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AUTOINSIDE Ausgabe 12 – Dezember 2022

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AUSGABE <strong>12</strong> <strong>–</strong> DEZEMBER <strong>2022</strong><br />

Auto Gewerbe Verband Schweiz (AGVS)<br />

Fachmagazin des Schweizer Autogewerbes<br />

Weltmeisterliche Ausbildung<br />

Automobil-Mechatroniker<br />

Florent Lacilla holt Gold<br />

Seiten 42 <strong>–</strong> 43<br />

Fokus Old- & Youngtimer<br />

Synthetische Treibstoffe<br />

als Lösung für<br />

die Klassiker-Zukunft<br />

Seiten 24 <strong>–</strong> 27<br />

Fokus Öl & Schmiermittel<br />

Dem Öl auf der Spur:<br />

So verläuft der Weg<br />

vom Ölfeld bis ins Regal<br />

Seiten 28 <strong>–</strong> 29<br />

Seiten 38 <strong>–</strong> 40


Wir gratulieren <strong>AUTOINSIDE</strong><br />

herzlich zum 20. Jubiläum!<br />

Als Schweizer Datenspezialist für Carrosserien, Garagen und Versicherungen sind<br />

wir selbst auch schon einige Jahre im Geschäft und wissen, wie wichtig es ist, dem<br />

Autogewerbe unabhängig, verlässlich und treu zu dienen <strong>–</strong> so wie <strong>AUTOINSIDE</strong><br />

dies vorlebt.<br />

Wir gratulieren herzlich zum 20-jährigen Namensjubiläum und wünschen<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> und den geschätzten Leserinnen und Lesern auch in den nächsten<br />

20 Jahren alles Gute und viel Erfolg!<br />

auto-i-dat ag, Widmerstr. 73h, 8038 Zürich, Tel. 044 497 40 40, Fax 044 497 40 41, office@auto-i-dat.ch, www.auto-i-dat.ch


<strong>Dezember</strong> <strong>2022</strong><br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Ausgabe</strong> <strong>12</strong><br />

FILTER+pro<br />

Wir schaffen die gute<br />

Luft<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

5 Vorwort<br />

6 Kurz notiert<br />

Fokus Old- & Youngtimer<br />

8 Die Schweiz ist ein Land im Oldiefiebe<br />

<strong>12</strong> Was viele zum Sauber C1 nicht wissen<br />

16 Wie läuft der Import von Klassikern?<br />

18 Portrait des Oldiesammlers Fritz Kaiser<br />

20 Marktübersicht Pflegemittel für eteranen<br />

24 Synfuels geben Veteranen eine Zukunft<br />

26 «PS-Zauberer» Mario Illien über E-Fuels<br />

Fokus Öl & Schmiermittel<br />

28 Der Weg des Öls von Förderung bis Regal<br />

30 Ölkonzerne setzen auf alternative Energien<br />

34 Neues Versorgungssystem von Luginbühl<br />

36 Interview mit Panolin-CEO Silvan Lämmle<br />

Verband & Sektionen<br />

38 Das <strong>AUTOINSIDE</strong> feiert 20. Jubiläum<br />

41 Herbstversammlung in Sissach BL<br />

Bildung<br />

42 Die Schweiz holt Gold an den WorldSkills<br />

44 Warum Frauen bessere Garagisten sind<br />

46 Fachausweisübergabe AVD und KDB<br />

48 Basisseminar Automobilverkäufer/-in<br />

49 AGVS Business Academy<br />

50 Aus- und Weiterbildungsangebote<br />

52 AGVS-Eignungstest für junge Menschen<br />

Produkte & Dienstleistungen<br />

53 Gastbeitrag zu den Suva-Prämien 2023<br />

54 Ein Rückblick auf die Auto Zürich<br />

Technik & Umwelt<br />

56 Elektroantrieb alleine ist keine Lösung<br />

58 Wie die City-Garage AG Energie spart<br />

60 Die CO 2 -Reduktionspotenziale der Technik<br />

Der Bosch-Innenraumfilter<br />

sorgt für Gesundheit und<br />

Wohlbefinden für Asthmatiker,<br />

Allergiker, Kinder - für<br />

alle!<br />

AUSGABE <strong>12</strong> <strong>–</strong> DEZEMBER <strong>2022</strong><br />

Fachmagazin des Schweizer Autogewerbes<br />

Auto Gewerbe Verband Schweiz (AGVS)<br />

Politik & Recht<br />

64 Verkehrspolitische Themen 2023<br />

66 Die Szenarien der Konjunkturprognose<br />

68 Atelier de la Concurrence: Motion Pfiste<br />

70 Das ändert sich mit der Norm Euro 7<br />

Fokus Öl & Schmiermittel<br />

Dem Öl auf der Spur:<br />

So verläuft der Weg<br />

vom Ölfeld bis ins Regal<br />

Seiten 30 <strong>–</strong> 31<br />

Weltmeisterliche Ausbildung<br />

Automobil-Mechatroniker<br />

Florent Lacilla holt Gold<br />

Seiten 42 <strong>–</strong> 43<br />

Fokus Old- & Youngtimer<br />

Synthetische Treibstoffe<br />

als Lösung für<br />

die˜ Klassiker-Zukunft<br />

Seiten 26 <strong>–</strong> 29<br />

JAHRE<br />

Seiten 38 <strong>–</strong> 40<br />

Handel & Aftersales<br />

72 Astara ist drittgrösster Autoimporteur<br />

74 Altfahrzeuge korrekt entsorgen<br />

77 Garagenwelt<br />

78 Bezugsquellenverzeichnis<br />

82 Vorschau und Impressum<br />

Titelseite: Florent Lacilla holt an den<br />

WorldSkills im deutschen Dresden Gold<br />

für die Schweiz. Foto: WorldSkills<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2022</strong><br />

Technik fürs Leben


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Telefon: Technischer +49 731 Service: 1420-871<br />

E-Mail: Telefon: +49 Anwendungstechnik@liqui-moly.de<br />

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VORWORT<br />

Drei Lichtblicke zum Ende des Jahres<br />

«Das Auto ist wichtig für die Menschen<br />

und der Hauptträger unserer Mobilität.<br />

Dabei steht der Garagist im Zentrum als<br />

Mobilitätsberater und Mobilitätsanbieter.»<br />

Liebe Leserin, lieber Leser<br />

Dass die Zeiten herausfordernd sind, brauche ich Ihnen nicht zu<br />

erzählen, das wissen Sie als Unternehmer genauso gut wie ich.<br />

Bei allen, teilweise sogar widrigen Umständen gibt es dennoch<br />

Lichtblicke <strong>–</strong> von denen ich mindestens drei sehe: Da ist zum einen<br />

die wirtschaftliche Entwicklung, insbesondere jene im Autogewerbe.<br />

BAK Economics, das im Auftrag des AGVS jedes Jahr einen<br />

Konjunkturausblick erarbeitet, rechnet spätestens ab dem zweiten<br />

Quartal 2023 mit einer weiteren Entschärfung der noch immer<br />

angespannten Situation <strong>–</strong> auch wenn der damit verbundene Entspannungspfad<br />

«unspektakulär verlaufen» wird. In diesem Rahmen<br />

zeigen alle für unsere Mitglieder relevanten Kennzahlen nach oben:<br />

deutliches Plus bei den Neuwagenverkäufen, deutliche Entspannung<br />

im Gebrauchtwagenmarkt, die höchsten Umsätze im Werkstattgeschäft<br />

seit über zehn Jahren. So gesehen nehmen wir gern<br />

auch einen «unspektakulären» Entspannungspfad hin, nicht wahr?<br />

Das ist eine gute Nachricht, nicht nur zum Jahresende: Das Auto<br />

ist wichtig für die Menschen und der Hauptträger unserer Mobilität.<br />

Dabei steht der Garagist im Zentrum als Mobilitätsberater und<br />

Mobilitätsanbieter.<br />

Der dritte Lichtblick sind die Tage am Ende dieses Monats. Blenden<br />

Sie für einmal aus, was Sie belastet, und pflegen Sie das, was man<br />

zu oft vernachlässigt, weil einen das Tagesgeschäft absorbiert: die<br />

Familie, die Freunde <strong>–</strong> und etwas sich selbst. Auch im Namen meiner<br />

Kollegin und meiner Kollegen im Zentralvorstand wünsche ich<br />

Ihnen einen guten Abschluss des Jahres und besinnliche Festtage.<br />

P.S.: Und bitte vergessen Sie nicht, sich für den «Tag der Schweizer<br />

Garagisten» vom 17. Januar 2023 anzumelden <strong>–</strong> es lohnt sich!<br />

Herzliche Grüsse<br />

Der zweite Lichtblick: Das Auto ist wichtig. Der Technikhistoriker<br />

Prof. Dr. Kurt Möser, den wir als Referenten zum «Tag der Schweizer<br />

Garagisten» vom 17. Januar 2023 eingeladen haben, nennt es ein<br />

«Lebensgefährt». Daran ändert sich auf absehbare Zeit nichts.<br />

Thomas Hurter<br />

Zentralpräsident<br />

Die besten<br />

erhalten<br />

Schmiermittel<br />

Sie bei uns<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2022</strong> 5


KURZ NOTIERT<br />

Täglich aktuelle News:<br />

agvs-upsa.ch<br />

Mandell übernimmt vorübergehend bei Jaguar Land Rover<br />

Aus persönlichen Gründen hat Thierry Bolloré, Chief Executive Officer<br />

von Jaguar Land Rover, seinen Rücktritt zum 31. <strong>Dezember</strong> <strong>2022</strong> bekannt<br />

gegeben. Bolloré sagte: «Ich bin sehr stolz auf das, was wir in den letzten<br />

zwei Jahren gemeinsam bei Jaguar Land Rover erreicht haben. Der<br />

Wandel des Unternehmens hin zu einer nachhaltigen, profitablen Zukunft<br />

als modernes Luxusunternehmen schreitet mit grossen Schritten voran.»<br />

Natarajan Chandrasekaran, Vorsitzender von Tata Sons, Tata Motors<br />

und Jaguar Land Rover, dankte dem Franzosen für seine Leistung. Als<br />

Interims-CEO leitet Adrian Mardell, der seit 32 Jahren bei Jaguar Land<br />

Rover tätig ist, nun das Unternehmen.<br />

Thierry Bolloré trat aus persönlichen Gründen zurück. Foto: Jaguar Land Rover<br />

Thomas Rücker. Foto: Iveco<br />

Personeller Wechsel<br />

bei Iveco Schweiz<br />

Nach über vier Jahren als<br />

Managing Director von Iveco hat<br />

Thomas Rücker das Unternehmen<br />

verlassen. Zuvor hatte er acht<br />

Jahre lang als Key Account Manager<br />

gearbeitet. Christian Sulser,<br />

Business Director Deutschland &<br />

Schweiz, kümmert sich, bis eine<br />

Nachfolge bekannt ist, um die Führung<br />

des Schweizer Teams sowie<br />

die operativen Aufgaben.<br />

Eugenio Franzetti. Foto: DS<br />

Eugenio Franzetti wird Direktor<br />

der Rennsportabteilung<br />

Nach der Ankündigung, dass DS<br />

Automobiles mit Penske Autosport<br />

kooperiert, und der Verpflichtung<br />

von Weltmeister Stoffel Vandoorne<br />

beginnt DS eine neue Ära in der<br />

Formel E. Kurz vor dem Start des<br />

Gen3-Rennwagens wurde Eugenio<br />

Franzetti, bisheriger Managing<br />

Director von DS Automobiles<br />

in Italien, zum Direktor von DS<br />

Performance ernannt.<br />

Pierre Houlès. Foto: Renault<br />

Pierre Houlès ist neuer CTO<br />

von Mobilize<br />

Pierre Houlès hat Anfang Oktober<br />

die Verantwortung als Chief<br />

Technology Officer (CTO) für die<br />

Renault Mobilitätsmarke Mobilize<br />

übernommen. Über seine Aufgaben<br />

bei dem Mobilitätsdiensleister<br />

hinaus bleibt er stellvertretender<br />

Chief Information Officer (CIO)<br />

der Renault Group und Managing<br />

Director von Renault Digital.<br />

Gustaf Sundell. Foto: Scania<br />

Gustaf Sundell mit neuer<br />

Rolle bei Scania<br />

Gustaf Sundell, derzeit Head of<br />

Strategy and Corporate Management<br />

bei Scania, wurde zum Executive<br />

Vice President und Head of<br />

Mobility Solutions ernannt. Seit dem<br />

1. November <strong>2022</strong> gehört er dem<br />

Vorstand von Scania an und berichtet<br />

an Christian Levin, Präsident und CEO<br />

von Scania und der Traton Group.<br />

Feierlicher Spatenstich für die Amag-Academy<br />

Um ihren Partnern auch zukünftig eine optimale Lernumgebung bieten<br />

zu können, baut die Amag eine neue, viergeschossige Academy in Lupfig,<br />

die das 34 Jahre alte Ausbildungszentrum in Schinznach-Bad ersetzt.<br />

Am 31. Oktober hat im Beisein von Olivier Wittmann, Managing Director<br />

Amag, Oliver Stegmann, Director of Group Aftersales, Manuela Rüegg, ab<br />

1. Januar 2023 Head of Amag Academy, und Gerhard Wittwer, Partner im<br />

Büro ERP Architekten AG, der Spatenstich für den Neubau stattgefunden.<br />

Dieser kann voraussichtlich Anfang 2024 in Betrieb genommen werden.<br />

Spatenstich (v.l.n.r.): Oliver Stegmann, Director of Group Aftersales, Manuela<br />

Rüegg, Head Amag Academy, Olivier Wittmann, Managing Director Amag, Gerhard<br />

Wittwer, Partner im Büro ERP Architekten AG. Bild: Anja Wurm Photography


KURZ NOTIERT<br />

Täglich aktuelle News:<br />

agvs-upsa.ch<br />

Neuer Präsident für den ATVSL<br />

An der Generalversammlung Auto Tuning- & Design Verband Schweiz /<br />

Liechtenstein (ATVSL) wurde Christoph Schwägli (Bild Mitte) zum Präsidenten<br />

gewählt. Neu in den Vorstand berufen wurde Kyrill Graf (Bild links)<br />

von Graf Motors AG. Eugen J. Engeler (Bild rechts) tritt aus dem Vorstand<br />

aus, übernimmt aber weiterhin die Sekretariatsarbeiten und die Organisation<br />

des Anlasses auf der Rennstrecke Anneau du Rhin (F).<br />

Läuft rund: ESA-Tecar. Foto: ESA<br />

Tahir Pardhan. Foto: AGVS-Medien<br />

Rundes Jubiläum für den<br />

ESA-Tecar<br />

Bereits zehn Millionen ESA-Tecar-<br />

Reifen hat die ESA gemeinsam<br />

mit den Schweizer Garagistinnen<br />

und Garagisten an die Fahrzeuge<br />

gebracht! Mehr als 40 Jahre<br />

Know-how und Erfahrung stecken<br />

in den ESA-Tecar-Reifen, die exklusiv<br />

nur bei Schweizer Garagisten<br />

erhältlich sind. Die in Europa<br />

produzierten Reifen erfüllen die<br />

hohen Qualitätsanforderungen<br />

für perfekten Halt. Dies bestätigen<br />

seit Jahren auch immer wieder<br />

die unabhängigen Tests des TCS<br />

(siehe <strong>AUTOINSIDE</strong> 10 / 22).<br />

Veränderungen im ATVSL-Vorstand (von links): Kyrill Graf, Christoph Schwägli<br />

und Eugen J. Engeler. Bild: ATVSL<br />

Neues Gesicht beim AGVS<br />

Seit dem 1. November <strong>2022</strong> unterstützt<br />

Tahir Pardhan als Verbandsjurist<br />

das Team des Rechtsdienstes.<br />

Der AGVS heisst ihn herzlich<br />

willkommen und wünscht ihm viel<br />

Erfolg und Freude in seinem neuen<br />

Tätigkeitsgebiet.<br />

Spezialaktion der ESA<br />

Seit Anfang November bis und mit kommenden Februar 2023 profitieren Schweizer Garagisten und Carrossiers<br />

von drei Prozent Rückvergütung auf dem gesamten Umsatz für Verbrauchsgüter bei der ESA. Zudem ermöglicht<br />

die ESA ihren Kunden erweiterte Finanzierungsmöglichkeiten bei Investitionen und ein Null-Prozent-Leasing<br />

für alle Investitionsgüter ab einem Betrag von 5000 Franken. Giorgio Feitknecht, CEO der ESA, erklärt: «Während<br />

vier Monaten können unsere Kundinnen und Kunden verschiedene Finanzierungs- und Rückvergütungsmodelle<br />

kombinieren und so ihre Liquidität schonen».<br />

BASF-Wissenschaftler für neuen Kat geehrt<br />

Ein Team von BASF-Wissenschaftlern wurde vom Research and Development<br />

Council of New Jersey für den Katalysator Formaldpure mit dem<br />

Thomas Alva Edison Patent Award <strong>2022</strong> ausgezeichnet. Der Katalysator<br />

wandelt Formaldehyd bei Raumtemperatur in Kohlendioxid um und verbessert<br />

so die Luftqualität in Innenräumen.<br />

Ein Team von Wissenschaftlern der BASF <strong>–</strong> darunter Wolfgang Rüttinger,<br />

David Weinberger und Laif Alden (v. l. n. r.) <strong>–</strong> wurde für den Formaldpure-<br />

Katalysator ausgezeichnet. Bild: BASF<br />

Neue Mitglieder<br />

MITGLIED<br />

Der AGVS konnte im Oktober<br />

5 neue Mitglieder mit insgesamt<br />

33 Mitarbeitenden begrüssen.<br />

Wir heissen die neuen Mitgliederbetriebe<br />

herzlich willkommen.<br />

Sektion Aargau<br />

▪ Garage Kerschbaumer AG,<br />

Lenzburg<br />

▪ Felix Emmenegger AG,<br />

Untersiggenthal<br />

Sektion beider Basel<br />

▪ Allsa GmbH, Pratteln<br />

▪ Motor-Praxis GmbH, Basel<br />

Sektion Zürich<br />

▪ Garage am Halbheer Platz AG,<br />

Bachenbülach<br />

3 % RÜCKVERGÜTUNG AUF DEM GESAMTEN<br />

UMSATZ VERBRAUCHSGÜTER INKL. REIFEN, SERVICE- UND<br />

VERSCHLEISSTEILE, FLÜSSIGKEITEN, BATTERIEN UND VERBRAUCHS-<br />

MATERIAL SOWIE WEITERE VERGÜNSTIGUNGEN.<br />

Weitere Informationen erhalten Sie von Ihrem ESA-Gebietsleiter.


FOKUS OLD- & YOUNGTIMER FOKUS<br />

Fotos: Oldtimer in Obwalden<br />

(O-iO.ch); Grafiken: Swiss<br />

Historic Vehicle Federation<br />

(SHVF.ch)<br />

Vom Nischen- zum Breitenhobby<br />

Eine Nation<br />

im Oldiefieber<br />

Seit Jahren wächst die Zahl der<br />

Klassiker derart, dass die Schweiz<br />

gar Veteranen aus dem Ausland<br />

anzieht. Zahlen belegen: Viele Garagistinnen<br />

und Garagisten leben<br />

von der Liebe zum alten Blech, das<br />

Publikum liebt Oldies <strong>–</strong> und ökologisch<br />

sind Veteranen unbedenklich.<br />

Timothy Pfannkuchen<br />

Kaum zeigt sich im Frühjahr die Sonne, sind<br />

sie wieder unterwegs: Automobile Augenweiden<br />

aller Baujahre, die uns im «Weisst<br />

Du noch?» schwelgen lassen und knatternd<br />

Geschichte verkörpern. Gefühlt werden es<br />

immer mehr Oldies. Fällt altes Blech einfach<br />

mehr ins Auge? Nicht nur: Tatsächlich steigt<br />

die Zahl Veteranen. «Alleine der Bestand an<br />

vor 1960 gebauten Personenwagen ist von<br />

2000 bis 2020 von 8400 auf über 13900 Fahrzeuge<br />

gewachsen», sagt Thomas Rohrbach,<br />

stellvertretender Leiter Kommunikation des<br />

Bundesamts für Strassen (Astra), «und auch<br />

der Bestand an Fahrzeugen der 1960er- und<br />

1970er-Jahre nimmt stetig zu.» Letztere machen<br />

bei den Personenwagen (PW) den Grossteil<br />

des Klassikerbestands aus. Eine Studie<br />

(siehe QR-Code am Artikelende) des Oldtimerdachverbands<br />

Swiss Historic Vehicle<br />

Federation (SHVF) kam 2020 für 2019 auf<br />

156 000 Oldtimer <strong>–</strong> wohlgemerkt nur PW und<br />

Töffs über 30 Jahre, also noch ohne Youngtimer,<br />

Nutzfahrzeuge und die 22000 «sleeping<br />

Beauties», die nicht immatrikuliert sind.<br />

8<br />

<strong>Dezember</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


FOKUS OLD- & YOUNGTIMER<br />

aller Arbeiten werden<br />

von Fachbetrieben<br />

durchgeführt<br />

Wie enorm die Anziehungskraft von altem<br />

Blech ist, zeigen Grossevents wie beispielsweise<br />

die Swiss Classic World (SCW) in Luzern.<br />

Oder wie Oldtimer in Obwalden (O-iO),<br />

eine Art Volksfest mit klassischen Fahrzeugen<br />

dazwischen. «Vielleicht ist es nostalgische<br />

Sehnsucht nach einer Zeit, die unbeschwerter<br />

war», antwortet O-iO-Gründer Ruedi Müller,<br />

einer der Nestoren der Oldieszene, auf die<br />

Frage, weshalb der Anlass stets Massen<br />

von Besucherinnen und Besuchern anlockt.<br />

Müller scheut sich auch nicht, eine Brücke in<br />

die Gegenwart und Zukunft zu schlagen, um<br />

das Hobby zu sichern: <strong>2022</strong> etwa waren am<br />

O-iO historische wie neue Elektroautos dabei.<br />

Alleine letztes Jahr ist die Zahl der über 30-jährigen<br />

Schönheiten auf Pneus laut Astra schon<br />

wieder um 8000 Stück gestiegen. Wie das? Die<br />

Schweiz ist derart im Oldiefieber, dass sie<br />

sogar massiv Importe ansaugt. Obwohl viele<br />

hiesige Veteranen umgekehrt ins Ausland abwandern,<br />

wo sie gerne als besonders gepflegte<br />

Geheimtipps («Schweizer Auto!») angepriesen<br />

werden. Enorm ist neben dem Spass- das Umsatzpotenzial<br />

der Szene. Zwar sind Klassiker<br />

selten so teuer wie per se gerne angenommen:<br />

Die Hälfte liegt bei unter 20000 Franken.<br />

Aber zusammen repräsentieren sie 7,7 Milliarden<br />

Franken Wert. Statistisch werden<br />

jährlich 5000 Franken pro Fahrzeug und weitere<br />

1000 für Ausflüge und derlei investiert.<br />

Die gerne als Nische abgetane, in Wirklichkeit<br />

bedeutende Oldtimerszene ernährt mit<br />

jährlich 836 Millionen Franken gesamthaft<br />

Klassikerhändler und Zubehöranbieter, Versicherer<br />

und Eventausrichter <strong>–</strong> und, denn 47<br />

Protent der Arbeiten an Oldies werden von<br />

Fachbetrieben durchgeführt, Garagistinnen<br />

und Garagisten. Wie Maja Guetg, Inhaberin<br />

der Garage Guetg in Niederlenz AG: «Es kommen<br />

vermehrt junge Menschen zu uns, die ins<br />

Hobby einsteigen. Zum Saisonstart im Frühjahr<br />

sind wir voll ausgelastet.»<br />

Schweizer sehen Veteranenfahrzeuge<br />

als Kulturgut an, das erhalten werden<br />

soll (50%)<br />

Schliesslich stehen Oldtimer in Zeiten der Klimadebatte<br />

und CO 2 -Gesetze gelegentlich bereits<br />

unter Beschuss <strong>–</strong> völlig zu Unrecht, da sie<br />

nicht zum Öko-Feindbild taugen: Zwar sind<br />

immerhin knapp zwei Prozent aller Schweizer<br />

PW über 30 Jahre alt, diese spulen aber<br />

gerade mal ein Tausendstel der Fahrleistung<br />

aller PW ab. Im Schnitt kommen Veteranen auf<br />

nur 790 Kilometer im Jahr. Und das Behalten<br />

ist grüner als ein Wegwerfen: In der CO 2 -Bilanz<br />

macht die Herstellung eines Autos 15 bis<br />

35 Prozent der Emissionen über den Lebenszyklus<br />

aus. Eine Studie des britischen Centre for<br />

Economic and Business Research (CEBR) hielt<br />

2020 fest: Der von einem Oldtimer verursachte<br />

CO 2 -Ausstoss pro Jahr entspricht jenem eines<br />

halben Jahres Smartphonebenutzung!<br />

aller gefahrenen Kilometer entfallen<br />

auf historische Automobile<br />

Zudem steht die Bevölkerung hinter Oldtimern:<br />

In der SHVF-Umfrage freuen sich 44<br />

Prozent der Menschen in der Schweiz, Oldies<br />

auf der Strasse zu sehen. Die Hälfte der Befragten<br />

findet, dass historische Fahrzeuge ein<br />

schützenswertes Kulturgut sind. Ein Fünftel<br />

besässe gerne einen Oldtimer. Der Boom<br />

dürfte also trotz lauer Konjunktur weitergehen,<br />

zumal Oldies als reine Anlageobjekte<br />

wegen unvorhersehbarer Preisentwicklung<br />

und dem Unterhaltsbedarf zwar ungeeignet<br />

Fortsetzung Seite 10<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2022</strong> 9


FOKUS OLD- & YOUNGTIMER FOKUS<br />

sind, aber ihren Wert mindestens stabil halten<br />

und den Besitz mit Fahrvergnügen abgelten.<br />

Das Hobby hat Zukunft für Garagistinnen<br />

und Garagisten. Nicht umsonst bietet der<br />

AGVS mit dem Schweizerischen Carrosserieverband<br />

(VSCI) und der Interessengemeinschaft<br />

Fahrzeugrestauratoren Schweiz (IGFS)<br />

die Ausbildung als Fahrzeugrestaurator/-in<br />

mit eidgenössischem Fachausweis an. <<br />

Die Oldiestudie<br />

des SHVF<br />

als PDF:<br />

Weitere Infos unter:<br />

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sehen gesetzliche Einschränkungen,<br />

Umwelt- bzw. Klimathemen (76%)<br />

sowie das Fehlen geeigneter Fachkräfte<br />

(61%) als Herausforderungen<br />

der Zukunft an<br />

Clevere Autos<br />

denken mit.<br />

Weniger Unfälle dank<br />

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10<br />

<strong>Dezember</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


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in diesem Jahr im gemeinnützigen Bereich.


FOKUS OLD- & YOUNGTIMER FOKUS<br />

Was viele nicht über den Sauber C1 wissen<br />

Der Start der Schweizer<br />

Formel-1-Träume<br />

Als Hersteller von Rennwagen und als Rennstallbesitzer hat<br />

Peter Sauber eine beispiellose Karriere gemacht. Getragen von<br />

seiner Faszination für den Motorsport bekannte er sich auch<br />

immer klar zu seinen Mitarbeitenden und zum Standort Hinwil<br />

ZH. Am Anfang der Erfolgsgeschichte steht der Sauber C1. Ein<br />

Detail über dieses Fahrzeug ist vielen nicht bekannt. Mike Gadient<br />

Der Doppelsieg beim 24-Stunden-Rennen<br />

in Le Mans im Jahr 1989. Die Champagnerdusche<br />

von Robert Kubica und Nick Heidfeld<br />

nach dem Doppelsieg beim GP von Kanada<br />

2008 in der Formel 1. Dies sind sportlich<br />

betrachtet die grössten Erfolge in der langen<br />

Motorsportgeschichte von Peter Sauber.<br />

Dieser möchte die Triumphe aber gar nicht<br />

gegeneinander abwägen. «In Le Mans gegen<br />

eine starke Konkurrenz mit Porsche und Jaguar<br />

zu gewinnen, ist ein Highlight. Mit<br />

einer kleinen Mannschaft in Hinwil Autos<br />

zu bauen und erfolgreich in der Formel 1 zu<br />

bestehen, ist fantastisch», sagt der gelernte<br />

Elektromonteur gegenüber <strong>AUTOINSIDE</strong>.<br />

Mit 27 Jahren baute Sauber seinen ersten<br />

Rennsportwagen, den Sauber C1. Das C steht<br />

für Christiane, der Namen seiner Ehefrau. Am<br />

Kerenzerbergrennen im Juni sass der heute<br />

79-Jährige wieder in jenem Auto, mit dem<br />

er das Rennen 1970 gewann und Schweizer<br />

Sportwagenmeister wurde. Für die Veranstaltung<br />

wurde das Fahrzeug von einem ausgewiesenen<br />

Fachmann vollständig überholt. «Auch<br />

wenn es heutzutage beim Kerenzerbergrennen<br />

keine Zeitnahme und Rangliste mehr gibt, Gas<br />

gegeben wird trotzdem», so Sauber. Da müsse<br />

die Sicherheit des Rennwagens unbedingt gewährleistet<br />

sein.<br />

Sobald Peter Sauber in diesem Auto sitzt, läuft<br />

quasi ein Film mit vielen Erinnerungen ab.<br />

Im Keller seines Elternhauses in Zürich hat<br />

er zwei Exemplare dieses zweisitzigen Rennsportwagens<br />

gebaut. Die Radaufhängungen<br />

stammten von einem Brabham<br />

F3. Angetrieben wurde der C1<br />

von einem Ford-Cosworth-SCA-<br />

Motor mit 997 ccm und 115 PS.<br />

Im Keller hatten die beiden Fahrzeuge<br />

damals knapp hintereinander<br />

Platz. «Die Herausforderung<br />

bestand darin, sie herauszubringen.<br />

Der Keller verfügte nämlich<br />

nur über eine 80 Zentimeter breite Tür.<br />

Glücklicherweise grenzte er an die Garage»,<br />

berichtet der «Schweizer des Jahres 2005». Es<br />

wurde ein Loch in die Wand zwischen Keller<br />

und Garage gemacht, das so breit wie der C1<br />

und etwa einen Meter hoch war. Das Fahrzeug<br />

wurde hindurchgeschoben und kam so<br />

über die Garage ins Freie.<br />

«Etwas wissen aber viele nicht, weil es in all<br />

den Jahren fast vergessen wurde», sagt Sauber<br />

und kommt auf Ruedi Siegfried zu sprechen,<br />

der einen Eigenbau mit Rohrrahmenchassis<br />

gefahren ist. 1969 lernten sich die beiden<br />

Motorsportfans kennen. «Wir beschlossen,<br />

gemeinsam einen zweisitzigen Rennwagen<br />

mit 1000-ccm-Motor zu bauen.» Siegfried<br />

arbeitete für die Städeli Lift AG in Oetwil am<br />

See ZH und hatte Erfahrung mit Gitterrohrrahmen.<br />

Peter Sauber über seinen Weggefährten:<br />

«Er hat das Rohrrahmen-Chassis und die<br />

Karosserie des C1 aufs Papier gebracht und<br />

ist somit der erste Konstrukteur in der Geschichte<br />

von Sauber.»<br />

Der heute 79-jährige Peter Sauber<br />

Gelb ist der Sauber C1, weil er im Elektrounternehmen<br />

von Peter Saubers Vater in Hinwil lackiert<br />

wurde. Die Firmenfarbe war gelb, von<br />

der Werkzeugkiste über die Leitern bis zu den<br />

firmeneigenen VW-Bussen. «Auch später in<br />

der Formel 1 hat sich gezeigt, dass die Farbe<br />

des Autos mit Tradition und Emotionen verknüpft<br />

ist», erläutert Sauber. Das Abenteuer<br />

Formel 1 begann für Sauber 1993 in Kyalami<br />

mit einem fünften Platz von JJ Lehto im Sauber<br />

C<strong>12</strong>. In all den Jahren nahm Peter Sauber Talente<br />

wie Michael Schumacher, Karl Wendlinger,<br />

Heinz-Harald Frentzen, Kimi Räikkönen,<br />

Nick Heidfeld, Felipe Massa, Robert Kubica<br />

oder Sergio Pérez unter Vertrag. Sauber pflegt<br />

zu sagen, dass bei einem Rennfahrer verschiedene<br />

Faktoren zusammenpassen müssten,<br />

wobei das Talent der Wichtigste sei.<br />

Nach vier gemeinsamen Jahren zog sich BMW<br />

2009 aus der Formel 1 zurück, woraufhin<br />

Peter Sauber seinen Rennstall zurückkaufte.<br />

2016 konnte er von allen Funktionen im<br />

Unternehmen zurücktreten, als die Firmengruppe<br />

von der Schweizer Investment-Firma<br />

Fortsetzung Seite 14<br />

<strong>12</strong><br />

<strong>Dezember</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


FOKUS OLD- & YOUNGTIMER<br />

2002<br />

.Peter Sauber fördert weiter Talente.<br />

.Hier mit Nick Heidfeld (l.) und<br />

.Felipe Massa (r.).<br />

2001<br />

Fotos: AGVS-Medien (1), Sauber Motorsport AG, Daniel Reinhard (3), BMW (1)<br />

1970<br />

Gründung der PP Sauber<br />

.AG in Hinwil mit zwei<br />

.Mitarbeitern. Peter<br />

.Sauber wird Schweizer<br />

.Meister in der Kategorie<br />

Sportwagen<br />

(Fahrzeug: Sauber C1).<br />

1988<br />

Sauber wird das Werksteam<br />

von Mercedes-Benz und<br />

bringt damit den deutschen<br />

Automobilhersteller nach<br />

einer Absenz von 33 Jahren<br />

in den internationalen<br />

.Motorsport zurück.<br />

1989<br />

.Gewinn der Sportwagen-<br />

.Weltmeisterschaft für Teams und<br />

.Fahrer (Sauber Mercedes C9).<br />

.Doppelsieg beim 24-Stunden-<br />

.Rennen in Le Mans.<br />

Schweizer Meister:<br />

Peter Sauber siegt<br />

am Kerenzerberg.<br />

Foto: Franz Leupi<br />

1990<br />

1992<br />

Die PP Sauber AG bezieht den<br />

Neubau in Hinwil (ca. 6500 m 2 ).<br />

Zwölf Jahre später wird der eigene<br />

Windkanal in Betrieb genommen.<br />

4. Platz in der Formel-1-<br />

Konstrukteurswertung<br />

mit Nick Heidfeld und<br />

Kimi Räikkönen<br />

(Sauber Petronas C20).<br />

1993<br />

Einstieg in die Formel 1 beim GP von Südafrika<br />

(Sauber C<strong>12</strong>) mit 90 Mitarbeitenden und einem<br />

Budget von rund 40 Millionen Franken. Zwei Jahre<br />

später wird Sauber Werksteam von Ford.<br />

.Gewinn der Sportwagen-Weltmeisterschaft für Teams und Fahrer<br />

.(Mercedes-Benz C11). Gründung des Juniorteams mit<br />

.Michael Schumacher, Karl Wendlinger und Heinz-Harald Frentzen.<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2022</strong> 13


