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AUTOINSIDE Ausgabe 5 – Mai 2024

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AUSGABE 5 <strong>–</strong> MAI <strong>2024</strong><br />

Auto Gewerbe Verband Schweiz (AGVS)<br />

Fachmagazin des Schweizer Autogewerbes<br />

Fokus Carrosserie<br />

Wie moderne Technik K+L<br />

zum Erfolgsrezept macht<br />

Seiten 8 <strong>–</strong> 23<br />

Fokus Sicherheit<br />

Ist Ihre Garage gut<br />

genug gegen einen<br />

IT-Angriff geschützt?<br />

Seiten 28 <strong>–</strong> 37<br />

Beilage: Figas-Branchenspiegel<br />

Das grosse Interview mit<br />

allen Erläuterungen zum<br />

Branchenspiegel der Figas<br />

Seiten 44 <strong>–</strong> 47<br />

Bildung<br />

Sandro Zurbrügg ist als<br />

Automobil-Fachmann und<br />

als Skirennfahrer Spitze<br />

Seiten 78 <strong>–</strong> 81


Power für deine Werkstatt<br />

Die besten<br />

Bremsen erhältst<br />

du bei uns.<br />

derendinger.ch


<strong>Mai</strong> <strong>2024</strong><br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Ausgabe</strong> 5<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

5 Vorwort<br />

6 Kurz notiert<br />

60 Swiss Automotive Show <strong>2024</strong><br />

61 Garagen Marketing Camp <strong>2024</strong><br />

Politik & Recht<br />

Fokus Carrosserie<br />

8 Zum Kompetenzzentrum gewachsen<br />

12 Neue Schadenabwicklungs-App<br />

14 Hochvolt und FAS im Lackierprozess<br />

16 Derendinger setzt auf Carrosserie<br />

18 Smart-Repair und mehr Nachhaltigkeit<br />

23 Neues Label bei der Amag<br />

Fokus Technik<br />

24 Sensorjustage für<br />

Fahrerassistenzsysteme<br />

Fokus Sicherheit<br />

28 Cybersecurity im Autogewerbe<br />

30 Cyberversicherungen<br />

34 Flexible Arbeitszeitmodelle<br />

Technik & Umwelt<br />

38 E-Mobilität aus Sicht der Nutzenden<br />

40 Schweizer Wasserstoff-Kongress <strong>2024</strong><br />

Handel & Aftersales<br />

44 Interview zum Figas-Branchenspiegel<br />

48 Marderschutz leicht gemacht<br />

50 Studie zu Schweizer Autozulieferern<br />

52 Der CEO der ESA im Interview<br />

56 Der schnellste «Automech» der Schweiz<br />

62 Die Geschichte des Schweizer<br />

Autobahnnetzes<br />

66 Rechtsratgeber zur Gewährleistung<br />

und Garantie<br />

Bildung<br />

68 Frauenpower im Unterricht<br />

70 35 Jahre Einsatz für die Berufsbildung<br />

72 Gekonnte Nachwuchsförderung<br />

74 Elektromobilität im Verkauf<br />

76 Autoberufe auf TikTok<br />

78 Skirennfahrer und Automobil-Fachmann<br />

82 Business Academy<br />

83 Empfehlungen zu den<br />

verkürzten Grundbildungen<br />

84 Regionale Veranstaltungen<br />

Verband & Sektionen<br />

87 Leser-/Nutzerbefragung<br />

88 GV der AGVS-Sektion Zürich<br />

89 GaragenTalk <strong>–</strong> der AGVS-Podcast<br />

90 Anmelden zur 11. AGVS Golf-Trophy<br />

91 News aus der Waadt und dem Jura<br />

92 Garagenwelt<br />

94 Bezugsquellenverzeichnis<br />

98 Vorschau & Impressum<br />

Für jedes Auto<br />

das richtige<br />

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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2024</strong>


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Versicherungspartner. Diese verlangen zunehmend strukturierte Fotos<br />

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anhand des Kontrollschilds. Per Knopfdruck werden die aufgenommenen<br />

Fotos in SilverDAT 3 oder e-Service* einem Fall zugeordnet.<br />

• STRUKTURIERT: Die fi xfertig beschrifteten Fotos weisen eine höhere<br />

Qualität auf und sorgen für weniger Rückfragen der Versicherungen.<br />

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VORWORT<br />

Bahnbrechende Studie<br />

«E-Fuels sind den Unkenrufen<br />

aus der EU zum Trotz imstande,<br />

einen wichtigen Beitrag zur<br />

Reduzierung von CO 2 -Emmissionen<br />

zu leisten.»<br />

Liebe Leserin, lieber Leser<br />

Leider war das Medienecho der Studie eher gering, obwohl sie<br />

richtungsweisende Erkenntnisse liefert. Über ein Jahr lang haben<br />

Empa, Amag und Motorex synthetische Kraftstoffe, E-Fuels<br />

genannt, an Oldtimern getestet. Das Ergebnis: Auch ältere Autos,<br />

darunter ein Modell von 1971, können problemlos damit betrieben<br />

werden. Wenn die Treibstoffe mithilfe von Strom aus erneuerbaren<br />

Energien entstehen, sind sie im besten Fall sogar klimaneutral.<br />

E-Fuels sind den Unkenrufen aus der EU zum Trotz imstande, einen<br />

wichtigen Beitrag zur Reduzierung von CO 2 -Emmissionen zu<br />

leisten. Wichtig zu wissen ist das vor allem deshalb, weil 2040<br />

laut Schätzungen auf Schweizer Strassen nach wie vor etwa<br />

zwei Millionen Verbrenner unterwegs sein dürften.<br />

muss dem Kerosin in Zukunft zwingend beigemischt werden. Im<br />

Gegensatz zum Verkehr am Boden existiert in der Luftfahrt keine<br />

wirkliche Alternative zum Verbrennermotor. Daher wird die Luftfahrt<br />

diesen alternativen Treibstoff weiter vorantreiben müssen.<br />

Davon wird auch die Automobilität massiv profitieren.<br />

Es ist höchste Zeit, über die Chancen von E-Fuels zu sprechen.<br />

Herzliche Grüsse<br />

Die Aviatik könnte der neuen Technologie übrigens zusätzlichen<br />

Schub verleihen. Das im Parlament kürzlich verabschiedete neue<br />

CO 2 -Gesetz fordert von der Luftfahrt eine Beimischquote von<br />

Sustainable Aviation Fuel (SAF). Dieser nachhaltige Kraftstoff<br />

Thomas Hurter<br />

Zentralpräsident<br />

Die ultimative<br />

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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> 5


KURZ NOTIERT<br />

Täglich aktuelle News:<br />

agvs-upsa.ch<br />

Neu auf der AGVS-Geschäftsstelle:<br />

Manuela Schmalstieg. Foto: AGVS-Medien<br />

Manuela Schmalstieg<br />

verstärkt das Team<br />

Seit dem 25. März <strong>2024</strong> unterstützt<br />

Manuela Schmalstieg als Mitarbeiterin<br />

Berufsbildung den Bereich<br />

Business Academy. Der AGVS<br />

wünscht ihr viel Erfolg und Freude<br />

in ihrem neuen Tätigkeitsgebiet.<br />

Das nachhaltigste<br />

Auto-Abo der Schweiz<br />

jetzt bei der Amag<br />

Die Amag-Tochter Clyde bietet<br />

ihr E-Auto-Abo seit Ende März<br />

<strong>2024</strong> nicht nur online an, sondern<br />

zusätzlich über das Amag-Retail-<br />

Netz. Das schweizweit erste komplett<br />

elektrische Auto-Abo ist eine<br />

attraktive Alternative zu Kauf oder<br />

Leasing sowohl für Privatpersonen<br />

Mewa Service AG am neuen Standort in Oftringen. Foto: Mewa<br />

Mewa Service AG an neuem Standort in Oftringen<br />

Der Textildienstleister Mewa Service AG ist nun an der Wiggermatte 4 in<br />

Oftringen zu Hause. Die Schweizer Niederlassung gehört zur Mewa-Unternehmensgruppe<br />

mit Hauptsitz in Wiesbaden und damit zum führenden<br />

Anbieter von Betriebstextilien im Rundum-Service in Europa. Schwerpunkt<br />

des Angebots sind Putztücher sowie Berufs- und Schutzkleidung<br />

für Industrie, Handwerk, Gastronomie und den Gesundheitssektor.<br />

Aston Martin ernennt Adrian<br />

Hallmark zum neuen CEO<br />

Adrian Hallmark, eine erfahrene<br />

Führungskraft im Bereich der<br />

Ultraluxus-Automobilindustrie, wird<br />

neuer Chief Executive Officer (CEO)<br />

von Aston Martin. Der ehemalige<br />

Chairman und CEO von Bentley<br />

Motors wird der Nachfolger von<br />

Amedeo Felisa, der als CEO von<br />

Aston Martin zurücktritt. Hallmark<br />

tritt sein Amt als Executive Director<br />

und Chief Executive Officer spätestens<br />

am 1. Oktober <strong>2024</strong> an.<br />

Adrian Hallmark (61) wird neuer CEO<br />

von Aston Martin. Foto: Aston Martin<br />

Clyde bietet das E-Auto-Abo zusätzlich<br />

über das Amag-Retail-Netz an.<br />

Foto: Clyde/Amag<br />

als auch für Firmen und erleichtert<br />

so den Umstieg auf die Elektromobilität.<br />

«Wir haben fantastische<br />

Fahrzeuge für unsere Kundschaft,<br />

aber manchmal braucht es etwas<br />

Zeit, diese von der Elektromobilität<br />

zu überzeugen. Aus diesem<br />

Grund ist das Angebot eines<br />

E-Autos im Abo eine aussergewöhnliche<br />

Gelegenheit, den<br />

Zugang zur erneuerbaren Mobilität<br />

zu vereinfachen», sagt Mathias<br />

Gabler, Managing Director Amag<br />

Retail.<br />

Startschuss für den Suzuki<br />

Swiss Racing Cup<br />

Der Suzuki Swiss Racing Cup, der<br />

erste Schweizer Markenpokal mit<br />

Hybridantrieb, geht in die nächste<br />

Runde. Der Saisonauftakt fand<br />

am 27. April <strong>2024</strong> im Rahmen der<br />

Auto-Renntage Frauenfeld statt.<br />

Die 14 passionierten Suzuki-Fahrer<br />

treten mit ihren Swift Sport 1.4<br />

Turbo Hybrid auf einem Slalomkurs<br />

gegeneinander an.<br />

Der Suzuki Swiss Racing Cup läuft<br />

aktuell wieder bis Ende Juni <strong>2024</strong>.<br />

Foto: Suzuki<br />

Der Sitz der BMW Group Switzerland<br />

in Dielsdorf ZH. Foto: BMW<br />

BMW Group Switzerland<br />

steigert Marktanteil auf<br />

10,4 Prozent<br />

Die BMW Group Switzerland belegt<br />

zum Ende des ersten Quartals des<br />

Jahres <strong>2024</strong> weiterhin den Spitzenplatz<br />

im Schweizer Premium-Segment.<br />

Mehr als jede zehnte Neuzulassung<br />

in der Schweiz entfällt<br />

auf ein Modell der Marken BMW<br />

und Mini. Auch der Marktanteil bei<br />

den elektrifizierten Modellen liegt<br />

bei über 10 Prozent.<br />

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KURZ NOTIERT<br />

Täglich aktuelle News:<br />

agvs-upsa.ch<br />

Electra plant die Installation<br />

von über 100 Schnellladehubs in<br />

urbanen Gebieten, die jeweils eine<br />

Leistung von bis zu 400 kW aufweisen.<br />

Foto: Electra<br />

Wechsel in der Automobilabteilung von Honda Suisse<br />

Nach mehr als 40 Jahren im Automobilgeschäft und über 16 Jahren bei<br />

Honda Suisse übergab Lionel Zimmer per April <strong>2024</strong> die PR-Verantwortung<br />

an Dominik Erne. Dominik Erne, diplomierter Kommunikations- und<br />

PR-Spezialist, kommt mit mehr als 20 Jahren Erfahrung in Marketing und<br />

Öffentlichkeitsarbeit zu Honda Suisse. Er ist verantwortlich für die PRund<br />

Unternehmenskommunikation der Automobil-Division von Honda in<br />

der Schweiz. Lionel Zimmer trat ab Ende April <strong>2024</strong> in den Ruhestand.<br />

McLaren Automotive<br />

ernennt Jochen Schnez zum<br />

neuen Chief Quality Officer<br />

Jochen Schnez ist neuer Chief<br />

Quality Officer bei McLaren<br />

Automotive. Er übernahm diese<br />

Funktion ab dem 1. April <strong>2024</strong>.<br />

Schnez verfügt über mehr als 20<br />

Jahre Erfahrung im Bereich Qualität<br />

in der Automobilproduktion bei<br />

Mercedes-Benz. Von seinem Sitz<br />

im McLaren Technology Centre<br />

in Woking, Surrey (GB), aus wird<br />

Jochen Schnez die Qualitätsinitiativen<br />

des Unternehmens leiten.<br />

Electra lässt über 100<br />

neue Schnellladestationen<br />

installieren<br />

Electra, eines der führenden<br />

europäischen Schnellladenetzwerke<br />

für Elektrofahrzeuge, und<br />

Helion und Clyde, Unternehmen<br />

des Bereichs Energy & Mobility<br />

der Amag-Gruppe, setzen auf<br />

eine enge Zusammenarbeit im<br />

Bereich der E-Mobilität. Electra<br />

will schweizweit den Zugang zu<br />

öffentlichen Ladestationen aktiv<br />

gestalten und erweitern und<br />

lässt dazu an über 100 Standorten<br />

neue Schnellladestationen<br />

in der ganzen Schweiz installieren.<br />

Die enge Zusammenarbeit<br />

zwischen den beteiligten Unternehmen<br />

basiert auf der gemeinsamen<br />

Vision, die mobile Schweiz<br />

zu «elektrifizieren» und somit<br />

den Umstieg von fossilem Benzin<br />

und Diesel auf Elektroantrieb zu<br />

erleichtern.<br />

Nach über 16 Jahren bei Honda Suisse überreicht Lionel Zimmer (links) das PR-Zepter<br />

an Dominik Erne. Foto: Honda<br />

Eröffnung Stars@Mercedes-Benz Store im Zürcher Seefeld<br />

Die Mercedes-Benz Automobil AG zeigt Top-End-Modelle der Marke mit<br />

dem Stern seit Ende März <strong>2024</strong> in exklusivem Ambiente. Die Filiale im<br />

Zürcher Seefeld bietet laut Mercedes-Benz den idealen innerstädtischen<br />

Standort für den weltweit erst zweiten Stars@Mercedes-Benz Store.<br />

Fünf Fahrzeuge finden Platz in den neuen Räumlichkeiten. Das Konzept<br />

sieht vor, dass das eigene Traumauto im neuen Store auch direkt abgeholt<br />

werden kann. Der bisherige Mercedes-Benz-Showroom und die Werkstatt<br />

der Filiale an der Färberstrasse bleiben wie gewohnt bestehen.<br />

Jochen Schnez ist neuer Chief Quality<br />

Officer bei McLaren. Foto: McLaren<br />

Schnez kommt von Mercedes-<br />

Benz zu McLaren, wo er das Werk<br />

in Bremen leitete und ein Team<br />

von über 300 Mitarbeitenden<br />

in zwei Produktionsstätten, einem<br />

Fertigungswerk, einer Presse und<br />

einer Lackiererei führte.<br />

Kleiner Showroom des Stars@Mercedes-Benz im Zürcher Seefeld. Foto: Mercedes-Benz<br />

ANS<br />

ANNI<br />

JAHRE<br />

ANS<br />

ANNI<br />

25<br />

JAHRE<br />

ANS<br />

JAHRE<br />

ANNI<br />

JA<br />

J


FOKUS CARROSSERIE<br />

Das Eugster CarCenter in Thal SG als Vorbild für die Branche<br />

Weit mehr als ein lokaler<br />

Geheimtipp<br />

Innert weniger Jahre hat sich das Eugster CarCenter in der Region St. Gallen, Rheintal und Heiden als<br />

Ansprechpartner für alle Arbeiten rund ums Auto und um Grossfahrzeuge einen Namen gemacht. «Wir haben<br />

uns zu einem Mobilitätsdienstleister entwickelt», sagt Geschäftsführer Fabian Eugster. Wenn das AGVS-Mitglied<br />

zum Tag der offenen Tür lädt, damit man seinen modernen Neubau in Thal SG besichtigen kann, kommen die<br />

Besucher in Scharen. Mike Gadient<br />

Monatelang malte sich Fabian Eugster,<br />

der Inhaber und Geschäftsführer des<br />

Eugster CarCenters, im Kopf aus, wie er den<br />

Neubau einem breiten Publikum präsentieren<br />

will. Vor Ostern war es dann so weit, und<br />

seine Erwartungen wurden übertroffen. Die<br />

treue Kundschaft und Interessierte aus der<br />

Region schauten sich vor Ort um, wie Lackspezialisten,<br />

Carrossiers und Fahrzeugmechaniker<br />

auf drei Stockwerken verteilt unter<br />

einem Dach zusammenarbeiten.<br />

Auf ihrem Rundgang durften die Besuchenden<br />

selbst ausbeulen, Scheiben reparieren und<br />

Reifen wechseln. Für grosse Augen sorgte der<br />

Hagelscanner, weil der automatisierte Zählvorgang<br />

und die Menge der Beulen jeweils alle<br />

überraschten. «Wir wollten einen Rundgang<br />

durch unseren Betrieb ermöglichen, auf dem<br />

unser Angebot und alle Kompetenzen unserer<br />

Mitarbeitenden sichtbar werden», erklärt<br />

Teamwork wird grossgeschrieben:<br />

Die Mitarbeitenden sind für das<br />

Eugster CarCenter die entscheidende<br />

Stärke im Wettbewerb. Fotos:<br />

Eugster CarCenter<br />

8<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


FOKUS CARROSSERIE<br />

Fabian Eugster. Ein Wettbewerb mit Fragen<br />

an acht Posten animierte dazu, sich mit allen<br />

Dienstleistungen des AGVS- und Carrosserie-<br />

Suisse-Mitglieds zu befassen. «Die Rückmeldungen<br />

waren durchs Band positiv. Viele kamen,<br />

weil sie neugierig waren und unser neues<br />

Gebäude kennenlernen wollten. Die meisten<br />

waren sehr überrascht, welch umfangreiches<br />

Dienstleistungsangebot wir hier haben», freut<br />

sich Eugster.<br />

«Wenn wir etwas machen,<br />

dann richtig»<br />

Diese Neugierde im Umfeld wurde mit dem<br />

Verlauf der Bauzeit immer stärker. Im Januar<br />

2022 begann der Bau an prominenter Lage im<br />

ehemaligen «Arena-Areal» in Thal, wo früher<br />

in einer Disco mächtig abgetanzt wurde. Im<br />

März 2023 erfolgte der Umzug in die Garage<br />

der Zukunft. Dass die breite Bevölkerung erst<br />

ein Jahr später eingeladen wurde, spricht für<br />

die Werte, die im Eugster CarCenter gelebt<br />

werden. Fabian Eugster erklärt: «Wir wollten<br />

uns mehr Zeit geben, damit wir die offenen<br />

Baustellen abarbeiten und die Prozesse<br />

sowie Abläufe einspielen können.» Denn:<br />

In der Spenglerei im ersten Obergeschoss<br />

werden alle Unfallinstandstellungen, Scheibenreparaturen<br />

und Hagelschäden erledigt.<br />

«Wenn wir etwas machen, dann richtig.» Es<br />

war bereits der zweite Umzug des noch jungen<br />

Unternehmens. Nach dem Start 2010 zog<br />

man 2015 bereits in eine grössere Halle visà-vis<br />

dem heutigen Standort. Die dortigen<br />

Platzverhältnisse wurden aber rasch wieder<br />

zu klein, weil die Dienstleistungen für die<br />

Kundschaft immer umfangreicher wurden:<br />

Werkstattservice, Lackierarbeiten, Räderlagerung,<br />

Fahrzeugbeschriftung und Fahrzeugeinrichtungen<br />

etc… Zudem hat sich das Eugster<br />

CarCenter einen guten Ruf bei Hagelreparaturen<br />

respektive durch die angewendete Drücktechnik<br />

erarbeitet.<br />

Fortsetzung Seite 10<br />

Auf dem Arena-Areal in Thal SG<br />

hat das Eugster CarCenter sein<br />

neues Zuhause bezogen.<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> 9


FOKUS CARROSSERIE<br />

Fachwissen am liebsten inhouse<br />

Wichtig ist dem Inhaber, dass das Fachwissen<br />

mitsamt der Dienstleistung <strong>–</strong> wo möglich<br />

<strong>–</strong> im Unternehmen selbst vorzufinden ist.<br />

Er sagt: «Wir sind nicht nur eine Garage, wir<br />

sind ein Mobilitätsdienstleister. Ich will möglichst<br />

alle Dienstleistungen rund ums Auto<br />

inhouse auf hohem Niveau anbieten können.»<br />

Als Reparaturbetrieb müsse sein Team<br />

alles beherrschen, was für die Instandhaltung<br />

dazu gehört <strong>–</strong> von mechanischen Reparaturen<br />

bis hin zu Carrosseriearbeiten.<br />

Auch die Nachhaltigkeit werde grossgeschrieben,<br />

weshalb immer repariert statt ersetzt<br />

wird. Fabian Eugster erklärt: «Speziell bei<br />

Glasschäden haben wir eine sehr hohe Reparaturquote.<br />

Auch haben wir unsere Lackierprozesse<br />

so angepasst, dass wir komplett auf die<br />

forcierte Trocknung verzichten können.» Die<br />

Lackierkabinen werden mit Warmwasser, das<br />

via Wärmepumpen oder Fernwärme erzeugt<br />

wird, auf eine Raumtemperatur von 23 Grad<br />

erwärmt. Auch das Wasser der Waschanlage<br />

wird biologisch aufbereitet und im Kreislauf<br />

mehrfach eingesetzt.<br />

Keine One-Man-Show<br />

Heute zählt das Eugster CarCenter 26 Angestellte,<br />

inklusive Lernende. Die Mitarbeitenden<br />

werden als entscheidende Stärke im<br />

Wettbewerb betrachtet. So steht es im Leitbild,<br />

so wird es gelebt. Ein erstes wichtiges<br />

Indiz dafür ist der offene Empfangsbereich.<br />

Die Kundschaft kann mit ihren Ansprechpartnern<br />

sogleich Blickkontakt aufnehmen und<br />

erhascht durch die breite Fensterfront einen<br />

Augenschein in die aufgeräumte Werkstatt.<br />

Über die Wichtigkeit seines Teams sagt Fabian<br />

Eugster: «Ich bin keine One-Man-Show. Alleine<br />

könnte ich unsere Ziele nicht erreichen.<br />

Ich bin sehr stolz, dass ich mittlerweile ein<br />

super Team um mich herum habe.»<br />

Er pflegt einen kollegialen Führungsstil, welcher<br />

Eigenverantwortung und unternehmerisches<br />

Denken von seinen Mitarbeitenden<br />

verlangt. Zudem hat Eugster aber sehr klare<br />

Qualitätsvorstellungen, nach welchen die<br />

Mitarbeitenden arbeiten. Motivierend wirkt<br />

auf das Personal einerseits die zur Verfügung<br />

gestellte Infrastruktur im Neubau mitsamt<br />

den Werkzeugen. «Wir investieren sehr viel<br />

in neue Werkzeuge und haben deshalb praktisch<br />

alles, was es benötigt, um die modernen<br />

Fahrzeuge zu reparieren. Falls mal etwas<br />

fehlt, wird es möglichst schnell angeschafft,<br />

damit wir für weitere Reparaturen gerüstet<br />

sind», sagt das AGVS-Mitglied.<br />

Die Attraktion am Tag der offenen Tür<br />

schlechthin: Die Besucher konnten die von<br />

der André Koch AG/Axalta ausgeliehene<br />

Virtual-Reality-Brille aufsetzen und eine<br />

Autotür lackieren.<br />

Andererseits werden die Mitarbeitenden animiert,<br />

sich ständig weiterzubilden. Entweder<br />

werden sie finanziell oder zeitlich unterstützt.<br />

Fabian Eugster bildete sich selbst zum Car-<br />

Die zahlreichen Besucherinnen<br />

und Besucher am Tag der offenen<br />

Tür wurden in der Werkstatt<br />

verpflegt.<br />

10<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


FOKUS CARROSSERIE<br />

rosseriespengler mit eidgenössischem Fachausweis<br />

weiter und sagt: «Der aktuell rasant<br />

wachsende technische Fortschritt stellt die<br />

Mitarbeiter unter grossen Druck. Daher ist<br />

die ständige Weiterbildung wichtiger denn je.<br />

Jeder Kurs liefert eine neue Sichtweise.»<br />

Transparent, fleissig und innovativ<br />

Fabian Eugster weiss, dass in den einzelnen<br />

Abteilungen nicht immer alles perfekt laufen<br />

kann. «Der Aufbau eines solchen Unternehmens<br />

ist ein ständiger Lern- und Verbesserungsprozess»,<br />

sagt er. Wertvoll sei es, zu den<br />

Partnern, Kunden und Versicherungen einen<br />

sehr offenen Kontakt zu pflegen. «Dazu sind<br />

wir sehr bestrebt, immer einen möglichst<br />

sinnvollen und kostengünstigen Reparaturweg<br />

zu finden», so Eugster. Diese Transparenz<br />

stärke das gegenseitige Vertrauen und<br />

führe zu langjährigen Partnerschaften.<br />

Die rasante Entwicklung des Eugster CarCenter im Zeitraffer<br />

14 Jahre jung ist das Eugster CarCenter mit<br />

Standort eingangs des St. Galler Rheintals. Dass<br />

harte Arbeit gepaart mit Qualität zum Erfolg<br />

führt, erkannte Fabian Eugster früh. Der gelernte<br />

Carrosserie-Spengler und Autolackierer<br />

wechselte nach seiner Lehre in einen kleinen<br />

Garagenbetrieb mit einer eigenen Carrosserie<br />

und Lackiererei. Dort arbeitete er selbstständig<br />

als Profitcenter und konnte sich so nicht nur<br />

sehr viel Know-how aneignen, sondern auch<br />

einen Kundenstamm aufbauen.<br />

Die Betriebsübernahme scheiterte dann jedoch,<br />

worauf er 2010 den endgültigen Schritt in die<br />

Selbstständigkeit wagte. Es erfolgte der Start<br />

als Carrosseriespenglerei. Die Lackierarbeiten<br />

wurden damals noch extern vergeben.<br />

Das änderte sich 2015 als der Umzug in eine<br />

grössere Halle vis-à-vis dem heutigen Neubau<br />

anstand. Das Angebot weitete sich auf eine<br />

Lackiererei für Personenwagen und LKW sowie<br />

eine Autowerkstatt aus (mit Reifenhandel,<br />

Reifenhotel etc.). Fabian Eugster stellte damals<br />

mit einem Mechaniker, einem Lackierer und<br />

einem Spengler drei neue Mitarbeitende ein.<br />

In den fünf Jahren davor erledigte er die Aufträge<br />

mehrheitlich in Eigenregie.<br />

2016 kamen mit dem Fahrzeughandel und den<br />

Fahrzeugbeschriftungen neue Geschäftsfelder<br />

dazu. Das Personal wurde auf zehn Mitarbeitende<br />

aufgestockt. Vor vier Jahren entwickelte<br />

sich das Angebot erneut weiter um die Bott-<br />

Fahrzeugeinrichtungen und die Felgenreparaturen<br />

mit der CNC-Maschine.<br />

Im Jahr 2019 begann Fabian Eugster mit der<br />

Planung des Neubaus, weil die Platzverhältnisse<br />

knapper wurden. Im März 2023 konnte der<br />

moderne Neubau inklusive einem Reifenhotel für<br />

2800 Räder bezogen werden. Das Eröffnungsfest<br />

Ende März <strong>2024</strong> konnte mit 26 Mitarbeitenden<br />

gefeiert werden.<br />

Wenn sich die Anforderungen in den kommenden<br />

Jahren weiter verändern, wird das Eugster<br />

CarCenter mit seiner Infrastruktur und dem<br />

zukunftsorientierten Mindset bereit sein. Fabian<br />

Eugster betrachtet es als Vorteil, nicht<br />

miterlebt zu haben, welch lukrative Zeiten die<br />

Werkstätten in den Achtziger- und Neunzigerjahren<br />

erlebten. «Damals verdiente man mit<br />

einfachen Mitteln sein Geld. Ich kenne es nur<br />

so, dass du sehr fleissig und innovativ sein<br />

musst», sagt er. Nur wenn die Arbeitsprozesse<br />

aufs Optimum ausgelegt werden, resultiert ein<br />

Gewinn.<br />

•<br />

EINLADUNG ZUR ORDENTLICHEN GENERALVERSAMMLUNG<br />

MITTWOCH, 15. MAI <strong>2024</strong> | CASINO KURSAAL INTERLAKEN<br />

I Tagesprogramm<br />

Ab 13.30 Uhr<br />

I Statutarischer Teil<br />

Punkt 15.00 Uhr<br />

I Rahmenprogramm<br />

Eintreffen der Mitinhaber und Gäste im<br />

Kursaal Interlaken, wo Kaffee und Gebäck<br />

serviert werden<br />

Beginn der Generalversammlung im<br />

Kongress-Saal Interlaken gemäss Traktandenliste<br />

Ab ca. 16.15 Uhr Auftritt von Francine Jordi<br />

Ab 17.30 Uhr Apéro riche<br />

18.30 Uhr Beginn Nachtessen<br />

21.30 Uhr Schluss der Veranstaltung<br />

I Traktandenliste für die ESA-Generalversammlung<br />

1. Eröffnung der Generalversammlung durch den Präsidenten<br />

2. Ehrung der verstorbenen Mitinhaber<br />

3. Protokoll der Generalversammlung vom 24. <strong>Mai</strong> 2023<br />

4. Vorlage und Genehmigung des Jahresberichts, der statutarischen Jahresrechnung, der<br />

Konzernrechnung sowie der Berichte der Revisionsstelle (Genossenschaftsrevisoren<br />

und Berufsrevisor FIGAS)<br />

5. Verwendung des Jahresergebnisses<br />

6. Entlastung der verantwortlichen Organe<br />

7. Mutationen<br />

7.1. Demissionen<br />

7.2. Wahlen in den ESA-Vorstand<br />

7.3. Wahl der Revisionsstelle für das Jahr <strong>2024</strong><br />

8. Beschlussfassung über eingereichte Anträge gemäss Art. 15 der ESA-Statuten<br />

9. Varia<br />

esa.ch<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> 11


FOKUS CARROSSERIE<br />

Schadenabwicklung per FotoApp<br />

Jeden Schaden<br />

perfekt im Blick<br />

Keine Unsicherheiten mehr bei der<br />

Erstellung von Schadenbildern:<br />

Die FotoApp von Auto-i-Dat bringt<br />

Versicherungen wie Carrosserien<br />

und Garagen gute Fotos und dadurch<br />

Effizienzgewinn. Fotos: Auto-i-Dat<br />

Im Zuge der Digitalisierung verlangen Autoversicherungen zunehmend einheitliche und qualitativ hochwertige<br />

Schadenbilder. Eine Lösung ist die neue SilverDat FotoApp von Auto-i-Dat: Sie vereinfacht das Fotografieren<br />

und sorgt für schnellere Schadenabwicklung. Timothy Pfannkuchen<br />

Die Generali setzt voraus, dass der Dateiname<br />

bei Fotos von Fahrzeugausweisen<br />

korrekt angeschrieben ist. Die Axa teilt<br />

jüngst mit, dass ab Sommer <strong>2024</strong> neben<br />

einem Kostenvoranschlag Fotos bereits bei<br />

der Schadenmeldung ein Muss sind: Immer<br />

mehr Versicherungen verlangen standardisierte,<br />

hochwertige Bilder. Ein Tool, welches<br />

diese liefert, ist die neue SilverDat FotoApp<br />

von Auto-i-Dat AG, dem führenden Schweizer<br />

Fahrzeugdatenanbieter. Die FotoApp soll<br />

Fotografieren so simpel machen, wie ihr<br />

Name tönt. «Entstanden ist die Idee im Gespräch<br />

mit Autoversicherungen», erläutert<br />

uns Philipp Zimmermann, der CEO von Autoi-Dat<br />

aus Zürich. «Die App wurde von unserem<br />

Partner DAT entwickelt. Die Bedürfnisse<br />

der Schweizer Anwender sind dabei massgeblich<br />

in die Spezifikation eingeflossen. Dazu<br />

gehörten eine Komplettintegration in alle anderen<br />

Systeme, die unsere Kunden sonst von<br />

uns nutzen, sowie die Einbindung in Carrosserie-DMS.<br />

Nach einem Pilotversuch, der von<br />

der Carrosserie-Suisse-Reparaturkommission<br />

begleitet wurde, haben wir die SilverDat<br />

FotoApp jetzt erfolgreich lanciert.»<br />

Keine Verwechslungen mehr bei<br />

Fotos<br />

Erste Rückmeldungen aus der Praxis sind positiv.<br />

Denn tatsächlich ist die FotoApp pfiffig. Das<br />

beginnt damit, dass sie das Fahrzeug anhand<br />

des Kontrollschilds identifiziert. Dann stehen<br />

Schadenbilder bereits korrekt beschriftet in<br />

der Dat-Schadenkalkulationslösung SilverDat<br />

3 zur Verfügung. Dort können sie einfach per<br />

Klick dem Fall zugeordnet und weiterbearbeitet<br />

werden. «Damit spart der Reparateur Zeit,<br />

die Fotos manuell zu sortieren, zu beschriften<br />

und zu übertragen», weiss René Mitteregger,<br />

Abteilungsleiter Produkte bei Auto-i-Dat,<br />

Für jede Garage …<br />

12<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


FOKUS CARROSSERIE<br />

«ausserdem ist die Qualität und Interpretierbarkeit<br />

der Bilder stets gewährleistet.» Falscher<br />

Bildausschnitt, verzerrte Perspektive: Für die<br />

Versicherungen sind dies Hürden für schnelle<br />

Abwicklung und somit für einen flotten Ablauf<br />

im Garagenbetrieb und nachteilig für auf<br />

schnelle Rückmeldung wartende Kundschaft.<br />

App fotografiert (fast) wie von selbst<br />

Aufgrund des Kontrollschilds stellt die Web-<br />

App zum Fahrzeugtyp passende Rahmen bereit,<br />

in die die Silhouette des Fahrzeugs eingepasst<br />

werden muss, und führt Schritt für<br />

Schritt durch den Prozess: nach Fahrzeugausweis-<br />

und Tachobild acht Gesamtfahrzeugbilder,<br />

dann drei Detailbilder des Schadens, auf<br />

Wunsch weitere Fotos. Eine gute Lösung ist<br />

das auch für Garagen, die mit Carrossiers zusammenarbeiten:<br />

Die Carrosserie sendet einen<br />

QR-Code zu, die Garage fotografiert <strong>–</strong> und Carrosserie<br />

und Versicherung haben Fotos, selbst<br />

wenn das Auto noch bei der Garage ist. Übrigens:<br />

Für Kundinnen und Kunden von Silver-<br />

Dat 3 (derzeit übrigens drei Monate kostenfrei<br />

testbar) ist die SilverDat FotoApp kostenlos.<br />

Aufträge dank Digitalisierung<br />

Für Versicherungen sind strukturierte Bilder<br />

auch wichtig, weil zunehmend automatische<br />

Regelwerke zur Bearbeitung der Schadenmeldung<br />

eingesetzt werden, was die Antwortzeiten<br />

verkürzt. «Hierfür sind strukturierte Bilder<br />

unerlässlich. Die SilverDat FotoApp spart<br />

dabei weitere Zeit», sagt Mitteregger. Schon<br />

weil das Fotografieren selten wiederholt werden<br />

muss und die Versicherung weniger nachfragt.<br />

Ideal sei, heisst es seitens Auto-i-Dat,<br />

für Carrosserien die Kombination mit e-Service<br />

als Plattform zur Schadenabwicklung mit<br />

allen namhaften Versicherungen. Einerseits,<br />

weil per App aufgenommene Bilder auch in<br />

e-Service fixfertig zur Bearbeitung zur Verfügung<br />

stehen. Andererseits, weil Versicherungen<br />

via e-Service Reparaturaufträge vergeben.<br />

Mitteregger: «Ende 2023 hatten wir bereits<br />

über 166 000 Auftragszuweisungen via e-Service<br />

ins Gewerbe pro Jahr.» Ein schönes Beispiel,<br />

wie Digitalisierung das Geschäft belebt,<br />

indem wir tun, was wir heute ohnehin<br />

gewohnt sind: ganz einfach ein paar Handyfotos<br />

machen. •<br />

Weitere Infos unter:<br />

fotoapp.ch<br />

Einfacher Ablauf: Mit Silhouetten und klaren Anweisungen hilft die App beim Erstellen der Schadenfotos.<br />

