AUTOINSIDE Ausgabe 5 – Mai 2024
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AUSGABE 5 <strong>–</strong> MAI <strong>2024</strong><br />
Auto Gewerbe Verband Schweiz (AGVS)<br />
Fachmagazin des Schweizer Autogewerbes<br />
Fokus Carrosserie<br />
Wie moderne Technik K+L<br />
zum Erfolgsrezept macht<br />
Seiten 8 <strong>–</strong> 23<br />
Fokus Sicherheit<br />
Ist Ihre Garage gut<br />
genug gegen einen<br />
IT-Angriff geschützt?<br />
Seiten 28 <strong>–</strong> 37<br />
Beilage: Figas-Branchenspiegel<br />
Das grosse Interview mit<br />
allen Erläuterungen zum<br />
Branchenspiegel der Figas<br />
Seiten 44 <strong>–</strong> 47<br />
Bildung<br />
Sandro Zurbrügg ist als<br />
Automobil-Fachmann und<br />
als Skirennfahrer Spitze<br />
Seiten 78 <strong>–</strong> 81
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Bremsen erhältst<br />
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derendinger.ch
<strong>Mai</strong> <strong>2024</strong><br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Ausgabe</strong> 5<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
5 Vorwort<br />
6 Kurz notiert<br />
60 Swiss Automotive Show <strong>2024</strong><br />
61 Garagen Marketing Camp <strong>2024</strong><br />
Politik & Recht<br />
Fokus Carrosserie<br />
8 Zum Kompetenzzentrum gewachsen<br />
12 Neue Schadenabwicklungs-App<br />
14 Hochvolt und FAS im Lackierprozess<br />
16 Derendinger setzt auf Carrosserie<br />
18 Smart-Repair und mehr Nachhaltigkeit<br />
23 Neues Label bei der Amag<br />
Fokus Technik<br />
24 Sensorjustage für<br />
Fahrerassistenzsysteme<br />
Fokus Sicherheit<br />
28 Cybersecurity im Autogewerbe<br />
30 Cyberversicherungen<br />
34 Flexible Arbeitszeitmodelle<br />
Technik & Umwelt<br />
38 E-Mobilität aus Sicht der Nutzenden<br />
40 Schweizer Wasserstoff-Kongress <strong>2024</strong><br />
Handel & Aftersales<br />
44 Interview zum Figas-Branchenspiegel<br />
48 Marderschutz leicht gemacht<br />
50 Studie zu Schweizer Autozulieferern<br />
52 Der CEO der ESA im Interview<br />
56 Der schnellste «Automech» der Schweiz<br />
62 Die Geschichte des Schweizer<br />
Autobahnnetzes<br />
66 Rechtsratgeber zur Gewährleistung<br />
und Garantie<br />
Bildung<br />
68 Frauenpower im Unterricht<br />
70 35 Jahre Einsatz für die Berufsbildung<br />
72 Gekonnte Nachwuchsförderung<br />
74 Elektromobilität im Verkauf<br />
76 Autoberufe auf TikTok<br />
78 Skirennfahrer und Automobil-Fachmann<br />
82 Business Academy<br />
83 Empfehlungen zu den<br />
verkürzten Grundbildungen<br />
84 Regionale Veranstaltungen<br />
Verband & Sektionen<br />
87 Leser-/Nutzerbefragung<br />
88 GV der AGVS-Sektion Zürich<br />
89 GaragenTalk <strong>–</strong> der AGVS-Podcast<br />
90 Anmelden zur 11. AGVS Golf-Trophy<br />
91 News aus der Waadt und dem Jura<br />
92 Garagenwelt<br />
94 Bezugsquellenverzeichnis<br />
98 Vorschau & Impressum<br />
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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2024</strong>
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VORWORT<br />
Bahnbrechende Studie<br />
«E-Fuels sind den Unkenrufen<br />
aus der EU zum Trotz imstande,<br />
einen wichtigen Beitrag zur<br />
Reduzierung von CO 2 -Emmissionen<br />
zu leisten.»<br />
Liebe Leserin, lieber Leser<br />
Leider war das Medienecho der Studie eher gering, obwohl sie<br />
richtungsweisende Erkenntnisse liefert. Über ein Jahr lang haben<br />
Empa, Amag und Motorex synthetische Kraftstoffe, E-Fuels<br />
genannt, an Oldtimern getestet. Das Ergebnis: Auch ältere Autos,<br />
darunter ein Modell von 1971, können problemlos damit betrieben<br />
werden. Wenn die Treibstoffe mithilfe von Strom aus erneuerbaren<br />
Energien entstehen, sind sie im besten Fall sogar klimaneutral.<br />
E-Fuels sind den Unkenrufen aus der EU zum Trotz imstande, einen<br />
wichtigen Beitrag zur Reduzierung von CO 2 -Emmissionen zu<br />
leisten. Wichtig zu wissen ist das vor allem deshalb, weil 2040<br />
laut Schätzungen auf Schweizer Strassen nach wie vor etwa<br />
zwei Millionen Verbrenner unterwegs sein dürften.<br />
muss dem Kerosin in Zukunft zwingend beigemischt werden. Im<br />
Gegensatz zum Verkehr am Boden existiert in der Luftfahrt keine<br />
wirkliche Alternative zum Verbrennermotor. Daher wird die Luftfahrt<br />
diesen alternativen Treibstoff weiter vorantreiben müssen.<br />
Davon wird auch die Automobilität massiv profitieren.<br />
Es ist höchste Zeit, über die Chancen von E-Fuels zu sprechen.<br />
Herzliche Grüsse<br />
Die Aviatik könnte der neuen Technologie übrigens zusätzlichen<br />
Schub verleihen. Das im Parlament kürzlich verabschiedete neue<br />
CO 2 -Gesetz fordert von der Luftfahrt eine Beimischquote von<br />
Sustainable Aviation Fuel (SAF). Dieser nachhaltige Kraftstoff<br />
Thomas Hurter<br />
Zentralpräsident<br />
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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> 5
KURZ NOTIERT<br />
Täglich aktuelle News:<br />
agvs-upsa.ch<br />
Neu auf der AGVS-Geschäftsstelle:<br />
Manuela Schmalstieg. Foto: AGVS-Medien<br />
Manuela Schmalstieg<br />
verstärkt das Team<br />
Seit dem 25. März <strong>2024</strong> unterstützt<br />
Manuela Schmalstieg als Mitarbeiterin<br />
Berufsbildung den Bereich<br />
Business Academy. Der AGVS<br />
wünscht ihr viel Erfolg und Freude<br />
in ihrem neuen Tätigkeitsgebiet.<br />
Das nachhaltigste<br />
Auto-Abo der Schweiz<br />
jetzt bei der Amag<br />
Die Amag-Tochter Clyde bietet<br />
ihr E-Auto-Abo seit Ende März<br />
<strong>2024</strong> nicht nur online an, sondern<br />
zusätzlich über das Amag-Retail-<br />
Netz. Das schweizweit erste komplett<br />
elektrische Auto-Abo ist eine<br />
attraktive Alternative zu Kauf oder<br />
Leasing sowohl für Privatpersonen<br />
Mewa Service AG am neuen Standort in Oftringen. Foto: Mewa<br />
Mewa Service AG an neuem Standort in Oftringen<br />
Der Textildienstleister Mewa Service AG ist nun an der Wiggermatte 4 in<br />
Oftringen zu Hause. Die Schweizer Niederlassung gehört zur Mewa-Unternehmensgruppe<br />
mit Hauptsitz in Wiesbaden und damit zum führenden<br />
Anbieter von Betriebstextilien im Rundum-Service in Europa. Schwerpunkt<br />
des Angebots sind Putztücher sowie Berufs- und Schutzkleidung<br />
für Industrie, Handwerk, Gastronomie und den Gesundheitssektor.<br />
Aston Martin ernennt Adrian<br />
Hallmark zum neuen CEO<br />
Adrian Hallmark, eine erfahrene<br />
Führungskraft im Bereich der<br />
Ultraluxus-Automobilindustrie, wird<br />
neuer Chief Executive Officer (CEO)<br />
von Aston Martin. Der ehemalige<br />
Chairman und CEO von Bentley<br />
Motors wird der Nachfolger von<br />
Amedeo Felisa, der als CEO von<br />
Aston Martin zurücktritt. Hallmark<br />
tritt sein Amt als Executive Director<br />
und Chief Executive Officer spätestens<br />
am 1. Oktober <strong>2024</strong> an.<br />
Adrian Hallmark (61) wird neuer CEO<br />
von Aston Martin. Foto: Aston Martin<br />
Clyde bietet das E-Auto-Abo zusätzlich<br />
über das Amag-Retail-Netz an.<br />
Foto: Clyde/Amag<br />
als auch für Firmen und erleichtert<br />
so den Umstieg auf die Elektromobilität.<br />
«Wir haben fantastische<br />
Fahrzeuge für unsere Kundschaft,<br />
aber manchmal braucht es etwas<br />
Zeit, diese von der Elektromobilität<br />
zu überzeugen. Aus diesem<br />
Grund ist das Angebot eines<br />
E-Autos im Abo eine aussergewöhnliche<br />
Gelegenheit, den<br />
Zugang zur erneuerbaren Mobilität<br />
zu vereinfachen», sagt Mathias<br />
Gabler, Managing Director Amag<br />
Retail.<br />
Startschuss für den Suzuki<br />
Swiss Racing Cup<br />
Der Suzuki Swiss Racing Cup, der<br />
erste Schweizer Markenpokal mit<br />
Hybridantrieb, geht in die nächste<br />
Runde. Der Saisonauftakt fand<br />
am 27. April <strong>2024</strong> im Rahmen der<br />
Auto-Renntage Frauenfeld statt.<br />
Die 14 passionierten Suzuki-Fahrer<br />
treten mit ihren Swift Sport 1.4<br />
Turbo Hybrid auf einem Slalomkurs<br />
gegeneinander an.<br />
Der Suzuki Swiss Racing Cup läuft<br />
aktuell wieder bis Ende Juni <strong>2024</strong>.<br />
Foto: Suzuki<br />
Der Sitz der BMW Group Switzerland<br />
in Dielsdorf ZH. Foto: BMW<br />
BMW Group Switzerland<br />
steigert Marktanteil auf<br />
10,4 Prozent<br />
Die BMW Group Switzerland belegt<br />
zum Ende des ersten Quartals des<br />
Jahres <strong>2024</strong> weiterhin den Spitzenplatz<br />
im Schweizer Premium-Segment.<br />
Mehr als jede zehnte Neuzulassung<br />
in der Schweiz entfällt<br />
auf ein Modell der Marken BMW<br />
und Mini. Auch der Marktanteil bei<br />
den elektrifizierten Modellen liegt<br />
bei über 10 Prozent.<br />
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KURZ NOTIERT<br />
Täglich aktuelle News:<br />
agvs-upsa.ch<br />
Electra plant die Installation<br />
von über 100 Schnellladehubs in<br />
urbanen Gebieten, die jeweils eine<br />
Leistung von bis zu 400 kW aufweisen.<br />
Foto: Electra<br />
Wechsel in der Automobilabteilung von Honda Suisse<br />
Nach mehr als 40 Jahren im Automobilgeschäft und über 16 Jahren bei<br />
Honda Suisse übergab Lionel Zimmer per April <strong>2024</strong> die PR-Verantwortung<br />
an Dominik Erne. Dominik Erne, diplomierter Kommunikations- und<br />
PR-Spezialist, kommt mit mehr als 20 Jahren Erfahrung in Marketing und<br />
Öffentlichkeitsarbeit zu Honda Suisse. Er ist verantwortlich für die PRund<br />
Unternehmenskommunikation der Automobil-Division von Honda in<br />
der Schweiz. Lionel Zimmer trat ab Ende April <strong>2024</strong> in den Ruhestand.<br />
McLaren Automotive<br />
ernennt Jochen Schnez zum<br />
neuen Chief Quality Officer<br />
Jochen Schnez ist neuer Chief<br />
Quality Officer bei McLaren<br />
Automotive. Er übernahm diese<br />
Funktion ab dem 1. April <strong>2024</strong>.<br />
Schnez verfügt über mehr als 20<br />
Jahre Erfahrung im Bereich Qualität<br />
in der Automobilproduktion bei<br />
Mercedes-Benz. Von seinem Sitz<br />
im McLaren Technology Centre<br />
in Woking, Surrey (GB), aus wird<br />
Jochen Schnez die Qualitätsinitiativen<br />
des Unternehmens leiten.<br />
Electra lässt über 100<br />
neue Schnellladestationen<br />
installieren<br />
Electra, eines der führenden<br />
europäischen Schnellladenetzwerke<br />
für Elektrofahrzeuge, und<br />
Helion und Clyde, Unternehmen<br />
des Bereichs Energy & Mobility<br />
der Amag-Gruppe, setzen auf<br />
eine enge Zusammenarbeit im<br />
Bereich der E-Mobilität. Electra<br />
will schweizweit den Zugang zu<br />
öffentlichen Ladestationen aktiv<br />
gestalten und erweitern und<br />
lässt dazu an über 100 Standorten<br />
neue Schnellladestationen<br />
in der ganzen Schweiz installieren.<br />
Die enge Zusammenarbeit<br />
zwischen den beteiligten Unternehmen<br />
basiert auf der gemeinsamen<br />
Vision, die mobile Schweiz<br />
zu «elektrifizieren» und somit<br />
den Umstieg von fossilem Benzin<br />
und Diesel auf Elektroantrieb zu<br />
erleichtern.<br />
Nach über 16 Jahren bei Honda Suisse überreicht Lionel Zimmer (links) das PR-Zepter<br />
an Dominik Erne. Foto: Honda<br />
Eröffnung Stars@Mercedes-Benz Store im Zürcher Seefeld<br />
Die Mercedes-Benz Automobil AG zeigt Top-End-Modelle der Marke mit<br />
dem Stern seit Ende März <strong>2024</strong> in exklusivem Ambiente. Die Filiale im<br />
Zürcher Seefeld bietet laut Mercedes-Benz den idealen innerstädtischen<br />
Standort für den weltweit erst zweiten Stars@Mercedes-Benz Store.<br />
Fünf Fahrzeuge finden Platz in den neuen Räumlichkeiten. Das Konzept<br />
sieht vor, dass das eigene Traumauto im neuen Store auch direkt abgeholt<br />
werden kann. Der bisherige Mercedes-Benz-Showroom und die Werkstatt<br />
der Filiale an der Färberstrasse bleiben wie gewohnt bestehen.<br />
Jochen Schnez ist neuer Chief Quality<br />
Officer bei McLaren. Foto: McLaren<br />
Schnez kommt von Mercedes-<br />
Benz zu McLaren, wo er das Werk<br />
in Bremen leitete und ein Team<br />
von über 300 Mitarbeitenden<br />
in zwei Produktionsstätten, einem<br />
Fertigungswerk, einer Presse und<br />
einer Lackiererei führte.<br />
Kleiner Showroom des Stars@Mercedes-Benz im Zürcher Seefeld. Foto: Mercedes-Benz<br />
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25<br />
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FOKUS CARROSSERIE<br />
Das Eugster CarCenter in Thal SG als Vorbild für die Branche<br />
Weit mehr als ein lokaler<br />
Geheimtipp<br />
Innert weniger Jahre hat sich das Eugster CarCenter in der Region St. Gallen, Rheintal und Heiden als<br />
Ansprechpartner für alle Arbeiten rund ums Auto und um Grossfahrzeuge einen Namen gemacht. «Wir haben<br />
uns zu einem Mobilitätsdienstleister entwickelt», sagt Geschäftsführer Fabian Eugster. Wenn das AGVS-Mitglied<br />
zum Tag der offenen Tür lädt, damit man seinen modernen Neubau in Thal SG besichtigen kann, kommen die<br />
Besucher in Scharen. Mike Gadient<br />
Monatelang malte sich Fabian Eugster,<br />
der Inhaber und Geschäftsführer des<br />
Eugster CarCenters, im Kopf aus, wie er den<br />
Neubau einem breiten Publikum präsentieren<br />
will. Vor Ostern war es dann so weit, und<br />
seine Erwartungen wurden übertroffen. Die<br />
treue Kundschaft und Interessierte aus der<br />
Region schauten sich vor Ort um, wie Lackspezialisten,<br />
Carrossiers und Fahrzeugmechaniker<br />
auf drei Stockwerken verteilt unter<br />
einem Dach zusammenarbeiten.<br />
Auf ihrem Rundgang durften die Besuchenden<br />
selbst ausbeulen, Scheiben reparieren und<br />
Reifen wechseln. Für grosse Augen sorgte der<br />
Hagelscanner, weil der automatisierte Zählvorgang<br />
und die Menge der Beulen jeweils alle<br />
überraschten. «Wir wollten einen Rundgang<br />
durch unseren Betrieb ermöglichen, auf dem<br />
unser Angebot und alle Kompetenzen unserer<br />
Mitarbeitenden sichtbar werden», erklärt<br />
Teamwork wird grossgeschrieben:<br />
Die Mitarbeitenden sind für das<br />
Eugster CarCenter die entscheidende<br />
Stärke im Wettbewerb. Fotos:<br />
Eugster CarCenter<br />
8<br />
<strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
FOKUS CARROSSERIE<br />
Fabian Eugster. Ein Wettbewerb mit Fragen<br />
an acht Posten animierte dazu, sich mit allen<br />
Dienstleistungen des AGVS- und Carrosserie-<br />
Suisse-Mitglieds zu befassen. «Die Rückmeldungen<br />
waren durchs Band positiv. Viele kamen,<br />
weil sie neugierig waren und unser neues<br />
Gebäude kennenlernen wollten. Die meisten<br />
waren sehr überrascht, welch umfangreiches<br />
Dienstleistungsangebot wir hier haben», freut<br />
sich Eugster.<br />
«Wenn wir etwas machen,<br />
dann richtig»<br />
Diese Neugierde im Umfeld wurde mit dem<br />
Verlauf der Bauzeit immer stärker. Im Januar<br />
2022 begann der Bau an prominenter Lage im<br />
ehemaligen «Arena-Areal» in Thal, wo früher<br />
in einer Disco mächtig abgetanzt wurde. Im<br />
März 2023 erfolgte der Umzug in die Garage<br />
der Zukunft. Dass die breite Bevölkerung erst<br />
ein Jahr später eingeladen wurde, spricht für<br />
die Werte, die im Eugster CarCenter gelebt<br />
werden. Fabian Eugster erklärt: «Wir wollten<br />
uns mehr Zeit geben, damit wir die offenen<br />
Baustellen abarbeiten und die Prozesse<br />
sowie Abläufe einspielen können.» Denn:<br />
In der Spenglerei im ersten Obergeschoss<br />
werden alle Unfallinstandstellungen, Scheibenreparaturen<br />
und Hagelschäden erledigt.<br />
«Wenn wir etwas machen, dann richtig.» Es<br />
war bereits der zweite Umzug des noch jungen<br />
Unternehmens. Nach dem Start 2010 zog<br />
man 2015 bereits in eine grössere Halle visà-vis<br />
dem heutigen Standort. Die dortigen<br />
Platzverhältnisse wurden aber rasch wieder<br />
zu klein, weil die Dienstleistungen für die<br />
Kundschaft immer umfangreicher wurden:<br />
Werkstattservice, Lackierarbeiten, Räderlagerung,<br />
Fahrzeugbeschriftung und Fahrzeugeinrichtungen<br />
etc… Zudem hat sich das Eugster<br />
CarCenter einen guten Ruf bei Hagelreparaturen<br />
respektive durch die angewendete Drücktechnik<br />
erarbeitet.<br />
Fortsetzung Seite 10<br />
Auf dem Arena-Areal in Thal SG<br />
hat das Eugster CarCenter sein<br />
neues Zuhause bezogen.<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> 9
FOKUS CARROSSERIE<br />
Fachwissen am liebsten inhouse<br />
Wichtig ist dem Inhaber, dass das Fachwissen<br />
mitsamt der Dienstleistung <strong>–</strong> wo möglich<br />
<strong>–</strong> im Unternehmen selbst vorzufinden ist.<br />
Er sagt: «Wir sind nicht nur eine Garage, wir<br />
sind ein Mobilitätsdienstleister. Ich will möglichst<br />
alle Dienstleistungen rund ums Auto<br />
inhouse auf hohem Niveau anbieten können.»<br />
Als Reparaturbetrieb müsse sein Team<br />
alles beherrschen, was für die Instandhaltung<br />
dazu gehört <strong>–</strong> von mechanischen Reparaturen<br />
bis hin zu Carrosseriearbeiten.<br />
Auch die Nachhaltigkeit werde grossgeschrieben,<br />
weshalb immer repariert statt ersetzt<br />
wird. Fabian Eugster erklärt: «Speziell bei<br />
Glasschäden haben wir eine sehr hohe Reparaturquote.<br />
Auch haben wir unsere Lackierprozesse<br />
so angepasst, dass wir komplett auf die<br />
forcierte Trocknung verzichten können.» Die<br />
Lackierkabinen werden mit Warmwasser, das<br />
via Wärmepumpen oder Fernwärme erzeugt<br />
wird, auf eine Raumtemperatur von 23 Grad<br />
erwärmt. Auch das Wasser der Waschanlage<br />
wird biologisch aufbereitet und im Kreislauf<br />
mehrfach eingesetzt.<br />
Keine One-Man-Show<br />
Heute zählt das Eugster CarCenter 26 Angestellte,<br />
inklusive Lernende. Die Mitarbeitenden<br />
werden als entscheidende Stärke im<br />
Wettbewerb betrachtet. So steht es im Leitbild,<br />
so wird es gelebt. Ein erstes wichtiges<br />
Indiz dafür ist der offene Empfangsbereich.<br />
Die Kundschaft kann mit ihren Ansprechpartnern<br />
sogleich Blickkontakt aufnehmen und<br />
erhascht durch die breite Fensterfront einen<br />
Augenschein in die aufgeräumte Werkstatt.<br />
Über die Wichtigkeit seines Teams sagt Fabian<br />
Eugster: «Ich bin keine One-Man-Show. Alleine<br />
könnte ich unsere Ziele nicht erreichen.<br />
Ich bin sehr stolz, dass ich mittlerweile ein<br />
super Team um mich herum habe.»<br />
Er pflegt einen kollegialen Führungsstil, welcher<br />
Eigenverantwortung und unternehmerisches<br />
Denken von seinen Mitarbeitenden<br />
verlangt. Zudem hat Eugster aber sehr klare<br />
Qualitätsvorstellungen, nach welchen die<br />
Mitarbeitenden arbeiten. Motivierend wirkt<br />
auf das Personal einerseits die zur Verfügung<br />
gestellte Infrastruktur im Neubau mitsamt<br />
den Werkzeugen. «Wir investieren sehr viel<br />
in neue Werkzeuge und haben deshalb praktisch<br />
alles, was es benötigt, um die modernen<br />
Fahrzeuge zu reparieren. Falls mal etwas<br />
fehlt, wird es möglichst schnell angeschafft,<br />
damit wir für weitere Reparaturen gerüstet<br />
sind», sagt das AGVS-Mitglied.<br />
Die Attraktion am Tag der offenen Tür<br />
schlechthin: Die Besucher konnten die von<br />
der André Koch AG/Axalta ausgeliehene<br />
Virtual-Reality-Brille aufsetzen und eine<br />
Autotür lackieren.<br />
Andererseits werden die Mitarbeitenden animiert,<br />
sich ständig weiterzubilden. Entweder<br />
werden sie finanziell oder zeitlich unterstützt.<br />
Fabian Eugster bildete sich selbst zum Car-<br />
Die zahlreichen Besucherinnen<br />
und Besucher am Tag der offenen<br />
Tür wurden in der Werkstatt<br />
verpflegt.<br />
10<br />
<strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
FOKUS CARROSSERIE<br />
rosseriespengler mit eidgenössischem Fachausweis<br />
weiter und sagt: «Der aktuell rasant<br />
wachsende technische Fortschritt stellt die<br />
Mitarbeiter unter grossen Druck. Daher ist<br />
die ständige Weiterbildung wichtiger denn je.<br />
Jeder Kurs liefert eine neue Sichtweise.»<br />
Transparent, fleissig und innovativ<br />
Fabian Eugster weiss, dass in den einzelnen<br />
Abteilungen nicht immer alles perfekt laufen<br />
kann. «Der Aufbau eines solchen Unternehmens<br />
ist ein ständiger Lern- und Verbesserungsprozess»,<br />
sagt er. Wertvoll sei es, zu den<br />
Partnern, Kunden und Versicherungen einen<br />
sehr offenen Kontakt zu pflegen. «Dazu sind<br />
wir sehr bestrebt, immer einen möglichst<br />
sinnvollen und kostengünstigen Reparaturweg<br />
zu finden», so Eugster. Diese Transparenz<br />
stärke das gegenseitige Vertrauen und<br />
führe zu langjährigen Partnerschaften.<br />
Die rasante Entwicklung des Eugster CarCenter im Zeitraffer<br />
14 Jahre jung ist das Eugster CarCenter mit<br />
Standort eingangs des St. Galler Rheintals. Dass<br />
harte Arbeit gepaart mit Qualität zum Erfolg<br />
führt, erkannte Fabian Eugster früh. Der gelernte<br />
Carrosserie-Spengler und Autolackierer<br />
wechselte nach seiner Lehre in einen kleinen<br />
Garagenbetrieb mit einer eigenen Carrosserie<br />
und Lackiererei. Dort arbeitete er selbstständig<br />
als Profitcenter und konnte sich so nicht nur<br />
sehr viel Know-how aneignen, sondern auch<br />
einen Kundenstamm aufbauen.<br />
Die Betriebsübernahme scheiterte dann jedoch,<br />
worauf er 2010 den endgültigen Schritt in die<br />
Selbstständigkeit wagte. Es erfolgte der Start<br />
als Carrosseriespenglerei. Die Lackierarbeiten<br />
wurden damals noch extern vergeben.<br />
Das änderte sich 2015 als der Umzug in eine<br />
grössere Halle vis-à-vis dem heutigen Neubau<br />
anstand. Das Angebot weitete sich auf eine<br />
Lackiererei für Personenwagen und LKW sowie<br />
eine Autowerkstatt aus (mit Reifenhandel,<br />
Reifenhotel etc.). Fabian Eugster stellte damals<br />
mit einem Mechaniker, einem Lackierer und<br />
einem Spengler drei neue Mitarbeitende ein.<br />
In den fünf Jahren davor erledigte er die Aufträge<br />
mehrheitlich in Eigenregie.<br />
2016 kamen mit dem Fahrzeughandel und den<br />
Fahrzeugbeschriftungen neue Geschäftsfelder<br />
dazu. Das Personal wurde auf zehn Mitarbeitende<br />
aufgestockt. Vor vier Jahren entwickelte<br />
sich das Angebot erneut weiter um die Bott-<br />
Fahrzeugeinrichtungen und die Felgenreparaturen<br />
mit der CNC-Maschine.<br />
Im Jahr 2019 begann Fabian Eugster mit der<br />
Planung des Neubaus, weil die Platzverhältnisse<br />
knapper wurden. Im März 2023 konnte der<br />
moderne Neubau inklusive einem Reifenhotel für<br />
2800 Räder bezogen werden. Das Eröffnungsfest<br />
Ende März <strong>2024</strong> konnte mit 26 Mitarbeitenden<br />
gefeiert werden.<br />
Wenn sich die Anforderungen in den kommenden<br />
Jahren weiter verändern, wird das Eugster<br />
CarCenter mit seiner Infrastruktur und dem<br />
zukunftsorientierten Mindset bereit sein. Fabian<br />
Eugster betrachtet es als Vorteil, nicht<br />
miterlebt zu haben, welch lukrative Zeiten die<br />
Werkstätten in den Achtziger- und Neunzigerjahren<br />
erlebten. «Damals verdiente man mit<br />
einfachen Mitteln sein Geld. Ich kenne es nur<br />
so, dass du sehr fleissig und innovativ sein<br />
musst», sagt er. Nur wenn die Arbeitsprozesse<br />
aufs Optimum ausgelegt werden, resultiert ein<br />
Gewinn.<br />
•<br />
EINLADUNG ZUR ORDENTLICHEN GENERALVERSAMMLUNG<br />
MITTWOCH, 15. MAI <strong>2024</strong> | CASINO KURSAAL INTERLAKEN<br />
I Tagesprogramm<br />
Ab 13.30 Uhr<br />
I Statutarischer Teil<br />
Punkt 15.00 Uhr<br />
I Rahmenprogramm<br />
Eintreffen der Mitinhaber und Gäste im<br />
Kursaal Interlaken, wo Kaffee und Gebäck<br />
serviert werden<br />
Beginn der Generalversammlung im<br />
Kongress-Saal Interlaken gemäss Traktandenliste<br />
Ab ca. 16.15 Uhr Auftritt von Francine Jordi<br />
Ab 17.30 Uhr Apéro riche<br />
18.30 Uhr Beginn Nachtessen<br />
21.30 Uhr Schluss der Veranstaltung<br />
I Traktandenliste für die ESA-Generalversammlung<br />
1. Eröffnung der Generalversammlung durch den Präsidenten<br />
2. Ehrung der verstorbenen Mitinhaber<br />
3. Protokoll der Generalversammlung vom 24. <strong>Mai</strong> 2023<br />
4. Vorlage und Genehmigung des Jahresberichts, der statutarischen Jahresrechnung, der<br />
Konzernrechnung sowie der Berichte der Revisionsstelle (Genossenschaftsrevisoren<br />
und Berufsrevisor FIGAS)<br />
5. Verwendung des Jahresergebnisses<br />
6. Entlastung der verantwortlichen Organe<br />
7. Mutationen<br />
7.1. Demissionen<br />
7.2. Wahlen in den ESA-Vorstand<br />
7.3. Wahl der Revisionsstelle für das Jahr <strong>2024</strong><br />
8. Beschlussfassung über eingereichte Anträge gemäss Art. 15 der ESA-Statuten<br />
9. Varia<br />
esa.ch<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> 11
FOKUS CARROSSERIE<br />
Schadenabwicklung per FotoApp<br />
Jeden Schaden<br />
perfekt im Blick<br />
Keine Unsicherheiten mehr bei der<br />
Erstellung von Schadenbildern:<br />
Die FotoApp von Auto-i-Dat bringt<br />
Versicherungen wie Carrosserien<br />
und Garagen gute Fotos und dadurch<br />
Effizienzgewinn. Fotos: Auto-i-Dat<br />
Im Zuge der Digitalisierung verlangen Autoversicherungen zunehmend einheitliche und qualitativ hochwertige<br />
Schadenbilder. Eine Lösung ist die neue SilverDat FotoApp von Auto-i-Dat: Sie vereinfacht das Fotografieren<br />
und sorgt für schnellere Schadenabwicklung. Timothy Pfannkuchen<br />
Die Generali setzt voraus, dass der Dateiname<br />
bei Fotos von Fahrzeugausweisen<br />
korrekt angeschrieben ist. Die Axa teilt<br />
jüngst mit, dass ab Sommer <strong>2024</strong> neben<br />
einem Kostenvoranschlag Fotos bereits bei<br />
der Schadenmeldung ein Muss sind: Immer<br />
mehr Versicherungen verlangen standardisierte,<br />
hochwertige Bilder. Ein Tool, welches<br />
diese liefert, ist die neue SilverDat FotoApp<br />
von Auto-i-Dat AG, dem führenden Schweizer<br />
Fahrzeugdatenanbieter. Die FotoApp soll<br />
Fotografieren so simpel machen, wie ihr<br />
Name tönt. «Entstanden ist die Idee im Gespräch<br />
mit Autoversicherungen», erläutert<br />
uns Philipp Zimmermann, der CEO von Autoi-Dat<br />
aus Zürich. «Die App wurde von unserem<br />
Partner DAT entwickelt. Die Bedürfnisse<br />
der Schweizer Anwender sind dabei massgeblich<br />
in die Spezifikation eingeflossen. Dazu<br />
gehörten eine Komplettintegration in alle anderen<br />
Systeme, die unsere Kunden sonst von<br />
uns nutzen, sowie die Einbindung in Carrosserie-DMS.<br />
Nach einem Pilotversuch, der von<br />
der Carrosserie-Suisse-Reparaturkommission<br />
begleitet wurde, haben wir die SilverDat<br />
FotoApp jetzt erfolgreich lanciert.»<br />
Keine Verwechslungen mehr bei<br />
Fotos<br />
Erste Rückmeldungen aus der Praxis sind positiv.<br />
Denn tatsächlich ist die FotoApp pfiffig. Das<br />
beginnt damit, dass sie das Fahrzeug anhand<br />
des Kontrollschilds identifiziert. Dann stehen<br />
Schadenbilder bereits korrekt beschriftet in<br />
der Dat-Schadenkalkulationslösung SilverDat<br />
3 zur Verfügung. Dort können sie einfach per<br />
Klick dem Fall zugeordnet und weiterbearbeitet<br />
werden. «Damit spart der Reparateur Zeit,<br />
die Fotos manuell zu sortieren, zu beschriften<br />
und zu übertragen», weiss René Mitteregger,<br />
Abteilungsleiter Produkte bei Auto-i-Dat,<br />
Für jede Garage …<br />
12<br />
<strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
FOKUS CARROSSERIE<br />
«ausserdem ist die Qualität und Interpretierbarkeit<br />
der Bilder stets gewährleistet.» Falscher<br />
Bildausschnitt, verzerrte Perspektive: Für die<br />
Versicherungen sind dies Hürden für schnelle<br />
Abwicklung und somit für einen flotten Ablauf<br />
im Garagenbetrieb und nachteilig für auf<br />
schnelle Rückmeldung wartende Kundschaft.<br />
App fotografiert (fast) wie von selbst<br />
Aufgrund des Kontrollschilds stellt die Web-<br />
App zum Fahrzeugtyp passende Rahmen bereit,<br />
in die die Silhouette des Fahrzeugs eingepasst<br />
werden muss, und führt Schritt für<br />
Schritt durch den Prozess: nach Fahrzeugausweis-<br />
und Tachobild acht Gesamtfahrzeugbilder,<br />
dann drei Detailbilder des Schadens, auf<br />
Wunsch weitere Fotos. Eine gute Lösung ist<br />
das auch für Garagen, die mit Carrossiers zusammenarbeiten:<br />
Die Carrosserie sendet einen<br />
QR-Code zu, die Garage fotografiert <strong>–</strong> und Carrosserie<br />
und Versicherung haben Fotos, selbst<br />
wenn das Auto noch bei der Garage ist. Übrigens:<br />
Für Kundinnen und Kunden von Silver-<br />
Dat 3 (derzeit übrigens drei Monate kostenfrei<br />
testbar) ist die SilverDat FotoApp kostenlos.<br />
Aufträge dank Digitalisierung<br />
Für Versicherungen sind strukturierte Bilder<br />
auch wichtig, weil zunehmend automatische<br />
Regelwerke zur Bearbeitung der Schadenmeldung<br />
eingesetzt werden, was die Antwortzeiten<br />
verkürzt. «Hierfür sind strukturierte Bilder<br />
unerlässlich. Die SilverDat FotoApp spart<br />
dabei weitere Zeit», sagt Mitteregger. Schon<br />
weil das Fotografieren selten wiederholt werden<br />
muss und die Versicherung weniger nachfragt.<br />
Ideal sei, heisst es seitens Auto-i-Dat,<br />
für Carrosserien die Kombination mit e-Service<br />
als Plattform zur Schadenabwicklung mit<br />
allen namhaften Versicherungen. Einerseits,<br />
weil per App aufgenommene Bilder auch in<br />
e-Service fixfertig zur Bearbeitung zur Verfügung<br />
stehen. Andererseits, weil Versicherungen<br />
via e-Service Reparaturaufträge vergeben.<br />
Mitteregger: «Ende 2023 hatten wir bereits<br />
über 166 000 Auftragszuweisungen via e-Service<br />
ins Gewerbe pro Jahr.» Ein schönes Beispiel,<br />
wie Digitalisierung das Geschäft belebt,<br />
indem wir tun, was wir heute ohnehin<br />
gewohnt sind: ganz einfach ein paar Handyfotos<br />
machen. •<br />
Weitere Infos unter:<br />
fotoapp.ch<br />
Einfacher Ablauf: Mit Silhouetten und klaren Anweisungen hilft die App beim Erstellen der Schadenfotos.<br />
… das passende Konzept.<br />
autotechnik.ch/<br />
werkstattkonzepte<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> 13
FOKUS CARROSSERIE<br />
Hochvolt und Fahrassistenzsysteme im Lackierprozess<br />
Lack ist weit mehr als<br />
Rostschutz und Optik<br />
Nicht nur Garagistinnen und Garagisten müssen einiges beachten,<br />
wenn sie mit elektrifizierten Fahrzeugen arbeiten, sondern auch<br />
Carrossiers. Was möglich ist und worauf es bezüglich Hochvolt und<br />
Fahrassistenzsysteme zu achten gilt, verraten zwei Experten von<br />
Lacklieferant und -produzent PPG. Jürg A. Stettler<br />
Nicht nur die Antriebsarten sind einem<br />
raschen Wandel unterworfen, auch beim<br />
Lack geht es rasant voran. Längst ist dieser<br />
mehr als ein blosser Korrosionsschutz. Damit<br />
steigen die Herausforderungen bei Reparaturen,<br />
was gleichzeitig professionellen Betrieben<br />
wiederum Chancen liefert, sich durch Kompetenz<br />
vom Rest des Marktumfelds abzuheben.<br />
Heutige Autos sind vollgepackt mit Assistenzsystemen,<br />
die nicht nur mit der eigenen Bordelektronik,<br />
sondern auch mit anderen Fahrzeugen<br />
und der Umgebung kommunizieren.<br />
«Es werden laufend Signale ausgestrahlt und<br />
eingefangen», erklärt Sven Neumann, Produktmanager<br />
DACH von PPG Deutschland.<br />
«Die Funktionsweise all dieser Assistenten<br />
vom adaptiven Tempomat, über den Spurwechselwarner<br />
bis zum Parkassistent kann,<br />
aber darf eben nicht vom Lack beeinflusst<br />
werden!» Der PPG-Experte, dessen Lacke in<br />
der Schweiz von der Belfa AG in Glattbrugg<br />
ZH beziehungsweise von der Konzerntochter<br />
PPG Switzerland GmbH in Volketswil ZH (zuständig<br />
für den Vertrieb von Nexa Autocolor<br />
sowie Max Meyer) importiert werden, macht<br />
klar: «Lacke sind heute auch sicherheitsrelevant!»<br />
Fehlinterpretationen durch<br />
Alu-Flakes verhindern<br />
Ein gutes Beispiel seien auch Arbeiten an Radarsensoren.<br />
«Hier ist es ganz entscheidend,<br />
dass man die Herstellervorgaben beachtet,<br />
ob betreffend Schichtstärken oder auch, wo<br />
man spachteln darf und wo nicht», so Neumann.<br />
Denn die elektromagnetischen Wellen<br />
müssen durchs Bauteil und die komplette Beschichtung,<br />
träfen dann irgendwo auf ein anderes<br />
Fahrzeug oder Hindernis und müssten<br />
dann wieder durch den kompletten Lackaufbau<br />
zurück zum Sensor. Nur schon ein Transmissionsverlust<br />
des Radarsignals in der Basislackschicht<br />
kann hier massive Auswirkungen<br />
haben: Weil nicht mehr die volle Stärke des<br />
Signals den Sensor erreicht und weil dieser<br />
auf Basis des Signals handelt, kommt es zu<br />
Fehlinterpretationen.<br />
«Ein Grund für Transmissionsverluste sind<br />
simple Alu-Flakes, die für Metallic-Lackierungen<br />
verwendet werden <strong>–</strong> und aktuell sind fast<br />
ein Drittel der neuzugelassenen Autos im Silber/Graumetallic-Bereich<br />
unterwegs. Darum<br />
haben wir bei PPG extra radarfähige Farbtöne<br />
entwickelt», ergänzt er. In deren Formel wurden<br />
die Alu-Pigmente klar reduziert und teils<br />
sogar durch Perl-Pigmente ersetzt, so dass<br />
auch nach einer Reparatur ein störungsfreies<br />
Radar-Signal gewährleistet ist. Inzwischen<br />
gibt es im PPG-Sortiment über 230 so rezeptierte<br />
Farbtöne <strong>–</strong> Tendenz steigend. Neben der<br />
Beschaffenheit des Basislackes kann auch die<br />
Klarlackschicht Einfluss auf die Funktionsweise<br />
von Sensoren haben. Verfügt diese über<br />
hydrophobe Eigenschaften <strong>–</strong> hat also wörtlich<br />
nicht etwa Angst vor Spinnen, sondern vor<br />
Wasser <strong>–</strong> wird die Ansammlung von Wasser<br />
und somit auch Schmutz verhindert. «Das<br />
alles hilft, damit Signale sauber ankommen<br />
<strong>–</strong> darauf achten wir bei PPG und hoffentlich<br />
auch die Experten draussen in den Carrosserie-Betreiben.»<br />
Vor allem bei Metallic-Lacken können zu viele Alu-Fakes in einer Basislackschicht das Signal stören. Foto: PPG<br />
Verdoppelung der Neufarbtöne<br />
Sein Kollege Thomas Leuchten, Business Development<br />
CAR EMEA Automotive Refinish<br />
bei PPG Deutschland, ergänzt: «Lack ist heute<br />
nicht nur im Aussenbereich sicherheitsrelevant,<br />
er spielt vor allem bei E-Fahrzeugen bei<br />
Batteriekomponenten eine immer wichtigere<br />
Rolle.» Der PPG-Experte spricht da von Brandschutzlacken,<br />
welche die Wärmeentwicklung<br />
innerhalb einer Antriebbatterie zu reduzieren<br />
helfen oder im schlimmsten Fall eines Brandes<br />
14<br />
<strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
FOKUS CARROSSERIE<br />
Fahrassistenzsysteme und<br />