FOKUS OLD- & YOUNGTIMER FOKUS<br />

2006<br />

.BMW übernimmt Mehrheits-.<br />

.anteile an der Sauber Holding.<br />

.Peter Sauber hält weiterhin<br />

.20 Prozent der Aktien. Für das<br />

.BMW Sauber F1 Team werden<br />

.in Hinwil zu den bestehenden<br />

.300 zusätzlich <strong>12</strong>0 Stellen<br />

.geschaffen. Die Infrastruktur<br />

.wird ausgebaut.<br />

<strong>2022</strong><br />

Peter Sauber<br />

startet am<br />

Kerenzerbegrennen mit<br />

dem Sauber C1.<br />

Longbow Finance S.A. übernommen wurde.<br />

Auch wenn das Team heute «Alfa Romeo F1<br />

Team ORLEN» heisst, steht auf den Formel-<br />

1-Boliden noch immer «Sauber Technologies».<br />

Den Rückkauf im Jahr 2009 bezeichnet<br />

Peter Sauber als ein klares Bekenntnis zu den<br />

Mitarbeitenden und zum Standort Hinwil.<br />

2007<br />

Zweiter Platz der Formel-1-<br />

Konstrukteurswertung mit<br />

Nick Heidfeld und Robert<br />

Kubica (BWM Sauber F1.07).<br />

2016<br />

.Longbow Finance S.A.<br />

.erwirbt am 19. Juli 2016<br />

.die Sauber Holding AG.<br />

.Peter Sauber tritt von<br />

.allen Funktionen im<br />

.Unternehmen zurück.<br />

Welche Ratschläge aus seiner persönlichen<br />

Führungserfahrung richtet er an die Garagisten?<br />

«Es sind dieselben Führungsqualitäten<br />

gefragt wie bei KMU aus anderen Branchen.<br />

Ich habe 1970 mit einem Mitarbeiter in Hinwil<br />

begonnen, und heute zählt das Unternehmen<br />

über 500 Beschäftigte», sagt Sauber. Er<br />

sei immer darauf bedacht gewesen, eine Beziehung<br />

zu den Mitarbeitenden aufzubauen<br />

und als Unternehmer vor sie hinzustehen.<br />

Das Verlangte auch vorzuleben, ist ihm wichtig.<br />

«Garagisten müssen heutzutage trotz zunehmendem<br />

Einfluss von Herstellern und dem<br />

Einzug der Elektromobilität einen Weg finden,<br />

erfolgreich zu wirtschaften. Sich entsprechend<br />

aus- und weiterzubilden, hilft dabei sehr», so<br />

Sauber abschliessend. Er selbst hat schliesslich<br />

auch Hartlöten gelernt, um den Sauber C1<br />

zu bauen. <<br />

2008<br />

Doppelsieg beim GP von<br />

Kanada durch Robert Kubica<br />

und Nick Heidfeld (BMW<br />

Sauber F1.08).<br />

20<strong>12</strong><br />

2009<br />

BMW verkündet den Ausstieg aus der Formel 1<br />

zum Saisonende 2009. Peter Sauber gibt am<br />

27. November 2009 an einer Pressekonferenz<br />

bekannt, dass er das Team zurückkauft.<br />

Peter Sauber tritt<br />

am 11. Oktober 20<strong>12</strong><br />

.als Teamchef an der<br />

Rennstrecke zurück<br />

und übergibt die<br />

Verantwortung an<br />

Monisha Kaltenborn.<br />

14<br />

<strong>Dezember</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


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FOKUS OLD- & YOUNGTIMER FOKUS<br />

Die Pandora-Büchse vorsichtig öffnen<br />

Das gilt es beim Oldiekauf<br />

im Ausland zu beachten<br />

Papierkrieg rund um das alte Blech: Einen Oldtimer aus dem Ausland zu importieren, das ist ausser einer<br />

logistischen eine bürokratische Herausforderung. Damit der Kauf des Traumwagens nicht zum finanziellen<br />

Alptraum wird, muss man beim Oldie-Kauf ennet der Landesgrenzen und speziell in Übersee auf einige<br />

Dinge achten. <strong>AUTOINSIDE</strong> hat nachgeforscht und beim US-Cars-Spezialisten nachgefragt. Max Fischer<br />

Der schöne Traum vom roten Mustang Fastback<br />

mit brummelndem V8-Motor oder die<br />

ewige Schwärmerei vom babyblauen 1957er<br />

Chevy Bel Air: Schnell klickt man sich in<br />

Zeiten des World Wide Webs unter anderem<br />

auf bring-a-trailer.com oder craigslist.com in<br />

eine US-Schlitten-Traumwelt und landet auf<br />

Inseraten, die im ersten Moment sehr vielversprechend<br />

aussehen. Aber die Realität ist oft<br />

eine andere, der Traum kann zum Alptraum<br />

werden.<br />

Angenommen, man findet nun beim abendlichen<br />

Suchmaschinenballett den erträumten<br />

Muscle-Car-Klassiker. Er steht in einem kalifornischen<br />

Vorort in den USA unter einer<br />

Palme, der Preis liegt im Budget, der Lack ist <strong>–</strong><br />

laut Inserat <strong>–</strong> in tadellosem Zustand. Auf den<br />

Fotos sieht der Ford aus, als sei er gerade erst<br />

in River Rouge im US-Bundestaat Michigan<br />

vom Band gerollt. «Klick here to buy» steht<br />

da, aber ist in diesem Moment die falsche<br />

Taktik. «Man darf sich auf keinen Fall emotional<br />

verleiten lassen, auch wenn auf den ersten<br />

Blick alles super aussieht», sagt Michael<br />

Neukom, Inhaber und Geschäftsführer bei<br />

Customer Cars in Rafz ZH. Neukom importiert<br />

im Kundenauftrag regelmässig Autos<br />

aus Deutschland und den USA. Er empfiehlt,<br />

bei jedem Kauf zusätzlich zum Budget für das<br />

Fahrzeug selbst noch einen zusätzlichen Kostenpuffer<br />

einzuberechnen. Denn der ganze<br />

Import sowie danach allfällige Reparaturen<br />

und Modifikationen, die in der Schweiz vor<br />

der Inverkehrssetzung noch gemacht werden<br />

müssen, werden quasi zwangsläufig einen finanziellen<br />

Mehraufwand mit sich ziehen.<br />

Aufgepasst beim Import<br />

von Oldies: Gekauft<br />

werden sollte nur, wenn<br />

man sich auch im Klaren<br />

über den Gesamtzustand<br />

ist. Foto: AGVS-Medien<br />

Auch betont der Ami-Oldie-Experte, dass es<br />

sich lohne, genug Vorabklärungen vor dem<br />

Kauf zu treffen: «Wenn man eine klare Vorstellung<br />

und lange auf seinen Traumwagen gespart<br />

hat, ist die Enttäuschung umso grösser,<br />

wenn bereits beim Empfang des Fahrzeugs in<br />

der Schweiz unvorhergesehene Überraschungen<br />

auf einen lauern.» Neukom sowie fast<br />

jeder andere Importspezialist kennt<br />

oftmals bereits US-Händler, oder<br />

man steht vorab<br />

zum potenziellen<br />

Kauf regel-<br />

16<br />

<strong>Dezember</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


FOKUS OLD- & YOUNGTIMER<br />

mässig mit den Verkäufern in Kontakt. Bei Inseraten<br />

aus dem nahen Deutschland geht der<br />

Garagist aus Rafz auch mal selbst auf Achse,<br />

um ein Fahrzeug erst zu begutachten. Da eine<br />

Reise in die USA aber in jedem Fall kostspielig<br />

und zeitintensiv ist, hat Neukom für seine US-<br />

Importe einen Kontaktmann in Übersee.<br />

Generell sei es sehr wichtig, sich beim Kauf<br />

eines Fahrzeugs aus dem Ausland <strong>–</strong> sei das aus<br />

den USA oder Deutschland <strong>–</strong> bewusst zu sein,<br />

dass sich die Qualitätsansprüche von Land zu<br />

Land unterscheiden, mahnt Neukom. Im Ausland<br />

seien Modifikationen zulässig, die hierzulande<br />

quasi als Todsünden angesehen werden.<br />

Auch darum lohnt es sich vor dem virtuellen<br />

oder telefonischen Handschlag, das Fahrzeug<br />

eingehend zu prüfen, um auszuschliessen,<br />

dass beim Erwerb durch mühsame Rückbauten<br />

noch mehr Kosten als nötig entstehen.<br />

Sobald alle Formalien mit dem Verkäufer geklärt<br />

sind und man sich nach ausgiebiger Begutachtung<br />

auf einen Preis einigen konnte,<br />

macht der Rafzer Garagist seinen Kunden eine<br />

Offerte. Alle Kosten der Überführung inklusive<br />

des ganzen administrativen Aufwands<br />

mit dem Zoll und für die benötigten Papiere<br />

für das Strassenverkehrsamt sind <strong>–</strong> je nach<br />

Kundenwunsch <strong>–</strong> in der Offerte inkludiert,<br />

und schon wegen des Papierkriegs sollte man<br />

die «Profivariante» wählen. An diesem Punkt<br />

kann der Kunde bei einem US-Import dann<br />

entscheiden, wie er das Auto verfrachtet haben<br />

möchte. Eine sehr kostspielige Möglichkeit<br />

ist Luftfracht. Hier wird das Fahrzeug innert<br />

kürzester Zeit, meist gar in Wochenfrist,<br />

«Wenn man eine klare Vorstellung und lange auf seinen<br />

Traumwagen gespart hat, ist die Enttäuschung umso<br />

grösser, wenn bereits beim Empfang des Fahrzeugs in<br />

der Schweiz unvorhergesehene Überraschungen auf<br />

einen lauern.»<br />

Michael Neukom,<br />

Inhaber und Geschäftsführer bei Customer Cars in Rafz ZH<br />

eingeflogen und dann auf dem Landweg überführt.<br />

Die gängigste, kosteneffizienteste und<br />

sicherste Variante für die Fahrzeugüberführung<br />

aus den USA ist die Seefracht im Sammelcontainer.<br />

Hier wird das Auto in einem<br />

Container zusammen mit anderen Fahrzeugen<br />

geschützt über das Meer transportiert. Wer<br />

es noch kostengünstiger möchte, kann einen<br />

offenen Transport wählen. Neukom rät aber<br />

davon ab: «Bei einem offenen Transport über<br />

das Meer, der in der Regel mehrere Tage oder<br />

sogar Wochen dauert, kann es gut und gerne<br />

vorkommen, dass sich durch das Salzwasser<br />

Rost am Oldtimer breit machen kann. Auch<br />

besteht bei älteren Fahrzeugen das Risiko,<br />

dass sie nicht mehr ganz dicht sind und Wasser<br />

ins Fahrzeug eintreten kann.»<br />

Beim Thema Flüssigkeiten ist ebenfalls Vorsicht<br />

geboten. Gewisse Betriebsstoffe wie<br />

Klimaanlagenkältemittel, die in vergangenen<br />

Jahren in den USA verwendet werden durften,<br />

sind in Europa verboten. «Im Regelfall gleise<br />

ich es zur Sicherheit mit den Verkäufern so<br />

auf, dass sich bei der Überführung gar kein<br />

Kältemittel etc. mehr im Fahrzeug befindet<br />

und nur ein Minimum an Kraftstoff, um das<br />

Rangieren in und aus dem Container zu ermöglichen»,<br />

sagt der Garagist. So besteht auch<br />

keine Gefahr, dass durch geplatzte Leitungen<br />

unterwegs plötzlich etwas ausläuft.<br />

Steht dann der Neuerwerb des Kunden endlich<br />

bei Customer Cars auf dem Hof, wird der<br />

Oldie zuerst inspiziert. Was muss gemacht<br />

werden, damit das Fahrzeug die Motorfahrzeugkontrolle<br />

besteht, was hat der Kunde<br />

für Modifikationswünsche? Um ab dem Zeitpunkt<br />

der Schweizer Inverkehrssetzung auch<br />

nachvollziehen zu können, was regelmässig<br />

gemacht werden soll und was erledigt wurde,<br />

hat Neukom kurzerhand ein Universal-Oldtimer-Serviceheft<br />

entworfen: «Alte Fahrzeuge<br />

haben oft keine Servicehefte mehr, so haben<br />

wir eine einfache Lösung gefunden.» Schliesslich<br />

sei es wichtig, dass man die schönen Oldtimer<br />

nach dem Kauf auch artgerecht hegt<br />

und pflegt. <<br />

Weitere Infos unter:<br />

customercars.ch<br />

Heisse Fracht aus Übersee:<br />

Oldtimer in Containern für Fans in<br />

Europa. Illustration: Shutterstock<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2022</strong> 17


FOKUS OLD- & YOUNGTIMER FOKUS<br />

Fritz Kaiser und der berühmte<br />

1968 Lamborghini Miura aus dem<br />

Film «The Italian Job». Foto: The<br />

Kaiser Collection<br />

Fritz Kaiser<br />

Seine Passion geht über<br />

das Sammeln hinaus<br />

Der internationale<br />

Markt für Classic<br />

Cars steht an einem Scheideweg:<br />

Zukünftige Strassen zulassungen<br />

und die Entwicklung der Automobil industrie<br />

sind ein Thema, mit dem sich der Finanz unternehmer<br />

und leidenschaftliche Sammler Fritz Kaiser intensiv<br />

beschäftigt. Dabei geht es auch um die Frage, wie<br />

junge Menschen für das Kulturgut Auto gewonnen<br />

werden können. Reinhard Kronenberg<br />

An einem Abendessen in Zürich, zu dem Fritz Kaiser vor 20 Jahren<br />

eingeladen war, war auch ein bekannter Schweizer Ferrari-Sammler<br />

mit von der Partie. Dieser verabschiedete sich vorzeitig, aber mit einem<br />

Funkeln in den Augen und der Begründung, er müsse zur Marokko-<br />

Rallye fliegen. «Ich kaufte ein Auto und war dann bei der nächsten<br />

Marokko-Rallye ebenfalls dabei», erinnert sich Fritz Kaiser an jenen<br />

Moment. Der Rest ist eine Geschichte, wie sie Persönlichkeiten wie<br />

er schreiben, die eine Sache nie nur halb machen: Zwei Jahre später<br />

gewann Fritz Kaiser die Rallye zusammen mit seiner Frau Birgit in<br />

einem Mercedes 300 SL Roadster. Inzwischen besitzt der Liechtensteiner<br />

eine bemerkenswerte Sammlung von Sportwagen-Ikonen der<br />

1950er- und 1960er-Jahre, darunter einen Porsche 550 Spyder, einen<br />

sehr seltenen (weil linksgesteuerten) Aston Martin DB4 GT Short<br />

Wheel Base und jenen Lamborghini Miura, der im Film «The Italian<br />

Job» aus dem Jahr 1969 eine prominente Rolle hatte.<br />

Im Vergleich zu vielen anderen Sammlern geht Fritz Kaisers Leidenschaft<br />

zu Classic Cars deutlich weiter. Auf der einen Seite hilft sein<br />

Collector’s Office Sammlern bei administrativen, rechtlichen, steuerlichen<br />

und finanziellen Angelegenheiten sowie Versicherungsfragen.<br />

Auf der anderen Seite gründete er 2014 den Classic Car Trust. Kaiser<br />

hatte sich damals seit einiger Zeit mit dem globalen Classic-Car-Markt<br />

befasst und damit auch mit allen relevanten Fragen, die sich inzwischen<br />

akuter stellen denn je: Wo sind die historisch wichtigsten Fahrzeuge?<br />

Wer sind die wichtigsten Sammler? Was sind ihre Motive und<br />

langfristigen Pläne? Was machen Investoren und Spekulanten in diesem<br />

Markt? Und last but not least: Dürfen Oldtimer in zehn Jahren<br />

noch auf die Strasse?<br />

Das Team des «Classic Car Trust» begann, den Markt so profund zu<br />

analysieren, wie das noch nie jemand zuvor getan hatte. Resultat ist<br />

unter anderem The Key, ein jährlich erscheinendes Werk, das unter<br />

anderem die 100 wichtigsten Sammler weltweit publiziert (in der <strong>Ausgabe</strong><br />

2021 liegt Fritz Kaiser auf Position 82). Der Clou: Das Ranking basiert<br />

nicht primär auf dem finanziellen Wert einer Sammlung, sondern<br />

berücksichtigt zusätzlich qualitative Werte wie die historische Bedeutung<br />

der Sammlung, ihre Reputation, erhaltene Auszeichnungen und<br />

den Beitrag eines Sammlers zugunsten der Classic-Car-Community.<br />

Am «Tag der Schweizer Garagisten» vom 17. Januar 2023 spricht Fritz<br />

Kaiser über einen Milliardenmarkt am Scheideweg und den Generationswechsel,<br />

der im Classic-Car-Markt ansteht. Dabei steht der Markt<br />

vor einer ähnlichen Herausforderung wie das Autogewerbe: Wie begeistert<br />

man junge Menschen für das Kulturgut Auto? Fritz Kaiser hat einen<br />

möglichen Weg bereits beschritten: Er baut Simulatoren von Classic<br />

Cars, beschäftigt sich mit e-Sports und auch mit dem Metaverse. <<br />

1956 Porsche 550 Spyder <strong>–</strong> Fritz Kaiser<br />

beim Bernina Gran Turismo Rennen 2020<br />

Foto: The Kaiser Collection<br />

18<br />

<strong>Dezember</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


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FOKUS OLD- & YOUNGTIMER FOKUS<br />

Tipps von Öl- und Schmiermittelanbietern für Garagisten im Umgang mit Oldtimern<br />

Damit der Oldie wie<br />

geschmiert läuft<br />

Bei Young- und vor allem Oldtimern sind Ersatzteile oft rar oder dann rasch teuer. Daher gilt es, Klassiker<br />

vor Verschleiss zu schützen und zu pflegen. Möglich ist dies mit den passenden Ölen und Schmiermitteln.<br />

Heutige Hightech-Öle zum Beispiel sind für Veteranen teils ungeeignet. <strong>AUTOINSIDE</strong> wollte von<br />

den wichtigsten Anbietern wissen, welche Angebote sie für historische Fahrzeuge haben. Jürg A. Stettler<br />

Tom Markwalder, Mitglied der Geschäftsleitung der<br />

Rhiag Group GmbH<br />

Haben Sie spezielle Öl- und<br />

Schmiermittellinien für Oldtimer?<br />

Tom Markwalder, Mitglied der Geschäftsleitung<br />

der Rhiag Group GmbH: Ja, haben<br />

wir. Vor allem die Classic-Motoröle von Liqui<br />

Moly sind speziell auf die Anforderungen der<br />

klassischen Fahrzeuge mit und ohne Ölfilter<br />

abgestimmt. Sie können über den zuständigen<br />

Betreuer oder auch über die Liqui-Moly-<br />

Website und dort die Einsatzbereichsrubrik<br />

«Oldtimer» abgerufen werden.<br />

Gibt es inzwischen auch<br />

synthetisches Öl für Oldtimer?<br />

Nein. Man sollte keine modernen mineralische<br />

oder synthetische Motoröle in Oldtimermotoren<br />

verwenden. Diese brauchen<br />

mild- oder unlegierte Motoröle, damit sie<br />

möglichst ruhig und verschleissfrei laufen. Sie<br />

müssen Ölschlamm bilden können, um Abrieb<br />

und Schmutz in der Ölwanne zu binden.<br />

Haben Sie Experten, an die sich<br />

Garagisten bei Fragen zu Oldtimern<br />

wenden können?<br />

Ja, unseren Product Manager Öl & Chemie bei<br />

der LKQ Rhiag, Patrick Rüttimann, den die Garagisten<br />

unter patrick.ruettimann@rhiag.ch<br />

oder per Telefon 041 769 55 43 kontaktieren<br />

können.<br />

Kurt Schürch, Leiter Einkauf/Verkauf der Fibag AG<br />

Haben Sie spezielle Öl- und<br />

Schmiermittellinien für Oldtimer?<br />

Kurt Schürch, Leiter Einkauf/Verkauf der<br />

Fibag AG: Wir führen ein Vollsortiment von<br />

zwei renommierten Herstellern: Castrol Classic<br />

und Motorex Classic. Oldtimer Schmierstoffe<br />

von beiden Marken sind ab unserem<br />

Lager verfügbar.<br />

Gibt es inzwischen auch<br />

synthetisches Öl für Oldtimer?<br />

Einbereichsöle auf Mineralölbasis wurden bis<br />

Ende der 1960er-Jahre eingesetzt. Ab 1970 kamen<br />

auch Mehrbereichsöle zum Einsatz, welche<br />

dann auf paraffinischem Grundöl <strong>–</strong> Mineralöl<br />

aus gesättigten Kohlenwasserstoffen<br />

<strong>–</strong> aufgebaut waren und auch mit mehreren Additiven<br />

rezeptiert wurden. Beim Einsatz von<br />

synthetischen Polyalphaolefinfluiden <strong>–</strong> sogenannten<br />

PAO-Fluiden <strong>–</strong> ist Vorsicht geboten.<br />

Produkte mit Basisölen ohne Verwendung von<br />

Mineralölen können Dichtungsmaterialien<br />

und Kunststoffe von Old- und Youngtimern<br />

angreifen.<br />

Haben Sie Experten, an die sich<br />

Garagisten bei Fragen zu Oldtimern<br />

wenden können?<br />

In unserem Online-Shop ist jedes Classic-<br />

Motorenöl ausführlich beschrieben und erklärt.<br />

Für weitergehende Fragen empfehlen<br />

wir unseren Kunden, sich direkt an die Hersteller<br />

Castrol und Motorex zu wenden.<br />

20<br />

<strong>Dezember</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


FOKUS OLD- & YOUNGTIMER<br />

Young- und auch Oldtimer, wie<br />

beispielsweise der BMW 507<br />

im Bild, sollten auch bezüglich<br />

Öl- und Schmiermittel sorgsam<br />

behandelt werden. Bild: BMW<br />

Gibt es inzwischen auch<br />

synthetisches Öl für Oldtimer?<br />

Meines Wissens nicht. Die Motoren von Oldtimern<br />

und auch älterer Youngtimer bestehen<br />

aus anderen Werkstoffen und haben auch andere<br />

Fertigungstoleranzen und Ölwechselintervalle,<br />

deshalb haben wir auch Motoröle<br />

für Klassiker im Programm, die auf speziell<br />

entwickelten Rezepturen basieren.<br />

Haben Sie Experten, an die sich<br />

Garagisten bei Fragen zu Oldtimern<br />

wenden können?<br />

Unsere Anwendungstechniker des Servicetelefons<br />

sind ausgewiesene Experten am<br />

Hauptsitz in Ulm. Also keine ausgelagerte<br />

Hotline mit Mitarbeitern, die Fragenkataloge<br />

abprüfen und denen das technische Verständnis<br />

fehlt. Die Experten sind erreichbar unter<br />

+49 731 1420 871.<br />

Stefan Mäder, ESA-Experte sowie Inhaber/<br />

Geschäftsführer der British Inter Cars AG<br />

von Evans. Damit wird das Überkochen der<br />

Motoren verhindert, und das Kühlsystem<br />

korrodiert und verschlammt nicht.<br />

Gibt es inzwischen auch<br />

synthetisches Öl für Oldtimer?<br />

Millers Oils hat bereits vor 15 Jahren den Vorteil<br />

von teil- und vollsynthetischen Schmiermitteln<br />

in zeitgenössischen Viskositäten erkannt.<br />

Die Schmiermittel verhalten sich chemisch<br />

neutral gegenüber alten Materialien,<br />

sind jedoch auch thermisch und chemisch<br />

stabiler als herkömmliche mineralische Alternativen.<br />

Die Reibung und der Verschleiss<br />

werden dadurch massiv reduziert.<br />

Haben Sie Experten, an die sich<br />

Garagisten bei Fragen zu Oldtimern<br />

wenden können?<br />

Bei Fragen und Unklarheiten bei Schmierund<br />

Kühlflüssigkeiten für Oldtimer können<br />

sich ESA-Mitinhaber und ESA-Kunden an die<br />

Hotline 032 396 44 38 wenden. Als eidgenössisch<br />

diplomierter Automechaniker, Experte<br />

für Schmier- und Kühlflüssigkeitstechnik<br />

im klassischen Strassen- und historischen<br />

Rennsportbereich und Berufsbildner der IG<br />

der Fahrzeugrestauratoren, kurz IgFS, kann<br />

ich viele Fragen abdecken.<br />

David Kaiser, Leiter Forschung & Entwicklung/<br />

Anwendungstechnik der Liqui Moly GmbH<br />

Haben Sie spezielle Öl- und<br />

Schmiermittellinien für Oldtimer?<br />

David Kaiser, Leiter Forschung & Entwicklung/Anwendungstechnik<br />

der Liqui<br />

Moly GmbH: Ja, denn moderne Synthetiköle<br />

sind für Fahrzeuge älteren Datums generell<br />

ungeeignet, da sie nicht zu der damals verwendeten<br />

Motorentechnologie passen. Die<br />

Leistungsfähigkeit dieser Schmierstoffe entspricht<br />

nicht dem Anforderungsprofil klassischer<br />

Fahrzeuge. Hier ist eine völlig andere Additivierung<br />

notwendig, weil moderne aschefreie<br />

Öle einen Verschleissschutz haben, der<br />

auf andere Motormaterialien abgestimmt ist.<br />

Die in diesen Additivpaketen enthaltenen Detergenzien<br />

verhindern Schlammbildung <strong>–</strong> und<br />

das ist bei alten filterlosen Motoren eine Katastrophe.<br />

Haben Sie spezielle Öl- und<br />

Schmiermittellinien für Oldtimer?<br />

Stefan Mäder, ESA-Experte sowie Inhaber/<br />

Geschäftsführer der British Inter Cars AG:<br />

Moderne Schmiermittel sind nicht optimal für<br />

ältere Fahrzeuge geeignet. Sie sind oft zu dünn,<br />

beinhalten falsche oder zu aggressive Additive<br />

und sind nur auf modernste Fertigung<br />

und neuere Werkstoffe abgestimmt. Aus diesem<br />

Grund hat die ESA im April <strong>2022</strong> Millers<br />

Oils ins Sortiment aufgenommen. Die Qualität,<br />

gemessen an der API-Norm, ist gegenüber<br />

anderen klassischen Schmiermitteln wesentlich<br />

höher. Zum Beispiel fügt Millers Oils als<br />

einer von wenigen Herstellern weiterhin die<br />

wichtige Zink-/Phosphorlegierung bei <strong>–</strong> dies<br />

garantiert einen optimalen Schutz der älteren<br />

Metalllegierungen. Mit Millers Oils haben<br />

Young- und Oldtimer weniger Verschleiss,<br />

einen stabileren Öldruck, weniger Ölverlust,<br />

weniger Ölverbrauch und einen verbesserten<br />

Konservierungsschutz. Die Breite der Produktevielfalt<br />

von Motor-, Getriebe- und Hinterachsölen,<br />

speziellen Additiven und Treibstoffzusätzen<br />

für den Bleiersatz und Ethanolschutz<br />

deckt alle Wünsche ab. Das Sortiment wird<br />

ergänzt durch die wasserlose Kühlflüssigkeit<br />

Othmar Frey, Leiter Technischer Kundendienst der<br />

Motorex AG<br />

Haben Sie spezielle Öl- und<br />

Schmiermittellinien für Oldtimer?<br />

Othmar Frey, Leiter Technischer Kundendienst<br />

der Motorex AG: Ja, wir haben eine<br />

Classic Line. Die Motoröle haben wir speziell<br />

für alle Arten von Verbrennungsmotoren<br />

legiert, welche seit Beginn des vorletzten Jahrhunderts<br />

bis in die 1970er-Jahre eingesetzt<br />

wurden. Weiter haben wir für den technisch<br />

versierten Fachmann und Kunden einen Classic<br />

Guide. Der beschreibt genau, welche Öle,<br />

Fette und Getriebeöle Motorex in den unterschiedlichen<br />

Motoren und Aggregaten empfiehlt.<br />

Unsere Ein- und Fünfliter-Ölgebinde<br />

sind hochwertig gefertigt aus Blech, lackiert<br />

Fortsetzung Seite 22<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2022</strong> 21


FOKUS OLD- & YOUNGTIMER FOKUS<br />

mit eingelötetem Ausguss <strong>–</strong> wie es sich gehört,<br />

denn uns liegen die historischen Fahrzeuge<br />

am Herzen.<br />

Gibt es inzwischen auch<br />

synthetisches Öl für Oldtimer?<br />

Natürlich gibt es auch Fahrzeuge, welche mit<br />

synthetischen oder vollsynthetischen Ölen<br />

bestückt werden. Das sind aber eher Ausnahmen,<br />

im Normalfall werden Mineralöle<br />

eingesetzt. Beim Einsatz von synthetischen<br />

Produkten ist vorgängig die Dichtungsverträglichkeit,<br />

die Materialbeschaffenheit und<br />

die Konstruktion sowie die Historie des Fahrzeugs<br />

zu betrachten.<br />

Haben Sie Experten, an die sich<br />

Garagisten bei Fragen zu Oldtimern<br />

wenden können?<br />

In unserem technischen Kundendienst arbeiten<br />

ausgewiesene Fachleute, welche alle ihr<br />

Spezialgebiet haben. Jeder kann die vielfältigen<br />

Fragen zu Old- und Youngtimer rund<br />

um Schmiermittel, Konservierung, Inbetriebnahme<br />

und Einlagerung beantworten. Sollte<br />

unser Classic Guide die Frage nicht beantworten<br />

können, beraten wir Garagisten gerne im<br />

persönlichen Fachgespräch.<br />

Jane Nüssli, Corporate Relations der Shell<br />

(Switzerland) AG<br />

Haben Sie Experten, an die sich<br />

Garagisten bei Fragen zu Oldtimern<br />

wenden können?<br />

Es gibt ein Technical Helpdesk in Deutschland,<br />

an den man sich jeder Zeit mit Fragen<br />

wenden kann. Seine E-Mail lautet<br />

technik@shell.com. Alternativ kann man sich<br />

natürlich auch an die Maagtechnic in Dübendorf<br />

als spezialisiertem Industriedienstleister<br />

und unserem Distributor in der Schweiz wenden.<br />

Maagtechnic kann bei technischen Fragen<br />

weiterhelfen, Daniel Hêche ist der kompetente<br />

Anwendungsberater für Schmierstoffe.<br />

Eric Somogyi, Marketing der Midland/Oel-Brack AG<br />

Haben Sie spezielle Öl- und<br />

Schmiermittellinien für Oldtimer?<br />

Eric Somogyi, Marketing der Midland/Oel-<br />

Brack AG: Eine eigene Produktelinie für Klassiker<br />

haben wir noch nicht, aber wir bieten<br />

eine Reihe von Produkten für Old- und Youngtimer<br />

an. Das sind zum einen unsere Einbereichsöle<br />

wie Non Detergent 30 für Fahrzeuge<br />

aus der Vor- und Nachkriegszeit. Zum anderen<br />

Midland Performance 20W-50 für Klassiker<br />

ab den 1960er-Jahren. Bei Youngtimern empfehlen<br />

wir Midland Avanza 5W-40 und Midland<br />

Avanza 10W-40. Komplettiert wird das<br />

Angebot durch Additive wie den Fuel Injector<br />

Cleaner + Water Remover. Er reinigt das Einspritzsystem<br />

und bindet Wasser, was gerade<br />

bei Autos, die lange stehen, sehr zu empfehlen<br />

ist. Eine besondere Stellung nimmt der Midland<br />

Zinc Booster ein: Mit ihm kann der Zinkund<br />

Phosphorgehalt im Motorenöl gezielt erhöht<br />

werden. Das ist gerade bei US-Classics<br />

mit zentraler Nockenwelle wichtig, die sonst<br />

unter Verschleiss leiden.<br />

Gibt es inzwischen auch<br />

synthetisches Öl für Oldtimer?<br />

Ja, das gibt es. Ein Beispiel dafür ist das vollsynthetische<br />

Midland Synqron 10W-60, das<br />

für Oldtimer <strong>–</strong> zum Beispiel für BMW-M.<br />

Fahrzeuge wie den M3 E30 oder den M5 E34<br />

<strong>–</strong> verwendet werden kann. Eher auf jüngere<br />

Klassiker zielt das vollsynthetische Midland<br />

Synqron 5W-50 ab, unter anderem geeignet<br />

für die Porsche-Baureihen 986 <strong>–</strong> den Boxster<br />

<strong>–</strong> und den 996er-911 aus den 1990er-Jahren.<br />

Haben Sie Experten, an die sich<br />

Garagisten bei Fragen zu Oldtimern<br />

wenden können?<br />

Die ersten Ansprechpartner für Profis sind<br />

die Midland-Regionalberater. Diese Ölspezialisten<br />

im Aussendienst antworten gerne<br />

auf alle Fragen. Bei uns im Haus sind Lukas<br />

Noth und Michael Brack zwei von vielen Experten,<br />

die zusätzlich zur Verfügung stehen.<br />

Mein Tipp ist allerdings ein anderer: Fragen<br />

Sie zuerst unseren Oil-Finder, den Garagisten<br />

online auf Midland.ch finden. Hier entdeckt<br />

man für jedes Fahrzeug das passende<br />

Produkt <strong>–</strong> bei Youngtimern und neueren Personenwagen<br />

reicht sogar die Typenscheinnummer.<br />

<<br />

Haben Sie spezielle Öl- und<br />

Schmiermittellinien für Oldtimer?<br />

Jane Nüssli, Corporate Relations der Shell<br />

(Switzerland) AG: Shell bietet keine speziellen<br />

Classic-Produkte an. Grundsätzlich werden<br />

die Bedürfnisse der Oldtimer über die<br />

hochviskosen Produkte Sortenreihe Shell Helix<br />

HX6 bis HX8 abgedeckt.<br />

22<br />

<strong>Dezember</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


Keine<br />

Spassbremse<br />

Bosch gratuliert zum<br />

Jubiläum


FOKUS OLD- & YOUNGTIMER<br />

Synthetischer Treibstoff<br />

Den Charakter eines<br />

Oldtimers bewahren<br />

Die Amag Gruppe führt gemeinsam mit der Empa seit dem Sommer eine Testreihe durch, um Old- und<br />

Youngtimer auf ihre Verträglichkeit mit synthetischem Treibstoff zu prüfen. Um auf politischer Ebene etwas<br />

zu bewirken, müssen Beweise vorliegen, dass dieses Zusammenspiel funktioniert. Davon ist Dino Graf,<br />

Leiter Group Communication und Public Affairs bei der Amag Gruppe und verantwortlich für die historische<br />

Fahrzeugsammlung, überzeugt. Cynthia Mira<br />

bisher nicht. «Wir sind zuversichtlich, dass die Studie zeigen<br />

wird, dass es funktioniert, allenfalls mit gewissen kleinen,<br />

vorsorglichen Massnahmen an den Motoren. Zum Beispiel<br />

die Art der Dichtungen oder Schläuche.»<br />

Dino Graf,<br />

Leiter Group Communication und<br />

Public Affairs bei der Amag Gruppe<br />

Bis in grossen Mengen synthetischer<br />

Treibstoff für den Individualverkehr<br />

zur Verfügung steht, wird es noch<br />

dauern. Dennoch steckt enorme<br />

Hoffnung in klimafreundlicherer<br />

Treibstoffvarianten. Sie<br />

lässt auch das Herz von Oldtimer-Fans<br />

höherschlagen,<br />

ist mit Synfuels doch eine<br />

Alternative gefunden, um<br />

künftig umweltbewusster<br />

mit alten Fahrzeugen auf den<br />

Strassen unterwegs zu sein <strong>–</strong><br />

sofern dieses Zusammenspiel<br />

denn funktioniert. Bisher gab<br />

es noch keine Studie, die sich mit<br />

dieser Thematik auseinandersetzte.<br />

Die erste Untersuchung mit historischen<br />

Fahrzeugen, welche die Amag Gruppe zusammen<br />

mit der Empa durchführt, läuft seit wenigen<br />

Monaten. Die grösste Hürde lag darin, den neuen Treibstoff<br />

überhaupt aufzutreiben. «Wir wollten 100 Prozent synthetischen<br />

Treibstoff und konnten am Ende einen Lieferanten in Deutschland<br />

finden, der uns die benötigten 1000 Liter liefern konnte», sagt Dino<br />

Graf, Leiter Group Communication der Amag Gruppe. Derzeit laufen<br />

die Prüfungen zur Materialverträglichkeit. Zu Schwierigkeiten kam es<br />

Foto: Shutterstock<br />

Zum Testprozedere gehört die klassische Materialprüfung<br />

verschiedener Komponenten zwischen Benzintank<br />

und Motor in Kombination mit Synfuels,<br />

darunter fallen Benzinleitungen, Dichtungen,<br />

Vergaser, Einspritzelemente und dergleichen.<br />

Danach folgen Fahrversuche. «Hier wird<br />

geprüft, ob die unregelmässige Nutzung<br />

<strong>–</strong> fahren, abstellen, wieder fahren <strong>–</strong><br />

eine Auswirkung hat.» Zum Einsatz<br />

kommen Fahrzeuge aus dem Amag<br />

Fuhrpark mit diversen Antriebseinheiten<br />

und aus verschiedenen<br />

Epochen. Als dritte Testeinheit<br />

folgen dann Abgastests.<br />

Dass der Betrieb mit Synfuels<br />

bei Neuwagen problemlos<br />

funktioniert, ist bereits<br />

bewiesen. In Deutschland<br />

hat die Verwendung mit<br />

E10-Treibstoffen (10 Prozent<br />

Ethanol) allerdings gezeigt, dass<br />

bei älteren Fahrzeugen vor allem<br />

Dichtungen, Schläuche und Aluminiumteile<br />

angegriffen werden. «Da in<br />

Synfuels kein Ethanol ist, sollte das nicht<br />

passieren <strong>–</strong> doch probieren ist besser als studieren»,<br />

so Graf. Er plädiere dafür, den Herausforderungen in<br />

der Branche mit Technologieoffenheit zu begegnen. «Selbst wenn die<br />

Individualmobilität in Europa sich in Richtung Elektromobilität entwickeln<br />

wird, müssen wir uns bewusst sein, dass auch in zwanzig<br />

Jahren noch eine grosse Anzahl an Fahrzeugen mit Verbrennermotor<br />

unterwegs sein wird.» Die Schätzungen liegen in der Schweiz für 2040<br />

24<br />

<strong>Dezember</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


FOKUS OLD- & YOUNGTIMER<br />

«Wir sind zuversichtlich,<br />

dass die Studie zeigen wird,<br />

dass es funktioniert […]»<br />

Dino Graf,<br />

Leiter Group Communication und Public Affairs bei der Amag Gruppe<br />

Synfuels könnten die Lösung für das klimafreundliche Fahren mit Oldtimern sein.<br />