… das passende Konzept.<br />

autotechnik.ch/<br />

werkstattkonzepte<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> 13


FOKUS CARROSSERIE<br />

Hochvolt und Fahrassistenzsysteme im Lackierprozess<br />

Lack ist weit mehr als<br />

Rostschutz und Optik<br />

Nicht nur Garagistinnen und Garagisten müssen einiges beachten,<br />

wenn sie mit elektrifizierten Fahrzeugen arbeiten, sondern auch<br />

Carrossiers. Was möglich ist und worauf es bezüglich Hochvolt und<br />

Fahrassistenzsysteme zu achten gilt, verraten zwei Experten von<br />

Lacklieferant und -produzent PPG. Jürg A. Stettler<br />

Nicht nur die Antriebsarten sind einem<br />

raschen Wandel unterworfen, auch beim<br />

Lack geht es rasant voran. Längst ist dieser<br />

mehr als ein blosser Korrosionsschutz. Damit<br />

steigen die Herausforderungen bei Reparaturen,<br />

was gleichzeitig professionellen Betrieben<br />

wiederum Chancen liefert, sich durch Kompetenz<br />

vom Rest des Marktumfelds abzuheben.<br />

Heutige Autos sind vollgepackt mit Assistenzsystemen,<br />

die nicht nur mit der eigenen Bordelektronik,<br />

sondern auch mit anderen Fahrzeugen<br />

und der Umgebung kommunizieren.<br />

«Es werden laufend Signale ausgestrahlt und<br />

eingefangen», erklärt Sven Neumann, Produktmanager<br />

DACH von PPG Deutschland.<br />

«Die Funktionsweise all dieser Assistenten<br />

vom adaptiven Tempomat, über den Spurwechselwarner<br />

bis zum Parkassistent kann,<br />

aber darf eben nicht vom Lack beeinflusst<br />

werden!» Der PPG-Experte, dessen Lacke in<br />

der Schweiz von der Belfa AG in Glattbrugg<br />

ZH beziehungsweise von der Konzerntochter<br />

PPG Switzerland GmbH in Volketswil ZH (zuständig<br />

für den Vertrieb von Nexa Autocolor<br />

sowie Max Meyer) importiert werden, macht<br />

klar: «Lacke sind heute auch sicherheitsrelevant!»<br />

Fehlinterpretationen durch<br />

Alu-Flakes verhindern<br />

Ein gutes Beispiel seien auch Arbeiten an Radarsensoren.<br />

«Hier ist es ganz entscheidend,<br />

dass man die Herstellervorgaben beachtet,<br />

ob betreffend Schichtstärken oder auch, wo<br />

man spachteln darf und wo nicht», so Neumann.<br />

Denn die elektromagnetischen Wellen<br />

müssen durchs Bauteil und die komplette Beschichtung,<br />

träfen dann irgendwo auf ein anderes<br />

Fahrzeug oder Hindernis und müssten<br />

dann wieder durch den kompletten Lackaufbau<br />

zurück zum Sensor. Nur schon ein Transmissionsverlust<br />

des Radarsignals in der Basislackschicht<br />

kann hier massive Auswirkungen<br />

haben: Weil nicht mehr die volle Stärke des<br />

Signals den Sensor erreicht und weil dieser<br />

auf Basis des Signals handelt, kommt es zu<br />

Fehlinterpretationen.<br />

«Ein Grund für Transmissionsverluste sind<br />

simple Alu-Flakes, die für Metallic-Lackierungen<br />

verwendet werden <strong>–</strong> und aktuell sind fast<br />

ein Drittel der neuzugelassenen Autos im Silber/Graumetallic-Bereich<br />

unterwegs. Darum<br />

haben wir bei PPG extra radarfähige Farbtöne<br />

entwickelt», ergänzt er. In deren Formel wurden<br />

die Alu-Pigmente klar reduziert und teils<br />

sogar durch Perl-Pigmente ersetzt, so dass<br />

auch nach einer Reparatur ein störungsfreies<br />

Radar-Signal gewährleistet ist. Inzwischen<br />

gibt es im PPG-Sortiment über 230 so rezeptierte<br />

Farbtöne <strong>–</strong> Tendenz steigend. Neben der<br />

Beschaffenheit des Basislackes kann auch die<br />

Klarlackschicht Einfluss auf die Funktionsweise<br />

von Sensoren haben. Verfügt diese über<br />

hydrophobe Eigenschaften <strong>–</strong> hat also wörtlich<br />

nicht etwa Angst vor Spinnen, sondern vor<br />

Wasser <strong>–</strong> wird die Ansammlung von Wasser<br />

und somit auch Schmutz verhindert. «Das<br />

alles hilft, damit Signale sauber ankommen<br />

<strong>–</strong> darauf achten wir bei PPG und hoffentlich<br />

auch die Experten draussen in den Carrosserie-Betreiben.»<br />

Vor allem bei Metallic-Lacken können zu viele Alu-Fakes in einer Basislackschicht das Signal stören. Foto: PPG<br />

Verdoppelung der Neufarbtöne<br />

Sein Kollege Thomas Leuchten, Business Development<br />

CAR EMEA Automotive Refinish<br />

bei PPG Deutschland, ergänzt: «Lack ist heute<br />

nicht nur im Aussenbereich sicherheitsrelevant,<br />

er spielt vor allem bei E-Fahrzeugen bei<br />

Batteriekomponenten eine immer wichtigere<br />

Rolle.» Der PPG-Experte spricht da von Brandschutzlacken,<br />

welche die Wärmeentwicklung<br />

innerhalb einer Antriebbatterie zu reduzieren<br />

helfen oder im schlimmsten Fall eines Brandes<br />

14<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


FOKUS CARROSSERIE<br />

Fahrassistenzsysteme und<br />

deren Sensoren beeinflussen<br />

auch den Lackierprozess<br />

und heute zudem teilweise<br />

auch die Lackwahl.<br />

Foto: Shutterstock<br />

durch Ausdehnung vielleicht das Übergreifen<br />

auf andere Zellen verhindern oder zumindest<br />

verzögern können. Bis diese Beschichtungskonzepte<br />

beim Carrossier landen, dauert es<br />

vielleicht noch eine Weile. Aber E-Autos und<br />

Hybride gehören längst zum Carrosserie-Alltag.<br />

Und hier sorgen die vielen neuen Marken<br />

<strong>–</strong> allein ins China gibt’s 600 Autohersteller<br />

<strong>–</strong> für sehr viel Arbeit bei PPG. «Wir wollen<br />

nicht nur ans Produktionsband Lack liefern,<br />

sondern für den Aftermarket ebenfalls wissen,<br />

wie und welche Lack-Technologie verbaut<br />

wird.» Schliesslich habe dies alles Auswirkungen<br />

auf die Rezepturen und die Reparaturarbeiten<br />

für die Werkstätten. «Für uns im<br />

Farbtonlabor sind die neuen chinesischen Modelle<br />

gleichbedeutend mit einer Verdoppelung<br />

der Neufarbtöne», rechnet Leuchten vor.<br />

E-Autos mögen keine Hitze<br />

Die Herausforderungen bei Arbeiten mit E-<br />

Fahrzeugen gingen zudem über sicheres Arbeiten<br />

mit Hochvolt hinaus. Es fange mit so simplen<br />

Sachen wie der Logistik an, erläutert er.<br />

«E-Fahrzeuge <strong>–</strong> aus Sicherheitsgründen stromlosgeschaltet<br />

<strong>–</strong> fahren nicht mehr. Sie müssen<br />

in die Kabine geschoben werden. Ein VW Golf<br />

VII wiegt etwa 1200 Kilo, ein VW ID.4 bringt<br />

dann schon über 2,1 Tonnen auf die Waage!»<br />

Ein wichtiges Thema für alle E-Fahrzeuge sei<br />

zudem Wärme. Diese entsteht beim Trocknungsprozess<br />

oder auch schon beim Einsatz<br />

des Infrarotstrahlers. «Um Schäden an der<br />

Antriebsbatterie zu vermeiden, dürfen gemäss<br />

Hersteller 60 Grad Celsius in der Kabine<br />

nicht überschritten werden <strong>–</strong> die konsequente<br />

Beachtung der Herstellervorgaben bei der Reparatur<br />

ist daher essenziell», gibt Leuchten<br />

zu bedenken.<br />

Der PPG-Experte empfiehlt daher, mit niedrigtrocknenden<br />

Lacken zu arbeiten oder ganz auf<br />

Lufttrocknung überzugehen. Ausserdem gewinnt<br />

bei den Arbeiten an E-Fahrzeugen das<br />

Thema Schulungen an Bedeutung. Wie sie in<br />

der Schweiz auch das neue PPG-Carrosserie-<br />

Netzwerk Certified First Switzerland anbietet,<br />

damit die Carrossiers hierzulande bestens gerüstet<br />

sind für anspruchsvollere und komplexere<br />

E-Auto-Reparaturen. Schliesslich verursachen<br />

gemäss der Axa-Versicherung Lenkerinnen<br />

und Lenker von Elektroautos 50 Prozent<br />

mehr Kollisionen mit Schäden am eigenen<br />

Fahrzeug als jene von herkömmlichen Verbrennern<br />

<strong>–</strong> somit landen davon auch mehr in<br />

den Carrosserie-Betrieben<br />

•<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> 15


FOKUS CARROSSERIE FOKUS<br />

Derendinger baut Carrosserie-Bereich aus<br />

Eine zusätzliche, spannende Alternative<br />

Derendinger will im Carrosserie-Bereich zu einem wichtigen Player werden. Was die Hintergründe dafür<br />

sind und wie die Schweizer Garagistinnen und Garagisten davon profitieren, erläutert der Marketing Director<br />

von Derendinger, Sébastien Moix. Jürg A. Stettler<br />

Herr Moix, Derendinger verstärkt<br />

seine Aktivitäten im Bereich Carrosserie,<br />

was sind die Überlegungen dahinter?<br />

Sébastien Moix, Marketing Director von<br />

Derendinger: Grundsätzlich wollen wir alle<br />

Reparatur- und Wartungsdienstleister aus<br />

dem Automobilgewerbe mit Produkten und<br />

Dienstleistungen bedienen und unterstützen.<br />

Dies beschränkt sich natürlich nicht nur<br />

auf Garagen, sondern umfasst unter anderem<br />

auch Carrosserie-Betriebe. Schon seit Jahren<br />

bieten wir zahlreiche Produktgruppen und<br />

sehr interessante Leistungen für Autospengler<br />

und -lackierer an. Ich denke da beispielsweise<br />

an unser umfassendes Programm an<br />

OE-Teilen für 19 Automarken oder an unser<br />

Sortiment im Bereich Diagnose und Kalibrierung<br />

von Fahrerassistenzsystemen. Nun<br />

müssen wir das Ganze konsolidieren, einige<br />

Lücken in unserem Sortiment schliessen, einige<br />

Prozesse anpassen und uns bei den Carrosserien<br />

bewähren.<br />

Wie zufrieden sind Sie bislang mit dem<br />

Erreichten?<br />

Insgesamt sind wir mit den in den letzten<br />

15 Monaten in diesem Bereich erzielten Ergebnissen<br />

zufrieden. Auch wenn es noch etwas<br />

früh ist, um eine Bilanz zu ziehen. Die<br />

erzielten Ergebnisse zeigen uns aber, dass wir<br />

auf dem richtigen Weg sind und die Akzeptanz<br />

von Derendinger auch bei Carrossiers<br />

sehr gut ist. Wir sind uns aber bewusst, dass<br />

noch ein langer Weg vor uns liegt.<br />

Derendinger arbeitet zudem seit Anfang<br />

2023 enger mit Axalta zusammen, welche<br />

Vorteile hat dies für Derendinger-Kunden?<br />

Die strategische Partnerschaft mit Axalta Refinish<br />

Schweiz ermöglichte uns zunächst mit<br />

dem Vertrieb des Syrox-Lacksystems den Einstieg<br />

ins Autolackgeschäft, einen Bereich, den<br />

wir bisher nicht abgedeckt hatten. Die Partnerschaft<br />

erlaubt es uns auch, unser Produktsortiment<br />

im Non-Paint-Bereich mit den Produkten<br />

der Marken Audurra, U-Pol und Raptor<br />

erheblich zu erweitern. Die Partnerschaft<br />

mit Axalta bietet unseren Kunden verschiedene<br />

Vorteile: Sie profitieren von einem grösseren<br />

Sortiment an Produkten mit einem ausgezeichneten<br />

Preis-Leistungs-Verhältnis, die<br />

dank unseres Lieferservices sehr schnell verfügbar<br />

sind. Ausserdem profitieren sie von der<br />

langjährigen Erfahrung und der unübertroffenen<br />

Kompetenz unseres Partners Axalta.<br />

Wieso hat man sich bei den<br />

verschiedenen Marken im vielfältigen<br />

Axalta-Angebot ausgerechnet für den<br />

Vertrieb der Marke Syrox entschieden?<br />

Und wird das Angebot allenfalls ergänzt?<br />

Bevor wir uns für das Syrox-Lacksystem entschieden,<br />

hatten wir Gespräche mit mehreren<br />

Lackherstellern und -händlern geführt. Dabei<br />

waren wir schon bald davon überzeugt, dass<br />

das Paket «Axalta-Syrox» die beste Lösung<br />

für uns und unsere Kunden darstellt. Mit<br />

Syrox verfügen wir über ein kompaktes und<br />

vollständiges Lacksystem. Die in Europa entwickelten<br />

und hergestellten Syrox-Produkte<br />

werden mithilfe der modernen und zuverlässigen<br />

europäischen Technologie formuliert, die<br />

von Axalta Coating Systems, einem der weltweit<br />

grössten Anbieter von Autolacken, entwickelt<br />

wurde. Syrox-Benutzer haben einen<br />

schnellen Online-Zugang zu Axaltas globaler<br />

Datenbank mit über 70 000 Farbtonformeln.<br />

Und mit dem Syrox-Farbtonmessgerät, dessen<br />

spektrophotometrische Technologie auch bei<br />

anderen Farbwerkzeugen von Axalta zum Einsatz<br />

kommt, können Carrossiers sicher sein,<br />

dass sie eine bemerkenswerte Farbtongenauigkeit<br />

erzielen. Und das alles zu einem sehr wettbewerbsfähigen<br />

Preis.<br />

Derendinger ist für Schweizer Carrosserie-Betriebe im Paint- und Non-Paint-Betriebe ein verlässlicher Partner und<br />

baut sein Sortiment nun stetig aus. Fotos: AGVS-Medien<br />

Was ist mit Verbrauchsmaterial, Schleifund<br />

Abdeckmittel oder auch Schutzausrüstungen,<br />

kann man diese nun auch<br />

via Derendinger beziehen?<br />

Eigentlich bieten wir bereits seit mehreren<br />

Jahren ein Non-Paint-Sortiment an. Bis An-<br />

16<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


FOKUS CARROSSERIE<br />

fang letzten Jahres beschränkte sich dieses auf<br />

die gängigen Produkte der Marken 3 M und<br />

Sia Abrasives. Im ersten Quartal 2023 haben<br />

wir die Sortimente der Marke Audurra mit<br />

Schleifmitteln, Abdeckmitteln, Schutzausrüstung<br />

und vielem mehr, der Marke U-Pol für<br />

Spachtel und technische Sprays sowie der<br />

Marke Raptor für Schutzbeschichtungen eingeführt.<br />

Im Sommer 2023 führten wir zudem<br />

die Markensortimente Mirka mit Schleifmaschinen,<br />

Schleifmitteln und weiteren Produkten<br />

sowie Onyx mit seinem Bechersystem ein.<br />

In den letzten Monaten haben wir ausserdem<br />

die Sortimente der Marken Rupes für Schleifund<br />

Poliermaschinen sowie Novol für Klarlacke<br />

dazugenommen. Parallel dazu hat unser<br />

Category Manager einen elektronischen Katalog<br />

erstellt, der in unseren Webshop integriert<br />

ist und unser gesamtes Sortiment im<br />

Non-Paint-Bereich zeigt. Mit wenigen Klicks<br />

können die Kunden die Produkte, die sie benötigen,<br />

auswählen und bestellen.<br />

Wie ist das Feedback der Carrosserien<br />

und Garagen mit Carrosserie-Abteilung?<br />

Im Allgemeinen sind die Rückmeldungen sehr<br />

positiv. Fast alle Carrosserie-Werkstätten sind<br />

sehr an unserem sehr breiten Sortiment an<br />

OE-Carrosserieteilen interessiert. Wir decken<br />

bereits 19 Marken ab und planen, unser Angebot<br />

in diesem Bereich noch weiter auszubauen.<br />

Die meisten Carrosserie-Betriebe sind<br />

auch überrascht, wie umfangreich unser Sortiment<br />

in den Bereichen Mehrmarkendiagnose<br />

und ADAS-Kalibrierung ist <strong>–</strong> mit Produkten<br />

und Lösungen der Marken HGS, Bosch und<br />

Texa, der Ferndiagnose und -codierung über<br />

Swiss-Remote und technischen Daten mit<br />

WorkshopData von HaynesPro und Alldata<br />

Repair. Die Kunden sind ausserdem sehr überrascht<br />

über die Erweiterung unseres Angebots<br />

in den Bereichen Paint und Non-Paint und<br />

freuen sich, über eine zusätzliche Alternative<br />

in diesem Bereich zu verfügen.<br />

•<br />

Sébastien Moix,<br />

Marketing Director von<br />

Derendinger, erläutert,<br />

warum für Derendinger<br />

das Carrosserie-<br />

Geschäft an Bedeutung<br />

gewinnt.<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> 17


FOKUS CARROSSERIE<br />

Carrosserie Kiener setzt seit Jahren auf Smart-Repair<br />

Nachhaltige Reparaturen<br />

immer gefragter<br />

Als starker und innovativer Repanet-Partner ist der 1958<br />

ge gründete Familienbetrieb Carrosserie Kiener AG aus<br />

Schönbühl BE bestens gerüstet für die Zukunft. Smart- Repair,<br />

Digitalisierung und Nachhaltigkeit sind hier keine leeren<br />

Schlagworte, sondern werden im Alltag längst bewusst<br />

angewendet und umgesetzt. Jürg A. Stettler<br />

Gleich zwei ramponierte und sichtlich angeschlagene<br />

Tesla warten blinkend darauf,<br />

sich kurz in den Verkehr einzufädeln und<br />

sich den Weg auf die andere Seite der Hindelbankstrasse<br />

in Urtenen-Schönbühl BE zu bahnen.<br />

Hier liegen die 2018 für den Abschleppdienst<br />

und einst für Grossfahrzeuge gebauten<br />

Teile des Berner Familienunternehmens. Für<br />

Peter Kiener nichts Aussergewöhnliches: «Wir<br />

haben uns bereits sehr früh auf Arbeiten an<br />

Tesla-Modellen spezialisiert, und zwar zu<br />

einem Zeitpunkt, als noch unklar war, ob die<br />

Verkaufszahlen durch die Decke gehen. Damals<br />

haben wir einiges investiert und auch<br />

zwei unserer Mitarbeitenden extra zu Tesla-<br />

Schulungen nach England und Holland geschickt.<br />

Davon profitieren wir heute. Wir sind<br />

ein offizieller Tesla Body Shop und dort auf<br />

der anderen Strassenseite haben wir die offiziell<br />

eingerichteten Tesla-Arbeitsplätze.»<br />

Der 1958 gegründete Familienbetrieb Carrosserie<br />

Kiener AG aus Schönbühl BE ist bestens<br />

gerüstet für die Zukunft. Foto: AGVS-Medien<br />

18<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


Bei den Lacken setzt der Repanet-Suisse-<br />

Partner auf Standox von André Koch.<br />

Auch die Flotte des gelben Riesen<br />

wird grüner<br />

Die Mitarbeitenden der Carrosserie Kiener<br />

AG sind nicht nur bestens gerüstet für Hochvoltarbeiten,<br />

sondern haben inzwischen auch<br />

viel Routine in der Fehlerauslesung bei Teslas.<br />

«Dafür braucht es erstaunlich wenig Spezialtools;<br />

ein Laptop reicht», so Kiener. Ist<br />

der Wagen einmal spannungsfrei geschaltet,<br />

seien die Arbeiten eh sehr vergleichbar mit<br />

Arbeiten an einem Verbrenner. Als Carrosserie-Suisse-Fachbetrieb<br />

mit Eurogarant-Lable<br />

unterstehen die Berner zudem sowieso strengen<br />

Sicherheits- und Qualitätsvorschriften<br />

und gewähren auf ausgeführten Arbeiten sogar<br />

eine lebenslange Garantie. «Die Erfahrungen,<br />

die wir hier mit E-Fahrzeugen machen<br />

konnten, waren für unsere Spengler sehr<br />

wertvoll, denn beispielsweise auch die gelbe<br />

Flotte der Post Company Cars wird ja laufend<br />

grüner», ergänzt das Geschäftsleitungsmitglied.<br />

Wie zum Beweis laufen wir im frisch<br />

sanierten Teil des Firmengebäudes, das sogar<br />

eine Jumbo-Lackierkabine für LKW und<br />

Busse umfasst, an einem Post-Lieferwagen<br />

mit Blessuren vorbei. Einer der insgesamt 60<br />

Mitarbeitenden der Carrosserie Kiener AG<br />

wird sich diesen in Kürze annehmen.<br />

Der gelbe Lieferwagen ist eines von total<br />

über 25 000 Fahrzeugen, welche von der<br />

Post Company Cars AG betreut werden. Das<br />

Unternehmen kümmert sich als grösste markenunabhängige<br />

Flottenbewirtschafterin der<br />

Schweiz neben der Post auch um weitere Geschäftskunden<br />

und KMU. Es sorgt dafür, dass<br />

die Fahrzeuge möglichst rasch wieder im Einsatz<br />

stehen. Daher braucht es starke Partner<br />

wie etwa Repanet-Suisse, das Reparatur-Netzwerk<br />

der André Koch AG, mit über 230 zertifizierten<br />

Betrieben, und natürlich auch eingespielte<br />

Abläufe. Auch die seit ihrer Gründung<br />

Fortsetzung Seite 20<br />

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Kanton Bern<br />

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• 15 Mio CHF Umsatz<br />

• 15 Mitarbeitende<br />

• 4000 m 2<br />

• VKP: 4 Mio CHF<br />

Kanton Zug<br />

Garage mit 4 Markenvertretungen<br />

mit oder ohne Liegenschaft<br />

• 18 Mio CHF Umsatz<br />

• 22 Mitarbeitende<br />

• VKP nach Vereinbarung<br />

Kanton Basel-Land<br />

Subaru-Vertretung mit Liegenschaft<br />

• 5000 m 2 und inkl. 7 Zi Einfamilienhaus<br />

• 4 Mio CHF Umsatz<br />

• VKP 3,5 Mio CHF<br />

Kanton Zürich<br />

Garage mit 5 Markenvertretungen<br />

mit Liegenschaft<br />

• 20 Mio CHF Umsatz<br />

• 30 Mitarbeitende<br />

• VKP 11 Mio CHF<br />

Zürich-City<br />

Carrosserie in Miete<br />

• 1 Mio CHF Umsatz<br />

• 5 Mitarbeitende<br />

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FOKUS CARROSSERIE<br />

1958 stetig gewachsene Carrosserie Kiener<br />

AG gehört mit ihren hohen Qualitätsansprüchen<br />

dem Repanet-Suisse-Netzwerk an.<br />

Deutlich vereinfachte<br />

Schadenabwicklung<br />

Um die steigenden Anforderungen im Arbeitsalltag<br />

zu meistern, setzt man natürlich auch<br />

bei Schweizer Carrosserie-Betrieben auf Digitalisierung.<br />

In der Zusammenarbeit mit der<br />

Post Company Cars AG kommt dabei die digitale<br />

Dienstleister- und Auftragsmanagement-<br />

Plattform von Yarowa zum Einsatz. Sie vereinfacht<br />

die Schadenabwicklung für alle Beteiligten<br />

massiv. «Wir bieten unseren Kunden<br />

durch die Zusammenarbeit mit Yarowa einen<br />

echten Mehrwert, sei es durch die einfache<br />

Handhabung oder die effektive und effiziente<br />

Steuerung von nachhaltigen Arbeiten»,<br />

erläutert Bruno Fankhauser, Leiter Operations<br />

und Mitglied der Geschäftsleitung bei<br />

Post Company Cars. Das bestätigt auch Peter<br />

Kiener: «Wir nehmen den Schadenslead an.<br />

Machen einen Termin aus. Schauen den Wagen<br />

an und machen Fotos oder erhalten sogar<br />

schon Fotos zum Lead. Geben unsere Kalkulation<br />

ab. Und dann gibt’s in kürzester Zeit die<br />

Freigabe <strong>–</strong> das geht heute alles digital.» Zwar<br />

hätten praktisch jede Versicherung und jeder<br />

Leasingnehmer ansonsten auch ein eigenes<br />

Portal, aber bei Yarowa läuft die Schadenabwicklung<br />

dank der Automatisierung der<br />

Geschäftsprozesse mit minimalem Koordinationsaufwand<br />

und «über eine ERP-Schnittstelle<br />

sogar in unser eigenes System», ergänzt<br />

der gelernte Buchhalter Peter Kiener, der sich<br />

um die ganzen administrativen Belange und<br />

Prozessoptimierungen kümmert, während<br />

sein Bruder Daniel Kiener, der gelernte Carrosseriespengler,<br />

die technischen Abläufe und<br />

den Kundenservice im Auge behält.<br />

In der Jumbo-Lackierkabine können<br />

auch Lackierarbeiten an LKW und Bussen<br />

vorgenommen werden.<br />

Smart-Repair und mehr Nachhaltigkeit<br />

Themen wie nachhaltige und wirtschaftliche<br />

Reparaturmethoden und Emissionsreduktionen<br />

sind in der DNA von Post Company<br />

Cars tief verankert. Deshalb begrüsst das<br />

Unternehmen die Ausrichtung von Repanet<br />

Suisse und den beteiligten Karosserien sehr.<br />

Aber nicht nur in der Zusammenarbeit mit<br />

Repanet Suisse haben die Brüder Kiener den<br />

Fokus aufs Reparieren statt Ersetzen und<br />

somit mehr Nachhaltigkeit und den Einsatz<br />

von Smart-Repair gesetzt. «Mit Smart-Repair-<br />

Arbeiten haben wir vor über fünfzehn Jahren<br />

angefangen. Damals haben wir jeweils alle<br />

Termine auf den Montag zu legen versucht»,<br />

erinnert er sich. Das hat sich längst geändert,<br />

inzwischen gibt es im Familienbetrieb sogar<br />

einen separaten Arbeitsplatz dafür.<br />

So oft wie möglich wird nur der Bereich um<br />

den tatsächlichen Schaden bearbeitet statt<br />

die ganze Carrosserie-Komponente.<br />

«Die meisten Arbeiten erfolgen an den Stossstangen.<br />

Es macht einfach viel mehr Sinn an<br />

Stellen, wo man die Farbe gut auslaufen lassen<br />

kann, nur den Bereich um den tatsächlichen<br />

Schaden zu bearbeiten statt die ganze<br />

Carrosserie-Komponente», erläutert Kiener.<br />

Hält man die Reparaturstelle klein, benötige<br />

man weniger Zeit für die Instandsetzung,<br />

20<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


FOKUS CARROSSERIE<br />

und auch der Ressourceneinsatz sei bedeutend<br />

geringer. Beides wichtige Faktoren für<br />

die Wirtschaftlichkeit des eigenen Betriebs<br />

und natürlich auch die Versicherer, die ebenfalls<br />

mit immer spitzerem Bleistift kalkulieren.<br />

«Bei einem Kratzer mitten in der Tür<br />

oder auf der Motorhaube sind natürlich<br />

auch uns Grenzen gesetzt, da muss dann die<br />

ganze Fläche verarbeitet werden», ergänzt der<br />

37-Jährige. «Schliesslich ist Qualitätsarbeit<br />

unser wichtigstes Ziel. Dank unserer gutausgebildeten<br />

Mitarbeitenden und moderner<br />

Arbeitstechnik reparieren wir stets so viel<br />

wie möglich, aber nur so wenig wie nötig.»<br />

Peter Kiener<br />

Holzschnitzel und PV-Anlage statt<br />

fossile Energie<br />

Nachhaltigkeit bei den Reparaturen ist dem<br />

Familienbetrieb genauso wichtig wie gute, ergonomisch<br />

eingerichtete Arbeitsplätze. «Alle<br />

unsere Multifunktions-Lackierarbeitsplätze<br />

haben ein Fenster nach aussen. Man soll ja<br />

nicht das Gefühl haben, in einem Kaninchenstall<br />

zu arbeiten», ergänzt Peter Kiener und<br />

zeigt auf den Ausblick ins Grüne und den nahen<br />

Wald. Von dort bezieht die Firma auch<br />

ihre Energie, lokal und nachhaltig. «Es wäre<br />

sicherlich einfacher gewesen, wieder mit fossilen<br />

Brennstoffen zu arbeiten, und den Platz<br />

könnte man sicherlich auch anders nutzen,<br />

aber wir haben uns für die nachhaltigere Lösung<br />

einer grossen Holzschnitzelheizung entschieden»,<br />

erläutert der 37-Jährige.<br />

Ganzer Prozess, nicht nur Produkte müssen nachhaltiger werden<br />

Was sind die Vorteile «Green Car Repair»-<br />

Standards in Zertifizierungsprozess von Repanet<br />

Suisse zu integrieren?<br />

Dominic Schenker, Business Development<br />

Manager der André Koch AG: Nach der gemeinsamen<br />

Entwicklung mit dem akkreditierten<br />

Repanet-Suisse-Partner «Swiss Safety Center»<br />

und den renommierten Auditoren vom Xpert-<br />

Center haben wir den Repanet-Suisse-Zertifizierungsfragebogen<br />

vollständig überarbeitet.<br />

Insbesondere haben wir auf Schulungen von<br />

nachhaltigen und ökologischen Reparaturtechniken<br />

Wert gelegt. Unsere Partnerbetriebe werden<br />

im Zuge der Repanet-Suisse-Zertifizierung<br />

oder Rezertifizierung gleichzeitig mit den «green<br />

car repair»-Standards zertifiziert. Das hält den<br />

Aufwand für alle Beteiligten gering.<br />

Wie unterstützen Axalta und die<br />

André Koch AG die Betriebe auf dem<br />

Weg zu mehr Nachhaltigkeit noch?<br />

Zusammen mit Axalta verfügen wir über ein<br />

grosses Portfolio an umweltfreundlichen und<br />

nachhaltigen Produkten, Hilfsmitteln und<br />

Ressourcen. Es geht aber um den gesamten<br />

Prozess und nicht nur um die Produkte,<br />

damit Betriebe nachhaltiger und effizienter<br />

arbeiten können. Das Axalta Fast-Cure-Low-<br />

Energy-Lacksystem verringert Emissionen<br />

und Energieverbrauch deutlich. Elektrizität<br />

um bis zu 49 Prozent und Gas um bis zu 57<br />

Prozent, sowie den Materialverbrauch um bis<br />

zu 25 Prozent. Ergänzend zu den hochwertigen<br />

Lackprodukten profitieren unsere Kunden<br />

von vielen nützlichen Dienstleistungen und<br />

innovativen Tools, wie moderne, vollautomatische<br />

und präzise Farbmischsysteme, wie die<br />

Axalta Irus Mix oder das Daisy Wheel, umfassende<br />

Aus- und Weiterbildungsangebote<br />

sowie Seminare und individuelle Trainings zur<br />

Prozessoptimierung in unserem Schulungscenter<br />

und fortlaufend betriebswirtschaftliche<br />

Beratungen.<br />

Nachhaltige und wirtschaftliche Reparaturmethoden<br />

sowie Emissionsreduktionen sind<br />

der Post Company Cars AG wichtig.<br />

In sechs riesigen Tanks wird nun das Wasser<br />

aufgeheizt und so für die perfekte Raumtemperatur<br />

sowie die nötige Prozesswärme für<br />

die Kabinen gesorgt. «Das neue Energiesystem<br />

ist zwar sehr ökologisch und intelligent,<br />

aber es reagiert mit einer gewissen Trägheit<br />

von rund vier bis fünf Stunden. Wir sind immer<br />

noch in der Feinjustierphase, damit wir<br />

nicht zu viel oder zu wenig heizen. Aber wir<br />

können damit pro Jahr über 120 000 Liter<br />

Heizöl einsparen.» Zudem wurde der Neubau<br />

trotz dem historischen und architektonisch<br />

wertvollen Isler-Kuppel-Bau noch mit einer<br />

PV-Anlage bestückt, damit auch der Strombedarf<br />

reduziert werden konnte. Auch hier<br />

geht die Carrosserie Kiener AG eben innovativ<br />

voran.<br />

•<br />

Weitere Infos unter:<br />

kiener.ch<br />

repanetsuisse.ch<br />

Ich wрde im Aargau hрgсtlt.<br />

Midland <strong>–</strong> Swiss Quality Oil<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> 21


SPONSORED CONTENT<br />

Fünf zentrale IT-Sicherheitsmassnahmen<br />

für die Automobilbranche<br />

Eine sichere und funktionierende IT ist entscheidend für einen reibungslosen Betrieb. Diese fünf Massnahmen<br />

sorgen für einen funktionierenden Grundschutz und bilden die Basis für eine funktionierende IT-Sicherheit.<br />

Andreas Heer, Swisscom<br />

In der heutigen digitalisierten Welt ist die IT<br />

ein zentraler Baustein des Geschäftsbetriebs im<br />

Automobilgewerbe. Ausfälle aufgrund von Cyberangriffen<br />

oder technischer Probleme beeinträchtigen<br />

diesen Betrieb erheblich. Entsprechend<br />

wichtig ist IT-Sicherheit für den Arbeitsalltag,<br />

aber auch fürs Vertrauen der Kunden.<br />

Diese fünf Sicherheitsmassnahmen sind essenziell<br />

für einen wirksamen Grundschutz:<br />

1. Schulung und Sensibilisierung der<br />

Mitarbeitenden: Schulen Sie Ihre<br />

Mitarbeitenden regelmässig in der<br />

Erkennung von Phishing-Angriffen und<br />

im sicheren Umgang mit Passwörtern<br />

und Kundendaten. Ein gut geschultes<br />

und sensibilisiertes Team ist eine<br />

wirksame erste Verteidigungslinie.<br />

2. Systeme und Software aktuell halten:<br />

Die meisten Cyberattacken erfolgen über<br />

bekannte <strong>–</strong> und oft behobene <strong>–</strong> Sicherheitslücken.<br />

Es ist deshalb zentral,<br />

regelmässig Updates für Betriebssysteme<br />

und Anwendungen wie Office und Browser<br />

einzuspielen <strong>–</strong> am besten kurz nach<br />

deren Veröffentlichung. So verkürzen Sie<br />

das Zeitfenster, während dem Angreifer<br />

eine Lücke ausnützen können.<br />

3. Backup-Strategie: Implementieren Sie<br />

ein robustes Backup-System, um im<br />

Falle eines Datenverlustes oder<br />

IT-Ausfalls eine schnelle Wiederherstellung<br />

zu ermöglichen und den Betrieb<br />

aufrechtzuerhalten. Wichtig ist, das<br />

Zurückspielen vorgängig zu testen, um<br />

bei einem Ausfall die Daten schnell<br />

wiederherstellen zu können und die<br />

Ausfallzeit zu verkürzen.<br />

4. Updates und Sicherheitstests: Spielen<br />

Sie Updates regelmässig und zeitnah ein<br />

und führen Sie Sicherheitstests durch,<br />

um Schwachstellen zu erkennen und zu<br />

schliessen. Damit verhindern Sie, dass<br />

Cyberkriminelle bekannte Sicherheitslücken<br />

in Ihrem Unternehmen ausnutzen.<br />

5. Notfallplan: Erstellen Sie einen<br />

Disaster-Recovery-Plan für den Fall<br />

eines Cyberangriffs oder Systemausfalls.<br />

Er sollte klare Handlungsanweisungen<br />

umfassen, um eine schnelle<br />

Reaktion und Schadensbegrenzung im<br />

Notfall zu ermöglichen.<br />

Diese Massnahmen sind nicht nur technische<br />

Notwendigkeiten, sondern schaffen ein<br />

Bewusstsein für Cybergefahren bei den Mitarbeitenden<br />

und fördern eine Unternehmenskultur,<br />

die Sicherheit priorisiert. Eine laufende<br />

Aufmerksamkeit und die Anpassung<br />

an neue Bedrohungen sind unerlässlich, um<br />

Ihr Unternehmen dauerhaft zu schützen.<br />

•<br />

Genau wie ein Auto weiss auch Ihre IT einen<br />

top Service zu schätzen. Bild: Swisscom<br />

Scannen Sie untenstehenden QR-Code<br />

für weitere Informationen rund um die<br />

IT-Sicherheit. Sie profitieren von zahlreichen<br />

Praxistipps und unserem kostenlosen<br />

E-Learning für Mitarbeitende.<br />

Swisscom (Schweiz) AG<br />

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Tel. 0800 055 055<br />

22<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


FOKUS CARROSSERIE<br />

Kopfzeile<br />

Titel 45 Punkt<br />

Beispielsweise auch bei<br />

Parkschäden bietet die<br />

Amag als Anlaufstelle ihr<br />

K+L-Netzwerk Totalrepair<br />

an. Foto: Shutterstock<br />

Lead. Autor und Autor<br />

Lauftext Lauftext Lauftext Lauftext Lauftext<br />

Lauftext Lauftext Lauftext Lauftext<br />

Lauftext Lauftext<br />

Lauftext Lauftext Lauftext Lauftext Lauftext<br />

Lauftext<br />

Zwischentitel Raleigh Bold:<br />

▪ Aufzählung Totalrepair von der Amag<br />

▪ Aufzählung<br />

Lauftext<br />

Neues<br />

Lauftext Lauftext<br />

Label<br />

Zwischentitel Univers Bold:<br />

1. Nummerierung<br />

2.<br />

für<br />

Nummerierung<br />

perfekte<br />

Lauftext Lauftext Lauftext.<br />

•<br />

Bildlegende. Foto:<br />

Weitere Infos unter:<br />

XXXXXX.XXXX<br />

Reparaturen<br />

Mit dem neuen K+L-Label Totalrepair hat die Amag Mitte letzten<br />

Jahres das Unfallspezialist-Netzwerk abgelöst. Rasch, fachgerecht<br />

und nachhaltig, so die Amag, sollen Reparaturen erfolgen <strong>–</strong> und<br />

die Garage ist auch gleich Kontaktstelle zur Versicherung und<br />

Totalglass-Partner. Ilir Pinto<br />

Ob Kratzer oder Delle, ob Lack- oder Parkschaden:<br />

Als Anlaufstelle für die Abwicklung<br />

von Karosserie- und Lackschadensarbeiten<br />

(K+L) bietet die Amag das Karosserie- und<br />

Lackservice-Netzwerk Totalrepair. Der jeweilige<br />

zertifizierte Totalrepair-Markenpartner repariert<br />

dabei nicht nur, sondern nimmt auch<br />

mit der entsprechenden Versicherung Kontakt<br />

auf und regelt mit dieser den Schadenfall <strong>–</strong> und<br />

ist dadurch für die Kundinnen und Kunden der<br />

erste Ansprechpartner für alles, was natürlich<br />

zur Kundenbindung beiträgt.<br />

Die Schadenabwicklung werde stets transparent<br />

und digital dokumentiert, heisst es seitens<br />

der Amag <strong>–</strong> ob für die Versicherung oder<br />

Kundinnen und Kunden. Bei der Amag und<br />

ihren Volkswagen-Konzernmarken ist eine<br />

Voraussetzung, dass die Reparatur nach den<br />

Herstellervorgaben mit Original-Ersatzteilen<br />

erfolgt.<br />

Mit Totalrepair stets auch bei<br />

Totalglass<br />

Mit dem Mitte 2023 lancierten Label Totalrepair<br />

hat die Amag das Netzwerk Unfallspezialist<br />

abgelöst. Rund 130 Betriebe zählen in der<br />

Schweiz zum heutigen Netzwerk von Totalrepair,<br />

darunter Amag-eigene Garagen und auch<br />

weitere Markenvertreter (Audi, Cupra, Seat,<br />

Skoda, VW und VW Nutzfahrzeuge). Diese<br />

sind alle auch Partner von Totalglass für alle<br />

Glasschäden an den Fahrzeugen. «Unseren<br />

Kundinnen und Kunden bieten wir qualitative<br />

und ressourcenschonende Reparaturlösungen<br />

und gewähren bis zu 16 Jahre eine Zusatzgarantie<br />

auf die Karosseriearbeit», sagt Oliver<br />

Stegmann, Director of Group Aftersales der<br />

Amag.<br />

Auf Nachhaltigkeit wird<br />

grosser Wert gelegt<br />

Laut der Amag werden zurzeit für Pilotbetriebe<br />

Dekarbonisierungs-Fahrpläne erarbeitet,<br />

um die eigenen Treibhausgasemissionen<br />

zu reduzieren. Dies erfolgt in Zusammenarbeit<br />

mit der Act Cleantech Agentur Schweiz und<br />

dem Bundesamt für Energie (BFE), welches das<br />

Projekt durch sein Programm Energie Schweiz<br />

unterstützt. Umweltstandards mit Fokus auf<br />

Emissionen, Energie, Wasser und Abfall müssen<br />

von den Partnerbetrieben ab 2025 eingehalten<br />

werden. «Durch den Einsatz von nachhaltigen<br />

Materialien und Verfahren tragen die<br />

Totalrepair-Betriebe auch ihren Teil zur Reduktion<br />

des CO 2 -Fussabdrucks und des Ressourcenverbrauchs<br />

bei», heisst es seitens der<br />

Amag. Damit Reparaturen in jeder Hinsicht<br />

sauber sind.<br />

•<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> 23


FOKUS TECHNIK<br />

Sensorjustage für Fahrerassistenzsysteme FAS<br />

Präzision bei der Kalibration<br />

Die Anzahl der Fahrerassistenzsysteme FAS steigt kontinuierlich und die Regelgüte der digitalen Helferlein<br />

nimmt zu. Damit steigen auch die Ansprüche an die Werkstattprofis, die Sensorik auf das Fahrzeug zu justieren.<br />