deren Sensoren beeinflussen<br />
auch den Lackierprozess<br />
und heute zudem teilweise<br />
auch die Lackwahl.<br />
Foto: Shutterstock<br />
durch Ausdehnung vielleicht das Übergreifen<br />
auf andere Zellen verhindern oder zumindest<br />
verzögern können. Bis diese Beschichtungskonzepte<br />
beim Carrossier landen, dauert es<br />
vielleicht noch eine Weile. Aber E-Autos und<br />
Hybride gehören längst zum Carrosserie-Alltag.<br />
Und hier sorgen die vielen neuen Marken<br />
<strong>–</strong> allein ins China gibt’s 600 Autohersteller<br />
<strong>–</strong> für sehr viel Arbeit bei PPG. «Wir wollen<br />
nicht nur ans Produktionsband Lack liefern,<br />
sondern für den Aftermarket ebenfalls wissen,<br />
wie und welche Lack-Technologie verbaut<br />
wird.» Schliesslich habe dies alles Auswirkungen<br />
auf die Rezepturen und die Reparaturarbeiten<br />
für die Werkstätten. «Für uns im<br />
Farbtonlabor sind die neuen chinesischen Modelle<br />
gleichbedeutend mit einer Verdoppelung<br />
der Neufarbtöne», rechnet Leuchten vor.<br />
E-Autos mögen keine Hitze<br />
Die Herausforderungen bei Arbeiten mit E-<br />
Fahrzeugen gingen zudem über sicheres Arbeiten<br />
mit Hochvolt hinaus. Es fange mit so simplen<br />
Sachen wie der Logistik an, erläutert er.<br />
«E-Fahrzeuge <strong>–</strong> aus Sicherheitsgründen stromlosgeschaltet<br />
<strong>–</strong> fahren nicht mehr. Sie müssen<br />
in die Kabine geschoben werden. Ein VW Golf<br />
VII wiegt etwa 1200 Kilo, ein VW ID.4 bringt<br />
dann schon über 2,1 Tonnen auf die Waage!»<br />
Ein wichtiges Thema für alle E-Fahrzeuge sei<br />
zudem Wärme. Diese entsteht beim Trocknungsprozess<br />
oder auch schon beim Einsatz<br />
des Infrarotstrahlers. «Um Schäden an der<br />
Antriebsbatterie zu vermeiden, dürfen gemäss<br />
Hersteller 60 Grad Celsius in der Kabine<br />
nicht überschritten werden <strong>–</strong> die konsequente<br />
Beachtung der Herstellervorgaben bei der Reparatur<br />
ist daher essenziell», gibt Leuchten<br />
zu bedenken.<br />
Der PPG-Experte empfiehlt daher, mit niedrigtrocknenden<br />
Lacken zu arbeiten oder ganz auf<br />
Lufttrocknung überzugehen. Ausserdem gewinnt<br />
bei den Arbeiten an E-Fahrzeugen das<br />
Thema Schulungen an Bedeutung. Wie sie in<br />
der Schweiz auch das neue PPG-Carrosserie-<br />
Netzwerk Certified First Switzerland anbietet,<br />
damit die Carrossiers hierzulande bestens gerüstet<br />
sind für anspruchsvollere und komplexere<br />
E-Auto-Reparaturen. Schliesslich verursachen<br />
gemäss der Axa-Versicherung Lenkerinnen<br />
und Lenker von Elektroautos 50 Prozent<br />
mehr Kollisionen mit Schäden am eigenen<br />
Fahrzeug als jene von herkömmlichen Verbrennern<br />
<strong>–</strong> somit landen davon auch mehr in<br />
den Carrosserie-Betrieben<br />
•<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> 15
FOKUS CARROSSERIE FOKUS<br />
Derendinger baut Carrosserie-Bereich aus<br />
Eine zusätzliche, spannende Alternative<br />
Derendinger will im Carrosserie-Bereich zu einem wichtigen Player werden. Was die Hintergründe dafür<br />
sind und wie die Schweizer Garagistinnen und Garagisten davon profitieren, erläutert der Marketing Director<br />
von Derendinger, Sébastien Moix. Jürg A. Stettler<br />
Herr Moix, Derendinger verstärkt<br />
seine Aktivitäten im Bereich Carrosserie,<br />
was sind die Überlegungen dahinter?<br />
Sébastien Moix, Marketing Director von<br />
Derendinger: Grundsätzlich wollen wir alle<br />
Reparatur- und Wartungsdienstleister aus<br />
dem Automobilgewerbe mit Produkten und<br />
Dienstleistungen bedienen und unterstützen.<br />
Dies beschränkt sich natürlich nicht nur<br />
auf Garagen, sondern umfasst unter anderem<br />
auch Carrosserie-Betriebe. Schon seit Jahren<br />
bieten wir zahlreiche Produktgruppen und<br />
sehr interessante Leistungen für Autospengler<br />
und -lackierer an. Ich denke da beispielsweise<br />
an unser umfassendes Programm an<br />
OE-Teilen für 19 Automarken oder an unser<br />
Sortiment im Bereich Diagnose und Kalibrierung<br />
von Fahrerassistenzsystemen. Nun<br />
müssen wir das Ganze konsolidieren, einige<br />
Lücken in unserem Sortiment schliessen, einige<br />
Prozesse anpassen und uns bei den Carrosserien<br />
bewähren.<br />
Wie zufrieden sind Sie bislang mit dem<br />
Erreichten?<br />
Insgesamt sind wir mit den in den letzten<br />
15 Monaten in diesem Bereich erzielten Ergebnissen<br />
zufrieden. Auch wenn es noch etwas<br />
früh ist, um eine Bilanz zu ziehen. Die<br />
erzielten Ergebnisse zeigen uns aber, dass wir<br />
auf dem richtigen Weg sind und die Akzeptanz<br />
von Derendinger auch bei Carrossiers<br />
sehr gut ist. Wir sind uns aber bewusst, dass<br />
noch ein langer Weg vor uns liegt.<br />
Derendinger arbeitet zudem seit Anfang<br />
2023 enger mit Axalta zusammen, welche<br />
Vorteile hat dies für Derendinger-Kunden?<br />
Die strategische Partnerschaft mit Axalta Refinish<br />
Schweiz ermöglichte uns zunächst mit<br />
dem Vertrieb des Syrox-Lacksystems den Einstieg<br />
ins Autolackgeschäft, einen Bereich, den<br />
wir bisher nicht abgedeckt hatten. Die Partnerschaft<br />
erlaubt es uns auch, unser Produktsortiment<br />
im Non-Paint-Bereich mit den Produkten<br />
der Marken Audurra, U-Pol und Raptor<br />
erheblich zu erweitern. Die Partnerschaft<br />
mit Axalta bietet unseren Kunden verschiedene<br />
Vorteile: Sie profitieren von einem grösseren<br />
Sortiment an Produkten mit einem ausgezeichneten<br />
Preis-Leistungs-Verhältnis, die<br />
dank unseres Lieferservices sehr schnell verfügbar<br />
sind. Ausserdem profitieren sie von der<br />
langjährigen Erfahrung und der unübertroffenen<br />
Kompetenz unseres Partners Axalta.<br />
Wieso hat man sich bei den<br />
verschiedenen Marken im vielfältigen<br />
Axalta-Angebot ausgerechnet für den<br />
Vertrieb der Marke Syrox entschieden?<br />
Und wird das Angebot allenfalls ergänzt?<br />
Bevor wir uns für das Syrox-Lacksystem entschieden,<br />
hatten wir Gespräche mit mehreren<br />
Lackherstellern und -händlern geführt. Dabei<br />
waren wir schon bald davon überzeugt, dass<br />
das Paket «Axalta-Syrox» die beste Lösung<br />
für uns und unsere Kunden darstellt. Mit<br />
Syrox verfügen wir über ein kompaktes und<br />
vollständiges Lacksystem. Die in Europa entwickelten<br />
und hergestellten Syrox-Produkte<br />
werden mithilfe der modernen und zuverlässigen<br />
europäischen Technologie formuliert, die<br />
von Axalta Coating Systems, einem der weltweit<br />
grössten Anbieter von Autolacken, entwickelt<br />
wurde. Syrox-Benutzer haben einen<br />
schnellen Online-Zugang zu Axaltas globaler<br />
Datenbank mit über 70 000 Farbtonformeln.<br />
Und mit dem Syrox-Farbtonmessgerät, dessen<br />
spektrophotometrische Technologie auch bei<br />
anderen Farbwerkzeugen von Axalta zum Einsatz<br />
kommt, können Carrossiers sicher sein,<br />
dass sie eine bemerkenswerte Farbtongenauigkeit<br />
erzielen. Und das alles zu einem sehr wettbewerbsfähigen<br />
Preis.<br />
Derendinger ist für Schweizer Carrosserie-Betriebe im Paint- und Non-Paint-Betriebe ein verlässlicher Partner und<br />
baut sein Sortiment nun stetig aus. Fotos: AGVS-Medien<br />
Was ist mit Verbrauchsmaterial, Schleifund<br />
Abdeckmittel oder auch Schutzausrüstungen,<br />
kann man diese nun auch<br />
via Derendinger beziehen?<br />
Eigentlich bieten wir bereits seit mehreren<br />
Jahren ein Non-Paint-Sortiment an. Bis An-<br />
16<br />
<strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
FOKUS CARROSSERIE<br />
fang letzten Jahres beschränkte sich dieses auf<br />
die gängigen Produkte der Marken 3 M und<br />
Sia Abrasives. Im ersten Quartal 2023 haben<br />
wir die Sortimente der Marke Audurra mit<br />
Schleifmitteln, Abdeckmitteln, Schutzausrüstung<br />
und vielem mehr, der Marke U-Pol für<br />
Spachtel und technische Sprays sowie der<br />
Marke Raptor für Schutzbeschichtungen eingeführt.<br />
Im Sommer 2023 führten wir zudem<br />
die Markensortimente Mirka mit Schleifmaschinen,<br />
Schleifmitteln und weiteren Produkten<br />
sowie Onyx mit seinem Bechersystem ein.<br />
In den letzten Monaten haben wir ausserdem<br />
die Sortimente der Marken Rupes für Schleifund<br />
Poliermaschinen sowie Novol für Klarlacke<br />
dazugenommen. Parallel dazu hat unser<br />
Category Manager einen elektronischen Katalog<br />
erstellt, der in unseren Webshop integriert<br />
ist und unser gesamtes Sortiment im<br />
Non-Paint-Bereich zeigt. Mit wenigen Klicks<br />
können die Kunden die Produkte, die sie benötigen,<br />
auswählen und bestellen.<br />
Wie ist das Feedback der Carrosserien<br />
und Garagen mit Carrosserie-Abteilung?<br />
Im Allgemeinen sind die Rückmeldungen sehr<br />
positiv. Fast alle Carrosserie-Werkstätten sind<br />
sehr an unserem sehr breiten Sortiment an<br />
OE-Carrosserieteilen interessiert. Wir decken<br />
bereits 19 Marken ab und planen, unser Angebot<br />
in diesem Bereich noch weiter auszubauen.<br />
Die meisten Carrosserie-Betriebe sind<br />
auch überrascht, wie umfangreich unser Sortiment<br />
in den Bereichen Mehrmarkendiagnose<br />
und ADAS-Kalibrierung ist <strong>–</strong> mit Produkten<br />
und Lösungen der Marken HGS, Bosch und<br />
Texa, der Ferndiagnose und -codierung über<br />
Swiss-Remote und technischen Daten mit<br />
WorkshopData von HaynesPro und Alldata<br />
Repair. Die Kunden sind ausserdem sehr überrascht<br />
über die Erweiterung unseres Angebots<br />
in den Bereichen Paint und Non-Paint und<br />
freuen sich, über eine zusätzliche Alternative<br />
in diesem Bereich zu verfügen.<br />
•<br />
Sébastien Moix,<br />
Marketing Director von<br />
Derendinger, erläutert,<br />
warum für Derendinger<br />
das Carrosserie-<br />
Geschäft an Bedeutung<br />
gewinnt.<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> 17
FOKUS CARROSSERIE<br />
Carrosserie Kiener setzt seit Jahren auf Smart-Repair<br />
Nachhaltige Reparaturen<br />
immer gefragter<br />
Als starker und innovativer Repanet-Partner ist der 1958<br />
ge gründete Familienbetrieb Carrosserie Kiener AG aus<br />
Schönbühl BE bestens gerüstet für die Zukunft. Smart- Repair,<br />
Digitalisierung und Nachhaltigkeit sind hier keine leeren<br />
Schlagworte, sondern werden im Alltag längst bewusst<br />
angewendet und umgesetzt. Jürg A. Stettler<br />
Gleich zwei ramponierte und sichtlich angeschlagene<br />
Tesla warten blinkend darauf,<br />
sich kurz in den Verkehr einzufädeln und<br />
sich den Weg auf die andere Seite der Hindelbankstrasse<br />
in Urtenen-Schönbühl BE zu bahnen.<br />
Hier liegen die 2018 für den Abschleppdienst<br />
und einst für Grossfahrzeuge gebauten<br />
Teile des Berner Familienunternehmens. Für<br />
Peter Kiener nichts Aussergewöhnliches: «Wir<br />
haben uns bereits sehr früh auf Arbeiten an<br />
Tesla-Modellen spezialisiert, und zwar zu<br />
einem Zeitpunkt, als noch unklar war, ob die<br />
Verkaufszahlen durch die Decke gehen. Damals<br />
haben wir einiges investiert und auch<br />
zwei unserer Mitarbeitenden extra zu Tesla-<br />
Schulungen nach England und Holland geschickt.<br />
Davon profitieren wir heute. Wir sind<br />
ein offizieller Tesla Body Shop und dort auf<br />
der anderen Strassenseite haben wir die offiziell<br />
eingerichteten Tesla-Arbeitsplätze.»<br />
Der 1958 gegründete Familienbetrieb Carrosserie<br />
Kiener AG aus Schönbühl BE ist bestens<br />
gerüstet für die Zukunft. Foto: AGVS-Medien<br />
18<br />
<strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
Bei den Lacken setzt der Repanet-Suisse-<br />
Partner auf Standox von André Koch.<br />
Auch die Flotte des gelben Riesen<br />
wird grüner<br />
Die Mitarbeitenden der Carrosserie Kiener<br />
AG sind nicht nur bestens gerüstet für Hochvoltarbeiten,<br />
sondern haben inzwischen auch<br />
viel Routine in der Fehlerauslesung bei Teslas.<br />
«Dafür braucht es erstaunlich wenig Spezialtools;<br />
ein Laptop reicht», so Kiener. Ist<br />
der Wagen einmal spannungsfrei geschaltet,<br />
seien die Arbeiten eh sehr vergleichbar mit<br />
Arbeiten an einem Verbrenner. Als Carrosserie-Suisse-Fachbetrieb<br />
mit Eurogarant-Lable<br />
unterstehen die Berner zudem sowieso strengen<br />
Sicherheits- und Qualitätsvorschriften<br />
und gewähren auf ausgeführten Arbeiten sogar<br />
eine lebenslange Garantie. «Die Erfahrungen,<br />
die wir hier mit E-Fahrzeugen machen<br />
konnten, waren für unsere Spengler sehr<br />
wertvoll, denn beispielsweise auch die gelbe<br />
Flotte der Post Company Cars wird ja laufend<br />
grüner», ergänzt das Geschäftsleitungsmitglied.<br />
Wie zum Beweis laufen wir im frisch<br />
sanierten Teil des Firmengebäudes, das sogar<br />
eine Jumbo-Lackierkabine für LKW und<br />
Busse umfasst, an einem Post-Lieferwagen<br />
mit Blessuren vorbei. Einer der insgesamt 60<br />
Mitarbeitenden der Carrosserie Kiener AG<br />
wird sich diesen in Kürze annehmen.<br />
Der gelbe Lieferwagen ist eines von total<br />
über 25 000 Fahrzeugen, welche von der<br />
Post Company Cars AG betreut werden. Das<br />
Unternehmen kümmert sich als grösste markenunabhängige<br />
Flottenbewirtschafterin der<br />
Schweiz neben der Post auch um weitere Geschäftskunden<br />
und KMU. Es sorgt dafür, dass<br />
die Fahrzeuge möglichst rasch wieder im Einsatz<br />
stehen. Daher braucht es starke Partner<br />
wie etwa Repanet-Suisse, das Reparatur-Netzwerk<br />
der André Koch AG, mit über 230 zertifizierten<br />
Betrieben, und natürlich auch eingespielte<br />
Abläufe. Auch die seit ihrer Gründung<br />
Fortsetzung Seite 20<br />
Ihr Firmen-Broker in<br />
der Automobil-Branche<br />
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Die Agentur, die sich auf den Verkauf<br />
und Kauf von Firmen in der Automobilbranche<br />
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aus der ganzen Schweiz.<br />
Hier die neusten Mandate:<br />
Kanton Bern<br />
Ford Garage mit Liegenschaft und<br />
Tankstelle<br />
• 15 Mio CHF Umsatz<br />
• 15 Mitarbeitende<br />
• 4000 m 2<br />
• VKP: 4 Mio CHF<br />
Kanton Zug<br />
Garage mit 4 Markenvertretungen<br />
mit oder ohne Liegenschaft<br />
• 18 Mio CHF Umsatz<br />
• 22 Mitarbeitende<br />
• VKP nach Vereinbarung<br />
Kanton Basel-Land<br />
Subaru-Vertretung mit Liegenschaft<br />
• 5000 m 2 und inkl. 7 Zi Einfamilienhaus<br />
• 4 Mio CHF Umsatz<br />
• VKP 3,5 Mio CHF<br />
Kanton Zürich<br />
Garage mit 5 Markenvertretungen<br />
mit Liegenschaft<br />
• 20 Mio CHF Umsatz<br />
• 30 Mitarbeitende<br />
• VKP 11 Mio CHF<br />
Zürich-City<br />
Carrosserie in Miete<br />
• 1 Mio CHF Umsatz<br />
• 5 Mitarbeitende<br />
• VKP 600 000 CHF<br />
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FOKUS CARROSSERIE<br />
1958 stetig gewachsene Carrosserie Kiener<br />
AG gehört mit ihren hohen Qualitätsansprüchen<br />
dem Repanet-Suisse-Netzwerk an.<br />
Deutlich vereinfachte<br />
Schadenabwicklung<br />
Um die steigenden Anforderungen im Arbeitsalltag<br />
zu meistern, setzt man natürlich auch<br />
bei Schweizer Carrosserie-Betrieben auf Digitalisierung.<br />
In der Zusammenarbeit mit der<br />
Post Company Cars AG kommt dabei die digitale<br />
Dienstleister- und Auftragsmanagement-<br />
Plattform von Yarowa zum Einsatz. Sie vereinfacht<br />
die Schadenabwicklung für alle Beteiligten<br />
massiv. «Wir bieten unseren Kunden<br />
durch die Zusammenarbeit mit Yarowa einen<br />
echten Mehrwert, sei es durch die einfache<br />
Handhabung oder die effektive und effiziente<br />
Steuerung von nachhaltigen Arbeiten»,<br />
erläutert Bruno Fankhauser, Leiter Operations<br />
und Mitglied der Geschäftsleitung bei<br />
Post Company Cars. Das bestätigt auch Peter<br />
Kiener: «Wir nehmen den Schadenslead an.<br />
Machen einen Termin aus. Schauen den Wagen<br />
an und machen Fotos oder erhalten sogar<br />
schon Fotos zum Lead. Geben unsere Kalkulation<br />
ab. Und dann gibt’s in kürzester Zeit die<br />
Freigabe <strong>–</strong> das geht heute alles digital.» Zwar<br />
hätten praktisch jede Versicherung und jeder<br />
Leasingnehmer ansonsten auch ein eigenes<br />
Portal, aber bei Yarowa läuft die Schadenabwicklung<br />
dank der Automatisierung der<br />
Geschäftsprozesse mit minimalem Koordinationsaufwand<br />
und «über eine ERP-Schnittstelle<br />
sogar in unser eigenes System», ergänzt<br />
der gelernte Buchhalter Peter Kiener, der sich<br />
um die ganzen administrativen Belange und<br />
Prozessoptimierungen kümmert, während<br />
sein Bruder Daniel Kiener, der gelernte Carrosseriespengler,<br />
die technischen Abläufe und<br />
den Kundenservice im Auge behält.<br />
In der Jumbo-Lackierkabine können<br />
auch Lackierarbeiten an LKW und Bussen<br />
vorgenommen werden.<br />
Smart-Repair und mehr Nachhaltigkeit<br />
Themen wie nachhaltige und wirtschaftliche<br />
Reparaturmethoden und Emissionsreduktionen<br />
sind in der DNA von Post Company<br />
Cars tief verankert. Deshalb begrüsst das<br />
Unternehmen die Ausrichtung von Repanet<br />
Suisse und den beteiligten Karosserien sehr.<br />
Aber nicht nur in der Zusammenarbeit mit<br />
Repanet Suisse haben die Brüder Kiener den<br />
Fokus aufs Reparieren statt Ersetzen und<br />
somit mehr Nachhaltigkeit und den Einsatz<br />
von Smart-Repair gesetzt. «Mit Smart-Repair-<br />
Arbeiten haben wir vor über fünfzehn Jahren<br />
angefangen. Damals haben wir jeweils alle<br />
Termine auf den Montag zu legen versucht»,<br />
erinnert er sich. Das hat sich längst geändert,<br />
inzwischen gibt es im Familienbetrieb sogar<br />
einen separaten Arbeitsplatz dafür.<br />
So oft wie möglich wird nur der Bereich um<br />
den tatsächlichen Schaden bearbeitet statt<br />
die ganze Carrosserie-Komponente.<br />
«Die meisten Arbeiten erfolgen an den Stossstangen.<br />
Es macht einfach viel mehr Sinn an<br />
Stellen, wo man die Farbe gut auslaufen lassen<br />
kann, nur den Bereich um den tatsächlichen<br />
Schaden zu bearbeiten statt die ganze<br />
Carrosserie-Komponente», erläutert Kiener.<br />
Hält man die Reparaturstelle klein, benötige<br />
man weniger Zeit für die Instandsetzung,<br />
20<br />
<strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
FOKUS CARROSSERIE<br />
und auch der Ressourceneinsatz sei bedeutend<br />
geringer. Beides wichtige Faktoren für<br />
die Wirtschaftlichkeit des eigenen Betriebs<br />
und natürlich auch die Versicherer, die ebenfalls<br />
mit immer spitzerem Bleistift kalkulieren.<br />
«Bei einem Kratzer mitten in der Tür<br />
oder auf der Motorhaube sind natürlich<br />
auch uns Grenzen gesetzt, da muss dann die<br />
ganze Fläche verarbeitet werden», ergänzt der<br />
37-Jährige. «Schliesslich ist Qualitätsarbeit<br />
unser wichtigstes Ziel. Dank unserer gutausgebildeten<br />
Mitarbeitenden und moderner<br />
Arbeitstechnik reparieren wir stets so viel<br />
wie möglich, aber nur so wenig wie nötig.»<br />
Peter Kiener<br />
Holzschnitzel und PV-Anlage statt<br />
fossile Energie<br />
Nachhaltigkeit bei den Reparaturen ist dem<br />
Familienbetrieb genauso wichtig wie gute, ergonomisch<br />
eingerichtete Arbeitsplätze. «Alle<br />
unsere Multifunktions-Lackierarbeitsplätze<br />
haben ein Fenster nach aussen. Man soll ja<br />
nicht das Gefühl haben, in einem Kaninchenstall<br />
zu arbeiten», ergänzt Peter Kiener und<br />
zeigt auf den Ausblick ins Grüne und den nahen<br />
Wald. Von dort bezieht die Firma auch<br />
ihre Energie, lokal und nachhaltig. «Es wäre<br />
sicherlich einfacher gewesen, wieder mit fossilen<br />
Brennstoffen zu arbeiten, und den Platz<br />
könnte man sicherlich auch anders nutzen,<br />
aber wir haben uns für die nachhaltigere Lösung<br />
einer grossen Holzschnitzelheizung entschieden»,<br />
erläutert der 37-Jährige.<br />
Ganzer Prozess, nicht nur Produkte müssen nachhaltiger werden<br />
Was sind die Vorteile «Green Car Repair»-<br />
Standards in Zertifizierungsprozess von Repanet<br />
Suisse zu integrieren?<br />
Dominic Schenker, Business Development<br />
Manager der André Koch AG: Nach der gemeinsamen<br />
Entwicklung mit dem akkreditierten<br />
Repanet-Suisse-Partner «Swiss Safety Center»<br />
und den renommierten Auditoren vom Xpert-<br />
Center haben wir den Repanet-Suisse-Zertifizierungsfragebogen<br />
vollständig überarbeitet.<br />
Insbesondere haben wir auf Schulungen von<br />
nachhaltigen und ökologischen Reparaturtechniken<br />
Wert gelegt. Unsere Partnerbetriebe werden<br />
im Zuge der Repanet-Suisse-Zertifizierung<br />
oder Rezertifizierung gleichzeitig mit den «green<br />
car repair»-Standards zertifiziert. Das hält den<br />
Aufwand für alle Beteiligten gering.<br />
Wie unterstützen Axalta und die<br />
André Koch AG die Betriebe auf dem<br />
Weg zu mehr Nachhaltigkeit noch?<br />
Zusammen mit Axalta verfügen wir über ein<br />
grosses Portfolio an umweltfreundlichen und<br />
nachhaltigen Produkten, Hilfsmitteln und<br />
Ressourcen. Es geht aber um den gesamten<br />
Prozess und nicht nur um die Produkte,<br />
damit Betriebe nachhaltiger und effizienter<br />
arbeiten können. Das Axalta Fast-Cure-Low-<br />
Energy-Lacksystem verringert Emissionen<br />
und Energieverbrauch deutlich. Elektrizität<br />
um bis zu 49 Prozent und Gas um bis zu 57<br />
Prozent, sowie den Materialverbrauch um bis<br />
zu 25 Prozent. Ergänzend zu den hochwertigen<br />
Lackprodukten profitieren unsere Kunden<br />
von vielen nützlichen Dienstleistungen und<br />
innovativen Tools, wie moderne, vollautomatische<br />
und präzise Farbmischsysteme, wie die<br />
Axalta Irus Mix oder das Daisy Wheel, umfassende<br />
Aus- und Weiterbildungsangebote<br />
sowie Seminare und individuelle Trainings zur<br />
Prozessoptimierung in unserem Schulungscenter<br />
und fortlaufend betriebswirtschaftliche<br />
Beratungen.<br />
Nachhaltige und wirtschaftliche Reparaturmethoden<br />
sowie Emissionsreduktionen sind<br />
der Post Company Cars AG wichtig.<br />
In sechs riesigen Tanks wird nun das Wasser<br />
aufgeheizt und so für die perfekte Raumtemperatur<br />
sowie die nötige Prozesswärme für<br />
die Kabinen gesorgt. «Das neue Energiesystem<br />
ist zwar sehr ökologisch und intelligent,<br />
aber es reagiert mit einer gewissen Trägheit<br />
von rund vier bis fünf Stunden. Wir sind immer<br />
noch in der Feinjustierphase, damit wir<br />
nicht zu viel oder zu wenig heizen. Aber wir<br />
können damit pro Jahr über 120 000 Liter<br />
Heizöl einsparen.» Zudem wurde der Neubau<br />
trotz dem historischen und architektonisch<br />
wertvollen Isler-Kuppel-Bau noch mit einer<br />
PV-Anlage bestückt, damit auch der Strombedarf<br />
reduziert werden konnte. Auch hier<br />
geht die Carrosserie Kiener AG eben innovativ<br />
voran.<br />
•<br />
Weitere Infos unter:<br />
kiener.ch<br />
repanetsuisse.ch<br />
Ich wрde im Aargau hрgсtlt.<br />
Midland <strong>–</strong> Swiss Quality Oil<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> 21
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Fünf zentrale IT-Sicherheitsmassnahmen<br />
für die Automobilbranche<br />
Eine sichere und funktionierende IT ist entscheidend für einen reibungslosen Betrieb. Diese fünf Massnahmen<br />
sorgen für einen funktionierenden Grundschutz und bilden die Basis für eine funktionierende IT-Sicherheit.<br />
Andreas Heer, Swisscom<br />
In der heutigen digitalisierten Welt ist die IT<br />
ein zentraler Baustein des Geschäftsbetriebs im<br />
Automobilgewerbe. Ausfälle aufgrund von Cyberangriffen<br />
oder technischer Probleme beeinträchtigen<br />
diesen Betrieb erheblich. Entsprechend<br />
wichtig ist IT-Sicherheit für den Arbeitsalltag,<br />
aber auch fürs Vertrauen der Kunden.<br />
Diese fünf Sicherheitsmassnahmen sind essenziell<br />
für einen wirksamen Grundschutz:<br />
1. Schulung und Sensibilisierung der<br />
Mitarbeitenden: Schulen Sie Ihre<br />
Mitarbeitenden regelmässig in der<br />
Erkennung von Phishing-Angriffen und<br />
im sicheren Umgang mit Passwörtern<br />
und Kundendaten. Ein gut geschultes<br />
und sensibilisiertes Team ist eine<br />
wirksame erste Verteidigungslinie.<br />
2. Systeme und Software aktuell halten:<br />
Die meisten Cyberattacken erfolgen über<br />
bekannte <strong>–</strong> und oft behobene <strong>–</strong> Sicherheitslücken.<br />
Es ist deshalb zentral,<br />
regelmässig Updates für Betriebssysteme<br />
und Anwendungen wie Office und Browser<br />
einzuspielen <strong>–</strong> am besten kurz nach<br />
deren Veröffentlichung. So verkürzen Sie<br />
das Zeitfenster, während dem Angreifer<br />
eine Lücke ausnützen können.<br />
3. Backup-Strategie: Implementieren Sie<br />
ein robustes Backup-System, um im<br />
Falle eines Datenverlustes oder<br />
IT-Ausfalls eine schnelle Wiederherstellung<br />
zu ermöglichen und den Betrieb<br />
aufrechtzuerhalten. Wichtig ist, das<br />
Zurückspielen vorgängig zu testen, um<br />
bei einem Ausfall die Daten schnell<br />
wiederherstellen zu können und die<br />
Ausfallzeit zu verkürzen.<br />
4. Updates und Sicherheitstests: Spielen<br />
Sie Updates regelmässig und zeitnah ein<br />
und führen Sie Sicherheitstests durch,<br />
um Schwachstellen zu erkennen und zu<br />
schliessen. Damit verhindern Sie, dass<br />
Cyberkriminelle bekannte Sicherheitslücken<br />
in Ihrem Unternehmen ausnutzen.<br />
5. Notfallplan: Erstellen Sie einen<br />
Disaster-Recovery-Plan für den Fall<br />
eines Cyberangriffs oder Systemausfalls.<br />
Er sollte klare Handlungsanweisungen<br />
umfassen, um eine schnelle<br />
Reaktion und Schadensbegrenzung im<br />
Notfall zu ermöglichen.<br />
Diese Massnahmen sind nicht nur technische<br />
Notwendigkeiten, sondern schaffen ein<br />
Bewusstsein für Cybergefahren bei den Mitarbeitenden<br />
und fördern eine Unternehmenskultur,<br />
die Sicherheit priorisiert. Eine laufende<br />
Aufmerksamkeit und die Anpassung<br />
an neue Bedrohungen sind unerlässlich, um<br />
Ihr Unternehmen dauerhaft zu schützen.<br />
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22<br />
<strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
FOKUS CARROSSERIE<br />
Kopfzeile<br />
Titel 45 Punkt<br />
Beispielsweise auch bei<br />
Parkschäden bietet die<br />
Amag als Anlaufstelle ihr<br />
K+L-Netzwerk Totalrepair<br />
an. Foto: Shutterstock<br />
Lead. Autor und Autor<br />
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Reparaturen<br />
Mit dem neuen K+L-Label Totalrepair hat die Amag Mitte letzten<br />
Jahres das Unfallspezialist-Netzwerk abgelöst. Rasch, fachgerecht<br />
und nachhaltig, so die Amag, sollen Reparaturen erfolgen <strong>–</strong> und<br />
die Garage ist auch gleich Kontaktstelle zur Versicherung und<br />
Totalglass-Partner. Ilir Pinto<br />
Ob Kratzer oder Delle, ob Lack- oder Parkschaden:<br />
Als Anlaufstelle für die Abwicklung<br />
von Karosserie- und Lackschadensarbeiten<br />
(K+L) bietet die Amag das Karosserie- und<br />
Lackservice-Netzwerk Totalrepair. Der jeweilige<br />
zertifizierte Totalrepair-Markenpartner repariert<br />
dabei nicht nur, sondern nimmt auch<br />
mit der entsprechenden Versicherung Kontakt<br />
auf und regelt mit dieser den Schadenfall <strong>–</strong> und<br />
ist dadurch für die Kundinnen und Kunden der<br />
erste Ansprechpartner für alles, was natürlich<br />
zur Kundenbindung beiträgt.<br />
Die Schadenabwicklung werde stets transparent<br />
und digital dokumentiert, heisst es seitens<br />
der Amag <strong>–</strong> ob für die Versicherung oder<br />
Kundinnen und Kunden. Bei der Amag und<br />
ihren Volkswagen-Konzernmarken ist eine<br />
Voraussetzung, dass die Reparatur nach den<br />
Herstellervorgaben mit Original-Ersatzteilen<br />
erfolgt.<br />
Mit Totalrepair stets auch bei<br />
Totalglass<br />
Mit dem Mitte 2023 lancierten Label Totalrepair<br />
hat die Amag das Netzwerk Unfallspezialist<br />
abgelöst. Rund 130 Betriebe zählen in der<br />
Schweiz zum heutigen Netzwerk von Totalrepair,<br />
darunter Amag-eigene Garagen und auch<br />
weitere Markenvertreter (Audi, Cupra, Seat,<br />
Skoda, VW und VW Nutzfahrzeuge). Diese<br />
sind alle auch Partner von Totalglass für alle<br />
Glasschäden an den Fahrzeugen. «Unseren<br />
Kundinnen und Kunden bieten wir qualitative<br />
und ressourcenschonende Reparaturlösungen<br />
und gewähren bis zu 16 Jahre eine Zusatzgarantie<br />
auf die Karosseriearbeit», sagt Oliver<br />
Stegmann, Director of Group Aftersales der<br />
Amag.<br />
Auf Nachhaltigkeit wird<br />
grosser Wert gelegt<br />
Laut der Amag werden zurzeit für Pilotbetriebe<br />
Dekarbonisierungs-Fahrpläne erarbeitet,<br />
um die eigenen Treibhausgasemissionen<br />
zu reduzieren. Dies erfolgt in Zusammenarbeit<br />
mit der Act Cleantech Agentur Schweiz und<br />
dem Bundesamt für Energie (BFE), welches das<br />
Projekt durch sein Programm Energie Schweiz<br />
unterstützt. Umweltstandards mit Fokus auf<br />
Emissionen, Energie, Wasser und Abfall müssen<br />
von den Partnerbetrieben ab 2025 eingehalten<br />
werden. «Durch den Einsatz von nachhaltigen<br />
Materialien und Verfahren tragen die<br />
Totalrepair-Betriebe auch ihren Teil zur Reduktion<br />
des CO 2 -Fussabdrucks und des Ressourcenverbrauchs<br />
bei», heisst es seitens der<br />
Amag. Damit Reparaturen in jeder Hinsicht<br />
sauber sind.<br />
•<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> 23
FOKUS TECHNIK<br />
Sensorjustage für Fahrerassistenzsysteme FAS<br />
Präzision bei der Kalibration<br />
Die Anzahl der Fahrerassistenzsysteme FAS steigt kontinuierlich und die Regelgüte der digitalen Helferlein<br />
nimmt zu. Damit steigen auch die Ansprüche an die Werkstattprofis, die Sensorik auf das Fahrzeug zu justieren.<br />
Nur wenn die FAS-Sensorik auf die geometrische Fahrachse ausgerichtet ist, können die Systeme auch wie<br />
gewünscht ihre Aufgabe erfüllen. Doch wie genau muss die Kalibration erfolgen? Eine Übersicht. Andreas Senger<br />
Fahrerassistenzsysteme FAS sind in der<br />
Automobiltechnik nicht mehr wegzudenken.<br />
Die Anzahl der elektronischen Fahrhelferlein<br />
steigt bei Neufahrzeugen kontinuierlich,<br />
und die Marktdurchdringung ist aufgrund der<br />
gesetzlich vorgegebenen Mindestausstattung<br />
gross. Entsprechend lohnt es sich vermehrt<br />
auch für kleinere Garagen, sich ein Kalibrationswerkzeug<br />
zu beschaffen, um die Systeme<br />
bei Sensor- oder Steuergerätewechsel, Tieferoder<br />
Höherlegung eines Fahrzeuges mittels<br />
Fahrwerksmodifikationen, Frontscheibenwechsel<br />
oder Unfallreparaturen neu zu kalibrieren.<br />
Bei der Kalibration wird grundsätzlich zwischen<br />
statischer und dynamischer Art unterschieden.<br />
Die dynamische Kalibration hat<br />
den Vorteil, dass ein ausgewechselter Sensor<br />
auf einer Probefahrt sich selbsttätig den Umgebungsparametern<br />
anpasst. Mittels Diagnosetester<br />
werden grundsätzlich verschiedene<br />
Fahrmanöver verlangt und die Software korrigiert<br />
die geometrische Ausrichtung selbstständig<br />
auf der bis zu 30 km langen Kalibrationsfahrt.<br />
Diese Selbstjustierung ist aber<br />
nur innerhalb der Software-Systemgrenzen<br />
möglich. Wurde beispielsweise die Radaraufnahme<br />
durch einen Bagatellunfall verbogen,<br />
kann der Sensor sich durch die Verstellung<br />
nicht mehr selber kalibrieren. Ausserdem<br />
sind dynamische Kalibrationsfahrten immer<br />
witterungsabhängig und somit nicht immer<br />
durchführbar.<br />
Die dynamische Kalibration können Systeme<br />
auch kontinuierlich vornehmen und sich im<br />
Fahrbetrieb dank Redundanz selber prüfen.<br />
Beispielsweise werden die Frontkamerabilder<br />
und die erkannten Objekte des Front radars/-<br />
lidars in der Sensordatenfusion übereinandergelegt<br />
und die Plausibilität geprüft. So kann<br />
das System eine Fehlmessung und damit ein<br />
Fehlverhalten der FAS ausschliessen oder zumindest<br />
minimieren.<br />
Viele Automobilzulieferer und damit auch die<br />
Fahrzeughersteller verlangen aber zur präzisen<br />
Regelung eine statische Kalibration und<br />
damit eine Ausrichtung auf die tatsächliche<br />
Fahrtrichtung des Fahrzeuges (geometrische<br />
Fahrachse) und die Einbauposition im Fahrzeug.<br />
Ab Werk werden die Sensoren auf den<br />
Neuwagen justiert. Durch Rempler oder Unfälle<br />
können aber Aufnahmebleche verbogen<br />
und damit die «Blickrichtung» der Sensoren<br />
verstellt werden. Die Werkstattprofis spre-<br />
Immer mehr Fahrerassistenzsysteme FAS<br />
werden zur Unterstützung in modernen<br />
Fahrzeuge integriert oder durch neue Hardund<br />
Software implementiert. Foto: Bosch<br />
24<br />
<strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
FOKUS TECHNIK<br />
3<br />
4<br />
Die statische Kalibration von Radarsensoren erfolgt entweder wie bei vielen Fahrzeugmodellen japanischer oder<br />
südkoreanischer Automobilhersteller mittels Radarreflektor oder einfachen Targets. Basis ist immer die präzise<br />
Ausrichtung der Messwerkzeuge auf die geometrische Fahrachse, um die Justage herstellerkonform vorzunehmen.<br />
1<br />
2<br />
1 Auch bei Nutzfahrzeugen ist die statische Kalibrierung der FAS-Sensorik aufwändig. Der Arbeitsumfang aber grundsätzlich identisch zum Personenwagen. 2 Die Ausrichtung<br />
der Targets auf die geometrische Fahrachse kann auch mittels preisgünstigen Lenkgeometrieadaptern erfolgen. 3 Für die Kalibration von Umfeldkamerasystemen bedarf es des<br />
Auslegens von Zielteppichen rund ums Fahrzeug, die genau ausgemessen werden müssen. 4 Für Frontkamera-Kalibration eignen sich aufgemalte Ziele, die der Kamera helfen,<br />
ihre Optik mittels Software auf die Gegebenheiten zu justieren. Der Nachteil: Für beinahe jede Marke gibt es eigene Targets. Eleganter und zeitsparender ist es, die Targets entweder<br />
mit einem grossen Fernseher/Screen einzublenden oder wie im Bild mit einer Beamerwand die verschiedenen Ziele einzublenden. Fotos: Bosch (2), Hella Gutmann, Würth.<br />
chen dabei vom Elevation- und vom Azimutwinkel.<br />
Eine Verstellung eines Radar- oder<br />
Lidarsensors um die y-Achse (Fahrzegquerachse)<br />
verändert das Erfassungsfeld in der<br />
Höhe und wird als Elevationswinkel bezeichnet.<br />
Die Verstellung eines Sensors um die z-<br />
Achse (Fahrzeughochachse) wird als Azimutwinkel<br />
betitelt. Damit wird die seitliche Auslenkung<br />
der Erfassung verändert. Stimmt bei<br />
einem Radarsensor die Elevation nicht, kann<br />
er beispielsweise ein langsam vorausfahrendes<br />
Fahrzeug erst spät erkennen und kann damit<br />
