Bock</strong>-Blick<br />
Gas wird teurer. Seit Jahresmitte 2021<br />
hat sich der Marktpreis für Gas vervielfacht<br />
und die Beschaffung stark verteuert. Diese<br />
Entwicklung wirkt sich auf die Gaspreise<br />
von SH POWER aus: Sie erhöhen sich per<br />
Jahresbeginn 2023 um vier Rappen pro<br />
Kilowattstunde, heisst es in einer Pressemitteilung<br />
der Firma. Die Gasversorgung<br />
Neuhausen am Rheinfall, welche von<br />
SH POWER betrieben wird, nimmt dieselbe<br />
Preiserhöhung vor.<br />
Hallau erhält am meisten. Die Ansprüche<br />
der Schaffhauser Gemeinden beim Finanzausgleich<br />
<strong>2022</strong> belaufen sich insgesamt auf<br />
6,2 Millionen Schweizer Franken und sind<br />
somit 0,9 Millionen Schweizer Franken höher<br />
als im Vorjahr. 13 Gemeinden erhalten<br />
Zahlungen und 13 Gemeinden leisten Beiträge.<br />
Die Gemeinde Hallau löst die Stadt<br />
Schaffhausen als grösste Zahlungsempfängerin<br />
ab und erhält knapp 0,8 Millionen<br />
Schweizer Franken aus dem Finanzausgleich,<br />
wie die Staatskanzlei Schaffhausen<br />
mitteilt.<br />
Möglicher Ausbau. Auf den Kantonsstrassen<br />
in Stein am Rhein «Vorderbrugg»<br />
wird aufgrund der intensiven Siedlungsentwicklung<br />
mit einer erheblichen Verkehrszunahme<br />
gerechnet. Kanton Schaffhausen<br />
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und Stadt Stein am Rhein haben deshalb<br />
verschiedene Abklärungen getätigt und<br />
Massnahmen eingeleitet, um die Funktionsfähigkeit<br />
des Verkehrsnetzes langfristig sicherzustellen.<br />
Voraussichtlich im Jahr 2024<br />
werden die Grundlagen vorliegen, um über<br />
die Aufhebung des Bahnübergangs mit<br />
einer Strassenunterführung zu entscheiden,<br />
teilt das Baudepartement Schaffhausen mit.<br />
Rückmeldungen erwünscht. Seit 2021<br />
werden zwei ovale Bojen unterhalb des<br />
«Schupfens» und auf Höhe «Rhysägi» als<br />
Schifffahrtszeichen im Rhein getestet. Mit<br />
dem Praxistest werden Erkenntnisse über<br />
die Tauglichkeit der Bojen als Wiffenersatz<br />
gewonnen. Mit einer öffentlichen Online-<br />
Umfrage soll sich die Bevölkerung dazu äussern<br />
können. Unter ufmrhy.ch ist die Umfrage<br />
bis am 15. Januar 2023 aufgeschaltet,<br />
heisst es in einer Mitteilung des Baudepartements<br />
Schaffhausen.<br />
(shb.)<br />
NEUES ZU NAMEN<br />
Am 1. Mai 2006 trat Jörg Oechslin (l.) in<br />
die Dienste der Stadtgemeinde Diessenhofen<br />
und identifizierte sich ab dem ersten<br />
Tag mit seiner Aufgabe als Hauswart der<br />
Rhyhalle. Per Ende Dezember tritt er in den<br />
Ruhestand und wurde aufgrund dessen<br />
vom Stadtschreiber Niklaus Bischof (r.)<br />
verdankt, heisst es im Newsletter der Stadtgemeinde<br />
Diessenhofen. In unzähligen<br />
Stunden an Abenden und Wochenenden<br />
unterstützte er Vereine beim Auf- und Abbau<br />
ihrer Veranstaltungen.<br />
Laut einer Medienmitteilung der Georg<br />
Fischer AG wird Jasmin Staiblin mit Ablauf<br />
ihrer Amtszeit aufgrund der Amtszeitbeschränkung<br />
auf zwölf Jahre aus dem<br />
Verwaltungsrat ausscheiden. Monica de<br />
Virgiliis wird an der Generalversammlung<br />
vom 19. April 2023 als neues Mitglied des<br />
Verwaltungsrats vorgeschlagen. Die italienisch-französische<br />
Doppelbürgerin schloss<br />
ihr Studium der Elektrotechnik am Politecnico<br />
di Torino (Italien) mit Auszeichnung<br />
ab. Derzeit ist sie Vorstandsvorsitzende von<br />
Società Nazionale Metanodotti, einem führenden<br />
europäischen Betreiber von Gasinfrastrukturen<br />
und Energiedienstleistungen,<br />
und Mitglied des Vorstands von Advanced<br />
Semiconductor Materials International<br />
(Niederlande). Riet Cadonau hat aus persönlichen<br />
Gründen entschieden, sich an der<br />
Generalversammlung 2023 nicht mehr zur<br />
Wiederwahl zu stellen.<br />
Die Stimmberechtigten der Gemeinde Siblingen<br />
haben am vergangenen Sonntag<br />
Karin Spengler zur neuen Gemeindepräsidentin<br />
für den Rest der Amtsperiode <strong>2022</strong><br />
bis 2024 gewählt. Die 59-Jährige sitzt seit<br />
2018 als Sozial- und Forstreferentin im Gemeinderat.<br />
Im laufenden Jahr hat sie zudem<br />
das Schulreferat betreut. Die Nachwahl<br />
wurde nötig, weil der bisherige Gemeindepräsident,<br />
Hans Peter Gächter, per Ende<br />
Jahr zurücktritt. Aufgrund der Wahl wird<br />
ein Sitz im Gemeinderat frei. Für diese<br />
Nachwahl am 18. Dezember kann die Findungskommission<br />
der Ortsparteien bereits<br />
einen Kandidaten vorschlagen. Der 58-jährige<br />
Klaus Scheffler, Vermessungsingenieur<br />
und aktuell im Gesundheitswesen tätig,<br />
stellt sich als Mitglied des Gemeinderats zur<br />
Verfügung, heisst es in einer Mitteilung der<br />
Gemeinde Siblingen.<br />
Die Schaffhauser<br />
Regierung beantragt<br />
dem Kantonsrat,<br />
Regierungsrat<br />
Dino Tamagni<br />
zum Regierungspräsidenten<br />
für das<br />
Jahr 2023 zu wählen,<br />
heisst es in einer Medienmitteilung der<br />
Staatskanzlei Schaffhausen. (shb.)<br />
Paul G. Allen war zusammen mit Bill<br />
Gates Gründer von Microsoft und wurde<br />
zu einem der reichsten Männer der Welt.<br />
Nach seiner Zeit als Unternehmer wurde<br />
er als Besitzer von Profi-Sportteams und<br />
Kunstsammler bekannt. Er besass drei<br />
Yachten, die grösste («Octopus») gehörte<br />
mit 126 m Länge zu den TopTen der<br />
Welt. In seiner Gemäldesammlung befanden<br />
sich Werke von Gauguin, Klee, van<br />
Gogh, Picasso, O’Keefe, Manet, Monet,<br />
Degas, Lichtenstein, Brueghel, Seurat – es<br />
könnten einem die Tränen kommen ob so<br />
vieler so seltener und so bedeutender und<br />
schöner Kunstwerke. Die Tränen könnten<br />
einem aber auch kommen, wenn man daran<br />
denkt, dass Paul G.Allen all das Schöne<br />
bereits mit 65 Jahren aufgeben musste. Er<br />
starb 2018 an einem Hodgkin-Lymphom.<br />
Seine Kunstsammlung wurde vorletzte<br />
Woche bei Christie’s versteigert. Die<br />
Auktion brachte mehr als 1,6 Milliarden<br />