Nur wenn die FAS-Sensorik auf die geometrische Fahrachse ausgerichtet ist, können die Systeme auch wie<br />

gewünscht ihre Aufgabe erfüllen. Doch wie genau muss die Kalibration erfolgen? Eine Übersicht. Andreas Senger<br />

Fahrerassistenzsysteme FAS sind in der<br />

Automobiltechnik nicht mehr wegzudenken.<br />

Die Anzahl der elektronischen Fahrhelferlein<br />

steigt bei Neufahrzeugen kontinuierlich,<br />

und die Marktdurchdringung ist aufgrund der<br />

gesetzlich vorgegebenen Mindestausstattung<br />

gross. Entsprechend lohnt es sich vermehrt<br />

auch für kleinere Garagen, sich ein Kalibrationswerkzeug<br />

zu beschaffen, um die Systeme<br />

bei Sensor- oder Steuergerätewechsel, Tieferoder<br />

Höherlegung eines Fahrzeuges mittels<br />

Fahrwerksmodifikationen, Frontscheibenwechsel<br />

oder Unfallreparaturen neu zu kalibrieren.<br />

Bei der Kalibration wird grundsätzlich zwischen<br />

statischer und dynamischer Art unterschieden.<br />

Die dynamische Kalibration hat<br />

den Vorteil, dass ein ausgewechselter Sensor<br />

auf einer Probefahrt sich selbsttätig den Umgebungsparametern<br />

anpasst. Mittels Diagnosetester<br />

werden grundsätzlich verschiedene<br />

Fahrmanöver verlangt und die Software korrigiert<br />

die geometrische Ausrichtung selbstständig<br />

auf der bis zu 30 km langen Kalibrationsfahrt.<br />

Diese Selbstjustierung ist aber<br />

nur innerhalb der Software-Systemgrenzen<br />

möglich. Wurde beispielsweise die Radaraufnahme<br />

durch einen Bagatellunfall verbogen,<br />

kann der Sensor sich durch die Verstellung<br />

nicht mehr selber kalibrieren. Ausserdem<br />

sind dynamische Kalibrationsfahrten immer<br />

witterungsabhängig und somit nicht immer<br />

durchführbar.<br />

Die dynamische Kalibration können Systeme<br />

auch kontinuierlich vornehmen und sich im<br />

Fahrbetrieb dank Redundanz selber prüfen.<br />

Beispielsweise werden die Frontkamerabilder<br />

und die erkannten Objekte des Front radars/-<br />

lidars in der Sensordatenfusion übereinandergelegt<br />

und die Plausibilität geprüft. So kann<br />

das System eine Fehlmessung und damit ein<br />

Fehlverhalten der FAS ausschliessen oder zumindest<br />

minimieren.<br />

Viele Automobilzulieferer und damit auch die<br />

Fahrzeughersteller verlangen aber zur präzisen<br />

Regelung eine statische Kalibration und<br />

damit eine Ausrichtung auf die tatsächliche<br />

Fahrtrichtung des Fahrzeuges (geometrische<br />

Fahrachse) und die Einbauposition im Fahrzeug.<br />

Ab Werk werden die Sensoren auf den<br />

Neuwagen justiert. Durch Rempler oder Unfälle<br />

können aber Aufnahmebleche verbogen<br />

und damit die «Blickrichtung» der Sensoren<br />

verstellt werden. Die Werkstattprofis spre-<br />

Immer mehr Fahrerassistenzsysteme FAS<br />

werden zur Unterstützung in modernen<br />

Fahrzeuge integriert oder durch neue Hardund<br />

Software implementiert. Foto: Bosch<br />

24<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


FOKUS TECHNIK<br />

3<br />

4<br />

Die statische Kalibration von Radarsensoren erfolgt entweder wie bei vielen Fahrzeugmodellen japanischer oder<br />

südkoreanischer Automobilhersteller mittels Radarreflektor oder einfachen Targets. Basis ist immer die präzise<br />

Ausrichtung der Messwerkzeuge auf die geometrische Fahrachse, um die Justage herstellerkonform vorzunehmen.<br />

1<br />

2<br />

1 Auch bei Nutzfahrzeugen ist die statische Kalibrierung der FAS-Sensorik aufwändig. Der Arbeitsumfang aber grundsätzlich identisch zum Personenwagen. 2 Die Ausrichtung<br />

der Targets auf die geometrische Fahrachse kann auch mittels preisgünstigen Lenkgeometrieadaptern erfolgen. 3 Für die Kalibration von Umfeldkamerasystemen bedarf es des<br />

Auslegens von Zielteppichen rund ums Fahrzeug, die genau ausgemessen werden müssen. 4 Für Frontkamera-Kalibration eignen sich aufgemalte Ziele, die der Kamera helfen,<br />

ihre Optik mittels Software auf die Gegebenheiten zu justieren. Der Nachteil: Für beinahe jede Marke gibt es eigene Targets. Eleganter und zeitsparender ist es, die Targets entweder<br />

mit einem grossen Fernseher/Screen einzublenden oder wie im Bild mit einer Beamerwand die verschiedenen Ziele einzublenden. Fotos: Bosch (2), Hella Gutmann, Würth.<br />

chen dabei vom Elevation- und vom Azimutwinkel.<br />

Eine Verstellung eines Radar- oder<br />

Lidarsensors um die y-Achse (Fahrzegquerachse)<br />

verändert das Erfassungsfeld in der<br />

Höhe und wird als Elevationswinkel bezeichnet.<br />

Die Verstellung eines Sensors um die z-<br />

Achse (Fahrzeughochachse) wird als Azimutwinkel<br />

betitelt. Damit wird die seitliche Auslenkung<br />

der Erfassung verändert. Stimmt bei<br />

einem Radarsensor die Elevation nicht, kann<br />

er beispielsweise ein langsam vorausfahrendes<br />

Fahrzeug erst spät erkennen und kann damit<br />

die Verzögerung verspätet eingeleitet werden.<br />

Die eingeleitete Verzögerung ist heftiger,<br />

das ACC-Fahren ruppiger. Stimmt der Azimutwinkel<br />

nicht, dann ist die Zuteilung der Fahrzeuge<br />

auf mehreren Fahrspuren nicht mehr<br />

fehlerfrei gegeben und auch die eigene Fahrspur<br />

(virtueller Fahrschlauch) kann im System<br />

falsch angenommen werden. Die Folge<br />

sind Fehlverhalten des ACC-Systems, unnötige<br />

Bremsmanöver oder zu spätes Reagieren<br />

bei einscherenden Fahrzeugen auf die eigene<br />

Fahrspur. Weil Fernbereichsradare zudem auf<br />

eine Distanz von über 200 m vor dem eigenen<br />

Fahrzeug detektieren, ist eine minimale Winkelabweichung<br />

in Elevation und Azimut verheerend.<br />

Auf eine Messdistanz von 100 m ergibt<br />

sich eine seitliche Abweichung von rund<br />

1,75 m, wenn der Winkel um 1° verstellt ist.<br />

Die Genauigkeit der Ausrichtung auf die geometrische<br />

Fahrachse wird grundsätzlich mit<br />

0,1° vorgegeben. Dies bedeutet in der Werkstatt,<br />

dass insbesondere nach einer Unfallreparatur<br />

oder einer Fahrwerksmodifikation<br />

die Radarsensorik an Front und Heck wieder<br />

präzise auf die geometrische Fahrachse ausgerichtet<br />

werden muss. Insbesondere bei Fahrwerksmodifikationen<br />

sind die Kundendienstberater/-innen<br />

gefordert, den Kundinnen und<br />

Kunden den Mehrpreis für die Kalibration<br />

aufgrund der veränderten Fahrzeughöhe technisch<br />

erklären zu können.<br />

Ebenfalls müssen Kamerasysteme genau kalibriert<br />

werden. Frontkameras übernehmen<br />

heute für diverse FAS die Erkennung im Vorfeld<br />

des Fahrzeuges. Die meisten Kamerasysteme<br />

erlauben eine Winkeltoleranz beim Einbau<br />

von rund +/- 2,8°. Bei grösseren Abweichungen<br />

kann die Software das Bild nicht auf<br />

die tatsächliche Umgebung zurückrechnen.<br />

Werkstattprofis wissen, dass die Front kamera<br />

fix verbaut ist. Allerdings kann beim Frontscheibenwechsel<br />

die optische Brechung des<br />

einfallenden Lichts ändern und können so<br />

die Objekte nicht dort von der Kamera erfasst<br />

werden, wo sie sich auch tatsächlich befinden.<br />

Eine Kalibration ist unumgänglich, um<br />

die Funktion der FAS zu gewährleisten.<br />

Leider gibt es Werkstätten, die auf eine Kalibration<br />

der Frontkamera nach dem Frontscheibenwechsel<br />

verzichten, da auf der Probefahrt<br />

keine Fehlermeldung sichtbar wurde. Dies ist<br />

trügerisch: Die Kamera kann aufgrund des<br />

oben beschriebenen, physikalischen Phänomens<br />

die Objekte nicht am korrekten Ort<br />

Fortsetzung Seite 26<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> 25


FOKUS TECHNIK<br />

Der Arbeitsplatz für die Kalibration muss genügend gross (10 mal 5 m) und topfeben sein.<br />

Nur so kann garantiert werden, dass die Kalibration erfolgreich verläuft. Foto: Ravaglioli<br />

geometrisch erkennen. Fehlfunktionen von<br />

Notbremsassistenten oder anderen FAS sind<br />

die Folge. Viele Versicherungsgesellschaften<br />

haben reagiert und verlangen von den Frontscheiben-Einbauern<br />

das Kalibrationsprotokoll,<br />

um sicherzustellen, dass die bezahlte<br />

Dienstleistung umgesetzt wurde.<br />

Aber auch Umfeldkameras («Bird-View») sorgen<br />

bei den heutigen, oft unübersichtlichen<br />

Karosserien für Sicherheit bei Parkmanövern.<br />

Die vier Weitwinkelkameras an jeder Seite<br />

des Fahrzeuges erfassen dank Fischaugenoptik<br />

über 180° des Umfeldes pro Fahrzeugseite.<br />

Diese Bilder sind stark verzerrt und müssen in<br />

einer Software zuerst in eine natürliche Ansicht<br />

gerechnet werden. Wird eine Kamera ersetzt,<br />

ist ihr Einbauort fix gegeben. Durch die<br />

in der Herstellung aber geringfügig veränderlichen<br />

Objektive (Serienstreuung) müssen die<br />

vier Kameras kalibriert werden. Hier geht es<br />

darum, die Schnittkanten/Übergänge zu definieren,<br />

damit die Software danach ein harmonisches<br />

Gesamtbild rechnen kann. Dazu müssen<br />

rund um das Fahrzeug Kalibrationsmatten<br />

verlegt werden, die in einem bestimmten<br />

Abstand zum Fahrzeug angeordnet werden. Je<br />

genauer die Auslegung der Kalibrationsmatten<br />

erfolgt, desto besser ist das gerechnete<br />

Bild von oben oder einer beliebigen Perspektive<br />

(ohne Verzerrungen oder Doppelbilder).<br />

Der Arbeitsplatz für Kalibrationsarbeiten erfordert<br />

einen topfebenen Boden und eine<br />

Arbeitsfläche von rund 10 mal 5 Metern. Wird<br />

der Arbeitsplatz auch für die Fahrwerksanalyse<br />

genutzt, ist es zielführend, einen austarierten<br />

Viersäulenlift einzuplanen. Die Lenkgeometrievermessung<br />

erlaubt, sowohl die<br />

Fahrwerkswinkel zu prüfen, gegebenenfalls<br />

Einstellungen auf dem Lift vorzunehmen und<br />

gleichzeitig auch die Ausrichtung der verschiedenen<br />

Kalibrationstargets. Allerdings muss<br />

immer die Lifthöhe einbezogen werden und<br />

sowohl die Targets wie auch die Umfeld- sowie<br />

Rückkameramatten entsprechend erhöht<br />

verbaut oder eine Höhenkorrektur im System<br />

eingegeben werden. Übrigens: Auch einfache<br />

und preiswerte Lenkgeometrievermessungsgeräte<br />

wie von Koch können für beide Aufgaben<br />

zielführend eingesetzt werden, ohne das<br />

Investitionsbudget zu überstrapazieren.<br />

Ein bodeneben versenkbarer Lift sorgt für<br />

einen geringeren Initialaufwand. Die Kombination<br />

von FAS-Kalibration wie auch Lichteinstellgerät<br />

mit Kamerasystem für moderne<br />

Scheinwerfertechnologien erlaubt einen geringeren<br />

Platzbedarf aller Justage- und Messgeräte.<br />

Dafür muss im Werkstattablauf auch<br />

optimaler geplant werden, um Leerzeiten oder<br />

Stau für Prüfarbeiten zu vermeiden.<br />

In einem Arbeitsschritt können Radar, aber auch<br />

Frontkamera neu justiert werden, wenn das Target einmal<br />

geometrisch korrekt ausgerichtet ist. Foto: Bosch<br />

Abschliessend kann aus heutiger Sicht festgestellt<br />

werden, dass sich ein modulares FAS-<br />

Kalibrationssystem auch für kleinere Garagen<br />

eignet. Die Diagnosetester mit entsprechender<br />

Software sind schon vorhanden, die Lenkgeometrievermessung<br />

kann kostengünstig zugekauft<br />

und dank der Flexibilität auch künftig<br />

erfolgreich eingesetzt werden. Die Anzahl der<br />

FAS wird ja nicht ab-, sondern eher noch zunehmen<br />

und Level-3-Anwendungen sind auf<br />

dem Markt.<br />

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seit<br />

1964<br />

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26<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


Radarfähige<br />

Lacke von PPG<br />

Die Herausforderung beim Lackieren von<br />

Stossstangen mit Radarsystemen kennt jeder<br />

Lackierer.<br />

Die Belfa AG unterstützt Sie, mit radarfähigen<br />

Farbrezepturen von PPG, beim Lackieren von<br />

Fahrzeugteilen mit integrierten Radarsystemen.<br />

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Tel. 044 874 66 66 - Fax 044 874 66 33<br />

info@belfa.ch - www.belfa.ch


FOKUS SICHERHEIT<br />

Cybersecurity im Autogewerbe<br />

Keine Garage zu<br />

klein, ein Ziel für<br />

Hacker zu sein<br />

Die Digitalisierung und Vernetzung<br />

ist einer der grossen Trends der<br />

Fahrzeugwelt. Doch damit steigt<br />

auch die Gefahr von Cyberangriffen.<br />

Eine Studie des CAM in Zusammenarbeit<br />

mit Cisco Systems zeigt:<br />

Gerade die Angriffe auf kleine und<br />

mittlere Garagenbetriebe nehmen<br />

alarmierend zu. Ilir Pinto<br />

Das betrifft doch nur Grossunternehmen?<br />

Von wegen: Oftmals wird fälschlicherweise<br />

angenommen, Cybersecurity sei nur ein<br />

Fall für Firmen, die über umfangreiche IT-Infrastruktur<br />

verfügen. Tatsächlich sind jedoch<br />

jüngst ganz besonders kleinere und mittlere<br />

Betriebe von Cyberangriffen betroffen <strong>–</strong> weil<br />

sie nicht über die Ressourcen oder das Fachwissen<br />

der grossen Unternehmen verfügen,<br />

um angemessene Sicherheitsmassnahmen zu<br />

implementieren. Dies gilt auch für Garagenbetriebe.<br />

«Mit der Meta-Analyse, die wir durchgeführt<br />

haben, wurde deutlich, dass sich Hackerangriffe<br />

vor allem gegen kleinere Betriebe richten»,<br />

sagt Stefan Bratzel, Direktor des deutschen<br />

Center of Automotive Management<br />

(CAM). Und weiter: «Klar ist auch, dass in den<br />

nächsten Jahren das Automobil vermehrt ein<br />

Angriffspunkt wird für Hacker.» Die Studie<br />

identifiziert allein beim vernetzten Fahrzeug<br />

zwölf potenzielle Eintrittspunkte. Dazu gehören<br />

beispielsweise die Getriebe- und Motorsteuergeräte,<br />

Fahrassistenzsysteme, die Fahrwerkssteuerung<br />

oder Multimediasysteme.<br />

Diagnosegeräte als Risikofaktor<br />

Die CAM-Studie zeigt auf, dass die Angriffsfläche<br />

durch zunehmende Digitalisierung,<br />

Vernetzung und Automatisierung auch in<br />

der Lieferkette der Fahrzeugbranche stetig<br />

wächst. Garagenbetriebe spielen in dieser<br />

Lieferkette heute eine wichtige Rolle: Sie sind<br />

nicht nur für den Service und die Reparatur<br />

von Fahrzeugen zuständig, sondern auch für<br />

die Durchführung von Updates und die Gewährleistung<br />

der Datensicherheit. Bratzel ergänzt:<br />

«Garagenbetriebe sind auch dafür verantwortlich,<br />

dass ihre eigenen Systeme und<br />

Prozesse in Sachen Cybersicherheit auf dem<br />

neuesten Stand sind.»<br />

Dadurch kann ein Diagnose-Tool sogar zum<br />

Cyberrisiko werden. Wenn ein Fahrzeugdiagnosegerät,<br />

das mit dem internen Netzwerk<br />

einer Garage verbunden ist, mit einem<br />

Virus infiziert ist, besteht die Möglichkeit,<br />

dass dieser Virus auf andere Systeme oder<br />

Fahrzeuge überspringt. Da moderne Autos<br />

zunehmend vernetzt sind und viel Software<br />

in ihnen steckt, kann Schadsoftware viel<br />

Unheil anrichten. Ein infiziertes Diagnosegerät<br />

könnte beispielsweise Daten von einem<br />

Fahrzeug auslesen oder Änderungen am<br />

Fahrzeug vornehmen, die nicht autorisiert<br />

sind. Daher ist es wichtig, dass Garagenbetriebe<br />

die Cybersicherheit ihrer Diagnoseund<br />

Servicegeräte gewährleisten. Dabei gilt<br />

es, sich bewusst zu sein, dass man nicht nur<br />

fahrzeugbezogene Daten, sondern auch personenbezogene<br />

Daten der Kundinnen und<br />

Kunden verwaltet. Dazu gehören etwa Informationen<br />

über die durchgeführten Reparatur-<br />

28<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


FOKUS SICHERHEIT<br />

Cyberkriminelle schlagen oft über<br />

Nacht zu. Foto: iStockPhoto<br />

sogenannte 4C-Modell vor. Es betont die Bedeutung<br />

von Kompetenzen, Kooperationen,<br />

Unternehmenskultur und Cyberstrategie. «Es<br />

hilft nichts, wenn sich nur einige Spezialisten<br />

im Betrieb auskennen und die Belegschaft<br />

nicht. Es muss hinterlegt sein; es muss entsprechende<br />

Prozesse geben», sagt Bratzel.<br />

Die Folgen eines Cyberangriffs können erheblich<br />

sein: Vor einigen Jahren, zum Beispiel,<br />

schlugen Cyberkriminelle bei der Aarauer<br />

Carrosserie Werke AG über Nacht zu<br />

(<strong>AUTOINSIDE</strong> 09/2022). Dem Inhaber Felix<br />

Wyss gelang es immerhin, die ursprüngliche<br />

Forderung von 480 000 auf 50 000 Dollar herunterzuhandeln.<br />

Neue Cybersicherheits-Standards<br />

für die Fahrzeugbranche<br />

Umfassende Cybersicherheits-Strategien sind<br />

heute unerlässlich, um die Sicherheit der ganzen<br />

Fahrzeugbranche zu gewährleisten. Die<br />

Qualität der Umsetzung von Cybersicherheits-<br />

Strategien variiert jedoch stark zwischen den<br />

verschiedenen Akteuren. Es besteht dringender<br />

Bedarf, das Bewusstsein für Gefahren und<br />

Risiken zu schärfen und Schutzmassnahmen<br />

auf allen Ebenen einzuführen. Dies ist auch<br />

für Garagenbetriebe unerlässlich. Nur so kann<br />

das Vertrauen der Kundinnen und Kunden in<br />

die Sicherheit ihrer Fahrzeuge und der Dienstleistungen<br />

der Garage gewährleistet werden.<br />

und Servicearbeiten, Kundenkontaktdaten,<br />

Fahrzeughistorie oder Diagnosedaten.<br />

Mehr Schutz vor Cyberangriffen<br />

Garagenbetriebe können Massnahmen ergreifen,<br />

um ihre Systeme und Daten vor Cyberangriffen<br />

zu schützen. «Es gibt Prüfgesellschaften,<br />

die sicherstellen, dass das Cybersecurity-System<br />

wirklich den Anforderungen entspricht»,<br />

sagt Bratzel. Solche Firmen überprüfen die Einhaltung<br />

von Standards, Richtlinien und Prozessen<br />

in Unternehmen und unterstützen bei der<br />

Umsetzung von Massnahmen.<br />

Der AGVS rät seinen Mitgliedern dringend,<br />

ihre IT-Sicherheit zu überprüfen und laufend<br />

zu verbessern, und bietet dazu ein Dienstleistungsangebot<br />

in Kooperation mit der Swisscom<br />

an.<br />

Zur Bewertung der Cybersicherheit in einem<br />

Betrieb schlagen die Verfasser der Studie das<br />

Um der wachsenden Bedrohung durch Cyberangriffe<br />

zu begegnen, gibt es seit Juli 2022 die<br />

UN-Richtlinie R155. Diese Richtlinie ist für<br />

alle neuen Fahrzeugtypen in der EU verbindlich<br />

und gilt ab Juli <strong>2024</strong> auch für die Neuzulassung<br />

bereits bestehender Fahrzeugtypen.<br />

Sie stellt Anforderungen an die Cybersicherheit<br />

von Fahrzeugen. Auch die Schweiz ist<br />

verpflichtet, diese festgelegten Standards umzusetzen.<br />

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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> 29


FOKUS SICHERHEIT FOKUS<br />

Das sollten Sie gegen die Bedrohung aus dem Netz tun<br />

Cyberversicherungen und die<br />

wichtige Rolle der Profis<br />

Man hofft, sie nie zu brauchen, doch gerade für Unternehmen sind sie heute eminent wichtig:<br />

die Cyberversicherungen. Walter Büeler, Geschäftsstellenleiter beim unabhängigen Versicherungsbroker<br />

Neutrass mit Hauptsitz in Rotkreuz ZG, verrät, worauf es zu achten gilt und weshalb es sich lohnt,<br />

Fachleute beizuziehen. Andy Maschek<br />

Walter Büeler, im Zuge der Digitalisierung<br />

werden Cyberversicherungen ein<br />

immer grösseres Thema. Stimmt diese<br />

These?<br />

Walter Büeler: Definitiv! Aufgrund der zunehmenden<br />

Digitalisierung und der Vernetzung<br />

von Geschäftsprozessen, die Unternehmen<br />

anfälliger für Cyberangriffe und Datenlecks<br />

machen, wird die Cyberversicherung<br />

immer häufiger nachgefragt. So haben die<br />

Cyberangriffe auf Schweizer Organisationen<br />

im Jahr 2022 gegenüber dem Vorjahr um 61<br />

Prozent zugenommen. Aktuellere Zahlen vom<br />

Jahr 2023 wurden noch nicht publiziert.<br />

Wie wichtig ist eine Cyberversicherung<br />

für Privatpersonen?<br />

Diese ist vor allem angesichts der steigenden<br />

Cyberkriminalität sehr sinnvoll. Die Versicherung<br />

bietet Schutz vor einer Vielzahl von Risiken,<br />

darunter Identitätsdiebstahl, Datenverlust,<br />

Cybermobbing und finanzielle Verluste<br />

30<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


Versicherungsbroker<br />

Walter Büeler.<br />

Foto: Neutrass<br />

durch Betrug im Internet. Im Online-Shopping<br />

kann immer etwas passieren und im Privatbereich<br />

besteht da das grösste Risiko. Deshalb<br />

gibt es spezifische Versicherungslösungen,<br />

zum Beispiel wegen Kreditkartenmissbrauchs.<br />

Kreditkarten verfügen zwar über<br />

eine «Pseudo-Versicherungsdeckung», die<br />

aber im Endeffekt nicht die richtige Lösung<br />

ist, salopp gesagt «weder Fisch noch Vogel».<br />

Für Unternehmen wie Garagen ist eine<br />

solche Versicherung unabdingbar?<br />

Garagen und andere Unternehmen im Automobilsektor<br />

benötigen eine Cyberversicherung<br />

u.a. einerseits wegen der Steuerung und Diagnose<br />

und andererseits wegen Kundendaten<br />

und Zahlungsinformationen. So sind moderne<br />

Fahrzeuge und Werkstattsysteme stark digitalisiert<br />

und vernetzt. Diagnosetools und Software<br />

zur Fahrzeugwartung sind zunehmend<br />

online und könnten Ziel von Cyberangriffen<br />

werden. Eine Kompromittierung dieser Systeme<br />

könnte nicht nur den Betrieb der Garage<br />

beeinträchtigen, sondern auch die Sicherheit<br />

und Privatsphäre der Kunden gefährden.<br />

Worum geht es bei den Kundendaten und<br />

Zahlungsinformationen?<br />

Garagen speichern sensible Daten wie Kundenkontakte,<br />

Fahrzeuginformationen und<br />

Zahlungsdetails. Ein Datenleck oder Cyberangriff,<br />

der diese Informationen kompromittiert,<br />

könnte zu erheblichen Datenschutzverletzungen<br />

und finanziellen Verlusten führen.<br />

Was deckt eine Cyberversicherung ab?<br />

Eine Cyberversicherung bietet Schutz vor einer<br />

Vielzahl von Risiken und finanziellen Belastungen,<br />

die aus Cyberangriffen und Datenverletzungen<br />

resultieren können. Die genaue<br />

Deckung kann je nach Versicherungsanbieter<br />

stark variieren. Die gängigsten Deckungen, die<br />

eine Cyberversicherung typischerweise bietet,<br />

sind die Wiederherstellungskosten, Betriebsunterbrechung,<br />

Haftpflichtschäden sowie Erpressung<br />

durch Ransomware.<br />

Können Sie das näher erklären?<br />

Es werden die Kosten für die Wiederherstellung<br />

von Daten, Systemen und Netzwerken nach<br />

einem Cyberangriff gedeckt. Bei der Betriebsunterbrechung<br />

werden Einkommensverluste,<br />

die durch die vorübergehende Unterbrechung<br />

des Betriebs aufgrund eines Cyberangriffs entstehen,<br />

kompensiert. Haftpflichtschäden beziehen<br />

sich auf die Deckung von Ansprüchen<br />

Dritter, die aus Verletzung der Privatsphäre,<br />

Datenverlust oder -diebstahl und anderen Cybervorfällen<br />

resultieren. Und bei Erpressung<br />

durch Ransomware geht es um den Schutz von<br />

Lösegeldforderungen von Cyberkriminellen,<br />

die drohen, Daten zu verschlüsseln, zu löschen<br />

oder zu veröffentlichen. Und so weiter.<br />

Die Firma Neutrass bietet nicht bloss<br />

eine Cyberversicherung an, sondern ein<br />

exklusives und kompaktes Cyberkonzept.<br />

Was beinhaltet dieses Konzept und<br />

welche Vorteile geniesst der Kunde?<br />

Wir wollen nicht vordergründig eine<br />

Cyber versicherung verkaufen, sondern aktiv<br />

Prävention betreiben, damit die Wahrscheinlichkeit<br />

eines erfolgreichen Cyberangriffs massiv<br />

sinkt. Vorgelagert zur Cyberversicherung<br />

ist deshalb ein Cyber-Assessment vorgesehen,<br />

Fortsetzung Seite 32<br />

Wir kümmern<br />

uns auch um<br />

Cybersecurity<br />

Schützen Sie Ihr Unternehmen<br />

vor Cyber-Attacken!<br />

Unser Datenschutz Full-<br />

Service beinhaltet auch<br />

eine Cybersecurity-Analyse.<br />

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In Kooperation mit dem<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> 31


FOKUS SICHERHEIT<br />

Cyberangriffe sind<br />

auch für Garagen<br />

eine Bedrohung, eine<br />

Versicherung alleine<br />

reicht aber nicht.<br />

Foto: Istock.<br />

an dessen Kosten sich unsere Firma wie die<br />

Versicherungsgesellschaft beteiligen. Neben<br />

dem stark verbesserten Versicherungsschutz<br />

profitieren die Kunden von kürzeren Karenzfristen<br />

bei Betriebsunterbruch, von attraktiveren<br />

Konditionen und von einem kostenlosen<br />

Mitarbeiter-Schulungstool.<br />

Im Cyber-Assessmentbericht können<br />

Bereiche stehen, welche der Kunde in<br />

seiner IT-Umgebung in Ordnung bringen<br />

muss. Hat der Kunde erst ab diesem<br />

Zeitpunkt einen vollumfänglichen Versicherungsschutz?<br />

Nein. Der Kunde hat sofort nach Abschluss<br />

der Cyberversicherung den verbesserten Versicherungsschutz.<br />

Er muss aber die beanstandeten<br />

Mängel, welche schwerwiegend sind,<br />

innerhalb sechs Monate in Ordnung bringen.<br />

Die Kosten für diese Umsetzungen halten sich<br />

für den Kunden aus Erfahrung in einem absolut<br />

akzeptablen Rahmen und reduzieren mögliche<br />

Cyberattacken massiv.<br />

Was bedeutet der Wegfall der Obliegenheiten,<br />

welche Ihr Unternehmen anbietet?<br />

In jedem Versicherungsvertrag gibt es Pflichten,<br />

die man als Kunde erfüllen muss. Wenn<br />

diese nicht eingehalten werden, hat der Kunde<br />

eine reduzierte oder gar keine Deckung. Mit<br />

dem Neutrass-Konzept und dem vorgelagerten<br />

Assessment fallen diese Obliegenheiten<br />

weg und der Kunde hat die Sicherheit, im<br />

Schadenfall vom vollumfänglichen Versicherungsschutz<br />

zu profitieren.<br />

Erfahrungsberichte und Vergleiche im<br />

Internet reichen wohl kaum bei der Wahl<br />

der Cyberversicherung. Weshalb ist es<br />

empfehlenswert, einen Broker beizuziehen?<br />

Das Internet ist eine Informationsquelle und<br />

hilfreich bei Vergleichen, es dient für einen<br />

Überblick. Aber nur zu glauben, was im Internet<br />

steht, ist gefährlich. Wir als Fachleute und<br />

unabhängige Experten sind für den Blick in<br />

die Tiefe gefragt. Um dem Kunden jene Details<br />

aufzuzeigen, damit er am Ende die bestmögliche<br />

Deckung erhält. Voraussetzung für<br />

diese Tiefenberatung ist jedoch die Bereitschaft,<br />

sich mit einem Experten zusammenzusetzen,<br />

der sich auch im speziellen Cyberbereich<br />

bestens auskennt.<br />

«Wir wollen nicht<br />

vordergründig eine<br />

Cyberversicherung<br />

verkaufen, sondern aktiv<br />

Prävention betreiben,<br />

damit die Wahrscheinlichkeit<br />

eines erfolgreichen<br />

Cyberangriffs massiv<br />

sinkt.»<br />

Walter Büeler,<br />

Geschäftsstellenleiter<br />

Wenn ich als Privatperson mein Auto<br />

versichern will, reichen zwei, drei<br />

Offerten als Vergleichsbasis. Hier ist<br />

dieser schnelle Weg offenbar nicht<br />

empfehlenswert…<br />

Autoversicherungen sind vielfach standardisierte<br />

Produkte. Die Cyberversicherung oder<br />

andere Produkte für Unternehmen sind viel<br />

komplexer <strong>–</strong> und da sollte man auf Profis zurückgreifen,<br />

ihren Rat einholen. Die seriösen<br />

Fachleute müssen Anforderungen beispielsweise<br />

der Finma erfüllen und werden fast wie<br />

Banken beaufsichtigt. Diese Hürden überwinden<br />

nicht alle, da trennt sich schon mal die<br />

Spreu vom Weizen. Empfehlenswert ist zudem,<br />

einen Partner mit Erfahrung und einem<br />

gewissen Bekanntheitsgrad zu wählen. Heute<br />

laufen bei Unternehmen schon rund 70 Prozent<br />

der Versicherungsgeschäfte über Versicherungsbroker.<br />

Generell gilt auch bei Cyberversicherungen<br />

wie immer im Leben: vorbeugen<br />

ist besser als heilen.<br />

Wie meinen Sie das in diesem Fall?<br />

Ich rate jedem Unternehmen, das sich mit<br />

Cyberkriminalität beschäftigt, einen Profi<br />

beizuziehen. Bei einem Assessment geht es<br />

beispielsweise nicht darum, den bestehenden<br />

EDV-Partner zu überprüfen oder zu verdrängen,<br />

sondern die Sicherheit im Cyber-Bereich<br />

unter die Lupe zu nehmen und Schwächen<br />

auszumerzen.<br />

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32<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> autotechnik.ch 33


