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Waldgeist Advent 2022

Die aktuelle Ausgabe WALDWeihnacht lädt euch ein, den Spätherbst zu genießen und die Advents- und Weihnachtszeit zu begrüßen – zum Beispiel mit der ganzen Familie auf einem der Krippenwege. Schenken macht Freude, heißt es. Wir haben einige Buchtipps für euch zusammengestellt. Und natürlich findet ihr auch wieder eine schöne Winterwanderroute bei uns.

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Während Christoph Wagner den Elchbullen mit einem Leckerli<br />

zum Zaun lockt, kommt eine seiner Mitbewohnerinnen<br />

gemächlich zum Stall getrabt.<br />

Auch der Baummarder lässt sich mit Leckereien nah heranlocken.<br />

Ein Braunbär im Tierfreigelände des Nationalparks. Foto: Patrik Stanek<br />

Wil ur be <br />

Natap Byec Wal<br />

Als Deutschlands ältester Nationalpark ist der Nationalpark Bayerischer Wald Vorreiter<br />

für die bundesweit geltende Nationalpark-Philosophie „Natur Natur sein lassen“.<br />

Zusammen mit dem Nachbarnationalpark Sumava in Tschechien bildet er das größte<br />

Waldschutzgebiet Mitteleuropas. Nirgendwo sonst zwischen Atlantik und Ural darf sich<br />

Natur auf so großer Fläche nach ihren eigenen Gesetzen entwickeln. So haben Stürme<br />

und der Borkenkäfer als Motor der Walderneuerung die Wälder des Mittelgebirgskamms<br />

entlang der tschechischen Grenze in den letzten drei Jahrzenten grundlegend<br />

umgestaltet: Aus Wirtschaftswald von gestern entsteht hier Urwald von morgen. Hier<br />

finden so seltene Tiere wie Luchs, Auerhahn oder Habichtskauz Rückzugsräume, wie es<br />

sie sonst kaum noch in Deutschland gibt. Diesen besonderen Wald hautnah zu erleben,<br />

Natur verstehen zu lernen, die Wildnis zu spüren – das sollten sich Interessierte und<br />

Naturbegeisterte auf gar keinen Fall entgehen lassen! Über 300 km hervorragend markierte<br />

Wanderwege, rund 200 km Radwege sowie 80 km Loipen laden dazu ein, in die<br />

wilde Waldnatur des Nationalparks einzutauchen und sich von der Faszination dieses<br />

einmaligen Naturschatzes anstecken zu lassen.<br />

HINTER DEN KULISSEN:<br />

DER ARBEITSALLTAG VON CHRISTOPH WAGNER<br />

IM TIERFREIGELÄNDE<br />

Gemächlich trabt der majestätische Elchbulle aus der Mitte seines weitläufigen<br />

Geheges mitten im Wald in Richtung Stall. Er hat wohl mitbekommen,<br />

dass dort gerade ein Auto vorgefahren ist. Mit dem Auto<br />

kommt schließlich das Futter, so auch diesen Vormittag. Tierpflege-Meister<br />

Christoph Wagner kommt das ganz recht. Bei der täglichen Fütterung<br />

nebst Kontrollgang durch das Tierfreigelände im Nationalparkzentrum Lusen<br />

gehört es zu seinen Aufgaben, die Tiere in Augenschein zu nehmen.<br />

„Wir schauen dabei nicht nur, ob alle Tiere da sind, sondern auch, ob sie<br />

bei bester Gesundheit sind.“<br />

Um nah an den Bullen heranzukommen, lockt er ihn mit einem Leckerli<br />

an den Zaun, der nicht nur ihn, sondern auch den Elch um einiges überragt.<br />

Mit den Tieren ist im Fall der Fälle nicht zu scherzen. Und Sicherheit<br />

geht eben vor. „Heute kann ich nichts Auffälliges feststellen“, freut sich<br />

schließlich der Tierpfleger, nachdem er einen genaueren Blick auf den<br />

nordisch anmutenden Vierbeiner werfen konnte. Wenig später trotten<br />

auch seine beiden Mitbewohnerinnen daher. Das Trio wird noch mit Elchpellets<br />

