Land & Leben Dezember 2022_Online
DAS monatliche Regionalmagazin im Elbe-Weser-Dreieck mit Veranstaltungskalender und tollen berichten aus der Region!
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KULTUR | KOLUMNE | KIDS<br />
Buchtipp<br />
Alt werden mit Humor<br />
Anneliese Hamann – Ab 70 isses gar nicht mehr schlimm!<br />
Das <strong>Leben</strong> ist wie Radfahren. Um das Gleichgewicht<br />
zu halten, muss man in Bewegung<br />
bleiben.<br />
Dieses Buch widme ich allen Frauen! Damit<br />
möchte ich den Leserinnen das Altwerden als<br />
etwas Natürliches und auch Heiteres vorstellen.<br />
Alt werden will jede, keine kann’s verhindern,<br />
aber wir Alten können unser <strong>Leben</strong><br />
genießen, wenn wir es von der positiven Seite<br />
sehen. Optimismus liest sich umgekehrt –<br />
Sumsi mit Po – passt genau zu mir! Im Alter<br />
darf das Sportgerät gerne auch der Sessel<br />
oder das Sofa sein. Ich bin jetzt in dem „das<br />
muss ich mir nicht mehr antun“ Alter. Alt genug<br />
für die Rente und noch jung genug, um<br />
das <strong>Leben</strong> zu genießen.<br />
Wir sollten viel mehr miteinander lachen, ja,<br />
das Alter ist nicht nur blöde. Es hat sehr wohl<br />
viele heitere Momente, und die sollten wir<br />
auch zulassen und willkommen heißen.<br />
Trübsal blasen ist nicht, und bei mir schon<br />
gar nicht, dazu bin ich viel zu unmusikalisch.<br />
In dem Buch kommt auch hin und wieder<br />
Blödsinniges vor, ausgedacht, erlebt. Dabei<br />
habe ich das Ungute, was ja auch da war, ausgeklinkt,<br />
und schon ging es mir wieder besser.<br />
Es ist doch so: Wenn ich schon auf die<br />
Nase falle, tut es weh, aber wenn ich aufstehe,<br />
freu’ ich mich riesig, dass ich wieder oben<br />
bin. Ich freue mich einfach, dass es so ist,<br />
wie es ist. Das hilft mir immer wieder gut<br />
durch den Tag.<br />
Dem Unguten messe ich jetzt viel weniger<br />
Bedeutung bei und denke an Besseres, was<br />
dann auch kommt. Ist es nicht komisch?<br />
Macht das die Altersweisheit, oder was ist<br />
das? Aber ich freue mich, dass es so ist wie<br />
es ist. Das macht so vieles leichter. Darum<br />
liebe Frauen, älter werden kann lästig sein,<br />
aber schlimm ist, man wird’s nicht.<br />
Beim Lesen dieses Buches darf gerne gelacht<br />
werden. Wer lacht,<br />
bleibt länger frisch.<br />
In diesem Sinne,<br />
liebe Frauen, werdet<br />
alt mit Humor!<br />
Taschenbuch, 180 Seiten, Verlag<br />
Edition Falkenberg, ISBN-103-95494-298-4,<br />
ISBN-13978-3-95494-298-5, 14,90 €<br />
Die <strong>Land</strong> & <strong>Leben</strong> Platt-Redakteurin<br />
Die <strong>Land</strong> & <strong>Leben</strong>-Stammleser dürften<br />
Anneliese Hamann kennen, denn sie<br />
schreibt uns immer wieder tolle kleine<br />
plattdeutsche Geschichten, die wir<br />
genau an dieser Stelle in den letzten<br />
Jahren veröffentlichten.<br />
Auch 2023 sind einige neue Platt-<br />
Beiträge von ihr zu erwarten.<br />
Geschichten vertellt op Platt<br />
Lesblömen an’t Fensters<br />
Oh wat harrn wi in’t Winter immer een kold Bedd in een<br />
ieskold Slaapkamer. Lang bevör wi Kinner an Beddgahntied<br />
denken wullen, legg Moder of Oma Hote een Flint in`t<br />
Backavend för uns torecht. Kookavend wurr noch düchtig<br />
intunnert, denn wurrn de Flinten good warm, kemen in<br />
een Dook un so in de Rügg-Gegend in uns Bedd. Wenn wi<br />
denn bibbernd in de ieskold Slaapkamer kemen, trüllern<br />
wi de Flint van’t Midden van’t Bedd an uns Footennen. Nu<br />
noch een Wulldeken över dat Bovenbedd un wenn man d’r<br />
fein ünnerbleev, denn kunn man dat woll vullhollen.<br />
De gefahrelk Köhlenkiepen hebbt wi fröher in uns Bedd<br />
nich hat. Dat sünd so Gestellen as so’n Kiepe to Dragen<br />
up’t Rügg. Van vörn weern de flack un worden na achtern<br />
hen höger. In de hoog Stee stell man een gleunig Brikett<br />
in een fürfast Pott. Toeerst kemen de Kiepen bi de Kinner<br />
in’t Bedd to’n Vörwarmen un achteran bi de Öllern un<br />
Grootöllern. Dat weer aber een gefahrelk Kraam, dat harr<br />
flink in Brand komen kunnt. So, un wenn Moder denn<br />
meen, wi liggt bequem un warm in uns Bedd, denn muss<br />
doch een van uns noch eenmaal rut ut dat warm Nüst un<br />
noch up’t Nachtpott. Na buten up dat Plumpsklo – nee dat<br />
sullen wi snabends denn doch nich mehr – aber dit Hentrecken<br />
hulp uns, dat wi dat Lucht jüst noch nich utknipsen<br />
mussen. So harrn wi van’t Nacht noch na uns Menen een<br />
paar Minüten Slaap klaut.<br />
Wenn wi denn lesderhand doch to Ruh komen weern, denn<br />
pusten wi uns Aam in de koll Kamer in’t Luft, üm to sehn<br />
wu kold dat weer. Wi freien uns up’t anner Mörgen. Denn<br />
an’n anner Mörgen weern de Schieven an uns Fensters<br />
van uns Aam in’t Nacht mit Iesblömen overtrucken, de<br />
weern so moi blömt an’t Fenster wussen, elke Mörgen een<br />
anner Iesblömen-Muster.<br />
Karin Steiner / www.de-plattsnackers.de<br />
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