FOKUS SICHERHEIT<br />

Flexible Arbeitszeitmodelle als Erfolgsrezept<br />

Mehrwert für Betrieb<br />

wie Mitarbeitende<br />

Als CEO der Thomann Nutzfahrzeuge AG ist Andrea Niggli für die Geschicke von rund 200 Mitarbeitenden<br />

an fünf Standorten verantwortlich. Das Spezielle daran: Sie arbeiten nicht einfach einheitlich «Nine-to-five»,<br />

sondern nutzen über 40 Arbeitszeitmodelle. Jürg A. Stettler<br />

Nicht weniger, sondern anders verteilt<br />

arbeiten: Die Mitarbeitenden der<br />

Thomann Nutzfahrzeuge AG nutzen verschiedenste<br />

Arbeitszeitmodelle. Dies zahlt<br />

sich für Mitarbeitende und Betrieb gleichermassen<br />

aus. Am Hauptsitz in Schmerikon<br />

SG herrscht trotz über 40 Arbeitszeitmodellen<br />

aber nicht etwa wildes Kommen und Gehen.<br />

Dafür fallen zwei Sachen sofort auf: die<br />

Freundlichkeit und der einheitliche Auftritt<br />

sogar im Büro. Selbst der Chef trägt ein gebrandetes<br />

Hemd. «Ein gepflegter Auftritt<br />

gehört so dazu wie Freundlichkeit. Und es<br />

stärkt den Zusammenhalt, wenn nicht nur die<br />

Werkstatt in Berufskleidung schlüpfen darf»,<br />

verrät CEO Andrea Niggli zur Begrüssung.<br />

Neue Arbeitszeitmodelle helfen allen<br />

Verschiedene Arbeitszeitmodelle sind für das<br />

AGVS-Mitglied Thomann Nutzfahrzeuge AG<br />

gar nichts Besonderes: Sie ergaben sich schlicht.<br />

«Wir arbeiten fast seit zwanzig Jahren damit.<br />

Firmengründer Luzi Thomann hatte einst bei<br />

der Suche nach einem Stellvertreter die ideale<br />

Person gefunden, doch diese wohnte weiter<br />

weg und wollte ihr Pensum in vier Tagen abspulen.<br />

So entstand das Arbeitszeitmodell 1»,<br />

erklärt der heutige CEO und gelernte Lastwagen-Mech<br />

Niggli. «Anfangs war es fast ein<br />

Hype, 100 Prozent in vier Tagen zu arbeiten.<br />

Heute haben wir die unterschiedlichsten Varianten;<br />

dies betrifft natürlich nicht die ganze<br />

Belegschaft, sondern vielleicht 40 Prozent.»<br />

Irgendwann seien Familienväter vorstellig geworden,<br />

die gerne am Mittwochnachmittag<br />

frei hätten, und so sei etwa 100 Prozent in<br />

4,5 Tagen eingeführt worden. Auch der Ansatz,<br />

strenge Phasen und Erholungsphasen<br />

wie auf dem Bau abzuwechseln, sei schon angewendet<br />

worden. «Irgendwann haben wir<br />

alle Arbeitszeitmodelle akzeptiert, solange<br />

34<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


CEO Andrea Niggli kennt sich als gelernter<br />

LKW-Mech auch mit Werkstattarbeiten<br />

bestens aus und gibt hier Adrian Canolli<br />

einen Montagetipp. Foto: AGVS-Medien<br />

nicht gegeben, gibt es kein Anrecht auf dieses<br />

Arbeitszeitmodell», so Niggli. Das bedeutet<br />

konsequenterweise, dass bei einem Mechaniker-Team,<br />

in dem alle gerne am Freitag frei<br />

hätten, dann eben keiner am Freitag frei hat.<br />

Vor etwa fünf Jahren hat die Thomann Nutzfahrzeuge<br />

AG zudem das Pay-Away- System ins<br />

Leben gerufen, bei dem man für mehr Lohn<br />

oder Ferien auch mehr arbeitet. Jeder Mitarbeitende,<br />

der gewisse niederschwellige Leistungskriterien<br />

erfüllt, bekommt ab dem ersten<br />

Jahr ausserdem sechs Ferienwochen. «2022<br />

haben wir bei den Swiss Arbeitgeber Awards<br />

für unsere Arbeitszeit- und Ferienmodelle den<br />

Innovationspreis für eine moderne Arbeitswelt<br />

erhalten, womit unsere Anstrengungen<br />

extern anerkannt und gewürdigt wurden», ergänzt<br />

der Bündner.<br />

FOKUS<br />

auch als<br />

STAND ALONE VERSION<br />

verfügbar<br />

die Leistung erbracht wird», erläutert der<br />

43-Jährige. Grösste Herausforderung sei die<br />

Akzeptanz beim Kader gewesen, das die ganzen<br />

Modelle bei der Planung unter einen Hut<br />

bringen musste <strong>–</strong> was im Büro klar einfacher<br />

sei als in der Werkstatt. Beim aktuellen Fachund<br />

Arbeitskräftemangel sei es aber immer<br />

noch besser, einen Mechaniker in Teilzeit zu<br />

haben als gar keinen. «Selbst wenn ich einen<br />

Landwirt habe, der sich zu 60 Prozent um den<br />

Hof kümmert und 40 Prozent als Mechaniker<br />

arbeiten kann, sind das immer noch zwei<br />

Tage oder vier Halbtage, die er bei uns im<br />

Haus ist», gibt Niggli zu bedenken.<br />

Arbeitszeitmodelle mit klaren Regeln<br />

Entscheidend für den CEO: Die verschiedenen<br />

Modelle müssen über ein Reglement sauber<br />

geregelt sein. «Es muss für Betrieb, Mitarbeitende<br />

und Teams Mehrwert entstehen. Ist das<br />

Strassenzeit für Kundschaft am<br />

wichtigsten<br />

All diese Varianten klingen zwar gut. Aber<br />

geht diese Rechnung auch wirtschaftlich auf?<br />

«Unser oberstes Ziel als Nutzfahrzeugspezialist<br />

ist mehr Strassenzeit für die Fahrzeuge<br />

unserer Kunden. Sobald ein LKW steht, verdient<br />

er kein Geld. Die Arbeitszeitmodelle<br />

helfen uns, gegenüber Kundinnen und Kunden<br />

flexibler und in Randzeiten oder am Wochenende<br />

mehr für sie da zu sein. Dies wird<br />

geschätzt», entgegnet Andrea Niggli. «Diese<br />

Abdeckung von Randzeiten und höhere Flexibilität<br />

gegenüber den Endkunden ist eine absolute<br />

Win-Win-Situation. Der grösste Nachteil<br />

für die Firma ist das Handling der ganzen<br />

Modelle, denn trotz aller Automatisierung benötigt<br />

es pro Tag etwa drei Stunden Aufwand<br />

im Büro.» Dies zahle sich durch die Aussenwirkung<br />

aus. Arbeitsmodelle seien ein wichtiges<br />

Tool, um Arbeitskräftemangel zu begegnen,<br />

reichten aber nicht. «Man muss auch Anstrengungen<br />

in Richtung Sinnhaftigkeit und Wertschätzung<br />

unternehmen», verrät Niggli.<br />

Weiterbildung wird grossgeschrieben<br />

Auch bei der Weiterbildung geht der Nutzfahrzeug-Spezialist<br />

neue Wege. «Klar sind<br />

die technischen Weiterbildungen sehr wichtig,<br />

die uns auch von den Marken, die wir<br />

vertreten, vorgegeben werden. Unsere Mitarbeitenden<br />

sind beispielsweise speziell für<br />

die Arbeiten mit E-Fahrzeugen geschult und<br />

verfügen über das Know-how, diese optimal<br />

zu warten und reparieren», erläutert Niggli.<br />

«Bei Hochvolt-Arbeiten setzen wir strengste<br />

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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> 35


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Titel 45 Punkt<br />

Lead. Autor und Autor<br />

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Lauftext<br />

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36<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


FOKUS SICHERHEIT<br />

«Wertschätzung,<br />

Werthaltung und klare<br />

Marschrichtung sind heute<br />

ebenfalls wichtige Aspekte,<br />

die umgesetzt werden<br />

müssen <strong>–</strong> und vorgelebt!»<br />

Andrea Niggli,<br />

CEO der Thomann Nutzfahrzeuge AG<br />

Sicherheitsmassnahmen um, um die Sicherheit<br />

unserer Kundinnen und Kunden und Mitarbeitenden<br />

zu gewährleisten. Egal, ob es um<br />

Wartungsarbeiten, Reparaturen oder Diagnosen<br />

geht: Ein Team von markenspezifisch geschulten<br />

Mitarbeitenden und modernste Spezialwerkzeugen<br />

garantieren Sicherheit. Darauf<br />

sind wir stolz.»<br />

Sozialkompetenz immer wichtiger<br />

Bei Thomann gibt es aber auch Weiterbildungen<br />

bezüglich Kultur <strong>–</strong> ja, richtig gelesen! «Ja,<br />

Kultur. Denn wir sind in kurzer Zeit zu einem<br />

Unternehmen mit 200 Mitarbeitenden an fünf<br />

Standorten gewachsen. Einfach nur ein Plakat<br />

mit den Werten und der Firmenkultur aufzuhängen,<br />

bringt da kaum etwas», bekräftigt<br />

der CEO. Auch an kleineren oder grösseren<br />

Schulungen, in denen man für den Betrieb<br />

Mehrwert sieht, macht man mit. «Ein Kurs<br />

zu Personalführung oder Sozialkompetenz für<br />

Ausbildner kann einem Betrieb und den Mitarbeitenden<br />

viel bringen», so Niggli. In Chur<br />

habe man beispielsweise für die Lernendenausbildung<br />

einen ehemaligen Sozialpädagogen,<br />

der einst Landmaschinenmechaniker<br />

gelernt hatte, engagiert. «Sozialkompetenz ist<br />

endlos wichtig, und wenn ich sehe, wie heute<br />

psychische Probleme allgemein zunehmen,<br />

bin ich sehr froh um diesen Entscheid. Für<br />

die technischen Belange haben wir viele Mitarbeitende,<br />

aber Sozialkompetenz während<br />

des Daily Business ist heute schwieriger»,<br />

sagt der Chef der Garagen-Gruppe, die 40 Lernende<br />

beschäftigt.<br />

Mit 40 Lernenden in die Zukunft<br />

«Für uns sind 40 Lernende nicht viel. Im Vergleich<br />

mit anderen Betrieben haben wir nicht<br />

viele, sondern die anderen einfach brutal wenige»,<br />

wird Andrea Niggli deutlich. «Lernende<br />

sind die Arbeitskräfte, die uns am besten<br />

helfen, den Nachwuchs sicherzustellen!» Bei<br />

diesen habe sich zwar einiges verändert: Vor<br />

zehn Jahren seien Lernende noch einen Tag<br />

Beim AGVS-Mitglied Thomann Nutzfahrzeuge AG<br />

stellt CEO Andrea Niggli die Mitarbeitenden ins<br />

Zentrum. Fotos: AGVS-Medien<br />

in der Gewerbeschule und vier Tage im Betrieb<br />

gewesen. «Heute haben sie nur schon<br />

1,5 Tage Schule, dann ist noch ÜK, dann ist<br />

noch da und dort etwas <strong>–</strong> so wird die Zeit im<br />

Betrieb rasch weniger.» Seit fünf Jahren trägt<br />

das AGVS-Mitglied das Label «TOP-Ausbildungsbetrieb».<br />

Dafür ging man den Weg weg<br />

vom Lernschema «Vormachen, Nachmachen,<br />

Mitmachen» und hin zum entdeckenden Lernen.<br />

Klingt komplex, aber macht Sinn. «Wenn<br />

ich einem Lernenden den Auftrag gebe, der<br />

LKW da draussen solle umgerüstet werden<br />

auf Sommerpneus und er solle sich schon<br />

mal Gedanken machen, wie er das angehen<br />

und umsetzen will, ist der Lerneffekt sicher<br />

höher, als wenn ich einfach alles vorzeige<br />

und erkläre», gibt Andrea Niggli zu bedenken.<br />

Gleichzeitig werde mit entdeckendem<br />

Lernen Eigenverantwortung und Qualitätsbewusstsein<br />

gefördert. Fehler seien erlaubt. Sie<br />

müssten einfach in der Endkontrolle, die der<br />

Mechaniker zusammen mit dem Lernenden<br />

mache, aufgedeckt und behoben werden.<br />

Rund 200 Mitarbeitende <strong>–</strong> hier der Hauptsitz in<br />

Schmerikon SG <strong>–</strong> arbeiten an fünf Standorten trotz<br />

40 Arbeitszeitmodellen perfekt Hand in Hand.<br />

Grundeinstellung «Warum nicht?»<br />

Andrea Niggli empfiehlt allen Betrieben, egal<br />

welcher Grösse, mit der Einstellung «Warum<br />

nicht?» an Herausforderungen heranzugehen.<br />

«Nicht gleich ablehnen, sondern zuerst einmal<br />

zusammen nach Lösungen suchen. Dabei auch<br />

die Leute an der Front abholen und in die Lösung<br />

integrieren. So kann man Lösungen ausarbeiten,<br />

die am Schluss akzeptiert sind. Und<br />

jeder Chef sollte wissen, welche Leute er dafür<br />

ins Boot holen muss», ergänzt Niggli. Ein «Ja,<br />

aber…» sei nie zielführend. Abschliessend gibt<br />

er zu bedenken, dass man bei der Thomann<br />

Nutzfahrzeuge AG die Arbeitszeitmodelle eingeführt<br />

habe, «weil wir damit den Mitarbeitenden<br />

und unserem Betrieb einen Mehrwert<br />

bieten konnten. Solange man die Mitarbeitenden<br />

nicht ins Zentrum rückt als Betrieb, helfen<br />

die besten Arbeitszeitmodelle nichts». Andrea<br />

Niggli betont ergänzend: «Wertschätzung,<br />

Werthaltung und klare Marschrichtung sind<br />

heute ebenfalls wichtige Aspekte, die umgesetzt<br />

werden müssen <strong>–</strong> und vorgelebt!» •<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> 37


TECHNIK & UMWELT<br />

Nach der Ausführung des<br />

elektrischen Anschlusses durch eine<br />

Elektro-Installationsfirma montiert<br />

und wartet der TCS Wallboxen für<br />

ein komfortables Laden zuhause.<br />

Foto: TCS<br />

Elektromobilität aus Sicht der Nutzenden<br />

Pannenbewältigung,<br />

Ladeinfrastruktur und Perspektiven<br />

In den letzten Jahren hat der Touring Club Schweiz (TCS) angesichts der steigenden Zahl von Elektrofahrzeugen<br />

auf Schweizer Strassen sein Angebot erweitert. Dazu gehören unter anderem die Montage und Wartung<br />

von Ladestationen, ein eigenes Ladeangebot für unterwegs sowie der Pannendienst für Elektrofahrzeuge und<br />

Ladeinfrastruktur. Damit will die bekannte Organisation für Mobilität und Verkehrssicherheit den wachsenden<br />

Bedürfnissen und Herausforderungen im Bereich der Elektromobilität gerecht werden. Ilir Pinto<br />

Autopannen sind ärgerlich und können<br />

unseren Tagesablauf erheblich stören.<br />

Ein klassisches Beispiel für eine Panne ist<br />

ein leerer Tank. Dass ein Elektroauto nicht<br />

mit diesem Problem kämpfen muss, bedeutet<br />

nicht, dass es seltener liegen bleibt. «Die<br />

Pannenhäufigkeit pro 1000 Autos ist bei<br />

Verbrennern und E-Autos gleich hoch», sagt<br />

Martin Bolliger, Senior Experte Elektromobilität<br />

und Energie beim TCS.<br />

Bezüglich Pannen liegt der grosse Unterschied<br />

zwischen E-Autos und ihren konventionell<br />

betriebenen Gegenstücken gemäss Statistiken<br />

des TCS bei den Ursachen: Während bei den<br />

Verbrennern Probleme mit der 12-Volt-Bat-<br />

38<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


TECHNIK & UMWELT<br />

terie die häufigste Pannenursache sind, sind<br />

sie bei den E-Autos die zweithäufigste. Umgekehrt<br />

ist die häufigste Pannenursache bei<br />

Elektroautos ein platter Reifen, bei Verbrennungsmotoren<br />

die zweithäufigste.<br />

Was, wenn nicht die 12-Volt-Batterie, sondern<br />

der grosse Hochvolt-Akku eines E-Autos leer<br />

ist? Dann bringt der TCS seine Mitglieder laut<br />

Bolliger zur nächsten Lademöglichkeit, was<br />

genau gleich versichert ist wie ein leerer Tank.<br />

Dass Elektroautos mit leerem Akku liegenbleiben,<br />

sei jedoch extrem selten. «Die meisten<br />

Fahrzeuge können nach der Leerstandsanzeige<br />

noch mehr als zehn Kilometer fahren», weiss<br />

der Experte für E-Mobilität. «Und eine Lademöglichkeit<br />

findet sich bestimmt, bevor man<br />

zehn Kilometer gefahren ist.»<br />

Häufiger komme es vor, dass ein TCS-Mitglied<br />

den Ladevorgang nicht starten kann. «Viele<br />

Leute haben dieses Problem, wenn sie zum<br />

ersten Mal nicht daheim laden», sagt Bolliger.<br />

«Die meisten Fahrzeuge<br />

können nach der<br />

Leerstandsanzeige<br />

noch mehr als<br />

zehn Kilometer fahren»<br />

Martin Bolliger,<br />

Senior Experte Elektromobilität<br />

und Energie beim TCS<br />

Oder der Ladevorgang kann nicht beendet<br />

werden; das Ladekabel kann nicht abgezogen<br />

werden, weil das Fahrzeug verriegelt ist.<br />

«Dann muss man das Auto aus- und wieder<br />

einschalten», erklärt Bolliger.<br />

Entwicklungen im Nutzerverhalten<br />

Probleme dieser Art treten für gewöhnlich<br />

auf, weil jemand noch nicht lange elektrisch<br />

fährt. Wer so etwas einmal erlebt hat, weiss<br />

es beim nächsten Mal besser. Im Allgemeinen<br />

stellt Martin Bolliger fest: «Die Leute<br />

gehen unterwegs selbstverständlicher mit<br />

der Ladeinfrastruktur um.»<br />

Auf die wahrgenommene fehlende Preistransparenz<br />

an öffentlichen Ladepunkten<br />

(siehe <strong>AUTOINSIDE</strong> 04/<strong>2024</strong>; Teil 2 der Serie)<br />

entgegnet Bolliger: «Mit der App seines Ladeanbieters<br />

kann man an jeder Ladesäule <strong>–</strong> auch<br />

bei anderen Anbietern <strong>–</strong> die geltenden Tarife<br />

abrufen und die effektiven Kosten inklusive<br />

Standgebühren sehen.» Da die Roaminggebühren,<br />

die für einen Ladevorgang bei einem<br />

fremden Anbieter anfallen, von Standort zu<br />

Standort unterschiedlich sind, sei ein Blick<br />

in die App wichtig.<br />

Wo noch Lademöglichkeiten fehlen<br />

Schnellladestationen finden sich auf Autobahnen<br />

in der Schweiz laut Bolliger zur Genüge<br />

<strong>–</strong> ebenso in unseren Nachbarländern. Im<br />

Juli 2023 hat das EU-Parlament beschlossen,<br />

dass bis 2026 entlang der wichtigsten Autobahnrouten<br />

in der Europäischen Union alle 60<br />

Kilometer eine Schnellladestation für Elektroautos<br />

vorhanden sein muss.<br />

Die Verordnung scheint bereits Früchte zu tragen:<br />

Martin Bolliger stellt für 2023 in Frankreich<br />

sowie Italien einen «Quantensprung»<br />

fest; es würden sich an Ladesäulen kaum noch<br />

Warteschlagen bilden, höchstens zu Ferienzeiten.<br />

Wer also mit einem Elektroauto unterwegs<br />

ist, hat fast überall in Europa keine Probleme<br />

mit dem Laden.<br />

Mehr Lademöglichkeiten für Nutzerinnen und<br />

Nutzer von E-Fahrzeugen braucht es laut Martin<br />

Bolliger an den Destinationen, also auf dem<br />

Campingplatz, im Skigebiet oder in Hotels <strong>–</strong><br />

das gilt für die Schweiz wie für andere Länder.<br />

Einen Engpass ortet er auch bei Mehrfamilienhäusern:<br />

Stellen sich Immobilieneigentümer<br />

oder -miteigentümer quer, kann man<br />

sein Auto nicht laden. Dies bremst bei Mieterinnen<br />

und Mietern die E-Mobilität aus. Als<br />

Lösung fordert Martin Bolliger, dass wenigstens<br />

die Grundinfrastruktur vom Bund unterstützt<br />

wird.<br />

100 Prozent E-Autos in zehn Jahren<br />

Martin Bolliger blickt optimistisch in die Zukunft<br />

der Elektromobilität. In Norwegen waren<br />

2023 fast 90 Prozent der zugelassenen<br />

Neuwagen vollelektrisch. «Die waren vor sieben<br />

Jahren dort, wo wir in der Schweiz jetzt<br />

stehen», sagt der Experte für Elektromobilität.<br />

«Alle zwei Jahre verdoppelt sich die Zahl der<br />

Elektroautos auf Schweizer Strassen», fügt er<br />

hinzu.<br />

«Im Moment herrscht ein Preiskampf, was für<br />

die Käuferinnen und Käufer eigentlich gut ist;<br />

Elektroautos werden günstiger und besser»,<br />

fährt Martin Bolliger fort. Mit diesen Faktoren<br />

im Hinterkopf, stellt er die Prognose: In<br />

den Jahren 2030 bis 2035 sind wir bei nahezu<br />

100 Prozent E-Autos bei Neuwagen. Aber: «Der<br />

letzte Verbrenner, der 2035 gekauft wird, wird<br />

bis 2050 auf der Strasse sein.» Entsprechend<br />

lange werde es dauern, bis man wirklich überall<br />

laden kann und die Stromversorgung gewährleistet<br />

ist.<br />

Martin Bolliger empfiehlt den Garagisten und<br />

Garagistinnen im Zusammenhang mit der<br />

Elektromobilität die technischen Ausbildungen,<br />

die der AGVS anbietet. «Und wenn möglich<br />

auch Elektroautos im Betrieb haben; man<br />

kann nichts gut verkaufen und reparieren,<br />

was man nicht selber gut kennt», sagt er. Sein<br />

Tipp: Hemmungslos ausprobieren!<br />

•<br />

Serie Elektromobilität in der<br />

Garage (3/5)<br />

Mit einer Artikelserie über verschiedene<br />

Aspekte der Ladeinfrastruktur greifen die<br />

AGVS-Medien die Thematik auf. In der letzten<br />

<strong>Ausgabe</strong> vertieften Energieversorger und<br />

Dienstleister das Bild. Und in den nächsten<br />

<strong>Ausgabe</strong>n vervollständigen Experten aus<br />

Sicht der Behörden und der Garagen das Bild.<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> 39


TECHNIK & UMWELT<br />

Schweizer Wasserstoff-Kongress <strong>2024</strong><br />

Mit H 2 allein ist<br />

es nicht getan<br />

Die Schweizer Wirtschaft wäre bereit, beim Thema Wasserstoff loszulegen.<br />

Vor allem im Mobilitätsbereich gibt’s einige spannende Projekte, aber da<br />

Strategie und oft auch Regulatorien fehlen, geht’s nur schleppend voran,<br />

wie der Schweizer Wasserstoff-Kongress <strong>2024</strong> zeigte. Jürg A. Stettler<br />

Das Interesse der Wirtschaft <strong>–</strong> auch im<br />

Mobilitätsbereich <strong>–</strong> ist gross, Antworten<br />

bezüglich der Nutzung von Wasserstoff (H 2 )<br />

und dessen Rolle auf dem Weg hin zur Klimaneutralität<br />

bis 2050 zu erhalten. Denn Politik<br />

und Gesellschaft wollen, dass die Energieversorgung<br />

möglichst rasch «grüner» wird. Rund<br />

200 Fachleute aus Wissenschaft, Wirtschaft<br />

und Politik erörterten am Schweizer Wasserstoff-Kongress<br />

<strong>2024</strong> mögliche Lösungsansätze,<br />

und dies obwohl Laurent Scacchi, Direktor<br />

Westschweiz von Aeesuisse, gleich<br />

zum Auftakt klarmachte: «H 2 ist keine Zauberlösung,<br />

aber nimmt eine wichtige Rolle auf<br />

dem Weg hin zur Klimaneutralität ein.»<br />

Debatten müssten technologieoffen geführt<br />

werden, denn die Wissenschaft sehe nicht<br />

für alle Lösungen H 2 als ideales und probates<br />

Mittel an. Für eine sichere Energieversorgung<br />

Laurent Scacchi, Direktor Westschweiz von<br />

Aeesuisse, konnte mit dem Schweizer Wasserstoff<br />

Kongress <strong>2024</strong> einen Erfolg verbuchen.<br />

müssten sich zudem Versorgungsnetz, Speicherung<br />

und Transport von Energie ändern.<br />

«Hier warten wir bei den Kantonen schon fast<br />

ungeduldig auf die erste Wasserstoff-Strategie<br />

des Bundes», so Vassilis Venizelos, Staatsrat<br />

des Kantons Waadt: «Ein solcher Wandel muss<br />

koordiniert und überlegt erfolgen. Der Aufbau<br />

des H 2 -Netzes in Europa hat längst angefangen,<br />

und es ist wichtig, dass wir ebenfalls ein<br />

Teil davon sind. Dazu muss die Rolle des H 2<br />

im künftigen Energiesystem der Schweiz festgelegt<br />

werden, und es braucht Planungssicherheit<br />

und Regulatorien, die sich nicht alle paar<br />

Wochen oder Monate ändern.»<br />

Anbindung an Hydrogen Backbone<br />

zwingend<br />

Daniela Decurtins, Direktorin des Verbands<br />

der Schweizerischen Gasindustrie VSG, wies<br />

dann darauf hin, dass das Bewusstsein langsam<br />

Einzug in die Politik gehalten habe und es<br />

nicht nur Klimaneutralität brauche, sondern<br />

eben auch Versorgungssicherheit sowie die<br />

Wirtschaftlichkeit des Systems. «Wir brauchen<br />

alle erneuerbaren Energien und müssen<br />

Wasserstoff als Teil eines Gesamtenergiesystems<br />

betrachten. Wir werden Infrastruktur<br />

benötigen, und wir werden kurzfristige und<br />

auch saisonale Speicher brauchen», erläuterte<br />

sie. Inzwischen gebe es rund 40 Länder, die<br />

eine H 2 -Strategie haben, teils sogar eine revidierte,<br />

doch die Schweiz sei in Europa bezüglich<br />

Wasserstoff ein weisser Fleck.<br />

«Immerhin arbeiten wir an einer Strategie.<br />

Sie soll Ende <strong>2024</strong> kommen und wird wichtig<br />

sein, um die Rahmenbedingungen für die<br />

weitere Entwicklung festzulegen», ergänzte<br />

Decurtins. Selbst wenn beim Wasserstoff die<br />

Musik ausserhalb von Europa spielen werde,<br />

brauche es die Anbindung an die Transitleitung,<br />

den sogenannten Hydrogen Backbone.<br />

«Wir müssen eine Anbindung an die Importrouten<br />

für H 2 haben», erklärte Daniela Decurtins.<br />

Man brauche aber auch eine Wasserstoffstrategie,<br />

«nicht eine losgelöste, sondern eine<br />

ins ganze Energiesystem integrierte!»<br />

Neben Hyundai bald auch Iveco und<br />

Scania mit H 2 -Antrieb<br />

Wie vielfältig die Anwendungsmöglichkeiten<br />

für Wasserstoff heute schon sind, offenbarte<br />

danach unter anderem Nicolas Crettenand.<br />

Der Geschäftsführer von Hydrospider bot Einblicke<br />

in das bereits seit dreieinhalb Jahren<br />

bestens funktionierende H 2 -Ökosystem, für<br />

das sein Unternehmen in Niedergösgen mit<br />

einem PEM-Elektrolyseur grünes H 2 produziert<br />

und dieses in Containern zu den inzwischen<br />

17 Wasserstoff-Tankstellen schweizweit<br />

transportiert. «48 Hyundai-LKW sind in<br />

der Schweiz damit klimaneutral unterwegs.<br />

Vier Iveco mit Wasserstoffantrieb werden dazukommen,<br />

ausserdem fahren einige LKW<br />

aus dem süddeutschen Raum zu uns zum<br />

Tanken.» Bald rollen zudem die ersten vier<br />

Scania-Brennstoffzellen-LKW in die Schweiz.<br />

Seit dem Produktionsstart 2020 hat Hydrospider<br />

bereits 850 Tonnen grünen H 2 hergestellt.<br />

Damit spulten die Wasserstoff-LKW schweizweit<br />

über neun Millionen Kilometer ab und<br />

40<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


TECHNIK & UMWELT<br />

Rund 200 Fachleute aus Wissenschaft,<br />

Wirtschaft und Politik waren am Schweizer<br />

Wasserstoff-Kongress <strong>2024</strong> dabei.<br />

Daniela Decurtins, Direktorin des Verbands der<br />

Schweizerischen Gasindustrie, zeigte die Bedeutung<br />

von erneuerbaren Gasen wie Biogas und<br />

grünem Wasserstoff auf. Fotos: AGVS-Medien<br />

Nicolas Crettenand, Geschäftsführer von<br />

Hydrospider, sprach auch von den Herausforderungen<br />

bei der Nutzung von H 2 für die Mobilität.<br />

sparten gegenüber Diesel-Trucks 7200 Tonnen<br />

CO 2 ein.<br />

Bereits in der Umsetzung begriffen<br />

Bis die H 2 -Strategie des Bundes kommt, wollten<br />

auch andere Unternehmen nicht warten.<br />

Patrick Sudan, Gruyère Hydrogène Power SA,<br />

zeigte etwa auf, dass Cluster-Lösungen, wo der<br />

Wasserstoff nicht über weite Distanzen transportiert<br />

wird, sondern ganz in der Nähe der<br />

Herstellung seine Abnehmer findet, durchaus<br />

spannend sein könnten. Zusammen mit dem<br />

in Bulle ansässigen Baumaschinen-Spezialisten<br />

Liebherr produziert man dort in der GESA-<br />

Fernwärmezentrale, die mit weiteren PV-Anlagen<br />

bestückt und um den H 2 -Komplex ergänzt<br />

wurde, bald H 2 . Denn Liebherr ist davon überzeugt,<br />

dass der Verbrennungsmotor eine sehr<br />

wichtige Antriebslösung im Schwer- und Off-<br />

Highway-Bereich bleiben wird, weil diese oft<br />

in teilweise recht batteriefeindlichen Regionen<br />

im Einsatz sein müssten. Und mit grünem H 2<br />

könnten auch diese schweren Baumaschinen<br />

klar klimafreundlicher arbeiten.<br />

Wenn aus Holz auch<br />

Wasserstoff wird<br />

Danach zeigte Benjamin Corbat von H 2 Bois,<br />

wie im Jura Nebenprodukte der Pelletproduktion<br />

und Altholz dazu genutzt werden, um<br />

dank eines Thermolyse-/Pyrolyse-Prozesses<br />

Podium mit Moderatorin Nathalie Randin, Yorick Ligen (GreenGT), Jérémie Brillet (Romande Energie),<br />

Pierre-Alain Keutschy (Gaziers Romands) und Aline Clerc (Energiedirektorin Kanton Waadt) (v. l. n. r.).<br />

grünen Wasserstoff zu gewinnen. «Rund 1,4<br />

Millionen Kubikmeter an Holz werden heute<br />

noch nicht genutzt», so Corbat. «Wir stellen<br />

aus Biomasse CO 2 und H 2 her, aber eben auch<br />

Pflanzenkohle. In dieser kann man ebenfalls<br />

sehr viel CO 2 binden», erläutert der Jungunternehmer.<br />

«Wir haben bereits zwei Nutzer dieses<br />

H 2 in unmittelbarer Nähe von Glovelier,<br />

wo ein H 2 -Cluster in zwei Zonen entstehen<br />

soll», ergänzt er.<br />

Forschung mit Power-to-Gas-Anlage<br />

Bei GreenGT entwickelt man in Collombey-<br />

Muraz VS nicht nur Brennstoffzellen-Lösungen,<br />

die beispielsweise bei der Migros schon<br />

in einem 40-Tonnen-LKW eingesetzt werden,<br />

sondern seit Jahren erfolgreich Wasserstoffantriebe<br />

für den Motorsport. In der Westschweiz<br />

tut sich bezüglich konkreter Projekte<br />

einiges, aber auch bei der Forschung: Hier<br />

spannten etwa der Energieversorger Gaznat<br />

und die ETH Lausanne zusammen. In einem<br />

Multi-Energie-Komplex in Aigle VD produziert<br />

eine Power-to-Gas-Anlage über einen<br />

Elektrolyseur synthetisches Methan, das im<br />

April nun offiziell ins Netz eingespeist wurde.<br />

Bei Wasserstoff tut sich auch ohne Strategie<br />

schon einiges, daher sollte man das Thema<br />

auch punkto H 2 -Mobilität weiter auf dem Radar<br />

haben.<br />

•<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> 41


SPONSORED CONTENT<br />

Entdecken Sie die brandneue<br />

AutoScout24-App: Das unverzichtbare<br />

Tool beim Kauf oder<br />

Verkauf eines Autos<br />

Die neue App von AutoScout24 sieht nicht nur besser aus, sie<br />

bringt auch mehr Leistung. Und zwar genau dort, wo sie gebraucht<br />

wird. Privaten Autokäufern geht es darum, sich mit wenigen Clicks<br />

über attraktive Angebote zu informieren und die schweizerischen<br />

Automobilhändler wollen ihre Lead-Generierung optimieren,<br />

um effizient Vertriebserfolge zu erzielen. Auf diese Weise ist der<br />

grössten digitalen Plattform für den Auto-Verkauf mit der App-<br />

Weiter entwicklung eine echte Win-win-Situation gelungen, denn<br />

sowohl Käufer als auch Händler profitieren.<br />

App legt positive Messungen<br />

verstärkter Performance vor<br />

Fahrzeughändler profitieren nicht nur von den<br />

neuen Features für die Kaufinteressenten. Auch<br />

für ihren unmittelbaren Verkaufserfolg hält die<br />

AutoScout24-App attraktive Neuerungen bereit.<br />

Ihr Ziel: die Reichweite des Anbieters zu<br />

erhöhen und die Lead-Generierung zu fördern.<br />

Das gelingt mit neuen Funktionen wie<br />

der attraktiven Darstellung der Suchergebnisliste<br />

als Karussell, der Option,<br />

TopListings zu schalten und der Integration<br />

von Google Bewertungen.<br />

«Im Rennen um Aufmerksamkeit und einen<br />

schnellen, einfachen und transparenten<br />

Kaufabschluss sind die digitalen Kanäle<br />

heute in keiner Branche mehr wegzudenken»,<br />

beschreibt Alberto Sanz de Lama, Director<br />

AutoScout24, die Lage des Handels.<br />

«Hier können wir mit der AutoScout24-App,<br />

die jetzt «state of the art» ist, zeigen, dass<br />

wir die Interessen aller Partner <strong>–</strong> Fahrzeughändler<br />

und Garagisten ebenso wie Käufer <strong>–</strong><br />

im Blick haben. Dafür haben wir nicht nur<br />

das Design komplett überarbeitet, sondern<br />

auch spannende, neue Funktionalitäten integriert.»<br />

Bereits in der Testphase überzeugte die neue<br />

AutoScout24-App mit sehr guten Leistungswerten,<br />

bestätigt Alberto Sanz de Lama: «Wir<br />

konnten vielversprechende Ergebnisse erzielen<br />

und die Konversionsrate der Kontaktanfragen<br />

zwischen 10 % und 20 % steigern.<br />

42<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


SPONSORED CONTENT<br />

Eine stärkere Leadgenerierung bedeutet, dass<br />

unsere Händler ihre inserierten Fahrzeuge<br />

schneller verkaufen können <strong>–</strong> ein toller Einstieg<br />

für das Update der AutoScout24-App.»<br />

Such- und Selektionsprozesse können<br />

stärker an individuellen Erwartungen<br />

ausgerichtet werden<br />

Die Erwartungen digital affiner Kunden<br />

wachsen kontinuierlich, denn der Online-<br />

Einkauf prägt inzwischen jeden Lebensbereich.<br />

Für das Facelift der App haben die<br />

Experten bei AutoScout24 daher vor allem<br />

Wert darauf gelegt, ein Nutzererlebnis zu<br />

schaffen, das sich nahtlos und intuitiv den<br />

individuellen Such- und Selektionsprozessen<br />

anpasst. Das vermittelt bereits das moderne<br />

Design der App, das sich auch in der ansprechenden<br />

Benutzeroberfläche widerspiegelt.<br />

«Genau diese konsequente Orientierung an<br />

den Bedürfnissen der Nutzer zahlt sich messbar<br />

in der Steigerung der Leads für unsere<br />

Partner aus», erklärt Alberto Sanz de Lama.<br />

Entscheidend sind hier zum Beispiel Funktionen,<br />

die den Suchprozess unterstützen. Zusätzliche<br />

Filter- und Sortierlogiken machen<br />

die Fahrzeugsuche schneller und einfacher<br />

denn je. Zum Beispiel erleichtert es der neue<br />

«Fahrzeugtyp-Filter», direkt zu persönlich<br />

priorisierten Angeboten zu kommen. Zugleich<br />

wecken erweiterte Filtermöglichkeiten<br />

aber auch das Interesse, sich das Angebot<br />

für einen Fahrzeugtyp anzuschauen, der vielleicht<br />

alternativ in Frage kommt.<br />

Die optimierte Funktionalität kann auch ein<br />

wirkungsvoller Anker sein, damit sich Interessierte<br />

häufiger und intensiver mit der<br />

AutoScout24-App beschäftigen. Dazu gehört<br />

die Motivation, angehaltene Suchprozesse<br />

zu einem späteren Zeitpunkt fortzusetzen.<br />

Daher wurden komfortable Optionen wie<br />

«Letzte Suche», «Favoriten» oder auch «Gespeicherte<br />

Suchanfragen» überarbeitet. So<br />

können User genau dort weitermachen, wo<br />

sie aufgehört haben, wenn sie die App erneut<br />

öffnen. Das spart Zeit und sorgt für ein nahtloses<br />

Nutzungserlebnis.<br />

Noch mehr Chancen, ihr Wunschfahrzeug<br />

zu finden, bietet Interessenten jetzt die neue<br />

Trefferanzeige. Sie macht auf den ersten Blick<br />

sichtbar, welche neuen Angebote bei gespeicherten<br />

Suchen hinzugekommen sind <strong>–</strong> je<br />

nach persönlicher Vorliebe mit oder ohne Benachrichtigung.<br />

Schnelle Aufmerksamkeit<br />

für neue Angebote unterstützt auch die neue<br />

Sortieroption: Sie sorgt dafür, dass die neuesten<br />

Inserate sofort bemerkt werden, da sie<br />

ganz oben in der Liste angezeigt werden.<br />

•<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> 43


HANDEL & AFTERSALES<br />

Foto: iStock<br />

Branchenspiegel der Figas<br />

«Viele Garagisten müssen<br />

sich diese Frage künftig stellen»<br />

Der jährlich erscheinende Branchenspiegel der Figas hat sich zum wichtigen betriebswirtschaftlichen<br />