die Verzögerung verspätet eingeleitet werden.<br />
Die eingeleitete Verzögerung ist heftiger,<br />
das ACC-Fahren ruppiger. Stimmt der Azimutwinkel<br />
nicht, dann ist die Zuteilung der Fahrzeuge<br />
auf mehreren Fahrspuren nicht mehr<br />
fehlerfrei gegeben und auch die eigene Fahrspur<br />
(virtueller Fahrschlauch) kann im System<br />
falsch angenommen werden. Die Folge<br />
sind Fehlverhalten des ACC-Systems, unnötige<br />
Bremsmanöver oder zu spätes Reagieren<br />
bei einscherenden Fahrzeugen auf die eigene<br />
Fahrspur. Weil Fernbereichsradare zudem auf<br />
eine Distanz von über 200 m vor dem eigenen<br />
Fahrzeug detektieren, ist eine minimale Winkelabweichung<br />
in Elevation und Azimut verheerend.<br />
Auf eine Messdistanz von 100 m ergibt<br />
sich eine seitliche Abweichung von rund<br />
1,75 m, wenn der Winkel um 1° verstellt ist.<br />
Die Genauigkeit der Ausrichtung auf die geometrische<br />
Fahrachse wird grundsätzlich mit<br />
0,1° vorgegeben. Dies bedeutet in der Werkstatt,<br />
dass insbesondere nach einer Unfallreparatur<br />
oder einer Fahrwerksmodifikation<br />
die Radarsensorik an Front und Heck wieder<br />
präzise auf die geometrische Fahrachse ausgerichtet<br />
werden muss. Insbesondere bei Fahrwerksmodifikationen<br />
sind die Kundendienstberater/-innen<br />
gefordert, den Kundinnen und<br />
Kunden den Mehrpreis für die Kalibration<br />
aufgrund der veränderten Fahrzeughöhe technisch<br />
erklären zu können.<br />
Ebenfalls müssen Kamerasysteme genau kalibriert<br />
werden. Frontkameras übernehmen<br />
heute für diverse FAS die Erkennung im Vorfeld<br />
des Fahrzeuges. Die meisten Kamerasysteme<br />
erlauben eine Winkeltoleranz beim Einbau<br />
von rund +/- 2,8°. Bei grösseren Abweichungen<br />
kann die Software das Bild nicht auf<br />
die tatsächliche Umgebung zurückrechnen.<br />
Werkstattprofis wissen, dass die Front kamera<br />
fix verbaut ist. Allerdings kann beim Frontscheibenwechsel<br />
die optische Brechung des<br />
einfallenden Lichts ändern und können so<br />
die Objekte nicht dort von der Kamera erfasst<br />
werden, wo sie sich auch tatsächlich befinden.<br />
Eine Kalibration ist unumgänglich, um<br />
die Funktion der FAS zu gewährleisten.<br />
Leider gibt es Werkstätten, die auf eine Kalibration<br />
der Frontkamera nach dem Frontscheibenwechsel<br />
verzichten, da auf der Probefahrt<br />
keine Fehlermeldung sichtbar wurde. Dies ist<br />
trügerisch: Die Kamera kann aufgrund des<br />
oben beschriebenen, physikalischen Phänomens<br />
die Objekte nicht am korrekten Ort<br />
Fortsetzung Seite 26<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> 25
FOKUS TECHNIK<br />
Der Arbeitsplatz für die Kalibration muss genügend gross (10 mal 5 m) und topfeben sein.<br />
Nur so kann garantiert werden, dass die Kalibration erfolgreich verläuft. Foto: Ravaglioli<br />
geometrisch erkennen. Fehlfunktionen von<br />
Notbremsassistenten oder anderen FAS sind<br />
die Folge. Viele Versicherungsgesellschaften<br />
haben reagiert und verlangen von den Frontscheiben-Einbauern<br />
das Kalibrationsprotokoll,<br />
um sicherzustellen, dass die bezahlte<br />
Dienstleistung umgesetzt wurde.<br />
Aber auch Umfeldkameras («Bird-View») sorgen<br />
bei den heutigen, oft unübersichtlichen<br />
Karosserien für Sicherheit bei Parkmanövern.<br />
Die vier Weitwinkelkameras an jeder Seite<br />
des Fahrzeuges erfassen dank Fischaugenoptik<br />
über 180° des Umfeldes pro Fahrzeugseite.<br />
Diese Bilder sind stark verzerrt und müssen in<br />
einer Software zuerst in eine natürliche Ansicht<br />
gerechnet werden. Wird eine Kamera ersetzt,<br />
ist ihr Einbauort fix gegeben. Durch die<br />
in der Herstellung aber geringfügig veränderlichen<br />
Objektive (Serienstreuung) müssen die<br />
vier Kameras kalibriert werden. Hier geht es<br />
darum, die Schnittkanten/Übergänge zu definieren,<br />
damit die Software danach ein harmonisches<br />
Gesamtbild rechnen kann. Dazu müssen<br />
rund um das Fahrzeug Kalibrationsmatten<br />
verlegt werden, die in einem bestimmten<br />
Abstand zum Fahrzeug angeordnet werden. Je<br />
genauer die Auslegung der Kalibrationsmatten<br />
erfolgt, desto besser ist das gerechnete<br />
Bild von oben oder einer beliebigen Perspektive<br />
(ohne Verzerrungen oder Doppelbilder).<br />
Der Arbeitsplatz für Kalibrationsarbeiten erfordert<br />
einen topfebenen Boden und eine<br />
Arbeitsfläche von rund 10 mal 5 Metern. Wird<br />
der Arbeitsplatz auch für die Fahrwerksanalyse<br />
genutzt, ist es zielführend, einen austarierten<br />
Viersäulenlift einzuplanen. Die Lenkgeometrievermessung<br />
erlaubt, sowohl die<br />
Fahrwerkswinkel zu prüfen, gegebenenfalls<br />
Einstellungen auf dem Lift vorzunehmen und<br />
gleichzeitig auch die Ausrichtung der verschiedenen<br />
Kalibrationstargets. Allerdings muss<br />
immer die Lifthöhe einbezogen werden und<br />
sowohl die Targets wie auch die Umfeld- sowie<br />
Rückkameramatten entsprechend erhöht<br />
verbaut oder eine Höhenkorrektur im System<br />
eingegeben werden. Übrigens: Auch einfache<br />
und preiswerte Lenkgeometrievermessungsgeräte<br />
wie von Koch können für beide Aufgaben<br />
zielführend eingesetzt werden, ohne das<br />
Investitionsbudget zu überstrapazieren.<br />
Ein bodeneben versenkbarer Lift sorgt für<br />
einen geringeren Initialaufwand. Die Kombination<br />
von FAS-Kalibration wie auch Lichteinstellgerät<br />
mit Kamerasystem für moderne<br />
Scheinwerfertechnologien erlaubt einen geringeren<br />
Platzbedarf aller Justage- und Messgeräte.<br />
Dafür muss im Werkstattablauf auch<br />
optimaler geplant werden, um Leerzeiten oder<br />
Stau für Prüfarbeiten zu vermeiden.<br />
In einem Arbeitsschritt können Radar, aber auch<br />
Frontkamera neu justiert werden, wenn das Target einmal<br />
geometrisch korrekt ausgerichtet ist. Foto: Bosch<br />
Abschliessend kann aus heutiger Sicht festgestellt<br />
werden, dass sich ein modulares FAS-<br />
Kalibrationssystem auch für kleinere Garagen<br />
eignet. Die Diagnosetester mit entsprechender<br />
Software sind schon vorhanden, die Lenkgeometrievermessung<br />
kann kostengünstig zugekauft<br />
und dank der Flexibilität auch künftig<br />
erfolgreich eingesetzt werden. Die Anzahl der<br />
FAS wird ja nicht ab-, sondern eher noch zunehmen<br />
und Level-3-Anwendungen sind auf<br />
dem Markt.<br />
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26<br />
<strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
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Die Herausforderung beim Lackieren von<br />
Stossstangen mit Radarsystemen kennt jeder<br />
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Fahrzeugwelt. Doch damit steigt<br />
auch die Gefahr von Cyberangriffen.<br />
Eine Studie des CAM in Zusammenarbeit<br />
mit Cisco Systems zeigt:<br />
Gerade die Angriffe auf kleine und<br />
mittlere Garagenbetriebe nehmen<br />
alarmierend zu. Ilir Pinto<br />
Das betrifft doch nur Grossunternehmen?<br />
Von wegen: Oftmals wird fälschlicherweise<br />
angenommen, Cybersecurity sei nur ein<br />
Fall für Firmen, die über umfangreiche IT-Infrastruktur<br />
verfügen. Tatsächlich sind jedoch<br />
jüngst ganz besonders kleinere und mittlere<br />
Betriebe von Cyberangriffen betroffen <strong>–</strong> weil<br />
sie nicht über die Ressourcen oder das Fachwissen<br />
der grossen Unternehmen verfügen,<br />
um angemessene Sicherheitsmassnahmen zu<br />
implementieren. Dies gilt auch für Garagenbetriebe.<br />
«Mit der Meta-Analyse, die wir durchgeführt<br />
haben, wurde deutlich, dass sich Hackerangriffe<br />
vor allem gegen kleinere Betriebe richten»,<br />
sagt Stefan Bratzel, Direktor des deutschen<br />
Center of Automotive Management<br />
(CAM). Und weiter: «Klar ist auch, dass in den<br />
nächsten Jahren das Automobil vermehrt ein<br />
Angriffspunkt wird für Hacker.» Die Studie<br />
identifiziert allein beim vernetzten Fahrzeug<br />
zwölf potenzielle Eintrittspunkte. Dazu gehören<br />
beispielsweise die Getriebe- und Motorsteuergeräte,<br />
Fahrassistenzsysteme, die Fahrwerkssteuerung<br />
oder Multimediasysteme.<br />
Diagnosegeräte als Risikofaktor<br />
Die CAM-Studie zeigt auf, dass die Angriffsfläche<br />
durch zunehmende Digitalisierung,<br />
Vernetzung und Automatisierung auch in<br />
der Lieferkette der Fahrzeugbranche stetig<br />
wächst. Garagenbetriebe spielen in dieser<br />
Lieferkette heute eine wichtige Rolle: Sie sind<br />
nicht nur für den Service und die Reparatur<br />
von Fahrzeugen zuständig, sondern auch für<br />
die Durchführung von Updates und die Gewährleistung<br />
der Datensicherheit. Bratzel ergänzt:<br />
«Garagenbetriebe sind auch dafür verantwortlich,<br />
dass ihre eigenen Systeme und<br />
Prozesse in Sachen Cybersicherheit auf dem<br />
neuesten Stand sind.»<br />
Dadurch kann ein Diagnose-Tool sogar zum<br />
Cyberrisiko werden. Wenn ein Fahrzeugdiagnosegerät,<br />
das mit dem internen Netzwerk<br />
einer Garage verbunden ist, mit einem<br />
Virus infiziert ist, besteht die Möglichkeit,<br />
dass dieser Virus auf andere Systeme oder<br />
Fahrzeuge überspringt. Da moderne Autos<br />
zunehmend vernetzt sind und viel Software<br />
in ihnen steckt, kann Schadsoftware viel<br />
Unheil anrichten. Ein infiziertes Diagnosegerät<br />
könnte beispielsweise Daten von einem<br />
Fahrzeug auslesen oder Änderungen am<br />
Fahrzeug vornehmen, die nicht autorisiert<br />
sind. Daher ist es wichtig, dass Garagenbetriebe<br />
die Cybersicherheit ihrer Diagnoseund<br />
Servicegeräte gewährleisten. Dabei gilt<br />
es, sich bewusst zu sein, dass man nicht nur<br />
fahrzeugbezogene Daten, sondern auch personenbezogene<br />
Daten der Kundinnen und<br />
Kunden verwaltet. Dazu gehören etwa Informationen<br />
über die durchgeführten Reparatur-<br />
28<br />
<strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
FOKUS SICHERHEIT<br />
Cyberkriminelle schlagen oft über<br />
Nacht zu. Foto: iStockPhoto<br />
sogenannte 4C-Modell vor. Es betont die Bedeutung<br />
von Kompetenzen, Kooperationen,<br />
Unternehmenskultur und Cyberstrategie. «Es<br />
hilft nichts, wenn sich nur einige Spezialisten<br />
im Betrieb auskennen und die Belegschaft<br />
nicht. Es muss hinterlegt sein; es muss entsprechende<br />
Prozesse geben», sagt Bratzel.<br />
Die Folgen eines Cyberangriffs können erheblich<br />
sein: Vor einigen Jahren, zum Beispiel,<br />
schlugen Cyberkriminelle bei der Aarauer<br />
Carrosserie Werke AG über Nacht zu<br />
(<strong>AUTOINSIDE</strong> 09/2022). Dem Inhaber Felix<br />
Wyss gelang es immerhin, die ursprüngliche<br />
Forderung von 480 000 auf 50 000 Dollar herunterzuhandeln.<br />
Neue Cybersicherheits-Standards<br />
für die Fahrzeugbranche<br />
Umfassende Cybersicherheits-Strategien sind<br />
heute unerlässlich, um die Sicherheit der ganzen<br />
Fahrzeugbranche zu gewährleisten. Die<br />
Qualität der Umsetzung von Cybersicherheits-<br />
Strategien variiert jedoch stark zwischen den<br />
verschiedenen Akteuren. Es besteht dringender<br />
Bedarf, das Bewusstsein für Gefahren und<br />
Risiken zu schärfen und Schutzmassnahmen<br />
auf allen Ebenen einzuführen. Dies ist auch<br />
für Garagenbetriebe unerlässlich. Nur so kann<br />
das Vertrauen der Kundinnen und Kunden in<br />
die Sicherheit ihrer Fahrzeuge und der Dienstleistungen<br />
der Garage gewährleistet werden.<br />
und Servicearbeiten, Kundenkontaktdaten,<br />
Fahrzeughistorie oder Diagnosedaten.<br />
Mehr Schutz vor Cyberangriffen<br />
Garagenbetriebe können Massnahmen ergreifen,<br />
um ihre Systeme und Daten vor Cyberangriffen<br />
zu schützen. «Es gibt Prüfgesellschaften,<br />
die sicherstellen, dass das Cybersecurity-System<br />
wirklich den Anforderungen entspricht»,<br />
sagt Bratzel. Solche Firmen überprüfen die Einhaltung<br />
von Standards, Richtlinien und Prozessen<br />
in Unternehmen und unterstützen bei der<br />
Umsetzung von Massnahmen.<br />
Der AGVS rät seinen Mitgliedern dringend,<br />
ihre IT-Sicherheit zu überprüfen und laufend<br />
zu verbessern, und bietet dazu ein Dienstleistungsangebot<br />
in Kooperation mit der Swisscom<br />
an.<br />
Zur Bewertung der Cybersicherheit in einem<br />
Betrieb schlagen die Verfasser der Studie das<br />
Um der wachsenden Bedrohung durch Cyberangriffe<br />
zu begegnen, gibt es seit Juli 2022 die<br />
UN-Richtlinie R155. Diese Richtlinie ist für<br />
alle neuen Fahrzeugtypen in der EU verbindlich<br />
und gilt ab Juli <strong>2024</strong> auch für die Neuzulassung<br />
bereits bestehender Fahrzeugtypen.<br />
Sie stellt Anforderungen an die Cybersicherheit<br />
von Fahrzeugen. Auch die Schweiz ist<br />
verpflichtet, diese festgelegten Standards umzusetzen.<br />
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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> 29
FOKUS SICHERHEIT FOKUS<br />
Das sollten Sie gegen die Bedrohung aus dem Netz tun<br />
Cyberversicherungen und die<br />
wichtige Rolle der Profis<br />
Man hofft, sie nie zu brauchen, doch gerade für Unternehmen sind sie heute eminent wichtig:<br />
die Cyberversicherungen. Walter Büeler, Geschäftsstellenleiter beim unabhängigen Versicherungsbroker<br />
Neutrass mit Hauptsitz in Rotkreuz ZG, verrät, worauf es zu achten gilt und weshalb es sich lohnt,<br />
Fachleute beizuziehen. Andy Maschek<br />
Walter Büeler, im Zuge der Digitalisierung<br />
werden Cyberversicherungen ein<br />
immer grösseres Thema. Stimmt diese<br />
These?<br />
Walter Büeler: Definitiv! Aufgrund der zunehmenden<br />
Digitalisierung und der Vernetzung<br />
von Geschäftsprozessen, die Unternehmen<br />
anfälliger für Cyberangriffe und Datenlecks<br />
machen, wird die Cyberversicherung<br />
immer häufiger nachgefragt. So haben die<br />
Cyberangriffe auf Schweizer Organisationen<br />
im Jahr 2022 gegenüber dem Vorjahr um 61<br />
Prozent zugenommen. Aktuellere Zahlen vom<br />
Jahr 2023 wurden noch nicht publiziert.<br />
Wie wichtig ist eine Cyberversicherung<br />
für Privatpersonen?<br />
Diese ist vor allem angesichts der steigenden<br />
Cyberkriminalität sehr sinnvoll. Die Versicherung<br />
bietet Schutz vor einer Vielzahl von Risiken,<br />
darunter Identitätsdiebstahl, Datenverlust,<br />
Cybermobbing und finanzielle Verluste<br />
30<br />
<strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
Versicherungsbroker<br />
Walter Büeler.<br />
Foto: Neutrass<br />
durch Betrug im Internet. Im Online-Shopping<br />
kann immer etwas passieren und im Privatbereich<br />
besteht da das grösste Risiko. Deshalb<br />
gibt es spezifische Versicherungslösungen,<br />
zum Beispiel wegen Kreditkartenmissbrauchs.<br />
Kreditkarten verfügen zwar über<br />
eine «Pseudo-Versicherungsdeckung», die<br />
aber im Endeffekt nicht die richtige Lösung<br />
ist, salopp gesagt «weder Fisch noch Vogel».<br />
Für Unternehmen wie Garagen ist eine<br />
solche Versicherung unabdingbar?<br />
Garagen und andere Unternehmen im Automobilsektor<br />
benötigen eine Cyberversicherung<br />
u.a. einerseits wegen der Steuerung und Diagnose<br />
und andererseits wegen Kundendaten<br />
und Zahlungsinformationen. So sind moderne<br />
Fahrzeuge und Werkstattsysteme stark digitalisiert<br />
und vernetzt. Diagnosetools und Software<br />
zur Fahrzeugwartung sind zunehmend<br />
online und könnten Ziel von Cyberangriffen<br />
werden. Eine Kompromittierung dieser Systeme<br />
könnte nicht nur den Betrieb der Garage<br />
beeinträchtigen, sondern auch die Sicherheit<br />
und Privatsphäre der Kunden gefährden.<br />
Worum geht es bei den Kundendaten und<br />
Zahlungsinformationen?<br />
Garagen speichern sensible Daten wie Kundenkontakte,<br />
Fahrzeuginformationen und<br />
Zahlungsdetails. Ein Datenleck oder Cyberangriff,<br />
der diese Informationen kompromittiert,<br />
könnte zu erheblichen Datenschutzverletzungen<br />
und finanziellen Verlusten führen.<br />
Was deckt eine Cyberversicherung ab?<br />
Eine Cyberversicherung bietet Schutz vor einer<br />
Vielzahl von Risiken und finanziellen Belastungen,<br />
die aus Cyberangriffen und Datenverletzungen<br />
resultieren können. Die genaue<br />
Deckung kann je nach Versicherungsanbieter<br />
stark variieren. Die gängigsten Deckungen, die<br />
eine Cyberversicherung typischerweise bietet,<br />
sind die Wiederherstellungskosten, Betriebsunterbrechung,<br />
Haftpflichtschäden sowie Erpressung<br />
durch Ransomware.<br />
Können Sie das näher erklären?<br />
Es werden die Kosten für die Wiederherstellung<br />
von Daten, Systemen und Netzwerken nach<br />
einem Cyberangriff gedeckt. Bei der Betriebsunterbrechung<br />
werden Einkommensverluste,<br />
die durch die vorübergehende Unterbrechung<br />
des Betriebs aufgrund eines Cyberangriffs entstehen,<br />
kompensiert. Haftpflichtschäden beziehen<br />
sich auf die Deckung von Ansprüchen<br />
Dritter, die aus Verletzung der Privatsphäre,<br />
Datenverlust oder -diebstahl und anderen Cybervorfällen<br />
resultieren. Und bei Erpressung<br />
durch Ransomware geht es um den Schutz von<br />
Lösegeldforderungen von Cyberkriminellen,<br />
die drohen, Daten zu verschlüsseln, zu löschen<br />
oder zu veröffentlichen. Und so weiter.<br />
Die Firma Neutrass bietet nicht bloss<br />
eine Cyberversicherung an, sondern ein<br />
exklusives und kompaktes Cyberkonzept.<br />
Was beinhaltet dieses Konzept und<br />
welche Vorteile geniesst der Kunde?<br />
Wir wollen nicht vordergründig eine<br />
Cyber versicherung verkaufen, sondern aktiv<br />
Prävention betreiben, damit die Wahrscheinlichkeit<br />
eines erfolgreichen Cyberangriffs massiv<br />
sinkt. Vorgelagert zur Cyberversicherung<br />
ist deshalb ein Cyber-Assessment vorgesehen,<br />
Fortsetzung Seite 32<br />
Wir kümmern<br />
uns auch um<br />
Cybersecurity<br />
Schützen Sie Ihr Unternehmen<br />
vor Cyber-Attacken!<br />
Unser Datenschutz Full-<br />
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In Kooperation mit dem<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> 31
FOKUS SICHERHEIT<br />
Cyberangriffe sind<br />
auch für Garagen<br />
eine Bedrohung, eine<br />
Versicherung alleine<br />
reicht aber nicht.<br />
Foto: Istock.<br />
an dessen Kosten sich unsere Firma wie die<br />
Versicherungsgesellschaft beteiligen. Neben<br />
dem stark verbesserten Versicherungsschutz<br />
profitieren die Kunden von kürzeren Karenzfristen<br />
bei Betriebsunterbruch, von attraktiveren<br />
Konditionen und von einem kostenlosen<br />
Mitarbeiter-Schulungstool.<br />
Im Cyber-Assessmentbericht können<br />
Bereiche stehen, welche der Kunde in<br />
seiner IT-Umgebung in Ordnung bringen<br />
muss. Hat der Kunde erst ab diesem<br />
Zeitpunkt einen vollumfänglichen Versicherungsschutz?<br />
Nein. Der Kunde hat sofort nach Abschluss<br />
der Cyberversicherung den verbesserten Versicherungsschutz.<br />
Er muss aber die beanstandeten<br />
Mängel, welche schwerwiegend sind,<br />
innerhalb sechs Monate in Ordnung bringen.<br />
Die Kosten für diese Umsetzungen halten sich<br />
für den Kunden aus Erfahrung in einem absolut<br />
akzeptablen Rahmen und reduzieren mögliche<br />
Cyberattacken massiv.<br />
Was bedeutet der Wegfall der Obliegenheiten,<br />
welche Ihr Unternehmen anbietet?<br />
In jedem Versicherungsvertrag gibt es Pflichten,<br />
die man als Kunde erfüllen muss. Wenn<br />
diese nicht eingehalten werden, hat der Kunde<br />
eine reduzierte oder gar keine Deckung. Mit<br />
dem Neutrass-Konzept und dem vorgelagerten<br />
Assessment fallen diese Obliegenheiten<br />
weg und der Kunde hat die Sicherheit, im<br />
Schadenfall vom vollumfänglichen Versicherungsschutz<br />
zu profitieren.<br />
Erfahrungsberichte und Vergleiche im<br />
Internet reichen wohl kaum bei der Wahl<br />
der Cyberversicherung. Weshalb ist es<br />
empfehlenswert, einen Broker beizuziehen?<br />
Das Internet ist eine Informationsquelle und<br />
hilfreich bei Vergleichen, es dient für einen<br />
Überblick. Aber nur zu glauben, was im Internet<br />
steht, ist gefährlich. Wir als Fachleute und<br />
unabhängige Experten sind für den Blick in<br />
die Tiefe gefragt. Um dem Kunden jene Details<br />
aufzuzeigen, damit er am Ende die bestmögliche<br />
Deckung erhält. Voraussetzung für<br />
diese Tiefenberatung ist jedoch die Bereitschaft,<br />
sich mit einem Experten zusammenzusetzen,<br />
der sich auch im speziellen Cyberbereich<br />
bestens auskennt.<br />
«Wir wollen nicht<br />
vordergründig eine<br />
Cyberversicherung<br />
verkaufen, sondern aktiv<br />
Prävention betreiben,<br />
damit die Wahrscheinlichkeit<br />
eines erfolgreichen<br />
Cyberangriffs massiv<br />
sinkt.»<br />
Walter Büeler,<br />
Geschäftsstellenleiter<br />
Wenn ich als Privatperson mein Auto<br />
versichern will, reichen zwei, drei<br />
Offerten als Vergleichsbasis. Hier ist<br />
dieser schnelle Weg offenbar nicht<br />
empfehlenswert…<br />
Autoversicherungen sind vielfach standardisierte<br />
Produkte. Die Cyberversicherung oder<br />
andere Produkte für Unternehmen sind viel<br />
komplexer <strong>–</strong> und da sollte man auf Profis zurückgreifen,<br />
ihren Rat einholen. Die seriösen<br />
Fachleute müssen Anforderungen beispielsweise<br />
der Finma erfüllen und werden fast wie<br />
Banken beaufsichtigt. Diese Hürden überwinden<br />
nicht alle, da trennt sich schon mal die<br />
Spreu vom Weizen. Empfehlenswert ist zudem,<br />
einen Partner mit Erfahrung und einem<br />
gewissen Bekanntheitsgrad zu wählen. Heute<br />
laufen bei Unternehmen schon rund 70 Prozent<br />
der Versicherungsgeschäfte über Versicherungsbroker.<br />
Generell gilt auch bei Cyberversicherungen<br />
wie immer im Leben: vorbeugen<br />
ist besser als heilen.<br />
Wie meinen Sie das in diesem Fall?<br />
Ich rate jedem Unternehmen, das sich mit<br />
Cyberkriminalität beschäftigt, einen Profi<br />
beizuziehen. Bei einem Assessment geht es<br />
beispielsweise nicht darum, den bestehenden<br />
EDV-Partner zu überprüfen oder zu verdrängen,<br />
sondern die Sicherheit im Cyber-Bereich<br />
unter die Lupe zu nehmen und Schwächen<br />
auszumerzen.<br />
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32<br />
<strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> autotechnik.ch 33
FOKUS SICHERHEIT<br />
Flexible Arbeitszeitmodelle als Erfolgsrezept<br />
Mehrwert für Betrieb<br />
wie Mitarbeitende<br />
Als CEO der Thomann Nutzfahrzeuge AG ist Andrea Niggli für die Geschicke von rund 200 Mitarbeitenden<br />
an fünf Standorten verantwortlich. Das Spezielle daran: Sie arbeiten nicht einfach einheitlich «Nine-to-five»,<br />
sondern nutzen über 40 Arbeitszeitmodelle. Jürg A. Stettler<br />
Nicht weniger, sondern anders verteilt<br />
arbeiten: Die Mitarbeitenden der<br />
Thomann Nutzfahrzeuge AG nutzen verschiedenste<br />
Arbeitszeitmodelle. Dies zahlt<br />
sich für Mitarbeitende und Betrieb gleichermassen<br />
aus. Am Hauptsitz in Schmerikon<br />
SG herrscht trotz über 40 Arbeitszeitmodellen<br />
aber nicht etwa wildes Kommen und Gehen.<br />
Dafür fallen zwei Sachen sofort auf: die<br />
Freundlichkeit und der einheitliche Auftritt<br />
sogar im Büro. Selbst der Chef trägt ein gebrandetes<br />
Hemd. «Ein gepflegter Auftritt<br />
gehört so dazu wie Freundlichkeit. Und es<br />
stärkt den Zusammenhalt, wenn nicht nur die<br />
Werkstatt in Berufskleidung schlüpfen darf»,<br />
verrät CEO Andrea Niggli zur Begrüssung.<br />
Neue Arbeitszeitmodelle helfen allen<br />
Verschiedene Arbeitszeitmodelle sind für das<br />
AGVS-Mitglied Thomann Nutzfahrzeuge AG<br />
gar nichts Besonderes: Sie ergaben sich schlicht.<br />
«Wir arbeiten fast seit zwanzig Jahren damit.<br />
Firmengründer Luzi Thomann hatte einst bei<br />
der Suche nach einem Stellvertreter die ideale<br />
Person gefunden, doch diese wohnte weiter<br />
weg und wollte ihr Pensum in vier Tagen abspulen.<br />
So entstand das Arbeitszeitmodell 1»,<br />
erklärt der heutige CEO und gelernte Lastwagen-Mech<br />
Niggli. «Anfangs war es fast ein<br />
Hype, 100 Prozent in vier Tagen zu arbeiten.<br />
Heute haben wir die unterschiedlichsten Varianten;<br />
dies betrifft natürlich nicht die ganze<br />
Belegschaft, sondern vielleicht 40 Prozent.»<br />
Irgendwann seien Familienväter vorstellig geworden,<br />
die gerne am Mittwochnachmittag<br />
frei hätten, und so sei etwa 100 Prozent in<br />
4,5 Tagen eingeführt worden. Auch der Ansatz,<br />
strenge Phasen und Erholungsphasen<br />
wie auf dem Bau abzuwechseln, sei schon angewendet<br />
worden. «Irgendwann haben wir<br />
alle Arbeitszeitmodelle akzeptiert, solange<br />
34<br />
<strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
CEO Andrea Niggli kennt sich als gelernter<br />
LKW-Mech auch mit Werkstattarbeiten<br />
bestens aus und gibt hier Adrian Canolli<br />
einen Montagetipp. Foto: AGVS-Medien<br />
nicht gegeben, gibt es kein Anrecht auf dieses<br />
Arbeitszeitmodell», so Niggli. Das bedeutet<br />
konsequenterweise, dass bei einem Mechaniker-Team,<br />
in dem alle gerne am Freitag frei<br />
hätten, dann eben keiner am Freitag frei hat.<br />
Vor etwa fünf Jahren hat die Thomann Nutzfahrzeuge<br />
AG zudem das Pay-Away- System ins<br />
Leben gerufen, bei dem man für mehr Lohn<br />
oder Ferien auch mehr arbeitet. Jeder Mitarbeitende,<br />
der gewisse niederschwellige Leistungskriterien<br />
erfüllt, bekommt ab dem ersten<br />
Jahr ausserdem sechs Ferienwochen. «2022<br />
haben wir bei den Swiss Arbeitgeber Awards<br />
für unsere Arbeitszeit- und Ferienmodelle den<br />
Innovationspreis für eine moderne Arbeitswelt<br />
erhalten, womit unsere Anstrengungen<br />
extern anerkannt und gewürdigt wurden», ergänzt<br />
der Bündner.<br />
FOKUS<br />
auch als<br />
STAND ALONE VERSION<br />
verfügbar<br />
die Leistung erbracht wird», erläutert der<br />
43-Jährige. Grösste Herausforderung sei die<br />
Akzeptanz beim Kader gewesen, das die ganzen<br />
Modelle bei der Planung unter einen Hut<br />
bringen musste <strong>–</strong> was im Büro klar einfacher<br />
sei als in der Werkstatt. Beim aktuellen Fachund<br />
Arbeitskräftemangel sei es aber immer<br />
noch besser, einen Mechaniker in Teilzeit zu<br />
haben als gar keinen. «Selbst wenn ich einen<br />
Landwirt habe, der sich zu 60 Prozent um den<br />
Hof kümmert und 40 Prozent als Mechaniker<br />
arbeiten kann, sind das immer noch zwei<br />
Tage oder vier Halbtage, die er bei uns im<br />
Haus ist», gibt Niggli zu bedenken.<br />
Arbeitszeitmodelle mit klaren Regeln<br />
Entscheidend für den CEO: Die verschiedenen<br />
Modelle müssen über ein Reglement sauber<br />
geregelt sein. «Es muss für Betrieb, Mitarbeitende<br />
und Teams Mehrwert entstehen. Ist das<br />
Strassenzeit für Kundschaft am<br />
wichtigsten<br />
All diese Varianten klingen zwar gut. Aber<br />
geht diese Rechnung auch wirtschaftlich auf?<br />
«Unser oberstes Ziel als Nutzfahrzeugspezialist<br />
ist mehr Strassenzeit für die Fahrzeuge<br />
unserer Kunden. Sobald ein LKW steht, verdient<br />
er kein Geld. Die Arbeitszeitmodelle<br />
helfen uns, gegenüber Kundinnen und Kunden<br />
flexibler und in Randzeiten oder am Wochenende<br />
mehr für sie da zu sein. Dies wird<br />
geschätzt», entgegnet Andrea Niggli. «Diese<br />
Abdeckung von Randzeiten und höhere Flexibilität<br />
gegenüber den Endkunden ist eine absolute<br />
Win-Win-Situation. Der grösste Nachteil<br />
für die Firma ist das Handling der ganzen<br />
Modelle, denn trotz aller Automatisierung benötigt<br />
es pro Tag etwa drei Stunden Aufwand<br />
im Büro.» Dies zahle sich durch die Aussenwirkung<br />
aus. Arbeitsmodelle seien ein wichtiges<br />
Tool, um Arbeitskräftemangel zu begegnen,<br />
reichten aber nicht. «Man muss auch Anstrengungen<br />
in Richtung Sinnhaftigkeit und Wertschätzung<br />
unternehmen», verrät Niggli.<br />
Weiterbildung wird grossgeschrieben<br />
Auch bei der Weiterbildung geht der Nutzfahrzeug-Spezialist<br />
neue Wege. «Klar sind<br />
die technischen Weiterbildungen sehr wichtig,<br />
die uns auch von den Marken, die wir<br />
vertreten, vorgegeben werden. Unsere Mitarbeitenden<br />
sind beispielsweise speziell für<br />
die Arbeiten mit E-Fahrzeugen geschult und<br />
verfügen über das Know-how, diese optimal<br />
zu warten und reparieren», erläutert Niggli.<br />
«Bei Hochvolt-Arbeiten setzen wir strengste<br />
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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> 35
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<strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
FOKUS SICHERHEIT<br />
«Wertschätzung,<br />
Werthaltung und klare<br />
Marschrichtung sind heute<br />
ebenfalls wichtige Aspekte,<br />
die umgesetzt werden<br />
müssen <strong>–</strong> und vorgelebt!»<br />
Andrea Niggli,<br />
CEO der Thomann Nutzfahrzeuge AG<br />
Sicherheitsmassnahmen um, um die Sicherheit<br />
unserer Kundinnen und Kunden und Mitarbeitenden<br />
zu gewährleisten. Egal, ob es um<br />
Wartungsarbeiten, Reparaturen oder Diagnosen<br />
geht: Ein Team von markenspezifisch geschulten<br />
Mitarbeitenden und modernste Spezialwerkzeugen<br />
garantieren Sicherheit. Darauf<br />
sind wir stolz.»<br />
Sozialkompetenz immer wichtiger<br />
Bei Thomann gibt es aber auch Weiterbildungen<br />
bezüglich Kultur <strong>–</strong> ja, richtig gelesen! «Ja,<br />
Kultur. Denn wir sind in kurzer Zeit zu einem<br />
Unternehmen mit 200 Mitarbeitenden an fünf<br />
Standorten gewachsen. Einfach nur ein Plakat<br />
mit den Werten und der Firmenkultur aufzuhängen,<br />
bringt da kaum etwas», bekräftigt<br />
der CEO. Auch an kleineren oder grösseren<br />
Schulungen, in denen man für den Betrieb<br />
Mehrwert sieht, macht man mit. «Ein Kurs<br />
zu Personalführung oder Sozialkompetenz für<br />
Ausbildner kann einem Betrieb und den Mitarbeitenden<br />
viel bringen», so Niggli. In Chur<br />
habe man beispielsweise für die Lernendenausbildung<br />
einen ehemaligen Sozialpädagogen,<br />
der einst Landmaschinenmechaniker<br />
gelernt hatte, engagiert. «Sozialkompetenz ist<br />
endlos wichtig, und wenn ich sehe, wie heute<br />
psychische Probleme allgemein zunehmen,<br />
bin ich sehr froh um diesen Entscheid. Für<br />
die technischen Belange haben wir viele Mitarbeitende,<br />
aber Sozialkompetenz während<br />
des Daily Business ist heute schwieriger»,<br />
sagt der Chef der Garagen-Gruppe, die 40 Lernende<br />
beschäftigt.<br />
Mit 40 Lernenden in die Zukunft<br />
«Für uns sind 40 Lernende nicht viel. Im Vergleich<br />
mit anderen Betrieben haben wir nicht<br />
viele, sondern die anderen einfach brutal wenige»,<br />
wird Andrea Niggli deutlich. «Lernende<br />
sind die Arbeitskräfte, die uns am besten<br />
helfen, den Nachwuchs sicherzustellen!» Bei<br />
diesen habe sich zwar einiges verändert: Vor<br />
zehn Jahren seien Lernende noch einen Tag<br />
Beim AGVS-Mitglied Thomann Nutzfahrzeuge AG<br />
stellt CEO Andrea Niggli die Mitarbeitenden ins<br />
Zentrum. Fotos: AGVS-Medien<br />
in der Gewerbeschule und vier Tage im Betrieb<br />
gewesen. «Heute haben sie nur schon<br />
1,5 Tage Schule, dann ist noch ÜK, dann ist<br />
noch da und dort etwas <strong>–</strong> so wird die Zeit im<br />
Betrieb rasch weniger.» Seit fünf Jahren trägt<br />
das AGVS-Mitglied das Label «TOP-Ausbildungsbetrieb».<br />
Dafür ging man den Weg weg<br />
vom Lernschema «Vormachen, Nachmachen,<br />
Mitmachen» und hin zum entdeckenden Lernen.<br />
Klingt komplex, aber macht Sinn. «Wenn<br />
ich einem Lernenden den Auftrag gebe, der<br />
LKW da draussen solle umgerüstet werden<br />
auf Sommerpneus und er solle sich schon<br />
mal Gedanken machen, wie er das angehen<br />
und umsetzen will, ist der Lerneffekt sicher<br />
höher, als wenn ich einfach alles vorzeige<br />
und erkläre», gibt Andrea Niggli zu bedenken.<br />
Gleichzeitig werde mit entdeckendem<br />
Lernen Eigenverantwortung und Qualitätsbewusstsein<br />
gefördert. Fehler seien erlaubt. Sie<br />
müssten einfach in der Endkontrolle, die der<br />
Mechaniker zusammen mit dem Lernenden<br />
mache, aufgedeckt und behoben werden.<br />
Rund 200 Mitarbeitende <strong>–</strong> hier der Hauptsitz in<br />
Schmerikon SG <strong>–</strong> arbeiten an fünf Standorten trotz<br />
40 Arbeitszeitmodellen perfekt Hand in Hand.<br />
Grundeinstellung «Warum nicht?»<br />
Andrea Niggli empfiehlt allen Betrieben, egal<br />
welcher Grösse, mit der Einstellung «Warum<br />
nicht?» an Herausforderungen heranzugehen.<br />
«Nicht gleich ablehnen, sondern zuerst einmal<br />
zusammen nach Lösungen suchen. Dabei auch<br />
die Leute an der Front abholen und in die Lösung<br />
integrieren. So kann man Lösungen ausarbeiten,<br />
die am Schluss akzeptiert sind. Und<br />
jeder Chef sollte wissen, welche Leute er dafür<br />
ins Boot holen muss», ergänzt Niggli. Ein «Ja,<br />
aber…» sei nie zielführend. Abschliessend gibt<br />
er zu bedenken, dass man bei der Thomann<br />
Nutzfahrzeuge AG die Arbeitszeitmodelle eingeführt<br />
habe, «weil wir damit den Mitarbeitenden<br />
und unserem Betrieb einen Mehrwert<br />
bieten konnten. Solange man die Mitarbeitenden<br />
nicht ins Zentrum rückt als Betrieb, helfen<br />
die besten Arbeitszeitmodelle nichts». Andrea<br />
Niggli betont ergänzend: «Wertschätzung,<br />
Werthaltung und klare Marschrichtung sind<br />
heute ebenfalls wichtige Aspekte, die umgesetzt<br />
werden müssen <strong>–</strong> und vorgelebt!» •<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> 37
TECHNIK & UMWELT<br />
Nach der Ausführung des<br />
elektrischen Anschlusses durch eine<br />
Elektro-Installationsfirma montiert<br />
und wartet der TCS Wallboxen für<br />
ein komfortables Laden zuhause.<br />
Foto: TCS<br />
Elektromobilität aus Sicht der Nutzenden<br />
Pannenbewältigung,<br />
Ladeinfrastruktur und Perspektiven<br />
In den letzten Jahren hat der Touring Club Schweiz (TCS) angesichts der steigenden Zahl von Elektrofahrzeugen<br />
auf Schweizer Strassen sein Angebot erweitert. Dazu gehören unter anderem die Montage und Wartung<br />
von Ladestationen, ein eigenes Ladeangebot für unterwegs sowie der Pannendienst für Elektrofahrzeuge und<br />
Ladeinfrastruktur. Damit will die bekannte Organisation für Mobilität und Verkehrssicherheit den wachsenden<br />
Bedürfnissen und Herausforderungen im Bereich der Elektromobilität gerecht werden. Ilir Pinto<br />
Autopannen sind ärgerlich und können<br />
unseren Tagesablauf erheblich stören.<br />
Ein klassisches Beispiel für eine Panne ist<br />