Dollars ein. Schön für die Stiftungen, die<br />
davon etwas erhalten, völlig belanglos für<br />
Paul G.Allen. Auch von einem der reichsten<br />
Männer der Welt bleibt am Ende nicht<br />
viel mehr übrig als ein gut 2-seitiger Eintrag<br />
bei Wikipedia. Das mag gerecht sein,<br />
traurig ist es trotzdem.<br />
Der dumme Spruch am Ende: Das Leichentuch<br />
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mehr schöngeredet werden. Es sind neue Strategien nötig,<br />
wenn ein Abstieg vermieden werden soll. Auf die Rückrunde<br />
hin genügt es nicht, vertragslose Spieler aufzupäppeln<br />
und die Schar der Söldner zu vergrössern, sondern es<br />
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Montag – Freitag:<br />
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8<br />
Gesellschaft<br />
Vorsicht beim Surfen und<br />
Mailen<br />
RATGEBERKOLUMNE<br />
LEFIMATIK<br />
Finn Urscheler, Lefimatik Lehrlingsfirma<br />
Im Internet zu surfen<br />
oder E-Mails<br />
zu schreiben, gehört<br />
heute für die meisten<br />
Menschen zum<br />
Alltag dazu. Dabei<br />
ist man stets einer<br />
Vielzahl an Bedrohungen ausgesetzt.<br />
Zwei solcher Bedrohungen stellen wir<br />
Ihnen in dieser Kolumne etwas genauer<br />
vor.<br />
E-Mail-Malware<br />
Bei E-Mail-Malware handelt es sich<br />
um Schadsoftware (Malware) wie zum<br />
Beispiel Viren oder Trojaner, welche per<br />
E-Mail verbreitet werden. Dabei wird<br />
zum Beispiel der Virus in einem Dateianhang<br />
versteckt. Wird dieser durch den<br />
Benutzer geöffnet, wird der schädliche<br />
Code (Virus) ausgeführt und der<br />
Computer ist infiziert. Je nach Malware<br />
wird diese dann wiederum an weitere<br />
Kontakte aus Ihrem Adressbuch (z.B.<br />
Outlook) weitergeschickt. So verbreitet<br />
sich ein Virus sehr schnell. Tückisch ist,<br />
dass die schädliche E-Mail so von einer<br />
«bekannten» Person kommt.<br />
E-Mail-Spoofing<br />
Beim E-Mail-Spoofing wird die Absenderadresse<br />
gefälscht. Damit erweckt die<br />
E-Mail beim Empfänger den Eindruck,<br />
dass es sich um eine vertrauenswürdige<br />
E-Mail handelt. Zum Beispiel von der<br />
Hausbank, einem bekannten Paketdienst<br />
oder anderen bekannten Unternehmen.<br />
Meist enthält die E-Mail einen Link auf<br />
eine (gefälschte) Webseite. Auf dieser<br />
wird man zur Eingabe vertraulicher Informationen<br />
aufgefordert – zum Beispiel<br />
Kontodaten, Passwörter etc. Viele dieser<br />
gefälschten E-Mails und Webseiten sind<br />
heutzutage so gut, dass sie sich kaum<br />
vom Original unterscheiden lassen.<br />
Wie schützen Sie sich?<br />
Die Gefahren im Internet sind vielfältig<br />
und entwickeln sich immer weiter.<br />
Einige Regeln sollten Sie jedoch stets<br />
beachten:<br />
• Machen Sie regelmässig Updates (Windows,<br />
Programme, Browser, etc.).<br />
• Aktuelle AntiVirus Software mit Webschutz.<br />
• Spamschutz für E-Mails.<br />
• Verdächtige E-Mails (Links, Anhänge)<br />
sofort löschen.<br />
• Unseriöse Webseiten meiden.<br />
• Regelmässig eine Datensicherung<br />
erstellen.<br />
052 620 10 15, info@lefimatik.ch<br />
BOCK-HEIMAT: Paola Thomann<br />
PORTRÄT DER WOCHE<br />
FEUERTHALEN<br />
Paola Thomann ist ursprünglich in Neuhausen<br />
aufgewachsen, lebte ausserdem in<br />
Schaffhausen und Singapur und ist nun seit<br />
über zehn Jahren in Feuerthalen zu Hause.<br />
Sie arbeitete als Kauffrau in verschiedenen<br />
Bereichen, unter anderem in der Versicherungsbranche,<br />
in der Musik-Event-Branche<br />
sowie in der Silber-Manufaktur. Anschliessend<br />
war sie als Marketing-Planerin<br />
im Eventbereich tätig und liess sich vor<br />
vielen Jahren zur Instruktorin im Fitnessbereich<br />
ausbilden. Heute ist sie selbständig<br />
als Gruppenkurs-Instruktorin tätig.<br />
«<strong>Bock</strong>»: Was bedeutet Ihnen Heimat?<br />
Paola Thomann: Heimat ist für mich<br />
dort, wo ich mich zu Hause fühle. Wo ich<br />
aufgewachsen bin und meine Jugend verbracht<br />
habe. Wo ich einen grossen Teil<br />
meiner Lebenserfahrung machen durfte.<br />
Meine Familie gegründet habe. Wo ich all<br />
meine Freunde und Bekannten habe. So<br />
richtig bewusst wurde mir das, als ich mit<br />
meiner Familie zwei Jahre lang in Singapur<br />
gelebt habe. Das war super. Eine grossartige<br />
Lebenserfahrung mit vielen Höhen, aber<br />
auch sehr anspruchsvollen Momenten und<br />
nichts davon möchte ich missen. Aber wenn<br />
du durch die Strassen spazierst und niemanden<br />
kennst, wird einem wieder bewusst, wie<br />
schön es ist, wenn man hier zu Hause immer<br />
wieder jemandem begegnet, den man<br />
kennt. Einen Schwatz hält, grüsst oder sich<br />
einfach zuwinkt. Alte Schulkameraden antrifft<br />
oder ganz einfach das vertraute Gefühl<br />
hat von: Hier bin ich zu Hause.<br />
Vor Kurzem hat sich Paola Thomann für den Weg in die Selbständigkeit entschieden. Als Instruktorin<br />
gibt sie mit paola-power Gruppenkurse.<br />
Bild: zVg. / Seraina Ammann<br />
Was bedeutet für Sie das grösste Glück?<br />
Thomann: Gesundheit für mich und<br />
meine ganze Familie. Und meinen Beruf<br />
als Gruppenkurs-Instruktorin so lange<br />
wie möglich ausüben zu können.<br />
Was schätzen Sie an der Region am meisten?<br />
Thomann: Besonders schätze ich den<br />
Rhein, die wunderschöne Schaffhauser<br />
Altstadt und den Munot – welchen ich<br />
übrigens in voller Pracht jeden Tag aus<br />
unserem Wohnzimmerfenster betrachten<br />
kann. Ausserdem die Rheinpromenade –<br />
<strong>Bock</strong> | Dienstag, 22. November <strong>2022</strong><br />
auf beiden Rheinseiten – und den Randen.<br />
Einfach das kompakte Alles. Hier ist<br />
man überall schnell. Wo gibt es das sonst<br />
schon?<br />
Was wollen Sie in Ihrem Leben noch erreichen?<br />
Thomann: Ich habe mich vor Kurzem<br />
für den Weg in die Selbständigkeit mit<br />
paola-power entschieden. Und nun ist es<br />
mein Bestreben, meine Kurse weiter auszubauen<br />
und viele Teilnehmerinnen und<br />