und speziellem Heu gefüttert.<br />

verladen. Hinzu kommen große und kleine Schalen gefüllt mit Obst,<br />

Fleisch oder Fisch. Und in einigen Schälchen würden Laien Müsli vermuten,<br />

bloß, dass die Mischungen aus Getreide und Futterpellets für<br />

die verschiedenen Vogelbewohner beispielsweise noch mit Hackfleisch<br />

oder Insekten verfeinert sind. „Da geht täglich schon was raus in die Gehege“,<br />

sagt Christoph Wagner. „Allein unsere beiden Braunbären fressen<br />

pro Tag ungefähr 25 Kilogramm – meist eine Mischung aus Fleisch,<br />

Äpfeln, Salat, Karotten und Fisch.“<br />

Welchen Aufwand Wagner und seine sechs Kollegen 365 Tage im Jahr<br />

betreiben, um einen reibungslosen Ablauf des Betriebs zu gewährleisten,<br />

ist für die meisten Besucher des Tierfreigeländes bei Neuschönau<br />

kaum vorstellbar. Doch die rund 180 tierischen Bewohner aus gut 40<br />

Arten verlangen dem Team schon einiges ab. Schon allein die wöchentlichen<br />

Kontrollgänge der Zäune dauern bei den beachtlichen Gehege-<br />

Größen einfach sehr lange. Allein die Wildschwein-Anlage ist so groß<br />

wie 18 Fußballfelder.<br />

500 Quadratmeter Platz hat das Wildkatzen-Paar, zu dem Wagner gerade<br />

unterwegs ist. Mit geschultem Auge erspäht er das Männchen zwischen<br />

zwei Baumstämmen. „Da liegt er ganz oft“, weiß der 31-Jährige. „Das<br />

Weibchen ruht sich um diese Zeit bestimmt noch in der Höhle aus.“<br />

Nach einem kurzen Kontrollblick durch die Futterklappe bestätigt sich<br />

diese Vermutung. Was bei den Tieren auf dem Speiseplan steht, variiert<br />

übrigens oft, wie Wagner sagt. „Wir versuchen, die Ernährung so<br />

abwechslungsreich und natürlich wie möglich zu gestalten.“ Gerade bei<br />

den Wildkatzen wird das Futter auch oft versteckt. „Dann sind sie zugleich<br />

noch damit beschäftigt es zu suchen.“ Übrigens wird das ohnehin<br />

schon große Gehege aktuell auf etwa die doppelte Größe erweitert, um<br />

den Tieren noch mehr Platz zu bieten.<br />

„BITTE FÜTTERN SIE DIE TIERE NICHT!“<br />

„Bei der Ernährung gehören die Elche zu unseren empfindlichsten Tieren“,<br />

weiß Wagner. „Deswegen müssen wir ganz genau darauf achten,<br />

was sie fressen.“ Hauptnahrung sind – wie in freier Natur – deswegen<br />

Äste und Bäume, von denen die Tiere hauptsächlich die Rinde, Blätter,<br />

Nadeln und Knospen fressen. Dreimal die Woche wird das Holz mit dem<br />

Kranwagen direkt ins Gehege gefahren. Eine Bitte an die Besucher will<br />

Wagner an dieser Stelle noch loswerden: „Bitte füttern Sie die Tiere KONTROLLGÄNGE UND SAUBERMACHEN<br />

nicht. Falsche Nahrung kann in vielen Fällen zu schweren Erkrankungen Zu den Aufgaben der Tier-Pfleger gehört aber nicht nur das Füttern und<br />

führen.“<br />

Kontrollieren. Auch Saubermachen steht auf dem Plan. Solange noch kein<br />

Losgegangen war Wagners Tag bereits zwei Stunden vorher. Mit seinen Schnee liegt, wird zum Beispiel bei Birk- und Auerhühnern der Kot aus<br />

Kollegen traf er sich an der Futterküche, die im Nationalpark-Servicezentrum<br />

bei Altschönau untergebracht ist. Hier unterhält das Schutzgebiet die Hinterlassenschaften einzusammeln. „Das hat hauptsächlich etwas<br />

dem Gehege geholt. Mit Rechen und Schaufel ist Wagner gerade dabei,<br />

nicht nur eine eigene Futtertierzucht, sondern auch den Stützpunkt der mit Hygiene zu tun, weil man dadurch Krankheiten der Tiere vorbeugt.“<br />

Tierpfleger. Emsig werden sackweise Kartoffeln und Karotten in Autos Am meisten zu tun gibt’s in diesem Bereich nach Schneeabgang, wenn<br />

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