ein leerer Tank. Dass ein Elektroauto nicht<br />
mit diesem Problem kämpfen muss, bedeutet<br />
nicht, dass es seltener liegen bleibt. «Die<br />
Pannenhäufigkeit pro 1000 Autos ist bei<br />
Verbrennern und E-Autos gleich hoch», sagt<br />
Martin Bolliger, Senior Experte Elektromobilität<br />
und Energie beim TCS.<br />
Bezüglich Pannen liegt der grosse Unterschied<br />
zwischen E-Autos und ihren konventionell<br />
betriebenen Gegenstücken gemäss Statistiken<br />
des TCS bei den Ursachen: Während bei den<br />
Verbrennern Probleme mit der 12-Volt-Bat-<br />
38<br />
<strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
TECHNIK & UMWELT<br />
terie die häufigste Pannenursache sind, sind<br />
sie bei den E-Autos die zweithäufigste. Umgekehrt<br />
ist die häufigste Pannenursache bei<br />
Elektroautos ein platter Reifen, bei Verbrennungsmotoren<br />
die zweithäufigste.<br />
Was, wenn nicht die 12-Volt-Batterie, sondern<br />
der grosse Hochvolt-Akku eines E-Autos leer<br />
ist? Dann bringt der TCS seine Mitglieder laut<br />
Bolliger zur nächsten Lademöglichkeit, was<br />
genau gleich versichert ist wie ein leerer Tank.<br />
Dass Elektroautos mit leerem Akku liegenbleiben,<br />
sei jedoch extrem selten. «Die meisten<br />
Fahrzeuge können nach der Leerstandsanzeige<br />
noch mehr als zehn Kilometer fahren», weiss<br />
der Experte für E-Mobilität. «Und eine Lademöglichkeit<br />
findet sich bestimmt, bevor man<br />
zehn Kilometer gefahren ist.»<br />
Häufiger komme es vor, dass ein TCS-Mitglied<br />
den Ladevorgang nicht starten kann. «Viele<br />
Leute haben dieses Problem, wenn sie zum<br />
ersten Mal nicht daheim laden», sagt Bolliger.<br />
«Die meisten Fahrzeuge<br />
können nach der<br />
Leerstandsanzeige<br />
noch mehr als<br />
zehn Kilometer fahren»<br />
Martin Bolliger,<br />
Senior Experte Elektromobilität<br />
und Energie beim TCS<br />
Oder der Ladevorgang kann nicht beendet<br />
werden; das Ladekabel kann nicht abgezogen<br />
werden, weil das Fahrzeug verriegelt ist.<br />
«Dann muss man das Auto aus- und wieder<br />
einschalten», erklärt Bolliger.<br />
Entwicklungen im Nutzerverhalten<br />
Probleme dieser Art treten für gewöhnlich<br />
auf, weil jemand noch nicht lange elektrisch<br />
fährt. Wer so etwas einmal erlebt hat, weiss<br />
es beim nächsten Mal besser. Im Allgemeinen<br />
stellt Martin Bolliger fest: «Die Leute<br />
gehen unterwegs selbstverständlicher mit<br />
der Ladeinfrastruktur um.»<br />
Auf die wahrgenommene fehlende Preistransparenz<br />
an öffentlichen Ladepunkten<br />
(siehe <strong>AUTOINSIDE</strong> 04/<strong>2024</strong>; Teil 2 der Serie)<br />
entgegnet Bolliger: «Mit der App seines Ladeanbieters<br />
kann man an jeder Ladesäule <strong>–</strong> auch<br />
bei anderen Anbietern <strong>–</strong> die geltenden Tarife<br />
abrufen und die effektiven Kosten inklusive<br />
Standgebühren sehen.» Da die Roaminggebühren,<br />
die für einen Ladevorgang bei einem<br />
fremden Anbieter anfallen, von Standort zu<br />
Standort unterschiedlich sind, sei ein Blick<br />
in die App wichtig.<br />
Wo noch Lademöglichkeiten fehlen<br />
Schnellladestationen finden sich auf Autobahnen<br />
in der Schweiz laut Bolliger zur Genüge<br />
<strong>–</strong> ebenso in unseren Nachbarländern. Im<br />
Juli 2023 hat das EU-Parlament beschlossen,<br />
dass bis 2026 entlang der wichtigsten Autobahnrouten<br />
in der Europäischen Union alle 60<br />
Kilometer eine Schnellladestation für Elektroautos<br />
vorhanden sein muss.<br />
Die Verordnung scheint bereits Früchte zu tragen:<br />
Martin Bolliger stellt für 2023 in Frankreich<br />
sowie Italien einen «Quantensprung»<br />
fest; es würden sich an Ladesäulen kaum noch<br />
Warteschlagen bilden, höchstens zu Ferienzeiten.<br />
Wer also mit einem Elektroauto unterwegs<br />
ist, hat fast überall in Europa keine Probleme<br />
mit dem Laden.<br />
Mehr Lademöglichkeiten für Nutzerinnen und<br />
Nutzer von E-Fahrzeugen braucht es laut Martin<br />
Bolliger an den Destinationen, also auf dem<br />
Campingplatz, im Skigebiet oder in Hotels <strong>–</strong><br />
das gilt für die Schweiz wie für andere Länder.<br />
Einen Engpass ortet er auch bei Mehrfamilienhäusern:<br />
Stellen sich Immobilieneigentümer<br />
oder -miteigentümer quer, kann man<br />
sein Auto nicht laden. Dies bremst bei Mieterinnen<br />
und Mietern die E-Mobilität aus. Als<br />
Lösung fordert Martin Bolliger, dass wenigstens<br />
die Grundinfrastruktur vom Bund unterstützt<br />
wird.<br />
100 Prozent E-Autos in zehn Jahren<br />
Martin Bolliger blickt optimistisch in die Zukunft<br />
der Elektromobilität. In Norwegen waren<br />
2023 fast 90 Prozent der zugelassenen<br />
Neuwagen vollelektrisch. «Die waren vor sieben<br />
Jahren dort, wo wir in der Schweiz jetzt<br />
stehen», sagt der Experte für Elektromobilität.<br />
«Alle zwei Jahre verdoppelt sich die Zahl der<br />
Elektroautos auf Schweizer Strassen», fügt er<br />
hinzu.<br />
«Im Moment herrscht ein Preiskampf, was für<br />
die Käuferinnen und Käufer eigentlich gut ist;<br />
Elektroautos werden günstiger und besser»,<br />
fährt Martin Bolliger fort. Mit diesen Faktoren<br />
im Hinterkopf, stellt er die Prognose: In<br />
den Jahren 2030 bis 2035 sind wir bei nahezu<br />
100 Prozent E-Autos bei Neuwagen. Aber: «Der<br />
letzte Verbrenner, der 2035 gekauft wird, wird<br />
bis 2050 auf der Strasse sein.» Entsprechend<br />
lange werde es dauern, bis man wirklich überall<br />
laden kann und die Stromversorgung gewährleistet<br />
ist.<br />
Martin Bolliger empfiehlt den Garagisten und<br />
Garagistinnen im Zusammenhang mit der<br />
Elektromobilität die technischen Ausbildungen,<br />
die der AGVS anbietet. «Und wenn möglich<br />
auch Elektroautos im Betrieb haben; man<br />
kann nichts gut verkaufen und reparieren,<br />
was man nicht selber gut kennt», sagt er. Sein<br />
Tipp: Hemmungslos ausprobieren!<br />
•<br />
Serie Elektromobilität in der<br />
Garage (3/5)<br />
Mit einer Artikelserie über verschiedene<br />
Aspekte der Ladeinfrastruktur greifen die<br />
AGVS-Medien die Thematik auf. In der letzten<br />
<strong>Ausgabe</strong> vertieften Energieversorger und<br />
Dienstleister das Bild. Und in den nächsten<br />
<strong>Ausgabe</strong>n vervollständigen Experten aus<br />
Sicht der Behörden und der Garagen das Bild.<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> 39
TECHNIK & UMWELT<br />
Schweizer Wasserstoff-Kongress <strong>2024</strong><br />
Mit H 2 allein ist<br />
es nicht getan<br />
Die Schweizer Wirtschaft wäre bereit, beim Thema Wasserstoff loszulegen.<br />
Vor allem im Mobilitätsbereich gibt’s einige spannende Projekte, aber da<br />
Strategie und oft auch Regulatorien fehlen, geht’s nur schleppend voran,<br />
wie der Schweizer Wasserstoff-Kongress <strong>2024</strong> zeigte. Jürg A. Stettler<br />
Das Interesse der Wirtschaft <strong>–</strong> auch im<br />
Mobilitätsbereich <strong>–</strong> ist gross, Antworten<br />
bezüglich der Nutzung von Wasserstoff (H 2 )<br />
und dessen Rolle auf dem Weg hin zur Klimaneutralität<br />
bis 2050 zu erhalten. Denn Politik<br />
und Gesellschaft wollen, dass die Energieversorgung<br />
möglichst rasch «grüner» wird. Rund<br />
200 Fachleute aus Wissenschaft, Wirtschaft<br />
und Politik erörterten am Schweizer Wasserstoff-Kongress<br />
<strong>2024</strong> mögliche Lösungsansätze,<br />
und dies obwohl Laurent Scacchi, Direktor<br />
Westschweiz von Aeesuisse, gleich<br />
zum Auftakt klarmachte: «H 2 ist keine Zauberlösung,<br />
aber nimmt eine wichtige Rolle auf<br />
dem Weg hin zur Klimaneutralität ein.»<br />
Debatten müssten technologieoffen geführt<br />
werden, denn die Wissenschaft sehe nicht<br />
für alle Lösungen H 2 als ideales und probates<br />
Mittel an. Für eine sichere Energieversorgung<br />
Laurent Scacchi, Direktor Westschweiz von<br />
Aeesuisse, konnte mit dem Schweizer Wasserstoff<br />
Kongress <strong>2024</strong> einen Erfolg verbuchen.<br />
müssten sich zudem Versorgungsnetz, Speicherung<br />
und Transport von Energie ändern.<br />
«Hier warten wir bei den Kantonen schon fast<br />
ungeduldig auf die erste Wasserstoff-Strategie<br />
des Bundes», so Vassilis Venizelos, Staatsrat<br />
des Kantons Waadt: «Ein solcher Wandel muss<br />
koordiniert und überlegt erfolgen. Der Aufbau<br />
des H 2 -Netzes in Europa hat längst angefangen,<br />
und es ist wichtig, dass wir ebenfalls ein<br />
Teil davon sind. Dazu muss die Rolle des H 2<br />
im künftigen Energiesystem der Schweiz festgelegt<br />
werden, und es braucht Planungssicherheit<br />
und Regulatorien, die sich nicht alle paar<br />
Wochen oder Monate ändern.»<br />
Anbindung an Hydrogen Backbone<br />
zwingend<br />
Daniela Decurtins, Direktorin des Verbands<br />
der Schweizerischen Gasindustrie VSG, wies<br />
dann darauf hin, dass das Bewusstsein langsam<br />
Einzug in die Politik gehalten habe und es<br />
nicht nur Klimaneutralität brauche, sondern<br />
eben auch Versorgungssicherheit sowie die<br />
Wirtschaftlichkeit des Systems. «Wir brauchen<br />
alle erneuerbaren Energien und müssen<br />
Wasserstoff als Teil eines Gesamtenergiesystems<br />
betrachten. Wir werden Infrastruktur<br />
benötigen, und wir werden kurzfristige und<br />
auch saisonale Speicher brauchen», erläuterte<br />
sie. Inzwischen gebe es rund 40 Länder, die<br />
eine H 2 -Strategie haben, teils sogar eine revidierte,<br />
doch die Schweiz sei in Europa bezüglich<br />
Wasserstoff ein weisser Fleck.<br />
«Immerhin arbeiten wir an einer Strategie.<br />
Sie soll Ende <strong>2024</strong> kommen und wird wichtig<br />
sein, um die Rahmenbedingungen für die<br />
weitere Entwicklung festzulegen», ergänzte<br />
Decurtins. Selbst wenn beim Wasserstoff die<br />
Musik ausserhalb von Europa spielen werde,<br />
brauche es die Anbindung an die Transitleitung,<br />
den sogenannten Hydrogen Backbone.<br />
«Wir müssen eine Anbindung an die Importrouten<br />
für H 2 haben», erklärte Daniela Decurtins.<br />
Man brauche aber auch eine Wasserstoffstrategie,<br />
«nicht eine losgelöste, sondern eine<br />
ins ganze Energiesystem integrierte!»<br />
Neben Hyundai bald auch Iveco und<br />
Scania mit H 2 -Antrieb<br />
Wie vielfältig die Anwendungsmöglichkeiten<br />
für Wasserstoff heute schon sind, offenbarte<br />
danach unter anderem Nicolas Crettenand.<br />
Der Geschäftsführer von Hydrospider bot Einblicke<br />
in das bereits seit dreieinhalb Jahren<br />
bestens funktionierende H 2 -Ökosystem, für<br />
das sein Unternehmen in Niedergösgen mit<br />
einem PEM-Elektrolyseur grünes H 2 produziert<br />
und dieses in Containern zu den inzwischen<br />
17 Wasserstoff-Tankstellen schweizweit<br />
transportiert. «48 Hyundai-LKW sind in<br />
der Schweiz damit klimaneutral unterwegs.<br />
Vier Iveco mit Wasserstoffantrieb werden dazukommen,<br />
ausserdem fahren einige LKW<br />
aus dem süddeutschen Raum zu uns zum<br />
Tanken.» Bald rollen zudem die ersten vier<br />
Scania-Brennstoffzellen-LKW in die Schweiz.<br />
Seit dem Produktionsstart 2020 hat Hydrospider<br />
bereits 850 Tonnen grünen H 2 hergestellt.<br />
Damit spulten die Wasserstoff-LKW schweizweit<br />
über neun Millionen Kilometer ab und<br />
40<br />
<strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
TECHNIK & UMWELT<br />
Rund 200 Fachleute aus Wissenschaft,<br />
Wirtschaft und Politik waren am Schweizer<br />
Wasserstoff-Kongress <strong>2024</strong> dabei.<br />
Daniela Decurtins, Direktorin des Verbands der<br />
Schweizerischen Gasindustrie, zeigte die Bedeutung<br />
von erneuerbaren Gasen wie Biogas und<br />
grünem Wasserstoff auf. Fotos: AGVS-Medien<br />
Nicolas Crettenand, Geschäftsführer von<br />
Hydrospider, sprach auch von den Herausforderungen<br />
bei der Nutzung von H 2 für die Mobilität.<br />
sparten gegenüber Diesel-Trucks 7200 Tonnen<br />
CO 2 ein.<br />
Bereits in der Umsetzung begriffen<br />
Bis die H 2 -Strategie des Bundes kommt, wollten<br />
auch andere Unternehmen nicht warten.<br />
Patrick Sudan, Gruyère Hydrogène Power SA,<br />
zeigte etwa auf, dass Cluster-Lösungen, wo der<br />
Wasserstoff nicht über weite Distanzen transportiert<br />
wird, sondern ganz in der Nähe der<br />
Herstellung seine Abnehmer findet, durchaus<br />
spannend sein könnten. Zusammen mit dem<br />
in Bulle ansässigen Baumaschinen-Spezialisten<br />
Liebherr produziert man dort in der GESA-<br />
Fernwärmezentrale, die mit weiteren PV-Anlagen<br />
bestückt und um den H 2 -Komplex ergänzt<br />
wurde, bald H 2 . Denn Liebherr ist davon überzeugt,<br />
dass der Verbrennungsmotor eine sehr<br />
wichtige Antriebslösung im Schwer- und Off-<br />
Highway-Bereich bleiben wird, weil diese oft<br />
in teilweise recht batteriefeindlichen Regionen<br />
im Einsatz sein müssten. Und mit grünem H 2<br />
könnten auch diese schweren Baumaschinen<br />
klar klimafreundlicher arbeiten.<br />
Wenn aus Holz auch<br />
Wasserstoff wird<br />
Danach zeigte Benjamin Corbat von H 2 Bois,<br />
wie im Jura Nebenprodukte der Pelletproduktion<br />
und Altholz dazu genutzt werden, um<br />
dank eines Thermolyse-/Pyrolyse-Prozesses<br />
Podium mit Moderatorin Nathalie Randin, Yorick Ligen (GreenGT), Jérémie Brillet (Romande Energie),<br />
Pierre-Alain Keutschy (Gaziers Romands) und Aline Clerc (Energiedirektorin Kanton Waadt) (v. l. n. r.).<br />
grünen Wasserstoff zu gewinnen. «Rund 1,4<br />
Millionen Kubikmeter an Holz werden heute<br />
noch nicht genutzt», so Corbat. «Wir stellen<br />
aus Biomasse CO 2 und H 2 her, aber eben auch<br />
Pflanzenkohle. In dieser kann man ebenfalls<br />
sehr viel CO 2 binden», erläutert der Jungunternehmer.<br />
«Wir haben bereits zwei Nutzer dieses<br />
H 2 in unmittelbarer Nähe von Glovelier,<br />
wo ein H 2 -Cluster in zwei Zonen entstehen<br />
soll», ergänzt er.<br />
Forschung mit Power-to-Gas-Anlage<br />
Bei GreenGT entwickelt man in Collombey-<br />
Muraz VS nicht nur Brennstoffzellen-Lösungen,<br />
die beispielsweise bei der Migros schon<br />
in einem 40-Tonnen-LKW eingesetzt werden,<br />
sondern seit Jahren erfolgreich Wasserstoffantriebe<br />
für den Motorsport. In der Westschweiz<br />
tut sich bezüglich konkreter Projekte<br />
einiges, aber auch bei der Forschung: Hier<br />
spannten etwa der Energieversorger Gaznat<br />
und die ETH Lausanne zusammen. In einem<br />
Multi-Energie-Komplex in Aigle VD produziert<br />
eine Power-to-Gas-Anlage über einen<br />
Elektrolyseur synthetisches Methan, das im<br />
April nun offiziell ins Netz eingespeist wurde.<br />
Bei Wasserstoff tut sich auch ohne Strategie<br />
schon einiges, daher sollte man das Thema<br />
auch punkto H 2 -Mobilität weiter auf dem Radar<br />
haben.<br />
•<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> 41
SPONSORED CONTENT<br />
Entdecken Sie die brandneue<br />
AutoScout24-App: Das unverzichtbare<br />
Tool beim Kauf oder<br />
Verkauf eines Autos<br />
Die neue App von AutoScout24 sieht nicht nur besser aus, sie<br />
bringt auch mehr Leistung. Und zwar genau dort, wo sie gebraucht<br />
wird. Privaten Autokäufern geht es darum, sich mit wenigen Clicks<br />
über attraktive Angebote zu informieren und die schweizerischen<br />
Automobilhändler wollen ihre Lead-Generierung optimieren,<br />
um effizient Vertriebserfolge zu erzielen. Auf diese Weise ist der<br />
grössten digitalen Plattform für den Auto-Verkauf mit der App-<br />
Weiter entwicklung eine echte Win-win-Situation gelungen, denn<br />
sowohl Käufer als auch Händler profitieren.<br />
App legt positive Messungen<br />
verstärkter Performance vor<br />
Fahrzeughändler profitieren nicht nur von den<br />
neuen Features für die Kaufinteressenten. Auch<br />
für ihren unmittelbaren Verkaufserfolg hält die<br />
AutoScout24-App attraktive Neuerungen bereit.<br />
Ihr Ziel: die Reichweite des Anbieters zu<br />
erhöhen und die Lead-Generierung zu fördern.<br />
Das gelingt mit neuen Funktionen wie<br />
der attraktiven Darstellung der Suchergebnisliste<br />
als Karussell, der Option,<br />
TopListings zu schalten und der Integration<br />
von Google Bewertungen.<br />
«Im Rennen um Aufmerksamkeit und einen<br />
schnellen, einfachen und transparenten<br />
Kaufabschluss sind die digitalen Kanäle<br />
heute in keiner Branche mehr wegzudenken»,<br />
beschreibt Alberto Sanz de Lama, Director<br />
AutoScout24, die Lage des Handels.<br />
«Hier können wir mit der AutoScout24-App,<br />
die jetzt «state of the art» ist, zeigen, dass<br />
wir die Interessen aller Partner <strong>–</strong> Fahrzeughändler<br />
und Garagisten ebenso wie Käufer <strong>–</strong><br />
im Blick haben. Dafür haben wir nicht nur<br />
das Design komplett überarbeitet, sondern<br />
auch spannende, neue Funktionalitäten integriert.»<br />
Bereits in der Testphase überzeugte die neue<br />
AutoScout24-App mit sehr guten Leistungswerten,<br />
bestätigt Alberto Sanz de Lama: «Wir<br />
konnten vielversprechende Ergebnisse erzielen<br />
und die Konversionsrate der Kontaktanfragen<br />
zwischen 10 % und 20 % steigern.<br />
42<br />
<strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
SPONSORED CONTENT<br />
Eine stärkere Leadgenerierung bedeutet, dass<br />
unsere Händler ihre inserierten Fahrzeuge<br />
schneller verkaufen können <strong>–</strong> ein toller Einstieg<br />
für das Update der AutoScout24-App.»<br />
Such- und Selektionsprozesse können<br />
stärker an individuellen Erwartungen<br />
ausgerichtet werden<br />
Die Erwartungen digital affiner Kunden<br />
wachsen kontinuierlich, denn der Online-<br />
Einkauf prägt inzwischen jeden Lebensbereich.<br />
Für das Facelift der App haben die<br />
Experten bei AutoScout24 daher vor allem<br />
Wert darauf gelegt, ein Nutzererlebnis zu<br />
schaffen, das sich nahtlos und intuitiv den<br />
individuellen Such- und Selektionsprozessen<br />
anpasst. Das vermittelt bereits das moderne<br />
Design der App, das sich auch in der ansprechenden<br />
Benutzeroberfläche widerspiegelt.<br />
«Genau diese konsequente Orientierung an<br />
den Bedürfnissen der Nutzer zahlt sich messbar<br />
in der Steigerung der Leads für unsere<br />
Partner aus», erklärt Alberto Sanz de Lama.<br />
Entscheidend sind hier zum Beispiel Funktionen,<br />
die den Suchprozess unterstützen. Zusätzliche<br />
Filter- und Sortierlogiken machen<br />
die Fahrzeugsuche schneller und einfacher<br />
denn je. Zum Beispiel erleichtert es der neue<br />
«Fahrzeugtyp-Filter», direkt zu persönlich<br />
priorisierten Angeboten zu kommen. Zugleich<br />
wecken erweiterte Filtermöglichkeiten<br />
aber auch das Interesse, sich das Angebot<br />
für einen Fahrzeugtyp anzuschauen, der vielleicht<br />
alternativ in Frage kommt.<br />
Die optimierte Funktionalität kann auch ein<br />
wirkungsvoller Anker sein, damit sich Interessierte<br />
häufiger und intensiver mit der<br />
AutoScout24-App beschäftigen. Dazu gehört<br />
die Motivation, angehaltene Suchprozesse<br />
zu einem späteren Zeitpunkt fortzusetzen.<br />
Daher wurden komfortable Optionen wie<br />
«Letzte Suche», «Favoriten» oder auch «Gespeicherte<br />
Suchanfragen» überarbeitet. So<br />
können User genau dort weitermachen, wo<br />
sie aufgehört haben, wenn sie die App erneut<br />
öffnen. Das spart Zeit und sorgt für ein nahtloses<br />
Nutzungserlebnis.<br />
Noch mehr Chancen, ihr Wunschfahrzeug<br />
zu finden, bietet Interessenten jetzt die neue<br />
Trefferanzeige. Sie macht auf den ersten Blick<br />
sichtbar, welche neuen Angebote bei gespeicherten<br />
Suchen hinzugekommen sind <strong>–</strong> je<br />
nach persönlicher Vorliebe mit oder ohne Benachrichtigung.<br />
Schnelle Aufmerksamkeit<br />
für neue Angebote unterstützt auch die neue<br />
Sortieroption: Sie sorgt dafür, dass die neuesten<br />
Inserate sofort bemerkt werden, da sie<br />
ganz oben in der Liste angezeigt werden.<br />
•<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> 43
HANDEL & AFTERSALES<br />
Foto: iStock<br />
Branchenspiegel der Figas<br />
«Viele Garagisten müssen<br />
sich diese Frage künftig stellen»<br />
Der jährlich erscheinende Branchenspiegel der Figas hat sich zum wichtigen betriebswirtschaftlichen<br />
Instrument für das Autogewerbe etabliert. Diesem <strong>AUTOINSIDE</strong> liegt die aktuelle <strong>Ausgabe</strong> bei, und<br />
wir haben bei Andreas Kohli, Leiter Treuhand bei der Figas, nachgefragt, wie die Zahlen zu interpretieren<br />
sind und was ihn besonders überrascht hat. Sascha Rhyner<br />
Andreas Kohli, was ist aus Ihrer Sicht<br />
die wichtigste Erkenntnis des Branchenspiegels<br />
<strong>2024</strong>?<br />
Andreas Kohli: Die Kennzahlen bewegen sich<br />
mehrheitlich wieder auf dem Niveau früherer<br />
Jahre. Es war absehbar, dass die überaus guten<br />
Werte von 2022 nicht nachhaltig waren.<br />
Eine grundsätzlich wichtige Kennzahl ist<br />
der Cashflow, der im letzten Jahr wieder<br />
zurückging, nachdem er 2022 in die Höhe<br />
geschossen war. Was können Gründe<br />
sein und wo ist die kritische Grenze für<br />
Garagenbetriebe in der Schweiz?<br />
In erster Linie liegt der Rückgang an den Bruttogewinnmargen<br />
im Fahrzeughandel. Es war<br />
anzunehmen, dass die hohe Occasionsmarge<br />
aus dem Jahr 2022 nicht gehalten werden<br />
kann und es zu einer Korrektur kommt. Und<br />
im Neuwagenhandel hat der Trend zu tieferen<br />
Margen leider stark zugenommen. Die<br />
kritische Grenze ist grundsätzlich dann überschritten,<br />
wenn die erarbeiteten Mittel nicht<br />
mehr ausreichen, um die betriebsnotwendigen<br />
Investitionen zu tätigen und den Schuldendienst<br />
wie die Rückzahlung der Darlehen<br />
zu gewährleisten.<br />
Der erwartete Rückgang beim Bruttogewinn<br />
im Neuwagen- und Occasionshandel<br />
trat ein, auch weil die Margen immer<br />
kleiner werden. Wie lukrativ ist dieses<br />
Geschäft noch für Markenhändler resp. gibt<br />
es aus Ihrer Sicht eine kritische Grenze?<br />
Der Neuwagenhandel ist insbesondere für<br />
kleinere Betriebe bei Anwendung einer Vollkostenrechnung<br />
kaum rentabel, sondern<br />
muss eher als Werbebeitrag an die Werkstatt<br />
angesehen werden. Die Frage ist jedoch, wie<br />
hoch dieser Beitrag sein darf. Viele Garagisten<br />
werden sich zukünftig wirklich die Frage stellen<br />
müssen, ob sie für die Weiterführung des<br />
Händlervertrages die vorgeschriebenen Investitionen<br />
tätigen sollen und ob sie sich das<br />
verlangte Neuwagenlager noch leisten wollen.<br />
Grundsätzlich gilt: Je kleiner die Stückzahlen<br />
werden, desto mehr Gedanken muss sich der<br />
Garagist über die Weiterführung des Sales-<br />
Vertrags machen. Eine Alternative könnte der<br />
Ausbau des Occasionshandels sein. Bei einem<br />
professionellen Betrieb kann dabei durchaus<br />
Geld verdient werden. Das Hauptproblem ist<br />
jedoch meistens der sehr hohe Kapitalbedarf<br />
zur Finanzierung des Occasionslagers.<br />
44<br />
<strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
HANDEL & AFTERSALES<br />
Andreas Kohli, Leiter Treuhand bei der Figas<br />
Die Figas<br />
Figas wurde im Jahre 1952 als unabhängige<br />
und selbstständige Genossenschaft gegründet.<br />
Gründungsmitglieder waren der<br />
AGVS und sechs kantonale Sektionen sowie<br />
sieben autogewerbliche Betriebe. Zu den<br />
Kunden zählen Garagenbetriebe, branchennahe<br />
Unternehmen, aber auch Importgesellschaften,<br />
die einen neutralen, sachkundigen<br />
und der Diskretion verpflichteten Partner<br />
schätzen. Jeweils im <strong>Mai</strong> publiziert die Figas<br />
den Branchenspiegel, der dem <strong>AUTOINSIDE</strong><br />
beiliegt, mit Kennzahlen des Automobilgewerbes<br />
Schweiz.<br />
Eine wichtige Kenngrösse ist der<br />
SAF-Faktor. Dazu zwei Fragen: Können<br />
Sie diese etwas genauer erläutern<br />
und was zeigt die Entwicklung?<br />
Der SAF-Faktor zeigt, in welchem Umfang<br />
das Ergebnis aus dem Aftersales die gesamten<br />
Betriebskosten abdecken kann. Ein hoher<br />
SAF-Faktor ist sehr wichtig, da der Deckungsbeitrag<br />
aus dem Fahrzeughandel sinkende<br />
Tendenz aufweist. Auch wenn der SAF-Faktor<br />
2023 gegenüber dem Vorjahr tiefer ausgefallen<br />
ist, liegt er erfreulicherweise weiterhin<br />
über dem Wert früherer Jahre. Sofern die Betriebe<br />
ihre Kosten im Griff behalten, sollte das<br />
aktuelle Niveau zumindest gehalten werden<br />
können.<br />
Importeur abhängig. Auf der anderen Seite<br />
drückt ein sehr hohes Eigenkapital auf die<br />
Eigenkapitalrendite und auch im Hinblick auf<br />
die Nachfolgeregelung ist eine hohe Substanz<br />
nachteilig. Daher kommt der Dividendenpolitik<br />
eine nicht zu unterschätzende Bedeutung<br />
zu. Dem deutlichen Rückgang des Eigenfinanzierungsgrades<br />
im Berichtsjahr darf jedoch<br />
nicht zu grosses Gewicht verliehen werden, da<br />
Fortsetzung Seite 46<br />
Der Eigenfinanzierungsgrad sinkt, weil<br />
beispielsweise die Lagerbestände<br />
wachsen. Ist das gut oder schlecht für die<br />
Betriebe?<br />
Dies ist im Einzelfall anzuschauen. Grundsätzlich<br />
ist ein Betrieb mit einer hohen Eigenkapitalquote<br />
natürlich solider und auch weniger<br />
von Kapitalgebern wie Banken oder<br />
Der Rückgang beim Bruttogewinn im Occasionshandel war erwartet worden. Grafik: Figas<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> 45
HANDEL & AFTERSALES<br />
der Wert stichtagsbezogen ist. Wenn die teils<br />
sehr hohen Neuwagenlager wieder abgebaut<br />
werden können, wird sich dieser Wert automatisch<br />
wieder verbessern.<br />
Die kurzfristige Liquidität hat sich stark<br />
verschlechtert. Wie ist das zu beurteilen<br />
und gibt es vielleicht auch noch einen<br />
Zusammenhang mit zurückzuzahlenden<br />
Corona-Krediten?<br />
Viele Garagisten haben im Frühling/Sommer<br />
umfangreiche Lieferungen von Neuwagen erhalten.<br />
Die noch nicht verkauften Fahrzeuge<br />
fallen üblicherweise nach ein paar Monaten<br />
aus der Freifinanzierung heraus. Da die Lagerfinanzierung<br />
meistens sehr teuer ist, haben<br />
die Händler nach Möglichkeit diese Fahrzeuge<br />
bezahlt, weshalb die flüssigen Mittel entsprechend<br />
abgenommen haben. Für Betriebe mit<br />
anhaltenden Liquiditätsproblemen war der Erhalt<br />
von Covid-Krediten 2020 eine sehr willkommene<br />
Entlastung. Die Rückzahlung ist dafür<br />
wieder schmerzhaft und muss oft mit wesentlich<br />
teureren Mitteln refinanziert werden.<br />
Eine gute Nachricht ist sicher, dass der<br />
Verrechnungslohn um 5,4 Prozent gestiegen<br />
ist. Ist es wirklich eine gute Nachricht<br />
oder täuscht der Schein und der Verrechnungslohn<br />
ist für eine gute Rentabilität<br />
immer noch zu tief?<br />
Die Erhöhung des Verrechnungslohnes ist von<br />
der Kundschaft insgesamt problemlos akzeptiert<br />
worden, was sicherlich positiv zu werten<br />
ist. Insgesamt erachte ich das aktuelle Niveau<br />
des Verrechnungslohns als angemessen und<br />
es hilft dem Garagisten zur Deckung der ebenfalls<br />
gestiegenen Betriebskosten sowie zur Erzielung<br />
einer angemessenen Rendite. Allerdings<br />
können viele Garagisten die teils sehr<br />
sportlichen Vorgabezeiten der Importeure bei<br />
Service- und Garantiearbeiten nicht immer<br />
einhalten. Zudem liegen die Verrechnungslöhne<br />
der Importeure teils deutlich unter dem<br />
Kundenansatz, was sich bei einem steigenden<br />
Anteil an Free Services negativ auswirkt.<br />
Der Werkstattumsatz ist seit 2020 am Steigen. Grafik: Figas<br />
Im letzten Jahr attestierten Sie, dass die<br />
Schweizer Garagen gesund seien, es<br />
jedoch mittel- und langfristig weniger<br />
rosig aussehe. Hat sich diese Prognose in<br />
den letzten zwölf Monaten eher verschärft<br />
oder vielleicht etwas entspannt?<br />
An dieser Aussage hat sich grundsätzlich nichts<br />
verändert. Der kurzfristige Rückgang beim Ergebnis<br />
war zu erwarten und die zukünftigen<br />
Herausforderungen sind nicht kleiner geworden.<br />
Insbesondere die Personalbeschaffung<br />
verursacht vielen Garagisten Kopfzerbrechen.<br />
Und diesbezüglich ist in den nächsten Jahren<br />
leider keine Besserung in Sicht. Ein grosses Risiko<br />
sehe ich bei den Leasingrestwerten von<br />
Elektrofahrzeugen. In den nächsten Jahren<br />
kommt eine enorme Anzahl dieser Occasionsfahrzeuge<br />
auf den Markt. Bloss, wer soll diese<br />
Fahrzeuge kaufen? Es würde mich sehr positiv<br />
überraschen, wenn der Markt diese Fahrzeuge<br />
ohne namhafte Verluste absorbieren könnte.<br />
Was lässt sich über die Entwicklung im<br />
Aftersales, also Werkstatt und Ersatzteile,<br />
sagen?<br />
Für Markenvertreter sehe ich die Entwicklung<br />
eher positiv. Zwar wird der Umsatz pro Fahrzeug<br />
tendenziell sinken. Da die Anzahl Vertreter<br />
wohl spürbar sinken wird, sollte der Gesamtumsatz<br />
pro Händler trotzdem ansteigen,<br />
sofern das verfügbare Personal den Arbeitsanfall<br />
bewältigen kann.<br />
Der Verrechnungslohn ist um 5,4 Prozent gestiegen. Grafik: Figas<br />
Können Sie aufgrund der aktuellen<br />
Branchenzahlen eine Voraussage wagen,<br />
in welchen Geschäftsfeldern Garagen-<br />
46<br />
<strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
HANDEL & AFTERSALES<br />
betriebe in Zukunft am ehesten ihr Geld<br />
verdienen werden?<br />
Im Neuwagenhandel werden nur Betriebe mit<br />
verhältnismässig hohen Stückzahlen Geld verdienen<br />
können, weshalb sich dieses Geschäft<br />
zunehmend zu den grossen Händlern verlagert.<br />
Für die meisten Betriebe wird das Aftersales-Geschäft<br />
bis auf Weiteres die Haupteinnahmequelle<br />
bleiben, ergänzt durch den<br />
Occasionshandel. Es werden sich zukünftig<br />
sicherlich auch weitere Geschäftsfelder eröffnen,<br />
die uns heute noch gar nicht bewusst<br />
sind. Aber solange die Branche innovativ<br />
bleibt, wird sie auch in Zukunft erfolgreich<br />
sein können.<br />
•<br />
GaragenTalk <strong>–</strong><br />
der AGVS-Podcast<br />
In der ersten Folge des neu aufgelegten<br />
Podcasts des AGVS hören Sie Andreas Kohli,<br />
Leiter Treuhand bei der Figas, im Gespräch<br />
mit Yves Schott, Leiter Kommunikation & Medien<br />
beim AGVS, zum Branchenspiegel. Vom<br />
Making-of gibt es auch ein Video. Erfahren<br />
Sie mehr zu GaragenTalk <strong>–</strong> der AGVS-Podcast<br />
auf Seite 89. Oder gehen Sie direkt zum<br />
Podcast und Video:<br />
Der Neuwagenumsatz pro Verkäufer geht stetig in die Höhe. Grafik: Figas<br />
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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> 47
HANDEL & AFTERSALES<br />
Hilfsmittel, um die teuren Bisse zu vermeiden<br />
Der Kampf gegen die Nager<br />
Wenn der Marder zuschlägt, bleibt es nur in wenigen Fällen bei einer Attacke. Hat erst einmal ein Tier seine<br />
Duftmarke hinterlassen, ist der nächste Konkurrent meist nicht weit, um es ihm gleichzutun. Doch es gibt<br />
Hilfsmittel für den Kampf gegen die Nager. Andy Maschek<br />
Die Multi-Kontakt-Hochspannungsbürsten durchstreichen<br />
wie ein Kamm das Fell des Marders,<br />
berühren direkt die Haut des Tieres. Fotos: K&K<br />
Für Stromer, Oldtimer und Camper<br />
geeignet<br />
Auch Garagistinnen und Garagisten können<br />
ihre Kundschaft bei der Prävention dieser leidigen<br />
Schäden unterstützen <strong>–</strong> beispielsweise<br />
mit Produkten von Unternehmen, die sich<br />
auf den Kampf gegen Marderschäden spezialisiert<br />
haben. Die Firma K&K Marderabwehr<br />
aus Deutschland etwa zählt auf 35 Jahre Erfahrung<br />
und einzigartige Technologien und<br />
hat sich so bei Garagen und Herstellern einen<br />
Namen gemacht. Dies aktuell auch mit den<br />
Geräten M4700B und M9700, wobei Letzteres<br />
eine autarke Stromversorgung besitzt und<br />
damit auch für elektrobetriebene Fahrzeuge,<br />
Oldtimer oder Camper geeignet ist.<br />
Ein wichtiger Faktor und ein Alleinstellungsmerkmal<br />
sind die Multi-Kontakt-Hochspannungsbürsten.<br />
Diese durchstreichen wie ein<br />
Kamm das Fell des Marders, berühren direkt<br />
die Haut des Tieres, so dass der Nager einen<br />
lehrreichen, aber harmlosen Stromschlag erhält.<br />
Bei herkömmlichen Anlagen funktioniert<br />
dies dagegen nur an freiliegenden Körperstellen<br />
wie Schnauze oder Pfote. Die Hochspannungsbürsten<br />
kombinieren Plus- und Minuspol<br />
in einem Bauteil, was sie zudem umgebungsunabhängig<br />
macht.<br />
Etwa ein Jahr ist es her, da machte der Versicherungskonzern<br />
Axa publik, dass ihm<br />
in der Schweiz im Vorjahr rund 15500 Marderschäden<br />
gemeldet wurden und sich die Schadensumme<br />
insgesamt auf rund 40 Millionen<br />
Franken belaufen hatte. Insbesondere in den<br />
Monaten <strong>Mai</strong> und Juni, wenn ihr Revierverhalten<br />
besonders ausgeprägt ist, nagen Marder<br />
an Kabeln und Schläuchen oder machen<br />
es sich im Motorraum von Fahrzeugen gemütlich.<br />
Dann kann es schnell teuer werden.<br />
Entsprechend besteht bei Fahrzeughalterinnen<br />
und -haltern ein Bedürfnis nach präventiven<br />
Schutzmassnahmen gegen die Nager.<br />
Den besten Schutz bieten selbstverständlich<br />
geschlossene Garagen. Nur: Nicht allen Autofahrerinnen<br />
und Autofahrern ist es möglich,<br />
auf das Parkieren unter freiem Himmel zu verzichten.<br />
State of the art ist auch die zusätzlich verwendete<br />
Ultraschalltechnologie. K&K setzt hier<br />
einen komplett geschlossenen Lautsprecher<br />
ein, der Schallschatten nahezu völlig vermeidet.<br />
Zudem arbeitet er mit pulsierendem Sinusultraschall,<br />
welcher den Warnschreien der<br />
Artgenossen ähnelt und keinen Gewöhnungseffekt<br />
hervorruft. Durch die Wasserdichtigkeit,<br />
welche die Norm IP65 (Schutz gegen Staub<br />
in schädigender Menge, vollständiger Schutz<br />
gegen Berührungen; Schutz gegen Strahlwasser<br />
aus beliebigem Winkel) übertrifft, kann<br />
der Lautsprecher wie alle Komponenten des<br />
Produkts ganz unten im Spritzwasserbereich<br />
installiert werden und wehrt die Marder ab,<br />
bevor sie überhaupt in den Motorraum gelangen.<br />
So, dass sie morgen nicht mehr kraftvoll<br />
zubeissen werden.<br />
•<br />
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48<br />
<strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
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HANDEL & AFTERSALES<br />
Neue Studie zu Schweizer Autozulieferern<br />
«Der Wandel ist<br />
nicht leicht,<br />
aber machbar»<br />
Branchenkennerin:<br />
Professorin Anja Schulze<br />