Foto: Istock<br />

bei noch rund zwei Millionen. «Wenn wir den CO 2 -Ausstoss senken<br />

wollen, müssen wir auch diese Flotte entfossilisieren.» Nicht zuletzt<br />

dienen die Resultate dieser einjährigen Untersuchung mit Synfuels<br />

auch dazu, um künftigen einseitigen politischen Entscheidungen mit<br />

Fakten zu begegnen. «Wir glauben, dass es wichtig ist, die CO 2 -Frage<br />

für Oldtimer positiv zu beantworten, um politische Vorstösse und<br />

allfällige einschränkende Beschlüsse mit entsprechenden Fakten und<br />

Lösungen verhindern zu können», sagt er. Nur müsse dann, um Synfuels<br />

als Lösung für einen CO 2 -freien Oldtimergenuss zu propagieren,<br />

der Beweis erbracht sein, dass alte Technik und neuer Treibstoff funktionieren.»<br />

Ein Umbau auf Elektroantrieb in historischen Fahrzeugen<br />

erachte er persönlich als keine praktikable Lösung. «Das verändert<br />

den Charakter des Oldtimers und degradiert ihn zu einer alten Hülle<br />

mit neuer Technik, ohne Seele.» <<br />

POWER.<br />

PERFORMANCE.<br />

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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2022</strong> 25


FOKUS OLD- & YOUNGTIMER FOKUS<br />

PS-Hexer Mario Illien über E-Fuels<br />

«Ich habe kein Problem<br />

mit dem Elektroantrieb, aber …»<br />

«Sobald eine Planungssicherheit<br />

besteht und die Investitionen<br />

fliessen, glaube ich, dass in vier<br />

bis fünf Jahren grosse Mengen an<br />

E-Fuels verfügbar sein können»:<br />

Mario Illien, Ingenieur, Gründer<br />

und Mitbesitzer von Ilmor.<br />

Foto: AGVS-Medien<br />

Lesen Sie das<br />

ganze Interview<br />

auf agvs-upsa.ch<br />

26<br />

<strong>Dezember</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


FOKUS OLD- & YOUNGTIMER<br />

Mit E-Fuels wären in kurzer Zeit ganze Fahrzeugflotten<br />

mit einer CO 2 -Reduktion von 85 % unterwegs, längerfristig<br />

sogar die weltweit 1,4 Milliarden Fahrzeuge mit<br />

einem Verbrennungsmotor. «Die Technologie ist bekannt<br />

und anwendbar», sagt der legendäre Schweizer<br />

Motorenkonstrukteur Mario Illien. Er ist überzeugt, dass<br />

bereits in wenigen Jahren genügend grosse Mengen<br />

an E-Fuels verfügbar sein können <strong>–</strong> falls endlich<br />

Planungs sicherheit besteht. Reinhard Kronenberg<br />

Herr Illien, was genau ist Ihre Motivation, sich für das Thema<br />

E-Fuels zu engagieren? Mehr als einfach nur Nostalgie, oder?<br />

Mario Illien, Ingenieur, Gründer und Mitbesitzer von Ilmor: Meine<br />

Motivation ist, die bestehenden grossen CO 2 -Verursacher anzugehen,<br />

um schnell und effizient eine wesentliche CO 2 -Reduktion zu erzielen.<br />

Mit E-Fuels, also synthetisch hergestelltem Diesel, Heizöl, Kerosin<br />

oder Benzin, könnten in relativ kurzer Zeit bestehende Flotten<br />

und Einrichtungen weiter betrieben und genutzt werden. Besonders<br />

in den Wintermonaten sind saubere und speicherbare Energieträger<br />

wichtig für unsere Versorgung. Auch die heute global etwa 1.4 Milliarden<br />

grosse Fahrzeugflotte mit Verbrennungsmotoren könnten innerhalb<br />

einer nützlichen Frist dekarbonisiert werden.<br />

Obschon praxistauglich und bereits produziert, fristen E-Fuels<br />

nach wie vor ein Schattendasein. Warum, glauben Sie, ist das so?<br />

Vor allem die Planungsunsicherheit, fehlende Verlässlichkeit der Politik<br />

und die ständigen Änderungen der Gesetzgebung halten die grossen<br />

Investitionen für die notwendigen Produktionseinrichtungen dieser<br />

synthetischen Energieträger zurück. Die Technologie selbst ist längst<br />

bekannt <strong>–</strong> und anwendbar.<br />

Mindestens einen Schönheitsfehler haben E-Fuels: Die Partikelemissionen<br />

beim Verbrennen von E-Fuels sind zwar deutlich niedriger<br />

als bei einem herkömmlichen, mit E10 betankten Auto, aber die Stickoxydwerte<br />

sind auf demselben Niveau wie bei einem herkömmlichen<br />

Benziner. Und die Kohlenstoffmonoxyd-Emissionen verdreifachen sich.<br />

Macht das die Argumentation pro E-Fuels schwieriger?<br />

Ich habe auch von Tests gelesen, bei denen die Kohlenmonoxyd-<br />

Emissionen um einiges höher waren als bei konventionellen Kraftstoffen.<br />

Die hohen Kohlenmonoxyd-Emissionen deuten auf eine unvollständige<br />

Verbrennung hin. Jetzt stellt sich die Frage: Was waren<br />

die Eigenschaften von diesen speziell für diese Tests hergestellten<br />

E-Fuels? Wenn E-Fuels als Benzin in bestehenden Fahrzeugen genutzt<br />

werden, muss der Kraftstoff vergleichbare Charakteristiken aufweisen<br />

wie konventionelle Kraftstoffe. Die Stickoxyde sind vorhanden, aber<br />

mit den heutigen Abgasreinigungsanlagen beherrschbar.<br />

Ein zweiter Schwachpunkt in der Argumentationskette pro E-Fuels<br />

ist der im Vergleich zum Elektromotor und zur Brennstoffzelle sehr<br />

tiefe Wirkungsgrad. Wie argumentieren Sie hier?<br />

Bei der Anwendung von Kraftstoffen ist Effizienz gefragt. Ja, der Elektromotor<br />

verfügt über einen hohen Wirkungsgrad. Der ist aber nur<br />

ein kleiner Teil eines insgesamt ineffizienten Systems, das die Stromproduktion,<br />

die Transformation, den Transport, die Batterie, die Ladeund<br />

Entladeverluste, die Leistungselektronik und auch das Gewicht<br />

umfasst. Auch die Brennstoffzelle ist auf einen wasserstoffbasierten<br />

Energieträger angewiesen und erreicht selbst einen Wirkungsgrad von<br />

zirka 40 Prozent. Bei der Elektrolyse entstehen zirka 40 Prozent Verluste<br />

und bei der Brennstoffzelle noch einmal 60 Prozent. Also bleiben<br />

zirka 24 Prozent für die Nutzung. Sofern die synthetischen Energieträger<br />

richtig und sinnvoll eingesetzt werden, sind sie eine wichtige und<br />

gute Alternative zum Strom aus der Steckdose.<br />

E-Fuels sind noch nicht marktreif. Wie lange, denken Sie, würde es<br />

gehen, bis man E-Fuels an der nächsten Tankstelle tanken könnte?<br />

Für die Produktion von E-Fuels ist Wasserstoff notwendig. Dabei gehen<br />

bei der Elektrolyse ca. 40 Prozent der elektrischen Energie verloren.<br />

Dieser Arbeitsgang sollte aber nur mit erneuerbaren Energien wie<br />

Sonne und Wind in Gegenden dieser Welt durchgeführt werden, wo<br />

diese ganz jährlich, konstant und im Überfluss vorhanden sind. Dieser<br />

Schritt ist notwendig, egal wie und wo der Wasserstoff weiterverwendet<br />

wird. Die Technologie ist vorhanden und vielerorts auch der<br />

Wille, zu investieren. Sobald eine Planungssicherheit besteht und die<br />

Investitionen fliessen, glaube ich, dass in vier bis fünf Jahren grosse<br />

Mengen verfügbar sein können.<br />

Sie sagen, dass wir eine Offenheit gegenüber allen Technologien<br />

brauchen, um die von der Politik verordneten Klimaziele überhaupt<br />

zu erreichen. Was fällt aus Sicht des Praktikers ausser E-Fuels<br />

noch unter Technologieoffenheit?<br />

Für verschiedene Einsatzzwecke werden sich unterschiedliche Technologien<br />

durchsetzen. Es sollten nicht einzelne Technologien unterstützt und<br />

gefördert werden, sondern die Ziele sollten klar definiert sein, damit die<br />

Industrie die entsprechenden Lösungen bereitstellen kann. Zurzeit ist<br />

es für die Industrie billiger, E-Autos zu produzieren, als keine zu bauen.<br />

Also ein völlig falscher Anreiz. In diesem Zusammenhang bräuchte es<br />

auch noch ein bisschen Vernunft der Hersteller und der Bevölkerung.<br />

Heutzutage sind fast sämtliche Autos zu gross und viel zu schwer. Wer<br />

braucht einen 2.5 Tonnen schweren SUV in unseren Breitengraden, um<br />

die Kinder zur Schule zu fahren? Eigentlich völliger Unsinn. Thermische<br />

Solaranlagen werden in einer Zeit der Elektrohysterie zu stark vernachlässigt,<br />

könnten aber einen wesentlichen Teil für die Warmwasseraufbereitung,<br />

Heizungsunterstützung und Schwimmbadheizungen beitragen.<br />

Sie sagen, moderne Dieselautos seien gesamthaft gesehen nach<br />

wie vor sauberer als Elektroautos. Wie begründen Sie das?<br />

Um effizient zu fahren, und davon bin ich nach wie vor überzeugt,<br />

müssen serielle leichte Hybridfahrzeuge mit einem kleinen effizienten<br />

Verbrenner <strong>–</strong> Benzin oder Diesel mit synthetischem Kraftstoff <strong>–</strong> und<br />

einer kleinen Batterie gebaut werden. Die Gesamteffizienz eines Dieselfahrzeuges<br />

ist immer noch besser als Elektroautos mit 600-700 kg<br />

Batterien und einem eher schlechten Strommix. In diesem Zusammenhang<br />

muss die globale oder europäische Stromproduktion in Betracht<br />

gezogen werden. Zudem steuern wir mit der E-Mobilität in eine<br />

totale Abhängigkeit von China, die noch wesentlich grösser und gefährlicher<br />

ist als unsere Gasabhängigkeit von Russland. Die Menschheit<br />

und besonders die Politik scheinen aus der Vergangenheit nichts<br />

zu lernen. <<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2022</strong> 27


FOKUS ÖL & SCHMIERMITTEL FOKUS<br />

Eine raffinierte Sache<br />

Wie Überbleibsel<br />

von Kleinstlebewesen<br />

unsere Autos schmieren<br />

In 4000 Meter Tiefe und bei Temperaturen bis zu 150 Grad entsteht<br />

wertvoller Rohstoff. Vom Fördern des Öls bis zum Punkt, an dem die<br />

viskose Flüssigkeit im Fahrzeug seine vitale Rolle als Schmiermittel<br />

erfüllt, damit moderne Motoren rund laufen, braucht es aber eine<br />

ganze Reihe an Schritten. Max Fischer<br />

In der Regel ist es nicht so, dass ein Cowboy<br />

an einer sprudelnden Ölfontäne in der<br />

Wüste Nevadas steht und das flüssige Gold<br />

mit einer schmutzigen Blechtasse auffängt,<br />

um es dann direkt in seinen schwarzen, aber<br />

motorisierten Mustang zu kippen.<br />

Doch obwohl dieses Bild sehr plakativ und<br />

vereinfacht ist, hat es doch im Kern etwas<br />

Wahres. Nachdem Carl Benz 1886 den Erfolgszug<br />

des Fahrzeugs mit Verbrennungsmotor<br />

eingeläutet hatte, erlebte der Markt<br />

für Öl zu Beginn des 20 Jahrhunderts speziell<br />

in den USA einen massiven Aufschwung.<br />

Zeitgleich wurde in Beaumont, Texas, im<br />

Jahr 1901 das Spindletop-Ölfeld entdeckt.<br />

Die erste Bohrung bescherte dort die gleiche<br />

Menge Öl, die bisher insgesamt anderswo<br />

gefördert worden war! Mit dem exponentiellen<br />

Anstieg der Fahrzeugproduktion in<br />

Nordamerika war der Boden für das lukrative<br />

neue Geschäftsfeld geebnet.<br />

Erdölgewinnung ist und war schon immer<br />

ein aufwendiger Prozess. Bis das «schwarze<br />

Gold» als Schmier- oder Betriebsmittel im<br />

Motor landet, braucht es einige Schritte. Motorex<br />

Schweiz bringt für <strong>AUTOINSIDE</strong> Licht<br />

ins Dunkel dieses Prozesses. In einem ersten<br />

Schritt heisst es suchen, bis Öl gefunden wird<br />

<strong>–</strong> oder im Ölschürfer-Jargon auch Prospektion<br />

und Exploration: In der heutigen Zeit beginnt<br />

die Ölsuche nicht wie früher mit einem guten<br />

Riecher und einem Bohrer, sondern mit Aufnahmen<br />

aus der Luft. Mit diesen kann sich<br />

ein Geologe ein Bild der Gesteinsschichten<br />

machen und bestimmt dann Stellen für die<br />

Untersuchung. Dieser Schritt nennt sich Prospektion.<br />

In einem zweiten Schritt wird das engere Gebiet<br />

bestimmt, in welchem aktiv gesucht werden<br />

soll. Nach lokalen Erdoberflächen- und Bodenuntersuchungen<br />

werden Explorationsbohrungen<br />

durchgeführt, die bis zu 1500 Meter<br />

tief gehen können. Findet man Öl, beginnt das<br />

eigentliche Fracking. Dabei durchbohrt man<br />

das Gestein und bricht es hydraulisch auf. Mithilfe<br />

von Rollen- und Diamantmeisseln wird<br />

bis in ungefähr 10000 Meter Tiefe gebohrt.<br />

Danach wird das Bohrloch verrohrt, damit<br />

das Öl an die Erdoberfläche befördert werden<br />

kann. Im besten Fall reichen die Druckverhältnisse<br />

im Boden aus, damit das Öl ohne zusätzlichen<br />

Energieaufwand an die Oberfläche<br />

tritt. Andernfalls werden Tiefpumpen eingesetzt,<br />

die den benötigten Druck erzeugen, um<br />

das Öl zu gewinnen. Bei Motorex kommt der<br />

Grossteil des Öls aus Quellen in der Nordsee,<br />

vor der Küste Venezuelas und in Nordafrika.<br />

Nach der Ölgewinnung wird das flüssige<br />

Schwarz in der Raffinerie durch Destillation,<br />

Entschwefelung und Veredelung in fünf verschiedenen<br />

Basisölqualitäten angeboten. Diese<br />

werden von Motorex in der benötigten Quali-<br />

28<br />

<strong>Dezember</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


FOKUS<br />

In Spindletop im US-Bundesstaat Texas wurde 1901 ein riesiges Ölvorkommen<br />

entdeckt. Ein Jahr später gab es bereits 440 Brunnen, und etwa 17,5 Millionen<br />

Fässer Öl wurden gefördert. Foto: Library of Congress/The Bernier Publ. Co., N.Y.<br />

tät und Menge auf dem Weltmarkt eingekauft.<br />

Für die Verwendung als sogenanntes Grundöl<br />

in Schmierstoffen kommen neben dem Rohstoff<br />

Erdöl heute immer mehr alternative Produkte<br />

(Synthesefluids, pflanzliche Öle etc.)<br />

mit besonders vorteilhaften Eigenschaften<br />

zum Einsatz. Basisöle für Schmiermittel entstehen<br />

lediglich als Nebenprodukt bei der<br />

Alle Ölprodukte werden vor der<br />

Auslieferung im hauseigenen Labor<br />

von Motorex geprüft. Foto: Motorex<br />

Raffination von Rohöl zu Treibstoffen und<br />

machen nur etwa ein bis zwei Prozent des gesamten<br />

Outputs aus. Alle Mineralölprodukte<br />

von Motorex werden weitgehend auf Strasse<br />

und Schiene feinverteilt. Bahnkesselwagen<br />

mit bis zu 50 000 Liter Inhalt und Tankwagen<br />

befördern die Basisöle auf direktem Weg zu<br />

Motorex nach Langenthal BE.<br />

Hier werden die Rohstoffe veredelt, indem<br />

die Basisfluide in Mischbehältern zusammengeführt<br />

werden. Dieser Mischprozess kann<br />

bis zu 17 Stunden dauern. Im Anschluss resultiert<br />

aus diesem Mischprozess eine stabile,<br />

homogene Verbindung. Ein letzter kritischer<br />

Check durch das betriebsinterne Labor, und<br />

die fertigen Produkte können in Container,<br />

Fässer und Kleingebinde abgefüllt werden.<br />

Die fertig produzierten Schmierstoffe werden<br />

in Langenthal gelagert, wodurch schweizweit<br />

kurze Lieferzeiten gewährleistet werden<br />

können. Mit den 13 Lastwagen von Motorex<br />

wird das Öl direkt zu den Garagisten geliefert.<br />

Europaweit werden durch zwei weitere Produktionsstandorte<br />

in Polen und Frankreich<br />

sowie drei weitere Verteilzentren kurze Lieferzeiten<br />

sichergestellt.<br />

Ist es im Garagenbetrieb angekommen, steht<br />

das fertige Ölprodukt im Kanister im Regal<br />

oder befindet sich im grossen Ölfass, bis es<br />

endlich soweit ist: Die Millionen Jahre alten<br />

Überbleibsel von Kleinstlebewesen, die auf<br />

dem Meeresboden zu Faulschlamm verrotten<br />

und sich unter Druck und Wärme über Jahrtausende<br />

in Erdöl verwandeln, leisten Dienst<br />

an der Menschheit oder zumindest der Mobilität<br />

<strong>–</strong> in Motoren und Getriebe der Fahrzeuge.<br />

Der Garagist zieht die Schutzkappe der<br />

Ölflasche ab und giesst nach Herstellervorgaben<br />

die benötigte Menge Öl ins Auto. Motor<br />

an <strong>–</strong> läuft wie geschmiert. <<br />

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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2022</strong> 29


FOKUS ÖL & SCHMIERMITTEL<br />

Konzerne investieren in die Zukunft<br />

Die Ölbranche<br />

auf dem Weg<br />

ins Grüne<br />

Die Mineralöl- und Gasriesen wappnen sich<br />

für den Wandel weg von fossilen Brennstoffen,<br />

bauen Solar- und Windparks, setzen auf<br />

E-Fuels <strong>–</strong> und wie Schweizer Tankstellenbetreiber<br />

auf Wasserstoff: Ein Einblick,<br />

wie die Branche rund um BP, Shell oder<br />

Total und Avia, Coop oder Migros ins<br />

Morgen fährt. Timothy Pfannkuchen<br />

30<br />

<strong>Dezember</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


FOKUS ÖL & SCHMIERMITTEL<br />

Wandel einer Branche am Beispiel Shell: Noch sind<br />

Öl und Erdgas wie von der Förderplattform im Golf<br />

von Mexiko das Kernbusiness <strong>–</strong> aber bereits heute<br />

setzt Shell etwa auch auf Solarparks wie im Oman<br />

oder auf Windkraft etwa in der Nordsee. Fotos:<br />

Shell International (l.), Haitham Al Farsi/Shell (o.),<br />

Stuart Conway/Shell (u.)<br />

Manchmal sagen Zahlen mehr als Worte: Dass Öl- und<br />

Gaskonzerne eine Wirtschaftsmacht sind, ist kein Geheimnis.<br />

Doch wie gross Mineralölriesen tatsächlich<br />

sind, verblüfft dann doch immer wieder: 2021 hat<br />

Saudi Aramco rund 105 Milliarden Franken Gewinn<br />

geschrieben. Mal zum Vergleich: Wäre der von den<br />

67 000 Mitarbeitenden erwirtschaftete Umsatz von<br />

rund 380 Milliarden Franken ein Bruttoinlandsprodukt,<br />

läge die saudische Staatsfirma auf dem Niveau der<br />

Wirtschaftsleistung von Südafrika <strong>–</strong> oder der halben<br />

Schweiz. Doch entsprechend gross ist natürlich auch der<br />

CO 2 -Fussabdruck: Experten schätzen, dass 4,4 Prozent<br />

des globalen CO 2 -Ausstosses des Energiebereichs alleine<br />

von Saudi-Aramco-Produkten stammen.<br />

Genau deshalb kehrt die Politik fossilen Brennstoffen zunehmend<br />

den Rücken zu <strong>–</strong> und die Mineralölkonzerne ihrerseits<br />

setzen ergo zunehmend auf alternative Energien,<br />

um in die grüne Zukunft zu fahren. Da werden Solar- und<br />

Windparks gebaut. Etwa bei Shell: Der niederländisch-britische<br />

Konzern, der übrigens den innovativen Bioschmierstoffbereich<br />

des Schweizer Familienunternehmens Panolin<br />

aus Madetswil ZH übernimmt, will spätestens 2050 ein<br />

Netto-Null-Emittent sein. Auch baut Shell in Rotterdam (NL)<br />

bis 2025 die grösste Elektrolyseanlage für grünen Wasserstoff<br />

in Europa, um bis zu 60 000 Kilo H 2 täglich zu produzieren. In der<br />

Schweiz fördert Shell beispielsweise ein Waldklimaschutzprojekt<br />

der Oberallmeindkorporation Schwyz.<br />

Der französische Konzern Total baut das Elektroautoladeinfrastrukturnetz<br />

aus. «Dank der Einnahmen aus Öl- und Gasgeschäft können wir<br />

massiv in Ladeinfrastruktur investieren und unsere Transformation beschleunigen»,<br />

erklärt Total-Marketingchef Alexis Vovk. Bei BP sagte CEO<br />

Bernard Looney 2021: «Ich bin überzeugt, dass zum Erreichen der Pariser<br />

Klimaziele die Unterstützung von Greening Companies unabdingbar ist<br />

<strong>–</strong> also von Unternehmen, die noch nicht emissionsarm sind, aber sich<br />

ernsthaft in diese Richtung bewegen.» Er stimme zudem zu, zur Lösung<br />

der Klimafrage müsse man auch «dort ansetzen, wo die Emissionen sind».<br />

Die grössten der Grossen<br />

Mineralölkonzerne nach Unternehmenswert 2021 in Mrd. USD<br />

Rang Name Land Wert<br />

1 Saudi Aramco Saudi-Arabien 1897<br />

2 Exxon Mobil USA 240<br />

3 Chevron USA 199<br />

4 Reliance Industries Indien 165<br />

5 Royal Dutch Shell UK/Niederlande 152<br />

6 Total Energies Frankreich 118<br />

7 BP UK 158<br />

8 Sinopec China 83<br />

9 Rosneft Russland 78<br />

10 Gazprom Russland 74<br />

Quelle: Statista.com<br />

Fortsetzung Seite 32<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2022</strong> 31


FOKUS ÖL & SCHMIERMITTEL<br />

Vorreiter Schweiz: Tankstellen von<br />

Avia, Coop oder Migrol und Detailhändler<br />

wie Coop, Migros oder<br />

Spar engagieren sich für Wasserstoff.<br />

Im Bild die Avia-H 2 -<br />

Tankstelle Gossau SG.<br />

Foto: AGVS-Medien<br />

Ohne saubere Verbrennungsmotoren wird es tatsächlich kaum gehen,<br />

sollen die CO 2 -Emissionen schnell gesenkt werden. Schliesslich nähert<br />

sich der Anteil an Elektroautos bei den weltweiten Neuwagenimmatrikulationen<br />

je nach Rechnung der Acht- bis Zehn-Prozent-Grenze,<br />

aber noch fahren von den rund 1,4 Milliarden Autos auf der Welt gerade<br />

mal 17 Millionen, also aktuell gut 1,2 Prozent und je nach Statistik<br />

teils auch mal unter einem Prozent, mit Strom. Es gilt daher, auch bestehende<br />

Flotten grüner zu machen <strong>–</strong> und hier kommt den Ölmultis<br />

mit ihrer Infrastruktur, Legionen von Forschern sowie Finanzmacht<br />

eine entscheidende Rolle zu. Zudem wollen die Konzerne eben fit werden<br />

für die Zeit nach fossilen Brennstoffen und könnten bei synthetischen<br />

E-Fuels, schadstoffarmen herkömmlichen Treibstoffen oder grüner<br />

Stromerzeugung den Wandel vorantreiben oder die Wasserstoffproduktion<br />

und -nutzung ankurbeln. Nicht nur die globalen Ölriesen<br />

setzen darauf, auch Schweizer Tankstellenketten. Ein Beispiel ist Avia,<br />

eine Vereinigung unabhängiger Mineralölimporteure aus 15 Ländern mit<br />

Sitz in Zürich, mit über 500 Tankstellen hierzulande Tankstellenmarktführer.<br />

Die Avia-Partnerfirmen wandelten sich «mehr und mehr zu Energiedienstleistern,<br />

die den gesamte Wasserstoffökokreislauf anbieten»,<br />

heisst es bei Avia. Wie Avia waren 2018 etwa Agrola, Coop Mineraloel<br />

und die Migros-Tochter Migrol Mitgründer des Vereins H 2 Mobilität,<br />

der die Schweizer Infrastruktur für Wasserstoff (H 2 ) fördert. Mit Erfolg:<br />

Noch vor sechs Jahren gab es nur zwei H 2 -Tankstellen in der Schweiz<br />

(Empa in Dübendorf ZH und, 2016 eröffnet, Coop in Hunzenschwil AG),<br />

heute sind es zwölf aktive und zwei vor Eröffnung stehende. Dort tanken<br />

beispielsweise 47 Hyundai-Brennstoffzellen-LKW. Parallel setzen etwa<br />

Lidl und Migros stark auf CNG-Antriebe mit Biogas im Tank: So fahren<br />

bestehende Flotten jetzt schon CO 2 -neutral, ehe sie in ein, zwei Jahrzehnten<br />

dann weitgehend auf Wasserstoff oder auch Strom umschwenken<br />

können. Manchmal kommt ein Schwenk zu mehr Nachhaltigkeit<br />

auch von Unternehmen der klassischen Öl- und Gasindustrie, die man<br />

gar nicht auf dem Radar hatte. Messer Schweiz aus Lenzburg AG <strong>–</strong> Spross<br />

der deutschen Messer Group, einer der grössten Industriegashersteller der<br />

Welt <strong>–</strong> hat gemeinsam mit der EPFL (ETH Lausanne VD) binnen elf Jahren<br />

eine Wasserstofftankstelle für daheim respektive für Betriebe entwickelt.<br />

Dreht sich Messer da nicht den eigenen Wasserstofflieferantenhahn ab?<br />

«Nein», sagt Messer-Schweiz-CEO Hans Kellner, «wir sind seit 1898 im<br />

Geschäft, die Tankstellen sind für uns schlicht ein weiteres Standbein.» <<br />

Wir gratulieren<br />

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<strong>Dezember</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


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FOKUS ÖL & SCHMIERMITTEL<br />

Versorgungssysteme<br />

Besser auf die<br />

10 000 Schritte<br />

täglich verzichten<br />

Perfekt aufgerollt: Medienversorgung<br />

mit Schlauchaufrollern.<br />

Fotos: Luginbühl<br />

Fahrzeugtechnik AG<br />

Das richtige Medium am richtigen Arbeitsplatz: Die Zeiten in<br />

denen Flüssigkeiten aus einer Kanne nachgefüllt werden, gehören<br />

langsam, aber sicher der Vergangenheit an. Mit einer von der<br />

Luginbühl AG geplanten Medienversorgung und einem optimal<br />

verlegten Verrohrungssystem lassen sich Zeit und Kosten sparen.<br />

Cynthia Mira<br />

Bekanntlich sind 10 000 Schritte pro Tag<br />

förderlich für die Gesundheit. Nicht erwünscht<br />

sind diese aber, wenn im Werkstattalltag<br />

unnötige Wege zurückgelegt<br />

werden müssen. Beispiel: Eine Mechatronikerin<br />

oder ein Mechatroniker schnappt<br />

sich eine Kanne, läuft zum Raum mit den<br />

Vorratsbehältern, zapft das benötigte Öl<br />

und kehrt zurück zum Fahrzeug, um es<br />

dort einzufüllen. Heute gibt es Möglichkeiten,<br />

diese unnötig zurückgelegten Wege<br />

zu verhindern. Die Systeme der Luginbühl<br />

Fahrzeugtechnik AG lenken die verschiedenen<br />

Medien in die richtigen Bahnen.<br />

Die Produktpalette reicht von einfachen<br />

Schlauchrollen bis zu modernen Abgabeund<br />

Entsorgungsstationen <strong>–</strong> eingebaut in<br />

hochwertige Werkstattmöbel, die auch in<br />

Sachen Design punkten. In jeder Werkstatt<br />

lässt sich die Verrohrung so installieren,<br />

dass die verschiedenen Medien effizient<br />

zum Fahrzeug gelangen oder das Altöl<br />

fachmännisch abgesaugt und ökologisch<br />

entsorgt werden kann.<br />

Erhard Luginbühl, Inhaber der Luginbühl<br />

Fahrzeugtechnik AG und Präsident der Swiss<br />

Automotive Aftermarket (SAA), rechnet vor:<br />

«Wenn eine Mitarbeiterin oder ein Mitarbeiter<br />

für jedes Auto einen Transportweg<br />

für das Öl von nur drei Minuten zurücklegen<br />

muss, sind das rasch mehrere wertvolle<br />

Arbeitsstunden pro Woche, die aufgewendet<br />

werden.» Auch die Digitalisierung<br />

spielt bei den Energieversorgungssystemen<br />

der Luginbühl Fahrzeugtechnik eine immer<br />

34<br />

<strong>Dezember</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


ZUSAMMEN SIND WIR STARK • POUR ÊTRE PLUS FORTS • PIÙ FORTI, INSIEME •<br />

FOKUS ÖL & SCHMIERMITTEL<br />

Die optimale Medienversorgung, eingebaut in das DEA-Werkstattmöbel der Luginbühl Fahrzeugtechnik AG.<br />

grössere Rolle. So lässt sich mit einem digitalen<br />

Handdurchlaufzähler das gezapfte<br />

Öl, AdBlue, Frostschutz etc. direkt dem<br />

Kundenauftrag zuordnen. Dies garantiert<br />

eine exakte Abrechnung und minimiert<br />

den administrativen Aufwand.<br />

Es ist aber allgemein die Effizienz, die mit<br />

optimalen Energieversorgungsystemen gesteigert<br />

werden kann. Medienversorgung<br />

ist somit das Stichwort, um in der Werkstatt<br />

nicht nur sicher, sondern auch fachmännisch<br />

mit Öl, Scheibenwischwasser<br />

und anderen Medien umzugehen, insbesondere,<br />

da die gesetzlichen Anforderungen<br />

im Umgang mit solchen Flüssigkeiten generell<br />

gestiegen sind. <<br />

Weitere Infos unter:<br />

luginbuehl-ag.ch/Katalog/<br />

Medienversorgung.aspx<br />

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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2022</strong> 35


FOKUS ÖL & SCHMIERMITTEL<br />

Interview mit Panolin-CEO Silvan Lämmle<br />

«Die Verpackung wechselt,<br />

der Inhalt bleibt derselbe»<br />

Die Überraschung war perfekt: Panolin verkauft das Geschäft mit Bioschmierstoffen an Shell <strong>–</strong> und den Namen<br />

Panolin mit. Doch das Gros des Familienunternehmens aus Madetswil ZH bleibt bei der Familie Lämmle.<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> spricht mit CEO Silvan Lämmle über die Zukunft, Fripoo und den Namen. Timothy Pfannkuchen<br />

Gleiche Farbe, neuer<br />

Name: Die Panolin-Fässer<br />

werden rot bleiben,<br />

jedoch einen neuen<br />

Namen tragen. Künftig<br />

werden die Firma und<br />

die Produkte verschiedene<br />

Bezeichnungen<br />

bekommen.<br />

Diese Wirtschaftsnews liess Anfang<br />

November nicht nur das Zürcher Oberland<br />

aufhorchen: Panolin verkauft an<br />

Shell! Zwar beileibe nicht alles, aber<br />

doch ziemlich viel: Die Bioschmierstoffe<br />

(ECL), mit denen das 73-jährige<br />

Unternehmen <strong>–</strong> von der «Schweizer<br />

Illustrierte» einst als «Miraculix in<br />

Madetswil» betitelt <strong>–</strong> der Familie<br />

Lämmle als Pionier galt. Dies ist zwar<br />

der globale Ritterschlag für das künftige<br />

Shell Panolin, aber auch eine<br />

Challenge: Panolin muss sich samt<br />

dem Namen neu erfinden. <strong>AUTOINSIDE</strong><br />

spricht mit CEO Silvan Lämmle (43).<br />

Herr Lämmle, wie viele schlaflose Nächte hat der Entscheid zum<br />

Verkauf der Biopalette an Shell gekostet?<br />

Silvan Lämmle: Weniger, als viele denken, denn auf der Businessebene<br />

war schnell klar, dass Shell der perfekte Partner ist. Allein<br />

hätten wir das ECL-Geschäft aufgrund der Kapazitäten nicht auf die<br />

nächste Stufe heben können, was aber wegen des Marktwachstums<br />

unumgänglich ist. Nun wird unsere Vision, Bioschmierstoffe zum globalen<br />

Standard zu machen, Realität. Aber zugegeben: Emotional hat<br />

dieser Entscheid Zeit gebraucht.<br />

Wieso haben Sie sich dennoch dafür entschieden,<br />

obwohl Sie den Namen Panolin verlieren?<br />

Weil er international vor allem mit den ECL verknüpft ist und wir sehr<br />

stolz darauf sind, dass Shell Panolin zur weltweiten Marke wird. Und<br />

weil sich bei unserer verbleibenden Produktpalette <strong>–</strong> drei Viertel des<br />

Neuer Name, gewohnte<br />

Ansprechpartner: Die noch<br />

namenlose Nachfolgefirma<br />

der Panolin AG wird<br />

in Madetswil ZH von (v. l.)<br />

Christian Lämmle (Verwaltungsratspräsident),<br />

Silvan<br />

Lämmle (CEO Marketing und<br />

Verkauf) und Sarah Mohr-<br />

Lämmle (CEO Entwicklung<br />

und Produktion) geführt.<br />

Fotos: Panolin<br />

36<br />

<strong>Dezember</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


FOKUS ÖL & SCHMIERMITTEL<br />

«Die bisherige Panolin bleibt sich<br />

auch unter dem neuen Namen als<br />

ein innovatives Schweizer<br />

Familienunternehmen treu.»<br />

Silvan Lämmle, CEO Panolin<br />

bisherigen Gesamtvolumens <strong>–</strong> für unsere Kundinnen und Kunden ja<br />

nichts ändert: Die Verpackung wechselt, der Inhalt bleibt derselbe.<br />

Branchengerecht gesagt: Das Fass bekommt ein neues Etikett, die<br />

Schweizer Qualität darin ist dieselbe. Ebenso bleiben die Ansprechpartner<br />

dieselben und die Entwicklung und Produktion in Madetswil.<br />

Woraus besteht künftig Ihre Palette <strong>–</strong> und wird Ihre Tochter<br />