Teilnehmer glücklich zu machen und fit<br />
zu halten. (lg.)<br />
Stille Nacht – laute Lebensretter<br />
Die Adventszeit bringt Kerzen und Lichter zurück in die Haushalte. Schwerwiegende<br />
Auswirkungen dieser zusätzlichen Brandgefahren lassen sich mit Rauchwarnmeldern<br />
einfach verhindern. Darauf macht die Kantonale Feuerpolizei in einer aktuellen<br />
Kampagne aufmerksam.<br />
PUBLIREPORTAGE<br />
REGION SCHAFFHAUSEN<br />
Die dunkle Jahreszeit ist angebrochen, die<br />
Adventszeit steht kurz bevor. Kerzen und<br />
elektronische Lichter halten wieder Einzug<br />
in die Haushalte – dieses Jahr mehr denn<br />
je. «Viele Menschen bereiten sich auf eine<br />
Rauchwarnmelder<br />
zum Sonderpreis<br />
Im Rahmen ihrer Kampagne bietet<br />
die Kantonale Feuerpolizei Schaffhausen<br />
zusammen mit dem Vertriebspartner<br />
Conrad.ch Rauchwarnmelder<br />
zum Sonderpreis von CHF 15<br />
an. Funk- Rauchwarnmelder sind für<br />
CHF 40 erhältlich.<br />
Falls Sie Angehörige oder Freunde<br />
ebenfalls schützen möchten, wären<br />
unsere Rauchwarnmelder zudem<br />
eine sinnvolle Geschenkidee.<br />
Die Geräte können am Schalter der<br />
Kantonalen Feuerpolizei (Ringkengässchen<br />
18, 8200 Schaffhausen)<br />
gegen Barzahlung oder online unter<br />
conrad.ch/rauchmelder-fp bezogen<br />
werden. Die Aktion läuft noch bis<br />
zum 16. Dezember <strong>2022</strong>.<br />
mögliche Strommangellage vor», erzählt<br />
Brandschutzfachmann Marco Matthys<br />
von der Kantonalen Feuerpolizei. «Sie<br />
nehmen alte Cheminées wieder in Betrieb,<br />
platzieren Elektroöfen oder kaufen grosse<br />
Kerzenvorräte.»<br />
Vergessen gehen dabei oft die Gefahren von<br />
Unachtsamkeit und falscher Anwendung:<br />
Jährlich ereignen sich in der Schweiz rund<br />
10 000 Brände mit Schäden an Gebäuden,<br />
die Hälfte davon betreffen Wohnhäuser.<br />
Manche Brände gehen zwar glimpflich<br />
aus, andere aber vernichten Existenzen<br />
oder kosten sogar Leben. Die grösste Gefahr<br />
geht dabei nicht vom Feuer selbst aus,<br />
sondern vom Rauch, der die Räume in<br />
Minutenschnelle füllt. «Wenige Atemzüge<br />
können dann schon zur Bewusstlosigkeit<br />
und schliesslich zum Tod durch Rauchvergiftung<br />
führen», warnt Matthys.<br />
Gefährlich ist dies vor allem nachts, wenn<br />
die Bewohnerinnen und Bewohner schlafen.<br />
«Im Schlaf nehmen wir Geräusche am<br />
besten wahr, danach Licht», so Matthys.<br />
«Gerüche bemerken wir hingegen erst<br />
spät – oft zu spät.»<br />
Rauchwarnmelder = weniger Leid<br />
Seit September macht die Kantonale Feuerpolizei<br />
die Bevölkerung auf die stille Gefahr<br />
des Rauches aufmerksam. Auf Social Media,<br />
Flyern oder auch mit einer Standaktion<br />
suchen Marco Matthys und seine Kollegen<br />
den Kontakt zu den Schaffhauserinnen<br />
und Schaffhausern: «Wir wollen das Bewusstsein<br />
für diese Gefahr schärfen und<br />
Fragen beantworten, aber auch konkret<br />
aufzeigen, was sich unternehmen lässt, um<br />
sein Heim und seine Familie zu schützen.»<br />
Die stille Gefahr lässt sich nämlich mit<br />
einem bewährten Mittel hörbar machen:<br />
dem Rauchwarnmelder. «Rauchwarnmelder<br />
nehmen Rauch früh wahr und geben<br />
einen Warnton mit einer Lautstärke<br />
von 85 Dezibel aus – das entspricht etwa<br />
dem Geräuschpegel von Motorrädern<br />
oder Lastwagen. Wenn wegen unserer<br />
Aktion auch nur eine einzige Person mehr<br />
geweckt wird und dadurch von einer<br />
Rauchgasvergiftung verschont bleibt, hat<br />
sie sich bereits mehr als ausbezahlt», so<br />
Matthys.<br />
Die Kantonale Feuerpolizei unterstützt<br />
dieses Jahr deshalb die Anschaffung von<br />
Rauchwarnmeldern finanziell. «Unser<br />
Ziel ist es, dass möglichst viele Schaffhauserinnen<br />
und Schaffhauser freiwillig ihr<br />
Zuhause damit ausrüsten und so zu ihrer<br />
eigenen Sicherheit beitragen», erklärt der<br />
Experte. Hunderte Rauchwarnmelder<br />
wurden bereits abgesetzt – und in der Adventszeit<br />
sollen es noch mehr werden.<br />
Brandrisiken vorgängig eliminieren<br />
Marco Matthys empfiehlt, im Wohnzimmer,<br />
in den Schlafzimmern, aber auch in<br />
der Küche und der Waschküche Rauchwarnmelder<br />
anzubringen. Für grössere Gebäude,<br />
etwa Bauernhöfe, sind auch Funk-<br />
Rauchwarnmelder erhältlich. «Wenn diese<br />
eine Gefahr erkennen, alarmieren sie die<br />
angeschlossenen Melder, die dann den<br />
Warnton ebenfalls aussenden.»<br />
Daneben empfiehlt es sich natürlich,<br />
Brandrisiken wenn immer möglich zu<br />
eliminieren, bevor etwas passiert. «Wer<br />
jetzt alte Holzheizungen, Cheminées oder<br />
Kachelöfen in Betrieb nimmt, sollte diese<br />
Feiern Sie Weihnachten ohne uns! Bleiben Sie über die Festtage besonders aufmerksam: Lassen<br />
Sie brennende Kerzen nie unbeaufsichtigt. <br />
Bild: zVg.<br />
unbedingt vorgängig von einer Fachperson<br />
prüfen lassen», empfiehlt Matthys. «Elektroöfen<br />
und Kerzen sollten nur mit genügend<br />
Abstand von brennbaren Materialien<br />
aufgestellt werden – und Kerzen müssen<br />
unbedingt ausgeblasen werden, wenn der<br />
Raum verlassen wird.»<br />
Lohnenswerte Investition<br />
Die Rauchwarnmelder sind am Schalter<br />
der Kantonalen Feuerpolizei oder online<br />
beim Vertriebspartner Conrad.ch zum<br />
Sonderpreis ab 15 Franken erhältlich.<br />
«Wenn dadurch ein Brand verhindert oder<br />
früh unter Kontrolle gebracht werden<br />
kann, ist das eine kostengünstige und lohnenswerte<br />
Investition», so Marco Matthys.<br />
Davon zeugen nicht nur die ca. 300 Millionen<br />
Franken an Schäden, die Brände jedes<br />
Jahr in der Schweiz verursachen, sondern<br />
auch immer wieder Aussagen von Brandbetroffenen<br />
in Medienberichten, dass sie<br />
sich dank Rauchwarnmeldern rechtzeitig<br />
hätten in Sicherheit bringen können. Für<br />
Matthys ist deren Anschaffung deshalb ein<br />
Muss: «Jedes Todesopfer ist eines zu viel –<br />
vor allem, wenn es sich so einfach vermeiden<br />
lässt.»<br />
(shb.)