bei der Präsentation der<br />
neuen Studie. Foto: AGVS-<br />
Medien<br />
In fast jedem Auto steckt etwas Schweiz: Hiesige Autozulieferer werden öffentlich oft übersehen, sind dafür<br />
aber wirtschaftlich umso stärker. Nun präsentierte Anja Schulze, Professorin der Uni Zürich, eine neue Studie.<br />
Fazit: Der Druck steigt, aber die Branche ist stabil. Timothy Pfannkuchen<br />
Bereits am 18. «Tag der Schweizer Garagen»<br />
im Januar hatte Professorin Anja Schulze<br />
von der Universität Zürich (UHZ) für Staunen<br />
gesorgt: Die Schweizer Uhren- oder Pharmaindustrie<br />
sind öffentlich in aller Munde, nicht<br />
aber die Schweizer Autoindustrie. Warum<br />
wird die Branche übersehen? Schulze, Professorin<br />
für Mobilität und digitales Innovationsmanagement<br />
und Direktorin des Swiss Center<br />
of Automotive Research (SwissCar), begründet<br />
bei der Präsentation der neuen Studie: «Es steht<br />
eben nicht zum Beispiel ‹Autoneum inside› auf<br />
den Autos, und die meisten Unternehmen sind<br />
auch in anderen Bereichen aktiv.»<br />
Hälfte des Umsatzes im Automobilbereich»,<br />
so Schulze. Mit ihrem Team hat Schulze am<br />
SwissCar unter Mitarbeit von SwissMem und<br />
Business-Monitor nach 2008, 2013 und 2018<br />
zum vierten Mal Zahlen und Meinungen erhoben:<br />
578 Firmen der Zulieferindustrie kamen<br />
2022 auf 32000 Mitarbeitende (minus<br />
2000 zu 2018) und erwirtschaften im Inland<br />
(also ohne Auslandswerke) 13 Milliarden<br />
Franken Umsatz (0,7 mehr als 2018).<br />
Dabei hätten ebenso wie das (nicht in der Studie<br />
enthaltene) Autogewerbe auch die Fahrzeugbauer,<br />
Teile- und Komponentenhersteller<br />
und Anlagenbauer Aufmerksamkeit mehr<br />
als verdient: Sie machen immerhin etwa halb<br />
so viel Umsatz wie die Uhrenindustrie. Oder<br />
an einem Beispiel: «Ems-Chemie erzielt die<br />
Schweizer Zulieferer <strong>–</strong> hier Autoneum <strong>–</strong><br />
sind gerade bei deutschen Edelmarken<br />
gefragt. Foto: Autoneum<br />
50<br />
<strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
HANDEL & AFTERSALES<br />
Hiesige Fahrzeughersteller wie<br />
Carrosserie Hess geniessen weltweites<br />
Renommée. Foto: Carrosserie Hess<br />
«Der Wandel ist nicht leicht, aber machbar!»<br />
Was hat Schulze überrascht? «Dass es noch<br />
viel Effizienzpotenzial in der Digitalisierung<br />
gibt und wie sich die Kundenstruktur durch<br />
die E-Mobilität verändert.» Denn die Schweiz<br />
liefert bisher vor allem an deutsche Edelmarken.<br />
Betrachtet man Automarken, in denen<br />
Schweizer Teile stecken, liegen auf den Rängen<br />
zwei bis sechs VW, Audi, BMW, Volvo<br />
und Porsche. Doch auf Platz 17 kommt Tesla,<br />
auf Rang 24 mit BYD neu der chinesische E-Gigant,<br />
und auch die Autokonzerne SAIC, FAW,<br />
Dongfeng und BAIC legen zu. Allerdings:<br />
Keine Automarke ist so sehr Schweiz wie die<br />
älteste überhaupt. Die Nummer 1 der Zulieferer-Hitliste<br />
heisst Mercedes-Benz; mehr als die<br />
Hälfte der hiesigen Firmen liefern den Schwaben<br />
etwas zu.<br />
•<br />
Grösster Absatzmarkt ist Deutschland<br />
Der Kosten- und Effizienzdruck steige, so<br />
Schulze. Zwar sei die Branche «grundsätzlich<br />
stabil». Material- und Energie- und Lohnkosten<br />
und Fachkräftemangel seien jedoch<br />
Challenges. «Und die Stärke des Schweizer<br />
Frankens», schliesslich ist die Branche exportorientiert:<br />
Deutschland vor Osteuropa,<br />
China und Nordamerika sind die Hauptmärkte.<br />
Der Bogen der Anbieter reicht von<br />
Fahrzeugherstellern wie Carrosserie Hess aus<br />
Bellach SO über Teilelieferanten wie Autoneum<br />
aus Winterthur ZH (Weltmarktführer<br />
Thermo- und Akustikmanagement) oder Spezialisten<br />
wie Sika (Baar ZG, Klebstoffe) zu Maschinenbauern<br />
wie Reishauer aus Wallisellen<br />
ZH (Zahnradschleifmaschinen). Und: 69 Prozent<br />
der Unternehmen sind KMU.<br />
Kein Problem mit der Antriebswende<br />
Gefragt ist Hightech. Schulze nennt zum Vergleich<br />
eine Studie zur italienischen Zuliefererbranche.<br />
Die kam auf zehn Prozent Mitarbeitende<br />
in Forschung und Entwicklung, in<br />
der Schweiz sind es zwanzig Prozent. Doch<br />
die Schweiz hat auch Aufholbedarf: bei Digitalisierung<br />
und Automation. Keine Sorge<br />
scheint der Antriebswandel zu bereiten, obwohl<br />
Antriebe die grosse Stärke der Schweiz<br />
sind. Knapp vier Fünftel der damit befassten<br />
Firmen liefert Verbrennerkomponenten, aber<br />
bereits mehr als die Hälfte für E-Antriebe zu.<br />
Aus Sicht der Zulieferer «löst die E-Mobilität<br />
nicht die Verbrenner ab, sondern kommt parallel».<br />
Zudem komme alles langsamer als erwartet.<br />
«Ich sehe derzeit niemand Schlange<br />
stehen nach Elektroautos.»<br />
E-Autos bringen neue Kunden aus<br />
China<br />
Laut der Studie erwarten zwar 30 Prozent der<br />
befragten Unternehmen einen Umsatzrückgang,<br />
70 Prozent jedoch gleichbleibende oder<br />
steigende Umsätze. «Es sieht also nicht aus,<br />
als würden die Leute bald auf der Strasse stehen»,<br />
bringt es Anja Schulze auf den Punkt.<br />
Firmen mit Digitalisierungsprojekten<br />
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Für den Kurs «Innovathon: Die Digitalisierung<br />
der Mobilität» sucht die Universität Zürich<br />
(UHZ) Unternehmen, die im September und<br />
Oktober <strong>2024</strong> eine Digitalisierungs-Problemstellung<br />
von Studierenden lösen lassen<br />
möchten. Bereits dabei am zum vierten Mal<br />
ausgetragenen Kurs waren zum Beispiel Ikea<br />
oder der TCS; vergangene Resultate waren<br />
etwa Ideen, um Ride-Sharing attraktiver zu<br />
gestalten.<br />
Die Idee: Gegen einen Sponsorenbeitrag<br />
bearbeiten Studierende der UHZ eine Fragestellung<br />
aus der Praxis eines Unternehmens<br />
<strong>–</strong> eine innovative Idee der Zusammenarbeit,<br />
die den Studierenden wie den Firmen dient<br />
und beispielsweise auch ein Schlüssel sein<br />
kann, künftige Mitarbeitende zu rekrutieren.<br />
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51
HANDEL & AFTERSALES<br />
Der CEO der ESA im Interview<br />
«Garagen sind das Rückgrat des<br />
Individualverkehrs»<br />
Seit 2017 ist Giorgio Feitknecht der CEO der ESA. Im Vorfeld der ESA-Generalversammlung am 15. <strong>Mai</strong> blickt<br />
der studierte Betriebwirtschafter und eidg. dipl. Logistikleiter im Interview zurück und nach vorne <strong>–</strong> und verrät,<br />
wieso der intensive Kontakt zur Basis ein Muss ist. Timothy Pfannkuchen<br />
Giorgio Feitknecht, Sie sind seit 2011 bei der ESA, erst als Leiter<br />
Vertriebskanäle und seit mehr als sieben Jahren als CEO. Was hat<br />
sich im Rückblick im Autogewerbe besonders stark verändert?<br />
Giorgio Feitknecht: In diesen über zehn Jahren ist das Thema Umwelt<br />
gesellschaftlich wie auch politisch stark und mit grundlegenden<br />
Auswirkungen auf die Automobilbranche in den Vordergrund gerückt.<br />
Dies stellt meines Erachtens die grösste Veränderung dar. Repräsentativ<br />
dafür ist für mich, dass 2013 die ersten Tesla Model S importiert<br />
wurden <strong>–</strong> und bereits heute bieten praktisch alle<br />
Hersteller auch Elektro- und Hybridfahrzeuge an.<br />
Von rund 4,7 Millionen registrierten Personenwagen<br />
sind bereits 3,3 Prozent reine E-Fahrzeuge;<br />
bei den Neuwagenverkäufen lag der Anteil 2023<br />
bei 21 Prozent. Mit dieser Entwicklung sind verstärkt<br />
wichtige Themen wie Energiepolitik und<br />
Infrastruktur-Investitionen aufgekommen und<br />
haben direkte Konsequenzen für das Garagengewerbe.<br />
Sie bedingen breiteres Know-how in der<br />
Werkstatt wie im Verkauf, was es in Zeiten von<br />
Arbeits- und Fachkräftemangel nicht einfacher<br />
macht. Sehr positiv war, wie das Thema KFZ-Bekanntmachung<br />
politisch vorangetrieben wurde. Die Überführung der<br />
bestehenden KFZ-Bekanntmachung der Weko in eine verbindliche<br />
Verordnung per 1. Januar <strong>2024</strong> war ein wichtiger Schritt für das Automobilgewerbe.<br />
Zusammengefasst waren es sehr bewegte und interessante<br />
Jahre, welche die gesamte Branche vor grosse Herausforderungen<br />
gestellt haben und uns auch in Zukunft prägen werden.<br />
«Für Garagisten sind<br />
Garagenkonzepte<br />
ein sehr gutes<br />
Instrument.»<br />
Giorgio Feitknecht,<br />
CEO der ESA<br />
Was sind aus Ihrer Sicht die derzeit grössten Chancen und<br />
Challenges für Schweizer Garagen?<br />
Die Garagen- und Carrosseriebetriebe sind das Rückgrat des motorisierten<br />
Individualverkehrs in der Schweiz! Ohne sie gibt es keine Individualmobilität.<br />
In Anbetracht dessen, dass der Schweizer Fuhrpark<br />
noch wachsen wird, bedeutet dies, dass das Garagengewerbe notwendig<br />
und unabdingbar ist und bleibt. Betriebe, die über qualifizierte Mitarbeitende<br />
verfügen, die technologieoffen sind, ihr Know-how laufend<br />
aktualisieren respektive ausbauen und eine gute, nachhaltige Kundenbeziehung<br />
pflegen, werden auch in Zukunft gut ausgelastet sein. Somit<br />
ist auch gesagt, was die Challenges sind: die Ausbildung sowie das Rekrutieren<br />
von Arbeits- und Fachkräften, Aneignung von spezifischem<br />
Know-how durch Weiterbildung, gute Kundenbeziehungen und eine<br />
faire und partnerschaftliche Zusammenarbeit mit den Autoherstellern.<br />
Die ESA selbst hat enorm in die<br />
Digitalisierung investiert.<br />
Sind Sie mit den Resultaten zufrieden?<br />
Die Digitalisierung ist für ein Grosshandelsunternehmen<br />
wie die ESA absolut entscheidend. Aus<br />
diesem Grund haben wir in der Vergangenheit<br />
viel investiert und werden dies auch in Zukunft<br />
tun. In der Schnittstelle zu unseren Kundinnen<br />
und Kunden haben wir den ESA-eShop laufend<br />
technisch und in den Funktionalitäten weiterentwickelt.<br />
Dieser funktioniert seit Jahren stabil,<br />
wird von Kundinnen und Kunden geschätzt<br />
und rege genutzt: 80 Prozent der Bestellungen von Verbrauchsgütern<br />
kommen über den E-Shop. Auch firmenintern, zum Beispiel für die<br />
Steuerung der Logistikprozesse, sind wir auf eine gut funktionierende<br />
IT-Infrastruktur angewiesen. In diesem Bereich investieren wir ebenfalls<br />
laufend, um noch stärker an Effizienz zu gewinnen und um über<br />
moderne, stabile und sichere Systeme zu verfügen.<br />
Wie beurteilen Sie denn die Themen Neuwagenverkäufe und<br />
Agenturmodelle?<br />
Die Neuwagen-Verkaufszahlen während der Corona-Jahre waren eine<br />
wesentliche Veränderung. Die Zahlen haben sich 2023 ein wenig erholt,<br />
sind aber immer noch nicht auf dem Vor-Corona-Niveau. Eine<br />
komplette Erholung wird wahrscheinlich auch <strong>2024</strong> noch nicht stattfinden.<br />
Und neue Vertriebsmodelle sind ein Thema, welches immer<br />
wieder zur Debatte steht. Da scheinen noch viele Fragen offen zu sein.<br />
Die ESA hatte 2022 einen Rekordumsatz.<br />
Wie war 2023, und wie sieht die Aftermarket-Zukunft aus?<br />
An der kommenden ESA-Generalversammlung dürfen wir ein positives<br />
Ergebnis für 2023 präsentieren, welches umsatzmässig leicht<br />
unter dem Rekordjahr 2022 liegt. Das verdanken wir ganz besonders<br />
der grossen Verbundenheit unserer Kundinnen und Kunden und dem<br />
Engagement unserer Mitarbeitenden. Zu Ihrer Frage bezüglich der<br />
Aftermarket-Zukunft: Der wachsende Schweizer Fuhrpark muss, wie<br />
bereits erwähnt, unterhalten werden. So spielen die Garagen- und<br />
Carrosseriebetriebe bei Reparatur- und Wartungsarbeiten auch weiterhin<br />
eine wichtige Rolle, was sich auch positiv auf den Aftermarket<br />
auswirkt.<br />
Fortsetzung Seite 54<br />
52<br />
<strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
HANDEL & AFTERSALES<br />
Giorgio Feitknecht ist seit<br />
2011 bei der ESA und seit<br />
2017 deren CEO. Foto: ESA<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> 53
HANDEL & AFTERSALES<br />
Die ESA bietet Werkstattkonzepte wie «Le Garage» an.<br />
Ist das ein Wachstumsmarkt <strong>–</strong> und warum?<br />
Die ESA verfügt über drei eigene Garagenkonzepte: Le Garage, Sympacar<br />
und Checkbox. Bei allen drei ist die Anzahl der Konzeptpartner<br />
in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen. Für Garagisten sind die<br />
Garagenkonzepte ein sehr gutes Instrument, um ihre Mehrmarkenkompetenz<br />
gezielt nach aussen zu tragen. So kann die Werkstattauslastung<br />
erhöht und das Kundenportfolio erweitert werden, was auch<br />
dem Verkauf zugutekommt. Daher erwarten wir, dass sich die positive<br />
Entwicklung fortsetzen wird.<br />
Neue Technologien und Fahrzeughersteller verändern Ihre<br />
Branche. Gibt es neue Schwerpunkte beim Sortimentsausbau,<br />
beispielsweise durch die E-Mobilität oder chinesische<br />
Automarken?<br />
Der Sortimentsausbau ist ein laufender Prozess, der absolut notwendig<br />
ist, um die wachsenden Kundenbedürfnisse abzudecken. Die Vielfalt<br />
an Fahrzeugen, Modellen und Technologien nimmt stetig zu. Wir<br />
müssen weiter für ältere Fahrzeuge liefern können und zugleich neue<br />
Artikel in den Katalog aufnehmen.<br />
Apropos Veränderung: Die 1930 von 24 Garagisten gegründete ESA<br />
ist eine Genossenschaft. Passt diese traditionsreiche und sehr<br />
schweizerische Rechtsform noch in unsere schnelllebige Zeit?<br />
Schnelllebigkeit und Genossenschaft: Das ist bei der ESA absolut kein<br />
Problem. Ich habe noch nie erlebt, dass die Rechtsform Genossenschaft<br />
ein reelles Hindernis gewesen wäre. Die klare Regelung der<br />
Verantwortungen und Kompetenzen sowie die grosse Flexibilität der<br />
ESA-Behörden haben uns bis heute immer erlaubt, die Geschäfte in<br />
der Geschwindigkeit zu realisieren, die wir uns vorgenommen hatten.<br />
Ich bin überzeugt, dass die Genossenschaft schon immer und in Zukunft<br />
eine sehr zweckmässige und gute Rechtsform für die ESA ist.<br />
Sie ermöglicht den rund 7000 Mitinhaberinnen und Mitinhabern, individuelle<br />
Interessen zu bündeln, demokratisch mitzubestimmen und<br />
ihre unternehmerische Freiheit zu bewahren.<br />
Wie hält man als CEO bei 7000 Mitinhaberinnen und<br />
Mitinhabern den Kontakt zur «Basis»?<br />
Ich erachte den Kontakt zu den ESA-Mitinhaberinnen und -Mitinhabern,<br />
Kundinnen und Kunden als sehr wichtig, weil ich dadurch sehr<br />
viel erfahre und mitbekomme. Diesen Kontakt pflege ich grundsätzlich<br />
über zwei Schienen: Einerseits besuche ich persönlich jährlich<br />
eine Vielzahl von Betrieben jeder Grösse und Ausprägung in der ganzen<br />
Schweiz. Auf der anderen Seite versuche ich bei Branchenanlässen<br />
präsent zu sein, an denen ich immer interessante Unternehmer aus der<br />
Garagen- sowie Carrosseriebranche treffe. Und dann gibt es natürlich<br />
noch die ESA-Anlässe wie die anstehende Generalversammlung, die<br />
für das Networking sehr gut sind. Der sehr wichtige, laufende und<br />
intensive Kontakt wird bei der ESA auch durch viele weitere Mitarbeitende<br />
gepflegt, zum Beispiel durch Gebietsleiter und die Geschäftsführer.<br />
Verraten Sie uns noch vor der GV ein paar Neuigkeiten der ESA<br />
für das laufende oder nächste Jahr?<br />
Die grösste Neuigkeit <strong>2024</strong> wird die Eröffnung des Räderhotels in<br />
St. Gallen. Der Bau kommt gut voran, und wir werden im Oktober mit<br />
der Einlagerung der Kundenräder beginnen, die uns die Garagen anvertrauen.<br />
Das Räderhotel auf einer Baulandreserve direkt neben der<br />
neuen Geschäftsstelle wird eine Kapazität von circa 40 000 Rädern haben.<br />
Zudem wird die ESA in Zukunft sicher noch weitere Räderhotels<br />
in Betrieb nehmen.<br />
•<br />
Weitere Infos unter:<br />
esa.ch<br />
Der Verkaufsladen am<br />
ESA-Hauptsitz in Burgdorf BE.<br />
Foto: ESA<br />
54<br />
<strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
SPONSORED CONTENT<br />
Digital einfach, einfach digital!<br />
Es ist an der Zeit, dass auch Garagen und Carrosserien zu den Profiteuren der Digitalisierung gehören. Mit<br />
der neuen Lösung «Digitale Werkstatt» von GCS können alle Betriebe von vereinfachten Arbeitsabläufen<br />
und KI-Lösungen profitieren. Arbeiten, die immer wieder gemacht werden müssen, übernimmt die Software <strong>–</strong><br />
was den Betrieb effizienter macht. Reto Dellenbach, CEO GCS Schweiz AG<br />
Reto Dellenbach, CEO GCS Schweiz AG<br />
Digitale Werkstatt<br />
Die digitale Werkstatt ist im<br />
Hier und Jetzt angekommen<br />
und keine Zukunftsvision<br />
mehr. Alle Informationen, egal auf welchem<br />
Endgerät, sind mit dem DMS/BMS der GCS<br />
heute schon im Einsatz und nicht nur für die<br />
grösseren Betriebe eine grosse Erleichterung.<br />
Digitale Werkstatt: Neue, einfache Module mit klaren Preisen.<br />
Der neue Werkstattkatalog,<br />
ein Quantensprung<br />
Stellen Sie sich vor, Sie brauchen einen<br />
Mausklick für die Suche der Ersatzteile und<br />
Arbeitswerte für den Ersatz einer Frontscheibe,<br />
Bremsen, Auspuff oder den kompletten<br />
Service mit allen Teilen, etc.<br />
Mit dem neuen GCS-Werkstatkatalog powered<br />
by gt motive ist genau das möglich. Nach<br />
Ihrer Auswahl werden in wenigen Sekunden<br />
via Chassisnummer-Abfrage (VIN) die zum<br />
Fahrzeug gehörenden Teile <strong>–</strong> mit für die Reparatur<br />
notwendigen Zusatzteilen wie Klammer<br />
oder Montagesätzen und den vom Hersteller<br />
festgelegten Arbeitswerten (AW/Stunden) <strong>–</strong><br />
direkt in den Auftrag übergeben.<br />
Ersatzteilbestellung so einfach wie<br />
noch nie<br />
Ein Jahr Analyse und viele Gespräche mit unseren<br />
Kunden haben die Herausforderungen im<br />
Bereich der Ersatzteilbeschaffung aufgezeigt.<br />
Es gibt viele Katalog- und Kalkulationssysteme<br />
und alle liefern OEM-Ersatzteilnummern,<br />
die manchmal stimmen, aber nicht<br />
immer. Mit unserem GCS-Werkstattkatalog<br />
erhalten Sie korrekten Nummern, oder mit<br />
dem Q-Check, wenn die Teile aus einem anderen<br />
System kommen, melden wir Ihnen,<br />
welche Nummern nicht zum Fahrzeug passen,<br />
bevor Sie die Bestellung aufgeben.<br />
Die Bestellung bei dem Lieferanten Ihrer<br />
Wahl machen Sie dann per Mausklick. Bei<br />
online angebundenen Lieferanten wie Emil<br />
Frey (FIBAG) erhalten Sie Verfügbarkeit, EKsowie<br />
VK-Preise gleich angezeigt. Lieferanten,<br />
die noch keine online-Anbindung haben, erhalten<br />
ein E-<strong>Mai</strong>l mit Chassisnummer und<br />
Link zum Auftragsdossier und den Fotos, die<br />
im DMS bereits erfasst sind.<br />
One-Click-Auswahl für Teile und Arbeit.<br />
KI basierter Fahrzeugausweisscanner<br />
Mit dem neuen, KI basierten<br />
Fahrzeugausweisscanner liefern<br />
wir erstmalig im DMS die Möglichkeit,<br />
Fahrzeugausweise per Foto aufzunehmen <strong>–</strong><br />
und innert weniger Sekunden erhalten Sie die<br />
Kundenadresse und die Fahrzeugdaten, angereichert<br />
mit Daten von der ASTRA-Datenbank,<br />
zudem werden die Stammdaten gleich<br />
erfasst (sehen Sie via QR-Code das Produktevideo,<br />
in dem die Funktionen in 90 Sekunden<br />
vorgestellt werden). Das spart viel Zeit und<br />
erhöht die Datenqualität.<br />
Mit Lösungen von GCS sind Sie immer einen<br />
Schritt weiter und digitaler und haben einen<br />
Partner, der Sie versteht.<br />
Lösungen für die Branche mit Power auf<br />
Dauer!<br />
•<br />
Weitere Infos unter:<br />
digitale-werkstatt.gcsag.ch<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> 55
HANDEL & AFTERSALES<br />
Mit seinem Tatuus F4 T014 Turbo<br />
errang Joel Burgermeister letztes<br />
Jahr Klassensieg um Klassensieg.<br />
Foto: Joel Burgermeister/zvg<br />
Der schnellste Automech der Schweiz<br />
Ein Tanz auf<br />
Messers Schneide<br />
Im Beruf kümmert sich Joel Burgermeister als «Mech» einer AGVS-Garage um die Autos der Kundinnen und<br />
Kunden. In der Freizeit um seinen Formel-4-Boliden, mit dem er letztes Jahr Bergrenn-Sieg an Bergrenn-Sieg<br />
reihte. Auch für diese Saison hat er hohe Ziele. Jürg A. Stettler<br />
Es ist ausnehmend flach hier, unweit des<br />
Bodensees. Blühende Apfelbäume säumen<br />
den Weg im Thurgau. Dennoch soll hier jener<br />
Fahrer leben, der am schnellsten Berge hochdonnert?<br />
Wir lassen uns überraschen <strong>–</strong> und<br />
treffen Joel Burgermeister bei sich daheim in<br />
Holz bei Egnach TG. Der 33-Jährige kommt<br />
gerade von der Arbeit beim AGVS-Mitglied<br />
Garage Bressan, Arbon TG. Denn obwohl<br />
Burgermeister ein Vollblut-Motorsportler ist,<br />
absolviert er als Automechaniker ein 100-Prozent-Pensum<br />
bei der Garage Bressan. «Manchmal<br />
ist es schon eine rechte Belastung», gesteht<br />
er, und trotzdem strahlen Burgermeisters<br />
Augen. «Ich habe 2018 einmal eine Pause gemacht,<br />
aber sofort gemerkt: Mir fehlt was. Ich<br />
kann ohne Motorsport nicht sein», meint er zu<br />
uns fast entschuldigend.<br />
Motorsport von klein auf im Blut<br />
Angefangen hat die Motorsport-Leidenschaft<br />
beim Thurgauer mit sechs Jahren, jedoch noch<br />
auf zwei Rädern. Vom kleinen Motocross-Töff<br />
wechselte er mit elf Jahren zum Kartsport und<br />
zeigte früh sein grosses Talent. Er gehörte<br />
schon bald zu den Stammgästen der Sulgener<br />
Kartbahn und nahm ab 2007 auch an nationalen<br />
und internationalen Wettkämpfen teil.<br />
2009 qualifizierte er sich sogar für die Kart-<br />
WM in Ägypten und erfuhr dort, mit welch<br />
harten Bandagen international gefahren wird.<br />
«Ich war stets mit Herzblut dabei, wollte aber<br />
auch den technischen Hintergrund verstehen<br />
und nicht einfach reinsitzen und losfahren»,<br />
erinnert sich der gelernte Autofachmann.<br />
Als Schweizer, für den die nächste Rennstrecke<br />
wegen des Rundstreckenverbots selbst für<br />
simple Trainings oder Setup-Tests immer im<br />
Ausland liegt, ist Motorsport finanziell eine<br />
Herausforderung. «Ich habe mir das Ziel gesetzt,<br />
mein zugegeben kostspieliges Hobby<br />
selbst zu finanzieren über eigene Mittel und<br />
natürlich gerne auch Sponsoren», verrät Burgermeister.<br />
Darum fahre er Bergrennen; diese<br />
seien selbst für Privatiers noch finanziell<br />
stemmbar. «Hier kann man mit einem überschaubaren<br />
Budget einiges bewirken», erklärt<br />
er. Für <strong>2024</strong> ist noch nicht final entschieden,<br />
mit welcher Optik sein Tatuus F4 T014 Turbo<br />
das erste Bergrennen der Saison in Angriff<br />
nimmt. «Ich habe einen Designvorschlag für<br />
die Beklebung, aber bin noch in Verhandlungen<br />
mit Sponsoren», so der mehrfache Klas-<br />
56<br />
<strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
HANDEL & AFTERSALES<br />
sensieger. Auch die Sponsorensuche übernimmt<br />
er selbst; bei dieser Wirtschaftslage<br />
kein Zuckerschlecken.<br />
Neben dem 100-Prozent-Pensum als Automechaniker bei einem AGVS-Mitglied schraubt der 33-Jährige danach<br />
auch noch in der heimischen Garage in Holz bei Egnach TG an seinem Boliden. Foto: AGVS-Medien<br />
Reifenfrage ist noch offen<br />
Mehr Kopfzerbrechen als die Folienbeklebung<br />
seines Formel-Renners bereiten Burgermeister<br />
die Reifen. Seine bisherige Marke kann aktuell<br />
nicht die passenden Dimensionen liefern.<br />
«Ich habe noch Restbestände der letzten Saison,<br />
aber für eine komplette Bergsaison reicht<br />
es nicht mehr. Daher plane ich <strong>2024</strong> als Übergangssaison<br />
und will 2025 mit neuen Reifen<br />
wieder voll angreifen.» Und wieder leuchten<br />
seine Augen. Einfach mitzufahren ist nicht<br />
das Ding des wohl schnellsten Mechanikers<br />
der Schweiz: Letztes Jahr hat Joel Burgermeister<br />
Klassensieg um Klassensieg in der Zweiliter-Klasse<br />
geholt, alle sechs bestrittenen Rennen<br />
gewonnen und fünf davon in Rekordzeit.<br />
«Während der Fahrt blende ich die Gefahr<br />
aus. Ich muss in den gut zwei bis vier Minuten<br />
Fahrt die maximale Leistung abrufen. Bremsund<br />
Einlenkpunkte müssen sitzen, schliesslich<br />
fährt man viele Kurven blind an <strong>–</strong> da ist<br />
volle Konzentration gefragt. Es ist ein Tanz<br />
auf Messers Schneide, denn bei Bergrennen<br />
gibt es keine Auslaufzonen», erklärt Burgermeister<br />
ganz nüchtern.<br />
Ein Tag für den Komplettaufbau<br />
Trotzdem ist dosiertes Risiko gefragt, wenn<br />
auch in einem sehr engen Bereich. Schliesslich<br />
will der Renn-Crack nicht crashen, sondern<br />
sich verbessern <strong>–</strong> und siegen. «Beim 52. Bergrennen<br />
am Gurnigel wollte ich nach Bestzeit<br />
im ersten Lauf zu viel und touchierte im zweiten<br />
die Leitplanken. Zum Glück entstand kein<br />
zu grosser Schaden», bilanziert er und blickt<br />
auf seinen in Einzelteilen vor ihm liegenden<br />
Boliden und das hochfeste Monocoque aus<br />
Karbon, das ihm beim Crash Sicherheit bietet.<br />
Fortsetzung Seite 58<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> 57
HANDEL & AFTERSALES<br />
Noch revidiert er den Renner und dessen Komponenten.<br />
Diese stehen in der heimischen Garage<br />
neben einem Ford Escort Cosworth mit<br />
Staubpatina: Auch für Burgermeister hat der<br />
Tag nur 24 Stunden. Daher kommt der Cosworth<br />
zugunsten des Formel-Boliden aktuell<br />
etwas zu kurz.<br />
«Komplett zerlegt brauche ich einen Tag, bis<br />
mein Tatuus wieder auf den Rädern steht»,<br />
sinniert er, während er an ein einer Aufhängung<br />
eine Schraube nachzieht. «Ich habe<br />
schon neue Aerodynamik-Teile verbaut und<br />
dann beim Setup fürs Rennen feststellen müssen,<br />
dass es ein Rückschritt war», ergänzt<br />
Burgermeister. «Dann müssen die Teile eben<br />
wieder runter.» Eine Aufgabe, die er an den<br />
Rennwochenenden als One-Man-Team selbst<br />
stemmt. «Ich bin ein eher misstrauischer<br />
Mensch, daher mache ich vieles lieber gleich<br />
allein. Zudem kann ich höchstens die Unkosten<br />
übernehmen, aber keinen Lohn zahlen.»<br />
Im Bergrennsport sei man trotz der Konkurrenz<br />
am Berg dafür sehr kollegial unterwegs<br />
und helfe einander aus: eine eingeschworene<br />
Gemeinschaft, die sich schätzt.<br />
Mehr Leistung für den Renner<br />
Ein nicht ganz unwichtiges Teil fehlt beim<br />
munteren Komponenten-Puzzle in der Egnacher<br />
Garage von Joel Burgermeister aktuell<br />
noch: der Motor. «Der ist gerade in Italien<br />
bei den Spezialisten von LRM Motors. Auch<br />
als Automechaniker müsste ich viel Lehrgeld<br />
bezahlen, wenn ich zu viel selbst daran<br />
Aus dem Anhänger, in dem Joel Burgermeister auch eine Schlafkoje und eine Dusche eingerichtet hat,<br />
holt er die Front seines Boliden. Fotos: AGVS-Medien<br />
arbeite», gesteht er. Für diese Saison sollen<br />
noch ein paar PS mehr aus dem einstigen<br />
Abarth-500er-Aggregat gekitzelt werden. «Bislang<br />
sind es 320 PS aus den ursprünglich 1,4<br />
Litern Hubraum. Ideal wären aus den heute 1,1<br />
Litern Hubraum einige mehr.» Dies, obwohl<br />
die 320 PS beim einsitzigen Rennboliden auf<br />
lediglich 500 Kilo treffen. «An meinem Tatuus<br />
auf Formel-4-Basis wurde auch sonst bereits<br />
viel abgeändert, er hat auch breitere Räder»,<br />
erläutert Joel Burgermeister. Zum Einsatz<br />
kommen zudem ein sequenzielles Sechsgang-<br />
Getriebe mit Paddle-Shift am Lenkrad und<br />
statt einer normalen Ölwanne eine Trockensumpfschmierung.<br />
Anfang Juni soll es losgehen<br />
«Abgaskrümmer, Turbolader und weitere<br />
Komponenten sind ebenfalls <strong>–</strong> nennen wir<br />
es einmal so <strong>–</strong> leicht angepasst», meint der<br />
schnelle Thurgauer schmunzelnd und wirft<br />
einen kurzen Blick auf sein E-<strong>Mai</strong>l-Konto.<br />
«Eigentlich sollte ich News zum Motor aus Italien<br />
haben, aber die stehen noch aus.» Durch<br />
solche Verzögerungen lässt sich Burgermeister<br />
freilich schon lange nicht mehr aus der<br />
Ruhe bringen. Er gibt einfach seinerseits stets<br />
Vollgas.<br />
Aktuelles Ziel: ein Start an einem der bekanntesten<br />
Bergrennen Europas, dem Ecce Homo<br />
im tschechischen Sternberk Anfang Juni.<br />
Hier donnern seit 1905 Wagemutige über die<br />
seit 1981 regelmässig zur Europa-Bergmeisterschaft<br />
gehörende, kurvige und rund 7,8 Kilometer<br />
lange Strecke. «Die Strecke kenne ich<br />
von den letzten Siegen 2022 und 2023 gut,<br />
deshalb bin ich bezüglich Saisonstart zuversichtlich,<br />
auch wenn es mit dem Motor noch<br />
dauern sollte», verrät der «Mech», der sich<br />
auch anhand seiner Onboard-Videos oder<br />
durch Ablaufen und Abfahren der Strecke<br />
die wichtigen Punkte auf seinem Weg nach<br />
oben merkt. «Neben den vorhandenen Geländemarken<br />
setzen wir auch eigene Marken.<br />
Das hilft, um schnell zu sein.» Und die<br />
Chancen stehen gut, dass Joel Burgermeister<br />
dies auch <strong>2024</strong> sein wird. •<br />
Aktuell ist der Thurgauer Automechaniker noch mit der Revision seines Formel-4-Renners beschäftigt.<br />
58<br />
<strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
AkzoNobel bringt ein umfassendes<br />
Sortiment radartransparenter<br />
Farbtonmischrezepturen mit Erstausrüster-Zulassung<br />
auf den Markt<br />
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für die neusten Informationen<br />
sikkensVR.DACH<br />
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AkzoNobelVRDACH
HANDEL & AFTERSALES<br />
Swiss Automotive Show <strong>2024</strong><br />
Fachwissen aus erster Hand<br />
Am 30. und 31. August findet zum ersten Mal in Bern die siebte Swiss Automotive Show statt. Ein Termin,<br />
den man sich vormerken sollte: An der SAS gibt es Fachwissen, Produkt- und Dienstleistungsneuheiten für<br />
Garagen, Carrosserien, Lackierereien und alle Interessierten. Jürg A. Stettler<br />
Über 130 Aussteller machen die Swiss<br />
Automotive Show (SAS) in Bern zu einem<br />
Treffpunkt schlechthin fürs Autogewerbe.<br />
«Wir decken die ganze Bandbreite des Derendinger-Sortiments<br />
ab. An der Messe hat man<br />
zudem die einmalige Gelegenheit, direkt mit<br />
Herstellern und Lieferanten in Kontakt zu treten<br />
und so Informationen und Hilfe für den<br />
Alltag aus erster Hand zu erhalten», erläutert<br />
Sébastien Moix, Marketing-Direktor von Derendinger.<br />
Und Karl Heusi, CEO Derendinger,<br />
ergänzt: «Nicht verpassen sollte man auch<br />
unser ‹Carrosserie Spezial›. Denn Garagen und<br />
Carrosserie-Betriebe rücken im Alltag immer<br />
näher zusammen, und dem tragen wir an der<br />
SAS <strong>2024</strong> ebenfalls Rechnung.»<br />
Ausserdem erwarten die Besucherinnen und<br />
Besucher am 30. und 31. August in Bern<br />
noch zwei Sonderausstellungen. Zum einen<br />
zu ADAS und autonomem Fahren, denn inzwischen<br />
können selbst erfahrene Profis bei<br />
den ganzen ADAS (Advanced Driver Assistance<br />
Systems, also Fahrassistenzsysteme)<br />
und Kalibrierungsaufgaben an Grenzen stossen,<br />
ist man nicht auf dem Stand der Technik.<br />
Dabei bieten sich Chancen für lukrative<br />
Zusatzgeschäfte. Zum anderen beleuchtet<br />
Sonderausstellung zwei das Thema «Alternative<br />
Antriebssysteme & E-Mobilität» und<br />
zeigt aktuelle Trends, die bald den Werkstattalltag<br />
bestimmen dürften.<br />
Daneben finden sich an der SAS <strong>2024</strong> wieder<br />
eine Fülle an Produkt- und Dienstleistungs-<br />
Neuheiten, schliesslich sind sieben der zehn<br />
grössten europäischen Teilehersteller Ende<br />
August in Bern vertreten. Verschiedene Live-<br />
Demos liefern vertiefende Einblicke: Ein grosser<br />
Vorteil einer solchen Messe, an der man<br />
Maschinen, Werkzeuge und hilfreiche Tools<br />
live in Aktion erleben kann und so wichtiges<br />
Hintergrundwissen erhält.<br />
Nicht fehlen darf an der Swiss Automotive<br />
Show das musikalische Highlight am Freitag.<br />
Und hier geht es <strong>2024</strong> richtig rockig zu und<br />
her. Die Tessiner Band CoreLeoni mit dem<br />
Gotthard-Gitarristen Leo Leoni, die das Frühwerk<br />
von Gotthard neu interpretierte und<br />
von Anfang an Erfolge feierte, dreht gerne<br />
mächtig auf. Sie dürfte für einen fulminanten<br />
Abschluss des ersten SAS-Messetages sorgen.<br />
Alle diese SAS-Highlights sollte man sich<br />
nicht entgehen lassen! Weitere Infos zur<br />
Swiss Automotive Show <strong>2024</strong> gibt es unter<br />
anderem in der 24-seitigen Beilage zu diesem<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> oder natürlich unter<br />
swiss-automotive-show.ch.<br />
•<br />
Fotos: AGVS-Medien/CoreLeoni<br />
60<br />
<strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
HANDEL & AFTERSALES<br />
Garagen Marketing Camp <strong>2024</strong><br />
Sich den nötigen<br />
digitalen Drive sichern<br />
Bereits heute fürs Garagen Marketing Camp anmelden und<br />
am 13. Juni <strong>2024</strong> im neuen Stammhaus des Golf Sempach vom<br />
Branchen-Event profitieren. Foto: Garagen Marketing Camp<br />
Digitale Transformation ist mehr als ein simples Schlagwort,<br />
sondern hat tiefgreifende Auswirkungen auf den Alltag <strong>–</strong> auch<br />
den Garagenalltag. Wie man dies als Chance und nicht als Bedrohung<br />
wahrnehmen kann, zeigt das 5. Garagen Marketing Camp am<br />
13. Juni <strong>2024</strong>. Termin unbedingt vormerken.<br />
In einer Zeit, die von digitaler Transformation und dem Aufkommen<br />
disruptiver Technologien <strong>–</strong> nicht nur bei den Antriebstechnologien <strong>–</strong><br />
geprägt ist, fokussiert sich das diesjährige Garagen Marketing Camp<br />
auf die essenziellen Themen der Mobilitätsbranche. Unter dem Motto<br />
«Drive Digital» werden sich am 13. Juni <strong>2024</strong> bereits zum fünften Mal<br />
rund 150 Teilnehmende aus der Autobranche auf dem Golf Sempach<br />
treffen und austauschen. Vom neuesten Google-Update, das einen<br />
Einfluss auf den eigenen Google-Business-Auftritt der Garage haben<br />
kann, über Social-Media-Trends bis hin zum Einsatz von künstlicher<br />
Intelligenz in der Garage <strong>–</strong> dieser Event liefert spannende und<br />
vor allem handfeste Inputs für den Alltag. Die Co-Gründer Christian<br />
Panzeri und Beat Jenny haben zudem Experten zu den Themen Influencer<br />
Marketing, Employer Branding, was in Zeiten des Arbeits- und<br />
Fachkräftemangels immer wichtiger wird, und weiteren Aspekten des<br />
digitalen Marketings eingeladen. Neben erstklassigen Vorträgen bietet<br />
das Garagen Marketing Camp natürlich auch wieder exzellente<br />