Fripoo wichtiger?<br />

Fripoo war für uns immer wichtig, aber nimmt an Bedeutung zu. Fripoo<br />

ist mit den Marken Allerno, Fiesta und Polyston bei Reinigungs- und<br />

Pflegemitteln eher im B2C-Bereich für Endkonsumentinnen und -konsumenten<br />

etabliert, die künftig ehemalige Panolin eher im B2B-Bereich<br />

etwa bei Garagistinnen und Garagisten <strong>–</strong> das ergänzt sich also perfekt.<br />

Aus Madetswil kommen wie gewohnt mineralische und synthetische<br />

Motor-, Getriebe- und Hydrauliköle, lebensmitteltechnische Schmiermittel<br />

und Kühlschmierstoffe, Schmierfette sowie Sprays.<br />

Bislang bestand die Panolin-Leitung aus fünf<br />

Lämmle-Familienmitgliedern. Zwei gehen, drei bleiben …<br />

…, was dramatisch tönt, aber nicht ist. Mein Onkel Patrick hätte sich<br />

als Verwaltungsrat ohnehin altershalber zur Ruhe gesetzt. Mein Cousin<br />

Tim, bisher CEO International, begleitet als General Manager bei<br />

Shell die Marke Shell Panolin in die Zukunft. Mein Vater Christian<br />

als VR-Präsident und als CEOs meine Schwester Sarah Mohr-Lämmle<br />

und ich bleiben, wir lieben unsere Firma und die Branche viel zu sehr!<br />

Auch, weil wir Verantwortung tragen gegenüber unseren Kundinnen<br />

und Kunden, unseren Mitarbeitenden, unserer Geschichte, der Fripoo<br />

und unserer Region und Gemeinde. Wir können es kaum erwarten,<br />

durchzustarten und zu zeigen: Die bisherige Panolin bleibt sich auch<br />

unter dem neuen Namen als ein innovatives Schweizer Familienunternehmen<br />

treu. <<br />

Die Bioprodukte haben Sie verkauft. Schluss mit<br />

Umweltfreundlichkeit?<br />

Bloss nicht! Nein, überhaupt nicht <strong>–</strong> im Gegenteil. Unser neues Motto<br />

lautet: Chemie mit Verantwortung. Bei Bioschmierstoffen steht Bio<br />

für einen Teil der Produktformulierung. Nachhaltigkeit ist aber weit<br />

mehr. Wir werden noch viel ganzheitlicher denken, Stichwort Kreislaufwirtschaft.<br />

Es bleibt spannend und wir innovativ.<br />

Wie heisst die ehemalige Panolin denn in Zukunft <strong>–</strong> und ab wann?<br />

Das darf ich leider erst verraten, wenn der Verkauf rechtswirksam<br />

und der Name eingetragen ist. Verraten kann ich: Die Firma und die<br />

Ölmarke tragen künftig verschiedene Namen, farblich bleibt die Ölmarke<br />

dem Rot treu. Details zur Umbenennung kommunizieren wir<br />

sobald möglich und sinnvoll.<br />

Panolin wird zu Shell Panolin<br />

Anfang 2023 soll der Deal abgeschlossen sein: Die Panolin-Gruppe<br />

verkauft den Bereich der von Panolin als Pionier entwickelten Bioschmierstoffe<br />

(engl. Environmentally Considerate Lubricants, kurz ECL) an<br />

Shell. Die ECL sind biologisch abbaubare Hydraulik-, Motor-, Getriebe-,<br />

Turbinen- und Kettensägeöle und Schmierfette und heissen bei Shell dann<br />

Shell Panolin. An Shell gehen auch der ECL-Kundenstamm, darunter etwa<br />

die Betreiber der Panamakanalschleusen oder des London-Eye-Riesenrads,<br />

und der Name Panolin. Doch 85 Prozent der über 100 Mitarbeitenden<br />

bleiben ebenso bei der Familie Lämmle in Madetswil ZH wie Entwicklung<br />

und Produktion aller Nicht-ECL-Produkte. Auch die 2021 erworbene Tochterfirma<br />

Fripoo aus Grüningen ZH gehört weiter zum Unternehmen<br />

Finish Lackieren Schleifen Kleben<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2022</strong> 37


VERBAND & SEKTIONEN<br />

Eine Erfolgsgeschichte<br />

Seit zwei Jahrzehnten Spiegel und<br />

Sprachrohr des Autogewerbes<br />

Das führende Branchenmagazin im Schweizer Autogewerbe feiert sein 20. Jubiläum!<br />

Das Redaktionsteam fängt zum Geburtstag einige Stimmen der Leserinnen und<br />

Leser ein. Die Zitate beweisen: Die Branche schätzt das <strong>AUTOINSIDE</strong><br />

des AGVS sehr und stuft die Inhalte als hoch relevant für die eigene<br />

Arbeit ein. Die Zielgruppe hat teils quasi live miterlebt, wie sich das<br />

Magazin gewandelt hat. Reinhard Kronenberg und Timothy Pfannkuchen<br />

Die Wurzeln des führenden Branchenmagazins<br />

des Schweizer<br />

Autogewerbes sind älter, als man<br />

oft vermutet: Bereits 1928 <strong>–</strong> erst<br />

42 Jahre zuvor hatte das Auto das<br />

Fahren gelernt <strong>–</strong> kam erstmals das<br />

«Schweizer Auto-Gewerbe» heraus.<br />

Ab 1995 hiess es «Garage», und<br />

2002 <strong>–</strong> also vor 20 Jahren <strong>–</strong> wurde daraus das <strong>AUTOINSIDE</strong>. Anfangs<br />

ein Verbandsbulletin mit um die 30 Seiten, das nicht wirklich<br />

branchenweit als relevant galt, wuchs es zum inhaltlich, optisch und<br />

haptisch hochwertigen Fachmagazin für die ganze Branche, das heute<br />

über 80 Prozent aller Betriebe im Schweizer Autogewerbe und zudem<br />

über 8000 betriebsinterne Werkstätten erreicht.<br />

Parallel wuchsen die Onlinekanäle für das Internetzeitalter mit:<br />

Heute informieren die AGVS-Medien auch über agvs-upsa.ch, über<br />

autoberufe.ch und über den AGVS-Newsletter, der jeden Dienstag<br />

über 6500 Empfänger erreicht (Abonnieren Sie ihn jetzt ebenfalls!)<br />

<strong>–</strong> und das <strong>AUTOINSIDE</strong> hat sich gerade für Entscheidende zur wichtigsten<br />

Informationsquelle gemausert: ein Spiegelbild und zugleich<br />

das Sprachrohr einer ganzen Branche.<br />

Das Profiteam von acht erfahrenen Redaktorinnen und Redaktoren,<br />

unterstützt vom kreativen Grafikteam, produziert das <strong>AUTOINSIDE</strong><br />

Monat für Monat mit einem klar formulierten Ziel: Das <strong>AUTOINSIDE</strong><br />

ist auf die Bedürfnisse der Leserinnen und Leser ausgerichtet, soll sie<br />

bei der täglichen Arbeit unterstützen und nimmt aktuelle Themen<br />

auf <strong>–</strong> dies stets mit hoch relevanten Inhalten, lesefreundlich verpackt<br />

und frisch gestaltet.<br />

Hört man sich bei Akteuren<br />

des Schweizer Autogewerbes<br />

und Medienexperten<br />

um, scheint das zu<br />

gelingen: «Das <strong>AUTOINSIDE</strong><br />

hat sich besonders in den vergangenen<br />

acht Jahren kontinuierlich<br />

von einem Verbandsbulletin<br />

hin zu einem Branchenmagazin entwickelt»,<br />

stellt Marcel Stocker, Geschäftsleiter<br />

Automotive bei der Hostettler Autotechnik<br />

AG, fest. Für die Branche sei das<br />

Magazin inzwischen das wichtigste Informationsorgan<br />

zu aktuellen Themen aus allen<br />

Bereichen des Garagenalltags geworden. Gleich<br />

sieht das Matthias Krummen, Leiter Management<br />

Services und Kommunikation bei der ESA: «Der heutige<br />

Auftritt ist ansprechend, modern und sympathisch.<br />

Auch inhaltlich hat sich das Fachmagazin entwickelt, mit<br />

dem Gehalt der einzelnen Artikel, aber auch mit der Vielseitigkeit<br />

und Ausgewogenheit der Themen.» Es biete ein breites<br />

Spektrum an Informationen und Dienstleistungen.<br />

Viel Lob, aber für das <strong>AUTOINSIDE</strong>-Team kein Grund, sich darauf<br />

auszuruhen. Das sieht man beispielsweise an der Aufmachung<br />

über die Jahre: Da wird optimiert, grafisch investiert und umfangreich<br />

recherchiert, da werden sachliche Inhalte zu packenden<br />

Geschichten. «Storytelling» nennt man dies in der Medienwelt: Informationen<br />

werden mit hohem Nutzwert eingängig erzählt, statt<br />

einfach nur PR-Meldungen abzudrucken. Dies bedingt redaktionelle<br />

Fortsetzung Seite 40<br />

Schweizer Auto-Gewerbe<br />

1928<br />

1930 1940 1950 1960 1970<br />

38<br />

<strong>Dezember</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


VERBAND & SEKTIONEN<br />

Stetig noch besser geworden und heute fest im<br />

Autogewerbe etabliert: Das <strong>AUTOINSIDE</strong> feiert<br />

heuer sein 20. Jubiläum. Foto: AGVS-Medien<br />

Garage<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong><br />

1980 1990 1995<br />

2000 2002<br />

2010 2020 <strong>2022</strong><br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2022</strong> 39


VERBAND & SEKTIONEN<br />

darin wertvolle Tipps sowie News in sehr hoher Qualität. Das sieht<br />

auch André Frey so: «Für mich als Geschäftsführer der Figas dient<br />

die monatliche <strong>Ausgabe</strong> als kompakte Informationsplattform rund<br />

um die Mobilitätsbranche.» Philipp Zimmermann, CEO von Autoi-Dat,<br />

sagt: «<strong>AUTOINSIDE</strong> ist heute eine professionell geführte redaktionelle<br />

Plattform, die zugleich Tiefgang und Breite aufweist.»<br />

Wichtige Branchendebatten würden darin geführt, in Zeiten des<br />

Umbruchs sei dies noch wichtiger.<br />

Digitalisiert: Zum gedruckten <strong>AUTOINSIDE</strong> stiessen Onlinemedien wie agvs-upsa.ch,<br />

autoberufe.ch oder auch der wöchentliche AGVS-Newsletter. Foto: AGVS-Medien<br />

Freiheit und strikte Richtlinien <strong>–</strong> wie zum Beispiel die klare Deklaration,<br />

was Werbung ist und was redaktionell. Das schätzen nicht nur<br />

die Leserinnen und Leser, sondern auch die Anzeigenkunden. «Gerade<br />

dank der Unabhängigkeit seiner redaktionellen Linie ist <strong>AUTOINSIDE</strong><br />

sicherlich eine Informations- und Inspirationsquelle für sehr viele Garagisten<br />

in der Schweiz», hält Sébastien Moix, Marketing Director bei<br />

der Swiss Automotive Group (SAG), fest. Für ihn bestehe die Hauptfunktion<br />

darin, die Mitglieder über alle politischen, rechtlichen, sozioökonomischen<br />

und technologischen Themen zu informieren, die<br />

das Autogewerbe in der Schweiz betreffen. AGVS-Vizepräsident und<br />

Garagist Pierre Daniel Senn ergänzt hierzu passend: «Dafür braucht es<br />

nicht nur umfangreiche, sondern auch valide Hintergrundinformationen.»<br />

Der Medienwissenschaftler Daniel Vogler, Forschungsleiter und<br />

Stv. Direktor des Forschungszentrums Öffentlichkeit und Gesellschaft<br />

(FÖG) der Universität Zürich (UZH), betont: «Wichtig ist der Aspekt der<br />

Glaubwürdigkeit.» Vogler sagt, Fachpublikationen böten vertiefende<br />

Informationen zu spezialisierten Themen, im Falle des <strong>AUTOINSIDE</strong><br />

etwa zu «Verkehr und Mobilität: Diese Themen werden in General-Interest-Medien<br />

weniger oft thematisiert». Auch leisteten Fachmagazine<br />

wie <strong>AUTOINSIDE</strong> über die eigene Community hinaus einen relevanten<br />

Betrag zu gesellschaftspolitischen Debatten.<br />

«Persönlich finde ich dieses Fachmagazin sehr wertvoll und informativ.<br />

Mit spannenden Fachbeiträgen ist jede <strong>Ausgabe</strong> lesenswert»,,<br />

bestätigt Gabriel Galliker, CEO der Emil Galliker Holding<br />

AG. Für alle sei etwas darin interessant, ob nun aus wirtschaftlicher,<br />

rechtlicher oder technischer Sicht. Dies mache das AUTOIN-<br />

SIDE spannend. «Die monatliche Lektüre von <strong>AUTOINSIDE</strong> ist aus<br />

meiner Sicht im Autogewerbe Pflicht», ergänzt dazu Tom Markwalder,<br />

Abteilungsleiter Marketing und Business Development bei<br />

der Rhiag Group GmbH. Kompakt und gut aufbereitet fänden sich<br />

Denn es ist kein Geheimnis, dass sich die Branche aktuell so rasch<br />

wandelt wie selten zuvor. Dies betrifft Garagisten wie Zulieferer und<br />

Dienstleister. «Wir befinden uns auf einer Reise, auf der valide Informationen<br />

eine sehr hohe Relevanz haben und somit den Grundstein<br />

legen, damit die Unternehmer im Autogewerbe die richtigen Weichen<br />

stellen können», analysiert Marc Kessler, CEO des Garantieanbieters<br />

Quality 1. Gerade in einer entscheidenden Phase sei es mehr als nur<br />

hilfreich, dass der Verband mit einem solchen Magazin die Entscheidungsfindung<br />

unterstützt <strong>–</strong> nicht nur mit Infos, sondern auch Inspiration.<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> sei zu einem der wichtigsten Sprachrohre der<br />

Branche geworden. «Das Fachmagazin gibt mir Ideen und Tipps sowie<br />

Denkanstösse, die ich im Unternehmen umsetzen kann», bestätigt der<br />

Freiburger Unternehmer und ESA-Präsident Hubert Waeber. Und Garagist<br />

Edwin Koller von der Freihofgarage in Näfels GL ergänzt: «Als<br />

Leser habe ich den Eindruck, dass die sich veränderten Bedürfnisse<br />

der Unternehmer kontinuierlich in die Berichterstattung integriert<br />

werden. Das Magazin ist am Puls der Klienten.»<br />

Der AGVS und das Team des <strong>AUTOINSIDE</strong> freuen sich über so viel Lob<br />

<strong>–</strong> das anspornt, immer besser zu werden. Was gibt die Branche dem<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> als Tipp mit für die nächsten 20 Jahre? «Immer am Ball<br />

bleiben», wünscht sich Hubert Waeber. Und Pierre Daniel Senn ergänzt:<br />

«Auf die Qualität und Zuverlässigkeit der Informationen achten.»<br />

Diese Wünsche nimmt das Team des <strong>AUTOINSIDE</strong> gerne als Auftrag<br />

mit in die Zukunft <strong>–</strong> für Sie. <<br />

Weitere Infos unter:<br />

agvs-upsa.ch/de/<strong>AUTOINSIDE</strong>/E-Paper<br />

9 von 10 Entscheidern lesen <strong>AUTOINSIDE</strong><br />

Wo Autoberufe ausgeübt werden, wird <strong>AUTOINSIDE</strong> gelesen: Als führendes<br />

Fachmagazin erreicht <strong>AUTOINSIDE</strong> über 80 Prozent aller Betriebe im<br />

Schweizer Autogewerbe <strong>–</strong> und über 8000 betriebsinterne Werkstätten,<br />

die <strong>AUTOINSIDE</strong> dank ihren Beiträgen an den Berufsbildungsfonds<br />

erhalten. Leserbefragungen fördern zutage, dass <strong>AUTOINSIDE</strong> neun von<br />

zehn Entscheidungsträgern in den Betrieben erreicht und dass die Inhalte<br />

von einer sehr grossen Mehrheit als nützlich und inspirierend taxiert<br />

werden. Auf gutem Weg ist auch AGVS-Online. Auf der Basis von qualitativ<br />

hochwertigen Inhalten konnte der Traffic auf agvs-upsa.ch innerhal<br />

von acht Jahren verdreifacht werden. Insgesamt erreicht der AGVS über<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong>, die AGVS-Webseiten und wöchentliche AGVS-Newsletter<br />

Monat für Monat über 130 000 Menschen.<br />

40<br />

<strong>Dezember</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


VERBAND & SEKTIONEN<br />

Blackout an der Herbstversammlung<br />

Die AGVS-Sektion beider Basel lud Ende Oktober nach Sissach BL ein. Im Fokus standen die Themen Strom und Generation Z<br />

mb. René Degen, Präsident der AGVS-Sektion beider Basel eröffnete am<br />

Donnerstag, 27. Oktober <strong>2022</strong>, die Herbstversammlung im Bildungszentrum<br />

in Sissach BL. Über 50 Teilnehmende reisten an den Event, um<br />

zwei spannende Fachreferate zu hören und beim gemeinsamen Apéro<br />

riche die gehörten Themen zu vertiefen. Zudem wurde über den Alltag<br />

im Automobilgewerbe diskutiert. Vor dem geselligen Teil warteten<br />

zwei Vorträge auf die Teilnehmenden. Michael Sattler, Projekt- und Bereichsleiter<br />

des Ökozentrums in Langenbruck BL, startete mit seinem<br />

Vortrag «Strom-Blackout <strong>–</strong> mögliche Szenarien für Unternehmen.» Anschliessend<br />

waren Michael Jacobson, Geschäftsführer von Yousty, sowie<br />

Marc Purtschert, Verantwortlicher für Berufsverbände und Nachwuchsmarketing<br />

derselben Plattform, an der Reihe. Sie informierten<br />

die Teilnehmenden über die Generation Z, deren Wünsche und Verhalten<br />

und wie sich die Betriebe auf die neue Generation einstellen sollen.<br />

Die Zielgruppe von Yousty sind über 82000 Lehrstellensuchende. Die<br />

Plattform verzeichnet pro Jahr 4,6 Millionen Besuchende. Das Unternehmen<br />

kooperiert mit 48 Berufsverbänden, unter anderem mit dem<br />

AGVS. Abschliessend informierte Christian Schwald, Geschäftsführer<br />

Bildungszentrum der AGVS-Sektion beider Basel, über die Weiterbildungsangebote<br />

des AGVS sowie über anstehende Events. <<br />

Zeit für wertvolle Erkenntnisse: Die Aufmerksamkeit der Besuchenden waren den<br />

Referenten gewiss.<br />

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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2022</strong> 41


BILDUNG<br />

Gold an den WorldSkills <strong>2022</strong><br />

Florent Lacilla ist Weltmeister<br />

Florent Lacilla hat es geschafft und an den WorldSkills in Dresden Ende Oktober Gold geholt. Er liess dabei<br />

Konkurrenten hinter sich, die sich teilweise mehrere Jahre vorbereitet hatten. Der Westschweizer hat alles<br />

gegeben und alles gewonnen. Max Fischer<br />

Geschafft: Florent Lacilla holte die<br />

Goldmedaille an den WorldSkills.<br />

Foto: WorldSkills<br />

Weltmeister! Der Automobil-Mechatroniker<br />

aus Cottens FR und zweifache SwissSkills-<br />

Sieger (2018 und <strong>2022</strong>) hat es geschafft:<br />

Florent Lacilla ist jetzt quasi der Goldstandard<br />

in seinem Beruf. «Es waren sehr intensive<br />

und ermüdende Tage. Ich habe alles<br />

gegeben und bin sehr, sehr zufrieden <strong>–</strong> es<br />

ist einfach nur cool», sagt der frischgebackene<br />

WorldSkills-Weltmeister nach der<br />

feierlichen Rangverkündung im deutschen<br />

Dresden.<br />

1 Die AGVS-Delegation<br />

am Zürcher Flughafen.<br />

Foto: AGVS-Medien<br />

2 Lacilla (l.) mit den<br />

anderen Siegern auf<br />

dem Podest in Dresden.<br />

Foto: WorldSkills<br />

«Er hat es so sehr verdient», betont Olivier<br />

Maeder, AGVS-Geschäftsleitung und zuständig<br />

für den Bereich Bildung. Die Freude<br />

bei Familie, Freunden und nicht zuletzt dem<br />

Gewerbeverband ist riesig. Auch Arnold<br />

Schöpfer, beim AGVS zuständig für die Bereiche<br />

Grundbildung und Höhere Berufsbildung,<br />

ist sichtlich stolz auf den Branchen-<br />

Schützling: «Florent ist einer, der wegstecken<br />

kann, wenn etwas nicht so läuft. Aber<br />

es braucht auch Wettkampfglück, um so<br />

eine Leistung abzuliefern.»<br />

1<br />

Glück gehört natürlich stets dazu, doch<br />

Fortuna alleine für diese Glanzleistung verantwortlich<br />

zu machen, wäre untertrieben:<br />

Jahrelange Erfahrung und intensive Vorbereitung<br />

haben den Grundstein für den<br />

Schweizer Erfolg in der sächsischen Landeshauptstadt<br />

gelegt. Rund einen Monat<br />

vor dem Wettkampf wurde Lacilla von den<br />

beiden letzten WorldSkills-Teilnehmern<br />

42<br />

<strong>Dezember</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


BILDUNG<br />

der Schweiz, Riet Bulfoni und Damian<br />

Schmid, persönlich zu einem Trainingsweekend<br />

nach Bern in die Mobilcity eingeladen.<br />

Mitte September ging es für<br />

den Romands mit dem Intensivkurs am<br />

späten Nachmittag los. Beim gemeinsamen<br />

Nachtessen gaben die beiden ehemaligen<br />

Teilnehmer der WorldSkills dem<br />

diesjährigen Hoffnungsträger Tipps mit<br />

auf den Weg. Statt Schlummertrunk und<br />

Nachtruhe erwartete Lacilla danach eine<br />

Trainingseinheit. Er musste zunächst zwei<br />

grosse Übungsposten zu den Themen Motormechanik<br />

und Motormanagement bewältigen<br />

und zur Abwechslung noch eine<br />

Aufgabe lösen, bei der es um «Schrauben<br />

auf Zeit» ging. Diese Nachtübung dauerte<br />

stolze sieben Stunden und endete erst morgens<br />

um drei Uhr.<br />

Das war sogar für den letztjährigen Eurocup<br />

Sieger Lacilla eine echte Challenge. Das<br />

Ziel, ihn mit dieser Übung an seine Grenzen<br />

zu führen, war erfüllt. Denn es gilt,<br />

trotz zunehmender Müdigkeit weiterhin<br />

konzentriert und schnell zu arbeiten. Diese<br />

2<br />

antrainierte Resilienz half ihm später an<br />

den WorldSkills. «Ich habe Florent in Dresden<br />

das erste Mal überhaupt bei einem<br />

Posten rennen sehen. Sonst ist er immer<br />

die Ruhe in Person am Wettkampf», sagt<br />

Olivier Maeder. Der Weltmeister Florent<br />

Lacilla erklärte nach dem Wettkampf beim<br />

Empfang am Zürcher Flughafen: «Jetzt will<br />

ich einfach nur schlafen.» Nach der Silbermedaille<br />

für den Carrossier Dominik<br />

Bartlome ist dies bereits die zweite Medaille<br />

für das Schweizer Autogewerbe an<br />

den diesjährigen Berufsweltmeisterschaften.<br />

Eine grosse Herausforderung für die<br />

Teilnehmenden vor dem Wettkampf in<br />

Dresden stellte die Kommunikation seitens<br />

WorldSkills rund um die Automarken,<br />

die für den grossen Wettkampftag<br />

ausgewählt wurden, dar. Gespannt warteten<br />

alle Beteiligten auf die Info, welche<br />

Marken nebst VW zum Einsatz kommen<br />

würden. Ende September wurde dann bekannt<br />

gegeben, dass dies Land Rover und<br />

Toyota seien. Das Autoberufe-Bildungsteam<br />

des AGVS in Bern war gefordert,<br />

kurzfristige Trainingstage bei den entsprechenden<br />

Importeuren zu organisieren.<br />

Zwei Trainings waren mit der Amag<br />

Academy in Schinznach AG bereits im<br />

Vorfeld absolviert worden. Dort erlebte Lacilla<br />

zwei spannende und intensive Tage.<br />

Einige Tage später wurde allerdings kommuniziert,<br />

dass Land Rover nun doch noch<br />

durch Ford ersetzt werde. Lacilla konnte<br />

glücklicherweise aber je einen Tag in den<br />

Ausbildungszentren von Toyota Schweiz<br />

in Safenwil AG und Ford Schweiz in Oftringen<br />

AG verbringen.<br />

Zwei Tage nach dem Toyota-Training wiederum<br />

wurden die Teilnehmenden abermals<br />

informiert, dass in Dresden nun<br />

doch kein Toyota stehe, da dieser zu neu<br />

sei und die Testgeräte vor Ort noch nicht<br />

auf dem aktuellen Stand seien. Letzlich einigte<br />

sich der Veranstalter auf Mercedes.<br />

Wiederum galt es also, flexibel zu bleiben.<br />

Im bereits geplanten letzten Training im<br />

AGVS-Ausbildungscenter Freiburg wurde<br />

das Programm kurzfristig auf Mercedes<br />

umgestellt. Im Wesentlichen ging es in<br />

allen Markentrainings darum, dass sich<br />

der Westschweizer mit den Diagnosecomputern,<br />

den Reparaturleitfäden und den<br />

Stromlaufplänen vertraut macht. Zudem<br />

standen stets die Themen Motormechanik<br />

und Motormanagement im Zentrum.<br />

Begleitet nach Dresden wurde der Werkstattleiter<br />

Lacilla von seiner Familie und<br />

Freundin. Als Experte mit dem Schweizer<br />

Team mitgekommen war Michel Tinguely.<br />

Er hatte Lacilla bereits in der Vorbereitung<br />

tatkräftig unterstützt. «Sein grösster Fan ist<br />

sein Grossvater», sagt Tinguely. Unterstützung<br />

erhielt das Schweizer Talent Lacilla<br />

ausserdem von Fabienne Spring. Sie ist als<br />

Eventmanagerin innerhalb der SwissSkills<br />

zuständig für das Nationalteam und reist<br />

dementsprechend von einem Ort zum anderen<br />

mit. Ihre Aufgabe in Dresden war es,<br />

dafür zu sorgen, dass es Florent Lacilla an<br />

nichts fehlte. Zudem sorgte sie zwischen<br />

den Phasen der hohen Konzentration für<br />

etwas Ablenkung. Zum Beispiel mit einem<br />

Spaziergang, um den Kopf zu lüften.<br />

Für die Talente, die aus den unterschiedlichsten<br />

Ländern angereist waren, galt es<br />

während des Wettkampfs im Hause des<br />

Kfz-Gewerbes Deutschland, an fünf Stationen<br />

zu überzeugen. Die jungen Berufsleute<br />

suchten beispielsweise am Motor oder der<br />

Aufhängung nach Fehlern und Defekten.<br />

Von den 23 angetretenen Teilnehmenden<br />

gewannen drei weitere eine Goldmedaille:<br />

Rank Hsu-Kun Chan aus China, Stefan<br />

Missbach aus Deutschland sowie Hannes<br />

Egger aus Italien. Mit Missbach und Egger<br />

hatte Lacilla bereits im Rahmen der<br />

SwissSkills <strong>2022</strong> in Bern im September ein<br />

Sondertraining absolviert. Mit ihren starken<br />

Leistungen schlugen sie unter anderen<br />

auch den Kandidaten aus Japan. Dies ist<br />

besonders bemerkenswert, weil beispielsweise<br />

die japanischen Teilnehmenden<br />

während zwei Jahren Vollzeit darauf vorbereitet<br />

wurden.<br />

Olivier Maeder bilanziert zufrieden: «Solche<br />

Leistungen erlauben Rückschlüsse<br />

auf die Stärke des jeweiligen Berufsbildungssystems<br />

und auf die Arbeit der<br />

Bildungspartner Schule, der überbetrieblichen<br />

Kurse sowie der Betriebe.» Es ist bereits<br />

das zweite Mal, dass Lacilla in Dresden<br />

dieses Jahr brillieren konnte. So holte<br />

er im März im Rahmen des Eurocups den<br />

Gesamtsieg. Damals steckte Lacilla sich<br />

selbst hohe Ziele für die WorldSkills. «Go<br />

for gold! Ich gehe dorthin, um zu gewinnen»,<br />

sagte er. Und hat sein Ziel grandios<br />

erreicht. <<br />

Weitere Infos unter:<br />

agvs-upsa.ch<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2022</strong> 43


BILDUNG<br />

Darf man bei<br />

Kunden, die<br />

nicht zahlen,<br />

einfach klingeln<br />

und eine<br />

Mitteilung hinterlassen,<br />

die<br />

für jedermann<br />

ersichtlich ist?<br />

Auch darüber<br />

wurde im 31.<br />

Frauenseminar<br />

rege diskutiert.<br />

Neben den<br />

beruflichen<br />

Aspekten hatte<br />

es auch Platz<br />

für private<br />

Gespräche und<br />

viel Humor.<br />

31. AGVS-Frauenseminar<br />

Warum Frauen die<br />

besseren Garagisten sind<br />

Die Kulisse war atemberaubend, die Stimmung entspannt. Einmal im Jahr kommen zahlreiche Frauen aus der<br />

Automobilbranche für drei Tage zusammen, um sich in Workshops weiterzubilden und in toller Atmosphäre<br />

auszutauschen. Dieses Jahr standen Cybersicherheit, Datenschutz, Bildung, Lohnfortzahlungen und die Frage<br />

nach dem perfekten Foto im Rahmen des 31. Frauenseminars des AGVS auf dem Programm. Stattgefunden<br />

hatte es einmal im Oktober und einmal im November im See- und Seminarhotel Flora Alpina in Vitznau LU.<br />

Cynthia Mira<br />

Tiziana Somma, Datenschutzbeauftragte der<br />

Raiffeisen Schweiz, freute sich über die zahlreichen<br />

Fragen, die ihr am zweiten Tag in der<br />

ersten Frauenseminarrunde vom 25. Oktober<br />

gestellt wurden. Beim Thema Datenschutz<br />

sei die Stimmung für gewöhnlich im Keller,<br />

sagte sie. Nicht so bei den Frauen aus dem<br />

Autogewerbe, die sich im See & Seminarhotel<br />

Alpina in Vitznau trafen und wissen wollten,<br />

was sich ab September 2023 für ihr Unternehmen<br />

im Umgang mit den Kundendaten<br />

ändern wird. Somma ging auf die Garagenwelt<br />

ein und unterbrach hin und wieder ihr<br />

Referat, um auf die Zwischenfragen einzugehen.<br />

«Eines muss man wissen, es gibt beim<br />

Datenschutz nicht Schwarz oder Weiss, sondern<br />

nur Grau», betonte sie. Neu war vielen<br />

die Information, dass es bei Auftragsfirmen,<br />

zum Beispiel bei einer Zusammenarbeit mit<br />

einer Druckerei, neu einen sogenannten Auftragsdatenverarbeitungsvertrag<br />

(ADV-Vertrag)<br />

braucht. Dieser regelt die für den Datenschutz<br />

gesicherten Pflichten wie eine sicheren Datenaufbewahrung.<br />

Und was geschieht mit einem<br />

Newsletter-Versand? Braucht es da künftig die<br />

Einwilligung der Kunden, wollte Alexandra<br />

Leimgruber-Jud, Geschäftsführerin der Automobile<br />

Jud AG im aargauischen Frick, wissen.<br />

Für den Standort Schweiz lautet die Antwort:<br />

Nein. «Die Datenschutzregeln müssen aber<br />

immer zugänglich sein und zur Kenntnis genommen<br />

werden können.» Ein Häkchen zur<br />

Zustimmung brauche es, wie bereits im bestehenden<br />

Gesetz, das notabene aus dem Jahr<br />

1992 stammt, in der neuen Verordnung nicht.<br />

«Ganz so düster, wie ich es mir gedacht habe,<br />

scheint die Umstellung nicht zu werden», lautete<br />

das Fazit von Leimgruber-Jud am späteren<br />

Abend beim Apéro mit Blick auf den Vierwaldstättersee.<br />

Bei einem gediegenen Essen und<br />

einem Glas Wein bot sich den Teilnehmerinnen<br />

die Gelegenheit für weiteren Austausch<br />

über die Themen des Tages oder auch über<br />

Privates. Einige Frauen kannten sich bestens,<br />

sind sie doch bereits seit mehreren Jahren<br />

dabei. «Es ist mein zwölftes Frauenseminar<br />

und ich schätze es, allein anzureisen, so lernt<br />

man schneller auch neue Leute kennen», sagte<br />

Vreni Rüttimann von der Garage Rüttimann<br />

AG in Menznau LU. Es seien auch in diesem<br />

Jahr wichtige Themen, die die Branche bewegen.<br />

Dies trifft auch auf den Workshop zum<br />

Thema Cybersicherheit zu, durchgeführt von<br />

Arndt Kleibl, CEO der Beltronic Neseco IT<br />

44<br />

<strong>Dezember</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


ZUSAMMEN SIND WIR STARK • POUR ÊTRE PLUS FORTS • PIÙ FORTI, INSIEME •<br />

BILDUNG<br />

GmbH in Mühlehorn GL. «Es war interessant,<br />

aber wir vertrauen hier auch auf unsere eigene<br />

IT-Abteilung», so Rüttimann.<br />

Etwas anderes brachte Evelyn Harlacher, Fotografin<br />

und Inhaberin ihrer eigenen GmbH aus<br />

Zürich, ein. Sie zeigte, worauf es bei Porträtbildern<br />

und bei der Bebilderung einer Webseite<br />

ankommt. «Als Kunde will man bei einem<br />

Besuch genau den Showroom vorfinden, den<br />

man auch auf der Webseite gesehen hat», erklärte<br />

sie. Ein völlig anderes Bild verwirre den<br />

Kunden eher. Deshalb sei bei der Verwendung<br />

schöner lizenzfreier Bilder Vorsicht geboten. In<br />

ihrem Seminar ging sie zudem der Frage nach,<br />

warum sich viele Menschen selbst nicht gerne<br />

auf Fotos sehen. «Wir sehen uns im Spiegel<br />

anders als auf dem Foto», so Harlacher. Eine<br />

kleine Übung zeigte auch, dass bei den Teilnehmerinnen<br />

stark bearbeitete Bilder weniger<br />

gut ankamen. Sie bevorzugten ein natürliches<br />

Erscheinungsbild auf den präsentierten Fotos.<br />

Irene Nyffeler tritt als Präsidentin der Arbeitsgruppe zurück<br />

Mit Blumen beschenkt: Laurence Favre, beim AGVS<br />

zuständig für die Business Academy, bedankte sich<br />

bei Irene Nyffeler für ihr grosses Engagement in den<br />

letzten Jahren.<br />

Sie spüre Wehmut, wenn sie an den Abschied<br />

denke, sagte Irene Nyffeler an ihrem letzten<br />

Frauenseminar, das sie als Präsidentin<br />

mitorganisiert hatte. Es habe ihr immer Freude<br />

bereitet, diese aussergewöhnlichen Tage für<br />

die Frauen in der Branche zu gestalten und die<br />

Themen festzulegen. Nach elf Jahren in<br />

der Arbeitsgruppe, davon sechs Jahren als<br />

Präsi dentin, tritt sie nun von diesem Amt zurück.<br />

«Ich freue mich auf neue Herausforderungen und<br />

auf mehr Zeit. Wir haben gleichzeitig einen Teil<br />

unseres Geschäfts an unsere Kinder übergeben»,<br />

sagte sie. Die Garage Nyffeler AG in Lichtensteig<br />

SG vertritt seit dem Gründungsjahr 1961 die<br />

Marke Peugeot. Nun könne sie sich mehr ihrem<br />

grossen Hobby Malen widmen. Denn die letzten<br />

Seminare waren aus bekannten Gründen mit<br />

deutlich Mehraufwand und Unsicherheiten<br />

verbunden gewesen. Wer das Präsidium der<br />

Arbeitsgruppe übernehmen wird, stand zum<br />

Zeitpunkt ihres Abschieds noch nicht fest. Aber:<br />

Das nächste Frauenseminar findet in Wildhau<br />

SG statt. Irene Nyffeler dazu: «Ich freue mich<br />

sehr und ich bin auch in Zukunft als Teilnehmerin<br />

auf jeden Fall dabei.»<br />

Das Frauenseminar fand in diesem Jahr vom<br />

24. bis 26. Oktober sowie vom 7. bis 9. November<br />

statt. Warum eigentlich nicht teilnehmen?<br />

Diese Frage stellte sich Sandra Ging,<br />

Leitung Buchhaltung in der Bächli Automobile<br />

AG in Siggenthal-Station AG, als sie zufällig,<br />

wie sie sagte, auf das Frauenseminar<br />

aufmerksam wurde. «Ich wurde nicht enttäuscht.<br />

Es ist genau so, wie ich es mir vorgestellt<br />

habe und man nimmt sehr viel für den<br />

Arbeitsalltag mit. Es gefällt mir sehr gut»,<br />

lautete ihr Fazit zum Frauenseminar. <<br />

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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2022</strong> 45