9<br />
Sport<br />
<strong>Bock</strong><br />
Letzte<br />
Gebrannte Mandeln,<br />
Zuckerwatte und bunte<br />
Luftballons am alljährlichen<br />
Martinimarkt.<br />
Seite 16<br />
Urs Bürgler, Christian Stucki und Stefan Bürgler (v. l.) wären aneinandergereiht 5,8 Meter lang. <br />
Bild: Adina Martinelli<br />
«Königlicher Besuch<br />
in Rüdlingen»<br />
wichtige Auswärtsspiele<br />
vor dem Europa-Knüller<br />
HANDBALL<br />
SCHAFFHAUSEN<br />
Nach dem 32:32-Remis im Spitzenkampf<br />
gegen Pfadi Winterthur ist vor den wichtigen<br />
Auswärtsspielen gegen Tatran Presov<br />
und GC Amicitia Zürich. Bevor es für<br />
die Kadetten Schaffhausen kommenden<br />
Dienstag in der heimischen BBC-Arena<br />
auf europäischer Ebene gegen Titelverteidiger<br />
SL Benfica weitergeht, führte es<br />
die Equipe von Adalstein Eyjólfsson am<br />
Sonntag in die Ostslowakei. Dort trifft<br />
sie heute Dienstag, 22. November, im<br />
dritten Spiel der EHF European League<br />
Gruppenphase auf Tatran Presov. Presov<br />
ist Serienmeister in der slowakischen Meisterschaft<br />
und ein langjähriger Vertreter im<br />
europäischen Handball. Die heutige Partie<br />
wird um 20.45 Uhr angepfiffen und live<br />
im Meetingpoint auf dem Herrenacker in<br />
Schaffhausen übertragen.<br />
Weiterhin Tabellenführer<br />
Ein Blick auf die Tabelle der Schweizer<br />
Liga zeigt: die Partien sind umkämpft, kein<br />
Sieg ist garantiert. Die Kadetten Schaffhausen<br />
führen die Tabelle nach dem erwartet<br />
hitzigen Duell (32:32) vergangenen<br />
Donnerstag gegen Pfadi Winterthur derzeit<br />
an. Weiterhin dicht gefolgt von Andy<br />
Schmids HC Kriens Luzern, das wie Winterthur<br />
zwei Spiele weniger als die Kadetten<br />
auf dem Konto hat. Um die nächsten<br />
Punkte geht es für die Orangen am Samstag,<br />
26. November. Um 18 Uhr wird die<br />
Partie gegen GC Amicitia Zürich in der<br />
Saalsporthalle in Zürich angepfiffen. (lg.)<br />
Das sportliche Resümee des Schwingerkönigs Christian Stucki ist beträchtlich. In<br />
seiner nun schon 20-jährigen Karriere hat er über 100 Kränze gewonnen. In Rüdlingen<br />
tauschte er sich mit zwei bekannten Brüdern aus der Schaffhauser Schwingerszene aus.<br />
Die Kadetten Schaffhausen bestreiten heute das dritte Spiel in der European League.<br />
Bild: lg.<br />
SCHWINGEN<br />
RÜDLINGEN<br />
Adina Martinelli<br />
Am vergangenen Mittwochabend kam<br />
es in der Stube Rüdlingen quasi zu einer<br />
königlichen Audienz. Im Rahmen der<br />
Veranstaltung «Starke Tatsachen» wurde<br />
der Schweizer Schwingerkönig Christian<br />
Stucki von den Schaffhauser Schwingern<br />
und Brüdern Urs und Stefan Bürgler interviewt.<br />
Organisator der Veranstaltung war<br />
die Colin&Cie Schweiz AG.<br />
Vom Tennis inspiriert<br />
Der in Diessbach bei Büren aufgewachsene<br />
Christian Stucki hat bis heute über hundert<br />
Kränze für sich entscheiden können.<br />
2019 gewann er in Zug das Eidgenössische<br />
Schwing- und Älplerfest und sicherte sich<br />
somit den Königstitel in der Sportart. Mit<br />
damals 34 Jahren war er zudem der älteste<br />
Schwinger, welchem dieses Kunststück<br />
gelungen ist. Geschichte schrieb er ebenfalls,<br />
als er den «Schwinger-Grand-Slam»<br />
schaffte. Davon wird gesprochen, sofern<br />
ein Athlet alle drei der prestigeträchtigsten<br />
Titel im Schwingen gewinnt. Mit seinem<br />
Sieg an der KilchbergerSchwinget<br />
2008, der Unspunnen Schwinget 2017<br />
sowie dem Eidgenössischen Schwing- und<br />
Älplerfest gelang ihm genau das. Vor ihm<br />
schaffte das lediglich Jörg Abderhalden.<br />
Dazu kamen 2015 die Wahl zum Schwinger<br />
des Jahres und 2019 zum Schweizer<br />
Sportler des Jahres. Die Begriffe ehemaliger<br />
oder amtierender König gebe es so im<br />
Schwingen übrigens nicht, wie Thomas<br />
Früh von der Colin&Cie Schweiz AG erklärt.<br />
König bleibt man ein Leben lang.<br />
Austausch unter Schwingern<br />
Dem 1,98 Meter grossen Christian Stucki<br />
gehe es gesundheitlich gut. «Die üblichen<br />
Verdächtigen sind noch da», erklärt<br />
er im Interview. Damit bezieht er<br />
sich auf seine Verletzungen an Schulter<br />
und Rücken. Sein Training bestehe derzeit<br />
mehrheitlich aus Konditionsaufbau<br />
und Bewegungstherapien. Urs und Stefan<br />
Bürgler sprechen im Dachgeschoss der<br />
Stube Rüdlingen verschiedene Höhen<br />
und Tiefpunkte in der Karriere des Berners<br />
an. Beispielsweise seine Teilnahme<br />
am Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest<br />
<strong>2022</strong> stand unter keinem guten<br />
Stern. 14 Tage vor Beginn bekam er die<br />
Hiobsbotschaft Bandscheibenvorfall.<br />
Trotzdem sei er froh, von einer Teilnahme<br />
nicht abgesehen zu haben. Schliesslich<br />
holte er sich dort den siebten Kranz<br />
an einem Eidgenössischen Anlass. Seit<br />
zwanzig Jahren ist er nun erfolgreich im<br />
Schwingsport dabei. Diese Zeit kostete<br />
den Sportler viel Schweiss und teils auch<br />
Blut. Gelohnt habe es sich für ihn allemal.<br />
«Das Erlebte werde ich irgendwann meinen<br />
Enkelkindern erzählen.» Die kommende<br />
Saison werde möglicherweise seine<br />
letzte sein. Auf angestrebte sportliche Ziele<br />
angesprochen, zeigt sich Christian Stucki<br />
bescheiden. Lediglich die Teilnahme<br />
am Seeländischen Schwingfest in seiner<br />
Heimatregion sei eine Priorität für ihn.<br />
Alles andere werde sich zeigen. Bereits gewonnen<br />
hat der sympathische Berner am<br />
vergangenen Mittwochabend zahlreiche<br />
neue Fans in der Region Schaffhausen.<br />
Sport in Kürze<br />
Laufsport: Die schnellsten Läuferinnen<br />
und Läufer des ZKB Zürilauf Cups <strong>2022</strong><br />
liessen sich vergangenen Freitagabend im<br />
Zürcher Lake Side gebührend feiern. Für<br />
die Wertung zählen jeweils die fünf besten<br />
Resultate der insgesamt elf Laufanlässe.<br />
Über einen Podestplatz freuen durfte sich<br />
Walter Gnädinger (Bild hinten Mitte) aus<br />
Hemishofen. In der Kategorie M70 sicherte<br />
sich der 70-jährige Läufer der WhatsApp<br />
Runners Schaffhausen den dritten Rang.<br />
Leserbrief<br />
Der runde Ball und der Zaster (Leserbrief<br />
zur Sonderseite «Alles rund um die<br />
Fussball-WM» im «<strong>Bock</strong>» vom 15. November<br />
<strong>2022</strong>)<br />
Es dirigiert in jedem Fall<br />
das schnöde Geld den runden Ball,<br />
zu jeder Zeit, zu jeder Stund<br />
auf unserm weiten Erdenrund.<br />
Kröten, Flöhe, Mäuse, Kohle<br />
allesamt der Kuckuck hole,<br />
um dem runden Ball zu frönen<br />
und den Meister dann zu krönen.<br />
Sie schwafeln vom Katar-Boykott<br />
und geben sich devot bigott,<br />
stellt einmal mehr fest Peter Dörig,<br />
dem das Heucheln stinkt gehörig.<br />
Peter Dörig, Schaffhausen<br />
Spannungsgeladenes Duell in der European League:<br />
Tatran Presov - Kadetten<br />
Matchprogramm auf<br />