Networking-Möglichkeiten und zwar nicht nur bei den interaktiven<br />
Workshops. Die Workshop-Gastgeber teilen ihr umfassendes Wissen<br />
und zeigen zudem praktische Anwendungen und Best Practices, die<br />
man problemlos gleich im eigenen Betrieb ein- und umsetzen kann.<br />
Und bei den CEO-Talks liefert beispielsweise Christoph Erni von Juice<br />
Technology, der vom einstigen Petrolhead zum Chef eines der führenden<br />
Ladestationen-Herstellers geworden ist, exklusive Einblicke.<br />
Weitere Vorteile des Events: Man kann sich als Teilnehmerin und Teilnehmer<br />
sein Tagesprogramm individuell zusammenstellen und somit<br />
perfekt auf seine eigene Bedürfnisse zuschneiden.<br />
•<br />
Anmeldung und weitere Details unter:<br />
marketing-camp.ch<br />
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© 2023 Axalta Coating Systems. All rights reserved.<br />
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Im Mittelpunkt unseres Geschäfts steht die feste Überzeugung, dass Nachhaltigkeit nicht nur ein Ziel ist, sondern<br />
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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> 61
POLITIK & RECHT<br />
Geschichte der Schweizer Autobahnen<br />
Einst waren Strassen eine<br />
«Bereicherung der Landschaft»<br />
Im Herbst stimmt die Schweiz über den geplanten Autobahnausbau ab. Nicht immer waren Schnellstrassen in<br />
diesem Land aber ein Stein des Anstosses. Früher wurden sie gar frenetisch bejubelt. Selbst von linker Seite.<br />
Yves Schott<br />
Es ist das Jahr 1955. Winston Churchill<br />
tritt als britischer Premierminister zurück.<br />
Die Bundesrepublik Westdeutschland<br />
wird ein souveräner Staat. Die Sowjetunion<br />
und sieben osteuropäische Länder unterzeichnen<br />
den Warschauer Pakt. Und in der Schweiz<br />
wird die erste Autobahn <strong>–</strong> oder zumindest ein<br />
Teilstück <strong>–</strong> eröffnet. Die Premiere erfolgt am<br />
11. Juni im Süden von Luzern, ungefähr dort,<br />
wo heute die Brauerei Eichhof steht.<br />
gesehen, als Zeichen des Fortschritts und der<br />
technischen Entwicklung. Eine Verschandelung<br />
der Natur? Im Gegenteil. Das «Vaterland»<br />
jubelt 1955 über die «harmonische Linienführung»<br />
der neuen Schnellstrasse, die<br />
die Landschaft «geradezu bereichert» habe.<br />
Heute ist dieser Abschnitt übrigens als E35<br />
Teil des europäischen Netzes zwischen Amsterdam<br />
und Rom.<br />
Rund vier Kilometer lang ist die Strecke, sie erstreckt<br />
sich zwischen Luzern und Ennethorw.<br />
In der Sonderbeilage der katholisch-konservativen<br />
Zeitung «Vaterland» heisst es damals:<br />
«Diese bahnbrechende Tat bedeutet einen<br />
Wendepunkt im schweizerischen Strassenbau.»<br />
Der Tag, so ist weiter zu lesen, sei mit der<br />
«Eröffnung der ersten Eisenbahnlinie Zürich-<br />
Baden» gleichzusetzen. Das Autobahnteilstück<br />
verfügt übrigens weder über Leitplanken noch<br />
Pannenstreifen, auch ein Tempolimit existiert<br />
keines! Platz hat es dafür für Fussgängerstreifen,<br />
Pferdefuhrwerke <strong>–</strong> und für Velos, wie Alexander<br />
Rechsteiner in seinem Blog fürs Nationalmuseum<br />
schreibt. Noch hat der Bund im<br />
Strassenbau übrigens keine Kompetenzen im<br />
Strassenbau, trotzdem unterstützt er das acht<br />
Millionen Franken teure Projekt zu 60 Prozent.<br />
Bau der Autobahn Luzern-Ennethorw bei der<br />
Grisigenstrasse um 1954. Foto: Staatsarchiv<br />
Luzern<br />
Auf dem Grauholz ertönt der<br />
«Berner Marsch»<br />
Ganz generell nimmt der Bau von Autobahnen<br />
in der Schweiz verhältnismässig spät<br />
Fahrt auf. 1950 sind insgesamt gerade einmal<br />
147000 Autos registriert. Dann, nach Ende<br />
des Zweiten Weltkriegs, steigt diese Zahl aufgrund<br />
des steigenden Wohlstands markant<br />
an und wächst innerhalb von zehn Jahren um<br />
das Dreieinhalbfache.<br />
Es herrscht also Aufbruchstimmung im Land.<br />
Autobahnen werden als Wirtschaftsmotor<br />
62<br />
<strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
POLITIK & RECHT<br />
Sehr ähnlich tönt es nur einige Jahre später.<br />
«Die Autobahn fügt sich ausgezeichnet in die<br />
herrliche bernische Landschaft ein», sagt alt<br />
Bundesrat Hans Peter Tschudi (†) 1962 auf dem<br />
Berner Grauholz. Der «Berner Marsch» ertönt,<br />
kurz darauf wird die Nationalstrasse 1, die<br />
heutige A1, für den Verkehr freigegeben. So beschreibt<br />
die «NZZ» die Szenerie. Tschudi, ein<br />
Sozialdemokrat, meint überzeugt: «Das Werk<br />
von uns Menschen beeinträchtigt das Bild der<br />
Heimat nicht.»<br />
«Kölliken dankt für die Autobahn»<br />
Selbstverständlich gibt es schon in dieser Zeit<br />
kritische Stimmen. Alles in allem allerdings<br />
überwiegt in Bezug auf den Strassenbau hingegen<br />
eine betont positive Gemütslage. Auf<br />
Brücken stehen Sätze wie «Kölliken dankt für<br />
die Autobahn». Wohnungen mit Blick auf die<br />
Nationalstrassen können gar zu besonders<br />
lukrativen Preisen vermietet werden <strong>–</strong> das<br />
will Satiriker Mike Müller, der die A1 2015 in<br />
einem Bühnenprojekt thematisierte, herausgefunden<br />
haben.<br />
Seit 1960 trägt der Bund die Verantwortung<br />
für den Bau von Autobahnen. Dem voraus<br />
geht 1956 eine Volksinitiative, eingereicht von<br />
ACS und TCS, die das Ziel hat, das Strassennetz<br />
zu verbessern. Mindestens die Hälfte aller<br />
Einnahmen durch die Mineralölsteuer auf<br />
Kraftstoffen soll für den Bau von Autostrassen<br />
verwendet werden. 1958 wird ein Gegenentwurf<br />
des Bundes mit 85 Prozent Ja-Stimmen<br />
angenommen.<br />
In den darauffolgenden Jahren wird kräftig<br />
investiert: Es kommen stetig neue Abschnitte<br />
hinzu, pünktlich zur Landesausstellung Expo<br />
64 erhält die Westschweiz mit der Strecke<br />
zwischen Genf und Lausanne ihre erste Autobahn.<br />
Der grösste Teil der Autobahnen wird<br />
zwischen 1965 und 1975 gebaut, bis 1980 sind<br />
mehr als 80 Prozent des Netzes vierspurig.<br />
Wichtige Meilensteine in dieser Phase sind die<br />
Eröffnung des San-Bernardino-Tunnels zum<br />
Jahresende 1967 und natürlich der Gotthard-<br />
Strassentunnel, der am 5. September 1980<br />
nach zehnjähriger Bauzeit fertiggestellt wird.<br />
Tempolimit? Fehlanzeige<br />
Mit dem Verkehr steigt jedoch auch die Zahl<br />
der Verkehrstoten. 1700 Menschen sterben<br />
1970 auf den Strassen <strong>–</strong> Grund dafür sind<br />
hauptsächlich fehlende Mittelleitplanken und<br />
Geschwindigkeitsbegrenzungen. Noch Anfang<br />
der 60er-Jahre will der Bundesrat von<br />
Tempolimits auf Autobahnen nichts wissen.<br />
Fortsetzung Seite 64<br />
Für eine Schweiz,<br />
die vorwärtskommt.<br />
JA Nationalstrassen<br />
Sicherung der<br />
Flyer des Pro-Komitees über das Referendum<br />
zu den Nationalstrassen.<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> 63
POLITIK & RECHT<br />
Die Obergrenze von 120 km/h gilt erst seit<br />
1985, vorher darf man teilweise bis zu 130<br />
Stundenkilometer schnell über den Asphalt<br />
brettern. Immerhin nimmt die Zahl der Verkehrstoten<br />
seit dem traurigen Höhepunkt von<br />
1970 stetig ab, 2023 liegt sie gemäss Bundesamt<br />
für Statistik noch bei 236 Personen.<br />
Heute beträgt die Länge des Nationalstrassennetzes<br />
2254 Kilometer. Es erfährt im Verlauf<br />
der letzten Jahre wegen Engpässen diverse Kapazitätserweiterungen:<br />
Die wichtigsten sind<br />
etwa die dritte Röhre des Bareggtunnels (2004),<br />
die Erweiterung des A1-Abschnitts zwischen<br />
Härkingen und Wiggertal (2015) auf sechs Spuren<br />
oder die Inbetriebnahme der dritten Gubriströhre<br />
(2023). Für die Region Zürich besonders<br />
wichtig ist die Westumfahrung mit dem<br />
Uetlibergtunnel (2009).<br />
Autobahnnetz kurz vor dem Kollaps<br />
So wichtig die Autobahnen für Güter- und<br />
Personenverkehr sind, so umstritten sind sie<br />
heute <strong>–</strong> das zeigt das Referendum gegen den<br />
geplanten Autobahnausbau (s. Box). Fakt ist:<br />
Seit 2010 hat sich die «Anzahl der erfassten<br />
Staustunden auf den Nationalstrassen mehr<br />
als verdoppelt, wobei in erster Linie die Staus<br />
wegen Verkehrsüberlastungen zunahmen»,<br />
wie es das Bundesamt für Statistik auf seiner<br />
Website schreibt. Konkret standen Schweizerinnen<br />
und Schweizer 2022, das sind die aktuellsten<br />
Daten des Bundes, knapp 40 000 Stunden<br />
im Stau. Im Vergleich zu 2021 bedeutet<br />
das ein Plus von 23 Prozent. Die Gründe sind<br />
klar: Die Schweiz hat als Wirtschafts- und<br />
Lebensstandort in den letzten Jahren weiter<br />
an Attraktivität gewonnen, die Bevölkerung<br />
wächst. Seit Ende Juni 2023 leben über neun<br />
Millionen Menschen hier, 1995 waren es erst<br />
sieben Millionen. Mit diesem Bevölkerungswachstum<br />
kann das Autobahnnetz nicht mithalten.<br />
Zum Vergleich: Seit 1990 ist es bloss<br />
um 25 Prozent gewachsen, das Verkehrsaufkommen<br />
in derselben Zeit allerdings um 130<br />
Prozent. An einem Montagabend von Bern<br />
nach Zürich fahren, ohne auch nur einmal in<br />
der Blechkolonne zu stehen? Unmöglich.<br />
Karte der Nationalstrassenplanung von 1958. Foto: Schweizerisches Bundesarchiv<br />
Die erste Autobahn der<br />
Schweiz. Die Strecke Luzern-<br />
Ennethorw um 1955. Foto:<br />
Staatsarchiv Luzern<br />
Und so ist die Geschichte des Schweizer Autobahnnetzes<br />
auch eine, die euphorisch beginnt<br />
und die der Schweiz wirtschaftlich lange den<br />
Rücken freigehalten hat <strong>–</strong> die mittlerweile aber<br />
zum politisch höchst emotionalen Zankapfel<br />
geworden ist. Dabei geht es in der aktuellen<br />
Diskussion nicht darum, das Autobahnnetz zu<br />
verlängern. Sondern es schlicht vor dem totalen<br />
Kollaps zu retten.<br />
•<br />
Darum geht es beim geplanten Autobahnausbau<br />
Um die Funktionsfähigkeit des Nationalstrassennetzes<br />
zu erhalten, will der Bund bis 2030 rund<br />
11,5 Milliarden Franken in Betrieb, Unterhalt<br />
und punktuelle Erweiterungen von Schweizer<br />
Autobahnen investieren. Vorgesehen ist unter<br />
anderem ein Ausbau der A1 zwischen Wankdorf<br />
und Kirchberg auf sechs Spuren sowie die<br />
Finanzierung des Rosenbergtunnels in St. Gallen<br />
oder des Rheintunnels in Basel. National- und<br />
Ständerat haben den Projekten zugestimmt,<br />
mehrere Verbände haben nun das Referendum<br />
dagegen ergriffen. Voraussichtlich im November<br />
kommt die Vorlage vors Volk.<br />
64<br />
<strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
Ausbildung Strassenhelferin/helfer<br />
mit eidg. Fachausweis<br />
Mit der Weiterbildung zur Strassenhelferin/<br />
Strassen helfer haben Sie die Möglichkeit, einen<br />
Lehrgang mit eidgenössisch anerkanntem Abschluss<br />
innerhalb von einem Jahr zu absolvieren.<br />
Sie können die Ausbildung mit der Vertiefungsrichtung<br />
Pannenhilfe oder Unfallhilfe abschliessen.<br />
Die Kursdaten sind auf unsere Webseite aufgeschaltet<br />
und Sie können sich bereits heute unter<br />
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anmelden.<br />
Für weitere Informationen steht Ihnen das<br />
Sekretariat per E-<strong>Mai</strong>l oder telefonisch gerne<br />
zur Verfügung.<br />
Trägerverein RoadRanger<br />
Sekretariat<br />
Wölflistrasse 5 3006 Bern<br />
Telefon 031 370 85 62<br />
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POLITIK & RECHT<br />
DAS SAGEN DIE EXPERTEN<br />
Rechtsratgeber<br />
§<br />
Gewährleistung und Garantie<br />
Beim Kauf von Fahrzeugen stellt sich regelmässig die Frage, wie lange Garagistinnen und Garagisten für<br />
auftretende Mängel verantwortlich gemacht werden können. Wichtig ist vor allem die Unterscheidung,<br />
ob Gewährleistungs- oder Garantieansprüche bestehen. Noemi Wyss und Tahir Pardhan<br />
Noemi Wyss, juristische Mitarbeiterin Rechtsdienst.<br />
Tahir Pardhan, Leiter Rechtsdienst & Politik.<br />
Im Alltag werden diese Begriffe zwar oft synonym verwendet, sie<br />
weisen aber in Wirklichkeit einige grundlegende Unterschiede auf.<br />
Das Eine stellt einen gesetzlichen Anspruch dar, das Andere ist<br />
wiederum eine freiwillige vertragliche Vereinbarung.<br />
Vorab ist zu definieren, was überhaupt unter einem Mangel zu verstehen<br />
ist. Ein Mangel liegt einerseits dann vor, wenn eine vertraglich<br />
zugesicherte Eigenschaft fehlt, also zum Beispiel dann, wenn das<br />
Fahrzeug nicht diejenige Innenausstattung aufweist, die vereinbart<br />
wurde. Ein Auto ist andererseits auch dann mangelhaft, wenn seine<br />
Fahrtüchtigkeit komplett aufgehoben oder erheblich eingeschränkt<br />
ist (Art. 197 Abs. 1 OR). Mit anderen Worten ist ein Mangel eine Abweichung<br />
vom Ist- zum Sollzustand, der schon bei Vertragsabschluss<br />
bestanden hat. In diesem Fall haben Kundinnen und Kunden, je nach<br />
Kaufvertrag, unterschiedliche Möglichkeiten, dagegen vorzugehen.<br />
Besteht keine vertragliche Regelung, können Kunden die Sachgewährleistung<br />
geltend machen. Dazu ist das Fahrzeug nach Erhalt<br />
ordnungsgemäss zu prüfen und offensichtliche Mängel sind sofort<br />
zu rügen. Ob eine Rüge rechtzeitig erfolgte, bestimmt sich nach<br />
dem Einzelfall, in der Regel wird aber das Verstreichen von wenigen<br />
Werktagen für die Vornahme der Prüfung und Rüge vom Bundesgericht<br />
als rechtzeitig angesehen. Auch ein versteckter Mangel,<br />
der bei Übergabe der Sache noch nicht erkennbar war, muss nach<br />
dessen Entdeckung rechtzeitig gerügt werden. Nur dann steht Kunden<br />
das Wahlrecht zwischen der Wandelung (Rückgabe des Fahrzeugs)<br />
oder der Minderung (Erstattung des Minderwerts des Autos<br />
gegenüber einem mängelfreien Fahrzeug) offen (Art. 205 Abs. 1 OR),<br />
ansonsten gilt die Sache als genehmigt. Wird eine Wandelung<br />
durchgeführt, ist für den bisher bezogenen Nutzen des Wagens eine<br />
Entschädigung vonseiten des Käufers zu bezahlen, deren Berechnung<br />
meist in Rappen pro Fahrkilometer vereinbart wird. Gleichzeitig<br />
muss die Verkäuferin oder der Verkäufer den gezahlten Kaufpreis<br />
samt Zinsen zurückerstatten (Art. 208 OR). Von Gesetzes wegen<br />
besteht, obwohl dies oft angenommen wird, bei Mängeln am Fahrzeug<br />
kein Anrecht auf kostenlose Reparatur oder Nachbesserung.<br />
Die Gewährleistung verjährt mit Ablauf von zwei Jahren seit Ablieferung<br />
des Fahrzeugs (Art. 210 Abs. 1 OR). Diese Frist gilt auch für<br />
versteckte Mängel, die sich unter Umständen erst später zeigen.<br />
Die gesetzliche Gewährleistung kann vertraglich vollständig wegbedungen<br />
oder abgeändert werden. Ein Ausschluss ist übrigens nur<br />
dann unzulässig, wenn er sich auf vertraglich zugesicherte Eigenschaften<br />
bezieht oder wenn die Verkäuferin oder der Verkäufer den<br />
Mangel bei Übergabe des Autos bereits kannte, diesen dem Kunden<br />
aber absichtlich verschwiegen hat (Art. 203 OR).<br />
Eine Garantie hingegen kann nie von Gesetzes wegen bestehen und<br />
basiert immer auf einer freiwilligen, vertraglichen Zusicherung des<br />
Verkäufers/Herstellers. Sie ist meist eine Modifikation der gesetzlichen<br />
Ansprüche und muss nicht zwingend eine Besserstellung der<br />
Käuferin oder des Käufers darstellen. So wird oftmals innerhalb<br />
einer definierten Frist oder einer gewissen Anzahl Fahrkilometern<br />
eine bestimmte Leistung versprochen (häufig kostenlose Reparatur).<br />
Beachten Sie, dass die gesetzliche Gewährleistung auch neben<br />
der vertraglich vereinbarten Garantie bestehen kann, wenn sie<br />
nicht ausdrücklich ausgeschlossen und durch die Garantie ersetzt<br />
wurde. Die Garantie an sich unterliegt aber nicht den gesetzlichen<br />
Regelungen der Gewährleistung und kann ausserhalb dieser gesetzlichen<br />
Schranken frei geregelt werden.<br />
Obwohl ein Kaufvertrag mündlich abgeschlossen werden kann,<br />
empfehlen wir Ihnen dringend, Kaufverträge und damit die Gewährleistungs-<br />
und Garantiebestimmungen schriftlich zu regeln. Grundsätzlich<br />
können die spezifischen Bestimmungen auch in den AGB<br />
untergebracht werden. Da es aber sein kann, dass in Einzelfällen die<br />
AGB nicht gültiger Bestandteil des Vertrages werden, ist es besser,<br />
die Bestimmungen im eigentlichen Vertrag selbst aufzunehmen. Auf<br />
diese Weise können Beweisschwierigkeiten umgangen werden.<br />
•<br />
Nützliche Musterkaufverträge zum Erwerb finden Sie hier:<br />
agvs-upsa.ch/de/shop/electric-forms/-0<br />
66<br />
<strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
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JobCloud Blog<br />
Im JobCloud Blog finden Sie spannende<br />
Tipps und Tricks rund um die Erstellung von<br />
Stelleninseraten, Recruiting und Interviewführung<br />
sowie einen ausführlicheren Bericht<br />
zu unserer Reise zur Lohntransparenz.<br />
Mit Weiterbildung die<br />
Job- und Karrierechancen steigern<br />
Je höher die berufliche Qualifikation, desto höher sind die Chancen auf einen gut bezahlten Job oder dafür,<br />
die Karriereleiter weiter nach oben zu steigen. Je nach Beruf, Schulausbildung und Neigungen kommen<br />
unterschiedliche Weiterbildungsmöglichkeiten in Betracht.<br />
Allen, die über einen niedrigeren Schulabschluss<br />
verfügen, empfiehlt sich, die gymnasiale<br />
Maturität oder Berufsmaturität zu erwerben.<br />
Mit der Matura kann ein Studium an<br />
Universitäten oder Fachhochschulen belegt<br />
werden <strong>–</strong> auch berufsbegleitend. Es besteht<br />
die Möglichkeit eines Präsenz- oder Fernstudiums.<br />
Die Fernfachhochschule Schweiz zum<br />
Beispiel bietet eidgenössisch anerkannte Studiengänge<br />
sowie Weiterbildungen an. Vorteil<br />
der berufsbegleitenden Weiterbildung ist, dass<br />
währenddessen keine finanziellen Einbussen<br />
wegen Aufgabe des Jobs bestehen.<br />
Berufsleute, die eine höhere Berufsbildung<br />
anstreben, können sich beispielsweise an<br />
den höheren Fachschulen, in Kursen von Bildungsinstituten,<br />
Bildungszentren und Berufsverbänden<br />
weiterqualifizieren. Ebenso bietet<br />
die Schweizer Industrie- und Handelskammer<br />
(SIHK) viele verschiedene Kurse, Schulungen<br />
und Seminare an.<br />
So können sowohl Fachkenntnisse im jeweiligen<br />
Beruf vertieft als auch Führungseigenschaften<br />
erworben werden. Ein eidgenössisch<br />
anerkannter Abschluss ist die Berufsprüfung,<br />
die in einem Fachausweis dokumentiert wird.<br />
Danach kann eine höhere Fachprüfung als<br />
Weiterbildungsqualifikation absolviert werden.<br />
Diese Prüfung, die mit einem eidgenössischen<br />
Diplom attestiert wird, befähigt dazu,<br />
anspruchsvollere Tätigkeiten mit Führungskompetenzen<br />
zu begleiten. Prüfungsträger der<br />
eidgenössischen Prüfungen sind die Organisationen<br />
der Arbeitswelt (OdA).<br />
Wer im derzeit ausgeübten Beruf nicht glücklich<br />
ist, kann eine Umschulung in Betracht<br />
ziehen. Diese ist in der Regel selbst zu finanzieren,<br />
es sei denn, die Umschulung findet im<br />
Rahmen einer dualen Ausbildung statt. Hierbei<br />
trägt der Arbeitgeber die Ausbildung zum<br />
Teil. Eine weitere Alternative ist ein Quereinstieg<br />
in einen nicht erlernten Beruf. Viele<br />
Unternehmen bieten gerade im Hinblick auf<br />
den Fachkräftemangel zunehmend Jobs für<br />
Quereinsteiger an.<br />
Welche Weiterbildung auch immer jede:r Einzelne<br />
anstrebt, in Zeiten des beruflichen, technischen<br />
und gesellschaftlichen Wandels ist<br />
Weiterqualifikation wichtiger denn je.<br />
Auf JobCloud und jobs.ch findest du weitere<br />
nützliche Ratschläge zu Weiterbildung, Lohntipps<br />
und der Suche nach deinem Traumjob.<br />
Über JobCloud<br />
JobCloud ist das führende digitale Unternehmen<br />
im Schweizer Stellenmarkt und bietet<br />
eine Vielzahl an innovativen Rekrutierungslösungen.<br />
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Jobportale wie jobs.ch, jobup.ch und<br />
JobScout24.ch sowie die Bereiche JobCloud<br />
HR Tech und JobCloud HR Services.<br />
•<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> 67
BILDUNG<br />
Bildungsserie: Strategien gegen den Arbeitskräftemangel<br />
Wenn Frauenpower den<br />
Unterricht aufmischt<br />
Es ist ein erfreuliches Bild, das sich derzeit am Weiterbildungszentrum wbz in Lenzburg AG zeigt. Drei Frauen<br />
sitzen in der gleichen Klasse und gehen den Weg zur Automobildiagnostikerin mit eidgenössischem<br />
Fachausweis. Beim Gespräch zeigt sich rasch: Sie glänzen im Autogewerbe mit ganz eigenen Stärken. Cynthia Mira<br />
Es ist ein Fakt: Frauen sind erwünschte und noch immer viel zu<br />
selten gesehene Fachkräfte im Autogewerbe. Das zeigt auch ein<br />
Blick in die jährliche Statistik der Lehrabgänger: Nur wenige Absolventinnen<br />
stürzen sich in einen der spannenden Autoberufe. Glücklicherweise<br />
sind es aber immer mehr. So haben sich auch die drei heute<br />
20-jährigen Talente Eliana Züger, Mirjam Meier und Livia Dolder einst<br />
für die Autowelt entschieden. Alle absolvierten während der Schule<br />
diverse Schnupperlehren. Schnell war klar: Die Ausbildung zur Automobil-Mechatronikerin<br />
soll es werden.<br />
Ein viel zu seltenes, aber erfreuliches Bild:<br />
Eliana Züger, Mirjam Meier und Livia Dolder<br />
sind die Automobildiagnostikerinnen von<br />
morgen. Fotos: AGVS-Medien<br />
68<br />
<strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
BILDUNG<br />
«Ich finde es immer wieder rührend, wenn sich ältere Frauen bei uns<br />
im Betrieb so sehr freuen, dass wir das überhaupt machen dürfen»,<br />
sagt Eliana Züger. Diesen Kundenkontakt findet sie besonders schön.<br />
«Die Frauen in dieser Generation können sich gar nicht vorstellen,<br />
dass es völlig normal ist, dass wir im Autogewerbe tätig sind. Das<br />
gab es damals einfach nicht.» Hindernisse sehe sie im Alltag keine.<br />
Weiterbildungsmöglichkeit als wichtiges Kriterium<br />
Auch die körperliche Konstitution bringt durchaus Vorteile mit sich,<br />
wie amüsante Beispiele aus dem Berufsalltag des Frauenpower-Teams<br />
zeigen. «Mein Chef sagt manchmal, ich habe einfach drei Gelenke<br />
mehr als er», sagt die Ostschweizerin weiter und lacht. Livia kann das<br />
bestätigen: «Ich wurde in der Werkstatt schon mehrmals gefragt, ob<br />
ich kurz etwas lösen kann, weil ich feinere Hände habe. Damit kann<br />
man sich am Getriebe besser vorbeischlängeln.» Grundsätzlich würden<br />
sie gewisse Dinge ganz einfach anders erledigen als ihre männlichen<br />
Kollegen. Eliana Züger ergänzt: «Und wenn es um die Kraft geht,<br />
arbeiten wir mehr aus den Beinen als aus den Armen.» Die Frage, ob<br />
sie überhaupt mit einem Reifen umgehen könne, musste sich Mirjam<br />
Meier in ihrer Karriere dennoch schon anhören.<br />
Motto learning by doing angeeignet<br />
hat», bestätigt Eliana<br />
Züger. Das sei im Betrieb aber<br />
oftmals eine gute Ergänzung.<br />
Livia Dolder meint dazu: «Oft<br />
hilft gerade auch das Knowhow<br />
von früheren Systemen<br />
weiter. Ältere Mitarbeitende<br />
haben ein Grundwissen, das<br />
sie uns vermitteln können.<br />
Und so lassen sich mit Blick<br />
Automobildiagnostiker:in<br />
mit eidg. Fachausweis<br />
Hier finden Sie alle Informationen<br />
zur Weiterbildung<br />
auf ältere Systeme gewisse Dinge ableiten und besser verstehen. Die<br />
neuen Systeme mit der ganzen Elektrik sind nicht immer einfacher<br />
aufgebaut.» Aber es bleibe immer spannend.<br />
Grundsätzlich haben die drei auch eine Botschaft an jene jungen<br />
Frauen, die in ihre Fussstapfen treten. Livia Dolder sagt: «Lasst euch<br />
nicht abhalten, wenn euch besonders auch die Technik während der<br />
Schnupperlehre bereits gefällt. Die Ausbildung lohnt sich!»<br />
•<br />
Sie sagt: «Ich wollte immer eine Lehre machen, bei der ich weiss,<br />
dass mir auch Weiterbildungen offenstehen.» Das sei ein wichtiges<br />
Kriterium bei der Auswahl gewesen. Auch für ihre Kollegin Eliana<br />
war schnell klar, dass sie nach der Lehre weitermacht. Aber: «Die Ausbildung<br />
zur Diagnostikerin ist schon heftiger von den Anforderungen<br />
her. Wir gehen tiefer in die Themen rein. Auch in solche, die man in<br />
der Grundbildung nur gestreift hat.» Das Niveau sei höher. Den Weg<br />
würde sie aber jederzeit wieder einschlagen.<br />
Pflichtbewusster im Unterricht<br />
Verläuft alles nach Plan, sind die drei bereits im Herbst 2025 fertig.<br />
Davor warten Modulprüfungen. Im Unterricht selbst <strong>–</strong> dieser findet<br />
immer einmal in der Woche statt <strong>–</strong> zeigen Standortbestimmungen,<br />
ob sie den Inhalten folgen konnten. Notendruck bestehe derzeit keiner.<br />
Die Chancen für einen erfolgreichen Abschlusses stehen gut. Das<br />
bestätigt auch Hermann Gallati, Lehrer im wbz in Fahrzeugtechnik,<br />
der seit über 20 Jahren unterrichtet. «Die Ansprüche sind höher als<br />
früher. Aber man merkt im Unterricht, dass Frauen oft einfach pflichtbewusster<br />
dabei sind», sagt er. Eliana Züger findet hierzu eine Begründung:<br />
«Das ist vielleicht ein Unterschied: Wenn man sich als Frau für<br />
solch einen Berufszweig entscheidet, dann will man es auch wirklich<br />
wissen.»<br />
Dass der Wandel in der Branche auch weiterhin stetiges Lernen erfordert,<br />
ist den Dreien bewusst. Es sei eine Vielfältigkeit, die sie schätzen<br />
würden. «Derzeit haben wir mehr mit Verbrennungsmotoren zu tun,<br />
aber natürlich erfordert der richtige Umgang mit E-Autos auch Hochvolt-Kurse»,<br />
sagt Mirjam Meier. Eigentlich sei dies aber völlig normal;<br />
In der Autobranche hat es immer schon Wandel gegeben und es sind<br />
neue Systeme und Ideen dazugekommen.<br />
«Lasst euch nicht abhalten»<br />
Wie sehr dies der Fall ist, zeigt sich im Austausch mit älteren Mitarbeitenden.<br />
«Wenn man die Ausbildung zum Diagnostiker vor 20 Jahren<br />
machte, arbeitete man mit älteren Systemen, die wir in der Form gar<br />
nicht mehr kennen. Umgekehrt lernen wir heute Dinge, die sich die<br />
ältere Generation nicht in der Theorie, sondern in der Praxis nach dem<br />
Weitere Informationen:<br />
Telefon 062 885 39 02<br />
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Automobildiagnostiker:in, eidg. FA<br />
Start: 4. September <strong>2024</strong> (4 Semester)<br />
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Zertifikat wbz<br />
Start: 9. September <strong>2024</strong> (2 Semester)<br />
Infoabend: 13. Juni <strong>2024</strong>, 18.00 Uhr *<br />
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Start: 12. August <strong>2024</strong> (4 Semester)<br />
Infoabend: 13. Juni <strong>2024</strong>, 18.00 Uhr *<br />
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Anmeldung erforderlich<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> 69<br />
Autoinside, 91x131, 03.05.24.indd 1 04.04.<strong>2024</strong> 15:48:18
BILDUNG<br />
Brigitte Hostettler<br />
prägte über viele<br />
Jahre die Welt der<br />
Autoberufe mit.<br />
Sie sagt: «Diese<br />
Bausteine, die es<br />
heute für die jungen<br />
Berufsleute im<br />
Bildungswesen gibt,<br />
sind grossartig.»<br />
Foto: AGVS-Medien<br />
35 Jahre Einsatz für die Berufsbildung<br />
Danke, Brigitte Hostettler!<br />
Eigentlich wollte Brigitte Hostettler genau ein Jahr beim AGVS bleiben. Sie machte in jungen Jahren eine<br />
Umschulung und suchte eine Nebentätigkeit, um etwas Geld zu verdienen. Nun überreichte ihr der AGVS<br />
im April Blumen zu ihrem 35-Jahr-Jubiläum. Noch immer ist ihre Motivation ungebrochen. Um die erste<br />
Prüfung zu unterstützen, die bei den Kaufleuten im Jahr 2026 unter der neuen Bildungsverordnung sattfindet,<br />
verschiebt sie sogar ihre Pensionierung. Cynthia Mira<br />
Kein Wunder, ist Brigitte Hostettler oft<br />
die erste Anlaufstelle, wenn Fragen zu<br />
den verschiedensten Berufsfeldern im Autogewerbe<br />
auftauchen. Niemand dürfte die historische<br />
Entwicklung, die die Lehrgänge zu<br />
dem gemacht haben, was sie heute sind, so<br />
gut kennen wie sie. Sie kennt die Entscheidungswege.<br />
Mehr noch, sie hat diese massgeblich<br />
mitgeprägt. «Manchmal macht mich<br />
das Wissen, dass ich gewisse Fingerabdrücke<br />
hinterlasse, schon etwas stolz», sagt sie.<br />
Sie sei in viele Projekte involviert gewesen.<br />
Die Berufsbildung sei ein spannendes Feld,<br />
wenngleich herausfordernd. Sie habe es immer<br />
gerne gemacht.<br />
Für viele mag es unvorstellbar sein, wie Hostettler<br />
zu Beginn ihrer AGVS-Karriere noch an<br />
einem riesigen, klobigen IBM-Schreibapparat<br />
sass und Berichte für das damalige Garagenheftchen<br />
schrieb. Später arbeitete sie bei der<br />
Einführung der Weiterbildung zum:r Diagnostiker:in<br />
mit und prägte die Grundbildungen<br />
im Detailhandel und bei den Kaufleuten. Ursprünglich<br />
gab es im Autogewerbe nur die<br />
Lehren zum:r Automechaniker:in und zum:r<br />
Automonteur:in und die Meisterprüfung.<br />
Letzteres ist heute die diplomierte Ausbildung<br />
zum:r Betriebswirt:in.<br />
70<br />
<strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
BILDUNG<br />
Die Einzelkämpferin schlug diverse<br />
Jobangebote aus<br />
Hostettler erinnert sich und sagt mit einem<br />
Schmunzeln: «Der Tonfall war damals noch<br />
anders, ich wusste beispielsweise, dass ich<br />
mich beim Technischen rauszuhalten hatte.<br />
Das gehörte in das Aufgabenfeld der männlichen<br />
Kollegen, da musste man als Frau vorsichtig<br />
sein.» Sie freue sich über den Umstand,<br />
dass sich das gewandelt hat.<br />
Die Einzelkämpferin, wie sie sich in Bezug<br />
auf Arbeit selbst beschreibt, hat mitunter<br />
den Shift von Reglementen in die Praxis ermöglicht.<br />
Zudem hat sie sämtliche Digitalisierungsschritte,<br />
den Aufbau von Datenbanken<br />
und später die Einführung der Berufsmeisterschaften<br />
mitgestaltet. Dann kam die Gründung<br />
des AGVS-Frauenseminars hinzu. «Das<br />
Aufgabenfeld wurde immer grösser, genau<br />
wie das Team», sagt sie. Zehn Leute seien sie<br />
damals an der Mittelstrasse in Bern gewesen,<br />
eine ganz andere Welt. Jetzt stünden rund 40<br />
Personen in der Mobilcity im Einsatz.<br />
Olivier Maeder<br />
bedankt sich bei<br />
Brigitte Hostettler<br />
mit Blumen für<br />
ihren Einsatz.<br />
Während ihrer Laufbahn beim AGVS habe sie<br />
auch diverse Angebote, die ihr in der Zeit gemacht<br />
wurden, ausgeschlagen und blieb der<br />
Mobilcity treu. «Man hat mir von Beginn an<br />
ein grosses Vertrauen entgegengebracht, ich<br />
arbeitete selbstständig, das war ein Privileg»<br />
sagt sie.<br />
Im Vergleich zu anderen Branchen könne<br />
sie wirklich sagen, dass der AGVS in Sachen<br />
Bildungswesen sehr gut aufgestellt sei. «Die<br />
Berufsbildung hat ein Fundament», erklärt<br />
sie. Mit der Entwicklung ist sie ebenfalls<br />
zufrieden. Eine inhaltliche Weiterentwicklung<br />
im Autogewerbe sei unerlässlich. «Wir<br />
brauchen in der Garage Leute, die Dienstleistungen<br />
verkaufen können. Es geht längst<br />
nicht mehr um Ersatzteile oder Logistik. Die<br />
neue Grundbildung im Detailhandel Sales<br />
und der neu positionierte Bildungsweg im<br />
After-Sales sowie die neue kaufmännische<br />
Grundbildung bringen hier immense Chancen<br />
für die Zukunft.» Man dürfe gespannt<br />
sein, und sie sei es auch.<br />
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BILDUNG<br />
Hier herrscht ein<br />
gesunder Teamgeist.<br />
Die Auto Birrer AG<br />
lädt immer wieder<br />
zum Feierabendbier<br />
und zu verschiedenen<br />
Events für die Mitarbeitenden<br />
ein. Über<br />
Fachkräftemangel<br />
kann sich Geschäftsführer<br />
Andreas Birrer<br />
aufgrund seiner Strategie<br />
nicht beklagen.<br />
Bildungsserie: Strategien gegen den Arbeitskräftemangel<br />
Wo das Team entscheidet,<br />
wer die Stelle bekommt<br />
Die Auto Birrer AG in Sursee LU kann noch immer auf ganz normales Stellenmarketing setzen.<br />
Von Fachkräftemangel kann hier keine Rede sein. Unter anderem setzen die Mitarbeitenden auf die<br />
vielfältigen Weiterbildungen innerhalb des Autogewerbes. Cynthia Mira<br />
Wer die Garage Auto Birrer in Sursee<br />
LU betritt oder die Website des Hyundai-Spezialisten<br />
inspiziert, merkt gleich: Hier<br />
kommen junge Fachkräfte auf ihre Kosten. Die<br />
Firma vergibt Chancen. Derzeit sind sieben<br />
Lernende in unterschiedlichen Positionen angestellt.<br />
«Das Angebot an Lehrstellen gehört<br />
schlicht zur DNA der Firma», sagt Inhaber Andreas<br />
Birrer gelassen. «Wir haben immer schon<br />
Leute ausgebildet. Ich sehe das auch als die<br />
Pflicht einer jeden Garage an.» Jeder Betrieb,<br />
der es möglich machen könne, solle Nachwuchsförderung<br />
betreiben. «Es geht um die<br />
Fachkräfte der Zukunft.» Lässig tritt kurz darauf<br />
auch der aktuelle Vize-Europameister Fabio<br />
Bossart in den Showroom zum Gespräch. Zur<br />
Erinnerung: Er holte an den EuroSkills 2023 in<br />
Polen den zweiten Rang. Sein Gesicht ziert bei<br />
den Birrers nach wie vor die Fensterscheibe.<br />
«Wir profitierten von seinem Erfolg, klar, aber<br />
der Ruhm geht auch schnell wieder vorbei»,<br />
sagt Andreas Birrer dazu. Nichtsdestotrotz: Sie<br />
hätten gute PR betreiben können und seien<br />
nach wie vor stolz auf ihn.<br />
Schneller die Diagnose gestellt<br />
Weil Bossart mit seinen jungen 22 Jahren<br />
bereits zu alt für eine weitere Berufsmeisterschaft<br />
ist, tritt derzeit sein Berufskollege Nevio<br />
Bernet in seine Fussstapfen. Der Schweizer<br />
Meister aus Luzern tritt gemeinsam mit<br />
der Bernerin Sophie Schumacher an den<br />
WorldSkills im Herbst <strong>2024</strong> in Lyon FR an.<br />
Bossart freut sich darüber. Für ihn bedeute<br />
dieser Umstand etwas ruhigere Zeiten, wie er<br />
sagt. Wobei: Er steckt mitten in der Weiterbildung<br />
zum Automobildiagnostiker. Die Abschlussprüfungen<br />
finden diesen Herbst statt.<br />
Sein Fazit zu diesem Karriereschritt: «Alles<br />
tipptopp.» Die Ausbildung befähige ihn dazu,<br />
noch schneller die richtigen Diagnosen zu<br />
stellen und Fehler zu beheben. «Es geht viel<br />
tiefer in die Materie und hilft mir so im Werkstattalltag.»<br />
Einen komplett anderen Weg innerhalb der<br />
Autobranche hat sein Arbeitskollege Janik<br />
Wallimann eingeschlagen. Auch ihn haben<br />
während der Schulzeit die Technik und das<br />
Auto fasziniert. Insbesondere die Formel 1<br />
hat es dem Obwaldner angetan. Nach seiner<br />