BILDUNG<br />

Fachausweisübergabe AVB und KDB<br />

Ein Ozean der Möglichkeiten<br />

Im grossen Saal der Zürichstrasse 52 in Oftringen fand die feierliche Diplomübergabe für die zahlreichen<br />

Absolventinnen und Absolventen der beiden höheren Berufsbildungen Automobil-Verkaufsberater/-in<br />

und Automobil-Kundendienstberater/-in statt. Die Ansprachen waren in diesem Jahr von besonderer<br />

Kreativität geprägt. Max Fischer<br />

Alle anwesenden Damen wurden mit einem Blumenstrauss geehrt. So auch die abtretende Expertin Katrin Rau<br />

(fünfte von rechts). Bilder: AGVS-Medien<br />

Der Kunde ist König. Zum Auftakt der Fachausweisübergabe<br />

für die beiden höheren Berufsbildungen<br />

Automobil Verkaufsberater/-in (AVB)<br />

und Automobil-Kundendienstberater/-in (KDB)<br />

begann Thomas Jäggi, Sekretär der Qualitätssicherungs-Kommission<br />

beider Lehrgänge, gleich<br />

mit einer sinnbildlichen, zwar frei erfundenen,<br />

aber doch realitätsnahen Anekdote. Der Kunde<br />

als König kommt in einen Betrieb und will vom<br />

KDB ein hartes Gipfeli, die Tageszeitung von vor<br />

drei Tagen und einen wässrigen Kaffee. «Wieso<br />

sollte ein Kunde so etwas wollen», fragte Jäggi<br />

rhetorisch in Richtung Publikum. Die Antwort<br />

des Königs: «Vor zwei Wochen habe ich all das<br />

in ihrem Betrieb auch bekommen.»<br />

Die Moral der Geschichte: Die prägenden Kundenerlebnisse,<br />

die KDB und AVB aktiv mitgestalten,<br />

bleiben den Kunden nachhaltig im Gedächtnis.<br />

Eine gute Beziehung zu den Kunden<br />

sei, so Jäggi, das A und O in jedem Betrieb. Alle<br />

Anwesenden hätten nach ihren Ausbildungen<br />

nun das Rüstzeug, um bei den Kunden gute<br />

Erinnerungen zu schaffen und die Kundenbeziehungen<br />

zu stärken. Er gratulierte allen Anwesenden<br />

herzlich zu ihren abgeschlossenen<br />

Ausbildungen und sagte weiter: «Ihr steht jetzt<br />

am Ufer eines Ozeans der unbegrenzten Möglichkeiten.<br />

Nun ist es an euch, die Wellen zu<br />

erobern.» Einer, der nun die Möglichkeit hat,<br />

im Berufsalltag die grossen Wellen zu reiten,<br />

ist Niclas Gisler aus Schattdorf UR. Er schloss<br />

erfolgreich die Ausbildung zum Kundendienstberater<br />

ab. «Der abwechslungsreiche Lehrstoff,<br />

die unterschiedlichen Themenbereiche<br />

und der praxisnahe Unterricht haben mir sehr<br />

gefallen. Schade war nur, dass wir während<br />

der Corona-Zeit keinen Präsenzunterricht hatten.<br />

Der persönliche Austausch während dieser<br />

Zeit hat mir gefehlt.»<br />

Auch Charles-Albert Hediger, Mitglied des<br />

AGVS-Zentralvorstands, sprach in seiner Rede<br />

die erschwerten Bedingungen während der<br />

Ausbildung in den vergangenen zwei Jahren<br />

und die grossen bevorstehenden Herausforderungen<br />

in den Berufsfeldern an: «Die schwierige<br />

Lage mit der Corona-Pandemie in den<br />

letzten Jahren, die sich wandelnden Arbeitsbereiche<br />

und das sich stetig ändernde Konsumverhalten<br />

der Bevölkerung waren und<br />

sind grosse Herausforderungen.» Mit dem Abschluss<br />

ihrer Ausbildung würden die anwesenden<br />

Berufsleute grosse Bereitschaft zeigen,<br />

die einzelnen Unternehmen und die ganze<br />

Branche aktiv mit zu gestalten, so Hediger. Er<br />

gratulierte allen Anwesenden auch im Namen<br />

des AGVS-Zentralpräsidenten, Thomas Hurter,<br />

zur bestandenen Berufsprüfung. Zur Diplomübergabe<br />

betrat Peter Linder, Präsident Qualitätssicherungs-Kommission<br />

Kundendienstberater,<br />

die Bühne und ergriff das Wort: «Jim<br />

Keyes, ehemaliger CEO von Blockbuster, bekam,<br />

als das Unternehmen Netflix noch klein<br />

war, das Angebot, die Unternehmung aufzukaufen.<br />

Keyes lehnte ab. Jahre später ist Blockbuster<br />

bankrott. Wo Netflix steht, wissen wir,<br />

glaube ich, alle.» Man könne also, und das sei<br />

auch auf andere Branchen anwendbar, immer<br />

davon ausgehen, dass manches, was in Zukunft<br />

anders sein werde, schon jetzt absehbar<br />

sei. Es brauche darum Menschen, wie die anwesenden<br />

Absolventinnen und Absolventen,<br />

die stets aufmerksam Trends und Kundenwünsche<br />

beobachten und sich fortlaufend<br />

aus- und weiterbilden. Man solle Erfahrungen<br />

sammeln, aus Misserfolgen lernen, auf Ziele<br />

hinarbeiten und die Zukunft aktiv mitgestalten.<br />

«Wir brauchen euch!», betonte Linder.<br />

Auch Martin Flückiger aus Reigoldswil BL<br />

wird gebraucht. Er durfte an diesem Abend<br />

seinen Fachausweis als Automobil-Verkaufsberater<br />

entgegennehmen. Gefragt, was er besonders<br />

gut an seiner Ausbildung gefunden<br />

habe, meint Flückiger schmunzelnd: «Das<br />

Beste an der Ausbildung ist natürlich der Abschluss!»<br />

Er habe aber die Ausbildung allgemein<br />

als sehr breit gefächert wahrgenommen.<br />

«Ich denke, dass sie eine gute Grundlage für<br />

weiterführende Ausbildungen darstellt.»<br />

Patrick Ganiére ist Präsident der Qualitätssicherungs-Kommission<br />

Automobil-Verkaufsberater.<br />

Auch er illustrierte in seiner Rede<br />

für die frischgebackenen Diplomandinnen<br />

und Diplomanden eine Weisheit mit einem<br />

Beispiel aus der Praxis. Joe Girard war ein<br />

US-amerikanischer Autoverkäufer. Laut dem<br />

Guinness-Buch der Rekorde war er sogar der<br />

46<br />

<strong>Dezember</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


BILDUNG<br />

beste Autoverkäufer der Welt. Durchschnittlich<br />

verkaufte er während seiner Laufbahn<br />

in den 60er- und 70er-Jahren sechs Autos pro<br />

Tag. Das sei, so Ganiére, mehr als einige<br />

Importeure in der Schweiz insgesamt täglich<br />

verkauften. Es war zur Zeit von Girard<br />

wichtig, möglichst viele Menschen in die<br />

Showrooms zu bekommen, um direkt einen<br />

Kaufabschluss zu erzielen. Heute müsse man<br />

sich als Automobil-Verkaufsberater/-in täglich<br />

anpassen. Während gewissen Phasen in<br />

der Corona-Pandemie war es beispielsweise<br />

nicht möglich, Probefahrten durchzuführen.<br />

Verkaufsberaterinnen und -berater mussten<br />

also über Teams oder Whatsapp den Kunden<br />

virtuell zur Seite stehen. Auch sei es,<br />

so Ganiére, heute nicht mehr so, dass der<br />

Verkäufer oder die Verkäuferin primär die<br />

Kunden anlocken müsse, sondern die Kunden<br />

oftmals auch mit Fragen auf sie zukommen<br />

würden. «Sie wünschen sich dann eine<br />

kompetente fachkundige Beratung.» Es sei<br />

daher umso wichtiger, langfristig das Vertrauen<br />

des Kunden zu gewinnen, um gute<br />

Geschäfte machen zu können. Zum Schluss<br />

sagte Ganiére: «Das Wichtigste am Beruf ist,<br />

dass ihr selbst Freude an der Arbeit habt. Ich<br />

wünsche euch viel Erfolg für die Zukunft!»<br />

Pro Lehrgang wurden jeweils auch die drei<br />

besten Abgängerinnen und Abgänger beglückwünscht<br />

und mit einem kleinen Präsent<br />

geehrt. Eine der prämierten Abgängerinnen<br />

ist Deborah Perren aus Brig VS. Die<br />

gelernte Automobil-Mechatronikerin und<br />

mittlerweile Kundendienstberaterin sagte<br />

zu ihrer Ausbildung: «Der Austausch, auch<br />

mit Leuten, die ursprünglich nicht aus der<br />

Automobilbranche stammten, machte diese<br />

Ausbildung sehr bereichernd.» Zum Schluss<br />

der offiziellen Veranstaltung wurde ausserdem<br />

der abtretenden Prüfungsexpertin Katrin<br />

Rau von Patrick Ganiére persönlich für<br />

ihren Einsatz gedankt. Nach dem offiziellen<br />

Anlass waren alle Anwesenden eingeladen,<br />

den Abend bei einem festlichen Dinner ausklingen<br />

zu lassen. <<br />

Liste der Absolventinnen und Absolventen:<br />

agvs-upsa.ch /de/news/<br />

ein-ozean-der-moeglichkeiten<br />

V. l. n. r.: Charles Albert Hediger, Patrick Ganiére, Cornelia Russenberger, Thomas Jäggi, Anja Linder und Peter Linder.<br />

PERFORMANCE<br />

GLÄNZENDE<br />

Mit den Pflegeprodukten von Motul bringen Sie<br />

Ihren Sportwagen zum Strahlen. Denn, wer auf<br />

der Strasse die beste Perfomance bringt,<br />

verdient die beste Pflege.<br />

Das A und O für gutes Aussehen:<br />

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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2022</strong> 47


BILDUNG<br />

Automobil-Verkaufsberater/-in<br />

Informierte<br />

Kunden wollen<br />

mit Experten<br />

sprechen<br />

Foto: AGVS-Medien<br />

Wissen Sie, wie Verkaufen auch ohne Druck funktioniert? Beat Jenny,<br />

Experte im Bereich Verkauf und Marketing und Moderator und Referent<br />

der AGVS Business Academy, zeigt es. Sein breites Know-how gibt er<br />

im AGVS-Basisseminar für Verkaufsberater/-innen weiter. Cynthia Mira<br />

Beat Jenny, Verkaufsberater und Trainer.<br />

Die grundlegenden Elemente der Kommunikation<br />

sind in einem Verkaufsgespräch immer<br />

noch absolut zentral. Doch: «Früher suchten<br />

Verkäufer Kunden, heute suchen Kunden Experten!»,<br />

ist Beat Jenny, Trainer bei der Trepos<br />

AG, überzeugt. Der Verkaufsexperte lehrt im<br />

Basisseminar der AGVS Business Academy,<br />

wie man mit dem Wandel in der Branche<br />

mitgeht und Verkaufsgespräche gestalten<br />

kann. Der Kunde sei generell anspruchsvoller<br />

geworden, da er sich einfacher informieren<br />

könne. Das hänge nicht zuletzt mit der Digitalisierung<br />

zusammen. «Die Kundschaft ist<br />

viel besser informiert und hat entsprechend<br />

andere Erwartungen an eine Beratung», sagt<br />

Jenny. Deshalb sei es technisch gesehen auch<br />

für Automobil-Verkäufer/-innen anspruchsvoller,<br />

gut informiert zu sein. «Früher hattest<br />

du einen Benziner oder Diesel, heute sprechen<br />

wir über Mildhybrid-, Hybrid-, Plug-in-<br />

Hybrid- und BEV-Fahrzeuge.» Wichtig aber sei<br />

nicht der Wandel, sondern die eigene positive<br />

Einstellung dazu.<br />

In seinem Basisseminar vom 30. Januar 2023<br />

bis 10. Februar 2023 vermittelt Jenny Inhalte<br />

aus Verkaufspsychologie, Gesprächsführung,<br />

Bedarfsanalyse, Fahrzeugpräsentation, Testfahrt<br />

und Vertragsverhandlungen. Zudem stehen<br />

die Ablieferung sowie die Nachfassung<br />

im Fokus seiner Schulung. Er selbst wolle mit<br />

seiner Lehrtätigkeit Menschen begeistern<br />

und die Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />

mit einer anderen Art des Verkaufens vertraut<br />

machen. «Weg vom Druckverkäufer hin<br />

zum anziehenden Verkäufer», wie er betont.<br />

«Unser Anspruch ist, dass die Teilnehmenden<br />

über den gesamten Prozess Klarheit erlangen.<br />

Sie verstehen, welche Themen bei den einzelnen<br />

Prozessschritten zu berücksichtigen sind<br />

und warum diese in ihren Einzelheiten so<br />

Vertrauen ist im Verkauf<br />

das Allerwichtigste<br />

Die AGVS Business Academy bringt jahrzehntelange<br />

Erfahrung mit, wenn es darum<br />

geht, die neu eintretenden Verkaufsmitarbeitenden<br />

der AGVS-Garagisten «Fit<br />

for Sale» zu machen. «Der grosszügige<br />

Schulungsraum und die optimale Infrastruktur<br />

bieten den Teilnehmenden beste<br />

Voraussetzungen, um sich bei spannenden<br />

Referaten durch Topausbilder und bei<br />

vernetzenden Gruppenarbeiten auf den<br />

aktuellsten Ausbildungsstand zu bringen»,<br />

sagt Thomas Jäggi, beim AGVS zuständig für<br />

die Grundbildung und Höhere Berufsbildung.<br />

«Es garantiert die besten Voraussetzungen<br />

für den powervollen Start als Automobil-Verkaufsberater/-in.»<br />

Das Branchenzertifikat is<br />

bei den AGVS-Garagisten bestens bekannt<br />

sowie anerkannt. Einige wenige der maximal<br />

16 Plätze sind noch zu vergeben.<br />

Das Basisseminar für Einsteiger im Automobilverkauf<br />

findet vom 30. Januar 2023 bis<br />

10. Februar 2023 in Bern statt.<br />

Hier erfahren Sie alles zum<br />

Basisseminar und können<br />

sich direkt dafür anmelden.<br />

wichtig sind, um Kunden richtig zu beraten<br />

und ohne Druck zu verkaufen.»<br />

Was zeichnet einen heutigen professionellen<br />

Automobil-Verkaufsberater aus? «Er stellt<br />

gute Fragen, hört ehrlich zu und zeigt Empathie»,<br />

sagt Jenny. Die Teilnehmenden lernen<br />

den gesamten Ablauf des Kaufprozesses deshalb<br />

nicht nur aus ihrer Perspektive, sondern<br />

auch aus Kundensicht kennen. <<br />

48<br />

<strong>Dezember</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


AGVS Business Academy<br />

Hier scannen für weitere Informationen:<br />

agvs-upsa.ch<br />

DEZEMBER<br />

DAS NEUE SCHWEIZER DATENSCHUTZ-<br />

GESETZ: DAS MÜSSEN SIE JETZT WISSEN!<br />

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhalten eine<br />

Übersicht über das neue Schweizer Datenschutzgesetz<br />

(DSG), einen Vergleich zur Europäischen<br />

Datenschutzgrundverordnung (EU-DSGVO) und erfahren,<br />

worauf beim Thema Datenschutz <strong>–</strong> unter<br />

geltendem wie auch künftigem Recht <strong>–</strong> hauptsächlich<br />

zu achten ist.<br />

13. <strong>Dezember</strong> <strong>2022</strong>, online<br />

17. Januar 2023, online<br />

JANUAR<br />

BASISSEMINAR FÜR AUTOMOBIL-<br />

VERKAUFSBERATER/-IN<br />

In 10 Tagen werden die jungen oder angehenden<br />

Automobil-Verkaufsberater/innen im Detail mit<br />

den eigentlichen Verkaufsbelangen (Verkaufspsychologie,<br />

Kommunikation, Verkaufsmethodik)<br />

auf ihre tägliche Arbeit vorbereitet.<br />

30. Januar 2023 bis 10. Februar 2023, Bern<br />

ELEKTRO-INSTRUKTION FÜR<br />

HOCHVOLT-SYSTEME IN ELEKTRO-<br />

UND HYBRIDFAHRZEUGEN<br />

13. Januar 2023, HV2 Sissach<br />

27./28. Januar 2023, wbz Lenzburg<br />

23./24. Februar 2023, AGVS Bern<br />

28. Februar/01. März 2023, BBZG Goldau<br />

02./03. März 2023, STFW<br />

16./17. März 2023, Horw<br />

Weitere Daten online<br />

MÄRZ<br />

GRUNDMODUL GAS<br />

Dieser Kurs gibt ihnen eine Übersicht über die<br />

Gase von LNG bis Wasserstoff die heute in der<br />

Fahrzeugtechnik als Kraftstoffe eingesetzt werden.<br />

Der Kurs vermittelt allgemeines elementares<br />

physikalisches Wissen zu Gasen, erklärt die<br />

wichtigsten Stoffdaten und Eigenschaften<br />

der Gase, die in der Mobilität als Kraftstoffe<br />

eingesetzt werden und erklärt die wichtigsten<br />

Verhaltensregeln für ein sicheres Arbeiten mit<br />

diesen Produkten.<br />

22. März 2023, St. Gallen<br />

31. März 2023, wbz Lenzburg<br />

e-learning laufend AGVS ZS, online<br />

APRIL<br />

VERTIEFUNGSMODUL «CNG» INSTRUK-<br />

TION UND SYSTEMKENNTNISSE FÜR DEN<br />

SICHEREN UMGANG MIT CNG IN DER<br />

FAHRZEUGTECHNIK<br />

Die Teilnehmer sind in der Lage, Arbeiten an<br />

gasführenden Komponenten von CNG-Fahrzeugen<br />

unter sicheren Voraussetzungen durchzuführen.<br />

01. April 2023, wbz Lenzburg<br />

MAI<br />

OCCASIONSMANAGEMENT<br />

Die Teilnehmer lernen, wie sie ihre Occasionsfahrzeuge<br />

richtig bewirtschaften. Dazu gehören<br />

unter anderem die Präsentation, der Eintauschprozess<br />

und die dynamische Preisstrategie.<br />

03. Mai 2023, Sissach<br />

LADEN.<br />

UNTER JEDER BEDINGUNG.<br />

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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2022</strong> 49


BILDUNG<br />

Regionale Veranstaltungen zur Aus- und Weiterbildung<br />

AARGAU<br />

AUTOMOBILDIAGNOSTIKER/-IN<br />

Informationsabend:<br />

26. Januar 2023, 18.00 Uhr<br />

Start Lehrgang: 06. September 2023<br />

wbzlenzburg.ch/lehrgaenge-kurse/ automobiltechnik/<br />

automobildiagnostiker-mit-eidg-fachausweis<br />

SPEZIALIST/-IN FÜR ALTERNATIVE<br />

FAHRZEUGANTRIEBE MIT ZERTIFIKAT WBZ<br />

Informationsabend:<br />

26. Januar 2023, 18.00 Uhr<br />

wbzlenzburg.ch/lehrgaenge-kurse/ automobiltechnik/<br />

spezialist-fuer-alternative- fahrzeugantriebe-mitzertifikat-wbz<br />

Die Lehrgänge finden am WBZ Lenzburg statt.<br />

wbzlenzburg.ch<br />

BERN<br />

AUTOMOBIL-VERKAUFSBERATER/-IN<br />

Start Lehrgang: August 2023<br />

agvs-upsa.ch<br />

FAHRZEUGRESTAURATOR/-IN<br />

Start Lehrgang: Oktober 2023<br />

fahrzeugrestaurator.ch<br />

BETRIEBSWIRT/-IN IM AUTOMOBIL-<br />

GEWERBE HFP<br />

Start Studienbeginn: 18. August 2023<br />

Ort: gibb Berufsfachschule Bern<br />

gibb.ch<br />

AUTOMOBILDIAGNOSTIKER/-IN BP<br />

Start Studienbeginn: 17. August 2023<br />

gibb.ch<br />

AUTOMOBIL-WERKSTATTKOORDINATOR/-IN<br />

BP ODER ZERTIFIKAT AGVS<br />

Start Studienbeginn: 17. August 2023 (BP)<br />

18. August 2023 (Zertifikat)<br />

gibb.ch<br />

AUTOMOBIL-SERVICEBERATER/-IN<br />

IM AUTOMOBILGEWERBE<br />

Start Studienbeginn: 27. April 2023<br />

Ort: gibb Berufsfachschule Bern<br />

gibb.ch<br />

Informationsabende Höhere Berufsbildung:<br />

Donnerstag, 02. März 2023, 19.00 Uhr<br />

Ort: AGVS Berner Oberland, Mülenen<br />

Mittwoch, 8. März 2023, 19.00 Uhr<br />

Ort: gibb Berufsfachschule Bern<br />

CHUR/ZIEGELBRÜCKE<br />

LEHRGANG AUTOMOBILDIAGNOSTIKER/-IN<br />

Start Lehrgang: August 2023<br />

Ort: ibW Höhere Fachschule Südostschweiz, Chur<br />

ibw.ch/beratung/infoabende<br />

HORW<br />

AUTOMOBILDIAGNOSTIKER/-IN UND AUTO-<br />

MOBIL-WERKSTATTKOORDINATOR/-IN BP<br />

Start Vorbereitungslehrgang: August 2023<br />

Ort: AGVS-Bildungszentrum Horw<br />

agvs-zs.ch/de/ausbildung-luzern<br />

INTENSIVKURS Z4 AA<br />

Intensivkurs für den fachtechnischen Abschluss<br />

für die Ausbildungsbewilligung für Automobil-Mechatroniker/-in.<br />

Ort: AGVS-Bildungszentrum Horw<br />

agvs-zs.ch/de/ausbildung-luzern<br />

AUS- UND WEITERBILDUNGEN IM<br />

BEREICH ALTERNATIVE ANTRIEBE<br />

16. März 2023 und 17. März 2023<br />

Hochvolt-Instruktion EV<br />

20. März 2023<br />

Grundlagen Wasserstoff<br />

13. Juni 2023 und 14. Juni 2023<br />

Hochvolt-Instruktion EV<br />

agvs-zs.ch/de/news/alternative-antriebe<br />

ST. GALLEN<br />

AUTOMOBILDIAGNOSTIKER/-IN<br />

Informationsabende:<br />

Donnerstag, <strong>12</strong>. Januar 2023, 19.00 Uhr<br />

Donnerstag, 11. Mai 2023, 19.00 Uhr<br />

Donnerstag, 15. Juni 2023, 19.00 Uhr<br />

Start Lehrgang: August 2023<br />

agvs-abz.ch/jm/kursanmeldung<br />

Die Lehrgänge finden am AGVS-Ausbildungszentrum<br />

St. Gallen statt, neu mit Einführungstagen.<br />

agvs-abz.ch<br />

WINTERTHUR<br />

AUTOMOBIL-SERVICEBERATER/-IN<br />

MIT EIDG. FACHAUSWEIS<br />

Start Lehrgang: 22. April 2023<br />

stfw.ch/de/angebot/kurse/fahrzeugtechnik/<br />

automobil-serviceberaterin-mit-eidg-fachausweis<br />

BETRIEBSWIRT/-IN IM<br />

AUTOMOBILGEWERBE<br />

Start Lehrgang: 23. August 2023<br />

stfw.ch/abwa<br />

AUTOMOBIL-VERKAUFSBERATER/-IN MIT<br />

EIDG. FACHAUSWEIS<br />

Start Lehrgang: 22. August 2023 bis<br />

26. November 2024<br />

stfw.ch/abwa<br />

AUTOMOBILDIAGNOSTIKER/-IN UND<br />

AUTOMOBIL-WERKSTATTKOORDINATOR/-IN<br />

Fachrichtung Nutzfahrzeuge/Personenwagen<br />

Start Lehrgang: 04. September 2023<br />

stfw.ch/de/meta/veranstaltungen<br />

Informationsabende Weiterbildungen:<br />

jeweils von 19.00 bis 20.30 Uhr<br />

Dienstag, 7. Februar 2023<br />

Donnerstag, 6. April 2023<br />

Dienstag, 13. Juni 2023<br />

Alle Lehrgänge finden an der Schweizerischen<br />

Technischen Fachschule Winterthur STFW statt.<br />

stfw.ch<br />

ZÜRICH<br />

AUTOMOBIL-WERKSTATTKOORDINATOR/-IN<br />

MIT ODER OHNE ZERTIFIKAT AGVS<br />

Start Lehrgang: August 2023<br />

tbz.ch/weiterbildung-tbz/<br />

automobilwerkstattkoordinator<br />

Informationsabende Weiterbildung in der<br />

Automobiltechnik:<br />

Donnerstag, 15. <strong>Dezember</strong> <strong>2022</strong><br />

Donnerstag, <strong>12</strong>. Januar 2023<br />

jeweils 18.30 Uhr bis zirka 20.00 Uhr<br />

Ort: tbz, Höhere Fachschule, Zürich<br />

ZUG<br />

LEHRGANG AUTOMOBILDIAGNOSTIKER<br />

Start Lehrgang: Oktober 2023<br />

kurse-gibz-lqc.ch/ad<br />

Der Lehrgang findet im gewerblich-industriellen<br />

Bildungszentrum Zug statt.<br />

50<br />

<strong>Dezember</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


BILDUNG<br />

FRIBOURG<br />

DIAGNOSTICIEN-NE D’AUTOMOBILES<br />

Cours: Z1 à Z4 et P1 à P3<br />

Localité: UPSA-Section Fribourg<br />

upsafrbrevet.ch<br />

COORDINATEUR-TRICE D’ATELIER<br />

AUTOMOBILE<br />

Cours: Z1 à Z4<br />

Localité: UPSA-Section Fribourg<br />

upsafrbrevet.ch<br />

GENÈVE<br />

DIAGNOSTICIEN-NE D’AUTOMOBILES<br />

Cours: Z1 à Z4 et P1 à P3<br />

Centre de formation UPSA Genève<br />

formation-upsa-ge.ch/web/formations-4-2<br />

LAUSANNE<br />

COORDINATEUR-TRICE D’ATELIER<br />

AUTOMOBILE<br />

Cours: W1 à W4 Automne 2023<br />

Localité: EPSIC<br />

Les personnes intéressées peuvent s’adresser<br />

à l’UPSA auprès d’Arnold Schöpfer:<br />

arnold.schoepfer@agvs-upsa.ch ou 031 307 15 32<br />

PAUDEX<br />

RESTAURATEUR-TRICE DE VÉHICULES<br />

Séance d’information pour restaurateur véhicule<br />

fahrzeugrestaurator.ch<br />

SION<br />

DIAGNOSTICIEN-NE D’AUTOMOBILES<br />

Cours: P1 à P3 Automne 2023<br />

Aus den Sektionen<br />

Hier scannen für weitere Informationen:<br />

autoberufe.ch<br />

YVERDON<br />

DIAGNOSTICIEN-NE D’AUTOMOBILES<br />

Cours: Z1 à Z4 et P1 à P3, début en 2023<br />

COORDINATEUR-TRICE D’ATELIER<br />

AUTOMOBILE<br />

Cours: Z1 à Z4<br />

Centre de formation UPSA Genève<br />

formation-upsa-ge.ch/web/formations-4-2<br />

COORDINATEUR-TRICE D’ATELIER<br />

AUTOMOBILE<br />

Cours: Z1 À Z4<br />

Localité: EPTM, Sion<br />

formationcontinuevalais.ch<br />

COORDINATEUR-TRICE D’ATELIER<br />

AUTOMOBILE<br />

Cours: Z1 à Z4<br />

Centre de formation UPSA Vaud/Yverdon-les-Bains<br />

formation-upsa-vd.ch<br />

ÜBERLASSEN SIE DIE<br />

ARBEITSSICHERHEIT UND DEN<br />

GESUNDHEITSSCHUTZ<br />

IN IHREM BETRIEB NICHT DEM ZUFALL!<br />

Die Branchenlösung unterstützt über 2800 Betriebe aus dem Auto- und<br />

Zweiradgewerbe bei der Umsetzung der gesetzlichen EKAS-Richtlinie 6508<br />

zum Thema Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz.<br />

Wir stellen Ihnen die aktuellen und notwendigen Hilfsmittel<br />

für die Umsetzung zur Verfügung wie branchenspezifische Checklisten, Kurse<br />

und vieles mehr. Informieren Sie sich jetzt unter www.safetyweb.ch.<br />

AGVS-Mitglieder profitieren von 25% Rabatt auf der<br />

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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2022</strong> 51


BILDUNG<br />

AGVS-Eignungstest<br />

Damit die Jugendlichen<br />

wissen, was sie erwartet<br />

Bevor sich junge Menschen für einen Autoberuf<br />

entscheiden, absolvieren die meisten von ihnen den<br />

AGVS-Eignungstest. Dieser gibt Hinweise darauf, welcher<br />

der vielseitigen Berufe sich entsprechend den Fähigkeiten<br />

eignet. Damit die Jungen im Vorfeld den Aufbau des<br />

Eignungstestes sehen, bietet der AGVS ab Mitte <strong>Dezember</strong><br />

eine Demo-Version an. Arnold Schöpfer und Cynthia Mira<br />

Foto: Istock<br />

QR-Code<br />

scannen und mehr<br />

erfahren!<br />

Den AGVS erreichte in letzter Zeit öfters die<br />

Frage, wie der AGVS-Eignungstest genau abläuft<br />

und wie die Plattform aussieht. Deshalb<br />

stellt der Verband den Jugendlichen ab<br />

Mitte <strong>Dezember</strong> eine Demo-Version zur Verfügung.<br />

Auf der Plattform können zwei bis<br />

drei Beispiele zu jedem Themengebiet eins zu<br />

eins durchgearbeitet werden. «Wir möchten<br />

den Jugendlichen mit dieser Möglichkeit die<br />

Angst vor dem Test nehmen. Zudem zeigen<br />

wir auf, dass für diesen Eignungstest eben<br />

nicht gelernt werden kann. Man kann sich<br />

vorbereiten, aber es wird kein konkreter<br />

Lernstoff abgefragt, wie es sich die Jungen<br />

von der Schule her gewohnt sind», sagt<br />

Arnold Schöpfer, beim AGVS zuständig für<br />

die Grundbildung und höhere Berufsbildung.<br />

Der komplette Eignungstest dauert rund<br />

zweieinhalb Stunden und setzt sich aus den<br />

folgenden Inhalten zusammen: Im technischen<br />

Teil (84 Minuten, maximal 65 Punkte)<br />

wird unter anderem das Vorstellungsvermögen<br />

getestet. Im zweiten Teil geht es um<br />

die mathematischen Fähigkeiten (43 Minuten,<br />

maximal 40 Punkte), wobei schriftliches<br />

Rechnen und Kopfrechnen abgefragt wird.<br />

Im sprachlichen Teil (17 Minuten, maximal<br />

25 Punkte) werden anschliessend Textverständnis,<br />

Grammatik und Orthografie geprüft.<br />

Für die Einteilung in den jeweiligen<br />

Beruf sind die erreichten Punkte beim technischen<br />

und mathematischen Teil ausschlaggebend.<br />

«Das Resultat und die Einteilung in<br />

den jeweiligen Lehrberuf gibt den Jungen<br />

meistens auch die Gewähr, dass während der<br />

Lehre keine grösseren schulischen Schwierigkeiten<br />

auftreten», sagt Schöpfer. Die gestellten<br />

Aufgaben im Eignungstest basieren<br />

auf dem Ausbildungsstand nach Abschluss<br />

des 8. Schuljahrs in der Volksschule. <<br />

52<br />

<strong>Dezember</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


PRODUKTE & DIENSTLEISTUNGEN<br />

Gastbeitrag<br />

Suva-Prämien 2023<br />

erneut tief<br />

Lesen Sie hier<br />

den vollständigen<br />

Artikel<br />

Die Suva erstattet den Versicherten derzeit überschüssige<br />

Anlageerträge und Reserven. Deshalb fallen die Prämien<br />

ausserordentlich tief aus. Sind die Überschusserstattungen<br />

ausgeschöpft, werden die Prämien wieder das normale<br />

Niveau erreichen. Der Zeitpunkt hängt vom Schadenverlauf<br />

und Entwicklung der Finanzmärkte ab. Suva<br />

Foto: Suva<br />

Die gemeldeten Unfälle sind im zweiten Corona-Jahr 2021 wieder angestiegen<br />

<strong>–</strong> das Niveau vor der Pandemie (2019) wurde allerdings noch<br />

nicht erreicht. Im zweiten Pandemie-Jahr waren die behördlichen Einschränkungen<br />

im Bereich Arbeit und Freizeit geringer als 2020. Deshalb<br />

kam es mit wenigen Ausnahmen in den meisten Branchen wieder<br />

zu mehr Unfällen und folglich zu mehr Kosten. Aus diesem Grund<br />

resultiert für das Jahr 2021 kein Covid-19-Sondereffekt mehr. Gleichwohl<br />

kommt es zu ausserordentlichen Erstattungen. Dank einem guten<br />

Börsenjahr 2021 hat die Suva Kapitalerträge erzielt, die zu Überschüssen<br />

geführt haben. Der Suva-Rat hat beschlossen, dass die Versicherten<br />

von einer Erstattung von 824 Millionen Franken profitieren sollen.<br />

Entwicklung Berufsunfallversicherung (BUV)<br />

In der BUV ist die Risikoentwicklung in der Klasse 13D Landfahrzeuge<br />

und Baumaschinen «Instandhaltung» stabil. Die Basisprämiensätze<br />

2023 in den beiden verbandsnahen Unterklassenteilen 13D A0<br />

(Unterhalt von leichten Motorfahrzeugen) und 13D B0 (Unterhalt von<br />

schweren Motorfahrzeugen und Hubstaplern) bleiben gegenüber dem<br />

Vorjahr unverändert.<br />

Basissätze der Berufsunfallversicherung<br />

ab 1. Januar 2023<br />

13D A0<br />

Unterhalt von<br />

leichten Motorfahrzeugen<br />

13D B0<br />

Unterhalt von<br />

schweren Motorfahrzeugen<br />

und<br />

Hubstaplern<br />

BUV-Basisprämiensatz<br />

2023 in % der Lohnsumme 0.8150 (± 0 %) 0.9910 (± 0 %)<br />

netto<br />

Basisstufe 2023 77 (± 0) 81 (± 0)<br />

Werte in Klammern zeigen die Veränderung zum Vorjahr.<br />

Von den rund 8200 in den beiden Unterklassenteilen A0 und B0 versicherten<br />

Betrieben erfahren <strong>–</strong> ohne Berücksichtigung der Erstattung<br />

von ausserordentlichen Anlageerträgen - rund 16 Prozent in der Berufsunfallversicherung<br />