www.kadettensh.ch<br />
SANDRO OBRANOVIĆ<br />
Rückraum links<br />
Dienstag,<br />
22. November,<br />
ab 20.45 Uhr<br />
Liveübertragung<br />
im Meetingpoint<br />
Herrenacker SH,<br />
Türöffnung ab<br />
19.30 Uhr
10<br />
Fussball-wm <strong>2022</strong><br />
<strong>Bock</strong> | Dienstag, 22. November <strong>2022</strong><br />
Die Schweiz vor dem Turnierstart<br />
Katar verliert das Auftaktspiel der Fussball-WM.<br />
Gegen Ecuador unterliegen die Gastgeber deutlich<br />
mit 0:2 – das Stadion ist nach kurzer Zeit halbleer.<br />
SONDERSEITE<br />
KATAR UND SCHAFFHAUSEN<br />
Schöne Stadien bauen können die Katarer,<br />
das haben sie der Welt spätestens mit<br />
dem Eröffnungsspiel vor Augen geführt,<br />
das in einer wunderschönen Arena ausgetragen<br />
wurde. Auch die Organisation von<br />
leuchtend schönen Feiern beherrschen<br />
sie. Viele der Superlative rund um das<br />
Wüsten-Event mögen zweifelhaft erscheinen,<br />
aber die Show vor der ersten Partie<br />
des Gastgebers hat tatsächlich alle vergleichbaren<br />
Inszenierungen übertroffen.<br />
Fussballerisch jedoch war das Team des<br />
spanischen Trainers Félix Sánchez vollkommen<br />
chancenlos. Am Ende konnten<br />
die Katarer froh sein, nur 0:2 verloren zu<br />
haben.<br />
One-Love-Kapitänsbinde<br />
Der Streit um die One-Love-Kapitänsbinde<br />
beschäftigte auch die Schweizer Nationalmannschaft.<br />
Die mehrfarbige Binde<br />
für die Oberarme von Granit Xhaka und<br />
anderen Starspielern sorgte in Katar für<br />
Diskussionen. Die One-Love-Kapitänsbinde,<br />
von ursprünglich zehn europäischen<br />
Verbänden, wurde vom Fussball-<br />
Weltverband nicht akzeptiert und hätte<br />
zu Sanktionen geführt. Kurz vor Anpfiff<br />
des Spiels zwischen England und Iran<br />
wurde dann aber entschieden: Die Kapitäne<br />
von sieben Nationen werden an der<br />
WM in Katar nicht wie geplant die One-<br />
Love-Kapitänsbinde tragen. Der Druck<br />
von der Fifa, welche harte Konsequenzen<br />
ankündigte, schien zu gross gewesen zu<br />
sein.<br />
Wir agieren<br />
regional<br />
und fanen<br />
national.<br />
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Startspiel der Schweiz<br />
Nur noch wenige Tage bis zum Startspiel<br />
der Schweiz: Die Schweizer Fussball-Nati<br />
steigt am 24. November gegen Kamerun<br />
ins Turnier ein. Die Nati kann dann vorrausichtlich<br />
auch auf Yann Sommer zählen.<br />
Laut dem Arzt erhält der Keeper grünes<br />
Licht für das kapitale Startspiel. Und<br />
Kamerun?<br />
Im Testspiel gegen Panama gab es ein 1:1,<br />
gegen Jamaika waren sie auch nicht über<br />
ein Remis hinausgekommen. Bei den<br />
Tests im September (0:1 gegen Südkorea<br />
und 0:2 gegen Usbekistan) zeigte sich Kamerun<br />
eher verhalten. So oder so dürfen<br />
wir uns also auf ein spannendes Startspiel<br />
der Schweizer freuen.<br />
(shb.)<br />
Ihr Spezialist für Haushaltgeräte<br />
Am Donnerstag ab 10.45 Uhr wird das Spiel Schweiz – Kamerun im Meetingpoint auf dem Herrenacker live übertragen.<br />
Wenn<br />
im Winter<br />
der Sommer<br />
die Bälle<br />
fängt<br />
ist WM...<br />
Wir bleiben<br />
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am Ball.<br />
Bild: Andreas Wittausch<br />
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Achtung: Bei zu geringer Nachfrage wird das Spiel nicht gezeigt. Informationen über eine Durchführung<br />
der einzelnen Spiele jeweils am Vortag der Austragung auf meetingpoint-sh.ch/eventkalender<br />
Reservationspflicht, jedoch kein Eintritt.<br />
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DO 24. November<br />
Schweiz –Kamerun<br />
live ab 11 Uhr
<strong>Bock</strong> | Dienstag, 22. November <strong>2022</strong><br />
Hier trifft sich Niklausen<br />
11<br />
kuLtur<br />
<strong>Bock</strong>-Vorschau<br />
Ein Ziel des Quartiervereins Niklausen ist auch nach 60 Jahren noch dasselbe: Die Anliegen der Bewohnerinnen<br />
und Bewohner entgegenzunehmen und sich untereinander auszutauschen. Zum Auftakt ins 60-Jahre-Jubiläumsjahr<br />
lud der ehrenamtlich aufgestellte Verein die Mitglieder zum Sonntagsbrunch ein.<br />
QUARTIERVEREIN<br />
SCHAFFHAUSEN<br />
Lara Gansser<br />
Schwerpunktmässig haben sich die Tätigkeiten<br />
des Quartiervereins Niklausen in<br />
den vergangenen 60 Jahren sicherlich verändert.<br />
Doch das Hauptziel waren schon<br />
immer der Austausch und die Bekanntschaften<br />
zwischen den Quartierbewohnenden.<br />
Waren es früher jedoch vor allem<br />
Diskussionen zum Wohnungsbau wie zum<br />
Beispiel das Hochhaus Alpenblick, stehen<br />
neben den stetigen Themen im Bereich<br />
Verkehrssicherheit mittlerweile Veranstaltungen<br />
und die Schaffung neuer Begegnungsorte<br />
im Vordergrund.<br />
Themen, die beschäftigen<br />
Auf den Tag genau 60 Jahre vor dem Quartierfest<br />
am vergangenen Sonntag fand die<br />
Gründungsversammlung des Quartiervereins<br />
Niklausen statt. Am 20. November<br />
1962 wurde dieser unter dem Namen<br />
«Quartierverein Hohenstoffel-Niklausen-<br />
Ebnat» gegründet. «Im Archiv haben wir<br />
noch alle Protokolle seit der Gründung»,<br />
erzählt Michele Giordani, der seit zehn<br />
Jahren im Vorstand ist und den Verein seit<br />
2015 präsidiert.<br />
Mit welchen Intentionen der Quartierverein<br />
entstand? «Die Gründung fand zur<br />
Zeit des Bevölkerungswachstums statt,<br />
Grossunternehmen wie GF brachten viele<br />
Arbeitnehmende nach Schaffhausen»,<br />
Rund 130 Mitglieder des Quartiervereins waren<br />
am Brunch zum Jubiläumsauftakt dabei.<br />
Zeichen der Solidarität<br />
Gemeinsam führen der Soroptimist Club Schaffhausen<br />
und Zonta Club Schaffhausen im Rahmen der internationalen<br />
Kampagne «16 Tage gegen Gewalt an Frauen»<br />
eine Aktion durch. Mit «Stopp Feminizid» soll ein<br />
Zeichen der Solidarität gesetzt werden.<br />
FEMIZID<br />
SCHAFFHAUSEN<br />
Im Rahmen der internationalen Kampagne<br />
«16 Tage gegen Gewalt an Frauen» führen<br />
die beiden Schaffhauser Clubs Soroptimist<br />
Club Schaffhausen und Zonta Club<br />
Schaffhausen wieder gemeinsam eine Aktion<br />
durch. Mit ihrer diesjährigen Aktion<br />
«Stopp Feminizid» möchten die Clubs<br />
ein Zeichen der Solidarität mit den in der<br />
Schweiz getöteten und von Gewalt betroffenen<br />
Frauen setzen. In der Schweiz wird<br />
jede zweite Woche eine Frau getötet, weil<br />
sie eine Frau ist. Vergangenes Jahr verloren<br />
allein in der Schweiz 20 Frauen im Kontext<br />
häuslicher Gewalt ihr Leben.<br />
Umzug in Schaffhausen<br />
Am Donnerstag, 24. November, findet im<br />
Rahmen der internationalen Kampagne in<br />
führt Michele Giordani aus. Dadurch lag<br />
der Fokus zu einem Grossteil auf den baulichen<br />
Massnahmen im Quartier. Doch<br />
bis heute hat sich das Hauptziel nicht verändert:<br />
Die Anliegen der Bewohnerinnen<br />
und Bewohner entgegennehmen und dadurch<br />