Instrument für das Autogewerbe etabliert. Diesem <strong>AUTOINSIDE</strong> liegt die aktuelle <strong>Ausgabe</strong> bei, und<br />

wir haben bei Andreas Kohli, Leiter Treuhand bei der Figas, nachgefragt, wie die Zahlen zu interpretieren<br />

sind und was ihn besonders überrascht hat. Sascha Rhyner<br />

Andreas Kohli, was ist aus Ihrer Sicht<br />

die wichtigste Erkenntnis des Branchenspiegels<br />

<strong>2024</strong>?<br />

Andreas Kohli: Die Kennzahlen bewegen sich<br />

mehrheitlich wieder auf dem Niveau früherer<br />

Jahre. Es war absehbar, dass die überaus guten<br />

Werte von 2022 nicht nachhaltig waren.<br />

Eine grundsätzlich wichtige Kennzahl ist<br />

der Cashflow, der im letzten Jahr wieder<br />

zurückging, nachdem er 2022 in die Höhe<br />

geschossen war. Was können Gründe<br />

sein und wo ist die kritische Grenze für<br />

Garagenbetriebe in der Schweiz?<br />

In erster Linie liegt der Rückgang an den Bruttogewinnmargen<br />

im Fahrzeughandel. Es war<br />

anzunehmen, dass die hohe Occasionsmarge<br />

aus dem Jahr 2022 nicht gehalten werden<br />

kann und es zu einer Korrektur kommt. Und<br />

im Neuwagenhandel hat der Trend zu tieferen<br />

Margen leider stark zugenommen. Die<br />

kritische Grenze ist grundsätzlich dann überschritten,<br />

wenn die erarbeiteten Mittel nicht<br />

mehr ausreichen, um die betriebsnotwendigen<br />

Investitionen zu tätigen und den Schuldendienst<br />

wie die Rückzahlung der Darlehen<br />

zu gewährleisten.<br />

Der erwartete Rückgang beim Bruttogewinn<br />

im Neuwagen- und Occasionshandel<br />

trat ein, auch weil die Margen immer<br />

kleiner werden. Wie lukrativ ist dieses<br />

Geschäft noch für Markenhändler resp. gibt<br />

es aus Ihrer Sicht eine kritische Grenze?<br />

Der Neuwagenhandel ist insbesondere für<br />

kleinere Betriebe bei Anwendung einer Vollkostenrechnung<br />

kaum rentabel, sondern<br />

muss eher als Werbebeitrag an die Werkstatt<br />

angesehen werden. Die Frage ist jedoch, wie<br />

hoch dieser Beitrag sein darf. Viele Garagisten<br />

werden sich zukünftig wirklich die Frage stellen<br />

müssen, ob sie für die Weiterführung des<br />

Händlervertrages die vorgeschriebenen Investitionen<br />

tätigen sollen und ob sie sich das<br />

verlangte Neuwagenlager noch leisten wollen.<br />

Grundsätzlich gilt: Je kleiner die Stückzahlen<br />

werden, desto mehr Gedanken muss sich der<br />

Garagist über die Weiterführung des Sales-<br />

Vertrags machen. Eine Alternative könnte der<br />

Ausbau des Occasionshandels sein. Bei einem<br />

professionellen Betrieb kann dabei durchaus<br />

Geld verdient werden. Das Hauptproblem ist<br />

jedoch meistens der sehr hohe Kapitalbedarf<br />

zur Finanzierung des Occasionslagers.<br />

44<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


HANDEL & AFTERSALES<br />

Andreas Kohli, Leiter Treuhand bei der Figas<br />

Die Figas<br />

Figas wurde im Jahre 1952 als unabhängige<br />

und selbstständige Genossenschaft gegründet.<br />

Gründungsmitglieder waren der<br />

AGVS und sechs kantonale Sektionen sowie<br />

sieben autogewerbliche Betriebe. Zu den<br />

Kunden zählen Garagenbetriebe, branchennahe<br />

Unternehmen, aber auch Importgesellschaften,<br />

die einen neutralen, sachkundigen<br />

und der Diskretion verpflichteten Partner<br />

schätzen. Jeweils im <strong>Mai</strong> publiziert die Figas<br />

den Branchenspiegel, der dem <strong>AUTOINSIDE</strong><br />

beiliegt, mit Kennzahlen des Automobilgewerbes<br />

Schweiz.<br />

Eine wichtige Kenngrösse ist der<br />

SAF-Faktor. Dazu zwei Fragen: Können<br />

Sie diese etwas genauer erläutern<br />

und was zeigt die Entwicklung?<br />

Der SAF-Faktor zeigt, in welchem Umfang<br />

das Ergebnis aus dem Aftersales die gesamten<br />

Betriebskosten abdecken kann. Ein hoher<br />

SAF-Faktor ist sehr wichtig, da der Deckungsbeitrag<br />

aus dem Fahrzeughandel sinkende<br />

Tendenz aufweist. Auch wenn der SAF-Faktor<br />

2023 gegenüber dem Vorjahr tiefer ausgefallen<br />

ist, liegt er erfreulicherweise weiterhin<br />

über dem Wert früherer Jahre. Sofern die Betriebe<br />

ihre Kosten im Griff behalten, sollte das<br />

aktuelle Niveau zumindest gehalten werden<br />

können.<br />

Importeur abhängig. Auf der anderen Seite<br />

drückt ein sehr hohes Eigenkapital auf die<br />

Eigenkapitalrendite und auch im Hinblick auf<br />

die Nachfolgeregelung ist eine hohe Substanz<br />

nachteilig. Daher kommt der Dividendenpolitik<br />

eine nicht zu unterschätzende Bedeutung<br />

zu. Dem deutlichen Rückgang des Eigenfinanzierungsgrades<br />

im Berichtsjahr darf jedoch<br />

nicht zu grosses Gewicht verliehen werden, da<br />

Fortsetzung Seite 46<br />

Der Eigenfinanzierungsgrad sinkt, weil<br />

beispielsweise die Lagerbestände<br />

wachsen. Ist das gut oder schlecht für die<br />

Betriebe?<br />

Dies ist im Einzelfall anzuschauen. Grundsätzlich<br />

ist ein Betrieb mit einer hohen Eigenkapitalquote<br />

natürlich solider und auch weniger<br />

von Kapitalgebern wie Banken oder<br />

Der Rückgang beim Bruttogewinn im Occasionshandel war erwartet worden. Grafik: Figas<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> 45


HANDEL & AFTERSALES<br />

der Wert stichtagsbezogen ist. Wenn die teils<br />

sehr hohen Neuwagenlager wieder abgebaut<br />

werden können, wird sich dieser Wert automatisch<br />

wieder verbessern.<br />

Die kurzfristige Liquidität hat sich stark<br />

verschlechtert. Wie ist das zu beurteilen<br />

und gibt es vielleicht auch noch einen<br />

Zusammenhang mit zurückzuzahlenden<br />

Corona-Krediten?<br />

Viele Garagisten haben im Frühling/Sommer<br />

umfangreiche Lieferungen von Neuwagen erhalten.<br />

Die noch nicht verkauften Fahrzeuge<br />

fallen üblicherweise nach ein paar Monaten<br />

aus der Freifinanzierung heraus. Da die Lagerfinanzierung<br />

meistens sehr teuer ist, haben<br />

die Händler nach Möglichkeit diese Fahrzeuge<br />

bezahlt, weshalb die flüssigen Mittel entsprechend<br />

abgenommen haben. Für Betriebe mit<br />

anhaltenden Liquiditätsproblemen war der Erhalt<br />

von Covid-Krediten 2020 eine sehr willkommene<br />

Entlastung. Die Rückzahlung ist dafür<br />

wieder schmerzhaft und muss oft mit wesentlich<br />

teureren Mitteln refinanziert werden.<br />

Eine gute Nachricht ist sicher, dass der<br />

Verrechnungslohn um 5,4 Prozent gestiegen<br />

ist. Ist es wirklich eine gute Nachricht<br />

oder täuscht der Schein und der Verrechnungslohn<br />

ist für eine gute Rentabilität<br />

immer noch zu tief?<br />

Die Erhöhung des Verrechnungslohnes ist von<br />

der Kundschaft insgesamt problemlos akzeptiert<br />

worden, was sicherlich positiv zu werten<br />

ist. Insgesamt erachte ich das aktuelle Niveau<br />

des Verrechnungslohns als angemessen und<br />

es hilft dem Garagisten zur Deckung der ebenfalls<br />

gestiegenen Betriebskosten sowie zur Erzielung<br />

einer angemessenen Rendite. Allerdings<br />

können viele Garagisten die teils sehr<br />

sportlichen Vorgabezeiten der Importeure bei<br />

Service- und Garantiearbeiten nicht immer<br />

einhalten. Zudem liegen die Verrechnungslöhne<br />

der Importeure teils deutlich unter dem<br />

Kundenansatz, was sich bei einem steigenden<br />

Anteil an Free Services negativ auswirkt.<br />

Der Werkstattumsatz ist seit 2020 am Steigen. Grafik: Figas<br />

Im letzten Jahr attestierten Sie, dass die<br />

Schweizer Garagen gesund seien, es<br />

jedoch mittel- und langfristig weniger<br />

rosig aussehe. Hat sich diese Prognose in<br />

den letzten zwölf Monaten eher verschärft<br />

oder vielleicht etwas entspannt?<br />

An dieser Aussage hat sich grundsätzlich nichts<br />

verändert. Der kurzfristige Rückgang beim Ergebnis<br />

war zu erwarten und die zukünftigen<br />

Herausforderungen sind nicht kleiner geworden.<br />

Insbesondere die Personalbeschaffung<br />

verursacht vielen Garagisten Kopfzerbrechen.<br />

Und diesbezüglich ist in den nächsten Jahren<br />

leider keine Besserung in Sicht. Ein grosses Risiko<br />

sehe ich bei den Leasingrestwerten von<br />

Elektrofahrzeugen. In den nächsten Jahren<br />

kommt eine enorme Anzahl dieser Occasionsfahrzeuge<br />

auf den Markt. Bloss, wer soll diese<br />

Fahrzeuge kaufen? Es würde mich sehr positiv<br />

überraschen, wenn der Markt diese Fahrzeuge<br />

ohne namhafte Verluste absorbieren könnte.<br />

Was lässt sich über die Entwicklung im<br />

Aftersales, also Werkstatt und Ersatzteile,<br />

sagen?<br />

Für Markenvertreter sehe ich die Entwicklung<br />

eher positiv. Zwar wird der Umsatz pro Fahrzeug<br />

tendenziell sinken. Da die Anzahl Vertreter<br />

wohl spürbar sinken wird, sollte der Gesamtumsatz<br />

pro Händler trotzdem ansteigen,<br />

sofern das verfügbare Personal den Arbeitsanfall<br />

bewältigen kann.<br />

Der Verrechnungslohn ist um 5,4 Prozent gestiegen. Grafik: Figas<br />

Können Sie aufgrund der aktuellen<br />

Branchenzahlen eine Voraussage wagen,<br />

in welchen Geschäftsfeldern Garagen-<br />

46<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


HANDEL & AFTERSALES<br />

betriebe in Zukunft am ehesten ihr Geld<br />

verdienen werden?<br />

Im Neuwagenhandel werden nur Betriebe mit<br />

verhältnismässig hohen Stückzahlen Geld verdienen<br />

können, weshalb sich dieses Geschäft<br />

zunehmend zu den grossen Händlern verlagert.<br />

Für die meisten Betriebe wird das Aftersales-Geschäft<br />

bis auf Weiteres die Haupteinnahmequelle<br />

bleiben, ergänzt durch den<br />

Occasionshandel. Es werden sich zukünftig<br />

sicherlich auch weitere Geschäftsfelder eröffnen,<br />

die uns heute noch gar nicht bewusst<br />

sind. Aber solange die Branche innovativ<br />

bleibt, wird sie auch in Zukunft erfolgreich<br />

sein können.<br />

•<br />

GaragenTalk <strong>–</strong><br />

der AGVS-Podcast<br />

In der ersten Folge des neu aufgelegten<br />

Podcasts des AGVS hören Sie Andreas Kohli,<br />

Leiter Treuhand bei der Figas, im Gespräch<br />

mit Yves Schott, Leiter Kommunikation & Medien<br />

beim AGVS, zum Branchenspiegel. Vom<br />

Making-of gibt es auch ein Video. Erfahren<br />

Sie mehr zu GaragenTalk <strong>–</strong> der AGVS-Podcast<br />

auf Seite 89. Oder gehen Sie direkt zum<br />

Podcast und Video:<br />

Der Neuwagenumsatz pro Verkäufer geht stetig in die Höhe. Grafik: Figas<br />

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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> 47


HANDEL & AFTERSALES<br />

Hilfsmittel, um die teuren Bisse zu vermeiden<br />

Der Kampf gegen die Nager<br />

Wenn der Marder zuschlägt, bleibt es nur in wenigen Fällen bei einer Attacke. Hat erst einmal ein Tier seine<br />

Duftmarke hinterlassen, ist der nächste Konkurrent meist nicht weit, um es ihm gleichzutun. Doch es gibt<br />

Hilfsmittel für den Kampf gegen die Nager. Andy Maschek<br />

Die Multi-Kontakt-Hochspannungsbürsten durchstreichen<br />

wie ein Kamm das Fell des Marders,<br />

berühren direkt die Haut des Tieres. Fotos: K&K<br />

Für Stromer, Oldtimer und Camper<br />

geeignet<br />

Auch Garagistinnen und Garagisten können<br />

ihre Kundschaft bei der Prävention dieser leidigen<br />

Schäden unterstützen <strong>–</strong> beispielsweise<br />

mit Produkten von Unternehmen, die sich<br />

auf den Kampf gegen Marderschäden spezialisiert<br />

haben. Die Firma K&K Marderabwehr<br />

aus Deutschland etwa zählt auf 35 Jahre Erfahrung<br />

und einzigartige Technologien und<br />

hat sich so bei Garagen und Herstellern einen<br />

Namen gemacht. Dies aktuell auch mit den<br />

Geräten M4700B und M9700, wobei Letzteres<br />

eine autarke Stromversorgung besitzt und<br />

damit auch für elektrobetriebene Fahrzeuge,<br />

Oldtimer oder Camper geeignet ist.<br />

Ein wichtiger Faktor und ein Alleinstellungsmerkmal<br />

sind die Multi-Kontakt-Hochspannungsbürsten.<br />

Diese durchstreichen wie ein<br />

Kamm das Fell des Marders, berühren direkt<br />

die Haut des Tieres, so dass der Nager einen<br />

lehrreichen, aber harmlosen Stromschlag erhält.<br />

Bei herkömmlichen Anlagen funktioniert<br />

dies dagegen nur an freiliegenden Körperstellen<br />

wie Schnauze oder Pfote. Die Hochspannungsbürsten<br />

kombinieren Plus- und Minuspol<br />

in einem Bauteil, was sie zudem umgebungsunabhängig<br />

macht.<br />

Etwa ein Jahr ist es her, da machte der Versicherungskonzern<br />

Axa publik, dass ihm<br />

in der Schweiz im Vorjahr rund 15500 Marderschäden<br />

gemeldet wurden und sich die Schadensumme<br />

insgesamt auf rund 40 Millionen<br />

Franken belaufen hatte. Insbesondere in den<br />

Monaten <strong>Mai</strong> und Juni, wenn ihr Revierverhalten<br />

besonders ausgeprägt ist, nagen Marder<br />

an Kabeln und Schläuchen oder machen<br />

es sich im Motorraum von Fahrzeugen gemütlich.<br />

Dann kann es schnell teuer werden.<br />

Entsprechend besteht bei Fahrzeughalterinnen<br />

und -haltern ein Bedürfnis nach präventiven<br />

Schutzmassnahmen gegen die Nager.<br />

Den besten Schutz bieten selbstverständlich<br />

geschlossene Garagen. Nur: Nicht allen Autofahrerinnen<br />

und Autofahrern ist es möglich,<br />

auf das Parkieren unter freiem Himmel zu verzichten.<br />

State of the art ist auch die zusätzlich verwendete<br />

Ultraschalltechnologie. K&K setzt hier<br />

einen komplett geschlossenen Lautsprecher<br />

ein, der Schallschatten nahezu völlig vermeidet.<br />

Zudem arbeitet er mit pulsierendem Sinusultraschall,<br />

welcher den Warnschreien der<br />

Artgenossen ähnelt und keinen Gewöhnungseffekt<br />

hervorruft. Durch die Wasserdichtigkeit,<br />

welche die Norm IP65 (Schutz gegen Staub<br />

in schädigender Menge, vollständiger Schutz<br />

gegen Berührungen; Schutz gegen Strahlwasser<br />

aus beliebigem Winkel) übertrifft, kann<br />

der Lautsprecher wie alle Komponenten des<br />

Produkts ganz unten im Spritzwasserbereich<br />

installiert werden und wehrt die Marder ab,<br />

bevor sie überhaupt in den Motorraum gelangen.<br />

So, dass sie morgen nicht mehr kraftvoll<br />

zubeissen werden.<br />

•<br />

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48<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


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HANDEL & AFTERSALES<br />

Neue Studie zu Schweizer Autozulieferern<br />

«Der Wandel ist<br />

nicht leicht,<br />

aber machbar»<br />

Branchenkennerin:<br />

Professorin Anja Schulze<br />

bei der Präsentation der<br />

neuen Studie. Foto: AGVS-<br />

Medien<br />

In fast jedem Auto steckt etwas Schweiz: Hiesige Autozulieferer werden öffentlich oft übersehen, sind dafür<br />

aber wirtschaftlich umso stärker. Nun präsentierte Anja Schulze, Professorin der Uni Zürich, eine neue Studie.<br />

Fazit: Der Druck steigt, aber die Branche ist stabil. Timothy Pfannkuchen<br />

Bereits am 18. «Tag der Schweizer Garagen»<br />

im Januar hatte Professorin Anja Schulze<br />

von der Universität Zürich (UHZ) für Staunen<br />

gesorgt: Die Schweizer Uhren- oder Pharmaindustrie<br />

sind öffentlich in aller Munde, nicht<br />

aber die Schweizer Autoindustrie. Warum<br />

wird die Branche übersehen? Schulze, Professorin<br />

für Mobilität und digitales Innovationsmanagement<br />

und Direktorin des Swiss Center<br />

of Automotive Research (SwissCar), begründet<br />

bei der Präsentation der neuen Studie: «Es steht<br />

eben nicht zum Beispiel ‹Autoneum inside› auf<br />

den Autos, und die meisten Unternehmen sind<br />

auch in anderen Bereichen aktiv.»<br />

Hälfte des Umsatzes im Automobilbereich»,<br />

so Schulze. Mit ihrem Team hat Schulze am<br />

SwissCar unter Mitarbeit von SwissMem und<br />

Business-Monitor nach 2008, 2013 und 2018<br />

zum vierten Mal Zahlen und Meinungen erhoben:<br />

578 Firmen der Zulieferindustrie kamen<br />

2022 auf 32000 Mitarbeitende (minus<br />

2000 zu 2018) und erwirtschaften im Inland<br />

(also ohne Auslandswerke) 13 Milliarden<br />

Franken Umsatz (0,7 mehr als 2018).<br />

Dabei hätten ebenso wie das (nicht in der Studie<br />

enthaltene) Autogewerbe auch die Fahrzeugbauer,<br />

Teile- und Komponentenhersteller<br />

und Anlagenbauer Aufmerksamkeit mehr<br />

als verdient: Sie machen immerhin etwa halb<br />

so viel Umsatz wie die Uhrenindustrie. Oder<br />

an einem Beispiel: «Ems-Chemie erzielt die<br />

Schweizer Zulieferer <strong>–</strong> hier Autoneum <strong>–</strong><br />

sind gerade bei deutschen Edelmarken<br />

gefragt. Foto: Autoneum<br />

50<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


HANDEL & AFTERSALES<br />

Hiesige Fahrzeughersteller wie<br />

Carrosserie Hess geniessen weltweites<br />

Renommée. Foto: Carrosserie Hess<br />

«Der Wandel ist nicht leicht, aber machbar!»<br />

Was hat Schulze überrascht? «Dass es noch<br />

viel Effizienzpotenzial in der Digitalisierung<br />

gibt und wie sich die Kundenstruktur durch<br />

die E-Mobilität verändert.» Denn die Schweiz<br />

liefert bisher vor allem an deutsche Edelmarken.<br />

Betrachtet man Automarken, in denen<br />

Schweizer Teile stecken, liegen auf den Rängen<br />

zwei bis sechs VW, Audi, BMW, Volvo<br />

und Porsche. Doch auf Platz 17 kommt Tesla,<br />

auf Rang 24 mit BYD neu der chinesische E-Gigant,<br />

und auch die Autokonzerne SAIC, FAW,<br />

Dongfeng und BAIC legen zu. Allerdings:<br />

Keine Automarke ist so sehr Schweiz wie die<br />

älteste überhaupt. Die Nummer 1 der Zulieferer-Hitliste<br />

heisst Mercedes-Benz; mehr als die<br />

Hälfte der hiesigen Firmen liefern den Schwaben<br />

etwas zu.<br />

•<br />

Grösster Absatzmarkt ist Deutschland<br />

Der Kosten- und Effizienzdruck steige, so<br />

Schulze. Zwar sei die Branche «grundsätzlich<br />

stabil». Material- und Energie- und Lohnkosten<br />

und Fachkräftemangel seien jedoch<br />

Challenges. «Und die Stärke des Schweizer<br />

Frankens», schliesslich ist die Branche exportorientiert:<br />

Deutschland vor Osteuropa,<br />

China und Nordamerika sind die Hauptmärkte.<br />

Der Bogen der Anbieter reicht von<br />

Fahrzeugherstellern wie Carrosserie Hess aus<br />

Bellach SO über Teilelieferanten wie Autoneum<br />

aus Winterthur ZH (Weltmarktführer<br />

Thermo- und Akustikmanagement) oder Spezialisten<br />

wie Sika (Baar ZG, Klebstoffe) zu Maschinenbauern<br />

wie Reishauer aus Wallisellen<br />

ZH (Zahnradschleifmaschinen). Und: 69 Prozent<br />

der Unternehmen sind KMU.<br />

Kein Problem mit der Antriebswende<br />

Gefragt ist Hightech. Schulze nennt zum Vergleich<br />

eine Studie zur italienischen Zuliefererbranche.<br />

Die kam auf zehn Prozent Mitarbeitende<br />

in Forschung und Entwicklung, in<br />

der Schweiz sind es zwanzig Prozent. Doch<br />

die Schweiz hat auch Aufholbedarf: bei Digitalisierung<br />

und Automation. Keine Sorge<br />

scheint der Antriebswandel zu bereiten, obwohl<br />

Antriebe die grosse Stärke der Schweiz<br />

sind. Knapp vier Fünftel der damit befassten<br />

Firmen liefert Verbrennerkomponenten, aber<br />

bereits mehr als die Hälfte für E-Antriebe zu.<br />

Aus Sicht der Zulieferer «löst die E-Mobilität<br />

nicht die Verbrenner ab, sondern kommt parallel».<br />

Zudem komme alles langsamer als erwartet.<br />

«Ich sehe derzeit niemand Schlange<br />

stehen nach Elektroautos.»<br />

E-Autos bringen neue Kunden aus<br />

China<br />

Laut der Studie erwarten zwar 30 Prozent der<br />

befragten Unternehmen einen Umsatzrückgang,<br />

70 Prozent jedoch gleichbleibende oder<br />

steigende Umsätze. «Es sieht also nicht aus,<br />

als würden die Leute bald auf der Strasse stehen»,<br />

bringt es Anja Schulze auf den Punkt.<br />

Firmen mit Digitalisierungsprojekten<br />

gesucht<br />

Für den Kurs «Innovathon: Die Digitalisierung<br />

der Mobilität» sucht die Universität Zürich<br />

(UHZ) Unternehmen, die im September und<br />

Oktober <strong>2024</strong> eine Digitalisierungs-Problemstellung<br />

von Studierenden lösen lassen<br />

möchten. Bereits dabei am zum vierten Mal<br />

ausgetragenen Kurs waren zum Beispiel Ikea<br />

oder der TCS; vergangene Resultate waren<br />

etwa Ideen, um Ride-Sharing attraktiver zu<br />

gestalten.<br />

Die Idee: Gegen einen Sponsorenbeitrag<br />

bearbeiten Studierende der UHZ eine Fragestellung<br />

aus der Praxis eines Unternehmens<br />

<strong>–</strong> eine innovative Idee der Zusammenarbeit,<br />

die den Studierenden wie den Firmen dient<br />

und beispielsweise auch ein Schlüssel sein<br />

kann, künftige Mitarbeitende zu rekrutieren.<br />

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51


HANDEL & AFTERSALES<br />

Der CEO der ESA im Interview<br />

«Garagen sind das Rückgrat des<br />

Individualverkehrs»<br />

Seit 2017 ist Giorgio Feitknecht der CEO der ESA. Im Vorfeld der ESA-Generalversammlung am 15. <strong>Mai</strong> blickt<br />

der studierte Betriebwirtschafter und eidg. dipl. Logistikleiter im Interview zurück und nach vorne <strong>–</strong> und verrät,<br />

wieso der intensive Kontakt zur Basis ein Muss ist. Timothy Pfannkuchen<br />

Giorgio Feitknecht, Sie sind seit 2011 bei der ESA, erst als Leiter<br />

Vertriebskanäle und seit mehr als sieben Jahren als CEO. Was hat<br />

sich im Rückblick im Autogewerbe besonders stark verändert?<br />

Giorgio Feitknecht: In diesen über zehn Jahren ist das Thema Umwelt<br />

gesellschaftlich wie auch politisch stark und mit grundlegenden<br />

Auswirkungen auf die Automobilbranche in den Vordergrund gerückt.<br />

Dies stellt meines Erachtens die grösste Veränderung dar. Repräsentativ<br />

dafür ist für mich, dass 2013 die ersten Tesla Model S importiert<br />

wurden <strong>–</strong> und bereits heute bieten praktisch alle<br />

Hersteller auch Elektro- und Hybridfahrzeuge an.<br />

Von rund 4,7 Millionen registrierten Personenwagen<br />

sind bereits 3,3 Prozent reine E-Fahrzeuge;<br />

bei den Neuwagenverkäufen lag der Anteil 2023<br />

bei 21 Prozent. Mit dieser Entwicklung sind verstärkt<br />

wichtige Themen wie Energiepolitik und<br />

Infrastruktur-Investitionen aufgekommen und<br />

haben direkte Konsequenzen für das Garagengewerbe.<br />

Sie bedingen breiteres Know-how in der<br />

Werkstatt wie im Verkauf, was es in Zeiten von<br />

Arbeits- und Fachkräftemangel nicht einfacher<br />

macht. Sehr positiv war, wie das Thema KFZ-Bekanntmachung<br />

politisch vorangetrieben wurde. Die Überführung der<br />

bestehenden KFZ-Bekanntmachung der Weko in eine verbindliche<br />

Verordnung per 1. Januar <strong>2024</strong> war ein wichtiger Schritt für das Automobilgewerbe.<br />

Zusammengefasst waren es sehr bewegte und interessante<br />

Jahre, welche die gesamte Branche vor grosse Herausforderungen<br />

gestellt haben und uns auch in Zukunft prägen werden.<br />

«Für Garagisten sind<br />

Garagenkonzepte<br />

ein sehr gutes<br />

Instrument.»<br />

Giorgio Feitknecht,<br />

CEO der ESA<br />

Was sind aus Ihrer Sicht die derzeit grössten Chancen und<br />

Challenges für Schweizer Garagen?<br />

Die Garagen- und Carrosseriebetriebe sind das Rückgrat des motorisierten<br />

Individualverkehrs in der Schweiz! Ohne sie gibt es keine Individualmobilität.<br />

In Anbetracht dessen, dass der Schweizer Fuhrpark<br />

noch wachsen wird, bedeutet dies, dass das Garagengewerbe notwendig<br />

und unabdingbar ist und bleibt. Betriebe, die über qualifizierte Mitarbeitende<br />

verfügen, die technologieoffen sind, ihr Know-how laufend<br />

aktualisieren respektive ausbauen und eine gute, nachhaltige Kundenbeziehung<br />

pflegen, werden auch in Zukunft gut ausgelastet sein. Somit<br />

ist auch gesagt, was die Challenges sind: die Ausbildung sowie das Rekrutieren<br />

von Arbeits- und Fachkräften, Aneignung von spezifischem<br />

Know-how durch Weiterbildung, gute Kundenbeziehungen und eine<br />

faire und partnerschaftliche Zusammenarbeit mit den Autoherstellern.<br />

Die ESA selbst hat enorm in die<br />

Digitalisierung investiert.<br />

Sind Sie mit den Resultaten zufrieden?<br />

Die Digitalisierung ist für ein Grosshandelsunternehmen<br />

wie die ESA absolut entscheidend. Aus<br />

diesem Grund haben wir in der Vergangenheit<br />

viel investiert und werden dies auch in Zukunft<br />

tun. In der Schnittstelle zu unseren Kundinnen<br />

und Kunden haben wir den ESA-eShop laufend<br />

technisch und in den Funktionalitäten weiterentwickelt.<br />

Dieser funktioniert seit Jahren stabil,<br />

wird von Kundinnen und Kunden geschätzt<br />

und rege genutzt: 80 Prozent der Bestellungen von Verbrauchsgütern<br />

kommen über den E-Shop. Auch firmenintern, zum Beispiel für die<br />

Steuerung der Logistikprozesse, sind wir auf eine gut funktionierende<br />

IT-Infrastruktur angewiesen. In diesem Bereich investieren wir ebenfalls<br />

laufend, um noch stärker an Effizienz zu gewinnen und um über<br />

moderne, stabile und sichere Systeme zu verfügen.<br />

Wie beurteilen Sie denn die Themen Neuwagenverkäufe und<br />

Agenturmodelle?<br />

Die Neuwagen-Verkaufszahlen während der Corona-Jahre waren eine<br />

wesentliche Veränderung. Die Zahlen haben sich 2023 ein wenig erholt,<br />

sind aber immer noch nicht auf dem Vor-Corona-Niveau. Eine<br />

komplette Erholung wird wahrscheinlich auch <strong>2024</strong> noch nicht stattfinden.<br />

Und neue Vertriebsmodelle sind ein Thema, welches immer<br />

wieder zur Debatte steht. Da scheinen noch viele Fragen offen zu sein.<br />

Die ESA hatte 2022 einen Rekordumsatz.<br />

Wie war 2023, und wie sieht die Aftermarket-Zukunft aus?<br />

An der kommenden ESA-Generalversammlung dürfen wir ein positives<br />

Ergebnis für 2023 präsentieren, welches umsatzmässig leicht<br />

unter dem Rekordjahr 2022 liegt. Das verdanken wir ganz besonders<br />

der grossen Verbundenheit unserer Kundinnen und Kunden und dem<br />

Engagement unserer Mitarbeitenden. Zu Ihrer Frage bezüglich der<br />

Aftermarket-Zukunft: Der wachsende Schweizer Fuhrpark muss, wie<br />

bereits erwähnt, unterhalten werden. So spielen die Garagen- und<br />

Carrosseriebetriebe bei Reparatur- und Wartungsarbeiten auch weiterhin<br />

eine wichtige Rolle, was sich auch positiv auf den Aftermarket<br />

auswirkt.<br />

Fortsetzung Seite 54<br />

52<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


HANDEL & AFTERSALES<br />

Giorgio Feitknecht ist seit<br />

2011 bei der ESA und seit<br />

2017 deren CEO. Foto: ESA<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> 53


HANDEL & AFTERSALES<br />

Die ESA bietet Werkstattkonzepte wie «Le Garage» an.<br />

Ist das ein Wachstumsmarkt <strong>–</strong> und warum?<br />

Die ESA verfügt über drei eigene Garagenkonzepte: Le Garage, Sympacar<br />

und Checkbox. Bei allen drei ist die Anzahl der Konzeptpartner<br />

in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen. Für Garagisten sind die<br />

Garagenkonzepte ein sehr gutes Instrument, um ihre Mehrmarkenkompetenz<br />

gezielt nach aussen zu tragen. So kann die Werkstattauslastung<br />

erhöht und das Kundenportfolio erweitert werden, was auch<br />

dem Verkauf zugutekommt. Daher erwarten wir, dass sich die positive<br />

Entwicklung fortsetzen wird.<br />

Neue Technologien und Fahrzeughersteller verändern Ihre<br />

Branche. Gibt es neue Schwerpunkte beim Sortimentsausbau,<br />

beispielsweise durch die E-Mobilität oder chinesische<br />

Automarken?<br />

Der Sortimentsausbau ist ein laufender Prozess, der absolut notwendig<br />

ist, um die wachsenden Kundenbedürfnisse abzudecken. Die Vielfalt<br />

an Fahrzeugen, Modellen und Technologien nimmt stetig zu. Wir<br />

müssen weiter für ältere Fahrzeuge liefern können und zugleich neue<br />

Artikel in den Katalog aufnehmen.<br />

Apropos Veränderung: Die 1930 von 24 Garagisten gegründete ESA<br />

ist eine Genossenschaft. Passt diese traditionsreiche und sehr<br />

schweizerische Rechtsform noch in unsere schnelllebige Zeit?<br />

Schnelllebigkeit und Genossenschaft: Das ist bei der ESA absolut kein<br />

Problem. Ich habe noch nie erlebt, dass die Rechtsform Genossenschaft<br />

ein reelles Hindernis gewesen wäre. Die klare Regelung der<br />

Verantwortungen und Kompetenzen sowie die grosse Flexibilität der<br />

ESA-Behörden haben uns bis heute immer erlaubt, die Geschäfte in<br />

der Geschwindigkeit zu realisieren, die wir uns vorgenommen hatten.<br />

Ich bin überzeugt, dass die Genossenschaft schon immer und in Zukunft<br />

eine sehr zweckmässige und gute Rechtsform für die ESA ist.<br />

Sie ermöglicht den rund 7000 Mitinhaberinnen und Mitinhabern, individuelle<br />

Interessen zu bündeln, demokratisch mitzubestimmen und<br />

ihre unternehmerische Freiheit zu bewahren.<br />

Wie hält man als CEO bei 7000 Mitinhaberinnen und<br />

Mitinhabern den Kontakt zur «Basis»?<br />

Ich erachte den Kontakt zu den ESA-Mitinhaberinnen und -Mitinhabern,<br />

Kundinnen und Kunden als sehr wichtig, weil ich dadurch sehr<br />

viel erfahre und mitbekomme. Diesen Kontakt pflege ich grundsätzlich<br />

über zwei Schienen: Einerseits besuche ich persönlich jährlich<br />

eine Vielzahl von Betrieben jeder Grösse und Ausprägung in der ganzen<br />

Schweiz. Auf der anderen Seite versuche ich bei Branchenanlässen<br />

präsent zu sein, an denen ich immer interessante Unternehmer aus der<br />

Garagen- sowie Carrosseriebranche treffe. Und dann gibt es natürlich<br />

noch die ESA-Anlässe wie die anstehende Generalversammlung, die<br />

für das Networking sehr gut sind. Der sehr wichtige, laufende und<br />

intensive Kontakt wird bei der ESA auch durch viele weitere Mitarbeitende<br />

gepflegt, zum Beispiel durch Gebietsleiter und die Geschäftsführer.<br />

Verraten Sie uns noch vor der GV ein paar Neuigkeiten der ESA<br />

für das laufende oder nächste Jahr?<br />

Die grösste Neuigkeit <strong>2024</strong> wird die Eröffnung des Räderhotels in<br />