Lehre als Automobil-Mechatroniker hängte er<br />
allerdings zuerst eine KV-Lehre an, um sich<br />
danach noch als Automobil-Verkaufsberater<br />
weiterzubilden. Ein spannender Rucksack,<br />
von dem die Auto Birrer AG profitiert. «Ich<br />
fühle mich beruflich angekommen, ich mag<br />
den Kontakt mit den Menschen und dass ich<br />
für jeden Kunden ein besonderes Erlebnis<br />
schaffen kann», so der 27-Jährige. Die Lehre<br />
in der Werkstatt würde er dennoch wieder<br />
absolvieren. «Dieses Know-how kommt mir<br />
in jeder Hinsicht zugute. Zusätzlich verstehe<br />
ich dank den Weiterbildungen viel mehr über<br />
das Vertragswesen und dergleichen.»<br />
Lieber eine Fachperson mit wenig<br />
Erfahrung<br />
Der junge Mann kam auf herkömmlichen Wegen<br />
zur Auto Birrer AG. Will heissen: Er hatte<br />
sich mit seinen Unterlagen auf eine normal<br />
ausgeschriebene Stelle beworben <strong>–</strong> kein Social<br />
Media, kein Vitamin B. Noch immer können<br />
72<br />
<strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
BILDUNG<br />
Jetzt informieren<br />
Hier finden Sie alle Details zu den<br />
Weiterbildungen<br />
Automobil-Verkaufsberater:in<br />
mit eidg. Fachausweis<br />
Online-Infoveranstaltung am<br />
13. Juni<br />
Viele Wege führen im Autogewerbe<br />
nach Rom. Bestes<br />
Beispiel: Die unterschiedlichen<br />
Positionen der Mitarbeitenden<br />
und Lernenden in der Auto<br />
Birrer AG in Sursee LU.<br />
Automobildiagnostiker:in mit<br />
eidg. Fachausweis<br />
Alle Infoveranstaltungen und kommende<br />
Lehrgänge finden Sie auf den Seiten 84-85.<br />
Andreas Birrer und sein Team auf normales<br />
Stellenmarketing setzen. Die Bewerbungen<br />
trudeln ein. Von Fachkräftemangel ist in diesem<br />
Betrieb nicht viel zu spüren. In Sachen<br />
Lehrstellen und Schnuppertage arbeiten sie<br />
zudem mit Schulen zusammen. Weiter würden<br />
auch Mitarbeitende belohnt, die jemanden<br />
anwerben. Worauf Birrer weniger als<br />
früher eingeht: wenn Kunden ihm Lernende<br />
vermitteln. «Das schafft gewisse Verbindlichkeiten,<br />
die nicht immer gut sind», sagt er.<br />
Wobei er auch sagen könne, dass er auf diese<br />
Weise ebenfalls schon auf gute Fachkräfte<br />
habe zählen können.<br />
«Für uns ist Janik derzeit ein Glücksfall. Ich<br />
habe es allgemein lieber, wenn jemand ganz<br />
neu startet und nicht schon viele Jahre Erfahrung<br />
mitbringt. Das gilt besonders für eine<br />
Stelle als Verkäufer», sagt er. Sonst heisse es<br />
schnell, dass man dies und jenes schon immer<br />
so gemacht habe. «Flexibilität ist wichtig,<br />
heute mehr denn je.» Erfahrungen seien<br />
dann als Verkaufsleiter wichtig. Es sei ein<br />
Prozess, jemanden einzuführen und zu begleiten.<br />
«Klar muss man Zeit investieren, aber<br />
es lohnt sich.» Für den Garagisten ist zudem<br />
klar, dass nicht nur er über neue Fachkräfte<br />
im Betrieb entscheidet. «Am Ende hat das<br />
Team das letzte Wort. Gerade in der Werkstatt<br />
entscheidet das Personal darüber, wer<br />
am Ende die Stelle bekommt.»<br />
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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> 73
BILDUNG<br />
Elektromobilität im Verkauf<br />
Gerüstet für die Zukunft<br />
des Autohandels<br />
Die Autobranche erlebt einen revolutionären Wandel hin zur E-Mobilität und zu alternativen Antriebsformen.<br />
Doch wie können Garagen diese Entwicklung gewinnbringend für ihr Geschäft nutzen? Ein spannendes<br />
Webinar von zweimal 90 Minuten liefert Antworten auf diese Fragen. Ilir Pinto<br />
Elektromobilität<br />
wird zu einem immer<br />
wichtigeren Bestandteil<br />
des Strassenverkehrs.<br />
Foto: Shutterstock<br />
Elektromobilität und weitere alternative<br />
Antriebsformen werden nicht nur<br />
zu einem immer wichtigeren Bestandteil des<br />
Strassenverkehrs, sie sind auch prägend für<br />
die Anforderungen und Bedürfnisse der Kundinnen<br />
und Kunden. Für Garagen bedeutet<br />
dies: Eine rasche Anpassung an neue Technologien<br />
und Geschäftsmodelle ist nötig.<br />
Um Inhaber:innen, Gechäftsleiter:innen, Verkaufsleiter:innen<br />
und Verkäufer:innen fit für<br />
diese Zukunft zu machen, hat der AGVS das<br />
Webinar «Elektromobilität im Verkauf» ins<br />
Leben gerufen. In zweimal 90 Minuten werden<br />
gemeinsam die Fragen erörtert, die den<br />
Autohandel von morgen bestimmen werden.<br />
Elektromobilität als Chance fürs<br />
Autogewerbe<br />
Geleitet von Beat Jenny, einem Verkaufsprofi<br />
und Trainer der Trepos AG, werden nicht nur<br />
die aktuelle Marktsituation und neue Mobilitätsangebote<br />
auf dem Schweizer Automarkt<br />
erkundet, sondern wird auch ein Blick auf die<br />
kommenden Veränderungen geworfen, die<br />
das Autogewerbe prägen werden. Vom Mild-<br />
Hybrid bis zum vollelektrischen Fahrzeug<br />
werden alle wichtigen Technologien behandelt.<br />
Auch Themen wie Lademöglichkeiten,<br />
-infrastruktur und -kosten werden beleuchtet.<br />
Das Ziel ist es, Garagen nicht nur Sicherheit<br />
im Umgang mit dem Thema zu vermitteln,<br />
sondern auch neue Chancen fürs Geschäft<br />
74<br />
<strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
BILDUNG<br />
Der vollelektrische<br />
Renault<br />
Scenic E-Tech<br />
Electric, der<br />
aktuelle «Car of<br />
the Year», der am<br />
Genfer Autosalon<br />
seine Schweizer<br />
Premiere feierte.<br />
Webinar<br />
Webinar 2 × 90 Minuten «Elektromobilität im<br />
Verkauf»<br />
▪ 21.+28. Juni <strong>2024</strong>, Online<br />
jeweils von 9.00 bis 10.30 Uhr.<br />
Jetzt anmelden<br />
(Plätze begrenzt)!<br />
aufzuzeigen. Und wie dabei Kundeneinwände<br />
zu verstehen und positiv zu behandeln sind.<br />
Von Energie Schweiz unterstützt<br />
Für das Webinar bezahlen Teilnehmende<br />
(AGVS-Mitglied oder Nichtmitglied) <strong>–</strong> dank<br />
der Unterstützung von Energie Schweiz <strong>–</strong> nur<br />
120 Franken zuzüglich MWST (statt 159 Franken<br />
für AGVS-Mitglieder bzw. 209 Franken<br />
für Nichtmitglieder).<br />
Warum engagiert sich EnergieSchweiz hier?<br />
Das Programm des Bundes fördert gemäss gesetzlichem<br />
Auftrag Wissen und Kompetenz<br />
in Energiefragen und bietet gemäss eigenen<br />
Angaben ein Gefäss für die Markterprobung<br />
innovativer Ideen. Mit Information, Beratung,<br />
Aus- und Weiterbildung von Fachkräften sowie<br />
Massnahmen zur Qualitätssicherung verstärkt<br />
das Programm die Wirkung der gesetzlich<br />
verankerten Lenkungs- und Anreizsysteme.<br />
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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> 75<br />
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BILDUNG<br />
Spannende Autoberufe<br />
Die TikTok-Videos des AGVS<br />
Die Autobranche braucht junge Talente. Um auf die Autoberufe aufmerksam zu machen, hat der AGVS<br />
verschiedene Social-Media-Kampagnen lanciert. Die kreativen, trendigen TikTok-Videos sprechen viele<br />
Jugendliche an und wecken grosses Interesse an den spannenden Autoberufen. Ilir Pinto<br />
Die Idee hinter der Kampagne für die Autoberufe<br />
ist simpel und effektiv: TikTok, die<br />
beliebteste Social-Media-Plattform der Jugendlichen,<br />
wird genutzt, um diese dort abzuholen,<br />
wo sie sich online aufhalten (die sogenannte<br />
James-Studie von Swisscom und ZHAW zur<br />
Mediennutzung der Generation Z zeigt, dass<br />
rund zwei Drittel der 12- bis 19-Jährigen regelmässig<br />
auf TikTok unterwegs sind).<br />
Aus diesem Grund haben die AGVS-Bildungsverantwortlichen<br />
seit 2022 mehrere Social-<br />
Media-Kampagnen ins Leben gerufen, um die<br />
junge Generation unter anderem via TikTok<br />
noch besser zu erreichen und auf die vielfältigen<br />
Ausbildungsmöglichkeiten im Autogewerbe<br />
aufmerksam zu machen. Mit der Lehrstellenplattform<br />
Yousty, einem langjährigen<br />
Partner des AGVS, werden Videos produziert,<br />
die sich an aktuellen TikTok-Trends orientieren.<br />
Ob POV-Video («Point of View») oder<br />
humorvolle Clips <strong>–</strong> die Videos sind abwechslungsreich,<br />
unterhaltsam und zeigen die Vielseitigkeit<br />
der Autoberufe.<br />
Reinhard Nutzfahrzeuge AG in Kallnach BE<br />
neues Material für die aktuelle Serie gedreht.<br />
In der neuen Serie vertreten sind Lernende<br />
der Lehren Automobil-Mechatroniker:in EFZ<br />
Fachrichtung Nutzfahrzeuge sowie Automobil-Fachmann/-frau<br />
EFZ, Fachrichtung Nutzfahrzeuge.<br />
Aktuelle Trends aufgreifen<br />
Die neuen Videos greifen erneut Trends auf<br />
und passen diese gekonnt auf die Autoberufe<br />
an. Mit populärer Musik und amüsanten Szenen<br />
werden die Videos zu Hinguckern, die<br />
die Aufmerksamkeit der jungen Zielgruppe<br />
auf sich ziehen. Per Mitte April waren drei<br />
von vier Videos veröffentlicht. Im ersten sind<br />
die beiden Lernenden Loris Wenger, Nutzfahrzeug-Mechatroniker<br />
im dritten Lehrjahr,<br />
und Fabio Marti, Nutzfahrzeug-Fachmann im<br />
dritten Lehrjahr, zu sehen, welche im Video<br />
ihre Finger ausstrecken. Während des Videos<br />
werden zu einem Hip-Hop-Beat Aussagen eingeblendet,<br />
wie zum Beispiel: «Tue einen Finger<br />
nach unten, wenn du in der Lehre schon<br />
Autofahren darfst.» Stimmt die Aussage,<br />
nehmen die Lernenden einen Finger nach<br />
unten <strong>–</strong> entsprechend einem aktuellen Trend<br />
auf TikTok. Das Video endet mit der direkten<br />
Aufforderung: «Bewirb dich auch in der Autobranche!»<br />
Über eine Million Views<br />
Die TikTok-Kampagne des AGVS war auf Anhieb<br />
ein voller Erfolg: Die Videos erreichten<br />
2023 über eine Million Views und generierten<br />
rund 3500 Likes <strong>–</strong> ein klares Zeichen dafür,<br />
dass bei vielen Jugendlichen das Interesse<br />
für die Automobilberufe geweckt wurde. Die<br />
Kampagne wird auch <strong>2024</strong> fortgesetzt: Im Februar<br />
zum Beispiel wurde in der Garage A.<br />
Lale Coban, Leiterin digitales Marketing bei Yousty,<br />
filmt Loris Wenger, Nutzfahrzeug-Mechatroniker im<br />
dritten Lehrjahr bei der Garage A. Reinhard Nutzfahrzeuge<br />
AG in Kallnach BE. Fotos: AGVS-Medien<br />
AEROLIFT - ABARTH - ALFA ROMEO - BANNER - BRIDGESTONE - CASTROL - CFC - CHRYSLER - CONTINENTAL - DAIHATSU - DFSK - DODGE - DUNLO<br />
76<br />
LEXUS - LLUMAR - MG - MICHELIN - MOBIL - MODULA - MOTOREX - MONT BLANC - NOKIAN - NORDRIVE - OSRAM - PACKLINE - PETEX - 4PETS - PIR<br />
<strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
BILDUNG<br />
begeistern die Generation Z<br />
Im zweiten Video läuft eine Lernende, Amelie<br />
Bapst, Nutzfahrzeug-Mechatronikerin im dritten<br />
Lehrjahr, durch den Betrieb und zeigt mit<br />
dem Finger auf die Berufe in der Automobilbranche<br />
wie Kaufmann/Kauffrau, Detailhandelsfachmann/-frau,<br />
Automobil-Mechatroniker:in<br />
und mehr. Das Video ist witzig vertont<br />
<strong>–</strong> mit einer Frau, die wiederholt sagt: «Look<br />
at this one, look at that one!» («Schau diesen<br />
an, schau jenen an!») TikTok funktioniert mit<br />
Sounds, die beliebt sind und Trends setzen,<br />
und diese kreativen Audios werden geschickt<br />
mit den spannenden Szenen aus dem Autoberufsalltag<br />
kombiniert. Im dritten Video wechselt<br />
einer der Lernenden das Rad eines LKWs<br />
und zeigt, dass dies anders ist als bei einem<br />
Auto. Und in den Kommentaren werden vor<br />
allem Fragen zur Tätigkeit gestellt.<br />
möglichst die ganze Schweiz anzusprechen.<br />
So wird sichergestellt, dass die Botschaft in<br />
allen Landesteilen ankommt.<br />
•<br />
Foto: TikTok / Ilustration: Shutterstock.<br />
Ziel erreicht und übertroffen<br />
Per 12. April <strong>2024</strong> haben die ersten drei von<br />
vier Videos der neuen Serie allein auf Tik-<br />
Tok insgesamt 322276 Views generiert <strong>–</strong> also<br />
erneut ein grosser Erfolg. Insbesondere<br />
das dritte Video startete auch auf Instagram<br />
durch: mit über 16 000 Views<br />
per Redaktionsschluss Mitte April.<br />
Die TikTok-Kampagne des AGVS<br />
zeigt, wie Social Media genutzt<br />
werden kann, um den Nachwuchs<br />
für die Branche zu<br />
begeistern. Die Videos sind<br />
in Deutsch und Französisch<br />
verfügbar, um<br />
(v. l. n. r.) Lale Coban, Leiterin digitales Marketing<br />
bei Yousty, Fabio Marti, Nutzfahrzeug-Fachmann im<br />
dritten Lehrjahr, und Loris Wenger, Nutzfahrzeug-<br />
Mechatroniker im dritten Lehrjahr bei der Garage A.<br />
Reinhard Nutzfahrzeuge AG in Kallnach BE.<br />
Gespannt auf die Videos?<br />
Hier geht’s zum vielbeachteten<br />
TikTok-Kanal von Autoberufe.ch.<br />
Videos ansehen<br />
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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> 77<br />
@
Sandro Zurbrügg, Skirennfahrer und Automobil-Fachmann EFZ<br />
Erfolgreich auf der Piste<br />
und in der Garage<br />
Der Skirennfahrer Sandro Zurbrügg hat im Winter für Furore gesorgt, erste Weltcup-Punkte gewonnen <strong>–</strong> und<br />
schnuppert nun an der Weltspitze. Zuvor hat der 21-Jährige Berner Oberländer bereits in der Ausbildung<br />
zum Automobil-Fachmann EFZ geglänzt. Andy Maschek<br />
Es liegen sehr intensive Zeiten hinter ihm,<br />
als Sandro Zurbrügg Mitte April an seinem<br />
Wohnort Frutigen BE noch ein paar freie<br />
Stunden geniesst, ehe er für eine Woche in<br />
die Ferien verreist. In den Monaten, besser<br />
Jahren zuvor hat er durchgehend Vollgas gegeben.<br />
Auf den Skipisten, in der Berufslehre<br />
und für die Schweiz, da er im letzten Sommer<br />
zwischen den letzten Saisonrennen und dem<br />
Beginn des Schneetrainings noch die Rekrutenschule<br />
zu absolvieren hatte, jeweils mit<br />
einem nahtlosen Übergang.<br />
Sandro Zurbrügg weiss seit Jahren, dass er als<br />
Skirennfahrer durchstarten will. Ebenso war<br />
für ihn klar, dass er nach neun Schuljahren<br />
eine Luftveränderung braucht und nicht mehr<br />
nur die Schulbank drücken will. Die Sportmittelschule<br />
Engelberg, die viele Skitalente<br />
besuchen, oder eine KV-Lehre waren für ihn<br />
deshalb kein Thema. Stattdessen strebte er<br />
eine handwerkliche Tätigkeit an. «Meine Eltern<br />
und ich haben dann mit der Suche einer<br />
Lehrstelle begonnen; im Idealfall in Frutigen,<br />
um die Reisezeit gering zu halten», erklärt der<br />
21-Jährige. Bei der Firma Wandfluh, die seit<br />
Jahren Ausbildungsplätze für angehende Spitzensportler<br />
anbietet, wäre eine Lehre als Polymechaniker<br />
möglich gewesen. Aber dies war<br />
nicht sein Wunschberuf, da er schon immer<br />
Autofan war und sehen wollte, woran er arbeitet,<br />
statt Teile zu fertigen. «Wir schauten dann<br />
mit Familie Schmid von der Garage Schmid<br />
Waldegg, die wir durch den Skiklub kannten,<br />
ob eine Lehre als Automobil-Fachmann möglich<br />
wäre <strong>–</strong> und am Ende hat es geklappt.»<br />
Schwieriges Zeitmanagement<br />
Eine handwerkliche Lehre ist für Spitzensportler<br />
nicht alltäglich. Und so war es auch<br />
ein Abenteuer für den Lehrbetrieb, wie Paul<br />
Schmid, der Geschäftsführer des AGVS-Mitglieds<br />
Garage Schmid Waldegg, erklärt: «Es<br />
ist sehr aufwendig, denn man wusste ja nie,<br />
wann Sandro genau hier ist. Das Zeitmanagement<br />
hätte ich mir einfacher vorgestellt. Planen<br />
konnte man mit ihm kaum: Plötzlich gab<br />
es wieder eine Trainingspiste und arbeitete<br />
Sandro nicht am Dienstag, sondern am Donnerstag.<br />
Aber für uns hat das so gestimmt.<br />
Zudem hatten wir einen zweiten Lernenden<br />
<strong>–</strong> und Sandro lief quasi nebenbei mit. Er war<br />
einfach da, wenn er da war.» Wichtig war für<br />
Paul Schmid, dass im Betrieb alle den Sonderstatus<br />
Zurbrüggs akzeptierten: «Ich wollte<br />
nicht zu hören bekommen, dass jemand sagt:<br />
‹Jetzt ist der schon wieder nicht hier.› Aber<br />
das hat bestens funktioniert».<br />
Am 9. Dezember 2023 fuhr Sandro Zurbrügg bei seiner<br />
Weltcup-Premiere auf Rang 17. Bild rechts: Die Startnummer 69<br />
dieses Rennens in Val d’Isère hängt nun in seinem Elternhaus in<br />
Frutigen an der Wand. Fotos: GEPA pictures/AGVS-Medien<br />
Sandro Zurbrügg spricht rückblickend von<br />
einer strengen Zeit, in der er Schule und Ausbildung<br />
kombinierte. Nicht nur, wenn er für<br />
Schneetrainings oder Rennen unterwegs war,<br />
sondern auch im Sommer, wenn nach dem<br />
Garagenalltag der Kraftraum oder das Konditionstraining<br />
wartete. Immerhin sei ihm die<br />
Schule relativ leichtgefallen, so Zurbrügg, auch<br />
das Nacharbeiten von verpasstem Stoff oder<br />
das Nachholen von Prüfungen habe gut funktioniert.<br />
Schwierig sei eher die Praxis gewesen,<br />
da er im Winter teilweise nur drei Tage pro<br />
Monat in der Garage arbeiten konnte.<br />
Fortsetzung Seite 80<br />
78<br />
<strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
BILDUNG<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> 79
BILDUNG<br />
Wobei: Was heisst schon schwierig? Die Möglichkeit,<br />
die Lehre in vier statt drei Jahren zu<br />
absolvieren, musste er gar nicht beanspruchen.<br />
Stattdessen schloss er 2021 wie die<br />
«normalen» Lernenden nach drei Jahren ab<br />
<strong>–</strong> und dies mit der glänzenden Note 5,5!<br />
Sandro Zurbrügg und<br />
sein Lehrmeister Paul<br />
Schmid von der Garage<br />
Schmid Waldegg in<br />
Frutigen BE.<br />
Entsprechend schwärmt auch Garagist Paul<br />
Schmid von seinem einstigen Lernenden, von<br />
Qualitäten wie Disziplin, Biss oder Durchhaltewillen<br />
im Skisport wie der Lehre. «Ihm<br />
musste man einmal etwas sagen, danach nie<br />
mehr. Dann hat es geklappt, fachlich und<br />
menschlich. Beeindruckend war zudem, wie<br />
energisch und zielstrebig er ans Werk ging.<br />
Da hat man auch als Lehrmeister Freude.»<br />
Den Kopf einmal lüften<br />
Die Wertschätzung beruht auf Gegenseitigkeit.<br />
Zurbrügg ist dankbar für die Chance, die er bekam,<br />
und weiss, «dass dies keinesfalls selbstverständlich<br />
ist». Er habe diese Lehrjahre in<br />
bester Erinnerung. «Es hat immer gutgetan,<br />
neben dem Skifahren etwas anderes zu haben,<br />
andere Gesichter zu sehen, in der Garage<br />
zu schrauben oder die Schule zu besuchen.<br />
Und so den Kopf zu lüften, Abwechslung zu<br />
geniessen.» Wertvoll sei auch gewesen, überbetriebliche<br />
Kurse jeweils in jener Gruppe zu<br />
absolvieren, die zeitlich besser passte. Und auf<br />
die Frage nach den grössten Schwierigkeiten<br />
antwortet er: «Das waren tendenziell schon<br />
die Pausen sowie die rennbedingten Abwesenheiten<br />
in der Schule, so dass ich viel selbst<br />
nachholen musste, um für die Prüfungen bereit<br />
zu sein.» Was ihm gelungen ist, wie sich<br />
rückblickend zeigt.<br />
Bei all diesen Absenzen <strong>–</strong> Paul Schmid spricht<br />
von rund einem Jahr, das sein Lernender verpasste<br />
<strong>–</strong> war es irgendwie logisch, dass Zurbrügg<br />
fast nie jenes positive Selbstverständnis<br />
erlangte, das Spitzensportler gemeinhin als<br />
«Flow» bezeichnen und zu immensem Selbstvertrauen<br />
führt. Oder, wie er selbst sagt:<br />
«Wenn es nicht läuft, ist es extrem schwierig.<br />
Wenn es läuft, macht es extrem Spass.»<br />
Dasselbe treffe auch auf die Schule zu, wenn<br />
man mit dem Stoff im Rückstand sei und<br />
DAS SAGEN DIE EXPERTEN<br />
Olivier Maeder,<br />
AGVS-Geschäftsleitung Bereich Bildung<br />
Welche Qualitäten sind nötig, damit Spitzensportlerinnen<br />
und -sportler gleichzeitig eine<br />
technische Berufslehre absolvieren können?<br />
Weshalb sind Lehrbetriebe besonders gefordert?<br />
Olivier Maeder, AGVS-Geschäftsleitung Bereich<br />
Bildung, gibt Antworten auf einige Fragen.<br />
Ein angehender Spitzensportler wie Sandro<br />
Zurbrügg, der eine Berufslehre als Automobil-<br />
Fachmann abschliesst. Das tönt beeindruckend.<br />
Einverstanden?<br />
Ja, definitiv. Das gibt es bei den technischen<br />
Autoberufen sehr selten. Im kaufmännischen<br />
Bereich ist dies eher bekannt, und es lässt sich<br />
auch besser mit der Ausbildung vereinbaren.<br />
Welche Qualitäten zeichnen solche jungen<br />
Menschen in Ihren Augen aus?<br />
Sie gehen konsequent ihren Weg. Sandro wollte<br />
neben dem Spitzensport auch einen Berufsabschluss.<br />
Und zwar nicht irgendeinen, er wollte<br />
einen Beruf in der Autobranche lernen und hat<br />
dies konsequent und mit Erfolg durchgezogen. Da<br />
braucht es einen starken Durchhaltewillen und<br />
Ehrgeiz.<br />
Bei der Kombination Sport/Berufslehre sind<br />
häufige Abwesenheiten normal. Wo sehen Sie<br />
diesbezüglich die grössten Schwierigkeiten für<br />
einen Lernenden?<br />
Dass er trotz der vielen Abwesenheiten noch den<br />
schulischen Stoff verarbeiten und genügend praktische<br />
Erfahrungen im Betrieb sammeln kann.<br />
Aber auch der Lehrbetrieb ist gefordert.<br />
Was muss da speziell beachtet werden?<br />
Gibt es spezielle Anforderungen?<br />
Es braucht die Bereitschaft eines Betriebes, sich<br />
auf ein solches «Abenteuer» einzulassen. Viel Verständnis<br />
und Flexibilität. Zudem muss der Betrieb<br />
eine gewisse Grösse haben, um kurzfristige Absenzen<br />
abfangen zu können.<br />
Erfolgreiche Jungsportler setzen nach dem<br />
Lehrabschluss meist auf den Sport und kehren<br />
frühestens nach zehn oder 15 Jahren auf den<br />
gelernten Beruf zurück. Ist ein Wiedereinstieg im<br />
Autogewerbe nur im Bereich Kunden beratung<br />
oder Verkauf möglich? Oder ist es trotz der<br />
rasanten technischen Weiterentwicklung auch<br />
im technischen Bereich denkbar?<br />
Als Serviceberater und im Verkauf ist dies in<br />
meinen Augen sehr gut möglich. Im technischen<br />
Bereich kommt es schon darauf an, wie lange die<br />
Person nicht mehr in der Branche gearbeitet hat,<br />
da halt die Technologieentwicklung rasant vorwärts<br />
geht. Möglich ist alles, doch im technischen<br />
Bereich wird es für beide Seiten anspruchsvoller.<br />
Bietet der AGVS für Wiedereinsteigende <strong>–</strong><br />
nicht nur für Sportler <strong>–</strong> Kurse an?<br />
Im Verkauf bietet sich da das zehntägige Basisseminar<br />
zum Automobil-Verkaufsberater resp. zur<br />
Automobil-Verkaufsberaterin an. Auch die beiden<br />
Lehrgänge für die beiden Berufsprüfungen mit<br />
eidg. Fachausweis, Automobil-Verkaufsberater und<br />
-Serviceberater sind mit der entsprechenden beruflichen<br />
Erfahrung für Wiedereinsteiger möglich.<br />
Könnten solche Menschen für den Kampf gegen<br />
den Fachkräftemangel wertvoll sein?<br />
Selbstverständlich, jede zusätzliche Arbeitskraft<br />
zählt heute. Zumal wir seit Jahren insbesondere<br />
im Automobilverkauf viele Quereinsteigerinnen<br />
und -einsteiger haben. Es gibt aber auch im Kundendienst<br />
Personen, die Erfahrungen im Kundenkontakt<br />
haben und trotz anderen Branchenkenntnissen<br />
wertvoll für uns sind.<br />
80<br />
<strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
BILDUNG<br />
die guten Noten fehlten, sei es nicht einfach.<br />
«Aber wenn es funktioniert, ist alles etwas<br />
lockerer.»<br />
Diese positive Dynamik strebt er nun auch<br />
im Skirennsport an, nachdem die vergangene<br />
Saison für ihn einen ganz speziellen Meilenstein<br />
beinhaltete. Im Dezember 2023 durfte<br />
er erstmals überhaupt ein Weltcuprennen bestreiten<br />
<strong>–</strong> und fuhr auf der selektiven Piste<br />
im französischen Val d’Isère im Riesenslalom<br />
mit Rang 17 gleich in die Punkte. Dasselbe<br />
Kunststück gelang ihm später in Österreich,<br />
in Schladming, mit dem 24. Platz. Damit bewies<br />
er das grosse Potenzial, das in ihm steckt<br />
und ihn zu einem Hoffnungsträger für die<br />
Zukunft macht.<br />
In der Weltelite etablieren<br />
Wie jeder aufstrebende Spitzensportler hat<br />
auch Sandro Zurbrügg Pläne, Ziele und Träume.<br />
Zuerst will der Markenkollege von Superstar<br />
Marco Odermatt (der Zurbrügg natürlich auch<br />
als Vorbild dient) seine Startposition im Europacup<br />
verbessern, um so früher oder später um<br />
den Sieg mitfahren zu können. Und die Chancen<br />
im Weltcup packen, erneut Top-30-Resultate<br />
realisieren und punkten. Danach folgt die<br />
Aufgabe, sich in der Weltelite zu etablieren;<br />
dies in seiner aktuellen Paradedisziplin Riesenslalom<br />
und auch im Super-G. Mit 21 Jahren<br />
sind Gedanken ans Leben nach dem Sport weit<br />
weg, dennoch sorgt die abgeschlossene Lehre<br />
für eine wertvolle Sicherheit und kann sich der<br />
Berner Oberländer grundsätzlich vorstellen, irgendwann<br />
einmal in den Beruf zurückzukehren.<br />
Er sagt: «Dann würde ich sicher Weiterbildungen<br />
besuchen, zumal sich der Beruf stetig<br />
weiterentwickelt und ein Wiedereinstieg sonst<br />
nicht einfach so möglich ist. Vor allem auch<br />
wegen immer mehr Elektrofahrzeugen.»<br />
Noch ist das Zukunftsmusik. Zuerst wartet<br />
wieder einmal der Garagenalltag auf Sandro<br />
Zurbrügg. In den nächsten Wochen wird er<br />
bei seinem Lehrbetrieb arbeiten und ein paar<br />
Franken nebenbei verdienen. «Die Türen<br />
stehen für Sandro immer offen», sagt Paul<br />
Schmid über seinen einstigen Lernenden.<br />
«Hoffen wir, dass es ihm im Sport auch so<br />
gut läuft wie bei seinem Lehrabschluss!»<br />
•<br />
Sandro Zurbrügg wird auch in diesem Sommer<br />
wieder in seinem Lehrbetrieb temporär Hand<br />
anlegen. Fotos: AGVS-Medien<br />
INFORMATIONSABEND<br />
FAHRZEUG<br />
RESTAURATOR*IN<br />
MIT EIDG. FACHAUSWEIS ODER<br />
VERBANDSZERTIFIKAT<br />
FACHRICHTUNG AUTOMOBILTECHNIK<br />
WO<br />
AGVS AUSBILDUNGSCENTER SEKTION SOLOTHURN<br />
GEROLAGCENTER OLTEN<br />
INDUSTRIESTRASSE 78<br />
4600 OLTEN<br />
ANMELDUNG<br />
PER QR CODE ODER UNTER<br />
WWW.FAHRZEUGRESTAURATOR.CH<br />
WANN<br />
16. MAI <strong>2024</strong><br />
17. JUNI <strong>2024</strong><br />
JETZT<br />
ANMELDEN<br />
18:00 UHR<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> 81
BILDUNG<br />
AGVS Business Academy<br />
Hier scannen für weitere Informationen:<br />
agvs-upsa.ch<br />
AGVS DIDAKTIKMODULE<br />
LERNENDE SELEKTIEREN<br />
06. Juni <strong>2024</strong>, STFW Winterthur<br />
12. November <strong>2024</strong>, Online<br />
JUNGE ERWACHSENE FÜHREN<br />
UND KRISEN ÜBERWINDEN<br />
29. Oktober <strong>2024</strong>, Lenzburg<br />
INSTRUMENTE DER NEUEN BIVO 2018<br />
EINSETZEN<br />
Warteliste<br />
JUNI<br />
GRUNDMODUL GAS<br />
Der Kurs gibt eine Übersicht über die Gase von<br />
LNG bis Wasserstoff, die heute in der Fahrzeugtechnik<br />
als Treibstoffe eingesetzt werden.<br />
04. Juni <strong>2024</strong>, STFW Winterthur<br />
29. November <strong>2024</strong>, wbz Lenzburg<br />
E-Learning laufend, AGVS-Sektion Zentralschweiz<br />
AGVS FRAUENSEMINAR: WEBINAR<br />
«SOCIAL MEDIA IM AUTOGEWERBE»<br />
Das Frauenseminar gibt’s auch diesen Oktober<br />
wieder. Neu können Frauen schon im Juni<br />
ihr Wissen zum Thema Social Media in einem<br />
eigenen Webinar erweitern.<br />
05. Juni <strong>2024</strong>, Online<br />
BERUFSBILDNER:INNEN-SCHULUNGEN<br />
VON DETAILHANDELSFACHLEUTEN SALES<br />
UND AFTER-SALES<br />
Die Reform der BiVo der Detailhandelsberufe<br />
«Verkauf 2022+» bringt Neuerungen für Lernende<br />
und Berufsbildende in den Betrieben. Als wichtigste<br />
Neuerung ist die Einführung des Lernmediums<br />
«Konvink» zu werten, welches als Lehrmittel<br />
sowie als Lerndokumentation eingesetzt wird.<br />
10. Juni <strong>2024</strong>, Bern<br />
07. Oktober <strong>2024</strong>, STFW Winterthur<br />
BERUFSBILDNER:INNEN-SCHULUNGEN<br />
VON KAUFLEUTEN 2023 IM AUTOMOBIL-<br />
GEWERBE<br />
Im Sommer 2023 trat die neue kaufmännische<br />
Grundbildung «Kauffrau/Kaufmann EFZ» in Kraft.<br />
11. Juni <strong>2024</strong>, Bern<br />
04. September <strong>2024</strong>, STFW Winterthur<br />
INSTRUKTION UND GRUNDLEGENDE<br />
SYSTEMKENNTNISSE ZU HOCHVOLT-<br />
SYSTEMEN IN DER FAHRZEUGTECHNIK<br />
13./14. Juni <strong>2024</strong>, AGVS Bern<br />
14./15. Juni <strong>2024</strong>, ibW Chur<br />
17./18. Juni <strong>2024</strong>, AGVS St. Gallen<br />
19./20. Juni <strong>2024</strong>, BBZG Goldau<br />
03./04. Juli <strong>2024</strong>, AGVS Horw<br />
30./31. August <strong>2024</strong>, wbz Lenzburg<br />
08./09. November <strong>2024</strong>, wbz Lenzburg<br />
Weitere Daten online<br />
MEINE WIRKUNG ALS FÜHRUNGS-<br />
VERANTWORTLICHE:R<br />
Fachlicher Input mit Praxisbezug, Plenumsdiskussion<br />
und individueller Praxistransfer;<br />
kleines Rollenspiel, um Wirkung der Instrumente<br />
zu verstehen und deren Einsatz zu erleben.<br />
18. Juni <strong>2024</strong>, Bern<br />
WEBINAR 2 × 90 MINUTEN <strong>–</strong><br />
ELEKTROMOBILITÄT IM VERKAUF<br />
Rasant entwickeln sich neue Mobilitätsformen,<br />
alternative Antriebsarten und daraus auch<br />
entsprechende Kundenbedürfnisse. In diesem<br />
Training bearbeiten wir Kundenanforderungen im<br />
Bereich der Elektromobilität. Was können wir in<br />
unserem regionalen Markt umsetzen? Was sollten<br />
wir betreffend Alternativ-Mobilität dazu lernen?<br />
21./28. Juni <strong>2024</strong>, Online<br />
AUGUST<br />
BASISSEMINAR FÜR AUTOMOBIL-<br />
VERKAUFSBERATER:INNEN<br />
Automobil-Verkaufsberater:in zu sein, stellt für<br />
viele Personen einen Traumberuf dar. Der AGVS<br />
und Auto-Schweiz bieten allen Interessenten<br />
die Möglichkeit, sich in einem zehntägigen Kurs<br />
umfassend auf ihre zukünftige berufliche Tätigkeit<br />
im Automobilhandel vorzubereiten.<br />
12. bis 23. August <strong>2024</strong>, Bern<br />
DIALOG <strong>–</strong> DAS NEUE MITARBEITER-<br />
GESPRÄCH<br />
Dieser Kurs richtet sich an Führungsverantwortliche,<br />
die ihre Mitarbeitergespräche effizienter<br />
und erfolgreicher gestalten wollen und bereit<br />
sind, sich intensiv mit der Mitarbeiterentwicklung<br />
auseinander zu setzen.<br />
28. August <strong>2024</strong>, Kurscenter Lenzburg<br />
BETRIEBSNOTHELFER: BLS AED SRC<br />
KOMPLETT PLUS FÜR DAS AUTOGEWERBE<br />
Nur wer regelmässig trainiert, kann im Ernstfall<br />
eine wirksame, überbrückende erste Hilfe leisten,<br />
bis die Profis eintreffen.<br />
29. August <strong>2024</strong>, STFW Winterthur<br />
SEPTEMBER<br />
SEMINAR OCCASIONSMANAGEMENT<br />
Wie gelingt die Präsentation? Dieser Kurs richtet<br />
sich an Autoverkäufer, Geschäftsführer und Inhaber.<br />
Profitieren Sie von diesem Zusatzgeschäft.<br />
11. September <strong>2024</strong>, Bern<br />
VERTIEFUNGSMODUL CNG: INSTRUKTION<br />
UND SYSTEMKENNTNISSE FÜR DEN<br />
SICHEREN UMGANG MIT CNG IN DER<br />
FAHRZEUGTECHNIK<br />
Die Teilnehmenden sind in der Lage, Arbeiten an<br />
gasführenden Komponenten von CNG-Fahrzeugen<br />
unter sicheren Voraussetzungen durchzuführen.<br />
11. September <strong>2024</strong>, The Valley Kemptthal (STFW)<br />
30. November <strong>2024</strong>, wbz Lenzburg<br />
OKTOBER<br />
INFORMATIONSVERANSTALTUNG GRUND-<br />
BILDUNG DETAILHANDELSFACHMANN/-<br />
FRAU EFZ AUTOMOBIL SALES<br />
Die Infoveranstaltung richtet sich an interessierte<br />
Betriebe mit wenig oder keinem Vorwissen, die<br />
neu Detailhandelsfachleute EFZ in der Branche<br />
Automobil Sales ausbilden möchten.<br />
02. Oktober <strong>2024</strong>, Hotel Aarau-West<br />
12. November <strong>2024</strong>, Mobilcity Bern<br />
MWST <strong>–</strong> FORTSETZUNGS- UND<br />
VERTIEFUNGSKURS<br />
Der Kurs richtet sich an Personen, die sich vertiefte<br />
Kenntnisse über die Mehrwertsteuer aneignen<br />
möchten und bereits den Grundkurs besucht haben.<br />
10. Oktober <strong>2024</strong>, Winterthur<br />
82<br />
<strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
BILDUNG<br />
Wichtige Empfehlungen<br />
Verkürzte Grundbildungen<br />
In der Automobilbranche ist die Ausbildung von Fachkräften von entscheidender Bedeutung. Ein Hebel<br />
gegen den Fachkräftemangel sind die verkürzten Grundbildungen vom Automobil-Assistenten zum Automobil-<br />
Fachmann und von der Automobil-Fachfrau zur Automobil-Mechatronikerin. Ilir Pinto<br />
Gemäss diesen sollten Personen mit einem<br />
Eidgenössischen Berufsattest (EBA) oder<br />
einem Eidgenössischen Fähigkeitszeugnis (EFZ)<br />
bestimmte Leistungsaspekte erfüllen, um die<br />
verkürzte Grundbildung in zwei Jahren absolvieren<br />
zu können. Dazu zählt, dass sowohl die<br />
Erfahrungsnote als auch die Schlussnote aus<br />
dem Qualifikationsverfahren (QV) der ersten<br />
Grundbildung mindestens 4,80 betragen. Es ist<br />
wichtig zu betonen, dass in der neuen Grundbildung<br />
zur Berechnung der Erfahrungsnote<br />
keine Noten der früheren Grundbildung berücksichtigt<br />
werden.<br />
Trotz der Möglichkeit, die Ausbildung in<br />
einem verkürzten Zeitraum von zwei Jahren<br />
zu absolvieren, besteht das Risiko, dass Lernende<br />
das QV nicht bestehen, wenn die erforderlichen<br />
Leistungsaspekte nicht erfüllt sind.<br />
Statistiken des AGVS zeigen, dass von allen<br />
Lernenden, die das QV erfolgreich abgeschlossen<br />
haben und eine verkürzte Grundbildung in<br />
Angriff nehmen, etwa 30 Prozent das QV nicht<br />
bestehen. Die Einhaltung der Empfehlungen<br />
für verkürzte Grundbildungen ist nicht nur<br />
für die individuellen Lernenden wichtig, sondern<br />
auch für das gesamte Autogewerbe. Der<br />
AGVS sieht diese verkürzten Ausbildungswege<br />
als wichtigen Zweig, um genügend Fachkräfte<br />
auszubilden und somit der stetig steigenden<br />
Nachfrage nach qualifizierten Mitarbeitenden<br />
gerecht zu werden.<br />
•<br />
Praktische Hilfsmittel für<br />
Lehrbetriebe und Schnuppernde<br />
Um die Entscheidung für eine technische<br />
Grundbildung im Autogewerbe zu vereinfachen,<br />
bietet der AGVS kostenlos ein<br />
Schnuppertagebuch an. Der Eignungstest ist<br />
ebenfalls ein weiteres wichtiges Instrument<br />
für die schulische Selektionierung der neuen<br />
Lernenden.<br />
Schnuppertagebuch:<br />
autoberufe.ch/de/<br />
schnuppertagebuch-0<br />
Eignungstest:<br />
autoberufe.ch/de/node/23623<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> 83
BILDUNG<br />
Regionale Veranstaltungen zur Aus- und Weiterbildung<br />
AARGAU<br />
AUTOMOBILDIAGNOSTIKER:IN<br />
Infoabende: 13. Juni <strong>2024</strong>, 18.00 Uhr, online<br />
17. Oktober <strong>2024</strong>, 18.00 Uhr<br />
Start Lehrgang: 04. September <strong>2024</strong><br />
Ort: Weiterbildungszentrum Lenzburg<br />
wbzlenzburg.ch<br />