die Themen erkennen, welche das<br />
Quartier beschäftigen.<br />
Traditionelle Veranstaltungen<br />
Knapp 500 Mitglieder zählt der Quartierverein<br />
Niklausen aktuell. «In den vergangenen<br />
Jahren durften wir viele neue Familien<br />
begrüssen und zahlreiche davon besuchen<br />
auch unsere Veranstaltungen», freut sich<br />
Michele Giordani. Gerade die traditionellen<br />
Anlässe, wie der Räbeliechtliumzug, die<br />
Mitgliederversammlung sowie das jährliche<br />
grosse Sommerfest laden die Bevölkerung<br />
zum ungezwungenen Austausch ein. Für<br />
die Kommunikation mit den Mitgliedern<br />
hat der Verein neben Mail- und Briefverkehr<br />
eine eigene Quartierzeitung ins Leben<br />
gerufen – die nik.news, die zweimal pro<br />
Jahr verteilt werden. Ausserdem halte der<br />
Verein die Webseite sowie die sozialen Medien<br />
stets aktuell. «Das alles ist mit sehr viel<br />
Arbeit verbunden. Ohne das Engagement<br />
unseres siebenköpfigen, ehrenamtlichen<br />
Vorstands wäre das nicht möglich», so der<br />
sichtlich dankbare Präsident. Der Verein<br />
pflege sowohl mit den weiteren städtischen<br />
Quartiervereinen als auch mit der Stadt und<br />
den Behörden einen sehr guten Austausch.<br />
«Der Quartierverein Niklausen ist für uns<br />
Für musikalische Unterhaltung am Sonntagmorgen<br />
sorgte das R(h)einquartett.<br />
Schaffhausen ein Umzug mit orangen Lampions<br />
mit Start bei der Kirche St. Johann<br />
durch die Altstadt zum Fronwagplatz statt.<br />
Der Umzug wird vom Chor salto corale begleitet.<br />
Anschliessend werden orange Schuhe,<br />
welche für die getöteten Frauen stehen,<br />
in einer Installation aufgestellt und eine<br />
Mahnwache abgehalten. Auf die orange<br />
Beleuchtung eines öffentlichen Gebäudes<br />
wird in diesem Jahr aufgrund der Energiemangellage<br />
verzichtet.<br />
Feminiziden geht häufig eine Reihe von Gewalterfahrungen,<br />
wie Stalking, Eifersucht,<br />
kontrollierendes Verhalten, Belästigung<br />
und häusliche Gewalt voraus. Feminizide<br />
sind die Spitze des Eisbergs, die Spitze der<br />
strukturellen Gewalt an Frauen.<br />
Michele Giordani, seit sieben Jahren Präsident des Quartiervereins Niklausen, vor dem Herzstück<br />
des Vereins – dem Quartiertreff nik.<br />
Bilder: Lara Gansser<br />
ein wichtiger Fühler ins Quartier», so Stadtpräsident<br />
Peter Neukomm am Sonntagmorgen<br />
in seiner Ansprache am Jubiläumsanlass.<br />
Als er ausführte, dass das Quartier<br />
einwohnermässig grösser sei als Stein am<br />
Rhein oder Hallau, ging ein Raunen durch<br />
den Saal mit den rund 130 Gästen.<br />
Zentraler Treffpunkt<br />
Zum Herzstück des Quartiers hat sich der<br />
Quartiertreff nik. entwickelt. «Dieser entstand<br />
im ehemaligen Quartierlädeli aus<br />
den Ergebnissen einer Umfrage, die wir vor<br />
rund sieben Jahren lanciert hatten», erzählt<br />
Michele Giordani. Ausserdem hat sich daraus<br />
der Verein Mittagstisch gebildet, wo<br />
viermal wöchentlich rund 20 bis 30 Kinder<br />
der umliegenden Schulen eine warme<br />
Mahlzeit einnehmen können. Jeweils am<br />
Mittwoch und Samstag lädt zudem das<br />
nik.kafi zum Verweilen ein. «Wir schätzen<br />
jede Initiative und jeden Verein, der unseren<br />
Treff nutzt, um ein eigenes Projekt zu<br />
verwirklichen», motiviert der engagierte<br />
Vereinspräsident die knapp 4000 Quartierbewohnenden.<br />
So gibt es wöchentlich<br />
Yoga- und Fitnessgruppen sowie eine Jass-<br />
Das Organisationskomitee (v. l.): Arlette Baldinger, Annemarie Loosli-Locher, Sandra Koitka,<br />
Claudia Rudischhauser, Bettina Sutter. Es fehlt Ruth Stoll.<br />
Bild: zVg.<br />
Forderungen der Clubs<br />
Mit der Aktion setzen sich die Clubs gemeinsam<br />
gegen Feminizide und für eine gewaltfreie<br />
Gesellschaft ein. Damit dieses Ziel<br />
möglichst rasch erreicht wird, stellen die<br />
Clubs folgende Forderungen:<br />
• Die Verantwortlichen der beiden Clubs<br />
fordern die gesellschaftliche und politische<br />
Gleichstellung der Geschlechter.<br />
• Es brauche dringend eine gesamtschweizerische<br />
Strategie gegen häusliche Gewalt<br />
und Gewalt an Frauen.<br />
• Sie fordern traumainformierte Betreuung<br />
und Berücksichtigung in Gerichtsprozessen<br />
von Betroffenen von versuch-<br />
gruppe und ganz neu eine Elterngruppe,<br />
welche den Raum nutzen. Für die Zukunft<br />
wünscht sich der Schaffhauser noch viele<br />
weitere Interessensgruppen. «Beispielsweise<br />
ein Jugendtreff wäre schön.»<br />
Brunch für alle<br />
«Mit dem Brunch hier im Schönbühl wollen<br />
wir unseren Mitgliedern Danke sagen<br />
und etwas zurückgeben», so Michele Giordani<br />
zu den Hintergründen des Jubiläumsanlasses<br />
am vergangenen Sonntag. Dass<br />
sich kurzum 130 Personen angemeldet hatten,<br />
habe den Vorstand überwältigt.<br />
So herrschte am Sonntagmorgen eine ausgelassene<br />
Stimmung im Restaurant Schönbühl<br />
– Familien mit Kindern, Senioren<br />
und Einzelpersonen waren gekommen, um<br />
den Auftakt ins Jubiläumsjahr 2023 einzuläuten.<br />
Einer davon ist Quartierbewohner<br />
und Vorstandsmitglied Herbert Imhof, der<br />
in den vergangenen Jahren das Sommerfest<br />
organisierte. «Ich schätze am Quartierverein<br />
besonders den Austausch mit den verschiedenen<br />
Menschen aller Altersgruppen<br />
und freue mich bereits auf die vielen weiteren<br />
geplanten Aktivitäten.»<br />
ten Feminiziden.<br />
• Es brauche eine gesamtschweizerische<br />
Statistik über (versuchte) Feminizide und<br />
die Hintergründe und Motive der Tat.<br />
• Sie fordern Präventionskonzepte für alle<br />
Schulstufen.<br />
• Sie fordern Bildungsarbeit in allen gesellschaftlichen<br />
Bereichen, welche Männlichkeitsvorstellungen<br />
und Geschlechterrollen<br />
von Anfang an kritisch hinterfragt.<br />
• Es benötige Prävalenzstudien zu geschlechtsspezifischer<br />
Gewalt. (shb.)<br />
Das Duo En Cuerdas verfolgt eine aktive<br />
Konzertkarriere.Bild: Alexander Potiomkin<br />
Tradition und<br />
moderne vereint<br />
Mit «Back to the Roots – Into the Future»<br />
werden Cornelia Leuthold (Violoncello)<br />
und David Talamante (Gitarre)<br />
die Gäste des nächsten «Klassik<br />
im Rüden»-Konzerts musikalisch<br />
verzaubern. Das Ensemble En Cuerdas<br />
– von der Presse als exzellentes<br />
und beispielgebendes Ensemble beschrieben<br />
– verfolgt eine aktive Konzertkarriere.<br />
Das Duo kombiniert traditionelles<br />
Repertoire mit modernen<br />
Werken und Arrangements und pflegt<br />
eine intensive Zusammenarbeit mit<br />
Komponisten und Arrangeuren. Am<br />
Sonntag, 27. November, um 11 Uhr<br />
spielt das Ensemble im Hotel Sorell<br />
Rüden in Schaffhausen. Genaue Infos<br />
sind unter klassikimrueden.ch zu finden.<br />
(shb.)<br />
Beim Workshop werde Kräuterschätze<br />
hergestellt.<br />
Bild: zVg.<br />
Die welt der<br />
gewürze<br />