St. Gallen. Der Bau kommt gut voran, und wir werden im Oktober mit<br />

der Einlagerung der Kundenräder beginnen, die uns die Garagen anvertrauen.<br />

Das Räderhotel auf einer Baulandreserve direkt neben der<br />

neuen Geschäftsstelle wird eine Kapazität von circa 40 000 Rädern haben.<br />

Zudem wird die ESA in Zukunft sicher noch weitere Räderhotels<br />

in Betrieb nehmen.<br />

•<br />

Weitere Infos unter:<br />

esa.ch<br />

Der Verkaufsladen am<br />

ESA-Hauptsitz in Burgdorf BE.<br />

Foto: ESA<br />

54<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


SPONSORED CONTENT<br />

Digital einfach, einfach digital!<br />

Es ist an der Zeit, dass auch Garagen und Carrosserien zu den Profiteuren der Digitalisierung gehören. Mit<br />

der neuen Lösung «Digitale Werkstatt» von GCS können alle Betriebe von vereinfachten Arbeitsabläufen<br />

und KI-Lösungen profitieren. Arbeiten, die immer wieder gemacht werden müssen, übernimmt die Software <strong>–</strong><br />

was den Betrieb effizienter macht. Reto Dellenbach, CEO GCS Schweiz AG<br />

Reto Dellenbach, CEO GCS Schweiz AG<br />

Digitale Werkstatt<br />

Die digitale Werkstatt ist im<br />

Hier und Jetzt angekommen<br />

und keine Zukunftsvision<br />

mehr. Alle Informationen, egal auf welchem<br />

Endgerät, sind mit dem DMS/BMS der GCS<br />

heute schon im Einsatz und nicht nur für die<br />

grösseren Betriebe eine grosse Erleichterung.<br />

Digitale Werkstatt: Neue, einfache Module mit klaren Preisen.<br />

Der neue Werkstattkatalog,<br />

ein Quantensprung<br />

Stellen Sie sich vor, Sie brauchen einen<br />

Mausklick für die Suche der Ersatzteile und<br />

Arbeitswerte für den Ersatz einer Frontscheibe,<br />

Bremsen, Auspuff oder den kompletten<br />

Service mit allen Teilen, etc.<br />

Mit dem neuen GCS-Werkstatkatalog powered<br />

by gt motive ist genau das möglich. Nach<br />

Ihrer Auswahl werden in wenigen Sekunden<br />

via Chassisnummer-Abfrage (VIN) die zum<br />

Fahrzeug gehörenden Teile <strong>–</strong> mit für die Reparatur<br />

notwendigen Zusatzteilen wie Klammer<br />

oder Montagesätzen und den vom Hersteller<br />

festgelegten Arbeitswerten (AW/Stunden) <strong>–</strong><br />

direkt in den Auftrag übergeben.<br />

Ersatzteilbestellung so einfach wie<br />

noch nie<br />

Ein Jahr Analyse und viele Gespräche mit unseren<br />

Kunden haben die Herausforderungen im<br />

Bereich der Ersatzteilbeschaffung aufgezeigt.<br />

Es gibt viele Katalog- und Kalkulationssysteme<br />

und alle liefern OEM-Ersatzteilnummern,<br />

die manchmal stimmen, aber nicht<br />

immer. Mit unserem GCS-Werkstattkatalog<br />

erhalten Sie korrekten Nummern, oder mit<br />

dem Q-Check, wenn die Teile aus einem anderen<br />

System kommen, melden wir Ihnen,<br />

welche Nummern nicht zum Fahrzeug passen,<br />

bevor Sie die Bestellung aufgeben.<br />

Die Bestellung bei dem Lieferanten Ihrer<br />

Wahl machen Sie dann per Mausklick. Bei<br />

online angebundenen Lieferanten wie Emil<br />

Frey (FIBAG) erhalten Sie Verfügbarkeit, EKsowie<br />

VK-Preise gleich angezeigt. Lieferanten,<br />

die noch keine online-Anbindung haben, erhalten<br />

ein E-<strong>Mai</strong>l mit Chassisnummer und<br />

Link zum Auftragsdossier und den Fotos, die<br />

im DMS bereits erfasst sind.<br />

One-Click-Auswahl für Teile und Arbeit.<br />

KI basierter Fahrzeugausweisscanner<br />

Mit dem neuen, KI basierten<br />

Fahrzeugausweisscanner liefern<br />

wir erstmalig im DMS die Möglichkeit,<br />

Fahrzeugausweise per Foto aufzunehmen <strong>–</strong><br />

und innert weniger Sekunden erhalten Sie die<br />

Kundenadresse und die Fahrzeugdaten, angereichert<br />

mit Daten von der ASTRA-Datenbank,<br />

zudem werden die Stammdaten gleich<br />

erfasst (sehen Sie via QR-Code das Produktevideo,<br />

in dem die Funktionen in 90 Sekunden<br />

vorgestellt werden). Das spart viel Zeit und<br />

erhöht die Datenqualität.<br />

Mit Lösungen von GCS sind Sie immer einen<br />

Schritt weiter und digitaler und haben einen<br />

Partner, der Sie versteht.<br />

Lösungen für die Branche mit Power auf<br />

Dauer!<br />

•<br />

Weitere Infos unter:<br />

digitale-werkstatt.gcsag.ch<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> 55


HANDEL & AFTERSALES<br />

Mit seinem Tatuus F4 T014 Turbo<br />

errang Joel Burgermeister letztes<br />

Jahr Klassensieg um Klassensieg.<br />

Foto: Joel Burgermeister/zvg<br />

Der schnellste Automech der Schweiz<br />

Ein Tanz auf<br />

Messers Schneide<br />

Im Beruf kümmert sich Joel Burgermeister als «Mech» einer AGVS-Garage um die Autos der Kundinnen und<br />

Kunden. In der Freizeit um seinen Formel-4-Boliden, mit dem er letztes Jahr Bergrenn-Sieg an Bergrenn-Sieg<br />

reihte. Auch für diese Saison hat er hohe Ziele. Jürg A. Stettler<br />

Es ist ausnehmend flach hier, unweit des<br />

Bodensees. Blühende Apfelbäume säumen<br />

den Weg im Thurgau. Dennoch soll hier jener<br />

Fahrer leben, der am schnellsten Berge hochdonnert?<br />

Wir lassen uns überraschen <strong>–</strong> und<br />

treffen Joel Burgermeister bei sich daheim in<br />

Holz bei Egnach TG. Der 33-Jährige kommt<br />

gerade von der Arbeit beim AGVS-Mitglied<br />

Garage Bressan, Arbon TG. Denn obwohl<br />

Burgermeister ein Vollblut-Motorsportler ist,<br />

absolviert er als Automechaniker ein 100-Prozent-Pensum<br />

bei der Garage Bressan. «Manchmal<br />

ist es schon eine rechte Belastung», gesteht<br />

er, und trotzdem strahlen Burgermeisters<br />

Augen. «Ich habe 2018 einmal eine Pause gemacht,<br />

aber sofort gemerkt: Mir fehlt was. Ich<br />

kann ohne Motorsport nicht sein», meint er zu<br />

uns fast entschuldigend.<br />

Motorsport von klein auf im Blut<br />

Angefangen hat die Motorsport-Leidenschaft<br />

beim Thurgauer mit sechs Jahren, jedoch noch<br />

auf zwei Rädern. Vom kleinen Motocross-Töff<br />

wechselte er mit elf Jahren zum Kartsport und<br />

zeigte früh sein grosses Talent. Er gehörte<br />

schon bald zu den Stammgästen der Sulgener<br />

Kartbahn und nahm ab 2007 auch an nationalen<br />

und internationalen Wettkämpfen teil.<br />

2009 qualifizierte er sich sogar für die Kart-<br />

WM in Ägypten und erfuhr dort, mit welch<br />

harten Bandagen international gefahren wird.<br />

«Ich war stets mit Herzblut dabei, wollte aber<br />

auch den technischen Hintergrund verstehen<br />

und nicht einfach reinsitzen und losfahren»,<br />

erinnert sich der gelernte Autofachmann.<br />

Als Schweizer, für den die nächste Rennstrecke<br />

wegen des Rundstreckenverbots selbst für<br />

simple Trainings oder Setup-Tests immer im<br />

Ausland liegt, ist Motorsport finanziell eine<br />

Herausforderung. «Ich habe mir das Ziel gesetzt,<br />

mein zugegeben kostspieliges Hobby<br />

selbst zu finanzieren über eigene Mittel und<br />

natürlich gerne auch Sponsoren», verrät Burgermeister.<br />

Darum fahre er Bergrennen; diese<br />

seien selbst für Privatiers noch finanziell<br />

stemmbar. «Hier kann man mit einem überschaubaren<br />

Budget einiges bewirken», erklärt<br />

er. Für <strong>2024</strong> ist noch nicht final entschieden,<br />

mit welcher Optik sein Tatuus F4 T014 Turbo<br />

das erste Bergrennen der Saison in Angriff<br />

nimmt. «Ich habe einen Designvorschlag für<br />

die Beklebung, aber bin noch in Verhandlungen<br />

mit Sponsoren», so der mehrfache Klas-<br />

56<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


HANDEL & AFTERSALES<br />

sensieger. Auch die Sponsorensuche übernimmt<br />

er selbst; bei dieser Wirtschaftslage<br />

kein Zuckerschlecken.<br />

Neben dem 100-Prozent-Pensum als Automechaniker bei einem AGVS-Mitglied schraubt der 33-Jährige danach<br />

auch noch in der heimischen Garage in Holz bei Egnach TG an seinem Boliden. Foto: AGVS-Medien<br />

Reifenfrage ist noch offen<br />

Mehr Kopfzerbrechen als die Folienbeklebung<br />

seines Formel-Renners bereiten Burgermeister<br />

die Reifen. Seine bisherige Marke kann aktuell<br />

nicht die passenden Dimensionen liefern.<br />

«Ich habe noch Restbestände der letzten Saison,<br />

aber für eine komplette Bergsaison reicht<br />

es nicht mehr. Daher plane ich <strong>2024</strong> als Übergangssaison<br />

und will 2025 mit neuen Reifen<br />

wieder voll angreifen.» Und wieder leuchten<br />

seine Augen. Einfach mitzufahren ist nicht<br />

das Ding des wohl schnellsten Mechanikers<br />

der Schweiz: Letztes Jahr hat Joel Burgermeister<br />

Klassensieg um Klassensieg in der Zweiliter-Klasse<br />

geholt, alle sechs bestrittenen Rennen<br />

gewonnen und fünf davon in Rekordzeit.<br />

«Während der Fahrt blende ich die Gefahr<br />

aus. Ich muss in den gut zwei bis vier Minuten<br />

Fahrt die maximale Leistung abrufen. Bremsund<br />

Einlenkpunkte müssen sitzen, schliesslich<br />

fährt man viele Kurven blind an <strong>–</strong> da ist<br />

volle Konzentration gefragt. Es ist ein Tanz<br />

auf Messers Schneide, denn bei Bergrennen<br />

gibt es keine Auslaufzonen», erklärt Burgermeister<br />

ganz nüchtern.<br />

Ein Tag für den Komplettaufbau<br />

Trotzdem ist dosiertes Risiko gefragt, wenn<br />

auch in einem sehr engen Bereich. Schliesslich<br />

will der Renn-Crack nicht crashen, sondern<br />

sich verbessern <strong>–</strong> und siegen. «Beim 52. Bergrennen<br />

am Gurnigel wollte ich nach Bestzeit<br />

im ersten Lauf zu viel und touchierte im zweiten<br />

die Leitplanken. Zum Glück entstand kein<br />

zu grosser Schaden», bilanziert er und blickt<br />

auf seinen in Einzelteilen vor ihm liegenden<br />

Boliden und das hochfeste Monocoque aus<br />

Karbon, das ihm beim Crash Sicherheit bietet.<br />

Fortsetzung Seite 58<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> 57


HANDEL & AFTERSALES<br />

Noch revidiert er den Renner und dessen Komponenten.<br />

Diese stehen in der heimischen Garage<br />

neben einem Ford Escort Cosworth mit<br />

Staubpatina: Auch für Burgermeister hat der<br />

Tag nur 24 Stunden. Daher kommt der Cosworth<br />

zugunsten des Formel-Boliden aktuell<br />

etwas zu kurz.<br />

«Komplett zerlegt brauche ich einen Tag, bis<br />

mein Tatuus wieder auf den Rädern steht»,<br />

sinniert er, während er an ein einer Aufhängung<br />

eine Schraube nachzieht. «Ich habe<br />

schon neue Aerodynamik-Teile verbaut und<br />

dann beim Setup fürs Rennen feststellen müssen,<br />

dass es ein Rückschritt war», ergänzt<br />

Burgermeister. «Dann müssen die Teile eben<br />

wieder runter.» Eine Aufgabe, die er an den<br />

Rennwochenenden als One-Man-Team selbst<br />

stemmt. «Ich bin ein eher misstrauischer<br />

Mensch, daher mache ich vieles lieber gleich<br />

allein. Zudem kann ich höchstens die Unkosten<br />

übernehmen, aber keinen Lohn zahlen.»<br />

Im Bergrennsport sei man trotz der Konkurrenz<br />

am Berg dafür sehr kollegial unterwegs<br />

und helfe einander aus: eine eingeschworene<br />

Gemeinschaft, die sich schätzt.<br />

Mehr Leistung für den Renner<br />

Ein nicht ganz unwichtiges Teil fehlt beim<br />

munteren Komponenten-Puzzle in der Egnacher<br />

Garage von Joel Burgermeister aktuell<br />

noch: der Motor. «Der ist gerade in Italien<br />

bei den Spezialisten von LRM Motors. Auch<br />

als Automechaniker müsste ich viel Lehrgeld<br />

bezahlen, wenn ich zu viel selbst daran<br />

Aus dem Anhänger, in dem Joel Burgermeister auch eine Schlafkoje und eine Dusche eingerichtet hat,<br />

holt er die Front seines Boliden. Fotos: AGVS-Medien<br />

arbeite», gesteht er. Für diese Saison sollen<br />

noch ein paar PS mehr aus dem einstigen<br />

Abarth-500er-Aggregat gekitzelt werden. «Bislang<br />

sind es 320 PS aus den ursprünglich 1,4<br />

Litern Hubraum. Ideal wären aus den heute 1,1<br />

Litern Hubraum einige mehr.» Dies, obwohl<br />

die 320 PS beim einsitzigen Rennboliden auf<br />

lediglich 500 Kilo treffen. «An meinem Tatuus<br />

auf Formel-4-Basis wurde auch sonst bereits<br />

viel abgeändert, er hat auch breitere Räder»,<br />

erläutert Joel Burgermeister. Zum Einsatz<br />

kommen zudem ein sequenzielles Sechsgang-<br />

Getriebe mit Paddle-Shift am Lenkrad und<br />

statt einer normalen Ölwanne eine Trockensumpfschmierung.<br />

Anfang Juni soll es losgehen<br />

«Abgaskrümmer, Turbolader und weitere<br />

Komponenten sind ebenfalls <strong>–</strong> nennen wir<br />

es einmal so <strong>–</strong> leicht angepasst», meint der<br />

schnelle Thurgauer schmunzelnd und wirft<br />

einen kurzen Blick auf sein E-<strong>Mai</strong>l-Konto.<br />

«Eigentlich sollte ich News zum Motor aus Italien<br />

haben, aber die stehen noch aus.» Durch<br />

solche Verzögerungen lässt sich Burgermeister<br />

freilich schon lange nicht mehr aus der<br />

Ruhe bringen. Er gibt einfach seinerseits stets<br />

Vollgas.<br />

Aktuelles Ziel: ein Start an einem der bekanntesten<br />

Bergrennen Europas, dem Ecce Homo<br />

im tschechischen Sternberk Anfang Juni.<br />

Hier donnern seit 1905 Wagemutige über die<br />

seit 1981 regelmässig zur Europa-Bergmeisterschaft<br />

gehörende, kurvige und rund 7,8 Kilometer<br />

lange Strecke. «Die Strecke kenne ich<br />

von den letzten Siegen 2022 und 2023 gut,<br />

deshalb bin ich bezüglich Saisonstart zuversichtlich,<br />

auch wenn es mit dem Motor noch<br />

dauern sollte», verrät der «Mech», der sich<br />

auch anhand seiner Onboard-Videos oder<br />

durch Ablaufen und Abfahren der Strecke<br />

die wichtigen Punkte auf seinem Weg nach<br />

oben merkt. «Neben den vorhandenen Geländemarken<br />

setzen wir auch eigene Marken.<br />

Das hilft, um schnell zu sein.» Und die<br />

Chancen stehen gut, dass Joel Burgermeister<br />

dies auch <strong>2024</strong> sein wird. •<br />

Aktuell ist der Thurgauer Automechaniker noch mit der Revision seines Formel-4-Renners beschäftigt.<br />

58<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


AkzoNobel bringt ein umfassendes<br />

Sortiment radartransparenter<br />

Farbtonmischrezepturen mit Erstausrüster-Zulassung<br />

auf den Markt<br />

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für die neusten Informationen<br />

sikkensVR.DACH<br />

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AkzoNobelVRDACH


HANDEL & AFTERSALES<br />

Swiss Automotive Show <strong>2024</strong><br />

Fachwissen aus erster Hand<br />

Am 30. und 31. August findet zum ersten Mal in Bern die siebte Swiss Automotive Show statt. Ein Termin,<br />

den man sich vormerken sollte: An der SAS gibt es Fachwissen, Produkt- und Dienstleistungsneuheiten für<br />

Garagen, Carrosserien, Lackierereien und alle Interessierten. Jürg A. Stettler<br />

Über 130 Aussteller machen die Swiss<br />

Automotive Show (SAS) in Bern zu einem<br />

Treffpunkt schlechthin fürs Autogewerbe.<br />

«Wir decken die ganze Bandbreite des Derendinger-Sortiments<br />

ab. An der Messe hat man<br />

zudem die einmalige Gelegenheit, direkt mit<br />

Herstellern und Lieferanten in Kontakt zu treten<br />

und so Informationen und Hilfe für den<br />

Alltag aus erster Hand zu erhalten», erläutert<br />

Sébastien Moix, Marketing-Direktor von Derendinger.<br />

Und Karl Heusi, CEO Derendinger,<br />

ergänzt: «Nicht verpassen sollte man auch<br />

unser ‹Carrosserie Spezial›. Denn Garagen und<br />

Carrosserie-Betriebe rücken im Alltag immer<br />

näher zusammen, und dem tragen wir an der<br />

SAS <strong>2024</strong> ebenfalls Rechnung.»<br />

Ausserdem erwarten die Besucherinnen und<br />

Besucher am 30. und 31. August in Bern<br />

noch zwei Sonderausstellungen. Zum einen<br />

zu ADAS und autonomem Fahren, denn inzwischen<br />

können selbst erfahrene Profis bei<br />

den ganzen ADAS (Advanced Driver Assistance<br />

Systems, also Fahrassistenzsysteme)<br />

und Kalibrierungsaufgaben an Grenzen stossen,<br />

ist man nicht auf dem Stand der Technik.<br />

Dabei bieten sich Chancen für lukrative<br />

Zusatzgeschäfte. Zum anderen beleuchtet<br />

Sonderausstellung zwei das Thema «Alternative<br />

Antriebssysteme & E-Mobilität» und<br />

zeigt aktuelle Trends, die bald den Werkstattalltag<br />

bestimmen dürften.<br />

Daneben finden sich an der SAS <strong>2024</strong> wieder<br />

eine Fülle an Produkt- und Dienstleistungs-<br />

Neuheiten, schliesslich sind sieben der zehn<br />

grössten europäischen Teilehersteller Ende<br />

August in Bern vertreten. Verschiedene Live-<br />

Demos liefern vertiefende Einblicke: Ein grosser<br />

Vorteil einer solchen Messe, an der man<br />

Maschinen, Werkzeuge und hilfreiche Tools<br />

live in Aktion erleben kann und so wichtiges<br />

Hintergrundwissen erhält.<br />

Nicht fehlen darf an der Swiss Automotive<br />

Show das musikalische Highlight am Freitag.<br />

Und hier geht es <strong>2024</strong> richtig rockig zu und<br />

her. Die Tessiner Band CoreLeoni mit dem<br />

Gotthard-Gitarristen Leo Leoni, die das Frühwerk<br />

von Gotthard neu interpretierte und<br />

von Anfang an Erfolge feierte, dreht gerne<br />

mächtig auf. Sie dürfte für einen fulminanten<br />

Abschluss des ersten SAS-Messetages sorgen.<br />

Alle diese SAS-Highlights sollte man sich<br />

nicht entgehen lassen! Weitere Infos zur<br />

Swiss Automotive Show <strong>2024</strong> gibt es unter<br />

anderem in der 24-seitigen Beilage zu diesem<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> oder natürlich unter<br />

swiss-automotive-show.ch.<br />

•<br />

Fotos: AGVS-Medien/CoreLeoni<br />

60<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


HANDEL & AFTERSALES<br />

Garagen Marketing Camp <strong>2024</strong><br />

Sich den nötigen<br />

digitalen Drive sichern<br />

Bereits heute fürs Garagen Marketing Camp anmelden und<br />

am 13. Juni <strong>2024</strong> im neuen Stammhaus des Golf Sempach vom<br />

Branchen-Event profitieren. Foto: Garagen Marketing Camp<br />

Digitale Transformation ist mehr als ein simples Schlagwort,<br />

sondern hat tiefgreifende Auswirkungen auf den Alltag <strong>–</strong> auch<br />

den Garagenalltag. Wie man dies als Chance und nicht als Bedrohung<br />

wahrnehmen kann, zeigt das 5. Garagen Marketing Camp am<br />

13. Juni <strong>2024</strong>. Termin unbedingt vormerken.<br />

In einer Zeit, die von digitaler Transformation und dem Aufkommen<br />

disruptiver Technologien <strong>–</strong> nicht nur bei den Antriebstechnologien <strong>–</strong><br />

geprägt ist, fokussiert sich das diesjährige Garagen Marketing Camp<br />

auf die essenziellen Themen der Mobilitätsbranche. Unter dem Motto<br />

«Drive Digital» werden sich am 13. Juni <strong>2024</strong> bereits zum fünften Mal<br />

rund 150 Teilnehmende aus der Autobranche auf dem Golf Sempach<br />

treffen und austauschen. Vom neuesten Google-Update, das einen<br />

Einfluss auf den eigenen Google-Business-Auftritt der Garage haben<br />

kann, über Social-Media-Trends bis hin zum Einsatz von künstlicher<br />

Intelligenz in der Garage <strong>–</strong> dieser Event liefert spannende und<br />

vor allem handfeste Inputs für den Alltag. Die Co-Gründer Christian<br />

Panzeri und Beat Jenny haben zudem Experten zu den Themen Influencer<br />

Marketing, Employer Branding, was in Zeiten des Arbeits- und<br />

Fachkräftemangels immer wichtiger wird, und weiteren Aspekten des<br />

digitalen Marketings eingeladen. Neben erstklassigen Vorträgen bietet<br />

das Garagen Marketing Camp natürlich auch wieder exzellente<br />

Networking-Möglichkeiten und zwar nicht nur bei den interaktiven<br />

Workshops. Die Workshop-Gastgeber teilen ihr umfassendes Wissen<br />

und zeigen zudem praktische Anwendungen und Best Practices, die<br />

man problemlos gleich im eigenen Betrieb ein- und umsetzen kann.<br />

Und bei den CEO-Talks liefert beispielsweise Christoph Erni von Juice<br />

Technology, der vom einstigen Petrolhead zum Chef eines der führenden<br />

Ladestationen-Herstellers geworden ist, exklusive Einblicke.<br />

Weitere Vorteile des Events: Man kann sich als Teilnehmerin und Teilnehmer<br />

sein Tagesprogramm individuell zusammenstellen und somit<br />

perfekt auf seine eigene Bedürfnisse zuschneiden.<br />

•<br />

Anmeldung und weitere Details unter:<br />

marketing-camp.ch<br />

BELEAFBELEAF<br />

© 2023 Axalta Coating Systems. All rights reserved.<br />

UNSERE ÜBERZEUGUNG, UNSERE VERANTWORTUNG.<br />

Im Mittelpunkt unseres Geschäfts steht die feste Überzeugung, dass Nachhaltigkeit nicht nur ein Ziel ist, sondern<br />

eine Verantwortung. Als Ihr Partner bietet Axalta leistungsstarke, umweltbewusste Produkte, innovative Werkzeuge<br />

und optimale Ressourcen, die Ihnen helfen, Ihren ökologischen Fußabdruck zu minimieren und gleichzeitig zu Ihrem<br />

Geschäftserfolg beizutragen.<br />

BELEAF an eine bessere Zukunft. Schaffen Sie noch heute Veränderung.<br />

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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> 61


POLITIK & RECHT<br />

Geschichte der Schweizer Autobahnen<br />

Einst waren Strassen eine<br />

«Bereicherung der Landschaft»<br />

Im Herbst stimmt die Schweiz über den geplanten Autobahnausbau ab. Nicht immer waren Schnellstrassen in<br />

diesem Land aber ein Stein des Anstosses. Früher wurden sie gar frenetisch bejubelt. Selbst von linker Seite.<br />

Yves Schott<br />

Es ist das Jahr 1955. Winston Churchill<br />

tritt als britischer Premierminister zurück.<br />

Die Bundesrepublik Westdeutschland<br />

wird ein souveräner Staat. Die Sowjetunion<br />

und sieben osteuropäische Länder unterzeichnen<br />

den Warschauer Pakt. Und in der Schweiz<br />

wird die erste Autobahn <strong>–</strong> oder zumindest ein<br />

Teilstück <strong>–</strong> eröffnet. Die Premiere erfolgt am<br />

11. Juni im Süden von Luzern, ungefähr dort,<br />

wo heute die Brauerei Eichhof steht.<br />

gesehen, als Zeichen des Fortschritts und der<br />

technischen Entwicklung. Eine Verschandelung<br />

der Natur? Im Gegenteil. Das «Vaterland»<br />

jubelt 1955 über die «harmonische Linienführung»<br />

der neuen Schnellstrasse, die<br />

die Landschaft «geradezu bereichert» habe.<br />

Heute ist dieser Abschnitt übrigens als E35<br />

Teil des europäischen Netzes zwischen Amsterdam<br />

und Rom.<br />

Rund vier Kilometer lang ist die Strecke, sie erstreckt<br />

sich zwischen Luzern und Ennethorw.<br />

In der Sonderbeilage der katholisch-konservativen<br />

Zeitung «Vaterland» heisst es damals:<br />

«Diese bahnbrechende Tat bedeutet einen<br />

Wendepunkt im schweizerischen Strassenbau.»<br />

Der Tag, so ist weiter zu lesen, sei mit der<br />

«Eröffnung der ersten Eisenbahnlinie Zürich-<br />

Baden» gleichzusetzen. Das Autobahnteilstück<br />

verfügt übrigens weder über Leitplanken noch<br />

Pannenstreifen, auch ein Tempolimit existiert<br />

keines! Platz hat es dafür für Fussgängerstreifen,<br />

Pferdefuhrwerke <strong>–</strong> und für Velos, wie Alexander<br />

Rechsteiner in seinem Blog fürs Nationalmuseum<br />

schreibt. Noch hat der Bund im<br />

Strassenbau übrigens keine Kompetenzen im<br />

Strassenbau, trotzdem unterstützt er das acht<br />

Millionen Franken teure Projekt zu 60 Prozent.<br />

Bau der Autobahn Luzern-Ennethorw bei der<br />

Grisigenstrasse um 1954. Foto: Staatsarchiv<br />

Luzern<br />

Auf dem Grauholz ertönt der<br />

«Berner Marsch»<br />

Ganz generell nimmt der Bau von Autobahnen<br />

in der Schweiz verhältnismässig spät<br />

Fahrt auf. 1950 sind insgesamt gerade einmal<br />

147000 Autos registriert. Dann, nach Ende<br />

des Zweiten Weltkriegs, steigt diese Zahl aufgrund<br />

des steigenden Wohlstands markant<br />

an und wächst innerhalb von zehn Jahren um<br />

das Dreieinhalbfache.<br />

Es herrscht also Aufbruchstimmung im Land.<br />

Autobahnen werden als Wirtschaftsmotor<br />

62<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


POLITIK & RECHT<br />

Sehr ähnlich tönt es nur einige Jahre später.<br />

«Die Autobahn fügt sich ausgezeichnet in die<br />

herrliche bernische Landschaft ein», sagt alt<br />

Bundesrat Hans Peter Tschudi (†) 1962 auf dem<br />

Berner Grauholz. Der «Berner Marsch» ertönt,<br />

kurz darauf wird die Nationalstrasse 1, die<br />

heutige A1, für den Verkehr freigegeben. So beschreibt<br />

die «NZZ» die Szenerie. Tschudi, ein<br />

Sozialdemokrat, meint überzeugt: «Das Werk<br />

von uns Menschen beeinträchtigt das Bild der<br />

Heimat nicht.»<br />

«Kölliken dankt für die Autobahn»<br />

Selbstverständlich gibt es schon in dieser Zeit<br />

kritische Stimmen. Alles in allem allerdings<br />

überwiegt in Bezug auf den Strassenbau hingegen<br />

eine betont positive Gemütslage. Auf<br />

Brücken stehen Sätze wie «Kölliken dankt für<br />

die Autobahn». Wohnungen mit Blick auf die<br />

Nationalstrassen können gar zu besonders<br />

lukrativen Preisen vermietet werden <strong>–</strong> das<br />

will Satiriker Mike Müller, der die A1 2015 in<br />

einem Bühnenprojekt thematisierte, herausgefunden<br />

haben.<br />

Seit 1960 trägt der Bund die Verantwortung<br />

für den Bau von Autobahnen. Dem voraus<br />

geht 1956 eine Volksinitiative, eingereicht von<br />

ACS und TCS, die das Ziel hat, das Strassennetz<br />

zu verbessern. Mindestens die Hälfte aller<br />

Einnahmen durch die Mineralölsteuer auf<br />

Kraftstoffen soll für den Bau von Autostrassen<br />

verwendet werden. 1958 wird ein Gegenentwurf<br />

des Bundes mit 85 Prozent Ja-Stimmen<br />

angenommen.<br />

In den darauffolgenden Jahren wird kräftig<br />

investiert: Es kommen stetig neue Abschnitte<br />

hinzu, pünktlich zur Landesausstellung Expo<br />

64 erhält die Westschweiz mit der Strecke<br />

zwischen Genf und Lausanne ihre erste Autobahn.<br />

Der grösste Teil der Autobahnen wird<br />

zwischen 1965 und 1975 gebaut, bis 1980 sind<br />

mehr als 80 Prozent des Netzes vierspurig.<br />

Wichtige Meilensteine in dieser Phase sind die<br />

Eröffnung des San-Bernardino-Tunnels zum<br />

Jahresende 1967 und natürlich der Gotthard-<br />

Strassentunnel, der am 5. September 1980<br />

nach zehnjähriger Bauzeit fertiggestellt wird.<br />

Tempolimit? Fehlanzeige<br />

Mit dem Verkehr steigt jedoch auch die Zahl<br />

der Verkehrstoten. 1700 Menschen sterben<br />

1970 auf den Strassen <strong>–</strong> Grund dafür sind<br />

hauptsächlich fehlende Mittelleitplanken und<br />

Geschwindigkeitsbegrenzungen. Noch Anfang<br />

der 60er-Jahre will der Bundesrat von<br />

Tempolimits auf Autobahnen nichts wissen.<br />

Fortsetzung Seite 64<br />

Für eine Schweiz,<br />

die vorwärtskommt.<br />

JA Nationalstrassen<br />

Sicherung der<br />

Flyer des Pro-Komitees über das Referendum<br />

zu den Nationalstrassen.<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> 63


POLITIK & RECHT<br />

Die Obergrenze von 120 km/h gilt erst seit<br />

1985, vorher darf man teilweise bis zu 130<br />

Stundenkilometer schnell über den Asphalt<br />

brettern. Immerhin nimmt die Zahl der Verkehrstoten<br />

seit dem traurigen Höhepunkt von<br />

1970 stetig ab, 2023 liegt sie gemäss Bundesamt<br />

für Statistik noch bei 236 Personen.<br />

Heute beträgt die Länge des Nationalstrassennetzes<br />

2254 Kilometer. Es erfährt im Verlauf<br />

der letzten Jahre wegen Engpässen diverse Kapazitätserweiterungen:<br />

Die wichtigsten sind<br />

etwa die dritte Röhre des Bareggtunnels (2004),<br />

die Erweiterung des A1-Abschnitts zwischen<br />

Härkingen und Wiggertal (2015) auf sechs Spuren<br />

oder die Inbetriebnahme der dritten Gubriströhre<br />

(2023). Für die Region Zürich besonders<br />

wichtig ist die Westumfahrung mit dem<br />

Uetlibergtunnel (2009).<br />

Autobahnnetz kurz vor dem Kollaps<br />

So wichtig die Autobahnen für Güter- und<br />

Personenverkehr sind, so umstritten sind sie<br />

heute <strong>–</strong> das zeigt das Referendum gegen den<br />

geplanten Autobahnausbau (s. Box). Fakt ist:<br />

Seit 2010 hat sich die «Anzahl der erfassten<br />

Staustunden auf den Nationalstrassen mehr<br />

als verdoppelt, wobei in erster Linie die Staus<br />

wegen Verkehrsüberlastungen zunahmen»,<br />

wie es das Bundesamt für Statistik auf seiner<br />

Website schreibt. Konkret standen Schweizerinnen<br />

und Schweizer 2022, das sind die aktuellsten<br />

Daten des Bundes, knapp 40 000 Stunden<br />

im Stau. Im Vergleich zu 2021 bedeutet<br />

das ein Plus von 23 Prozent. Die Gründe sind<br />

klar: Die Schweiz hat als Wirtschafts- und<br />

Lebensstandort in den letzten Jahren weiter<br />

an Attraktivität gewonnen, die Bevölkerung<br />

wächst. Seit Ende Juni 2023 leben über neun<br />

Millionen Menschen hier, 1995 waren es erst<br />

sieben Millionen. Mit diesem Bevölkerungswachstum<br />

kann das Autobahnnetz nicht mithalten.<br />

Zum Vergleich: Seit 1990 ist es bloss<br />

um 25 Prozent gewachsen, das Verkehrsaufkommen<br />

in derselben Zeit allerdings um 130<br />

Prozent. An einem Montagabend von Bern<br />

nach Zürich fahren, ohne auch nur einmal in<br />

der Blechkolonne zu stehen? Unmöglich.<br />

Karte der Nationalstrassenplanung von 1958. Foto: Schweizerisches Bundesarchiv<br />

Die erste Autobahn der<br />

Schweiz. Die Strecke Luzern-<br />

Ennethorw um 1955. Foto:<br />

Staatsarchiv Luzern<br />

Und so ist die Geschichte des Schweizer Autobahnnetzes<br />

auch eine, die euphorisch beginnt<br />

und die der Schweiz wirtschaftlich lange den<br />

Rücken freigehalten hat <strong>–</strong> die mittlerweile aber<br />

zum politisch höchst emotionalen Zankapfel<br />

geworden ist. Dabei geht es in der aktuellen<br />

Diskussion nicht darum, das Autobahnnetz zu<br />

verlängern. Sondern es schlicht vor dem totalen<br />

Kollaps zu retten.<br />

•<br />

Darum geht es beim geplanten Autobahnausbau<br />

Um die Funktionsfähigkeit des Nationalstrassennetzes<br />

zu erhalten, will der Bund bis 2030 rund<br />

11,5 Milliarden Franken in Betrieb, Unterhalt<br />

und punktuelle Erweiterungen von Schweizer<br />

Autobahnen investieren. Vorgesehen ist unter<br />

anderem ein Ausbau der A1 zwischen Wankdorf<br />

und Kirchberg auf sechs Spuren sowie die<br />

Finanzierung des Rosenbergtunnels in St. Gallen<br />

oder des Rheintunnels in Basel. National- und<br />

Ständerat haben den Projekten zugestimmt,<br />

mehrere Verbände haben nun das Referendum<br />

dagegen ergriffen. Voraussichtlich im November<br />

kommt die Vorlage vors Volk.<br />

64<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


Ausbildung Strassenhelferin/helfer<br />

mit eidg. Fachausweis<br />

Mit der Weiterbildung zur Strassenhelferin/<br />

Strassen helfer haben Sie die Möglichkeit, einen<br />

Lehrgang mit eidgenössisch anerkanntem Abschluss<br />

innerhalb von einem Jahr zu absolvieren.<br />

Sie können die Ausbildung mit der Vertiefungsrichtung<br />

Pannenhilfe oder Unfallhilfe abschliessen.<br />

Die Kursdaten sind auf unsere Webseite aufgeschaltet<br />

und Sie können sich bereits heute unter<br />

www.roadranger.ch für den kompletten Lehrgang<br />

anmelden.<br />

Für weitere Informationen steht Ihnen das<br />

Sekretariat per E-<strong>Mai</strong>l oder telefonisch gerne<br />

zur Verfügung.<br />

Trägerverein RoadRanger<br />

Sekretariat<br />

Wölflistrasse 5 3006 Bern<br />

Telefon 031 370 85 62<br />

office@roadranger.ch<br />

www.roadranger.ch


POLITIK & RECHT<br />

DAS SAGEN DIE EXPERTEN<br />

Rechtsratgeber<br />

§<br />

Gewährleistung und Garantie<br />

Beim Kauf von Fahrzeugen stellt sich regelmässig die Frage, wie lange Garagistinnen und Garagisten für<br />

auftretende Mängel verantwortlich gemacht werden können. Wichtig ist vor allem die Unterscheidung,<br />

ob Gewährleistungs- oder Garantieansprüche bestehen. Noemi Wyss und Tahir Pardhan<br />