(BUV) eine Senkung ihrer Prämiensätze. Für 79<br />

Prozent bleiben die Prämiensätze unverändert. Mit höheren Prämiensätzen<br />

müssen rund 5 Prozent der Betriebe rechnen. (Stand: Juli <strong>2022</strong>).<br />

Entwicklung Nichtberufsunfallversicherung (NBUV)<br />

Das Risiko in der NBUV ist wiederum leicht angestiegen. Der Basisprämiensatz<br />

der Klasse 13D (Landfahrzeuge und Baumaschinen «Instandhaltung»)<br />

kann jedoch für 2023 auf dem Vorjahresniveau konstant<br />

gehalten werden.<br />

Basissatz der Nichtberufsunfallversicherung<br />

ab 1. Januar 2023<br />

Klasse 13D<br />

Landfahrzeuge und Baumaschinen<br />

«Instandhaltung»<br />

NBUV-Basisprämiensatz 2023<br />

1.9630 (± 0 %)<br />

in % der Lohnsumme netto<br />

Basisstufe 2023 95 (± 0)<br />

Werte in Klammern zeigen die Veränderung zum Vorjahr.<br />

Auch in der NBUV werden die Nettoprämien einiger Betriebe, abhängig<br />

von ihrem individuellem Risikoverlauf, nach oben bzw. nach unten<br />

angepasst. Annähernd 94 Prozent aller im Kollektiv 13D versicherten<br />

Betriebe erfahren <strong>–</strong> ohne Berücksichtigung der Erstattung von ausserordentlichen<br />

Anlageerträgen <strong>–</strong> im Jahr 2023 in der NBUV keine Veränderung<br />

ihrer Nettoprämien. (Stand: Juli <strong>2022</strong>). <<br />

Weitere Infos unter:<br />

suva.ch/praemien<br />

Je nach individuellem Risikoverlauf werden die Nettoprämien der einzelnen<br />

Betriebe nach oben bzw. nach unten angepasst. Für die Prämiensätze<br />

2023 in der BUV zeichnet sich damit folgende Verteilung ab:<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2022</strong> 53


PRODUKTE & DIENSTLEISTUNGEN<br />

Während der Auto Zürich traf<br />

sich die Branche, und über<br />

60 000 Besucherinnen und<br />

Besucher bewunderten das<br />

vielseitige Mobilitätsangebot<br />

im grössten Showroom der<br />

Schweiz. Fotos: AGVS-Medien<br />

Die Auto Zürich überzeugt Autoenthusiasten, Garagisten und Prominente<br />

Endlich wieder Automesse<br />

Die 35. Auto Zürich war die perfekte Plattform, um die Vielfalt der Automobile und deren Faszination<br />

erlebbar zu machen. Die traditionsreiche Automesse ist dank 60000 Besucherinnen und Besuchern<br />

zum Schweizer Liveevent der Mobilität <strong>2022</strong> geworden. Jürg A. Stettler<br />

Schon während der stets promireichen Voreröffnung der Auto Zürich<br />

mit diversen Schweiz- und Europapremieren war klar: Die 35. <strong>Ausgabe</strong><br />

will nicht einfach eine weitere Automesse sein, sondern ist zum Mobilitätsevent<br />

mit grosser, überregionaler Ausstrahlungskraft geworden.<br />

Zumal sich nach der Absage des Genfer Salons (GIMS) Autoenthusiasten<br />

endlich wieder einmal treffen, austauschen und mehr als 80<br />

Neuheiten <strong>–</strong> darunter auch Weltpremieren <strong>–</strong> von insgesamt 54 Marken<br />

bewundern konnten. Der grösste Showroom der Schweiz lockte an<br />

vier Tagen im November über 60 000 Besucherinnen und Besucher an.<br />

Somit stemmte sich die Auto Zürich erfolgreich gegen den vermeintlichen<br />

Trend, dass das Format einer Automobilausstellung ausgedient<br />

habe. Bei Peugeot beispielsweise wurde erstmals der 408 Plug-in-Hybrid<br />

gezeigt, und sogar die weltweite Chefin der Löwenmarke, Linda<br />

Jackson, war für die Messepremiere extra aus Paris (F) angereist. Hyundai<br />

lancierte mit dem Ioniq 6 eine stromlinienförmigen E-Limousine<br />

mit coupéhaft abfallendem Dach und 614 Kilometer Reichweite.<br />

Die südkoreanische Edelmarke Genesis wartete vor den Messehallen<br />

im Extra-Pavillon mit dem Conceptcar X Speedium Coupé auf. Die<br />

Messe bot auch für Garagisten die perfekte Gelegenheit, sich einen<br />

umfassenden Überblick über das aktuelle Modellangebot <strong>–</strong> auch der<br />

Hoher Besuch (v. l.): Peugeot-Schweiz-Chef Tobias Dilsch mit Peugeot-CEO Linda<br />

Jackson sowie Gerhard Schürmann, Vorsitzender der Geschäftsleitung der Emil-<br />

Frey-Gruppe, und Marcel Guerry, Geschäftsführer Schweiz der Emil-Frey-Gruppe.<br />

Ex-Kunstturnerin Giulia Steingruber (l.), Andreas Bückmann (M.), Managing Director<br />

der AO Automobile Schweiz AG, und Windsurfer Elia Colombo nutzen die Chance, um<br />

im Heck des Opel Mokka-e E-Sports ein wenig zu gamen.<br />

54<br />

<strong>Dezember</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


ZUSAMMEN SIND WIR STARK • POUR ÊTRE PLUS FORTS • PIÙ FORTI, INSIEME •<br />

PRODUKTE & DIENSTLEISTUNGEN<br />

Matthias Walker (l.), Managing Director der Mazda (Suisse) SA, und der Schweizer<br />

Snowboardpionier und Extremsportler Ueli Kestenholz.<br />

Im November noch an der 35. Auto Zürich und nun vielleicht schon bald im Bundesrat:<br />

Auto-Schweiz-Präsident und SVP-Nationalrat Albert Rösti.<br />

Konkurrenz <strong>–</strong> zu verschaffen. Rennsport- und Tuningfans kamen in<br />

Zürich ebenfalls auf ihre Kosten: Ganz oben in der Halle 7 zeigte beispielsweise<br />

Sportec den Ferdinand. Dieser Porsche 964 «Restomod»-<br />

Umbau verbindet gekonnt klassische und sportliche Elemente und<br />

wird nach der Messe vom dreifachen Le-Mans-Sieger Marcel Fässler<br />

noch perfekt abgestimmt, bevor der Wagen an den Kunden geht. Zudem<br />

präsentierte die schwedische Supersportwagenmarke Koenigsegg<br />

den CC850, ein Jubiläumsmodell eines V8-Mittelmotorboliden.<br />

Und in der Halle 6 trafen sich die Klassikfans, bestaunten die ausgestellten<br />

Preziosen von nicht weniger als 16 Anbietern oder genossen<br />

die Sonderschau zu 75 Jahre Ferrari, darunter edle Stücke wie<br />

ein 250 MM von 1953, eine von nur 18 gebauten Berlinettas. Auf viel<br />

Anklang stiess beim autoaffinen Publikum ausserdem das Testfahrtenangebot<br />

vor den Messehallen: Rund 1000 Probefahrten mit 17 verschiedenen<br />

Elektrofahrzeugen wurden durchgeführt, was gegenüber<br />

2021 eine Steigerung von knapp 20 Prozent bedeutet. «Autos repräsentieren<br />

für mich Freude an Design, Technologie und Innovation. Sie<br />

stehen auch für Freiheit, Leidenschaft und Kindheitsträume», erklärt<br />

Auto-Zürich-Geschäftsführerin Ines Nägeli zufrieden. «Die Auto Zürich<br />

ist die beste Plattform, um diese Vielfalt anzuschauen, zu spüren<br />

und zu erleben.» Da bereits jetzt klar ist, dass die GIMS frühestens<br />

2024 wieder in Genf stattfindet, sollte man sich als Garagist den 2. bis<br />

5. November 2023 schon vormerken. Dann findet nämlich die nächste<br />

Auto Zürich statt. <<br />

Weitere Infos unter:<br />

auto-zuerich.ch<br />

2021<br />

3 % Rückvergütung auf dem gesamten<br />

Umsatz Verbrauchsgüter inkl. Reifen,<br />

Service- und Verschleissteile, Flüssigkeiten,<br />

Batterien und Verbrauchsmaterial*<br />

0 %-Leasing für alle Investitionsgüter ab<br />

einem Betrag von CHF 5000.<strong>–</strong><br />

Erweiterte/kombinierte Finanzierungsmöglichkeiten<br />

bei Investitionen<br />

Kontaktieren Sie jetzt Ihren Gebietsleiter oder Ihre Geschäftsstelle.<br />

* Ausgeschlossen sind Investitionsgüter, Partner-Shops, Vignetten,<br />

Werkzeuge, Lizenzen etc.<br />

VOM 1. NOVEMBER <strong>2022</strong><br />

BIS AM 28. FEBRUAR 2023<br />

profitieren Garagisten und Carrossieren unabhängig von anderen<br />

Vergünstigungen von der Initiative «Zusammen sind wir<br />

stark <strong>–</strong> Winter <strong>2022</strong>/23».<br />

Als Einkaufsorganisation für das Schweizer Auto- und Motorfahrzeuggewerbes<br />

übernimmt die ESA Verantwortung in der aktuell wirtschaftlich herausfordernden<br />

Zeit. Sie lanciert für die Wintermonate eine Initiative unter dem<br />

Motto «Zusammen sind wir stark <strong>–</strong> Winter <strong>2022</strong>/23». Der Leitgedanken der<br />

Initiative ist einfach und klar: Einerseits soll die Liquidität der Betriebe geschont<br />

werden. Anderseits erhalten Mitinhabende und Kunden der ESA während<br />

den Wintermonaten einen Grossteil ihrer Waren zu Sonderkonditionen.<br />

Das Geld, das der Kunde durch die grosszügigen Konditionen einspart, steht<br />

stattdessen für Mehrkosten in Zusammenhang mit den gestiegenen Energiekosten<br />

und der allgemeinen Inflation zur Verfügung.<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2022</strong> 55


TECHNIK & UMWELT<br />

Nicht nur Strom ist die Zukunft<br />

Eine Entweder-oder-<br />

Rhetorik ist keine Lösung<br />

Ob der europäische Strom für Elektrofahrzeuge in den nächsten<br />

acht Jahren grün sein wird, bleibt fraglich. Foto: Unsplash<br />

Im Jahr 2030 wird fast jedes zweite verkaufte Auto auf der Welt batterieelektrisch sein. Damit steigt die<br />

globale Nachfrage nach Strom. Ob jener nachhaltig produziert werden kann, scheint fraglich. Ein Experte für<br />

nachhaltige Mobilität sagt: «Der klimaneutrale Verbrenner sollte als Ergänzung verstanden werden, um eine<br />

höhere Geschwindigkeit bei der Abkehr von fossilen CO 2 -Emissionen zu erreichen.» Max Fischer<br />

Björn Noack,<br />

Director Sustainable Mobility Strategy.<br />

Das Verbrenner-Verbot ist in aller Munde: Ab<br />

2035 dürfen neu immatrikulierte Autos in der<br />

EU kein CO 2 mehr ausstossen. Bei dieser Verordnung<br />

durch das Europäische Parlament<br />

werden als wichtigster Indikator die Emissionen<br />

als Massstab betrachtet, welche direkt aus<br />

dem Auspuff kommen: Die Zukunft der Mobilität<br />

soll rein elektrisch werden. Bereits ab 2030<br />

dürfte darum laut einer Studie der Unternehmensberatungsfirma<br />

Price Waterhouse Cooper<br />

(PWC) jedes zweite neue Auto auf der Welt<br />

ein Elektrofahrzeug sein. Der globale Batteriebedarf<br />

wird somit im Verhältnis zu heute um<br />

nochmals etwa 35 Prozent ansteigen. Klar ist,<br />

dass mit diesem Anstieg der gesamten Batteriekapazität<br />

zwangsläufig der Bedarf an Strom<br />

steigt. Doch kann und wird dieser Strom auch<br />

aus erneuerbaren Quellen stammen? Denn das<br />

Elektrofahrzeug mit Kohlestrom zu betreiben,<br />

wäre nicht nur zynisch, sondern würde zudem<br />

56<br />

<strong>Dezember</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


TECHNIK & UMWELT<br />

die aktuelle Weichenstellung der EU rückwirkend<br />

massiv in Frage stellen. Ob die europäische<br />

Strominfrastruktur bis in acht Jahren in<br />

der Lage sein wird, den gesamten zusätzlichen<br />

Strom aus erneuerbaren Energien zu gewinnen,<br />

bleibt somit offen bis zweifelhaft. Björn<br />

Noack ist Director Sustainable Mobility Strategy<br />

bei Bosch und beschäftigt sich mit Themen<br />

rund um Mobilitätsstrategien für die Zukunft.<br />

Bereits im vergangenen Mai referierte<br />

er an den Hostettler «Autotechnik Days» in<br />

Luzern (LU) über die Zukunft der Antriebstechnologien.<br />

Während seines Referats sagte<br />

er, dass man die Energiesysteme in einem ersten<br />

Schritt defossilisieren müsse, Verbrenner<br />

aber auch in Zukunft weiterentwickeln solle:<br />

«Die momentane Klimastrategie der EU führt<br />

nicht zum Ziel.» Man müsse, so Noack, den<br />

Strom, der zum Laden benötigt wird, sowie<br />

die Energie, die man brauche, um Wasserstoff<br />

zu produzieren, aus erneuerbaren Energien gewinnen.<br />

Vorher sei nichts<br />

erreicht im Kampf gegen<br />

CO 2 -Emissionen.<br />

«Die momentane<br />

Klimastrategie<br />

der EU führt nicht<br />

zum Ziel.»<br />

Björn Noack,<br />

Director Sustainable Mobility<br />

Strategy<br />

Eines der grossen Hindernisse<br />

bei der grünen Elektrifizierung<br />

von Fahrzeugflotten<br />

sei, dass Ziele für<br />

erneuerbare Energien im<br />

Stromsektor oftmals separat<br />

zu denen im Verkehrssektor<br />

verfolgt werden, so<br />

der Bosch-Stratege: «Damit<br />

sind aktuell Batteriefahrzeuge auf dem Papier<br />

schon grün, obwohl es der Strom noch lange<br />

nicht sein wird. Ein konstruktiver Ansatz<br />

hierbei wäre, dass Elektroautofahrer immerhin<br />

durchgängig eine verlässliche Information<br />

der Stromherkunft an jedem Ladepunkt erhalten.»<br />

Begrüssenswert fände Noack ausserdem<br />

die Einführung einer «Well-To-Wheel»-Bilanz<br />

für eine differenziertere Betrachtung der verschiedenen<br />

Antriebstechnologien. Mittels<br />

einer Lebenszyklusanalyse <strong>–</strong> also von den<br />

Energie- und Materialaufwänden während der<br />

Herstellung des Fahrzeuges bis zum tagtäglichen<br />

Energieaufwand der Antriebstechnologie<br />

<strong>–</strong> könnte darüber hinaus genauer betrachten<br />

werden, welche Technologie während der<br />

ganzen Autolebensdauer wie viele Emissionen<br />

verursache. «Solche Bilanzen schaffen Transparenz<br />

und man kann unabhängig von der Antriebstechnologie<br />

klimabezogene Steuern auf<br />

den Individualverkehr erheben», sagt Noack.<br />

In Bezug auf das teils ultimativ erscheinende<br />

Verbrenner-Verbot <strong>–</strong> die Zukunft synthetischer<br />

E-Fuels ist EU-seitig noch höchst unklar<br />

<strong>–</strong> bleibe aber trotzdem ein wenig Hoffnung,<br />

was die Technologieoffenheit gegenüber alternativen<br />

Antrieben betreffe, meint Noack: «Auf<br />

der Seite der Antriebstechnologien gelten immerhin<br />

auch Brennstoffzellen- als Nullemissionsfahrzeuge.<br />

Diese werden mit Wasserstoff<br />

betrieben, und die Stromherstellung per<br />

Elektrolyse wird künftig eine wichtige Rolle<br />

im defossilisierten Energiesystem spielen, um<br />

sowohl die Ertragseffizienz von Windrädern<br />

und Fotovoltaikanlagen zu erhöhen wie auch<br />

die Netzstabilität sicherzustellen», erläutert<br />

der Mobilitätsstratege und<br />

führt weiter aus: «Zusätzlich<br />

lässt sich Wasserstoff<br />

aus Biomasse gewinnen,<br />

welche sich je nach Ausgangsstoff<br />

schlecht über<br />

lange Distanzen transportieren<br />

lässt.» Der Wasserstoff<br />

liesse sich somit<br />

in Zukunft dezentral vor<br />

Ort beim Erzeuger und zu<br />

wettbewerbsfähigen Kosten<br />

produzieren.<br />

Noack beobachte unter den beiden oftmals<br />

gegensätzlichen Standpunkten von «electric<br />

only» und Technologieoffenheit eine<br />

Tendenz, sich in den Komfort einer «Entweder-oder-Rhetorik»<br />

zu betten: «Tatsächlich<br />

generiert das meiner Meinung nach keinen<br />

Mehrwert, und Europa läuft dabei Gefahr,<br />

international den Anschluss zu verlieren.»<br />

Für Noack ist klar, dass sowohl die Verkehrswende<br />

als auch die Elektrifizierung zu<br />

einem bemerkenswerten Rückgang des Bedarfs<br />

flüssiger Kraftstoffe führen. Zusätzlich<br />

würden innovative nicht fossile Kraftstoffe<br />

diesen Rückgang befeuern und vorantreiben.<br />

Diese konsequente Abkehr von fossilen<br />

Energieträgern müsse eigentlich am Schluss<br />

auch das Ziel sein, um den Klimaschutz wirklich<br />

voranzubringen, schliesst Noack. <<br />

Weitere Infos unter:<br />

strategyand.pwc.com<br />

bosch.com<br />

SCHWEIZER QUALITÄT<br />

SEIT 1880. MIDLAND.CH<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2022</strong> 57


TECHNIK & UMWELT<br />

Beim Neubau am Standort<br />

St. Gallen setzte die<br />

City- Garage auf Nachhaltigkeit<br />

<strong>–</strong> und profitiert<br />

angesichts steigender<br />

Energiepreise bereits.<br />

Foto: City-Garage AG<br />

Energiesparen bei der City-Garage<br />

Eine Investition, die sich<br />

jetzt erst recht auszahlt<br />

Auch dank des warmen Oktobers hat sich die Situation im Energiebereich etwas entspannt. Im Umgang mit<br />

Energie sind die Unternehmen heute zudem deutlich sensitiver <strong>–</strong> man spart viel bewusster. Dazu beigetragen<br />

haben auch viele Betriebe im Schweizer Autogewerbe, einige sogar sehr vorbildlich. Reinhard Kronenberg<br />

Gregor Bucher,<br />

Vorsitzender der Geschäftsleitung bei der City-Garage AG.<br />

Ein Beispiel dafür, wie verantwortungsvoll Garagenbetriebe mit dem<br />

Thema Energie umgehen, ist die City-Garage in St. Gallen. Überlegungen,<br />

wie man energetisch optimal haushält, machte sich das Unternehmen<br />

bereits bei der Planung seines Neubaus. «Am alten Standort<br />

hatten wir Fernwärme», erklärt Geschäftsführer Gregor Bucher, «und<br />

wir wollten das natürlich weiterhin. Nur war das am neuen Standort<br />

durch die Lage nicht möglich.» Die St. Galler Stadtwerke hätten rasch<br />

die Hand für verschiedene Lösungen geboten. In Gesprächen sei das<br />

Thema Anergienetz (kalte Nahwärme) auf den Tisch gekommen. Die<br />

Gespräche hätten dazu geführt, dass man sich mit allen Bereichen <strong>–</strong> Beleuchtung,<br />

biologische Wasseraufbereitung, kalte (Autolagerung) und<br />

warme Räume (Mitarbeiter) <strong>–</strong> und mit Fotovoltaik-Anlagen auseinandergesetzt<br />

habe. Hinzu kam, dass im Jahr 2015 das Thema Elektromobilität<br />

aufkam. «Zufällig hatten wir in der gekauften Liegenschaft<br />

eine Trafostation auf Mittelspannungsebene», sagt Bucher. «Das führte<br />

dazu, dass wir uns mit Ladeinfrastruktur frühzeitig auseinandersetzten<br />

und viele Leerrohre im Neubau montieren liessen.»<br />

58<br />

<strong>Dezember</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


TECHNIK & UMWELT<br />

Zukunftsgerecht: Die Fotovoltaikanlage auf dem Dach reicht aus, um annähernd den<br />

halben Strombedarf der St. Galler City-Garage abzudecken. Foto: City-Garage AG<br />

wird zweifach verwendet, deshalb hat jeder Drucker in Haus ein Zusatzfach.<br />

Verbrauchtes Papier kommt nicht in den Abfall, sondern<br />

wird separat weggeworfen. Jeder Bürotisch hat auch einen Zeitungsbzw.<br />

Papiersammler. In Gängen, Ablageräumen, im Marketingraum<br />

und in der Tiefgarage sind praktisch überall Bewegungsmelder montiert.<br />

«Ich bin überzeugt, dass so etwas bei vielen Garagisten schon<br />

länger umgesetzt wird», sagt Bucher, «unsere Branche ist diesbezüglich<br />

vorbildlich, auch und gerade weil wir wissen, dass das Produkt, das<br />

wir verkaufen, und damit wir oft im Fokus stehen.»<br />

Selbstredend, dass für all das investiert werden musste <strong>–</strong> im Bewusstsein,<br />

dass sich dies wahrscheinlich erst auf Jahre hinaus auszahlen<br />

würde. Dies sei ein strategischer Entscheid gewesen, der getroffenen<br />

haben werde müssen, da sich die Kosten nur auf langer Sicht amortisieren<br />

liessen. «Wir mussten, als wir damals die Energiekosten des Anergienetzes<br />

sahen, leer schlucken, weil wir anderes gewohnt waren»,<br />

sagt Bucher. Zu diesem Zeitpunkt konnten die Verantwortlichen nicht<br />

wissen, dass im Jahr <strong>2022</strong> die Energiekosten massiv steigen würden<br />

und man deshalb bereits nach relativ kurzer Zeit von den Investitionen<br />

profitieren würde. Zum Zeitpunkt der Erstellung der Fotovoltaikanlage<br />

wusste man ebenso wenig, dass die Preise für Material derart stark<br />

steigen würden und man den selbstproduzierten Strom gut gebrauchen<br />

können würde. «Dass die Strategie und die Planung und Umsetzung<br />

optimal aufgehen, ist nicht immer so», bilanziert Bucher.<br />

Den produzierten Strom nutzt die City-Garage fast ausschliesslich für<br />

sich selbst. Die Fotovoltaikanlage auf dem Dach produziert jährlich<br />

250 000 kWh Strom. Das ist knapp die Hälfte des jährlichen Bedarfs<br />

von rund 550 000 kWh. Und: Das Gebäude ist an das Wärmenetz der<br />

Energienetz GSG AG angeschlossen <strong>–</strong> damit spart der Betrieb jährlich<br />

etwa 119 Tonnen CO 2 (beziehungsweise als Vergleichsgrösse 31800<br />

Liter Heizöl). Für die City-Garage geht das Thema Energie und Nachhaltigkeit<br />

noch weiter: «Wir versuchen im Kleinen und Einfachen mit<br />

den verfügbaren Ressourcen schonungsvoll umzugehen», erklärt der<br />

Geschäftsführer und meint: Druckerpapier, sofern keine Rechnung.<br />

Ihre Haltung zu Themen wie Umwelt und Nachhaltigkeit kommuniziert<br />

die City-Garage aktiv <strong>–</strong> auch über die Website, zum Beispiel mit<br />

dem Logo des Anergienetzes. «Wir können unsere Produkte nicht verändern.<br />

Sie sind so, wie sie sind. Was wir tun können, ist, unsere Unternehmen<br />

entsprechend aus- und umzurüsten und unsere Mitarbeitenden<br />

zu sensibilisieren.». Die vielen guten Beispiele, über die er immer<br />

wieder lese, zeigten, dass sich viele seiner Kolleginnen und Kollegen<br />

Gedanken machten und dies umsetzten. «Die Kosten-Nutzen-Frage ist<br />

wichtig, doch ist es nicht die einzige Frage, die jeder für sich beantworten<br />

muss», sagt Bucher. Genauso wichtig wie die Signale nach aussen<br />

seien jene nach innen: «Ich denke, dass die Sensibilität der Mitarbeiter<br />

oder Kandidaten in Bezug darauf, wie ein Unternehmen zu solchen Themen<br />

steht, viel grösser geworden ist.» <<br />

Checkliste zum Energiesparen<br />

Auch wenn die Situation sich etwas entspannt hat, könnte eine Energiemangellage<br />

drohen <strong>–</strong> und bereits heute sind die Strompreise stark<br />

gestiegen. Eine Umfrage bei den Mitgliedern der Kommission für Service,<br />

Technik und Umwelt (KSTU) des AGVS zeigt, wie engagiert Garagisten<br />

Möglichkeiten suchen, Energie zu sparen. Die Vorschläge hat der AGVS<br />

als Checkliste zusammengetragen.<br />

Hier gibt es die<br />

Checkliste als PDF.<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2022</strong> 59


TECHNIK & UMWELT<br />

CO 2 -Reduktion zu Wasser, zu Lande und in der Luft<br />

Die Potenziale der Technik<br />

Die Energiekrise und der Klimawandel zwingen Hersteller von Automobilen, Flugzeugen und Helikoptern sowie<br />

Schiffen, die Möglichkeiten der Technik auszuschöpfen, um die CO 2 -Emissionen nachhaltig zu senken. Alternative<br />

Treibstoffe stehen ebenso wie die Elektrifizierung und auch die Hybridisierung im Fokus. Andreas Senger<br />

Benzin<br />

69134<br />

Benzin Hybrid<br />

37030<br />

Diesel<br />

21719<br />

Zum Jahresausklang lohnt es sich, das Vergangene<br />

zu reflektieren und Gedanken zur Zukunft<br />

zu machen. Um Wohlstand und Klimaschutz<br />

als grundsätzlich gegensätzliche Ziele<br />

unter einen Hut zu bringen, sind Forschung<br />

und Entwicklung in alternative Antriebssysteme<br />

unabdingbar. Auch die Technologieoffenheit<br />

sollte im Fokus stehen. Die Energiekrise<br />

inkl. Strommangellage haben auch die<br />

breite Bevölkerung zum Thema sensibilisiert.<br />

Doch welche Technikentwicklung ist 2023<br />

und in den folgenden Jahren zu erwarten?<br />

BEV<br />

28937<br />

Benzin Plug-in Hybrid<br />

14284<br />

Diesel Hybrid<br />

8218<br />

Marktentwicklung 2021:<br />

Neuwagen mit<br />

Verbrennermotoren 83 % /<br />

Stand 1.11.22<br />

258<br />

103<br />

Benzin<br />

Benzin Hybrid<br />

Benzin Plug-in-Hybrid<br />

Diesel<br />

Diesel Hybrid<br />

Diesel Plug-in-Hybrid<br />

BEV<br />

Erdgas CNG/CBG<br />

FC Wasserstoff H2<br />

Im laufenden Jahr wurden bis am 1. November <strong>2022</strong> diese Antriebsarten in Neufahrzeugen mengenmässig<br />

von Herr und Frau Schweizer gekauft. Die Hybrid- und Plug-in-Hybridarten finden wie BEV regen Zuspruch.<br />

Foto: BFE, Auto-Schweiz<br />

Vergleich der Fahrzeugspeicher/Energie für eine Fahrstrecke von 100 km eines<br />

Personenwagens<br />

Treibstoff<br />

Verbrauch pro 100 km<br />

Masse<br />

Energiespeicher<br />

Emissionen<br />

CO 2<br />

Zeit, um 100 km<br />

Reichweite zu<br />

tanken/laden<br />

Benzin<br />

6 l<br />

5 kg<br />

17 kg<br />

13 kg (Verbrennung)<br />

4 kg (vorgelagert)<br />

> 15 Sekunden<br />

Batterie<br />

18 kWh<br />

100 <strong>–</strong> 150 kg<br />

(Hochvoltbatterie<br />

komplett)<br />

1,2 <strong>–</strong> 3,7 kg<br />

0,2 <strong>–</strong> 1,9 kg (H 2 <strong>–</strong> Mix CH)<br />

1 <strong>–</strong> 1,8 kg (Batterieherstellung)<br />

7 <strong>–</strong> 22 Minuten<br />

(150 kW <strong>–</strong> 50 kW)<br />

−78<br />

bis − 93%<br />

67<br />

Wasserstoff H 2<br />

1 kg<br />

20 <strong>–</strong> 25 kg<br />

(Hochdrucktank 700 bar)<br />

0,9 <strong>–</strong> 5,4 kg<br />

0,5- 5 kg (H 2 <strong>–</strong> Mix CH)<br />

+ 0,4 kg (H 2 -Tank-<br />

Herstellung)<br />

> 30 Sekunden<br />

In Kundenhand entscheidend: Wie lange dauert die Einspeicherung der Energie im Fahrzeug und<br />

wie viel Energie kann mitgeführt werden? Der Wasserstoff hätte viel Potenzial zur CO 2 -Einsparung.<br />

Foto: GreenGT/Bearbeitung Se<br />

−68<br />

bis − 94%<br />

Bei Strassenfahrzeugen ist die Stossrichtung<br />

zur Defossilisierung und Dekarbonisierung<br />

durch die EU vorgegeben: Ab 2035 dürfen<br />

keine Verbrennungsmotoren mehr für Neufahrzeuge<br />

(PW/leichte NFZ) in Europa verkauft<br />

werden. Der Weg mit batterieelektrischem<br />

Antrieb ist die am raschesten umzusetzende<br />

Lösung, die CO 2 -Emissionen zu reduzieren.<br />

Aufgrund der Tank-to-wheel- Betrachtung<br />

emittiert ein BEV 0 g/km, egal wie schwer und<br />

wie ineffizient der Antrieb ist. Der Auspuff<br />

der aktuellen BEV im europäischen Strommix<br />

mit vielen thermischen, fossil betriebenen<br />

Treibstoffen ist somit im Ausland. Der in<br />

der Schweiz produzierte Strom ist grundsätzlich<br />

CO 2 -arm.<br />

Anlässlich der Mobility and Transportation<br />

Conference (MaT-Conference) in Bern wurde<br />

diese Thematik breit analysiert und beleuchtet.<br />

Die politische Reduktionsvorgabe setzt<br />

die Vereinigung der Schweizer Automobilimporteure<br />

um. In einer aktuellen Umfrage sind<br />

die Importeure überzeugt, dass bis 2025 über<br />

50 % der Neuwagenverkäufe Steckerfahrzeuge<br />

sein werden. Allerdings macht der Direktor<br />

Andreas Burgener klar: «Wenn Sie keine Kunden<br />

haben, funktioniert die Übung nicht.»<br />

Die Kundinnen und Kunden müssen mitziehen.<br />

Auch Christoph Schreyer vom Bundesamt<br />

für Energie setzt ein klares Statement:<br />

«Plug-in-Hybride sind eine Fahrzeugtechnologie,<br />

die als Brückentechnologie immer wieder<br />

im Fokus steht. Diese macht aber nur dann<br />

Sinn, wenn die Technologie artgerecht, also<br />

hauptsächlich elektrisch, gefahren wird.» Die<br />

Marktzahlen zeigen deutlich, dass Hybridund<br />

Plug-in-Hybride bei den Neuwagenverkäufen<br />

die klare Nummer eins bei den CO 2 -ärmeren<br />

Antrieben darstellen. Und damit sind<br />

wir bei der Misere, welche aktuell die Fahrzeugantriebsdiskussion<br />

auf technischer Ebene<br />

bestimmt: Steckerfahrzeuge, also Plug-in-Hybrid<br />

und BEV, sind nur sinnvoll, wenn 100 %<br />

sauberer Strom verwendet wird. Um die Elek-<br />

60<br />

<strong>Dezember</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


TECHNIK & UMWELT<br />

trifizierung voranzutreiben, fehlen in Europa,<br />

aber auch in der Schweiz, entsprechende<br />

Produktionskapazitäten für Bandenergie. Die<br />

schwärmerische Lösung, die fehlende elektrische<br />

Energie mit Photovoltaik und Windanlagen<br />

produzieren zu können, scheitert an der<br />

fehlenden Speichermöglichkeit und dem fehlenden,<br />

kontinuierlichen Angebot (24/7/365).<br />

Erst wenn Haushalte ihren auf dem Dach<br />

selbstproduzierten Strom direkt nutzen und<br />

auch speichern können, wird die viel zitierte<br />

Abhängigkeit vom Ausland (von fossiler wie<br />

elektrischer Energie) abgewendet.<br />

Doch die Speicherung stellt die Herkulesaufgabe<br />

dar. Als Alternativen gelten Wasserstoff<br />

oder e-fuels. Beide synthetisch hergestellten<br />

Treibstoffe werden der niedrige Produktionswirkungsgrad<br />

vorgeworfen. Wasserstoff<br />

lässt sich aktuell nur mittels Elektrolyse und<br />

grünem Überschussstrom sinnvoll herstellen.<br />

Bei E-Fuels, also künstlich hergestellten<br />

Treibstoffen aus Wasserstoff und Kohlenstoff<br />

aus der Atmosphäre (Carbon Air Capture), ist<br />

der Energieaufwand und die CO 2 -Bilanz noch<br />

geringer. Aber beide Varianten lassen sich<br />

speichern. Letztgenannter könnte durch Beimischung<br />

in Diesel oder Benzin auch die Bestandesflotte<br />

schlagartig CO 2 -ärmer werden<br />

lassen. Und das global ohne Veränderung der<br />

Energieverteilung und Tankinfrastruktur.<br />

Die aktuell gewählte E-Antriebsstrategie mit<br />

Batterien weist viele Vorteile auf. Nebst der<br />

lokalen Emissionsfreiheit ist der Wirkungsgrad<br />

im Fahrzeug bestechend hoch. Die Tabelle<br />

auf der vorangehenden Seite zeigt, dass<br />

das CO 2 -Einsparpotential trotz hohem Energieeinsatz<br />

in der Produktion der Akkus unter<br />

dem Strich eine deutliche Treibhausgasreduktion<br />

hervorbringt. Auch Wasserstoff als<br />

Energieträger für Brennstoffzellenantriebe<br />

lässt sich CO 2 -ärmer darstellen. Die Krux<br />

ist einzig die fehlende, regenerative Stromproduktion.<br />

Das Manko der längeren Betankungszeit<br />

lässt sich mit Schnellladesystemen<br />

kaschieren. Allerdings leidet dadurch die Batterie<br />

(verkürzte Lebensdauer) und die Stabilität<br />

des Stromnetzes. Das Recycling der Batterien<br />

ist zudem erst grob skizziert und es fehlt<br />

an Grundlagenforschung. Erfreulich, dass in<br />

der Schweiz Firmen wie die Kyburz AG aktiv<br />

sind, die Geld in Forschung und Entwicklung<br />

investieren und punkto Forschung weltweit<br />

die Nase vorn haben. Auch Start-ups wie die<br />

Librec, welche im solothurnischen Biberist in<br />

Zukunft grosse Mengen an Batterien auch aus<br />

der Fahrzeugwelt recyceln will, verdienen Re-<br />

Endenergieverbrauch 2021<br />

19%<br />

17%<br />

Verkehr<br />

Haushalte<br />

Industrie<br />

Dienstleistungen<br />

794'720 TJ 252'640 TJ<br />

31%<br />

32%<br />

Statistische Differenz und<br />

Landwirtschaft<br />

Quelle: BFE Gesamtenergiestatistik 2021<br />

spekt und Unterstützung, um die Rohstoffsituation<br />

für neue Batterien zu verbessern. Aktuell<br />

sind bei Kyburz in Zusammenarbeit mit<br />

der Empa Versuche im Gange, Recyclingmaterial<br />

für neue Plus- und Minus-Platten einzusetzen<br />

und deren Anteil zu erhöhen. Das Vorhaben<br />

stösst bei den globalen Batterieplayern<br />

auf grosses Interesse.<br />

Doch nicht nur auf der Strasse gilt es, mit intelligenten<br />

technischen Lösungen zu dekarbonisieren.<br />

Auch im Schiffsverkehr werden<br />

Entwicklungen vorangetrieben. Bei Binnenschiffen<br />

suchen die Entwickler das Optimum,<br />

4.5%<br />

0.3% 3%<br />

13%<br />

44%<br />

Benzin<br />

Diesel<br />

Flugtreibstoffe<br />

35%<br />

Elektrizität Bahn<br />

Elektrizität Strasse<br />

Übrige (Gas,<br />

erneuerbare Energien)<br />

Ohne Energie kein Wohlstand: 32 % der Energie in der Schweiz wird im Verkehr eingesetzt. Der elektrische<br />