Am Sonntag, 27. November, um<br />
14 Uhr findet im Kulturhaus Obere<br />
Stube in Stein am Rhein ein Kräuterworkshop<br />
für Interessierte ab 8 Jahren<br />
statt. Fernöstliche Gewürze wie Anis,<br />
Kardamom, Muskatnuss, Gewürznelken<br />
und Zimt waren früher nur für die<br />
wohlhabende Oberschicht der Gesellschaft<br />
bestimmt. Gewürze waren kostbar<br />
und wurden mit Gold aufgewogen.<br />
Im Rahmen des Workshops wird in<br />
die Welt der Gewürze und Kräuter eingetaucht.<br />
Es werden Kräutersalz und<br />
weitere Kräuterschätze für den Wintervorrat<br />
hergestellt. Ein Erlebnis für<br />
alle Sinne. Um eine Anmeldung unter<br />
052 742 48 48 oder info@kulturhausoberestube.ch<br />
wird gebeten. (shb.)<br />
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1. Wasser, Amaretto, Zucker und Vanillezucker<br />
in einer Schüssel mischen. Mandarinen<br />
beigeben, mischen, ca. 15 Min. ziehen lassen.<br />
2. Rahm mit Quark, Zucker und Vanillezucker<br />
mischen.<br />
3. Löffelbiscuits in die Form geben, Flüssigkeit der eingelegten Mandarinen<br />
darüberträufeln, dabei ca. 2 EL beiseitestellen. Mandarinen darauf verteilen,<br />
einige Scheiben beiseitelegen. Rahm darauf verteilen, ca. 1 Stunde kühl stellen.<br />
Vor dem Servieren mit restlichen Mandarinen verzieren, Saft darüberträufeln.<br />
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<strong>Bock</strong> | Dienstag, 22. November <strong>2022</strong><br />
Beiträge für diese Seite erscheinen im<br />
Auftrag der Firmen. Bei Fragen zum Inhalt<br />
sind diese direkt zu kontaktieren.<br />
13<br />
Marktinfo<br />
«Ohalätz» – comedy<br />
vom feinsten<br />
Ein Comedy-Mix vom Feinsten, welches jedes Zuschauerherz höherschlagen lässt<br />
und der Lachmuskelkater schon vorprogrammiert ist: Sutter & Schär stehen am<br />
Samstag, 26. November, um 20 Uhr auf der Trottentheater-Bühne.<br />
Der 28. Adventsmarkt Neunkirch lädt zum vorweihnachtlichen Verweilen ein.<br />
Bild: zVg.<br />
weihnachtlichrer glanz<br />
in neunkirch<br />
PR<br />
NEUNKIRCH<br />
OK Adventsmarkt Neunkirch<br />
Am 26. November ist viel los im Städtli in<br />
Neunkirch, denn der 28. Adventsmarktwird<br />
weihnachtlichen Flair versprühen. An<br />
über 70 Ständen können wunderschöne<br />
Geschenkartikel, Schmuck und auch Weihnachtsfloristik<br />
gekauft werden. In verschiedenen<br />
Beizli gibt es zu Trinken und zu Essen<br />
was das Herz begehrt. Ein Karussell und das<br />
beliebte Märlizelt für die Kinder freuen sich<br />
auf viele kleine Besucher. Das pittoreske<br />
Städtli erstrahlt in weihnachtlichem Glanz.<br />
Auf Wunsch des Gemeinderates wird nur<br />
die Städtliturmbeleuchtung nicht eingeschaltet.<br />
Samichlaus und Schmutzli verteilen<br />
Gritibänzen. In der unteren Kirche<br />
findet das beliebte Konzert der MGU unter<br />
Mitwirkung der fünften Primarklasse statt<br />
und immer wieder spielt der Drehorgelmann<br />
seine Lieder. Geniessen Sie den Adventsbeginn<br />
mit uns im schön geschmückten<br />
Städtli.<br />
Mitglieder gesucht<br />
In drei bis vier Sitzungen stellt das gut vorbereitete,<br />
aus verschiedenen Vereinen zusammengestellte<br />
OK unter der Leitung von<br />
Urs Wildberger den Adventsmarkt Neunkirch<br />
auf die Beine. Jedes Mitglied weiss,<br />
was zu tun ist und setzt sich mit Leidenschaft<br />
ein.<br />
Dieses Jahr sind zwei Rücktritte aus dem<br />
OK zu verzeichnen. Langjährige engagierte<br />
Mitglieder ziehen sich zurück. Das OK des<br />
Adventsmarkt Neunkirch sucht daher zwei<br />
neue Mitstreiter. Wer gerne mitmachen<br />
möchte, kann sich melden.<br />
Die sieben todsünden<br />
Das Theater Orchester Biel Solothurn präsentiert «Die<br />
sieben Todsünden / Seven Deadly Sins» am Dienstag,<br />
29. November, im Stadttheater in Schaffhausen.<br />
PR<br />
SCHAFFHAUSEN<br />
Stadttheater Schaffhausen<br />
«Ein kleines Haus am Mississippi», das<br />
wünscht sich eine kleinbürgerliche Familie<br />
und schickt kurzerhand die Tochter<br />
Anna auf eine siebenjährige Reise durch<br />
die Städte Nordamerikas, um das hierfür<br />
nötige Geld zu verdienen. Um Erfolg zu<br />
haben, muss Anna ihre eigenen Träume<br />
opfern und ihre Emotionen unterdrücken.<br />
Diesem enormen Druck hält Anna nicht<br />
stand und sie zerbricht innerlich in zwei<br />
Personen …<br />
Kurt Weill (1900–1950) und Bertolt<br />
Brecht (1898–1958) brachten «Die sieben<br />
Todsünden» 1933 im Pariser Exil im<br />
Auftrag des Théâtre des Champs-Élysées<br />
zur Uraufführung. Weill verband Brechts<br />
bissige Gesellschaftskritik mit mitreissender,<br />
an Tango, Foxtrott und Barbershop<br />
erinnernde Klänge. Indem Weill die Fa-<br />
milie (samt Mutter) ausschliesslich mit<br />
Männerstimmen besetzt, werden die vorherrschenden<br />
patriarchalen Strukturen<br />
durchleuchtet. Treffend ironisieren sie<br />
die kleinbürgerliche Doppelmoral einer<br />
Gesellschaft, die bereit ist, für Wohlstand<br />
ihre Werte und ihre psychische Gesundheit<br />
aufzugeben. In der Inszenierung von Olivier<br />
Tambosi bietet Weill und Brecht im<br />
Doppelpack: Denn «Die sieben Todsünden»<br />
werden gleich zwei Mal hintereinander<br />
erlebbar, und das ausgeklügelte Spiel<br />
mit verschiedenen Sprachen, Besetzungen<br />
und Perspektiven lässt Augen und Ohren<br />
das Werk immer wieder neu entdecken.<br />
«Die sieben Todsünden / Seven Deadly Sins», präsentiert<br />
vom Theater Orchester Biel Solothurn, ist am Dienstag,<br />
29. November, um 19.30 Uhr im Stadttheater<br />
Schaffhausen zu sehen.<br />
stadttheater-sh.ch<br />
Sutter & Schär: Ein Comedy-Duo, das man nicht verpassen darf.<br />
PR<br />
NEUHAUSEN<br />
Trottentheater<br />
Sutter & Schär, da haben sich zwei Top-<br />
Comedians gefunden, die den Humor auf<br />
der selben Bühne haben! Cony Sutter und<br />
Fredy Schär bieten mit dem neuen Comedyprogramm<br />
«OhaLätz» ein Feuerwerk<br />
von Gags, Standup-Comedy, Pointen und<br />
witzigen Liedern. Jeder für sich ist schon<br />
ein Lachgarant, bieten sie nun vereint einen<br />
Comedy-Mix vom Feinsten, welches<br />
jedes Zuschauerherz höher schlagen lässt<br />
und der Lachmuskelkater schon vorprogrammiert<br />
ist. So auch am 26. November<br />
im Trottentheater in Neuhausen.<br />
Cony Sutter hat den Humor im Blut<br />
und das Lachen in den Genen. Die treffsichere<br />
Komik ist seine Berufung. Als<br />
kreatives Mitglied vom Ex-Comedy-Duo<br />
«Sutter+Pfändler» hat er die Champions<br />
League der Schweizer Komik erreicht. Man<br />
kennt ihn auch in der Rolle der Kultbauern<br />
«Hösli & Sturzenegger» im SRF-Samschtig-<br />
und Donnschtig-Jass. 25 Jahre Radio,<br />
12 Jahre Fernsehen, 25 Jahre Bühne und<br />
Prix-Walo-Gewinner garantieren bestes Entertainment.<br />
Das Bild wiederholt sich stetig: Kaum hat<br />
sich der Vorhang gesenkt, trocknen die Zuschauer<br />
ihre Augen, die durch das herzhafte<br />