Noemi Wyss, juristische Mitarbeiterin Rechtsdienst.<br />

Tahir Pardhan, Leiter Rechtsdienst & Politik.<br />

Im Alltag werden diese Begriffe zwar oft synonym verwendet, sie<br />

weisen aber in Wirklichkeit einige grundlegende Unterschiede auf.<br />

Das Eine stellt einen gesetzlichen Anspruch dar, das Andere ist<br />

wiederum eine freiwillige vertragliche Vereinbarung.<br />

Vorab ist zu definieren, was überhaupt unter einem Mangel zu verstehen<br />

ist. Ein Mangel liegt einerseits dann vor, wenn eine vertraglich<br />

zugesicherte Eigenschaft fehlt, also zum Beispiel dann, wenn das<br />

Fahrzeug nicht diejenige Innenausstattung aufweist, die vereinbart<br />

wurde. Ein Auto ist andererseits auch dann mangelhaft, wenn seine<br />

Fahrtüchtigkeit komplett aufgehoben oder erheblich eingeschränkt<br />

ist (Art. 197 Abs. 1 OR). Mit anderen Worten ist ein Mangel eine Abweichung<br />

vom Ist- zum Sollzustand, der schon bei Vertragsabschluss<br />

bestanden hat. In diesem Fall haben Kundinnen und Kunden, je nach<br />

Kaufvertrag, unterschiedliche Möglichkeiten, dagegen vorzugehen.<br />

Besteht keine vertragliche Regelung, können Kunden die Sachgewährleistung<br />

geltend machen. Dazu ist das Fahrzeug nach Erhalt<br />

ordnungsgemäss zu prüfen und offensichtliche Mängel sind sofort<br />

zu rügen. Ob eine Rüge rechtzeitig erfolgte, bestimmt sich nach<br />

dem Einzelfall, in der Regel wird aber das Verstreichen von wenigen<br />

Werktagen für die Vornahme der Prüfung und Rüge vom Bundesgericht<br />

als rechtzeitig angesehen. Auch ein versteckter Mangel,<br />

der bei Übergabe der Sache noch nicht erkennbar war, muss nach<br />

dessen Entdeckung rechtzeitig gerügt werden. Nur dann steht Kunden<br />

das Wahlrecht zwischen der Wandelung (Rückgabe des Fahrzeugs)<br />

oder der Minderung (Erstattung des Minderwerts des Autos<br />

gegenüber einem mängelfreien Fahrzeug) offen (Art. 205 Abs. 1 OR),<br />

ansonsten gilt die Sache als genehmigt. Wird eine Wandelung<br />

durchgeführt, ist für den bisher bezogenen Nutzen des Wagens eine<br />

Entschädigung vonseiten des Käufers zu bezahlen, deren Berechnung<br />

meist in Rappen pro Fahrkilometer vereinbart wird. Gleichzeitig<br />

muss die Verkäuferin oder der Verkäufer den gezahlten Kaufpreis<br />

samt Zinsen zurückerstatten (Art. 208 OR). Von Gesetzes wegen<br />

besteht, obwohl dies oft angenommen wird, bei Mängeln am Fahrzeug<br />

kein Anrecht auf kostenlose Reparatur oder Nachbesserung.<br />

Die Gewährleistung verjährt mit Ablauf von zwei Jahren seit Ablieferung<br />

des Fahrzeugs (Art. 210 Abs. 1 OR). Diese Frist gilt auch für<br />

versteckte Mängel, die sich unter Umständen erst später zeigen.<br />

Die gesetzliche Gewährleistung kann vertraglich vollständig wegbedungen<br />

oder abgeändert werden. Ein Ausschluss ist übrigens nur<br />

dann unzulässig, wenn er sich auf vertraglich zugesicherte Eigenschaften<br />

bezieht oder wenn die Verkäuferin oder der Verkäufer den<br />

Mangel bei Übergabe des Autos bereits kannte, diesen dem Kunden<br />

aber absichtlich verschwiegen hat (Art. 203 OR).<br />

Eine Garantie hingegen kann nie von Gesetzes wegen bestehen und<br />

basiert immer auf einer freiwilligen, vertraglichen Zusicherung des<br />

Verkäufers/Herstellers. Sie ist meist eine Modifikation der gesetzlichen<br />

Ansprüche und muss nicht zwingend eine Besserstellung der<br />

Käuferin oder des Käufers darstellen. So wird oftmals innerhalb<br />

einer definierten Frist oder einer gewissen Anzahl Fahrkilometern<br />

eine bestimmte Leistung versprochen (häufig kostenlose Reparatur).<br />

Beachten Sie, dass die gesetzliche Gewährleistung auch neben<br />

der vertraglich vereinbarten Garantie bestehen kann, wenn sie<br />

nicht ausdrücklich ausgeschlossen und durch die Garantie ersetzt<br />

wurde. Die Garantie an sich unterliegt aber nicht den gesetzlichen<br />

Regelungen der Gewährleistung und kann ausserhalb dieser gesetzlichen<br />

Schranken frei geregelt werden.<br />

Obwohl ein Kaufvertrag mündlich abgeschlossen werden kann,<br />

empfehlen wir Ihnen dringend, Kaufverträge und damit die Gewährleistungs-<br />

und Garantiebestimmungen schriftlich zu regeln. Grundsätzlich<br />

können die spezifischen Bestimmungen auch in den AGB<br />

untergebracht werden. Da es aber sein kann, dass in Einzelfällen die<br />

AGB nicht gültiger Bestandteil des Vertrages werden, ist es besser,<br />

die Bestimmungen im eigentlichen Vertrag selbst aufzunehmen. Auf<br />

diese Weise können Beweisschwierigkeiten umgangen werden.<br />

•<br />

Nützliche Musterkaufverträge zum Erwerb finden Sie hier:<br />

agvs-upsa.ch/de/shop/electric-forms/-0<br />

66<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


SPONSORED CONTENT<br />

JobCloud Blog<br />

Im JobCloud Blog finden Sie spannende<br />

Tipps und Tricks rund um die Erstellung von<br />

Stelleninseraten, Recruiting und Interviewführung<br />

sowie einen ausführlicheren Bericht<br />

zu unserer Reise zur Lohntransparenz.<br />

Mit Weiterbildung die<br />

Job- und Karrierechancen steigern<br />

Je höher die berufliche Qualifikation, desto höher sind die Chancen auf einen gut bezahlten Job oder dafür,<br />

die Karriereleiter weiter nach oben zu steigen. Je nach Beruf, Schulausbildung und Neigungen kommen<br />

unterschiedliche Weiterbildungsmöglichkeiten in Betracht.<br />

Allen, die über einen niedrigeren Schulabschluss<br />

verfügen, empfiehlt sich, die gymnasiale<br />

Maturität oder Berufsmaturität zu erwerben.<br />

Mit der Matura kann ein Studium an<br />

Universitäten oder Fachhochschulen belegt<br />

werden <strong>–</strong> auch berufsbegleitend. Es besteht<br />

die Möglichkeit eines Präsenz- oder Fernstudiums.<br />

Die Fernfachhochschule Schweiz zum<br />

Beispiel bietet eidgenössisch anerkannte Studiengänge<br />

sowie Weiterbildungen an. Vorteil<br />

der berufsbegleitenden Weiterbildung ist, dass<br />

währenddessen keine finanziellen Einbussen<br />

wegen Aufgabe des Jobs bestehen.<br />

Berufsleute, die eine höhere Berufsbildung<br />

anstreben, können sich beispielsweise an<br />

den höheren Fachschulen, in Kursen von Bildungsinstituten,<br />

Bildungszentren und Berufsverbänden<br />

weiterqualifizieren. Ebenso bietet<br />

die Schweizer Industrie- und Handelskammer<br />

(SIHK) viele verschiedene Kurse, Schulungen<br />

und Seminare an.<br />

So können sowohl Fachkenntnisse im jeweiligen<br />

Beruf vertieft als auch Führungseigenschaften<br />

erworben werden. Ein eidgenössisch<br />

anerkannter Abschluss ist die Berufsprüfung,<br />

die in einem Fachausweis dokumentiert wird.<br />

Danach kann eine höhere Fachprüfung als<br />

Weiterbildungsqualifikation absolviert werden.<br />

Diese Prüfung, die mit einem eidgenössischen<br />

Diplom attestiert wird, befähigt dazu,<br />

anspruchsvollere Tätigkeiten mit Führungskompetenzen<br />

zu begleiten. Prüfungsträger der<br />

eidgenössischen Prüfungen sind die Organisationen<br />

der Arbeitswelt (OdA).<br />

Wer im derzeit ausgeübten Beruf nicht glücklich<br />

ist, kann eine Umschulung in Betracht<br />

ziehen. Diese ist in der Regel selbst zu finanzieren,<br />

es sei denn, die Umschulung findet im<br />

Rahmen einer dualen Ausbildung statt. Hierbei<br />

trägt der Arbeitgeber die Ausbildung zum<br />

Teil. Eine weitere Alternative ist ein Quereinstieg<br />

in einen nicht erlernten Beruf. Viele<br />

Unternehmen bieten gerade im Hinblick auf<br />

den Fachkräftemangel zunehmend Jobs für<br />

Quereinsteiger an.<br />

Welche Weiterbildung auch immer jede:r Einzelne<br />

anstrebt, in Zeiten des beruflichen, technischen<br />

und gesellschaftlichen Wandels ist<br />

Weiterqualifikation wichtiger denn je.<br />

Auf JobCloud und jobs.ch findest du weitere<br />

nützliche Ratschläge zu Weiterbildung, Lohntipps<br />

und der Suche nach deinem Traumjob.<br />

Über JobCloud<br />

JobCloud ist das führende digitale Unternehmen<br />

im Schweizer Stellenmarkt und bietet<br />

eine Vielzahl an innovativen Rekrutierungslösungen.<br />

Das Portfolio umfasst renommierte<br />

Jobportale wie jobs.ch, jobup.ch und<br />

JobScout24.ch sowie die Bereiche JobCloud<br />

HR Tech und JobCloud HR Services.<br />

•<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> 67


BILDUNG<br />

Bildungsserie: Strategien gegen den Arbeitskräftemangel<br />

Wenn Frauenpower den<br />

Unterricht aufmischt<br />

Es ist ein erfreuliches Bild, das sich derzeit am Weiterbildungszentrum wbz in Lenzburg AG zeigt. Drei Frauen<br />

sitzen in der gleichen Klasse und gehen den Weg zur Automobildiagnostikerin mit eidgenössischem<br />

Fachausweis. Beim Gespräch zeigt sich rasch: Sie glänzen im Autogewerbe mit ganz eigenen Stärken. Cynthia Mira<br />

Es ist ein Fakt: Frauen sind erwünschte und noch immer viel zu<br />

selten gesehene Fachkräfte im Autogewerbe. Das zeigt auch ein<br />

Blick in die jährliche Statistik der Lehrabgänger: Nur wenige Absolventinnen<br />

stürzen sich in einen der spannenden Autoberufe. Glücklicherweise<br />

sind es aber immer mehr. So haben sich auch die drei heute<br />

20-jährigen Talente Eliana Züger, Mirjam Meier und Livia Dolder einst<br />

für die Autowelt entschieden. Alle absolvierten während der Schule<br />

diverse Schnupperlehren. Schnell war klar: Die Ausbildung zur Automobil-Mechatronikerin<br />

soll es werden.<br />

Ein viel zu seltenes, aber erfreuliches Bild:<br />

Eliana Züger, Mirjam Meier und Livia Dolder<br />

sind die Automobildiagnostikerinnen von<br />

morgen. Fotos: AGVS-Medien<br />

68<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


BILDUNG<br />

«Ich finde es immer wieder rührend, wenn sich ältere Frauen bei uns<br />

im Betrieb so sehr freuen, dass wir das überhaupt machen dürfen»,<br />

sagt Eliana Züger. Diesen Kundenkontakt findet sie besonders schön.<br />

«Die Frauen in dieser Generation können sich gar nicht vorstellen,<br />

dass es völlig normal ist, dass wir im Autogewerbe tätig sind. Das<br />

gab es damals einfach nicht.» Hindernisse sehe sie im Alltag keine.<br />

Weiterbildungsmöglichkeit als wichtiges Kriterium<br />

Auch die körperliche Konstitution bringt durchaus Vorteile mit sich,<br />

wie amüsante Beispiele aus dem Berufsalltag des Frauenpower-Teams<br />

zeigen. «Mein Chef sagt manchmal, ich habe einfach drei Gelenke<br />

mehr als er», sagt die Ostschweizerin weiter und lacht. Livia kann das<br />

bestätigen: «Ich wurde in der Werkstatt schon mehrmals gefragt, ob<br />

ich kurz etwas lösen kann, weil ich feinere Hände habe. Damit kann<br />

man sich am Getriebe besser vorbeischlängeln.» Grundsätzlich würden<br />

sie gewisse Dinge ganz einfach anders erledigen als ihre männlichen<br />

Kollegen. Eliana Züger ergänzt: «Und wenn es um die Kraft geht,<br />

arbeiten wir mehr aus den Beinen als aus den Armen.» Die Frage, ob<br />

sie überhaupt mit einem Reifen umgehen könne, musste sich Mirjam<br />

Meier in ihrer Karriere dennoch schon anhören.<br />

Motto learning by doing angeeignet<br />

hat», bestätigt Eliana<br />

Züger. Das sei im Betrieb aber<br />

oftmals eine gute Ergänzung.<br />

Livia Dolder meint dazu: «Oft<br />

hilft gerade auch das Knowhow<br />

von früheren Systemen<br />

weiter. Ältere Mitarbeitende<br />

haben ein Grundwissen, das<br />

sie uns vermitteln können.<br />

Und so lassen sich mit Blick<br />

Automobildiagnostiker:in<br />

mit eidg. Fachausweis<br />

Hier finden Sie alle Informationen<br />

zur Weiterbildung<br />

auf ältere Systeme gewisse Dinge ableiten und besser verstehen. Die<br />

neuen Systeme mit der ganzen Elektrik sind nicht immer einfacher<br />

aufgebaut.» Aber es bleibe immer spannend.<br />

Grundsätzlich haben die drei auch eine Botschaft an jene jungen<br />

Frauen, die in ihre Fussstapfen treten. Livia Dolder sagt: «Lasst euch<br />

nicht abhalten, wenn euch besonders auch die Technik während der<br />

Schnupperlehre bereits gefällt. Die Ausbildung lohnt sich!»<br />

•<br />

Sie sagt: «Ich wollte immer eine Lehre machen, bei der ich weiss,<br />

dass mir auch Weiterbildungen offenstehen.» Das sei ein wichtiges<br />

Kriterium bei der Auswahl gewesen. Auch für ihre Kollegin Eliana<br />

war schnell klar, dass sie nach der Lehre weitermacht. Aber: «Die Ausbildung<br />

zur Diagnostikerin ist schon heftiger von den Anforderungen<br />

her. Wir gehen tiefer in die Themen rein. Auch in solche, die man in<br />

der Grundbildung nur gestreift hat.» Das Niveau sei höher. Den Weg<br />

würde sie aber jederzeit wieder einschlagen.<br />

Pflichtbewusster im Unterricht<br />

Verläuft alles nach Plan, sind die drei bereits im Herbst 2025 fertig.<br />

Davor warten Modulprüfungen. Im Unterricht selbst <strong>–</strong> dieser findet<br />

immer einmal in der Woche statt <strong>–</strong> zeigen Standortbestimmungen,<br />

ob sie den Inhalten folgen konnten. Notendruck bestehe derzeit keiner.<br />

Die Chancen für einen erfolgreichen Abschlusses stehen gut. Das<br />

bestätigt auch Hermann Gallati, Lehrer im wbz in Fahrzeugtechnik,<br />

der seit über 20 Jahren unterrichtet. «Die Ansprüche sind höher als<br />

früher. Aber man merkt im Unterricht, dass Frauen oft einfach pflichtbewusster<br />

dabei sind», sagt er. Eliana Züger findet hierzu eine Begründung:<br />

«Das ist vielleicht ein Unterschied: Wenn man sich als Frau für<br />

solch einen Berufszweig entscheidet, dann will man es auch wirklich<br />

wissen.»<br />

Dass der Wandel in der Branche auch weiterhin stetiges Lernen erfordert,<br />

ist den Dreien bewusst. Es sei eine Vielfältigkeit, die sie schätzen<br />

würden. «Derzeit haben wir mehr mit Verbrennungsmotoren zu tun,<br />

aber natürlich erfordert der richtige Umgang mit E-Autos auch Hochvolt-Kurse»,<br />

sagt Mirjam Meier. Eigentlich sei dies aber völlig normal;<br />

In der Autobranche hat es immer schon Wandel gegeben und es sind<br />

neue Systeme und Ideen dazugekommen.<br />

«Lasst euch nicht abhalten»<br />

Wie sehr dies der Fall ist, zeigt sich im Austausch mit älteren Mitarbeitenden.<br />

«Wenn man die Ausbildung zum Diagnostiker vor 20 Jahren<br />

machte, arbeitete man mit älteren Systemen, die wir in der Form gar<br />

nicht mehr kennen. Umgekehrt lernen wir heute Dinge, die sich die<br />

ältere Generation nicht in der Theorie, sondern in der Praxis nach dem<br />

Weitere Informationen:<br />

Telefon 062 885 39 02<br />

www.wbzlenzburg.ch<br />

Infoabend<br />

Daten/Anm.<br />

Automobildiagnostiker:in, eidg. FA<br />

Start: 4. September <strong>2024</strong> (4 Semester)<br />

Infoabend: 13. Juni <strong>2024</strong>, 18.00 Uhr *<br />

Spezialist:in für alternative Fahrzeugantriebe,<br />

Zertifikat wbz<br />

Start: 9. September <strong>2024</strong> (2 Semester)<br />

Infoabend: 13. Juni <strong>2024</strong>, 18.00 Uhr *<br />

Techn. Kaufmann/-frau, eidg. FA<br />

Start: 12. August <strong>2024</strong> (4 Semester)<br />

Infoabend: 13. Juni <strong>2024</strong>, 18.00 Uhr *<br />

Hochvolt-Zertifizierung mit Kompetenznachweis<br />

AGVS/Electrosuisse<br />

K1: Freitag/Samstag, 30. u. 31. August <strong>2024</strong><br />

Gas 1 mit Kompetenzausweis AGVS<br />

Freitag, 29. November <strong>2024</strong><br />

Gas 2 mit Kompetenzausweis AGVS<br />

Samstag, 30. November <strong>2024</strong><br />

* online Infoabend - kostenlos und unverbindlich,<br />

Anmeldung erforderlich<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> 69<br />

Autoinside, 91x131, 03.05.24.indd 1 04.04.<strong>2024</strong> 15:48:18


BILDUNG<br />

Brigitte Hostettler<br />

prägte über viele<br />

Jahre die Welt der<br />

Autoberufe mit.<br />

Sie sagt: «Diese<br />

Bausteine, die es<br />

heute für die jungen<br />

Berufsleute im<br />

Bildungswesen gibt,<br />

sind grossartig.»<br />

Foto: AGVS-Medien<br />

35 Jahre Einsatz für die Berufsbildung<br />

Danke, Brigitte Hostettler!<br />

Eigentlich wollte Brigitte Hostettler genau ein Jahr beim AGVS bleiben. Sie machte in jungen Jahren eine<br />

Umschulung und suchte eine Nebentätigkeit, um etwas Geld zu verdienen. Nun überreichte ihr der AGVS<br />

im April Blumen zu ihrem 35-Jahr-Jubiläum. Noch immer ist ihre Motivation ungebrochen. Um die erste<br />

Prüfung zu unterstützen, die bei den Kaufleuten im Jahr 2026 unter der neuen Bildungsverordnung sattfindet,<br />

verschiebt sie sogar ihre Pensionierung. Cynthia Mira<br />

Kein Wunder, ist Brigitte Hostettler oft<br />

die erste Anlaufstelle, wenn Fragen zu<br />

den verschiedensten Berufsfeldern im Autogewerbe<br />

auftauchen. Niemand dürfte die historische<br />

Entwicklung, die die Lehrgänge zu<br />

dem gemacht haben, was sie heute sind, so<br />

gut kennen wie sie. Sie kennt die Entscheidungswege.<br />

Mehr noch, sie hat diese massgeblich<br />

mitgeprägt. «Manchmal macht mich<br />

das Wissen, dass ich gewisse Fingerabdrücke<br />

hinterlasse, schon etwas stolz», sagt sie.<br />

Sie sei in viele Projekte involviert gewesen.<br />

Die Berufsbildung sei ein spannendes Feld,<br />

wenngleich herausfordernd. Sie habe es immer<br />

gerne gemacht.<br />

Für viele mag es unvorstellbar sein, wie Hostettler<br />

zu Beginn ihrer AGVS-Karriere noch an<br />

einem riesigen, klobigen IBM-Schreibapparat<br />

sass und Berichte für das damalige Garagenheftchen<br />

schrieb. Später arbeitete sie bei der<br />

Einführung der Weiterbildung zum:r Diagnostiker:in<br />

mit und prägte die Grundbildungen<br />

im Detailhandel und bei den Kaufleuten. Ursprünglich<br />

gab es im Autogewerbe nur die<br />

Lehren zum:r Automechaniker:in und zum:r<br />

Automonteur:in und die Meisterprüfung.<br />

Letzteres ist heute die diplomierte Ausbildung<br />

zum:r Betriebswirt:in.<br />

70<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


BILDUNG<br />

Die Einzelkämpferin schlug diverse<br />

Jobangebote aus<br />

Hostettler erinnert sich und sagt mit einem<br />

Schmunzeln: «Der Tonfall war damals noch<br />

anders, ich wusste beispielsweise, dass ich<br />

mich beim Technischen rauszuhalten hatte.<br />

Das gehörte in das Aufgabenfeld der männlichen<br />

Kollegen, da musste man als Frau vorsichtig<br />

sein.» Sie freue sich über den Umstand,<br />

dass sich das gewandelt hat.<br />

Die Einzelkämpferin, wie sie sich in Bezug<br />

auf Arbeit selbst beschreibt, hat mitunter<br />

den Shift von Reglementen in die Praxis ermöglicht.<br />

Zudem hat sie sämtliche Digitalisierungsschritte,<br />

den Aufbau von Datenbanken<br />

und später die Einführung der Berufsmeisterschaften<br />

mitgestaltet. Dann kam die Gründung<br />

des AGVS-Frauenseminars hinzu. «Das<br />

Aufgabenfeld wurde immer grösser, genau<br />

wie das Team», sagt sie. Zehn Leute seien sie<br />

damals an der Mittelstrasse in Bern gewesen,<br />

eine ganz andere Welt. Jetzt stünden rund 40<br />

Personen in der Mobilcity im Einsatz.<br />

Olivier Maeder<br />

bedankt sich bei<br />

Brigitte Hostettler<br />

mit Blumen für<br />

ihren Einsatz.<br />

Während ihrer Laufbahn beim AGVS habe sie<br />

auch diverse Angebote, die ihr in der Zeit gemacht<br />

wurden, ausgeschlagen und blieb der<br />

Mobilcity treu. «Man hat mir von Beginn an<br />

ein grosses Vertrauen entgegengebracht, ich<br />

arbeitete selbstständig, das war ein Privileg»<br />

sagt sie.<br />

Im Vergleich zu anderen Branchen könne<br />

sie wirklich sagen, dass der AGVS in Sachen<br />

Bildungswesen sehr gut aufgestellt sei. «Die<br />

Berufsbildung hat ein Fundament», erklärt<br />

sie. Mit der Entwicklung ist sie ebenfalls<br />

zufrieden. Eine inhaltliche Weiterentwicklung<br />

im Autogewerbe sei unerlässlich. «Wir<br />

brauchen in der Garage Leute, die Dienstleistungen<br />

verkaufen können. Es geht längst<br />

nicht mehr um Ersatzteile oder Logistik. Die<br />

neue Grundbildung im Detailhandel Sales<br />

und der neu positionierte Bildungsweg im<br />

After-Sales sowie die neue kaufmännische<br />

Grundbildung bringen hier immense Chancen<br />

für die Zukunft.» Man dürfe gespannt<br />

sein, und sie sei es auch.<br />

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Für bestmögliche Luftqualität<br />

im Fahrzeuginnenraum<br />

Der FILTER+pro von Bosch wirkt effektiv<br />

gegen Viren, Bakterien, Schimmel,<br />

Feinstaub und neutralisiert Allergene<br />

sowie schädliche Gase.<br />

www.Bosch-Garagenwelt.ch


BILDUNG<br />

Hier herrscht ein<br />

gesunder Teamgeist.<br />

Die Auto Birrer AG<br />

lädt immer wieder<br />

zum Feierabendbier<br />

und zu verschiedenen<br />

Events für die Mitarbeitenden<br />

ein. Über<br />

Fachkräftemangel<br />

kann sich Geschäftsführer<br />

Andreas Birrer<br />

aufgrund seiner Strategie<br />

nicht beklagen.<br />

Bildungsserie: Strategien gegen den Arbeitskräftemangel<br />

Wo das Team entscheidet,<br />

wer die Stelle bekommt<br />

Die Auto Birrer AG in Sursee LU kann noch immer auf ganz normales Stellenmarketing setzen.<br />

Von Fachkräftemangel kann hier keine Rede sein. Unter anderem setzen die Mitarbeitenden auf die<br />

vielfältigen Weiterbildungen innerhalb des Autogewerbes. Cynthia Mira<br />

Wer die Garage Auto Birrer in Sursee<br />

LU betritt oder die Website des Hyundai-Spezialisten<br />

inspiziert, merkt gleich: Hier<br />

kommen junge Fachkräfte auf ihre Kosten. Die<br />

Firma vergibt Chancen. Derzeit sind sieben<br />

Lernende in unterschiedlichen Positionen angestellt.<br />

«Das Angebot an Lehrstellen gehört<br />

schlicht zur DNA der Firma», sagt Inhaber Andreas<br />

Birrer gelassen. «Wir haben immer schon<br />

Leute ausgebildet. Ich sehe das auch als die<br />

Pflicht einer jeden Garage an.» Jeder Betrieb,<br />

der es möglich machen könne, solle Nachwuchsförderung<br />

betreiben. «Es geht um die<br />

Fachkräfte der Zukunft.» Lässig tritt kurz darauf<br />

auch der aktuelle Vize-Europameister Fabio<br />

Bossart in den Showroom zum Gespräch. Zur<br />

Erinnerung: Er holte an den EuroSkills 2023 in<br />

Polen den zweiten Rang. Sein Gesicht ziert bei<br />

den Birrers nach wie vor die Fensterscheibe.<br />

«Wir profitierten von seinem Erfolg, klar, aber<br />

der Ruhm geht auch schnell wieder vorbei»,<br />

sagt Andreas Birrer dazu. Nichtsdestotrotz: Sie<br />

hätten gute PR betreiben können und seien<br />

nach wie vor stolz auf ihn.<br />

Schneller die Diagnose gestellt<br />

Weil Bossart mit seinen jungen 22 Jahren<br />

bereits zu alt für eine weitere Berufsmeisterschaft<br />

ist, tritt derzeit sein Berufskollege Nevio<br />

Bernet in seine Fussstapfen. Der Schweizer<br />

Meister aus Luzern tritt gemeinsam mit<br />

der Bernerin Sophie Schumacher an den<br />

WorldSkills im Herbst <strong>2024</strong> in Lyon FR an.<br />

Bossart freut sich darüber. Für ihn bedeute<br />

dieser Umstand etwas ruhigere Zeiten, wie er<br />

sagt. Wobei: Er steckt mitten in der Weiterbildung<br />

zum Automobildiagnostiker. Die Abschlussprüfungen<br />

finden diesen Herbst statt.<br />

Sein Fazit zu diesem Karriereschritt: «Alles<br />

tipptopp.» Die Ausbildung befähige ihn dazu,<br />

noch schneller die richtigen Diagnosen zu<br />

stellen und Fehler zu beheben. «Es geht viel<br />

tiefer in die Materie und hilft mir so im Werkstattalltag.»<br />

Einen komplett anderen Weg innerhalb der<br />

Autobranche hat sein Arbeitskollege Janik<br />

Wallimann eingeschlagen. Auch ihn haben<br />

während der Schulzeit die Technik und das<br />

Auto fasziniert. Insbesondere die Formel 1<br />

hat es dem Obwaldner angetan. Nach seiner<br />

Lehre als Automobil-Mechatroniker hängte er<br />

allerdings zuerst eine KV-Lehre an, um sich<br />

danach noch als Automobil-Verkaufsberater<br />

weiterzubilden. Ein spannender Rucksack,<br />

von dem die Auto Birrer AG profitiert. «Ich<br />

fühle mich beruflich angekommen, ich mag<br />

den Kontakt mit den Menschen und dass ich<br />

für jeden Kunden ein besonderes Erlebnis<br />

schaffen kann», so der 27-Jährige. Die Lehre<br />

in der Werkstatt würde er dennoch wieder<br />

absolvieren. «Dieses Know-how kommt mir<br />

in jeder Hinsicht zugute. Zusätzlich verstehe<br />

ich dank den Weiterbildungen viel mehr über<br />

das Vertragswesen und dergleichen.»<br />

Lieber eine Fachperson mit wenig<br />

Erfahrung<br />

Der junge Mann kam auf herkömmlichen Wegen<br />

zur Auto Birrer AG. Will heissen: Er hatte<br />

sich mit seinen Unterlagen auf eine normal<br />

ausgeschriebene Stelle beworben <strong>–</strong> kein Social<br />

Media, kein Vitamin B. Noch immer können<br />

72<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


BILDUNG<br />

Jetzt informieren<br />

Hier finden Sie alle Details zu den<br />

Weiterbildungen<br />

Automobil-Verkaufsberater:in<br />

mit eidg. Fachausweis<br />

Online-Infoveranstaltung am<br />

13. Juni<br />

Viele Wege führen im Autogewerbe<br />

nach Rom. Bestes<br />

Beispiel: Die unterschiedlichen<br />

Positionen der Mitarbeitenden<br />

und Lernenden in der Auto<br />

Birrer AG in Sursee LU.<br />

Automobildiagnostiker:in mit<br />

eidg. Fachausweis<br />

Alle Infoveranstaltungen und kommende<br />

Lehrgänge finden Sie auf den Seiten 84-85.<br />

Andreas Birrer und sein Team auf normales<br />

Stellenmarketing setzen. Die Bewerbungen<br />

trudeln ein. Von Fachkräftemangel ist in diesem<br />

Betrieb nicht viel zu spüren. In Sachen<br />

Lehrstellen und Schnuppertage arbeiten sie<br />

zudem mit Schulen zusammen. Weiter würden<br />

auch Mitarbeitende belohnt, die jemanden<br />

anwerben. Worauf Birrer weniger als<br />

früher eingeht: wenn Kunden ihm Lernende<br />

vermitteln. «Das schafft gewisse Verbindlichkeiten,<br />

die nicht immer gut sind», sagt er.<br />

Wobei er auch sagen könne, dass er auf diese<br />

Weise ebenfalls schon auf gute Fachkräfte<br />

habe zählen können.<br />

«Für uns ist Janik derzeit ein Glücksfall. Ich<br />

habe es allgemein lieber, wenn jemand ganz<br />

neu startet und nicht schon viele Jahre Erfahrung<br />

mitbringt. Das gilt besonders für eine<br />

Stelle als Verkäufer», sagt er. Sonst heisse es<br />

schnell, dass man dies und jenes schon immer<br />

so gemacht habe. «Flexibilität ist wichtig,<br />

heute mehr denn je.» Erfahrungen seien<br />

dann als Verkaufsleiter wichtig. Es sei ein<br />

Prozess, jemanden einzuführen und zu begleiten.<br />

«Klar muss man Zeit investieren, aber<br />

es lohnt sich.» Für den Garagisten ist zudem<br />

klar, dass nicht nur er über neue Fachkräfte<br />

im Betrieb entscheidet. «Am Ende hat das<br />

Team das letzte Wort. Gerade in der Werkstatt<br />

entscheidet das Personal darüber, wer<br />

am Ende die Stelle bekommt.»<br />

•<br />

KOMPRESSOR<br />

BLINKLEUCHTE<br />

HAUPTSCHEINWERFER<br />

KÜHLER<br />

KONDENSATOR<br />

WASCHWASSERDÜSEN<br />

NEBELSCHEINWERFER<br />

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ALLES ERHÄLTLICH IN IHRER ESA<br />

Zusammen sind wir stark<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> 73


BILDUNG<br />

Elektromobilität im Verkauf<br />

Gerüstet für die Zukunft<br />

des Autohandels<br />

Die Autobranche erlebt einen revolutionären Wandel hin zur E-Mobilität und zu alternativen Antriebsformen.<br />

Doch wie können Garagen diese Entwicklung gewinnbringend für ihr Geschäft nutzen? Ein spannendes<br />

Webinar von zweimal 90 Minuten liefert Antworten auf diese Fragen. Ilir Pinto<br />

Elektromobilität<br />

wird zu einem immer<br />

wichtigeren Bestandteil<br />

des Strassenverkehrs.<br />

Foto: Shutterstock<br />

Elektromobilität und weitere alternative<br />

Antriebsformen werden nicht nur<br />

zu einem immer wichtigeren Bestandteil des<br />

Strassenverkehrs, sie sind auch prägend für<br />

die Anforderungen und Bedürfnisse der Kundinnen<br />

und Kunden. Für Garagen bedeutet<br />

dies: Eine rasche Anpassung an neue Technologien<br />

und Geschäftsmodelle ist nötig.<br />

Um Inhaber:innen, Gechäftsleiter:innen, Verkaufsleiter:innen<br />

und Verkäufer:innen fit für<br />

diese Zukunft zu machen, hat der AGVS das<br />

Webinar «Elektromobilität im Verkauf» ins<br />

Leben gerufen. In zweimal 90 Minuten werden<br />

gemeinsam die Fragen erörtert, die den<br />

Autohandel von morgen bestimmen werden.<br />

Elektromobilität als Chance fürs<br />

Autogewerbe<br />

Geleitet von Beat Jenny, einem Verkaufsprofi<br />

und Trainer der Trepos AG, werden nicht nur<br />

die aktuelle Marktsituation und neue Mobilitätsangebote<br />

auf dem Schweizer Automarkt<br />

erkundet, sondern wird auch ein Blick auf die<br />

kommenden Veränderungen geworfen, die<br />

das Autogewerbe prägen werden. Vom Mild-<br />

Hybrid bis zum vollelektrischen Fahrzeug<br />

werden alle wichtigen Technologien behandelt.<br />

Auch Themen wie Lademöglichkeiten,<br />

-infrastruktur und -kosten werden beleuchtet.<br />

Das Ziel ist es, Garagen nicht nur Sicherheit<br />

im Umgang mit dem Thema zu vermitteln,<br />

sondern auch neue Chancen fürs Geschäft<br />

74<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


BILDUNG<br />

Der vollelektrische<br />

Renault<br />

Scenic E-Tech<br />

Electric, der<br />

aktuelle «Car of<br />

the Year», der am<br />

Genfer Autosalon<br />

seine Schweizer<br />

Premiere feierte.<br />

Webinar<br />

Webinar 2 × 90 Minuten «Elektromobilität im<br />

Verkauf»<br />

▪ 21.+28. Juni <strong>2024</strong>, Online<br />

jeweils von 9.00 bis 10.30 Uhr.<br />

Jetzt anmelden<br />

(Plätze begrenzt)!<br />

aufzuzeigen. Und wie dabei Kundeneinwände<br />

zu verstehen und positiv zu behandeln sind.<br />

Von Energie Schweiz unterstützt<br />

Für das Webinar bezahlen Teilnehmende<br />

(AGVS-Mitglied oder Nichtmitglied) <strong>–</strong> dank<br />

der Unterstützung von Energie Schweiz <strong>–</strong> nur<br />

120 Franken zuzüglich MWST (statt 159 Franken<br />

für AGVS-Mitglieder bzw. 209 Franken<br />

für Nichtmitglieder).<br />

Warum engagiert sich EnergieSchweiz hier?<br />

Das Programm des Bundes fördert gemäss gesetzlichem<br />

Auftrag Wissen und Kompetenz<br />

in Energiefragen und bietet gemäss eigenen<br />

Angaben ein Gefäss für die Markterprobung<br />

innovativer Ideen. Mit Information, Beratung,<br />

Aus- und Weiterbildung von Fachkräften sowie<br />

Massnahmen zur Qualitätssicherung verstärkt<br />

das Programm die Wirkung der gesetzlich<br />

verankerten Lenkungs- und Anreizsysteme.<br />

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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> 75<br />

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BILDUNG<br />

Spannende Autoberufe<br />

Die TikTok-Videos des AGVS<br />

Die Autobranche braucht junge Talente. Um auf die Autoberufe aufmerksam zu machen, hat der AGVS<br />

verschiedene Social-Media-Kampagnen lanciert. Die kreativen, trendigen TikTok-Videos sprechen viele<br />

Jugendliche an und wecken grosses Interesse an den spannenden Autoberufen. Ilir Pinto<br />

Die Idee hinter der Kampagne für die Autoberufe<br />

ist simpel und effektiv: TikTok, die<br />

beliebteste Social-Media-Plattform der Jugendlichen,<br />

wird genutzt, um diese dort abzuholen,<br />

wo sie sich online aufhalten (die sogenannte<br />

James-Studie von Swisscom und ZHAW zur<br />

Mediennutzung der Generation Z zeigt, dass<br />

rund zwei Drittel der 12- bis 19-Jährigen regelmässig<br />

auf TikTok unterwegs sind).<br />

Aus diesem Grund haben die AGVS-Bildungsverantwortlichen<br />

seit 2022 mehrere Social-<br />

Media-Kampagnen ins Leben gerufen, um die<br />

junge Generation unter anderem via TikTok<br />

noch besser zu erreichen und auf die vielfältigen<br />

Ausbildungsmöglichkeiten im Autogewerbe<br />

aufmerksam zu machen. Mit der Lehrstellenplattform<br />

Yousty, einem langjährigen<br />

Partner des AGVS, werden Videos produziert,<br />

die sich an aktuellen TikTok-Trends orientieren.<br />

Ob POV-Video («Point of View») oder<br />

humorvolle Clips <strong>–</strong> die Videos sind abwechslungsreich,<br />

unterhaltsam und zeigen die Vielseitigkeit<br />

der Autoberufe.<br />

Reinhard Nutzfahrzeuge AG in Kallnach BE<br />

neues Material für die aktuelle Serie gedreht.<br />

In der neuen Serie vertreten sind Lernende<br />

der Lehren Automobil-Mechatroniker:in EFZ<br />

Fachrichtung Nutzfahrzeuge sowie Automobil-Fachmann/-frau<br />

EFZ, Fachrichtung Nutzfahrzeuge.<br />

Aktuelle Trends aufgreifen<br />

Die neuen Videos greifen erneut Trends auf<br />

und passen diese gekonnt auf die Autoberufe<br />

an. Mit populärer Musik und amüsanten Szenen<br />

werden die Videos zu Hinguckern, die<br />

die Aufmerksamkeit der jungen Zielgruppe<br />

auf sich ziehen. Per Mitte April waren drei<br />

von vier Videos veröffentlicht. Im ersten sind<br />

die beiden Lernenden Loris Wenger, Nutzfahrzeug-Mechatroniker<br />

im dritten Lehrjahr,<br />

und Fabio Marti, Nutzfahrzeug-Fachmann im<br />

dritten Lehrjahr, zu sehen, welche im Video<br />

ihre Finger ausstrecken. Während des Videos<br />

werden zu einem Hip-Hop-Beat Aussagen eingeblendet,<br />

wie zum Beispiel: «Tue einen Finger<br />

nach unten, wenn du in der Lehre schon<br />

Autofahren darfst.» Stimmt die Aussage,<br />

nehmen die Lernenden einen Finger nach<br />

unten <strong>–</strong> entsprechend einem aktuellen Trend<br />

auf TikTok. Das Video endet mit der direkten<br />

Aufforderung: «Bewirb dich auch in der Autobranche!»<br />

Über eine Million Views<br />

Die TikTok-Kampagne des AGVS war auf Anhieb<br />

ein voller Erfolg: Die Videos erreichten<br />

2023 über eine Million Views und generierten<br />

rund 3500 Likes <strong>–</strong> ein klares Zeichen dafür,<br />

dass bei vielen Jugendlichen das Interesse<br />

für die Automobilberufe geweckt wurde. Die<br />

Kampagne wird auch <strong>2024</strong> fortgesetzt: Im Februar<br />

zum Beispiel wurde in der Garage A.<br />

Lale Coban, Leiterin digitales Marketing bei Yousty,<br />

filmt Loris Wenger, Nutzfahrzeug-Mechatroniker im<br />

dritten Lehrjahr bei der Garage A. Reinhard Nutzfahrzeuge<br />

AG in Kallnach BE. Fotos: AGVS-Medien<br />

AEROLIFT - ABARTH - ALFA ROMEO - BANNER - BRIDGESTONE - CASTROL - CFC - CHRYSLER - CONTINENTAL - DAIHATSU - DFSK - DODGE - DUNLO<br />