Stromverbrauch für die Steckerfahrzeuge beträgt aktuell lediglich 0,3 %. Die Tendenz ist künftig deutlich<br />

steigend. Foto: BFE<br />

100%<br />

90%<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

51.9<br />

20.3<br />

10.1<br />

17.7<br />

27.8%<br />

25.4<br />

22.7<br />

13.6<br />

38.3<br />

<strong>2022</strong> 2025<br />

51.9%<br />

BENZIN, DIESEL, ANDERE<br />

HEV (Hybrid) +<br />

MHEV (Mild-Hybrid)<br />

PHEV (Plug-in-Hybrid)<br />

BEV (batterieelektrische Fz)<br />

STECKERFAHRZEUGE<br />

Die Schweizer Fahrzeugimporteure zeigen sich optimistisch: Schon 2025 sollen über die Hälfte der Neuwagen<br />

als Steckerfahrzeuge zur Reduktion der CO 2 -Emissionen beitragen. Foto: Auto-Schweiz<br />

um den Verbrauch zu reduzieren und je nach<br />

Einsatz und Lastfenster den wirkungsgradoptimierten<br />

Antrieb einzusetzen. Dabei<br />

kommt vom rein batterieelektrischen über<br />

hybridisierte Antriebe bis zu Wasserstoff-<br />

Brennstoffzellen-E-Antrieb die ganze Palette<br />

zusammen. Komplexer ist es für die Hochseeschifffahrt.<br />

Peter Krähenbühl, Head Digital<br />

Transformation & Technology des Winterthurer<br />

Unternehmens WinGD, verhehlt nicht:<br />

«Die Transportkapazität im Güterverkehr auf<br />

den Meeren wird weiter steigen. Einzig durch<br />

Fortsetzung Seite 62<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2022</strong> 61


TECHNIK & UMWELT<br />

Flughöhe in Meter<br />

100<br />

Ladezustand<br />

der Batterie<br />

SOC<br />

1. Turbinenausfall: unmittelbare Übernahme durch<br />

den elektrischen Antrieb ohne Hochfahren<br />

2. Sicherer Weiterflug<br />

aus der Gefahrenzone<br />

3. Sinkflug mit reduzierter,<br />

elektrischer Leistung<br />

Single<br />

Hybrid<br />

4. Sichere<br />

Landung<br />

durch die<br />

elektrische<br />

Restenergie<br />

aus der Batterie<br />

Fluggeschwindigkeit in Knoten<br />

Selbst bei Helikoptern sorgt die Hybridisierung nicht nur für einen Effizienzgewinn, sondern für spürbare Sicherheit. Die Firma Kopter entwickelt ein Einturbinenhelikopter,<br />

der dank hybridem Antrieb bei Ausfall der Turbine sicher landen kann. Wird der Hybridisierungsgrad gesteigert, kann der Antrieb auch leiser werden. Foto: Kopter/Leonardo<br />

Effizienzoptimierungen können wird den CO 2 -<br />

Ausstoss konstant halten.» WinGD arbeitet<br />

mit der ETH Zürich aktuell an einer Hybridisierung<br />

der Grossschiffsdieselantriebe: Dank<br />

Hybridisierung wird derselbe Effekt erreicht<br />

wie im Automobil. Durch Lastanhebung der<br />

E-Maschine im Generatormodus können die<br />

riesigen Verbrennungsmotoren in einem optimaleren<br />

Betriebspunkt betrieben werden. Bei<br />

Manöver oder beim Beschleunigen unterstützt<br />

die E-Maschine den Propellerantrieb.<br />

Auch in der Luft wird an Hybridisierungskonzepten<br />

gearbeitet. Für Flugzeuge werden<br />

aktuell eher Wasserstoffantriebe (Triebwerke<br />

direkt mit Wasserstoff versorgen und verbrennen)<br />

oder E-Fuels in Betracht gezogen. Bei Helikoptern<br />

könnte es aber in Zukunft die Paarung<br />

von Turbinenantrieb und E-Maschine<br />

geben. Handicap ist einzig das Leistungsgewicht<br />

der Batterien. Mit einer 600 kg schweren<br />

Batterie kann ein 2,8 Tonnen schwerer<br />

Helikopter theoretisch rund 20 Minuten fliegen<br />

oder eine Reichweite von 50 km realisieren.<br />

Werden 600 kg Treibstoff getankt, ist der<br />

Heli 5 Stunden in der Luft und hat eine Reichweite<br />

von 800 km.<br />

Die Schweizer Firma Kopter, welche zur italienischen<br />

Firma Leonardo gehört, ist aber vom<br />

Hybridkonzept überzeugt. Statt zwei Turbinen,<br />

die als Ausfallsicherheit beim Überflug<br />

über bewohntes Gebiet vorgeschrieben sind,<br />

soll künftig eine Turbine und zur Ausfallsicherheit<br />

eine E-Maschine an Bord sein. Für<br />

Soeren Suesse, Abteilung Entwicklung und<br />

Forschung der Kopter AG, liegen die Vorteile<br />

auf der Hand: «Statt zwei Turbinen wollen<br />

wir mit nur einer Turbine und zusätzlich mit<br />

einem 600 kW E-Motor für 2-3 Minuten Notbetrieb<br />

fliegen, um im Notfall sicher landen<br />

zu können.» Bei Ausfall einer Turbine übernimmt<br />

die zweite Turbine den Antrieb der<br />

Rotoren. Mittels E-Antrieb würde im Notfall<br />

ein sicheres Landen ohne Autorotation (Antreiben<br />

der Rotoren beim Sturzflug) möglich<br />

sein und die Absturzgefahr deutlich reduziert.<br />

Wie alle Neuentwicklungen in der Flugbranche<br />

dauert aber das Bewilligungsverfahren<br />

sehr lange, bis es auch in der Realität umgesetzt<br />

werden kann.<br />

Das neue Jahr bringt der Mobilität technologisch<br />

neue Impulse. An vielen Fronten werden<br />

CO 2 -Reduktionen realisiert und damit Schritt<br />

für Schritt der Verkehrssektor dekarbonisiert<br />

und defossilisert. Das alles braucht aber seine<br />

Zeit. Das Garagengewerbe trägt den Technologiewandel<br />

mit und dank Weiterbildung der<br />

Mitarbeitenden kann er auch gestemmt werden.<br />

Die Attraktivität der Automobilbranche<br />

auch für angehende Berufsleute wird durch<br />

die Antriebsvielfalt und Digitalisierung weiter<br />

steigen und die Spezialisierung im Gewerbe<br />

nötig sein. <<br />

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62<br />

<strong>Dezember</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


viva.ch<br />

DAS AUTO:<br />

FASZINATION<br />

MIT ZUKUNFT<br />

17. Austragung<br />

«TAG DER SCHWEIZER<br />

GARAGISTEN» 2023<br />

Dienstag, 17. Januar 2023, im Kursaal Bern<br />

Jetzt anmelden!


POLITIK & RECHT<br />

Verkehrspolitische Themen 2023, die auch Garagisten betreffen<br />

Mobility-Pricing-Ideen und mehr<br />

Allgemein dürfte das Jahr 2023 verkehrspolitisch eher ruhig dahinfliessen. Trotzdem sind für das kommende<br />

Jahr einige Projekte in Planung. Höhepunkt dürften die eidgenössischen Wahlen vom 22. Oktober 2023 werden.<br />

Ob sich das verkehrspolitisch auswirkt? Raoul Studer<br />

haben bereits im Sommer <strong>2022</strong> die Aushubarbeiten<br />

begonnen. Für 2026 ist der Durchschlag<br />

geplant, gegen Ende 2029 soll der Tunnel<br />

dem Betrieb übergeben werden. Auf der<br />

A9 im Wallis ist die Nordröhre des Tunnels<br />

Visp in Betrieb genommen worden. Sie ist Bestandteil<br />

der Südumfahrung von Visp, welche<br />

2024/2025 vollumfänglich und in beide Richtungen<br />

vollendet sein wird.<br />

Die eidgenössischen Wahlen könnten 2023 den grössten Einfluss auf die Verkehrspolitik und die geplanten<br />

Infrastrukturprojekte haben. Foto: Nokian Tyres<br />

Das sich dem Ende zuneigende Jahr <strong>2022</strong> war<br />

verkehrspolitisch gesehen eher ruhig. Diesbezügliche<br />

grosse Abstimmungen fanden keine<br />

statt, und auch für das kommende Jahr sind<br />

bis jetzt keine vorgesehen. Kommt hinzu,<br />

dass der Bundesrat den Abstimmungstermin<br />

vom <strong>12</strong>. März 2023 abgesagt hat. Der nächste<br />

Termin ist somit erst der 18. Juni 2023. Welche<br />

Vorlagen dann zur Abstimmung kommen,<br />

wird der Bundesrat zu gegebener Zeit<br />

entscheiden.<br />

Dafür finden am 22. Oktober 2023 die eidgenössischen<br />

Wahlen statt, für die sich die<br />

Parteien schon jetzt in Stellung bringen. Klimaaktivisten<br />

versuchen, sich mit klebrigen<br />

Aktionen Gehör zu verschaffen. Sie legen<br />

den Verkehr lahm, um darauf hinzuweisen,<br />

dass es höchste Zeit sei, den Klimawandel<br />

endlich voranzutreiben. Die Aktionen zielen<br />

wie schon früher auf den motorisierten Strassenverkehr.<br />

Ihn als grossen Verursacher der<br />

Treibhausgasemissionen zu bezeichnen, hat<br />

schon fast Tradition, zielt aber an den Tatsachen<br />

vorbei. Je nach Wahlausgang könnte<br />

aber neuer Unbill für Autofahrer, Garagisten<br />

und Verkehrsinfrastruktur drohen. Derweil<br />

schreiten Bauarbeiten an der Verkehrsinfrastruktur<br />

mehr oder weniger planmässig voran.<br />

Für den zweiten Gotthard-Strassentunnel<br />

Beim Ausbau der A1 auf sechs Spuren zwischen<br />

der A1/A5-Verzweigung Luterbach und<br />

der A1/A2-Verzweigung Härkingen läuft dagegen<br />

noch nicht alles rund. Das Bundesamt<br />

für Strassen (Astra) legte das Ausführungsprojekt<br />

im Mai 2018 öffentlich auf. Gegen<br />

die Plangenehmigungsverfügung des Uvek<br />

(Departement für Umwelt, Verkehr, Energie<br />

und Kommunikation) vom <strong>Dezember</strong> 2020<br />

wurden beim Bundesverwaltungsgericht im<br />

Mai 2021 drei Beschwerden eingereicht. Bisher<br />

hat diese Instanz noch keinen Entscheid<br />

gefällt, die Behandlung läuft also noch. Wann<br />

der Baustart erfolgt, ist deshalb unbekannt.<br />

Dabei leisten gut funktionierende Nationalstrassen<br />

einen wichtigen Beitrag für ein effizientes<br />

Gesamtverkehrssystem. Vor allem in<br />

den Agglomerationen sollen der Verkehrsfluss<br />

und die Verträglichkeit der Autobahnen<br />

bis 2030 verbessert werden. Im Strategischen<br />

Entwicklungsprogramm (STEP Nationalstrassen)<br />

werden die nötigen Ausbauschritte dazu<br />

definiert. Alle vier Jahre entscheidet das Parlament<br />

über diese Projekte und deren Priorisierung<br />

sowie über die Finanzierung. Der<br />

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<strong>Dezember</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


POLITIK & RECHT<br />

Bundesrat beantragt die Freigabe der fünf<br />

nachfolgenden Projekte inklusive des dazugehörigen<br />

Verpflichtungskredits von 4,3 Milliarden<br />

Franken: die A1 Wankdorf-Schönbühl,<br />

die A1 Schönbühl-Kirchberg, die dritte<br />

Röhre des Rosenbergtunnels in St. Gallen, der<br />

Rheintunnel in Basel und die zweite Röhre des<br />

Fäsenstaubtunnels in Schaffhausen. Voraussichtlich<br />

im kommenden Frühjahr wird sich<br />

das Parlament damit befassen.<br />

Bereits verabschiedet ist die Botschaft zur Revision<br />

des Strassenverkehrsgesetzes. Es geht<br />

unter anderem darum, die im Rahmen von Via<br />

Sicura eingeführten Rasermassnahmen verhältnismässiger<br />

auszugestalten und so ungewollte<br />

Härtefälle zu vermeiden. Die Mindestentzugsdauer<br />

des Führerausweises von zwei<br />

Jahren soll bleiben, gewisse Ausnahmen sind<br />

allerdings möglich. Ferner gibt es keine Velohelmpflicht<br />

für <strong>12</strong>- bis 16-Jährige. Beim automatisierten<br />

Fahren soll der Bundesrat die Möglichkeit<br />

erhalten, die Umsetzung auf Verordnungsstufe<br />

zu regeln. Die Inkraftsetzung des<br />

revidierten SVG ist noch für 2023 vorgesehen.<br />

Zudem ist das Veloweggesetz ausgearbeitet,<br />

sodass es voraussichtlich bereits auf den 1. Januar<br />

2023 in Kraft tritt. Bund und Kantone<br />

müssen dann bis Ende 2043 auf ihren Strassen<br />

ein Velowegnetz planen und bauen. Die Veloinfrastruktur<br />

wird auch aus dem Nationalstrassen-<br />

und Agglomerationsverkehrsfonds<br />

(NAF) finanziert. Nach dem Scheitern des<br />

CO 2 -Gesetzes 2021 ist der Bundesrat über die<br />

Bücher gegangen. Es enthält nun keine neuen<br />

und höheren Abgaben (Flugticket, Treibstoff)<br />

mehr. Im Verkehrsbereich sollen namentlich<br />

der Ausbau der Ladeinfrastruktur für Elektroautos<br />

sowie die Anschaffung von Elektrobussen<br />

im ÖV und die Förderung von internationalen<br />

Zugverbindungen gefördert werden. Der<br />

Bundesrat hält aber am bisherigen Ziel fest, die<br />

Emissionen bis 2030 zu halbieren. Um die Klimaziele<br />

zu erreichen, braucht es mehr Elektrofahrzeuge.<br />

Sie entrichten aber keine Mineralölsteuer,<br />

so sinken die Einnahmen und es<br />

fehlen Gelder für Unterhalt und Ausbau der<br />

Infrastruktur, die heute durch die Mineralölsteuer<br />

und den Mineralölsteuerzuschlag finanziert<br />

wird. Deshalb hat der Bundesrat das<br />

Uvek und das Finanzdepartement beauftragt,<br />

bis Ende 2023 ein Gesetzespaket zur nachhaltigen<br />

Finanzierung der Verkehrsinfrastruktur<br />

durch die Einführung einer Ersatzabgabe für<br />

Fahrzeuge mit alternativem Antrieb auszuarbeiten.<br />

Die Einführung der Ersatzabgabe<br />

bedingt eine Verfassungsänderung. Der Bundesrat<br />

geht davon aus, dass die Ersatzabgabe<br />

bis 2030 in Kraft treten wird.<br />

Bekanntlich hat der Bundesrat das Uvek beauftragt,<br />

Kantone, Städte und Gemeinden zu<br />

suchen, die Pilotprojekte mit Mobility Pricing<br />

durchführen möchten. Aktuell liegen verschiedene<br />

Projektskizzen aus unterschiedlichen<br />

Regionen vor. Allerdings sind diese Projekte<br />

noch zu sehr auf den Strassenverkehr<br />

fokussiert. Deshalb beabsichtigt das Uvek, sie<br />

auf eine breitere Basis zu stellen und diese um<br />

zusätzliche ÖV-Elemente zu erweitern. So sei<br />

der Einbezug der verschiedenen Verkehrsträger<br />

sichergestellt. Aktuell laufen diese Arbeiten.<br />

Anschliessend werden jene Projektideen<br />

ausgewählt, für welche Machbarkeitsstudien<br />

durchgeführt werden sollen. Nach Abschluss<br />

der Arbeiten wird der Bundesrat über das<br />

weitere Vorgehen entscheiden. <<br />

Weitere Infos unter:<br />

agvs-upsa.ch/verkehrspolitik2023<br />

Durch das bald in Kraft tretende Velogesetz werden Bund und Kantone gezwungen, die teils heute schon komplexe<br />

Verkehrsinfrastruktur nicht nur für den motorisierten Individualverkehr zu planen. Bis Ende 2043 müssen auf ihren<br />

Strassen auch ein Velowegnetz geplant und gebaut werden. Foto: Shutterstock<br />

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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2022</strong> 65


POLITIK & RECHT<br />

Konjunkturausblick 2023<br />

Massive<br />

Preiserhöhungen<br />

drücken<br />

die Nachfrage<br />

Das Autogewerbe hat den Konjunkturausblick von<br />

BAK Economics für 2023 zur Kenntnis genommen<br />

und diskutiert aktuell, welches dessen realistischstes<br />

Szenario ist. Das ist für Markenhändler relevant<br />

für die Verhandlungen und die Zielsetzung bei den<br />

Verkäufen. Eine Umfrage von <strong>AUTOINSIDE</strong> zeigt:<br />

Alle tendieren ziemlich klar in Richtung Zurückhaltung,<br />

was die Prognosen betrifft. Reinhard Kronenberg<br />

BAK Economics geht im Konjunkturausblick für das Jahr 2023 von<br />

insgesamt 260 000 Neuzulassungen aus. Der Schweizer Autohandel<br />

dürfte sich damit zwar etwas erholen, doch eine Rückkehr zum Niveau<br />

der Vorkrisenzeit ist kommendes Jahr noch nicht zu erwarten. Allerdings:<br />

Der Ausblick ist mit «Prognoserisiken» verbunden. BAK Economics<br />

schätzt diese im Bericht gar als «aussergewöhnlich hoch» ein.<br />

Es sind namentlich vier Faktoren, deren Entwicklung die Konjunkturforscher<br />

nicht abschätzen konnten, die aber erheblichen Einfluss<br />

haben könnten: Halbleitermangel, Entwicklung der Pandemie gerade<br />

im asiatischen Raum, Entwicklung im Bereich der sich abzeichnenden<br />

Energiemangellage sowie Entwicklung im China-Taiwan-Konflikt.<br />

«Die BAK-Prognose mit 260 000 halte<br />

ich für zu optimistisch.»<br />

Markus Aegerter,<br />

AGVS-Geschäftsleitungsmitglied<br />

BAK Economics hat deshalb sowohl ein Positiv- wie auch ein Negativszenario<br />

skizziert. Im Positivszenario werden für das Jahr <strong>2022</strong> rund<br />

236 000 und für 2023 rund 285 000 Neuzulassungen prognostiziert. Im<br />

Negativszenario geht man gegen Ende <strong>2022</strong> und für 2023 von einschneidenden<br />

Produktionsbeschränkungen aus. In diesem Szenario stehen für<br />

das aktuelle Jahr 225 000 und für 2023 rund 233 000 Neuzulassungen.<br />

«In den Monaten September und Oktober waren die Immatrikulierungen<br />

von Neuwagen gegenüber den gleichen Monaten des Vorjahres<br />

wieder im positiven Bereich. Ich teile die Meinung von Auto-Schweiz,<br />

dass dies ein erstes Signal einer leichten Entspannung ist. Die BAK-<br />

Prognose mit 260000 halte ich jedoch für zu optimistisch», sagt<br />

AGVS-Geschäftsleitungsmitglied Markus Aegerter. Ähnlich sieht das<br />

Markus Aegerter, AGVS-Geschäftsleitungsmitglied<br />

Marc Weber, Inhaber der Ausee Garage in Au-Wädenswil ZH: Einerseits<br />

sei die Belieferung mit Fahrzeugen noch immer sehr spärlich.<br />

Andererseits denkt Weber, dass die Konsumentenstimmung rückläufig<br />

sei «und daher das Bedürfnis nach einer so hohen Investition nicht<br />

erste Priorität hat». Christoph Keigel, Inhaber der Garage Keigel <strong>–</strong> Keigel<br />

AG in Frenkendorf BL, sagt dazu, aufgrund der aktuellen Probleme<br />

könnten in diesem Jahr viele Neuwagenbestellungen nicht ausgeliefert<br />

werden. Er schätzt, dass das mindestens 30 000 Fahrzeuge, also etwa<br />

15 Prozent der aktuellen Bestellungen sind. Unter der Voraussetzung,<br />

dass sich die Lieferverzögerungen im Jahr 2023 normalisieren, hiesse<br />

das laut Keigel: 260 000 Zulassungen aus 230 000 Neubestellungen<br />

und 30 000 Bestellungen aus <strong>2022</strong>. «Konsequenterweise heisst das,<br />

dass die Nachfrage im Jahr 2023 auf dem Niveau von <strong>2022</strong> stagniert.»<br />

Auf Basis dieser Einschätzungen gehen alle drei klar vom BAK<br />

Economics skizzierten Negativszenario aus: Aegerter erwartet eher<br />

240 000 Neuimmatrikulationen 2023. Weber tendiert «klar zum Negativszenario».<br />

Zum einen sieht er keine Entspannung der Produktionszuteilungen<br />

im ersten Halbjahr 2023, zum anderen seien Logistik und<br />

Transport heikel. Ähnlich denkt Keigel: «Sollte sich die Liefersituation<br />

nicht verbessern und der gleiche Verzögerungseffekt in das Jahr<br />

2024 überlaufen, dann erachte ich 260 000 Neuzulassungen als nicht<br />

realistisch, weil ich davon ausgehe, dass die effektive Nachfrage nach<br />

Neuwagen nicht zunehmen wird.» Unsicherheiten und Kaufzurückhaltung<br />

seien «zu gross» für ein Positivszenario.<br />

Dabei spielt ein Umstand kräftig mit: die aktuell verzeichneten Preissprünge<br />

bei verschiedenen Marken und Modellen. Die sind auf die gestiegenen<br />

Rohstoffpreise und Logistikkosten zurückzuführen. Aber<br />

nicht nur. «Wir erleben bei einigen Modellen der verschiedensten Marken<br />

massive Preissprünge im Bereich von 20 bis 30 Prozent respektive<br />

von 10 000 bis 15 000 Franken», sagt Christoph Keigel. Diese Preissprünge<br />

stelle man fest, wenn ein Modell überarbeitet und mit neuester<br />

Antriebs- und Assistenztechnologie ausgerüstet werde. Die bisherigen<br />

preisgünstigeren Modelle würden dann gar nicht mehr angeboten.<br />

66<br />

<strong>Dezember</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


POLITIK & RECHT<br />

Foto: AGVS-Medien<br />

Marc Weber, Inhaber der Ausee Garage, Au-Wädenswil ZH<br />

Könnten Preissteigerungen dazu führen, dass aktuell und mittelfristig<br />

deswegen weniger Neuwagen gekauft werden? Markus Aegerter geht<br />

davon aus: «Wie ich gehört habe, treten Kunden auch bereits vermehrt<br />

von schon abgeschlossenen Kaufverträgen zurück.» Marc Weber hält<br />

die erhöhten Preise «sicherlich nicht für förderlich». Zudem seien die<br />

erhöhten Zinssätze auch bei Leasinggeschäften ein Bremsklotz. «Vielleicht»,<br />

sagt er, «waren aber auch der Endkundenpreis oder auch die<br />

Finanzierungsparameter zu günstig.»<br />

Christoph Keigel, Inhaber der Garage Keigel <strong>–</strong> Keigel AG, Frenkendorf BL<br />

«Wesentliche Messgrösse für die Stärke<br />

des Automobilmarkts in der Schweiz<br />

sind nicht die Neuzulassungen, sondern<br />

die Kundenbestellungen.»<br />

Christoph Keigel,<br />

Inhaber der Garage Keigel <strong>–</strong> Keigel AG, Frenkendorf BL<br />

«Wir gehen davon aus, dass diese massiven Preissteigerungen dazu<br />

führen werden, dass weniger Neuwagen gekauft werden, weil der<br />

Konsument nicht mehr bereit ist oder nicht mehr die finanziellen Mittel<br />

hat, sich ein teureres Auto zu kaufen», ergänzt Christoph Keigel.<br />

Dieser preissensible Konsument werde sich in Zukunft mit demselben<br />

Budget einen jungen Gebrauchten oder Leasingrückläufer kaufen.<br />

Alles in allem geht Marc Weber «analog zu <strong>2022</strong> von einem stabilen<br />

Markt aus». Aufgrund der knappen Verfügbarkeit von Fahrzeugen<br />

«Die erhöhten Zinssätze auch bei<br />

Leasinggeschäften sind ein Bremsklotz.»<br />

Marc Weber,<br />

Inhaber der Ausee Garage, Au-Wädenswil ZH<br />

hofft er sehr, «dass die grossen Rabattschlachten der Vergangenheit<br />

angehören, wir stabiles, gesundes Wachstum haben». Er bleibe «vorsichtig<br />

optimistisch». Kollege Keigel rechnet stark damit, dass 2023<br />

«ein gutes Jahr wird, weil sich viele Unsicherheiten, die zum Teil fast<br />

in einer Hysterie ausarteten, neutralisieren werden». <<br />

Alle Details zum BAK-Economics-Bericht<br />

Werfen Sie einen Blick hinter die Kulissen des Konjunkturausblicks von<br />

BAK Economics und lesen Sie den Bericht auf:<br />

Hier geht’s zur Einschätzung der Experten<br />

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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2022</strong> 67


POLITIK & RECHT<br />

40. Atelier de la Concurrence<br />

Deshalb muss die Motion Pfister<br />

rasch umgesetzt werden<br />

«Wirksamer Rechtsschutz im KFZ-Gewerbe» war das heisse Eisen des Ateliers de la Concurrence, das, so die<br />

einhellige Meinung aller anwesenden Garagisten, geschmiedet werden muss, so lange es heiss ist und bevor<br />

es politisch auf die lange Bank geschoben wird. Sascha Rhyner<br />

Im elektronischen Posteingang von Patrick<br />

Krauskopf, Professor für Wettbewerbsrecht<br />

an der ZHAW in Winterthur ZH, herrschte in<br />

den Tagen vor dem 40. Atelier de la Concurrence<br />

Hochbetrieb. «In den letzten 48 Stunden<br />

erreichten mich rund 150 E-Mails, ob wir<br />

die Veranstaltung auch via Stream zugänglich<br />

machen können», erzählte der Leiter des Zentrums<br />

für Wettbewerbsrecht und Compliance<br />

an der ZHAW School of Management and<br />

Law den rund 60 anwesenden Garagistinnen<br />

und Garagisten. Im Zentrum stand die<br />

Motion «Effektiver Vollzug des Kartellgesetzes<br />

beim Kraftfahrzeughandel» von Nationalrat<br />

Gerhard Pfister aus dem Jahr 2018. Hintergrund<br />

ist die Schwierigkeit, die in der KFZ-<br />

Bekanntmachung verankerten Rechte auch<br />

tatsächlich durchzusetzen.<br />

Das Machtungleichgewicht und die besondere<br />

Struktur im Automarkt haben vor rund<br />

20 Jahren dazu geführt, dass in der EU und<br />

in der Schweiz eine branchenspezifische Regulierung<br />

zwecks Sicherstellung des Wettbewerbs<br />

notwendig wurde. Weil die Bestimmungen<br />

des Kartellgesetzes nicht für<br />

die Besonderheiten der Autobranche ausreichten,<br />

erliess die Wettbewerbskommission<br />

(Weko) 2002 die KFZ-Bekanntmachung.<br />

Diese enthält Regelungen, die faire Rahmenbedingungen<br />

schaffen und das Machtungleichgewicht<br />

zwischen den Importeuren<br />

und den Garagisten ausgleichen sollen.<br />

«Wir haben ein David-gegen-Goliath-Problem»,<br />

erklärte Patrick Krauskopf einleitend<br />

zum Atelier de la Concurrence. Die von Nationalrat<br />

Gerhard Pfister eingereichte Motion<br />

möchte zwischen den über 5000 Händlern,<br />

Gemeinsam stark: Der AGVS<br />

mit Zentralvorstandsmitglied<br />

Andri Zisler (l.) unterstützte<br />

die Motion von Nationalrat<br />

Gerhard Pfister tatkräftig.<br />

Foto: AGVS-Medien<br />

68<br />

<strong>Dezember</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


POLITIK & RECHT<br />

Intensive Diskussionen im Rahmen des Atelier de la Concurrence: v. l. Gastgeber Patrick Krauskopf, Professor für Wettbewerbsrecht an der ZHAW in Winterthur ZH,<br />

Christian Müller, Präsident AGVS-Sektion Zürich, Adrian Kiefer, Mitinhaber der Zbinden AG in Hägendorf SO, Andrea Graber Cardinaux, Vizedirektorin Sekretariat Weko,<br />

und Marius Huber, Geschäftsleitung Swiss Import von Rotz. Foto: AGVS-Medien<br />

Garagisten und Werkstätten sowie den Importeuren<br />

und Herstellern ein Gleichgewicht<br />

schaffen und verlangt eine effektive Umsetzung<br />

des Kartellgesetzes in der Autobranche.<br />

Der Bundesrat soll beauftragt werden, eine<br />

auf Artikel 6 des Kartellgesetzes beruhende,<br />

verbindliche Regelung zu erlassen, damit die<br />

KFZ-Bekanntmachung tatsächlich vollzogen<br />

und eingehalten wird.<br />

Motionär Pfister stellte sein Begehren an der<br />

Tagung noch einmal vor: «Es geht um die<br />

Durchsetzung des Kartellrechts im Automobilvertrieb,<br />

denn den Garagisten fehlt hier der<br />

Rechtsschutz.» Allerdings dämpfte der versierte<br />

Politiker die Erwartungshaltung: «Es<br />

kann bis zur Umsetzung durchaus noch einmal<br />

vier Jahre dauern.» Der Mitte-Präsident<br />

versprach indes, aktiv zu werden, sollte bis<br />

im nächsten Frühling nichts passiert sein.<br />

Es herrschte aber Konsens, dass die Zeit<br />

drängt. Die aktuelle KFZ-Bekanntmachung<br />

aus dem Jahr 2015 läuft noch bis 2023 <strong>–</strong> danach<br />

würde jegliche bindende oder zumindest<br />

Motion Gugger<br />

empfehlende juristische Grundlage fehlen.<br />

«Wir haben derzeit verschiedene Herausforderungen<br />

wie den Klimawandel, die zunehmende<br />

Elektrifizierung und Lieferengpässe»,<br />

erklärte Andri Zisler, Mitglied im AGVS-Zentralvorstand<br />

aus Chur GR. «Dazu kommt, dass<br />

viele Händlerverträge derzeit gekündigt und<br />

durch neue Verträge oder gar Agenturmodelle<br />

ersetzt werden.» Diese Umstrukturierung ist<br />

für Schweizer Garagisten besorgniserregend,<br />

weil im echten Agenturmodell das Kartellgesetz<br />

keine Anwendung findet. «Weil die bisherige<br />

Bekanntmachung Ende 2023 ausläuft,<br />

müssen wir jetzt handeln», betont Zisler. «In<br />

vier bis fünf Jahren ist es zu spät.» Krauskopf<br />

befürchtet eine Abwanderung der Wertschöpfungskette<br />

ins Ausland und eine Schwächung<br />

des Wettbewerbs in der Schweiz.<br />

Die aktuelle KFZ-Bekanntmachung regelt<br />

den Zugang der Händler zu Ersatzteilen oder<br />

technischen Informationen und Daten. «Wir<br />

prüfen jede einzelne Anzeige und nehmen<br />

gegebenenfalls mit den Herstellern Kontakt<br />

auf, um dem allfälligen Missstand auf den<br />

Zum Schutz gegen die einseitige Einführung des Agenturmodells reichte der Zürcher Nationalrat Nik<br />

Gugger (EVP) im Juni <strong>2022</strong> eine Motion zum «Schutz vor der einseitigen Einführung des Agenturmodells<br />

im KFZ-Markt» ein. Die Motion verlang eine Ergänzung des Kartellgesetzes dahingehend, dass die<br />

Kündigung der Händler- und Werkstattverträge für das ganze oder einen grossen Teil des Händlernetzes<br />

unzulässig ist, wenn der Hersteller nicht nachweisen kann, dass das neue Vertriebsmodell<br />

signifikant effizienter ist als das bisherige ertriebsmodell. Ausserdem soll das Kartellgesetz auch nach<br />

der Einführung des Agenturmodells anwendbar bleiben. In seiner Antwort beantragt der Bundesrat<br />

die Ablehnung der Motion, die von allen Fraktionen unterzeichnet wurde. Das Ansinnen der Motion<br />

würde «den Grundsätzen des Privatrechts und des Wettbewerbsrechts diametral zuwiderlaufen».<br />

Grund zu gehen», erklärte Andrea Graber<br />

Cardinaux, Vizedirektorin Sekretariat Weko.<br />

Es dürfe keine Verknüpfung zwischen Sale<br />

und Aftersale geben, betonte die Leiterin<br />

Dienst Produktmärkte. Sie verwies dabei auf<br />

die Website der Weko, wo neben Merkblättern<br />

beispielsweise zur relativen Marktmacht<br />

auch Anzeigen eingereicht werden können.<br />

«Der Vorteil für Garagisten ist, dass wir uns<br />

dann um die Recherche kümmern und die<br />

Beweislast nicht beim Garagisten als Kläger<br />

liegt», führte Graber aus.<br />

Die Wortmeldungen der Teilnehmenden hat<br />

gezeigt, dass noch zu viele Garagisten die<br />

Faust im Sack machten und allfällige Verstösse<br />

gegen die Kfz-Regeln der Weko nicht zur Anzeige<br />

brächten. «Wir haben beispielsweise<br />

keine Anzeigen bezüglich relativer Marktmacht<br />

erhalten», so Graber. «Hier hatten wir<br />

eigentlich mit vielen Meldungen gerechnet.»<br />

Sie gab bezüglich der Ende des Jahres 2023<br />

auslaufenden KFZ-Bekanntmachung ein wenig<br />

Entwarnung. «Wir können die Dauer der<br />

Bekanntmachung anpassen», erklärte sie. Die<br />

Konklusion des Abends war jedoch eindeutig:<br />

Die Umwandlung der KFZ-Bekanntmachung<br />

in eine Verordnung habe eine grosse<br />

Signalwirkung. Und die Zeit dränge. «Die<br />

Lösung ist die Motion Pfister», fasste Patrick<br />

Krauskopf zusammen. Die Politik brauche<br />

manchmal auch etwas Druck, um schneller zu<br />

handeln, sagte auch Nationalrat Pfister. Deshalb<br />

sei diese Tagung ein richtungsweisendes<br />

Zeichen gewesen. <<br />

Weitere Infos unter:<br />

zhaw.ch/sml<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2022</strong> 69


POLITIK & RECHT<br />

Kampf gegen Feinstaub<br />

Euro 7: Das sind<br />

die wichtigsten<br />

Neuerungen<br />

Weniger Feinstaub und Mikroplastik statt nur erneute Schadstoffreduzierungen:<br />

