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Land & Leben Dezember 2022_Online

DAS monatliche Regionalmagazin im Elbe-Weser-Dreieck mit Veranstaltungskalender und tollen berichten aus der Region!

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ELSDORF SPEZIAL<br />

Die Entwicklung unseres Gewerbegebietes, LoginPark, ist für uns<br />

eine sehr wichtige Angelegenheit. Doch zurzeit sind die Wirtschaftsaussichten<br />

nicht mehr so positiv, eine Rezession droht. Daher müssen<br />

wir die Unternehmen nach Kräften unterstützen.<br />

Der Funkturm, der plötzlich nicht nur als temporärer Turm, sondern<br />

als Dauerlösung sehr nah an der Wohnbebauung und deutlich sichtbar<br />

für die Bürger gebaut werden soll, sorgt für gesundheitliche<br />

Sorgen bei den Anwohnern. Hier hatten wir der Deutschen Funkturm<br />

AG einen Platz im Gewerbegebiet angeboten. Doch dieser wurde aus<br />

verschiedenen Gründen nicht mehr berücksichtigt. Der gesamte Gemeinderat<br />

sucht hier nach Lösungen.<br />

Der Ort Elsdorf und auch Frankenbostel sind durch den Verkehr<br />

sehr stark belastet. Hier wollen wir in einer Arbeitsgruppe mit den<br />

Bürgern zusammen nach neuen Wegen suchen. Auch wollen wir in<br />

Zusammenarbeit mit der Samtgemeinde weitere Flächen für alternative<br />

Energien ausweisen.<br />

<strong>Land</strong> & <strong>Leben</strong>: Momentan gibt es viel Aufregung um den Bebauungsplan<br />

Nr. 23 „Wohngebiet im Dorfe“. Der <strong>Land</strong>kreis, die Gemeindeverwaltung<br />

und der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) stellen<br />

sich hier klar gegen die Änderung des Flächennutzungsplans auf und<br />

auch ein Anwalt meint, dass im Klagefall die Gegner gewinnen könnten.<br />

Die Verwaltung in Zeven empfiehlt das Bebauungsplanverfahren<br />

einzustellen und den Planentwurf aufzuheben. Sie stehen nach<br />

wie vor für den Plan und scheuen laut Pressemeldungen auch keine<br />

gerichtliche Auseinandersetzung. Können Sie erklären, warum Bauplätze<br />

inmitten der Ortschaft Rüspel so wichtig sind und wie es aus<br />

Ihrer Sicht weiter geht?<br />

Andreas Bellmann: In der Ortschaft Rüspel, wie auch in allen anderen<br />

kleinen Orten der Gemeinde, wollen die jungen Menschen, die<br />

dort geboren wurden, auch wohnen bleiben. Hier gibt es sehr viel<br />

Druck aus den Dörfern, und wir als Gemeinde sind in der Pflicht,<br />

dort die Voraussetzungen zu schaffen. Wir können aber nur eine<br />

kleine Zahl von Bauplätzen ausweisen, also nur eine Eigenentwicklung.<br />

Die Geruchsimmissionen und die Oberflächenentwässerung<br />

machen uns das <strong>Leben</strong> bei der Planung schwer.<br />

Wir konnten dann in Rüspel die Probleme (Geruchsimmissionen<br />

und Oberflächenentwässerung) lösen, und zwei Eigentümer stellten<br />

eine Fläche zur Verfügung. Dieses ist zurzeit die einzige Möglichkeit,<br />

den Menschen in Rüspel Bauplätze zur Verfügung zu stellen. Die<br />

Gemeinde hätte so drei bis vier Plätze an Bauwillige verkaufen<br />

können. Jetzt ist das Problem der Anwendung des § 13b des Baugesetzbuches<br />

aufgetreten. Die Frage lautet, kann hier dieses Verfahren<br />

angewandt werden?<br />

Der gesamte Bauausschuss (der in der regionalen Tagespresse sehr<br />

despektierlich als „Hobbypolitiker“ bezeichnet wurde) ist der Meinung,<br />

dass diese Anwendung korrekt ist. Es hilft den Menschen vor<br />

Ort nicht, wenn die Tagespresse von „Gefälligkeitsplanungen“ spricht.<br />

Wir haben hier mit der Verwaltung zwei Jahre geplant und wollen<br />

mitten in Rüspel fünf bis sechs Bauplätze ausweisen. Die Kosten für<br />

die Planung haben die Eigentümer übernommen. Jetzt können wir<br />

diese Planung nicht einfach fallen lassen und die Menschen in Rüspel<br />

im Stich lassen. Ich möchte den Ort nicht abschreiben und nichts<br />

unversucht lassen.<br />

Auch wurden den Mitgliedern des Bauausschusses nur Passagen<br />

der rechtlichen Stellungnahme vom Rechtsanwalt Blume mündlich<br />

mitgeteilt. Die gesamte Stellungnahme lag uns nicht vor.<br />

<strong>Land</strong> & <strong>Leben</strong>: Bitte nennen Sie uns positive Aussichten für das<br />

kommende Jahr für Elsdorf und umzu.<br />

Andreas Bellmann: Wir werden den LoginPark Teil zwei und drei<br />

erschließen und einige Unternehmen dort ansiedeln. In einigen Dörfern<br />

sind wir mit der Planung für Bauplätze sehr weit fortgeschritten.<br />

So haben wir auch in Elsdorf schon eine neue Fläche zur Bauplatzausweisung<br />

im Auge, die wir mit dem Kreis vorbesprochen haben.<br />

Die Verkehrsproblematik werden wir angehen und das Ziel ist es,<br />

die Bürger zu entlasten. Auch bei den alternativen Energien werden<br />

wir Standorte ausweisen und so unseren Teil zum Klimaschutz beitragen.<br />

Durch diese Maßnahmen werden die Finanzierung und die<br />

Eigenständigkeit der Gemeinde Elsdorf langfristig gesichert. Allerdings<br />

werden wir durch den hohen Finanzbedarf der Samtgemeinde<br />

um eine Steuererhöhung nicht herumkommen.<br />

Wir danken Andreas Bellmann für dieses Interview.<br />

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