SPEZIALIST:IN FÜR ALTERNATIVE<br />
FAHRZEUGANTRIEBE MIT ZERTIFIKAT WBZ<br />
Infoabend: 13. Juni <strong>2024</strong>, 18.00 Uhr, online<br />
Start Lehrgang: 09. September <strong>2024</strong><br />
BASEL<br />
AUTOMOBILDIAGNOSTIKER:IN BP<br />
Ort: Allgemeine Gewerbeschule Basel, BBZBL<br />
Liestal und AGVS-Bildungszentrum Sissach<br />
agsbs.ch/hohere-berufsbildung/berufs-und-hoherefachprufungen<br />
BERN<br />
AUTOMOBIL-VERKAUFSBERATER:IN<br />
Infoabende: 13. Juni <strong>2024</strong>, 18.00, online<br />
Start Lehrgang: 28. August <strong>2024</strong><br />
agvs-upsa.ch<br />
FAHRZEUGRESTAURATOR:IN<br />
Start Lehrgang: Herbst <strong>2024</strong><br />
fahrzeugrestaurator.ch<br />
Infoabende: 16. <strong>Mai</strong> <strong>2024</strong><br />
17. Juni <strong>2024</strong><br />
Ort: AGVS Ausbildungscenter Sektion Solothurn<br />
GerolagCenter Olten<br />
BETRIEBSWIRT:IN IM AUTOGEWERBE HFP<br />
Nächster Studienbeginn: August 2025<br />
Ort: gibb Berufsfachschule Bern<br />
gibb.ch<br />
AUTOMOBILDIAGNOSTIKER:IN BP<br />
Nächster Studienbeginn: 15. August <strong>2024</strong><br />
Ort: gibb Berufsfachschule Bern<br />
AUFBAUKURS AUTOMOBILTECHNIK<br />
GRUNDLAGEN<br />
Ort: gibb Berufsfachschule Bern<br />
AUTOMOBIL-WERKSTATTKOORDINATOR:IN<br />
BP ODER ZERTIFIKAT AGVS<br />
Nächster Studienbeginn:<br />
15. August <strong>2024</strong> (BP)<br />
16. August <strong>2024</strong> (Zertifikat)<br />
Ort: gibb Berufsschule Bern<br />
AUTOMOBIL-SERVICEBERATER:IN<br />
Nächster Studienbeginn: April 2025<br />
Ort: gibb Berufsfachschule Bern<br />
CHUR / ZIEGELBRÜCKE<br />
LEHRGANG AUTOMOBILDIAGNOSTIKER:IN<br />
Start Lehrgang: 16. August <strong>2024</strong><br />
Ort: ibW Höhere Fachschule Südostschweiz, Chur<br />
ibw.ch/beratung/infoabende<br />
HORW<br />
AUTOMOBILDIAGNOSTIKER:IN UND AUTO-<br />
MOBIL-WERKSTATTKOORDINATOR:IN<br />
Start Vorbereitungslehrgang: August <strong>2024</strong><br />
Ort: AGVS Ausbildungszentrum Horw<br />
agvs-zs.ch/de/ausbildung-luzern<br />
AUS- UND WEITERBILDUNGEN IM<br />
BEREICH ALTERNATIVE ANTRIEBE<br />
Vertiefungsmodul Wasserstoff: 07./08. <strong>Mai</strong> <strong>2024</strong><br />
Hochvolt-Instruktion EV: 03./04. Juli <strong>2024</strong><br />
Ladeinfrastruktursysteme für Elektrofahrzeuge:<br />
10. Juli <strong>2024</strong><br />
Vertiefungsmodul CNG: 11. September <strong>2024</strong><br />
agvs-zs.ch/de/news/alternative-antriebe<br />
ST. GALLEN<br />
AUTOMOBILDIAGNOSTIKER:IN<br />
Infoabende: 16. <strong>Mai</strong> <strong>2024</strong>, 19.00 Uhr<br />
27. Juni <strong>2024</strong>, 19.00 Uhr<br />
Start Lehrgang: August <strong>2024</strong><br />
Ort: AGVS Ausbildungszentrum St. Gallen<br />
Neu mit Einführungstagen<br />
agvs-abz.ch<br />
THURGAU<br />
AUTOMOBILDIAGNOSTIKER:IN<br />
Start Lehrgang: 11. August 2025<br />
Ort: Gewerbliches Bildungszentrum Weinfelden<br />
gbw.ch<br />
WINTERTHUR<br />
AUTOMOBIL-SERVICEBERATER:IN MIT<br />
EIDG. FACHAUSWEIS<br />
Start Lehrgang: 20. April <strong>2024</strong><br />
AUTOMOBIL-VERKAUFSBERATER:IN MIT<br />
EIDG. FACHAUSWEIS<br />
Start Lehrgang: 20. August <strong>2024</strong><br />
BETRIEBSWIRT:IN IM<br />
AUTOMOBILGEWERBE<br />
Start Lehrgang: 20. August 2025<br />
INTENSIVKURS Z4 AA<br />
Für den fachtechnischen Abschluss für die Ausbildungsbewilligung<br />
Automobil-Mechatroniker:in.<br />
Nächster Ausbildungsstart: 07. Dezember <strong>2024</strong><br />
AUTOMOBILDIAGNOSTIKER:IN UND AUTO-<br />
MOBIL-WERKSTATTKOORDINATOR:IN<br />
Start Lehrgang: September <strong>2024</strong><br />
Ort: Alle Lehrgänge finden an der Schweizerischen<br />
Technischen Fachschule Winterthur STFW statt.<br />
stfw.ch<br />
Infoabende für die Weiterbildungen:<br />
13. Juni <strong>2024</strong>, 19.00 bis 20.30 Uhr, online<br />
12. November <strong>2024</strong>, 19.00 bis 20.30 Uhr, online<br />
14. November <strong>2024</strong>, 19.00 bis 20.30 Uhr, online<br />
ZÜRICH<br />
BETRIEBSWIRT:IN IM AUTOMOBIL-<br />
GEWERBE<br />
Start Lehrgang: 19. August <strong>2024</strong><br />
AUTOMOBIL-WERKSTATTKOORDINATOR:IN<br />
MIT ODER OHNE ZERTIFIKAT AGVS<br />
Tageskurs: 19. August <strong>2024</strong><br />
Abendkurs: 20. August <strong>2024</strong><br />
Ort: Alle Lehrgänge finden an der Technischen<br />
Berufsschule Zürich statt.<br />
tbz.ch<br />
Infoabende:<br />
16. <strong>Mai</strong> <strong>2024</strong>, 18.30 bis 20.00 Uhr<br />
03. Juni <strong>2024</strong>, 18.30 bis 20.00 Uhr<br />
ZUG<br />
LEHRGANG AUTOMOBILDIAGNOSTIKER:IN<br />
Start Lehrgang: Oktober <strong>2024</strong><br />
kurse-gibz-lqc.ch/ad<br />
Ort: Bildungszentrum Zug<br />
84<br />
<strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
BILDUNG<br />
Aus den Sektionen<br />
Hier scannen für weitere Informationen:<br />
autoberufe.ch<br />
FRIBOURG<br />
DIAGNOSTICIEN-NE D’AUTOMOBILES<br />
Cours: Z1 à Z4 et P1 à P3<br />
COORDINATEUR D’ATELIER AUTOMOBILE<br />
Cours: Z1 à Z4<br />
Localité: UPSA-Section Fribourg<br />
upsafrbrevet.ch<br />
GENÈVE<br />
DIAGNOSTICIEN-NE D’AUTOMOBILES<br />
Cours: Z1 à Z4 et P1 à P3, janvier 2025<br />
COORDINATEUR D’ATELIER AUTOMOBILE<br />
Cours: Z1 à Z4<br />
RESTAURATEUR-TRICE DE VÉHICULES<br />
fahrzeugrestaurator.ch/fr<br />
Localité: Centre de formation UPSA Genève<br />
LAUSANNE<br />
COORDINATEUR-TRICE D’ATELIER<br />
AUTOMOBILE<br />
Cours: W1 à W4, 21 août <strong>2024</strong><br />
Localité: EPSIC<br />
Les personnes intéressées peuvent s’adresser<br />
à arnold.schoepfer@agvs-upsa.ch ou 031 307 15 32<br />
CONSEILLER DE SERVICE<br />
Localité: 7act Benson, Lausanne<br />
PAUDEX<br />
RESTAURATEUR-TRICE DE VÉHICULES<br />
Séances d’information: 16 mai <strong>2024</strong><br />
17 juin <strong>2024</strong><br />
Localité: Centre Patronal<br />
SION<br />
DIAGNOSTICIEN-NE D’AUTOMOBILES<br />
Cours: P1 à P3, janvier 2025<br />
COORDINATEUR D’ATELIER AUTOMOBILE<br />
Cours: Z1 À Z4<br />
Localité: EPTM, Sion<br />
formation-auto-vs.ch<br />
YVERDON<br />
DIAGNOSTICIEN-NE D’AUTOMOBILES<br />
Cours: Z1 à Z4 et P1 à P3, janvier 2025<br />
COORDINATEUR D’ATELIER AUTOMOBILE<br />
Cours: Z1 à Z4,<br />
Centre de formation UPSA Vaud/Yverdon-les-Bains<br />
formation.upsa-vaud.ch<br />
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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> 85
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Betrieb herauszuholen, weil Ihre Prozesse<br />
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diese nicht rund und effizient laufen<br />
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Ihres Betriebs, da er nicht<br />
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86<br />
<strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
VERBAND & SEKTIONEN<br />
Foto: Istock.<br />
Leser-/Nutzerbefragung<br />
Ihre Stimme zählt:<br />
Gestalten Sie mit!<br />
Sehr geehrte Leserinnen und Leser<br />
Ihre Meinung ist die wertvollste Rückmeldung.<br />
Wir möchten Ihnen einen Einblick geben,<br />
wie Ihre Teilnahme an unseren Leserbefragungen<br />
das Gesicht unseres Magazins<br />
prägt und wie wir auf Ihr wertvolles Feedback<br />
reagieren.<br />
Ihre Bedürfnisse im Fokus<br />
Das <strong>AUTOINSIDE</strong> ist mehr als nur ein Magazin<br />
<strong>–</strong> es ist ein Werkzeug, das Sie dabei unterstützt,<br />
in der Automobilbranche noch erfolgreicher<br />
zu sein. Wir möchten sicherstellen,<br />
dass unsere Inhalte genau Ihren Bedürfnissen<br />
entsprechen. Deshalb sind Ihre Gedanken<br />
und Präferenzen so wichtig für uns.<br />
Was wir aus Ihren<br />
Rückmeldungen lernen<br />
Durch Ihre Teilnahme an unserer Leserbefragung<br />
erhalten wir wertvolle Einblicke in Ihre<br />
Interessen, Vorlieben und Anliegen. Wir nutzen<br />
Ihr Feedback, um sicherzustellen, dass wir<br />
die richtigen Themen behandeln, relevante Informationen<br />
liefern und Ihnen den grösstmöglichen<br />
Nutzen bieten. Ihre Meinung formt die<br />
Inhalte, das Layout und die Ausrichtung des<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong>.<br />
Unsere Verpflichtung zur<br />
kontinuierlichen Verbesserung<br />
Beim <strong>AUTOINSIDE</strong> ruhen wir uns nicht auf<br />
unseren Lorbeeren aus. Wir sind bestrebt, uns<br />
kontinuierlich weiterzuentwickeln und zu verbessern,<br />
basierend auf jenen Feedbacks, die<br />
Sie uns mitteilen. Ihre Rückmeldungen sind<br />
der Motor, der uns antreibt <strong>–</strong> wir sind dankbar<br />
für jede Antwort, die wir erhalten.<br />
Wie Sie teilnehmen können<br />
Wenn Sie noch nicht an unserer Leserbefragung<br />
teilgenommen haben, möchten wir Sie<br />
ermutigen, dies zu tun. Ihre Meinung ist uns<br />
wichtig! Scannen Sie den QR-Code oder tippen<br />
Sie die URL in den Internet-Browser und<br />
nehmen Sie sich einen Moment Zeit, um Ihre<br />
Gedanken mit uns zu teilen. Gemeinsam gestalten<br />
wir die Zukunft des <strong>AUTOINSIDE</strong>.<br />
Vielen Dank für Ihre Unterstützung und Ihr<br />
Engagement!<br />
Freundliche Grüsse<br />
Ihr AGVS-Redaktionsteam<br />
•<br />
Weitere Infos unter:<br />
agvs-upsa.ch/de/umfrage<strong>2024</strong><br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> 87
VERBAND & SEKTIONEN<br />
Zahlreiche Teilnehmende<br />
an der diesjährigen GV<br />
der AGVS-Sektion Zürich.<br />
Foto: AGVS-Medien<br />
GV der AGVS-Sektion Zürich in der Autohalle in Andelfingen ZH<br />
Lösungen für aktuelle und<br />
kommende Herausforderungen<br />
Die zahlreichen Anwesenden erhielten an der diesjährigen Generalversammlung einen spannenden Einblick in<br />
die verschiedenen Projekte, welche die Zürcher AGVS-Sektion vorantreibt. Eine stetige Herausforderung bleibt<br />
dabei der Arbeitskräftemangel. Mirco Baumann<br />
Zum zweiten Mal in Folge hat Christian<br />
Müller, Präsident der AGVS-Sektion Zürich,<br />
für die GV in die Autohalle Andelfingen<br />
eingeladen. Ein würdiger Ort mit einem innovativen<br />
Konzept. Passend auch zu den Projekten<br />
und Lösungsansätzen des AGVS Zürich<br />
und dem abschliessenden Referat rund um die<br />
Thematik der «Generation Z», welche ebenfalls<br />
nach innovativen Ansätzen ruft. Doch<br />
der Reihe nach.<br />
Herausforderungen und Lösungen<br />
Den Beginn der Generalversammlung bestritt<br />
ordnungsgemäss Präsident Christian Müller<br />
mit seinem Rück- und Ausblick. Er zeigte auf,<br />
was die Sektion im letzten Jahr geleistet hat,<br />
und welche Herausforderungen anstehen,<br />
auch über die Kantonsgrenze hinaus. Eines<br />
dieser Themen: der Arbeitskräftemangel. Dieser<br />
Herausforderung wird auf Verbandsebene<br />
viel Aufmerksamkeit geschenkt. Wie die Sektion<br />
Zürich dieses Thema angeht, wurde nach<br />
den Ausführungen des Präsidenten im Detail<br />
aufgezeigt. Eines der Projekte ist Skillscity.ch,<br />
eine Plattform, welche auf dem vor allem bei<br />
11- bis 14-Jährigen beliebten Online-Spiel<br />
Roblox basiert. Hier können sich die Jugendlichen<br />
am Computer, mit dem Smartphone<br />
und neu auch mit VR-Brille spielerisch über<br />
Berufe im Autogewerbe informieren. Eine<br />
weitere Massnahme ist die Kooperation mit<br />
der Umweltarena in Spreitenbach AG. Dort<br />
wird künftig an einem Berufsbildungsstand<br />
über Lehrberufe informiert. Jährlich wird die<br />
Umweltarena von über 1000 Schulklassen<br />
besucht. Wer sich selbst einmal über diese<br />
und weitere zahlreiche Engagements der<br />
AGVS Sektion Zürich informieren möchte,<br />
trägt am besten schon einmal die nächste GV<br />
am 03. April 2025 in die Agenda ein.<br />
Jung und Alt<br />
Nach dem Abschluss der ordentlichen Generalversammlung<br />
folgte ein Referat zu einem<br />
Thema, das seit Jahren die Betriebe branchenübergreifend<br />
beschäftigt. Und das, wie die<br />
Diskussion beim gemeinsamen Abendessen<br />
zeigte, auch Emotionen auslöst. Der Referent<br />
zum Thema «Generation Z», Yannick Blättler<br />
von der Neoviso AG, hatte dabei selbst auf<br />
kritische Fragen die passenden Antworten<br />
bereit. Seine Botschaft ist klar: Ob es einem<br />
passt oder nicht, die «Generation Z» ist da und<br />
dafür braucht es entsprechende Anpassungen<br />
in der Arbeitswelt, will man junge Berufsleute<br />
im Betrieb halten oder überhaupt erst für die<br />
Ausbildung im Autogewerbe begeistern. Dabei<br />
gab Blättler bei seinen Ausführungen auch<br />
immer wieder praktische Tipps. Will sich ein<br />
Betrieb auf die «Generation Z» einstellen, gilt<br />
es unter anderem drei Punkte zu beachten:<br />
Als Betrieb muss man «instant», also schnell,<br />
flexibel und klar sein. Klar, weil die Jungen<br />
von heute mit Reizen überflutet werden und<br />
klare Vorgaben wollen, ohne lange danach zu<br />
suchen oder nachzufragen. Flexibel, um auf<br />
die sich ändernden Bedürfnisse zu reagieren<br />
und «instant», weil sich die Welt halt immer<br />
schneller dreht. Etwas, was für das ganze<br />
Autogewerbe und für alle Generationen gleichermassen<br />
gelten dürfte.<br />
•<br />
Neu im Vorstand: Livio Maspoli<br />
Aktuell Betriebsleiter bei Iveco in Kloten,<br />
wechselt er nun ins Business Development<br />
von Iveco und wird zukünftig die Händlerbetreuung<br />
in der Schweiz und Österreich<br />
verantworten. Er bringt somit die wichtige<br />
Expertise rund um Nutzfahrzeuge in den<br />
Vorstand der AGVS-Sektion Zürich ein.<br />
88<br />
<strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
VERBAND & SEKTIONEN<br />
GaragenTalk <strong>–</strong> der AGVS-Podcast<br />
Hören Sie<br />
Expertenwissen<br />
aus erster Hand<br />
GaragenTalk <strong>–</strong> der AGVS-Podcast:<br />
Andreas Kohli (links), Leiter Treuhand<br />
bei der Figas, und Yves Schott, Medien &<br />
Kommunikation AGVS, im Gespräch zum<br />
Branchenspiegel. Foto: AGVS-Medien<br />
Der AGVS legt seinen Podcast neu auf. Sechs Mal jährlich wird wertvolles Expertenwissen im<br />
Hörformat vermittelt. In der ersten Episode ist der Branchenspiegel der Figas das grosse Thema.<br />
GaragenTalk <strong>–</strong> der AGVS-Podcast: Diesen Namen sollten Sie sich merken. Ilir Pinto<br />
Expertenwissen aus erster Hand, sozusagen<br />
live und ungefiltert: Sechs Mal in<br />
diesem Jahr wird der AGVS in der Neuauflage<br />
seines Podcasts rund um das Autogewerbe<br />
Expertinnen und Experten zu aktuellen und<br />
wichtigen Themen des Autogewerbes befragen<br />
und diese im eingängigen Hörformat vermitteln.<br />
Die Gesprächsführung übernimmt<br />
dabei jeweils Yves Schott, Verantwortlicher<br />
Medien & Kommunikation beim AGVS. Im<br />
lockeren Talk stellen sich die Gäste dabei<br />
spannenden Fragen.<br />
Auftakt mit dem<br />
Figas-Branchenspiegel<br />
Gegenstand der ersten Folge von GaragenTalk<br />
<strong>–</strong> der AGVS-Podcast ist der Branchenspiegel<br />
<strong>2024</strong> der Figas, der auch diesem <strong>AUTOINSIDE</strong><br />
beiliegt. Der alljährliche Branchenspiegel ist<br />
ein wichtiges betriebswirtschaftliches Instrument<br />
für Garagen, um sich zu vergleichen.<br />
Auskunft gibt Andreas Kohli, Leiter Treuhand<br />
bei der Figas. Lesen Sie hierzu auch das<br />
grosse Interview ab Seite 44.<br />
Im Podcast befragt Yves Schott den Experten<br />
zur aktuellen Lage der Branche und zu Aussichten<br />
für die Zukunft. Konkret geht es unter<br />
anderem um die sinkenden Margen im Neuwagen-<br />
und im Occasionshandel, um die Eigenkapitalquote<br />
oder auch darum, wie sich in der<br />
Garagenbranche überhaupt noch Geld verdienen<br />
lässt. Andreas Kohli erläutert mit enormer<br />
Branchenkenntnis komplexe Zusammenhänge<br />
und wahrscheinliche Zukunftsszenarien.<br />
Nützliche Tipps für den Garagenalltag<br />
Die sachlichen und verständlichen Ausführungen<br />
sind von hohem Wert für den Berufsalltag.<br />
So etwa der nüchterne Blick auf<br />
Herausforderungen wie die Rückzahlung der<br />
Covid-Kredite von 2020, die Personalbeschaffung<br />
oder Leasing-Restwerte von Elektrofahrzeugen.<br />
Die erste Folge der Neuauflage des<br />
AGVS-Podcasts ist damit nicht nur ein Einblick<br />
in den Branchenspiegel <strong>2024</strong> der Figas,<br />
sondern eine interessante Gesamtschau. Profitieren<br />
Sie von Tipps und erfahren Sie, wie<br />
Sie Umsätze steigern.<br />
In den kommenden Folgen wird der AGVS<br />
weitere wichtige Themen beleuchten. Bleiben<br />
Sie dran! Übrigens: Von der ersten Podcast-<br />
Folge gibt es ein Making-of-Video des AGVS;<br />
erfahren Sie, wie GaragenTalk <strong>–</strong> der AGVS-<br />
Podcast entsteht.<br />
•<br />
Jetzt reinhören und reinschauen!<br />
Die erste Folge von GaragenTalk <strong>–</strong> der AGVS-<br />
Podcast ist auf Apple Podcasts, Spotify und<br />
überall sonst, wo es Podcasts gibt sowie auf<br />
dem Webportal des AGVS verfügbar. Folgen<br />
Sie einfach dem QR-Code. An gleicher Stelle<br />
wie den Podcast finden Sie zudem das<br />
Making-of-Video.<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> 89
VERBAND & SEKTIONEN<br />
11. AGVS Golf-Trophy vom Freitag, 28. Juni <strong>2024</strong><br />
Nutzen Sie als AGVS-Mitglied die Gelegenheit und verbringen Sie einen erholsamen Tag auf der wunderschönen Anlage des<br />
Golfclub Interlaken-Unterseen. Sie haben nicht nur die Möglichkeit, selbst an diesem Turnier teilzunehmen, sondern auch Ihre<br />
golfspielenden Kunden, Freunde und Bekannten zu diesem Anlass einzuladen.<br />
Für Nichtgolfer:innen wird ein zweistündiger Schnupperkurs angeboten. Dieser findet unter Anleitung eines<br />
Golfpros von 14.00 <strong>–</strong> 16.00 Uhr statt.<br />
Ort<br />
Turnierstart<br />
Golfclub Interlaken-Unterseen, Leading Golf Course<br />
ab ca. 10.00 Uhr, je nach Anzahl Teilnehmenden<br />
Spielberechtigung Inhaber ASG-, ASGI- oder Migros-Golfcard mit HC-Limite 54<br />
Spielform<br />
Kategorien<br />
Kosten Turnier<br />
Stableford, handicapwirksam<br />
Damen 1.<strong>–</strong> 3. Rang netto, Herren 1.<strong>–</strong> 3. Rang netto<br />
Zudem gibt es diverse Sonderwertungen<br />
CHF 170.<strong>–</strong> pro Teilnehmenden (gilt auch für PPG-Mitglieder)<br />
CHF 70.<strong>–</strong> für Mitglieder Golfclub Interlaken-Unterseen<br />
In diesem Preis sind inbegriffen:<br />
▪ Greenfee und Startgeld<br />
▪ Zwischenverpflegung nach 9 Loch<br />
▪ Apéro & Abendessen mit Rangverkündigung<br />
Foto: Golfclub Interlaken Unterseen<br />
Kosten Schnupperkurs<br />
Angebot Vorrunde<br />
CHF 100.<strong>–</strong> inkl. Apéro & Abendessen<br />
CHF 90 (110 für ASG & Migros-Golfcard) für Vorrunde am<br />
Do. 27.6.<strong>2024</strong> ab ca. 14.30 Uhr<br />
Anmeldungen Turnier,<br />
Schnupperkurs &<br />
Vorrunde<br />
Bis 17.6.<strong>2024</strong> an: cornelia.aeschlimann@autohaus-thun.ch<br />
Turnierteilnehmende bitte mit Angabe von Golfclub + HC<br />
Startzeiten<br />
Ihre Startzeit erfahren Sie ab dem 27. Juni <strong>2024</strong> um 12 Uhr unter<br />
www.golfsuisse.ch oder www.interlakengolf.ch<br />
Kleidung<br />
Turnier:<br />
Schnupperkurs:<br />
Tenu Abendessen:<br />
Übernachtungsmöglichkeiten<br />
Golfbekleidung<br />
Sportlich, keine Bluejeans, kurze Hosen sind erlaubt, Sneakers<br />
sportlich/elegant<br />
Garderoben und Duschen sind vorhanden!<br />
Hotel Neuhaus zum See: direkt neben Golfplatz<br />
Salzano Hotel-Spa: mit Auto 3 Min. entfernt<br />
Haben Sie Diesel im Blut?<br />
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<strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
VERBAND & SEKTIONEN<br />
«Garagen die notwendige Unterstützung bieten»<br />
Halbjahresbilanz von Olivier Rochat, YMECA-Direktor<br />
Der Präsident der Berufsbildungskommission Alexandre Oulevey zusammen<br />
mit Nicolas Leuba, Sektionspräsident AGVS Waadt, und dem YMECA-Direktor<br />
Olivier Rochat (v. l. n. r.). Quelle: AGVS Waadt<br />
mde. Seit einem halben Jahr steht der 55-jährige Olivier Rochat nun an<br />
der Spitze des neuen Ausbildungszentrums YMECA in Yverdon-les-<br />
Bains. Allein 540 Schülerinnen und Schüler besuchen hier die üK in<br />
der technischen Ausbildung, weitere 230 diejenigen für die kaufmännische<br />
Ausbildung. Mit den beiden Dekanen Josu Bilbao (Pädagogik)<br />
und Eric Borloz (Technik) habe sich eine hervorragende Zusammenarbeit<br />
entwickelt, zieht er eine positive Bilanz: «Ich hatte mir das alles<br />
etwas komplizierter vorgestellt.» Nicht nur der Direktor, sondern auch<br />
die Auszubildenden sind von der gesamten Infrastruktur und Ausstattung<br />
im YMECA begeistert, von der Technik über die Cafeteria<br />
bis zu vergünstigten Parktarifen für Lernende. Und wie sieht Rochat<br />
die nahe Zukunft? «Wir haben viel zu bieten und wollen das Haus der<br />
Mechanik mit Leben füllen.» Ziel ist eine Belegung sechs Tage pro<br />
Woche. Daher sind YMECA-Besuche für Garagen, für Garagen-Gruppen<br />
und weitere Organisationen angedacht. Es werden neue Weiterbildungskurse<br />
(z. B. im Bereich Gas oder Elektrotechnik) entwickelt,<br />
die sich auch an Berufe ausserhalb der Automobilbranche richten. Es<br />
gibt spezielle Informationsveranstaltungen für AGVS- Mitglieder und<br />
Berufstätige mit direktem Bezug zur Automobilbranche im Format 17<br />
bis 19 Uhr. «Wir planen, dort Themen zu behandeln wie: Datenschutz,<br />
Stress in Garagen, Kreislaufwirtschaft, Stopp der Verschwendung von<br />
Autos <strong>–</strong> mit dem Beitrag von Lucien Willemin <strong>–</strong> oder Kollektivvertrag.<br />
Zudem organisieren wir im Herbst, zum Jahrestag der Eröffnung,<br />
einen Tag der offenen Tür.» Für den Direktor bleibt entscheidend,<br />
mit der rasanten Entwicklung der Berufe und Technologien Schritt<br />
zu halten, «damit die Ausbildungen ebenfalls mit den Anforderungen<br />
Schritt halten oder diese gar vorwegnehmen kann». Dabei macht<br />
man sich auch die Position des AGVS Waadt zu eigen und ist technologieoffen<br />
unterwegs. «In Zukunft wird es für jeden Zweck eine bestimmte<br />
Antriebstechnologie geben müssen, und die Fortschritte in<br />
ökologischer Hinsicht werden vom Mix der verwendeten Energien<br />
herrühren», erläutert Rochat. Neben der Wirtschaftlichkeit des Ausbildungszentrums<br />
strebt er für die nächsten fünf Jahre einen Weg<br />
an, um die üK-Kostenfreiheit trotz steigender Kosten für neue Infrastrukturen<br />
aufrechtzuerhalten. Abschliessend sagt er: «Ich will unser<br />
Weiterbildungsangebot ausbauen, um den Garagen die notwendige<br />
Unterstützung für die Entwicklung der eigenen Strukturen und Kompetenzen<br />
zu bieten.»<br />
•<br />
Rückblick auf ein spannendes Jahr<br />
11. Generalversammlung der AGVS-Sektion Jura und Berner Jura<br />
cje. Am 15. März dieses Jahres erlebten wir in der Fondation Rurale<br />
Interjurassienne in Courtemelon JU gemeinsam einen unvergesslichen<br />
Moment, denn die Generalversammlung der AGVS-Sektion Jura und<br />
Berner Jura ist viel mehr als nur ein Rückblick aufs vergangene Jahr.<br />
Es ist die Gelegenheit, nochmals die Ereignisse Revue passieren zu<br />
lassen, die für unsere Sektion im Jahr 2023 prägend waren. Zahlreiche<br />
Höhepunkte säumten unseren Weg: Von der Ausbildungsmesse bis<br />
zum Tag der offenen Tür des Jurassischen Zentrums für Unterricht und<br />
Ausbildung CEJEF, von Speed-Datings für Lehrlinge bis zu bewegenden<br />
Diplomübergaben. Dies alles, ohne die Rekrutierung neuer Ausbildner,<br />
die HV1- und HV2-Kurse und vieles anderes zu vergessen <strong>–</strong> der Terminkalender<br />
unserer AGVS-Sektion war letztes Jahr reich an abwechslungsreichen<br />
Ereignissen. Aber das war bei weitem noch nicht alles: Wir erkundeten<br />
auch die Entwicklung des Schweizer Automobilmarkts, entschlüsselten<br />
geopolitische Einflüsse und sprachen über neue Anträge,<br />
die unsere Branche prägen sowie prägen werden. Die GV bot ausserdem<br />
eine einmalige Gelegenheit, sich von ausgewählten Rednern wie<br />
Rosalie Beuret Siess, Finanzministerin und Regierungspräsidentin des<br />
Kantons Jura, Karine Marti, Chefin des Strassenverkehrsamts, Pierre<br />
Daniel Senn, Vizepräsident des AGVS Schweiz, und Alain Piller, Direktor<br />
des Westschweizer ESA-Zentrums, über aktuelle Themen und<br />
Trends aufklären zu lassen. Ihre aufschlussreichen Vorträge erweiterten<br />
unsere Perspektiven und trugen dazu bei, unser Engagement für Spitzenleistungen<br />
in unserer Branche weiter zu verstärken. Zudem wurden<br />
die Jahresrechnung präsentiert, das Budget <strong>2024</strong> verabschiedet und<br />
durch die statutarischen Wahlen unser Vorstand in seiner aktuellen<br />
Zusammensetzung bestätigt. Als krönenden Abschluss des Abends<br />
genossen wir gemeinsam mit unseren Mitgliedern ein köstliches Aperitif-Dinner<br />
in einer sehr freundlichen und herzlichen Atmosphäre.<br />
Die AGVS-Sektion Jura und Berner Jura freut sich nun, das Jahr <strong>2024</strong><br />
an der Seite seiner Mitglieder zu verbringen und ist bereit für neue,<br />
aussergewöhnliche Momente!<br />
•<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> 91
GARAGENWELT<br />
Alligator AG<br />
alligator.systems<br />
Carex Autozubehör AG<br />
carex.ch<br />
Mehr Reichweite dank kleineren Batterien<br />
pd. Genau wie fossile Energieträger kann elektrische Energie gespeichert<br />
und zur Umwandlung in Wärme oder mechanische Energie<br />
eingesetzt werden. Neben dem höheren Wirkungsgrad und dem<br />
emissionsfreien Betrieb hat der Einsatz von elektrischer Energie<br />
den Vorteil, dass sie auf dem Fahrzeug durch Rekuperation oder<br />
durch Solarpanels erzeugt werden kann und einfache Möglichkeiten<br />
bietet, die Umwandlung in die mechanische Form zu dezentralisieren.<br />
Mit der Elektrifizierung der Nutzfahrzeuge werden diese Arbeitsmaschinen<br />
nicht mehr von einem zentralen Aggregat mit Energie<br />
versorgt, sondern über ein Hochvoltnetzwerk (400 <strong>–</strong> 800V), über<br />
welches eine Vielzahl von Speichern, Verbrauchern und Energieerzeugern<br />
vernetzt werden können. Heute beschränken sich diese<br />
Netzwerke vor allem auf die Batterien und den Antrieb und sind daher<br />
noch überschaubar. Man kann jedoch davon ausgehen, dass ein<br />
starker Ausbau durch die technische Evolution stattfinden wird. Die<br />
Möglichkeiten, die durch ein stärker ausgebautes Hochvoltnetzwerk<br />
geschaffen werden, sind fast grenzenlos und können grundlegende<br />
Probleme im elektrifizierten Schwerverkehr lösen.<br />
Eine solche Problemlösung durch eine stärkere Vernetzung wäre<br />
zum Beispiel das Konzept eines ans Hochvoltnetzwerk koppelbaren<br />
Powerbank-Aufliegers. Das Schweizer Startup Alligator AG arbeitet<br />
derzeit an einem Pilotprojekt, um die Umsetzung einer solchen<br />
Technologie zu demonstrieren. Mit der Planardurchführungstechnologie<br />
entwickelte das Startup die Grundlage für diesen Netzausbau.<br />
Neben dieser innovativen Lösung erreichte das Projekt durch<br />
ein ausführliches Porträt in der Sendung «Start-up Zünder» auf<br />
SAT.1 CH schweizweit Bekanntheit.<br />
•<br />
Für flexibles Arbeiten: das Jack Wheels Notrad. Foto: Carex<br />
Jack Wheels Notrad für die Werkstatt<br />
pd. Selbst in den hektischsten Werkstattzeiten, wenn alle Fahrzeuglifte<br />
besetzt sind und die Räume überfüllt sind, treten oft unerwartete<br />
Probleme auf: Die Sommerräder sind verschwunden, Lackierund<br />
Spenglerarbeiten geraten ins Stocken, und plötzlich muss ein<br />
beschädigtes Fahrzeug geborgen werden. In solchen Momenten ist<br />
Jack Wheels zur Stelle. Als vielseitiges Notrad für Abschleppdienste,<br />
Garagen, Spenglereien, Lackierereien und Felgen-Reparateure bietet<br />
es eine zuverlässige Lösung für die unterschiedlichsten Herausforderungen<br />
im Werkstattalltag.<br />
Die universelle Einsatzbarkeit für alle 3-, 4- und 5-Lochkreise macht<br />
Jack Wheels zu einem unverzichtbaren Werkzeug in jeder Werkstatt.<br />
Die Befestigung mittels Originalschrauben garantiert eine<br />
sichere Anbringung, während die beeindruckende Traglast von 1000<br />
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werden können.<br />
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steht Jack Wheels für Qualität und Langlebigkeit. Seine technischen<br />
Daten sprechen für sich: Mit einem Durchmesser von 540 mm, einer<br />
Lauffläche von 60 mm und einer Gesamtbreite von 110 mm ist es<br />
perfekt dimensioniert, um auch in engen Werkstattumgebungen problemlos<br />
eingesetzt zu werden. Die maximale befahrbare Geschwindigkeit<br />
von 8 km/h gewährleistet dabei Sicherheit und Effizienz.<br />
Ein ans Hochvoltnetzwerk koppelbarer Powerbank-Auflieger. Foto: Alligator<br />
Egal, ob es sich um einen Abschleppdienst, eine Garage, eine Spenglerei,<br />
eine Lackiererei oder einen Felgenreparaturbetrieb handelt <strong>–</strong><br />
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92<br />
<strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
GARAGENWELT<br />
Niterra EMEA GmbH<br />
ngkntk.com/de<br />
Säntis Batterie AG<br />
saentisbatterie.ch<br />
NTK Vehicle Electronics erweitert AGR-Ventil-Sortiment um<br />
53 neue Referenzen<br />
pd. Der Spezialist für Zündung und Fahrzeugelektronik Niterra<br />
freut sich, die Aufnahme von 53 neuen Abgasrückführungsventilen<br />
seiner Marke NTK Vehicle Electronics bekannt zu geben. Die neuen<br />
Referenzen decken einen zusätzlichen Fahrzeugbestand von ca. 4,5<br />
Millionen Fahrzeugen ab. Mit den neuen Produkten wird die Anzahl<br />
der aktuellen Artikelnummern verdoppelt. Darüber hinaus sind fünf<br />
dieser neuen AGR-Ventile mit einem Kühler ausgestattet.<br />
Die Verschärfung der Emissionsvorschriften in der EU und die<br />
allgemeine Forderung nach saubereren Verbrennungsmotoren entsprechen<br />
dem Ziel von Niterra, sein Angebot an AGR-Ventilen zu erweitern<br />
und mehr Teile-Referenzen sowie eine grössere Abdeckung<br />
in der DACH-Region anzubieten. Die steigende Kundennachfrage<br />
und der zunehmende Bedarf an effizienten Komponenten, die die<br />
Emissionen wirksam reduzieren, bieten ein grosses Wachstumspotenzial<br />
für diese Referenzen.<br />
Die hohen Qualitätsstandards von Niterra legen fest, das alle Ventile<br />
umfangreichen Tests unter extremsten Bedingungen unterzogen<br />
wurden, um die strengen EU-Euro-Normen zu erfüllen und eine<br />
hervorragende Emissionsleistung zu bieten, die mit derjenigen<br />
der Erstausrüstung übereinstimmt.<br />
AGR-Ventile wurden in Europa erstmals in den 1990er Jahren eingesetzt,<br />
um die Euro-1-Abgasnormen zu erfüllen. Während sie heute<br />
in allen Dieselfahrzeugen eingebaut werden, sind bereits 30 % der<br />
Benzinfahrzeuge mit dieser Komponente ausgestattet.<br />
Sieben dieser Artikel für den Aftermarket wurden Mitte Januar<br />
<strong>2024</strong> auf den Markt gebracht und die restlichen 46 Artikel wurden bis<br />
Ende März freigegeben. Die neuen Ventile werden mit OE-Zubehör<br />
wie Dichtungen und/oder O-Ringen geliefert.<br />
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Forster Premium-Serie <strong>–</strong> auch als Untersitzbatterie erhältlich. Foto: Säntis Batterie<br />
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längere Lebensdauer<br />
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Betrieb auch bei hohen Lasten<br />
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Einsatz in allen Umgebungen<br />
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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> 93
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<strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> 97
VORSCHAU & IMPRESSUM<br />
DAS LESEN SIE IN DER NÄCHSTEN AUSGABE<br />
Die nächste <strong>Ausgabe</strong> erscheint am 5. Juni <strong>2024</strong> mit folgenden Schwerpunktthemen:<br />
Head-up-Display<br />
Im Fokus Technik nehmen wir die Funktionsweisen<br />
einfacher Kunststoffscheibenanzeigen<br />
bis zu komplexen AR-HUD-Darstellungen inkl.<br />
Hinweise für deren Kalibrierung und Funktionstests<br />
genauer unter die Lupe.<br />
Foto: AGVS-Medien<br />
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Foto: AGVS-Medien<br />
Fokus Occasionen<br />
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liefert im Interview die<br />
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Mitte <strong>Mai</strong> feiern sie an der europäischen<br />
Leitmesse der Tankstellen- und Carwash-<br />
Branche «UNITI expo <strong>2024</strong>» ihre Premieren;<br />
in der Juni-<strong>Ausgabe</strong> zeigen wir diese<br />
Neuheiten bereits im <strong>AUTOINSIDE</strong>. Und wir<br />
verraten, wie Schweizer Garagistinnen und<br />
Garagisten von ihnen profitieren können.<br />
Das auflagenstärkste Branchenmagazin des Schweizer Autogewerbes<br />
96. Jahrgang. 11 <strong>Ausgabe</strong>n in deutscher und französischer Sprache.<br />
WEMF-beglaubigte Auflage per September 2023: 12 339 Exemplare, davon 9306 in Deutsch, 3033 in Französisch.<br />
Herausgeber<br />
Auto Gewerbe Verband Schweiz (AGVS)<br />
Kontakt: AGVS-Medien | Yves Schott<br />
Wölflistrasse 5, 3006 Bern<br />
Telefon: + 41 (0)31 307 15 43<br />
yves.schott@agvs-upsa.ch<br />
www.agvs-upsa.ch<br />
Verlag<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong><br />
Wölflistrasse 5, CH-3006 Bern<br />
Telefon: + 41 (0)31 307 15 15<br />
verlag@agvs-upsa.ch, www.autoinside.ch<br />
Administration und Aboverwaltung<br />
Jahresabonnement<br />
CHF 110.<strong>–</strong> inkl. MWST<br />
Einzelnummer<br />
CHF 11.<strong>–</strong> inkl. MWST<br />
Kontakt: Yves Schott<br />
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Telefon: + 41 (0)43 499 19 81<br />
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Redaktionsteam<br />
Andy Maschek (ama, Redaktor Mobilität),<br />
Timothy Pfannkuchen (tpf, Leitender Redaktor<br />
Newsdesk), Ilir Pinto (ilp, Redaktor Mobilität),<br />
Sascha Rhyner (srh, Redaktor Mobilität),<br />
Andreas Senger (se, Spezialgebiet Technik),<br />
Jürg A. Stettler (jas, Leitender Redaktor Mobilität),<br />
Raoul Studer (rst, Spezialgebiet Politik).<br />
Weitere Mitarbeit: Mirco Baumann, Monique<br />
Delarze, Mike Gadient, Chantal Jeambrun,<br />
Cynthia Mira, Tahir Pardhan, Yves Schott und<br />
Noemi Wyss.<br />
Gestaltung<br />
Robert Knopf (Leiter Design & Produktion),<br />
Phutsadee Phoojaphon (Polygrafin).<br />
Bildnachweis<br />
Titelseite: Shutterstock<br />
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<strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
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