Dies und mehr hat die zuständige EU-Kommission im<br />

Rahmen der ab 2025 geltenden Emissionsnormen für Neuwagen als<br />

Vorschlag vorgelegt. In einem nächsten Schritt müssen EU-Ministerrat<br />

und das Europaparlament darüber verhandeln. Max Fischer<br />

Elektroantrieb auf dem Vormarsch sind und<br />

somit auch Reifen und Bremsen auf dem Weg<br />

seien, «die Hauptquellen von Partikelemissionen<br />

zu werden», wie die EU-Kommission in<br />

Brüssel erklärte. Hersteller von Elektrofahrzeugen<br />

sollen ausserdem in Zukunft Rechenschaft<br />

ablegen müssen, was die Lebensdauer<br />

von Antriebsbatterien anbelangt. Erklärtes<br />

Ziel der Kommission sei, damit «das Vertrauen<br />

der Konsumenten in elektrische Fahrzeuge zu<br />

stärken». Für Garagisten wäre diese Entwicklung<br />

nicht von Nachteil, meint Markus Peter,<br />

Leiter Technik und Umwelt beim AGVS: «Die<br />

längere Lebensdauer von Fahrzeugen wäre insbesondere<br />

für den Werkstattbetrieb von Garagisten<br />

definitiv ein Pluspunkt.»<br />

In 13 Jahren sollen in der EU nur noch Autos<br />

zugelassen werden, die komplett CO 2 -neutral<br />

sind. Nebst den Auspuffabgasen sollen nach<br />

dem Wunsch der EU-Komission mit der neuen<br />

Abgasnorm Euro 7, die für Personenwagen und<br />

leichte Nutzfahrzeuge bereits 2025 in Kraft treten<br />

soll, zudem auch Feinstaub- und Mikroplastikemissionen<br />

berücksichtigt werden. Als<br />

grösste Neuerung will die neue Emissionsregelung<br />

neben Auspuffabgasen somit auch Vorgaben<br />

für die Emissionen von Bremsen und Reifen<br />

einführen. Dies nicht zuletzt, da Autos mit<br />

Die Stickoxid-Grenzwerte für Autos und<br />

leichte Nutzfahrzeuge wurden allerdings nur<br />

teilweise niedriger definiert als bei der seit<br />

2015 geltenden Abgasnorm Euro 6. Bei Fahrzeugen<br />

mit Dieselmotor soll der Grenzwert<br />

von 80 auf 60 Milligramm pro Kilometer sinken,<br />

bei Benzinern soll weiterhin ein maxi-<br />

70<br />

<strong>Dezember</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


POLITIK & RECHT<br />

Nach dem Willen der Politiker in Brüssel müssen in Zukunft auch Elektroautos Emissionsnormen erfüllen, daher geraten nun auch Reifen und deren Abrieb für die neue<br />

Euro-7-Norm in den Fokus des Interesses. Fotos: AGVS-Medien (links), Istock (rechts)<br />

maler Stickoxidausstoss von 60 Milligramm<br />

erlaubt sein. Auch sollen die Emissionsgrenzwerte<br />

in realitätsnahen Konditionen getestet<br />

werden. Dies heisst konkret, dass gewisse<br />

Grenzwerte bei Temperaturen von bis zu 45<br />

Grad Celsius nicht überschritten werden dürfen.<br />

Insofern ist das bemerkenswert, weil<br />

mit der heute geltenden Norm bis anhin dieser<br />

Grenzwert bei «nur» 38 Grad nicht überschritten<br />

werden darf.<br />

Für LKW und Busse will die EU-Kommission<br />

die Grenzwerte noch zusätzlich stärker senken.<br />

Ausserdem sollen bisher nicht erfasste<br />

Gase reguliert werden. Dazu zählen beispielsweise<br />

Limiten für Ammoniak und für Formaldehyd<br />

bei Personenwagen sowie bei Lastwagen<br />

auch Maximalwerte für Lachgas (Distickstoffmonoxid).<br />

Mit dem «Europäischen Grünen Deal» hat<br />

die EU-Kommission eine neue Wachstumsstrategie<br />

vorgelegt, die nach eigenen Angaben<br />

«den Übergang zu einer klimaneutralen,<br />

ressourcenschonenden, wettbewerbsfähigen<br />

und emissionsfreien Wirtschaft in<br />

Europa fördern wird». Um den Wechsel zu<br />

einer nachhaltigen Mobilität zu beschleunigen,<br />

sollen die Verkehrsmittel insbesondere<br />

in den Städten deutlich umweltfreundlicher<br />

werden. Zu diesem Zweck hatte die Kommission<br />

im Vorfeld Arbeiten eingeleitet, um die<br />

Bewertung und mögliche Überarbeitung der<br />

derzeitigen Emissionsnormen Euro 6/VI für<br />

Personenwagen, leichte Nutzfahrzeuge, Lastwagen<br />

und Busse zu unterstützen. <<br />

Weitere Infos unter:<br />

agvs-upsa.ch<br />

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HANDEL & AFTERSALES<br />

Seit 2015 arbeitet das<br />

spanische Unternehmen<br />

Astara mit dem<br />

US-amerikanischen<br />

Softwareanbieter<br />

Salesforce zusammen<br />

und nutzt die Macht der<br />

Daten. Foto: Astara<br />

Astara Switzerland ist die klare Nummer drei der Schweizer Importeure<br />

«Es funktioniert nur<br />

mit den Händlern»<br />

Was haben Abarth, Aiways, Alfa Romeo, Fiat, Hyundai, Jeep, Maxus, Nissan und Ssangyong gemeinsam?<br />

Neu werden all diese Marken in der Schweiz von Astara Switzerland vertrieben. <strong>AUTOINSIDE</strong> sprach mit<br />

Marketingdirektor Nicolas Carbonell und mit Sylvain Jeanroy, Projektleiter Astara Move/Astara Store, über<br />

die Pläne der neuen Nummer drei der Importeure. Jürg A. Stettler<br />

Am Anfang stand die Schifffahrt: Astara aus Spanien begann erst<br />

1979 mit dem Autogeschäft, nachdem die Firma als Logistik- und<br />

Schifffahrtsunternehmen gross geworden war. Dann begann der Import<br />

von Toyota-Modellen ins Astara-Heimatland <strong>–</strong> und seit kurzem<br />

ist Astara heute hinter der Amag und Emil Frey der drittwichtigste<br />

Player am Schweizer Automarkt.<br />

konnten wir profitabel wachsen und unsere Strategie auf die Wünsche<br />

unserer Kundinnen und Kunden abstimmen. Salesforce hat uns diese<br />

Reise ermöglicht», sagt der Astara-Boss.<br />

Weltweit ist Astara keineswegs ein Newcomer mit Niederlassungen<br />

in 20 Ländern auf drei Kontinenten und 4500 Mitarbeitenden und<br />

baut das Portfolio an Produkten und an Dienstleistungen rund um<br />

die Mobilität schnell und stetig aus. Mit mehr als 230 000 verkauften<br />

Fahrzeugen <strong>2022</strong> streben die Spanier einen prognostizierten Jahresumsatz<br />

von 5,5 Milliarden Euro an. Autos verkaufen allein treibt Jorge<br />

Navea, CEO von Astara, aber nicht an. Er sieht weitere Geschäftsfelder,<br />

die man sich dank der Digitalisierung erschliessen könne und müsse.<br />

Daher arbeite man seit 2015 mit dem US-amerikanischen Softwareanbieter<br />

Salesforce zusammen und nutze die Macht der Daten. «Deshalb<br />

Astara zeigte sich mit seinen aktuell elf Marken hierzulande im November auch<br />

an der Auto Zürich. Foto: AGVS-Medien<br />

72<br />

<strong>Dezember</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


HANDEL & AFTERSALES<br />

«Und diese Daten liefern uns auch Informationen, um neue Freiheiten<br />

für die Mobilität der Zukunft, die unsere Kundinnen und Kunden suchen,<br />

zu verwirklichen», ergänzt Nicolas Carbonell, Marketingdirektor<br />

der Astara Mobility Switzerland AG. «Die Schweiz ist ideal, um diese<br />

neue Mobilitätsidee umzusetzen.» Die ganze Distribution der Fahrzeuge<br />

erfolgt bei den Spaniern schon heute für alle Marken des Astara-Portfolios<br />

über das Salesforce-Ökosystem. Und mit Astara Move<br />

lanciert das Unternehmen nun ein flexibles Aboangebot, das sich an<br />

die laufend ändernden Bedürfnisse anpasst, papierlos ist und alle Kosten<br />

umfassen wird. Zudem bieten die Spanier in komplett digitaler<br />

Umgebung mit dem Astara Store bald ein neues Online-Kauferlebnis.<br />

«Astara hat nicht einfach die Digitalisierung wegen der Digitalisierung<br />

im Kopf, sondern kennt als Importeur und Händler auch diese<br />

Seite und diese Prozesse gut», so Carbonell. Der Astara-Umsatz soll<br />

sich künftig weltweit anders verteilen: 2015 wurden noch 25 Prozent<br />

in Europa und etwa 75 Prozent in Südamerika erwirtschaftet, in drei<br />

Jahren sollen die über 30 (!) Automarken der Spanier in Europa 45 Umsatzprozente<br />

einbringen, weitere 45 Prozent in Südamerika und zehn<br />

Prozent im Rest der Welt. «Wir wollen Astara als internationale Dachmarke<br />

etablieren für alle unsere Produkte, Dienstleitungen und Operationen»,<br />

sagt der Marketingchef von Astara Schweiz.<br />

Die für mehr Synergien in regionalen Hubs organisierte Astara will zudem<br />

den herkömmlichen Ablauf <strong>–</strong> das Auto geht vom Hersteller über<br />

den Importeur zum Garagisten und an den Endkunden <strong>–</strong> verbessern.<br />

«Wir haben zusammen mit Salesforce diesen ganzen Prozess dort, wo<br />

es Sinn macht, digitalisiert. Wir streben als Importeur aber die Partnerschaft<br />

mit den Händlern an und wollen digitale Showrooms oder<br />

auch Verkäufe mittels VR-Brillen und derlei nicht extra forcieren», erklärt<br />

Carbonell. «Moderne Autos bieten dank der Konnektivität viel<br />

mehr Möglichkeiten der Wertschöpfung über den eigentlichen Verkauf<br />

hinaus. Diese Bedürfnisse der Kundinnen und Kunden wollen<br />

wir dank der digitalen Daten besser verstehen und dann auch abdecken.<br />

Dabei denken wir nicht nur an die Privat-, sondern selbstverständlich<br />

auch an Flottenkunden.»<br />

Astara strebt dazu kein lineares Verkaufssystem an, sondern ein Ökosystem<br />

rund um Mobilität, in dem Kunden von Apps oder Vernetzung<br />

mit anderen Mobilitätsangeboten profitieren. «Wir wollen in einer multimodalen<br />

Mobilität möglichst viele Bedürfnisse der unterschiedlichsten<br />

Zielgruppen erfüllen. Aktuell sind wir aber noch sehr stark auf das<br />

Geschäftsfeld des Autohandels fokussiert», sagt der Astara-Manager.<br />

«Versicherungen, Services, Upgrades und viele weitere Dienstleistungen<br />

von Astara sollen den Autoverkauf aber ergänzen.» Sylvain Jeanroy,<br />

Projektleiter Astara Move/Astara Store, ergänzt: «Es gibt heute Dienstleistungen,<br />

die wir als Astara realisieren könnten, von denen wir aktuell<br />

aber noch gar nichts wissen, weil wir bislang schlicht keine oder viel zu<br />

wenige Informationen zur Nutzung unserer Fahrzeuge hatten.»<br />

Marketingdirektor Nicolas Carbonell (l.) und Sylvain Jeanroy, Projektleiter Astara<br />

Move/Store, verraten Details zu den Plänen des Importeurs. Foto: AGVS-Medien<br />

Um diese Mobilitätsdienstleistungen besser abdecken zu könne, hat<br />

sich Astra in fünf Sparten aufgeteilt. «Die Distribution bleibt dabei als<br />

klassisches Modell für den Autoverkauf, wobei wir hier immer mehr<br />

digitale Möglichkeiten zum Kauf anbieten wollen», erläutert Nicolas<br />

Carbonell, «aber der Kunde muss stets die Gelegenheit haben, einen<br />

physischen Kontakt zu bekommen. Es funktioniert nur mit den Händlern.<br />

Wir wollen daher auch immer noch Garagen haben, die sich um<br />

die Anliegen und die Reparaturen der Kunden kümmern.» Jeder Kundenkontakt<br />

sei schliesslich auch eine Möglichkeit, zusätzliche Dienstleistungen<br />

anzubieten oder dem Kunden vielleicht sogar ein neues<br />

Auto näher zu bringen. «Astra steht auch in fünf oder zehn Jahren noch<br />

für eine partnerschaftliche Zusammenarbeit mit den Garagen», betont<br />

Marketingdirektor Carbonell. «Hinzu kommen aber weitere Möglichkeiten,<br />

etwa Aboangebote wie Astra Move oder auch der Astra Store, in<br />

dem wir Fahrzeuge, die physisch schon in der Schweiz sind, zu einem<br />

für alle transparenten Preis anbieten», ergänzt Sylvain Jeanroy. «Durch<br />

unsere über 500 Verkaufsstellen schweizweit haben wir einen schönen<br />

Bestand an Lagerfahrzeugen <strong>–</strong> zwar weniger, als uns lieb ist, aber trotzdem<br />

haben wir so genügend Autos für die Schweiz. Und können sie<br />

auch rasch innerhalb unseres Netzwerks verschieben.»<br />

Dank der Zusammenarbeit mit Salesforce und der zunehmenden Digitalisierung<br />

hat Astara auch die Chance, rasch auf neue Bedürfnisse<br />

zu reagieren. «Wir wissen ja noch nicht, was sich der Kunde in zehn<br />

Jahren wünscht. Aber dank der Daten können wir heute und auch in<br />

Zukunft die passenden Angebote rasch bereitstellen», ist der Projektleiter<br />

Astara Move und Astra Store überzeugt. Kein Wunder, wollen<br />

die Spanier weiterwachsen <strong>–</strong> und streben bis in drei Jahren bereits<br />

15 Prozent Marktanteil hierzulande an. <<br />

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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2022</strong> 73


HANDEL & AFTERSALES<br />

Altfahrzeuge recyceln<br />

Mit dem Schrott<br />

richtig umgehen<br />

Die Verwertung eines alten Fahrzeugs funktioniert im Prinzip seit Jahrzehnten gleich: In der Regel bringt der<br />

Besitzer <strong>–</strong> oder in selteneren Fällen der Garagist <strong>–</strong> das Fahrzeug zu einem Autoverwerter, der noch Ersatzteile daraus<br />

gewinnt. Der Autoverwerter verkauft das ausgeschlachtete Fahrzeug anschliessend an ein Schredderwerk. Was<br />

dabei erlaubt ist und was nicht und welche Schritte eingeleitet werden müssen, damit die umweltfreundliche<br />

Entsorgung gelingt, weiss Daniel Christen, Geschäftsführer der Stiftung Auto Recycling Schweiz. Cynthia Mira<br />

Motoren- und Getriebeöle, Kühlmittel, Treibstoff, Adblue, Bremsflüssigkeit<br />

und Kältemittel in der Klimaanlage: Das sind die typischen<br />

umweltgefährdenden Flüssigkeiten beziehungsweise Gase, die im<br />

Fahrzeug enthalten sind. Doch damit nicht genug. Zu den weiteren<br />

Schadstoffen <strong>–</strong> besonders in alten Fahrzeugen <strong>–</strong> gehören Blei, Schwefelsäure,<br />

Quecksilber sowie Jod oder Brom in Halogenlampen. «Viele<br />

Schadstoffe sind bei der Automobilherstellung heute zwar verboten<br />

oder stark limitiert», sagt Daniel Christen, Geschäftsführer der Stiftung<br />

Auto Recycling Schweiz. Aber: «Die meisten Autos, die als Altfahrzeuge<br />

deklariert werden, sind rund siebzehn Jahre alt.» Umso<br />

wichtiger und gesetzlich verordnet ist die korrekte Entsorgung, um<br />

die Umwelt nicht unnötig mit diesen Schadstoffen zu belasten.<br />

Der Prozess sowie die Methoden für das Recyceln haben sich in den<br />

letzten Jahren kaum verändert. «Für ein effektives Recycling ist die<br />

sortenreine Sammlung wichtig», betont Daniel Christen. Zuerst stehen<br />

der Ausbau und der Verkauf von Ersatzteilen an. Diese Wiederverwendung<br />

ist heute noch von Bedeutung, obwohl immer mehr<br />

Autoteile an eine Software gebunden sind, die das einfache Ersetzen<br />

erschweren. «Es gibt viele Teile, die nachgefragt werden, beispielsweise<br />

Karosserie teile, Schweinwerfer, Motoren oder Getriebe. Bedeutend<br />

ist, welche Marken und Modelle häufig vorkommen und<br />

welche Bauteile eher kaputt gehen und dadurch eine Ersatzteilnachfrage<br />

besteht», sagt Christen.<br />

Anschliessend wird die Restkarosse in einem Schredderwerk<br />

zerkleinert und die Metalle an Stahlwerke<br />

und Umschmelzwerke verkauft. Dank dem Metallrecycling<br />

lassen sich grosse Mengen an Rohstoffen und<br />

Energie sparen. In Bezug auf das Recycling ist der Metallanteil<br />

und insbesondere der Anteil an Nichteisenmetallen<br />

ausschlaggebend. «Übrig bleibt der Abfall, der in der<br />

Schweiz vollständig in Kehrichtverbrennungsanlagen verwertet<br />

wird.» Hier hingegen hat sich das Recycling<br />

in den vergangenen Jahren stark gewandelt.<br />

Altfahrzeuge können mittlerweile<br />

74<br />

<strong>Dezember</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


HANDEL & AFTERSALES<br />

Die korrekte Lagerung bei Garagisten<br />

Was Garagisten über die korrekte Lagerung von Altfahrzeugen<br />

auf dem Garagenareal wissen müssen, fasst Markus<br />

Peter, beim AGVS Leiter Automobiltechnik & Umwelt, zusammen.<br />

Gerade bei Altfahrzeugen mit Tropfverlusten gibt es<br />

Wichtiges bezüglich Gewässerschutz zu beachten.<br />

«Für eine korrekte Entwässerung ist die Unterscheidung in<br />

betriebssichere und nicht betriebssichere Fahrzeuge grundlegend.<br />

Als betriebssicher gelten Fahrzeuge, welche die<br />

gesetzlichen Anforderungen an Strassenfahrzeuge erfüllen<br />

sowie innerhalb der gesetzlichen Fristen der Strassenverkehrsämter<br />

bzw. Motorfahrzeugkontrollstellen geprüft sind<br />

und keine Flüssigkeitsverluste aufweisen. Bei betriebssicheren<br />

Fahrzeugen sollte der Abstellplatz idealerweise über<br />

eine Versickerung mit Bodenpassage verfügen. Akzeptiert<br />

werden auch die Einleitung über einen Schlammsammler in<br />

die Regenabwasser- oder Mischabwasserkanalisation. Bei<br />

nicht betriebssicheren Fahrzeugen sind die<br />

Anforderungen an Abstellplätze höher.<br />

Am besten werden solche Fahrzeuge auf einem überdachten,<br />

befestigten und abflusslosen Platz gelagert. Unbefestigte<br />

Plätze sind für die Lagerung nicht betriebssicherer Fahrzeuge<br />

oder Fahrzeugteile zur Entsorgung nicht zulässig.<br />

Falls der befestigte Platz einen Abfluss aufweist, mus<br />

das Abwasser über Schlammfang und Mineralölabscheider<br />

in die Schmutzwasserkanalisation zur kommunalen Abwasserreinigungsanlage<br />

geleitet werden.<br />

Für weitere Informationen kann das Merkblatt des Verband<br />

Schweizer Abwasser- und Gewässerschutzfachleute<br />

(VSA) zum Umweltschutz im Auto- und Transportgewerbe<br />

konsultiert werden. Dieses steht kostenlos als Download<br />

auf der VSA-Webseite zur Verfügung.<br />

Hier geht’s zum Merkblatt<br />

bis zu 90 Prozent verwertet werden. «Aufwendige Filtersysteme führen<br />

zu sauberer Abluft, die Energie wird verstromt und als Fernwärme<br />

genutzt und aus Filteraschen und Schlacken werden weitere Wertstoffe<br />

herausgeholt», sagt Christen.<br />

Dank dem Metallrecycling lassen sich<br />

grosse Mengen an Rohstoffen und<br />

Energie sparen. Foto: Shutterstock<br />

Der Rückgewinn wertvoller Rohstoffe wird mit ausgedienten E-Fahrzeugen<br />

an Bedeutung gewinnen. Viele E-Autos fahren bekanntlich<br />

erst seit Kurzem auf den Strassen, weswegen diese Autos erst vereinzelt<br />

bei den Autoverwertern gelandet sind. Da sich dies in naher<br />

Zukunft ändern wird, setzen sich die Firmen bereits heute damit<br />

auseinander. «Für das Recyceln müssen die Mitarbeitenden in erster<br />

Linie im Umgang mit Hochvoltsystemen geschult sein und es braucht<br />

die notwendigen Werkzeuge sowie einen abgesperrten Platz <strong>–</strong> genau<br />

gleich wie in den Garagen», führt Christen aus. «In Europa, aber auch<br />

Fortsetzung Seite 76<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2022</strong> 75


HANDEL & AFTERSALES<br />

in der Schweiz, entstehen in den kommenden Jahren grosse Recyclingkapazitäten.<br />

Lithium, Kobalt, Nickel, Mangan usw. will und muss<br />

man zurückgewinnen, um daraus neue Batterien herzustellen.» Bei<br />

E-Autos gäbe es zwar weniger Betriebsflüssigkeiten zum Entsorgen,<br />

dafür umso mehr wertvolle Metalle wie beispielsweise Kupfer in<br />

den Elektromotoren und Stromkabeln, Edelmetalle in der Leistungselektronik<br />

und Kobalt und Lithium in den Batterien. «Gerade die Lithium-Ionen-Batterien<br />

sind ein grosses Thema.» Zurzeit bestehe ein<br />

grosses Interesse, ausgediente Batterien vor dem Recycling für ein sogenanntes<br />

Second Life im stationären Speicherbereich einzusetzen.<br />

«Damit kann elektrische Energie aus Solar- und Windkraftanlagen<br />

gespeichert oder das Stromnetz stabilisiert werden.» Am meisten<br />

Sorgen hingegen würden heute defekte und beschädigte Batterien<br />

bereiten, zum Beispiel aus Unfallfahrzeugen. «Diese können unverhofft<br />

brennen und müssen daher korrekt gelagert, transportiert und<br />

so rasch wie möglich verwertet werden.» <<br />

Wie sich Altfahrzeuge von Gebrauchtwagen unterscheiden<br />

Der korrekte Umgang mit Altfahrzeugen und<br />

insbesondere die Unterscheidung zwischen<br />

Occasionen und Abfall/Schrott ist für Garagisten<br />

nicht immer ganz einfach. Anleitungen dazu hat<br />

das Bundesamt für Umwelt (Bafu).<br />

Das sind die entscheidenden Kriterien, um als<br />

Garagist zu entscheiden, ob ein Auto als Altfahrzeug<br />

gilt oder als Occasionswagen eingestuft<br />

werden kann:<br />

▪<br />

▪<br />

▪<br />

ausgebrannte Fahrzeuge<br />

Fahrzeuge, deren Motorraum und oder<br />

Fahrgastzelle grossteils geflutet wurde<br />

(z.B. mit Wasser, Schlamm usw.)<br />

Fahrzeuge, die zur Demontage oder zur<br />

Gewinnung von Ersatzteilen bestimmt sind<br />

▪<br />

Fahrzeuge, die stark deformiert sind und mehr<br />

als 55 Schadenpunkte aufweisen. Um das<br />

Schadenspunkteschema einzusehen, scannen<br />

Sie den QR-Code<br />

So ist das Recycling in der Schweiz organisiert<br />

und das sind die ersten Schritte, die ein Garagist<br />

tun muss:<br />

▪ Handelt es sich um ein Altfahrzeug, darf ein<br />

Garagist dieses nur einem Entsorgungsunternehmen<br />

übergeben, das über die Bewilligung<br />

zur Entgegennahme von Altfahrzeugen<br />

▪<br />

▪<br />

verfügt. Heute werden 97 % der Altfahrzeuge,<br />

die ausser Betrieb genommen werden, in der<br />

Schweiz rezykliert.<br />

Altfahrzeuge, die als kontrollpflichtige Abfälle<br />

gelten, dürfen nur mit Bewilligung des Bafu<br />

exportiert werden. Im Verfahren zur Erteilung<br />

der Ausfuhrbewilligung prüft das Bafu, ob die<br />

Unternehmen, die die Abfälle entgegennehmen,<br />

die schweizerischen Umweltvorschriften<br />

einhalten.<br />

Bewilligungsfrei als Ware dürfen nur Fahrzeuge<br />

exportiert werden, die nicht als Altfahr zeuge<br />

gelten. Exporte können nur in Mitgliedstaaten<br />

der EU und der OECD bewilligt werden. Beim<br />

Export von Occasionsautos muss der (annullierte)<br />

Fahrzeugausweis mitgeführt werden.<br />

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<strong>Dezember</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong><br />

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GARAGENWELT<br />

Bosch<br />

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AMS Osram<br />

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So funktioniert der neue Filter+ Pro. Foto: Bosch Automotive<br />

Die neue Generation von Innenraumfiltern: Filter+ Pro mit<br />

zusätzlicher Wirkung gegen Viren und Schimmelwachstum<br />

pd. Der neue Filter+ Pro von Bosch ist eine Weiterentwicklung<br />

des Filter+ und wird diesen bis Ende 2023 im Programm ersetzen.<br />

Seine neue antimikrobielle Schicht wirkt effektiv gegen Viren, Bakterien<br />

sowie Schimmelwachstum und hält Pollen zurück. Speziell<br />

zur Pollenflugsaison lassen sich so allergische Reaktionen der<br />

Fahrzeuginsassen, wie beispielsweise Niesen oder tränende Augen,<br />

verringern. Die Aktivkohleschicht adsorbiert zuverlässig schädliche<br />

und übel riechende Gase. Die ultrafeine Mikrofaserschicht hält<br />

mehr als 98 Prozent der Feinstaubpartikel ab einer Grösse von 2,5<br />

Mikrometer effizient zurück. Der Filter+ Pro schützt nicht nur die<br />

Gesundheit. Er reduziert auch die Ablagerungen auf der Klima anlage<br />

und unterstützt dadurch deren effiziente Funktion und eine bessere<br />

Sicht. Für Werkstätten ist der jährliche Innenraum filterwechsel ein<br />

wichtiger Umsatzträger. Bosch bietet für Verbrenner-, Hybrid- und<br />

Elektrofahrzeuge über 600 Innenraum filtertypen an und erreicht so<br />

eine Abdeckung von etwa 318 Millionen PW in Europa. Hochwertige<br />

Materialien und sorgfältige Ver arbeitung sorgen für eine gleichbleibend<br />

hohe Produktqualität von Bosch-Innenraumfiltern. <<br />

Vorteile der integrierten Augensicherheit in die Melexis-<br />

Lösung zur Überwachung im Fahrzeuginnenraum<br />

pd. AMS Osram, ein weltweit führender Anbieter von optischen Lösungen,<br />

gibt die Lieferung eines Hochleistungs-Infrarot-Laser-Flood-<br />

Illumi nators für den neuesten indirekten Time-of-Flight (iToF)-Demonstrator<br />

von Melexis für die Automobilindustrie be kannt. Das<br />

Melexis iToF-Evaluierungskit demonstriert die Fähigkeiten des<br />

neuen AMS Osram 940nm VCSEL (Vertical-Cavitiy Surface-Emitting<br />

Laser) Flood-Illuminators in Kombination mit einem Schnittstellenmodul<br />

und einem Prozessorboard sowie des MLX75027 iToF-Sensors.<br />

Das Evaluierungskit bietet eine vollständige Hardware-Implementierung<br />

der iToF-Tiefenmessung, auf der Automobil-OEMs<br />

Software für Innenraumüberwachungssysteme wie Personenerkennung<br />

und Gestensensorik ausführen können.<br />

«Automobil-OEMs suchen kontinuierlich nach Möglichkeiten, Systemdesigns<br />

zu vereinfachen und die Anzahl der Komponenten zu reduzieren.<br />

Durch die Integration einer Augensicherheitsverriegelung in<br />

das VCSEL-Beleuchtungsmodul hat AMS Osram einen neuen Weg<br />

gefunden, um den Kunden in der Automobilindustrie einen Mehrwert<br />

zu bieten. Dadurch wird nicht nur die Anzahl der Komponenten reduziert,<br />

sondern auch die Zuverlässigkeit erhöht, während gleichzeitig<br />

ein Höchstmass an optischer Leistung geboten wird», sagte Firat<br />

Sarialtun, Global Segment Manager für In-Cabin Sensing bei AMS<br />

Osram. <<br />

Werkstatt-Tipp<br />

Bosch empfiehlt, einmal im Jahr oder alle 1 000 Kilometer den<br />

Innenraumfilter zu wechseln<br />

Mögliche Folgen zugesetzter Filter:<br />

• schlechtere Sicht durch beschlagene Scheiben<br />

• erhöhte Schadstoffkonzentration im Fahrzeug<br />

• allergische Reaktionen, z. B. Niesen<br />

• eingeschränkte Funktion der Klimaanlage durch Ablagerungen<br />

auf dem Verdampfer.<br />

Verbesserung der Überwachung in Fahrzeuginnenräumen. Foto: AMS Osram<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2022</strong> 77


PRODUKTE & DIENSTLEISTUNGEN<br />

AGVS-Bezugsquellenverzeichnis<br />

Im AGVS-Bezugsquellenverzeichnis präsentieren führende Zulieferbetriebe ihre Dienstleistungen und Produkte<br />

für das Autogewerbe. Crossmedial und übersichtlich nach Produktkategorien gegliedert. Elfmal im Jahr im<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> sowie parallel während des ganzen Jahres auf agvs-upsa.ch finden die 4000 AGVS-Mitglieder,<br />

Garagen und betriebsinterne Fahrzeugwerkstätten, sowie weitere 8000 Autowerkstätten in der Schweiz hier<br />

vieles, was sie in ihrem betrieblichen Alltag benötigen. Die folgenden Firmen empfehlen sich Ihnen als Partner<br />

des Schweizer Autogewerbes.<br />

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<strong>Dezember</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2022</strong> 79


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Falken, Goodyear, Nokian, Michelin,<br />

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Total, Shell<br />

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PRODUKTE & DIENSTLEISTUNGEN<br />

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Abarth, Alfa Romeo, Chrysler, Daihatsu, DFSK,<br />

Dodge, Fiat, Fiat Professional, Ford, Jeep, Kia,<br />

Lancia, Lexus, MG, Rover, Subaru, Suzuki,<br />

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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Dezember</strong> <strong>2022</strong> 81


VORSCHAU<br />

Foto: AGVS-Medien<br />

Das Neueste über Agenturmodelle erfahren<br />

Die Vorbereitungen für die grösste Fachtagung der Branche am<br />

Dienstag, 17. Januar 2023, laufen auf Hochtouren. Nehmen auch Sie<br />

am «Tag der Schweizer Garagisten» 2023 in Bern teil und erfahren<br />

dort mehr zum Auto, einer Faszination mit Zukunft. Aber auch<br />

Agenturmodelle sind an der Fachtagung ein zentrales Thema.<br />

Jetzt anmelden unter: www.agvs-upsa.ch/de/Tagung2023<br />

VORSCHAU <strong>AUTOINSIDE</strong> 1 <strong>–</strong> JANUAR 2023<br />

Die nächste <strong>Ausgabe</strong> erscheint am 3. Januar 2023 mit folgenden Schwerpunktthemen:<br />

Foto: Toyota Gazoo Racing Switzerland<br />

Service & Technik<br />

Hotline für Garagisten: <strong>AUTOINSIDE</strong> zeigt auf, was<br />

die häufigsten Fragen im Bereich Service & echnik<br />

sind. Zudem: Tuning und Leistungssteigerung sind<br />

trotz E-Mobilitätsfokus der Politik in der Schweiz<br />

gefragt und durchaus ein lukratives Geschäftsfeld.<br />

Foto: Istock<br />

Marketing und Qualitätsmanagement<br />

Marketing darf nicht nur kosten, sondern muss auch<br />

Wirkung zeigen: Ein Experte verrät Marketingtrends<br />

sowie Werkstattkonzepte ihre Marketinghighlights<br />

für 2023. Zudem fragt <strong>AUTOINSIDE</strong> kleine Garagen,<br />

wie sie das Thema Qualitätsmanagement angehen.<br />

Foto: Amag<br />

Grosses Special «Alternative Antriebe»<br />

Alles Wissenswerte auf einen Blick: <strong>AUTOINSIDE</strong><br />

bietet in einem Special auf über 80 Seiten einen<br />

umfassenden Überblick zum aktuellen Stand der<br />

Entwicklung und zu den neuesten Erkenntnissen zu<br />

allen alternativen Antriebstechnologien.<br />

Das auflagenstärkste Fachmagazin des Schweizer Autogewerbes<br />

94. Jahrgang. 11 <strong>Ausgabe</strong>n in deutscher und französischer Sprache.<br />

WEMF-beglaubigte Auflage per September 2021: <strong>12</strong> 367 Exemplare, davon 9351 in Deutsch, 3016 in Französisch.<br />

Herausgeber<br />

Auto Gewerbe Verband Schweiz (AGVS)<br />

www.agvs-upsa.ch<br />

Verlag<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong><br />

Wölflistrasse 5, CH-3006 Bern<br />

Telefon: + 41 (0)31 307 15 15<br />

verlag@agvs-upsa.ch, www.autoinside.ch<br />

Administration und Aboverwaltung<br />

Jahresabonnement<br />

CHF 110.<strong>–</strong> inkl. MWST<br />

Einzelnummer<br />

CHF 11.<strong>–</strong> inkl. MWST<br />

Kontakt: Monique Baldinger<br />

Telefon: + 41 (0)31 307 15 26<br />

monique.baldinger@agvs-upsa.ch<br />

www.agvs-upsa.ch<br />

Jetzt abonnieren unter<br />

www.agvs-upsa.ch/abo<br />

Redaktion<br />

AGVS-Medien<br />

Flurstrasse 50, CH-8048 Zürich<br />

Telefon: + 41 (0)43 499 19 81<br />

newsdesk@agvs-upsa.ch<br />

Redaktionsteam: Reinhard Kronenberg<br />

(kro, Leiter Publizistik), Jürg A. Stettler<br />

(jas, Leitender Redaktor Mobilität), Timothy<br />

Pfannkuchen (tpf, Leitender Redaktor Newsdesk)<br />

Max Fischer (mfi, Redaktor Mobilität),<br />

Cynthia Mira (cym, Redaktorin Mobilität),<br />

Sascha Rhyner (srh, Redaktor Mobilität),<br />

Andreas Senger (se, Spezialgebiet Technik),<br />

Raoul Studer (rst, Spezialgebiet Politik).<br />

Weitere Mitarbeit: Monique Baldinger, Mike<br />

Gadient, Arnold Schöpfer.<br />

Gestaltung: Robert Knopf,<br />

Phutsadee Phoojaphon, Corinna Vogt.<br />

Vermarktung<br />

AGVS-Medien<br />

Flurstrasse 50, CH-8048 Zürich<br />

Kontakt: Erich Schlup, Key Account Manager<br />

Telefon: + 41 (0)43 499 19 83<br />

Mobile: + 41 (0)79 256 29 23<br />

vermarktung@agvs-upsa.ch<br />

Gesamtverantwortung<br />

Redaktion und Vermarktung<br />

Georg Gasser | AGVS-Medien<br />

Flurstrasse 50, CH-8048 Zürich<br />

Telefon: + 41 (0)43 499 19 99<br />

ggasser@agvs-upsa.ch<br />

Druck / Versand<br />

Galledia Print AG<br />

Burgauerstrasse 50, CH-9230 Flawil<br />

www.galledia.ch<br />

Kontakt: Michael Rottmeier<br />

Telefon + 41 (0)58 344 97 44<br />

michael.rottmeier@galledia.ch<br />

Nachdruck oder Vervielfältigung von Artikeln<br />

auch auszugsweise nur mit Zustimmung der<br />

AGVS-Medien. Für unaufgefordert einge -<br />

sandte Manuskripte und Bilder übernehmen<br />

wir keine Haftung. Für den Inhalt der<br />

verlinkten Seiten sind aus schlies slich deren<br />

Betreiber verantwortlich.<br />

82<br />

<strong>Dezember</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


Wir<br />

sagen<br />

Danke.<br />

André Koch AG<br />

Für die vertrauensvolle Zusammenarbeit in<br />

diesem Jahr bedanken wir uns herzlich und<br />

freuen uns auf die gemeinsame Zukunft.<br />

Wir wünschen Ihnen, Ihren Familien und<br />

Mitarbeitenden schöne Festtage und<br />

ein erfolgreiches neues Jahr 2023.<br />

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Die besten<br />

erhalten<br />

Batterien<br />

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