Lachen feucht geworden sind. Dieses Ritual<br />
begleitet Fredy Schär seit Jahren. Er singt,<br />
Bild: zVg.<br />
erzählt und erheitert. Fredy Schär ist eine<br />
Mischung aus Peach Weber, Otto und Mani<br />
Matter. Seine Präsenz in Radio, TV, Presse<br />
und seine Erfolge (unter anderem 3 Mal<br />
Arosa Humorfestival) sind beachtlich.<br />
Die langjährige Bühnen- und Showerfahrung<br />
der beiden Top-Komiker, vereint in<br />
einem Programm mit neuen Gags und diversen<br />
Best-of’s bietet beste Schweizer Comedy<br />
mit Lachgarantie! Das darf man nicht<br />
verpassen!<br />
Sutter & Schär zeigen ihr Programm «OhaLätz» am<br />
Samstag, 26. November, um 20 Uhr im Trottentheater in<br />
Neuhausen.<br />
Glückliche Gewinnerin beim<br />
«Reisegeflüster» von Let‘s go Tours<br />
Über eine traumhafte Reise für zwei<br />
Personen nach Mauritius darf sich Rita<br />
Oberholzer freuen.<br />
trottentheater.ch<br />
Das Theater Orchester Biel Solothurn bringt kleinbürgerliche Doppelmoral auf die Bühne des<br />
Stadttheaters.<br />
Bild: zVg. / Suzanne Schwiertz<br />
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SCHAFFHAUSEN<br />
Rund 70 Gäste durften am Reisegeflüster-Event von Let’s go<br />
Tours vom 14. November im Meetingpoint am Herrenacker in<br />
Schaffhausen während zwei Stunden Reisetipps und Sehenswürdigkeiten<br />
von Mauritius erleben. Die Vulkaninsel im Indischen<br />
Ozean zieht nicht nur mit ihren perfekten Sandstränden<br />
unter Palmen in den Bann, sondern auch mit einer faszinierenden<br />
Unterwasserwelt, einer top Hotellerie für Hochzeitsreisen<br />
und mit Golfplätzen von Weltrang.<br />
Am Schluss wurden unter allen Gästen sieben Nächte inkl.<br />
Halbpension für zwei Personen in einer Junior Suite im Trou<br />
aux Biches Beachcomber Golf Resort & Spa 5.5* inkl Flug verlost.<br />
Die glückliche Gewinnerin dieser wunderschönen Traumreise<br />
heisst Rita Oberholzer.<br />
(shb.)<br />
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Prof. em. Dr. Giorgio Behr<br />
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Ob gebrannte Mandeln, bunte Luftballons oder einfach nur gute Gespräche mit<br />
Bekannten – am vergangenen Mittwoch und Donnerstag fand der alljährliche Martinimarkt<br />
in der Schaffhauser Altstadt statt.<br />
Die Kleinsten vergnügten sich unbeschwert auf dem Kinderkarussell.<br />
Ob Unterhaltung durch eine Koch-Show, etwas zum Essen oder ausgefallener Schmuck – die Stände von der Vordergasse bis zur Ecke Löwengässchen<br />
hatten ein kunterbuntes Angebot für die Besucherinnen und Besucher zu bieten.<br />
Bilder: Salome Zulauf<br />
LETZTE<br />
SCHAFFHAUSEN<br />
Salome Zulauf<br />
«Es gehört einfach zum Herbst dazu»,<br />
antwortete eine Passantin gegenüber der<br />
«<strong>Bock</strong>»-Redaktorin, als diese fragte, was sie<br />
am Martinimarkt besonders schätze. «An<br />
jeder Ecke trifft man ein bekanntes Gesicht<br />
– es ist einfach herrlich.»<br />
Vergangenen Mittwoch und Donnerstag<br />
lockte der diesjährige Martinimarkt unzählige<br />
Besucherinnen und Besucher in<br />
die Schaffhauser Altstadt und lud sie dazu<br />
ein, bei schönstem Wetter zwischen den<br />
verschiedenen Marktständen zu verweilen.<br />
Eine regelrechte Standmeile mit den unterschiedlichsten<br />
Angeboten erstreckte sich<br />
vom Tellenbrunnen über den Fronwagplatz<br />
bis zur Ecke Löwengässchen. Von ausgefallenen<br />
Mützen über bunte Schirme bis zum<br />
traditionellen Magenbrot und weiteren Leckereien<br />
gab es viel zu entdecken.<br />
Die Standbetreiberinnen und Standbetreiber<br />
reisten aus der ganzen Schweiz nach<br />
Schaffhausen, um ihre Spezialitäten in<br />
der Munotstadt zu präsentieren. So auch<br />
Therese Bammatter aus Zürich. Seit rund<br />
20 Jahren ist sie mit ihrem Unternehmen<br />
«Anis im Wunderland» auf den unterschiedlichsten<br />
Märkten dabei und schätzt es<br />
vor allem, mit den Menschen in Kontakt zu<br />
kommen. «Es ist immer wieder etwas ganz<br />
Spezielles, wenn ich auf einem Markt meine<br />
Anis-Förmchen verkaufen darf», so Theresa<br />
Bammatter.<br />
Himmlische Düfte<br />
Auf die Frage, was beim Schaffhauser<br />
Martinimarkt nicht fehlen darf, waren<br />
sich die befragten Passantinnen und Passanten<br />
einig: «Das traditionelle Magenbrot<br />
darf natürlich nicht fehlen», meint<br />
Besucher Armin Bolli vergangenen Mittwochnachmittag.<br />
Bis in die späteren Abendstunden war<br />
der Martinimarkt gut besucht, so konnte<br />
bei herbstlichen Temperaturen durch<br />
die Gassen der Schaffhauser Altstadt<br />
geschlendert oder der eine oder andere<br />
Schwatz mit einer Standbetreiberin oder<br />
einem Standbetreiber gehalten werden.<br />
Egal ob für Jung oder Alt – der Martinimarkt<br />
versüsst alljährlich den Herbst mit<br />
den unterschiedlichsten Angeboten.<br />
Von ausgefallener Kleidung über bunte Schirme bis hin zu schmackhaften Gewürzen – die<br />
Standbetreibenden gaben sich bei der Präsentation ihrer Ware viel Mühe.<br />
Bild: lg.<br />
Seit rund 20 Jahren ist Therese Bammatter aus<br />
Zürich mit ihrem Stand auf den unterschiedlichsten<br />
Märkten dabei, verkauft ihre Anis-<br />
Förmchen und geniesst den Austausch.<br />
Die beiden Freundinnen Jolyn Menzi (l.) und<br />
Alisha Schenkel freuten sich am vergangenen<br />
Mittwochnachmittag besonders auf die rosarote<br />
Zuckerwatte.<br />
Lobsang Norbu (r.) und Sonam Gyamtso, Mitglieder des tibetischen<br />
Vereins Schaffhausen, verkauften auf dem Martinimarkt die traditionellen<br />
Momos, welche sie direkt vor Ort zubereiteten.<br />
Jeannette Binderheim aus Neuhausen und Sonja Steffen aus Flurlingen<br />
verbrachten den sonnigen Mittwochnachmittag in der Schaffhauser<br />
Altstadt und freuten sich, das kunterbunte Angebot zu erkunden.<br />
Das erste Mal am Schaffhauser Martinimarkt<br />
mit ihrem eigenen Stand dabei: Kathrin<br />
Kaufmann (l.) aus Langwiesen und Gabriela<br />
Flammer aus Züberwangen..<br />
Der Martinimarkt lockte so einige Schaffhauserinnen<br />
und Schaffhauser in die Altstadt:<br />
Heidi und Armin Bolli genossen einen heissen<br />
Glühwein auf dem Fronwagplatz.<br />
Mit ihren beiden Enkelkindern Nora und Yanis verbrachten Heidi und<br />
Jörg Staub den Mittwochnachmittag auf dem Martinimarkt und freuten<br />
sich, gemeinsam etwas erleben zu können..<br />
Wer gerne Waffeln isst, war beim sogenannten s’Wäggeli genau<br />
richtig. Josua Schnurrenberger (l.) und David Gaille verköstigten die<br />
Besucherinnen und Besucher mit frischen und leckeren Waffeln.<br />
Wer es gern süss mag, war am Stand Zum süssen<br />
Engel genau richtig. Das Team versorgte<br />
die Schaffhauser Schleckmäuler mit allem,<br />
was das Herz begehrte.<br />
Und wer eher Lust auf etwas Salziges hatte,<br />
kam bei der Metzgerei Niedermann zum Zuge.<br />
Dort standen Ramona Eckenstein und Max<br />
Herren am Grill.