76<br />

LEXUS - LLUMAR - MG - MICHELIN - MOBIL - MODULA - MOTOREX - MONT BLANC - NOKIAN - NORDRIVE - OSRAM - PACKLINE - PETEX - 4PETS - PIR<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


BILDUNG<br />

begeistern die Generation Z<br />

Im zweiten Video läuft eine Lernende, Amelie<br />

Bapst, Nutzfahrzeug-Mechatronikerin im dritten<br />

Lehrjahr, durch den Betrieb und zeigt mit<br />

dem Finger auf die Berufe in der Automobilbranche<br />

wie Kaufmann/Kauffrau, Detailhandelsfachmann/-frau,<br />

Automobil-Mechatroniker:in<br />

und mehr. Das Video ist witzig vertont<br />

<strong>–</strong> mit einer Frau, die wiederholt sagt: «Look<br />

at this one, look at that one!» («Schau diesen<br />

an, schau jenen an!») TikTok funktioniert mit<br />

Sounds, die beliebt sind und Trends setzen,<br />

und diese kreativen Audios werden geschickt<br />

mit den spannenden Szenen aus dem Autoberufsalltag<br />

kombiniert. Im dritten Video wechselt<br />

einer der Lernenden das Rad eines LKWs<br />

und zeigt, dass dies anders ist als bei einem<br />

Auto. Und in den Kommentaren werden vor<br />

allem Fragen zur Tätigkeit gestellt.<br />

möglichst die ganze Schweiz anzusprechen.<br />

So wird sichergestellt, dass die Botschaft in<br />

allen Landesteilen ankommt.<br />

•<br />

Foto: TikTok / Ilustration: Shutterstock.<br />

Ziel erreicht und übertroffen<br />

Per 12. April <strong>2024</strong> haben die ersten drei von<br />

vier Videos der neuen Serie allein auf Tik-<br />

Tok insgesamt 322276 Views generiert <strong>–</strong> also<br />

erneut ein grosser Erfolg. Insbesondere<br />

das dritte Video startete auch auf Instagram<br />

durch: mit über 16 000 Views<br />

per Redaktionsschluss Mitte April.<br />

Die TikTok-Kampagne des AGVS<br />

zeigt, wie Social Media genutzt<br />

werden kann, um den Nachwuchs<br />

für die Branche zu<br />

begeistern. Die Videos sind<br />

in Deutsch und Französisch<br />

verfügbar, um<br />

(v. l. n. r.) Lale Coban, Leiterin digitales Marketing<br />

bei Yousty, Fabio Marti, Nutzfahrzeug-Fachmann im<br />

dritten Lehrjahr, und Loris Wenger, Nutzfahrzeug-<br />

Mechatroniker im dritten Lehrjahr bei der Garage A.<br />

Reinhard Nutzfahrzeuge AG in Kallnach BE.<br />

Gespannt auf die Videos?<br />

Hier geht’s zum vielbeachteten<br />

TikTok-Kanal von Autoberufe.ch.<br />

Videos ansehen<br />

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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> 77<br />

@


Sandro Zurbrügg, Skirennfahrer und Automobil-Fachmann EFZ<br />

Erfolgreich auf der Piste<br />

und in der Garage<br />

Der Skirennfahrer Sandro Zurbrügg hat im Winter für Furore gesorgt, erste Weltcup-Punkte gewonnen <strong>–</strong> und<br />

schnuppert nun an der Weltspitze. Zuvor hat der 21-Jährige Berner Oberländer bereits in der Ausbildung<br />

zum Automobil-Fachmann EFZ geglänzt. Andy Maschek<br />

Es liegen sehr intensive Zeiten hinter ihm,<br />

als Sandro Zurbrügg Mitte April an seinem<br />

Wohnort Frutigen BE noch ein paar freie<br />

Stunden geniesst, ehe er für eine Woche in<br />

die Ferien verreist. In den Monaten, besser<br />

Jahren zuvor hat er durchgehend Vollgas gegeben.<br />

Auf den Skipisten, in der Berufslehre<br />

und für die Schweiz, da er im letzten Sommer<br />

zwischen den letzten Saisonrennen und dem<br />

Beginn des Schneetrainings noch die Rekrutenschule<br />

zu absolvieren hatte, jeweils mit<br />

einem nahtlosen Übergang.<br />

Sandro Zurbrügg weiss seit Jahren, dass er als<br />

Skirennfahrer durchstarten will. Ebenso war<br />

für ihn klar, dass er nach neun Schuljahren<br />

eine Luftveränderung braucht und nicht mehr<br />

nur die Schulbank drücken will. Die Sportmittelschule<br />

Engelberg, die viele Skitalente<br />

besuchen, oder eine KV-Lehre waren für ihn<br />

deshalb kein Thema. Stattdessen strebte er<br />

eine handwerkliche Tätigkeit an. «Meine Eltern<br />

und ich haben dann mit der Suche einer<br />

Lehrstelle begonnen; im Idealfall in Frutigen,<br />

um die Reisezeit gering zu halten», erklärt der<br />

21-Jährige. Bei der Firma Wandfluh, die seit<br />

Jahren Ausbildungsplätze für angehende Spitzensportler<br />

anbietet, wäre eine Lehre als Polymechaniker<br />

möglich gewesen. Aber dies war<br />

nicht sein Wunschberuf, da er schon immer<br />

Autofan war und sehen wollte, woran er arbeitet,<br />

statt Teile zu fertigen. «Wir schauten dann<br />

mit Familie Schmid von der Garage Schmid<br />

Waldegg, die wir durch den Skiklub kannten,<br />

ob eine Lehre als Automobil-Fachmann möglich<br />

wäre <strong>–</strong> und am Ende hat es geklappt.»<br />

Schwieriges Zeitmanagement<br />

Eine handwerkliche Lehre ist für Spitzensportler<br />

nicht alltäglich. Und so war es auch<br />

ein Abenteuer für den Lehrbetrieb, wie Paul<br />

Schmid, der Geschäftsführer des AGVS-Mitglieds<br />

Garage Schmid Waldegg, erklärt: «Es<br />

ist sehr aufwendig, denn man wusste ja nie,<br />

wann Sandro genau hier ist. Das Zeitmanagement<br />

hätte ich mir einfacher vorgestellt. Planen<br />

konnte man mit ihm kaum: Plötzlich gab<br />

es wieder eine Trainingspiste und arbeitete<br />

Sandro nicht am Dienstag, sondern am Donnerstag.<br />

Aber für uns hat das so gestimmt.<br />

Zudem hatten wir einen zweiten Lernenden<br />

<strong>–</strong> und Sandro lief quasi nebenbei mit. Er war<br />

einfach da, wenn er da war.» Wichtig war für<br />

Paul Schmid, dass im Betrieb alle den Sonderstatus<br />

Zurbrüggs akzeptierten: «Ich wollte<br />

nicht zu hören bekommen, dass jemand sagt:<br />

‹Jetzt ist der schon wieder nicht hier.› Aber<br />

das hat bestens funktioniert».<br />

Am 9. Dezember 2023 fuhr Sandro Zurbrügg bei seiner<br />

Weltcup-Premiere auf Rang 17. Bild rechts: Die Startnummer 69<br />

dieses Rennens in Val d’Isère hängt nun in seinem Elternhaus in<br />

Frutigen an der Wand. Fotos: GEPA pictures/AGVS-Medien<br />

Sandro Zurbrügg spricht rückblickend von<br />

einer strengen Zeit, in der er Schule und Ausbildung<br />

kombinierte. Nicht nur, wenn er für<br />

Schneetrainings oder Rennen unterwegs war,<br />

sondern auch im Sommer, wenn nach dem<br />

Garagenalltag der Kraftraum oder das Konditionstraining<br />

wartete. Immerhin sei ihm die<br />

Schule relativ leichtgefallen, so Zurbrügg, auch<br />

das Nacharbeiten von verpasstem Stoff oder<br />

das Nachholen von Prüfungen habe gut funktioniert.<br />

Schwierig sei eher die Praxis gewesen,<br />

da er im Winter teilweise nur drei Tage pro<br />

Monat in der Garage arbeiten konnte.<br />

Fortsetzung Seite 80<br />

78<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


BILDUNG<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> 79


BILDUNG<br />

Wobei: Was heisst schon schwierig? Die Möglichkeit,<br />

die Lehre in vier statt drei Jahren zu<br />

absolvieren, musste er gar nicht beanspruchen.<br />

Stattdessen schloss er 2021 wie die<br />

«normalen» Lernenden nach drei Jahren ab<br />

<strong>–</strong> und dies mit der glänzenden Note 5,5!<br />

Sandro Zurbrügg und<br />

sein Lehrmeister Paul<br />

Schmid von der Garage<br />

Schmid Waldegg in<br />

Frutigen BE.<br />

Entsprechend schwärmt auch Garagist Paul<br />

Schmid von seinem einstigen Lernenden, von<br />

Qualitäten wie Disziplin, Biss oder Durchhaltewillen<br />

im Skisport wie der Lehre. «Ihm<br />

musste man einmal etwas sagen, danach nie<br />

mehr. Dann hat es geklappt, fachlich und<br />

menschlich. Beeindruckend war zudem, wie<br />

energisch und zielstrebig er ans Werk ging.<br />

Da hat man auch als Lehrmeister Freude.»<br />

Den Kopf einmal lüften<br />

Die Wertschätzung beruht auf Gegenseitigkeit.<br />

Zurbrügg ist dankbar für die Chance, die er bekam,<br />

und weiss, «dass dies keinesfalls selbstverständlich<br />

ist». Er habe diese Lehrjahre in<br />

bester Erinnerung. «Es hat immer gutgetan,<br />

neben dem Skifahren etwas anderes zu haben,<br />

andere Gesichter zu sehen, in der Garage<br />

zu schrauben oder die Schule zu besuchen.<br />

Und so den Kopf zu lüften, Abwechslung zu<br />

geniessen.» Wertvoll sei auch gewesen, überbetriebliche<br />

Kurse jeweils in jener Gruppe zu<br />

absolvieren, die zeitlich besser passte. Und auf<br />

die Frage nach den grössten Schwierigkeiten<br />

antwortet er: «Das waren tendenziell schon<br />

die Pausen sowie die rennbedingten Abwesenheiten<br />

in der Schule, so dass ich viel selbst<br />

nachholen musste, um für die Prüfungen bereit<br />

zu sein.» Was ihm gelungen ist, wie sich<br />

rückblickend zeigt.<br />

Bei all diesen Absenzen <strong>–</strong> Paul Schmid spricht<br />

von rund einem Jahr, das sein Lernender verpasste<br />

<strong>–</strong> war es irgendwie logisch, dass Zurbrügg<br />

fast nie jenes positive Selbstverständnis<br />

erlangte, das Spitzensportler gemeinhin als<br />

«Flow» bezeichnen und zu immensem Selbstvertrauen<br />

führt. Oder, wie er selbst sagt:<br />

«Wenn es nicht läuft, ist es extrem schwierig.<br />

Wenn es läuft, macht es extrem Spass.»<br />

Dasselbe treffe auch auf die Schule zu, wenn<br />

man mit dem Stoff im Rückstand sei und<br />

DAS SAGEN DIE EXPERTEN<br />

Olivier Maeder,<br />

AGVS-Geschäftsleitung Bereich Bildung<br />

Welche Qualitäten sind nötig, damit Spitzensportlerinnen<br />

und -sportler gleichzeitig eine<br />

technische Berufslehre absolvieren können?<br />

Weshalb sind Lehrbetriebe besonders gefordert?<br />

Olivier Maeder, AGVS-Geschäftsleitung Bereich<br />

Bildung, gibt Antworten auf einige Fragen.<br />

Ein angehender Spitzensportler wie Sandro<br />

Zurbrügg, der eine Berufslehre als Automobil-<br />

Fachmann abschliesst. Das tönt beeindruckend.<br />

Einverstanden?<br />

Ja, definitiv. Das gibt es bei den technischen<br />

Autoberufen sehr selten. Im kaufmännischen<br />

Bereich ist dies eher bekannt, und es lässt sich<br />

auch besser mit der Ausbildung vereinbaren.<br />

Welche Qualitäten zeichnen solche jungen<br />

Menschen in Ihren Augen aus?<br />

Sie gehen konsequent ihren Weg. Sandro wollte<br />

neben dem Spitzensport auch einen Berufsabschluss.<br />

Und zwar nicht irgendeinen, er wollte<br />

einen Beruf in der Autobranche lernen und hat<br />

dies konsequent und mit Erfolg durchgezogen. Da<br />

braucht es einen starken Durchhaltewillen und<br />

Ehrgeiz.<br />

Bei der Kombination Sport/Berufslehre sind<br />

häufige Abwesenheiten normal. Wo sehen Sie<br />

diesbezüglich die grössten Schwierigkeiten für<br />

einen Lernenden?<br />

Dass er trotz der vielen Abwesenheiten noch den<br />

schulischen Stoff verarbeiten und genügend praktische<br />

Erfahrungen im Betrieb sammeln kann.<br />

Aber auch der Lehrbetrieb ist gefordert.<br />

Was muss da speziell beachtet werden?<br />

Gibt es spezielle Anforderungen?<br />

Es braucht die Bereitschaft eines Betriebes, sich<br />

auf ein solches «Abenteuer» einzulassen. Viel Verständnis<br />

und Flexibilität. Zudem muss der Betrieb<br />

eine gewisse Grösse haben, um kurzfristige Absenzen<br />

abfangen zu können.<br />

Erfolgreiche Jungsportler setzen nach dem<br />

Lehrabschluss meist auf den Sport und kehren<br />

frühestens nach zehn oder 15 Jahren auf den<br />

gelernten Beruf zurück. Ist ein Wiedereinstieg im<br />

Autogewerbe nur im Bereich Kunden beratung<br />

oder Verkauf möglich? Oder ist es trotz der<br />

rasanten technischen Weiterentwicklung auch<br />

im technischen Bereich denkbar?<br />

Als Serviceberater und im Verkauf ist dies in<br />

meinen Augen sehr gut möglich. Im technischen<br />

Bereich kommt es schon darauf an, wie lange die<br />

Person nicht mehr in der Branche gearbeitet hat,<br />

da halt die Technologieentwicklung rasant vorwärts<br />

geht. Möglich ist alles, doch im technischen<br />

Bereich wird es für beide Seiten anspruchsvoller.<br />

Bietet der AGVS für Wiedereinsteigende <strong>–</strong><br />

nicht nur für Sportler <strong>–</strong> Kurse an?<br />

Im Verkauf bietet sich da das zehntägige Basisseminar<br />

zum Automobil-Verkaufsberater resp. zur<br />

Automobil-Verkaufsberaterin an. Auch die beiden<br />

Lehrgänge für die beiden Berufsprüfungen mit<br />

eidg. Fachausweis, Automobil-Verkaufsberater und<br />

-Serviceberater sind mit der entsprechenden beruflichen<br />

Erfahrung für Wiedereinsteiger möglich.<br />

Könnten solche Menschen für den Kampf gegen<br />

den Fachkräftemangel wertvoll sein?<br />

Selbstverständlich, jede zusätzliche Arbeitskraft<br />

zählt heute. Zumal wir seit Jahren insbesondere<br />

im Automobilverkauf viele Quereinsteigerinnen<br />

und -einsteiger haben. Es gibt aber auch im Kundendienst<br />

Personen, die Erfahrungen im Kundenkontakt<br />

haben und trotz anderen Branchenkenntnissen<br />

wertvoll für uns sind.<br />

80<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


BILDUNG<br />

die guten Noten fehlten, sei es nicht einfach.<br />

«Aber wenn es funktioniert, ist alles etwas<br />

lockerer.»<br />

Diese positive Dynamik strebt er nun auch<br />

im Skirennsport an, nachdem die vergangene<br />

Saison für ihn einen ganz speziellen Meilenstein<br />

beinhaltete. Im Dezember 2023 durfte<br />

er erstmals überhaupt ein Weltcuprennen bestreiten<br />

<strong>–</strong> und fuhr auf der selektiven Piste<br />

im französischen Val d’Isère im Riesenslalom<br />

mit Rang 17 gleich in die Punkte. Dasselbe<br />

Kunststück gelang ihm später in Österreich,<br />

in Schladming, mit dem 24. Platz. Damit bewies<br />

er das grosse Potenzial, das in ihm steckt<br />

und ihn zu einem Hoffnungsträger für die<br />

Zukunft macht.<br />

In der Weltelite etablieren<br />

Wie jeder aufstrebende Spitzensportler hat<br />

auch Sandro Zurbrügg Pläne, Ziele und Träume.<br />

Zuerst will der Markenkollege von Superstar<br />

Marco Odermatt (der Zurbrügg natürlich auch<br />

als Vorbild dient) seine Startposition im Europacup<br />

verbessern, um so früher oder später um<br />

den Sieg mitfahren zu können. Und die Chancen<br />

im Weltcup packen, erneut Top-30-Resultate<br />

realisieren und punkten. Danach folgt die<br />

Aufgabe, sich in der Weltelite zu etablieren;<br />

dies in seiner aktuellen Paradedisziplin Riesenslalom<br />

und auch im Super-G. Mit 21 Jahren<br />

sind Gedanken ans Leben nach dem Sport weit<br />

weg, dennoch sorgt die abgeschlossene Lehre<br />

für eine wertvolle Sicherheit und kann sich der<br />

Berner Oberländer grundsätzlich vorstellen, irgendwann<br />

einmal in den Beruf zurückzukehren.<br />

Er sagt: «Dann würde ich sicher Weiterbildungen<br />

besuchen, zumal sich der Beruf stetig<br />

weiterentwickelt und ein Wiedereinstieg sonst<br />

nicht einfach so möglich ist. Vor allem auch<br />

wegen immer mehr Elektrofahrzeugen.»<br />

Noch ist das Zukunftsmusik. Zuerst wartet<br />

wieder einmal der Garagenalltag auf Sandro<br />

Zurbrügg. In den nächsten Wochen wird er<br />

bei seinem Lehrbetrieb arbeiten und ein paar<br />

Franken nebenbei verdienen. «Die Türen<br />

stehen für Sandro immer offen», sagt Paul<br />

Schmid über seinen einstigen Lernenden.<br />

«Hoffen wir, dass es ihm im Sport auch so<br />

gut läuft wie bei seinem Lehrabschluss!»<br />

•<br />

Sandro Zurbrügg wird auch in diesem Sommer<br />

wieder in seinem Lehrbetrieb temporär Hand<br />

anlegen. Fotos: AGVS-Medien<br />

INFORMATIONSABEND<br />

FAHRZEUG<br />

RESTAURATOR*IN<br />

MIT EIDG. FACHAUSWEIS ODER<br />

VERBANDSZERTIFIKAT<br />

FACHRICHTUNG AUTOMOBILTECHNIK<br />

WO<br />

AGVS AUSBILDUNGSCENTER SEKTION SOLOTHURN<br />

GEROLAGCENTER OLTEN<br />

INDUSTRIESTRASSE 78<br />

4600 OLTEN<br />

ANMELDUNG<br />

PER QR CODE ODER UNTER<br />

WWW.FAHRZEUGRESTAURATOR.CH<br />

WANN<br />

16. MAI <strong>2024</strong><br />

17. JUNI <strong>2024</strong><br />

JETZT<br />

ANMELDEN<br />

18:00 UHR<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> 81


BILDUNG<br />

AGVS Business Academy<br />

Hier scannen für weitere Informationen:<br />

agvs-upsa.ch<br />

AGVS DIDAKTIKMODULE<br />

LERNENDE SELEKTIEREN<br />

06. Juni <strong>2024</strong>, STFW Winterthur<br />

12. November <strong>2024</strong>, Online<br />

JUNGE ERWACHSENE FÜHREN<br />

UND KRISEN ÜBERWINDEN<br />

29. Oktober <strong>2024</strong>, Lenzburg<br />

INSTRUMENTE DER NEUEN BIVO 2018<br />

EINSETZEN<br />

Warteliste<br />

JUNI<br />

GRUNDMODUL GAS<br />

Der Kurs gibt eine Übersicht über die Gase von<br />

LNG bis Wasserstoff, die heute in der Fahrzeugtechnik<br />

als Treibstoffe eingesetzt werden.<br />

04. Juni <strong>2024</strong>, STFW Winterthur<br />

29. November <strong>2024</strong>, wbz Lenzburg<br />

E-Learning laufend, AGVS-Sektion Zentralschweiz<br />

AGVS FRAUENSEMINAR: WEBINAR<br />

«SOCIAL MEDIA IM AUTOGEWERBE»<br />

Das Frauenseminar gibt’s auch diesen Oktober<br />

wieder. Neu können Frauen schon im Juni<br />

ihr Wissen zum Thema Social Media in einem<br />

eigenen Webinar erweitern.<br />

05. Juni <strong>2024</strong>, Online<br />

BERUFSBILDNER:INNEN-SCHULUNGEN<br />

VON DETAILHANDELSFACHLEUTEN SALES<br />

UND AFTER-SALES<br />

Die Reform der BiVo der Detailhandelsberufe<br />

«Verkauf 2022+» bringt Neuerungen für Lernende<br />

und Berufsbildende in den Betrieben. Als wichtigste<br />

Neuerung ist die Einführung des Lernmediums<br />

«Konvink» zu werten, welches als Lehrmittel<br />

sowie als Lerndokumentation eingesetzt wird.<br />

10. Juni <strong>2024</strong>, Bern<br />

07. Oktober <strong>2024</strong>, STFW Winterthur<br />

BERUFSBILDNER:INNEN-SCHULUNGEN<br />

VON KAUFLEUTEN 2023 IM AUTOMOBIL-<br />

GEWERBE<br />

Im Sommer 2023 trat die neue kaufmännische<br />

Grundbildung «Kauffrau/Kaufmann EFZ» in Kraft.<br />

11. Juni <strong>2024</strong>, Bern<br />

04. September <strong>2024</strong>, STFW Winterthur<br />

INSTRUKTION UND GRUNDLEGENDE<br />

SYSTEMKENNTNISSE ZU HOCHVOLT-<br />

SYSTEMEN IN DER FAHRZEUGTECHNIK<br />

13./14. Juni <strong>2024</strong>, AGVS Bern<br />

14./15. Juni <strong>2024</strong>, ibW Chur<br />

17./18. Juni <strong>2024</strong>, AGVS St. Gallen<br />

19./20. Juni <strong>2024</strong>, BBZG Goldau<br />

03./04. Juli <strong>2024</strong>, AGVS Horw<br />

30./31. August <strong>2024</strong>, wbz Lenzburg<br />

08./09. November <strong>2024</strong>, wbz Lenzburg<br />

Weitere Daten online<br />

MEINE WIRKUNG ALS FÜHRUNGS-<br />

VERANTWORTLICHE:R<br />

Fachlicher Input mit Praxisbezug, Plenumsdiskussion<br />

und individueller Praxistransfer;<br />

kleines Rollenspiel, um Wirkung der Instrumente<br />

zu verstehen und deren Einsatz zu erleben.<br />

18. Juni <strong>2024</strong>, Bern<br />

WEBINAR 2 × 90 MINUTEN <strong>–</strong><br />

ELEKTROMOBILITÄT IM VERKAUF<br />

Rasant entwickeln sich neue Mobilitätsformen,<br />

alternative Antriebsarten und daraus auch<br />

entsprechende Kundenbedürfnisse. In diesem<br />

Training bearbeiten wir Kundenanforderungen im<br />

Bereich der Elektromobilität. Was können wir in<br />

unserem regionalen Markt umsetzen? Was sollten<br />

wir betreffend Alternativ-Mobilität dazu lernen?<br />

21./28. Juni <strong>2024</strong>, Online<br />

AUGUST<br />

BASISSEMINAR FÜR AUTOMOBIL-<br />

VERKAUFSBERATER:INNEN<br />

Automobil-Verkaufsberater:in zu sein, stellt für<br />

viele Personen einen Traumberuf dar. Der AGVS<br />

und Auto-Schweiz bieten allen Interessenten<br />

die Möglichkeit, sich in einem zehntägigen Kurs<br />

umfassend auf ihre zukünftige berufliche Tätigkeit<br />

im Automobilhandel vorzubereiten.<br />

12. bis 23. August <strong>2024</strong>, Bern<br />

DIALOG <strong>–</strong> DAS NEUE MITARBEITER-<br />

GESPRÄCH<br />

Dieser Kurs richtet sich an Führungsverantwortliche,<br />

die ihre Mitarbeitergespräche effizienter<br />

und erfolgreicher gestalten wollen und bereit<br />

sind, sich intensiv mit der Mitarbeiterentwicklung<br />

auseinander zu setzen.<br />

28. August <strong>2024</strong>, Kurscenter Lenzburg<br />

BETRIEBSNOTHELFER: BLS AED SRC<br />

KOMPLETT PLUS FÜR DAS AUTOGEWERBE<br />

Nur wer regelmässig trainiert, kann im Ernstfall<br />

eine wirksame, überbrückende erste Hilfe leisten,<br />

bis die Profis eintreffen.<br />

29. August <strong>2024</strong>, STFW Winterthur<br />

SEPTEMBER<br />

SEMINAR OCCASIONSMANAGEMENT<br />

Wie gelingt die Präsentation? Dieser Kurs richtet<br />

sich an Autoverkäufer, Geschäftsführer und Inhaber.<br />

Profitieren Sie von diesem Zusatzgeschäft.<br />

11. September <strong>2024</strong>, Bern<br />

VERTIEFUNGSMODUL CNG: INSTRUKTION<br />

UND SYSTEMKENNTNISSE FÜR DEN<br />

SICHEREN UMGANG MIT CNG IN DER<br />

FAHRZEUGTECHNIK<br />

Die Teilnehmenden sind in der Lage, Arbeiten an<br />

gasführenden Komponenten von CNG-Fahrzeugen<br />

unter sicheren Voraussetzungen durchzuführen.<br />

11. September <strong>2024</strong>, The Valley Kemptthal (STFW)<br />

30. November <strong>2024</strong>, wbz Lenzburg<br />

OKTOBER<br />

INFORMATIONSVERANSTALTUNG GRUND-<br />

BILDUNG DETAILHANDELSFACHMANN/-<br />

FRAU EFZ AUTOMOBIL SALES<br />

Die Infoveranstaltung richtet sich an interessierte<br />

Betriebe mit wenig oder keinem Vorwissen, die<br />

neu Detailhandelsfachleute EFZ in der Branche<br />

Automobil Sales ausbilden möchten.<br />

02. Oktober <strong>2024</strong>, Hotel Aarau-West<br />

12. November <strong>2024</strong>, Mobilcity Bern<br />

MWST <strong>–</strong> FORTSETZUNGS- UND<br />

VERTIEFUNGSKURS<br />

Der Kurs richtet sich an Personen, die sich vertiefte<br />

Kenntnisse über die Mehrwertsteuer aneignen<br />

möchten und bereits den Grundkurs besucht haben.<br />

10. Oktober <strong>2024</strong>, Winterthur<br />

82<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


BILDUNG<br />

Wichtige Empfehlungen<br />

Verkürzte Grundbildungen<br />

In der Automobilbranche ist die Ausbildung von Fachkräften von entscheidender Bedeutung. Ein Hebel<br />

gegen den Fachkräftemangel sind die verkürzten Grundbildungen vom Automobil-Assistenten zum Automobil-<br />

Fachmann und von der Automobil-Fachfrau zur Automobil-Mechatronikerin. Ilir Pinto<br />

Gemäss diesen sollten Personen mit einem<br />

Eidgenössischen Berufsattest (EBA) oder<br />

einem Eidgenössischen Fähigkeitszeugnis (EFZ)<br />

bestimmte Leistungsaspekte erfüllen, um die<br />

verkürzte Grundbildung in zwei Jahren absolvieren<br />

zu können. Dazu zählt, dass sowohl die<br />

Erfahrungsnote als auch die Schlussnote aus<br />

dem Qualifikationsverfahren (QV) der ersten<br />

Grundbildung mindestens 4,80 betragen. Es ist<br />

wichtig zu betonen, dass in der neuen Grundbildung<br />

zur Berechnung der Erfahrungsnote<br />

keine Noten der früheren Grundbildung berücksichtigt<br />

werden.<br />

Trotz der Möglichkeit, die Ausbildung in<br />

einem verkürzten Zeitraum von zwei Jahren<br />

zu absolvieren, besteht das Risiko, dass Lernende<br />

das QV nicht bestehen, wenn die erforderlichen<br />

Leistungsaspekte nicht erfüllt sind.<br />

Statistiken des AGVS zeigen, dass von allen<br />

Lernenden, die das QV erfolgreich abgeschlossen<br />

haben und eine verkürzte Grundbildung in<br />

Angriff nehmen, etwa 30 Prozent das QV nicht<br />

bestehen. Die Einhaltung der Empfehlungen<br />

für verkürzte Grundbildungen ist nicht nur<br />

für die individuellen Lernenden wichtig, sondern<br />

auch für das gesamte Autogewerbe. Der<br />

AGVS sieht diese verkürzten Ausbildungswege<br />

als wichtigen Zweig, um genügend Fachkräfte<br />

auszubilden und somit der stetig steigenden<br />

Nachfrage nach qualifizierten Mitarbeitenden<br />

gerecht zu werden.<br />

•<br />

Praktische Hilfsmittel für<br />

Lehrbetriebe und Schnuppernde<br />

Um die Entscheidung für eine technische<br />

Grundbildung im Autogewerbe zu vereinfachen,<br />

bietet der AGVS kostenlos ein<br />

Schnuppertagebuch an. Der Eignungstest ist<br />

ebenfalls ein weiteres wichtiges Instrument<br />

für die schulische Selektionierung der neuen<br />

Lernenden.<br />

Schnuppertagebuch:<br />

autoberufe.ch/de/<br />

schnuppertagebuch-0<br />

Eignungstest:<br />

autoberufe.ch/de/node/23623<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> 83


BILDUNG<br />

Regionale Veranstaltungen zur Aus- und Weiterbildung<br />

AARGAU<br />

AUTOMOBILDIAGNOSTIKER:IN<br />

Infoabende: 13. Juni <strong>2024</strong>, 18.00 Uhr, online<br />

17. Oktober <strong>2024</strong>, 18.00 Uhr<br />

Start Lehrgang: 04. September <strong>2024</strong><br />

Ort: Weiterbildungszentrum Lenzburg<br />

wbzlenzburg.ch<br />

SPEZIALIST:IN FÜR ALTERNATIVE<br />

FAHRZEUGANTRIEBE MIT ZERTIFIKAT WBZ<br />

Infoabend: 13. Juni <strong>2024</strong>, 18.00 Uhr, online<br />

Start Lehrgang: 09. September <strong>2024</strong><br />

BASEL<br />

AUTOMOBILDIAGNOSTIKER:IN BP<br />

Ort: Allgemeine Gewerbeschule Basel, BBZBL<br />

Liestal und AGVS-Bildungszentrum Sissach<br />

agsbs.ch/hohere-berufsbildung/berufs-und-hoherefachprufungen<br />

BERN<br />

AUTOMOBIL-VERKAUFSBERATER:IN<br />

Infoabende: 13. Juni <strong>2024</strong>, 18.00, online<br />

Start Lehrgang: 28. August <strong>2024</strong><br />

agvs-upsa.ch<br />

FAHRZEUGRESTAURATOR:IN<br />

Start Lehrgang: Herbst <strong>2024</strong><br />

fahrzeugrestaurator.ch<br />

Infoabende: 16. <strong>Mai</strong> <strong>2024</strong><br />

17. Juni <strong>2024</strong><br />

Ort: AGVS Ausbildungscenter Sektion Solothurn<br />

GerolagCenter Olten<br />

BETRIEBSWIRT:IN IM AUTOGEWERBE HFP<br />

Nächster Studienbeginn: August 2025<br />

Ort: gibb Berufsfachschule Bern<br />

gibb.ch<br />

AUTOMOBILDIAGNOSTIKER:IN BP<br />

Nächster Studienbeginn: 15. August <strong>2024</strong><br />

Ort: gibb Berufsfachschule Bern<br />

AUFBAUKURS AUTOMOBILTECHNIK<br />

GRUNDLAGEN<br />

Ort: gibb Berufsfachschule Bern<br />

AUTOMOBIL-WERKSTATTKOORDINATOR:IN<br />

BP ODER ZERTIFIKAT AGVS<br />

Nächster Studienbeginn:<br />

15. August <strong>2024</strong> (BP)<br />

16. August <strong>2024</strong> (Zertifikat)<br />

Ort: gibb Berufsschule Bern<br />

AUTOMOBIL-SERVICEBERATER:IN<br />

Nächster Studienbeginn: April 2025<br />

Ort: gibb Berufsfachschule Bern<br />

CHUR / ZIEGELBRÜCKE<br />

LEHRGANG AUTOMOBILDIAGNOSTIKER:IN<br />

Start Lehrgang: 16. August <strong>2024</strong><br />

Ort: ibW Höhere Fachschule Südostschweiz, Chur<br />

ibw.ch/beratung/infoabende<br />

HORW<br />

AUTOMOBILDIAGNOSTIKER:IN UND AUTO-<br />

MOBIL-WERKSTATTKOORDINATOR:IN<br />

Start Vorbereitungslehrgang: August <strong>2024</strong><br />

Ort: AGVS Ausbildungszentrum Horw<br />

agvs-zs.ch/de/ausbildung-luzern<br />

AUS- UND WEITERBILDUNGEN IM<br />

BEREICH ALTERNATIVE ANTRIEBE<br />

Vertiefungsmodul Wasserstoff: 07./08. <strong>Mai</strong> <strong>2024</strong><br />

Hochvolt-Instruktion EV: 03./04. Juli <strong>2024</strong><br />

Ladeinfrastruktursysteme für Elektrofahrzeuge:<br />

10. Juli <strong>2024</strong><br />

Vertiefungsmodul CNG: 11. September <strong>2024</strong><br />

agvs-zs.ch/de/news/alternative-antriebe<br />

ST. GALLEN<br />

AUTOMOBILDIAGNOSTIKER:IN<br />

Infoabende: 16. <strong>Mai</strong> <strong>2024</strong>, 19.00 Uhr<br />

27. Juni <strong>2024</strong>, 19.00 Uhr<br />

Start Lehrgang: August <strong>2024</strong><br />

Ort: AGVS Ausbildungszentrum St. Gallen<br />

Neu mit Einführungstagen<br />

agvs-abz.ch<br />

THURGAU<br />

AUTOMOBILDIAGNOSTIKER:IN<br />

Start Lehrgang: 11. August 2025<br />

Ort: Gewerbliches Bildungszentrum Weinfelden<br />

gbw.ch<br />

WINTERTHUR<br />

AUTOMOBIL-SERVICEBERATER:IN MIT<br />

EIDG. FACHAUSWEIS<br />

Start Lehrgang: 20. April <strong>2024</strong><br />

AUTOMOBIL-VERKAUFSBERATER:IN MIT<br />

EIDG. FACHAUSWEIS<br />

Start Lehrgang: 20. August <strong>2024</strong><br />

BETRIEBSWIRT:IN IM<br />

AUTOMOBILGEWERBE<br />

Start Lehrgang: 20. August 2025<br />

INTENSIVKURS Z4 AA<br />

Für den fachtechnischen Abschluss für die Ausbildungsbewilligung<br />

Automobil-Mechatroniker:in.<br />

Nächster Ausbildungsstart: 07. Dezember <strong>2024</strong><br />

AUTOMOBILDIAGNOSTIKER:IN UND AUTO-<br />

MOBIL-WERKSTATTKOORDINATOR:IN<br />

Start Lehrgang: September <strong>2024</strong><br />

Ort: Alle Lehrgänge finden an der Schweizerischen<br />

Technischen Fachschule Winterthur STFW statt.<br />

stfw.ch<br />

Infoabende für die Weiterbildungen:<br />

13. Juni <strong>2024</strong>, 19.00 bis 20.30 Uhr, online<br />

12. November <strong>2024</strong>, 19.00 bis 20.30 Uhr, online<br />

14. November <strong>2024</strong>, 19.00 bis 20.30 Uhr, online<br />

ZÜRICH<br />

BETRIEBSWIRT:IN IM AUTOMOBIL-<br />

GEWERBE<br />

Start Lehrgang: 19. August <strong>2024</strong><br />

AUTOMOBIL-WERKSTATTKOORDINATOR:IN<br />

MIT ODER OHNE ZERTIFIKAT AGVS<br />

Tageskurs: 19. August <strong>2024</strong><br />

Abendkurs: 20. August <strong>2024</strong><br />

Ort: Alle Lehrgänge finden an der Technischen<br />

Berufsschule Zürich statt.<br />

tbz.ch<br />

Infoabende:<br />

16. <strong>Mai</strong> <strong>2024</strong>, 18.30 bis 20.00 Uhr<br />

03. Juni <strong>2024</strong>, 18.30 bis 20.00 Uhr<br />

ZUG<br />

LEHRGANG AUTOMOBILDIAGNOSTIKER:IN<br />

Start Lehrgang: Oktober <strong>2024</strong><br />

kurse-gibz-lqc.ch/ad<br />

Ort: Bildungszentrum Zug<br />

84<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


BILDUNG<br />

Aus den Sektionen<br />

Hier scannen für weitere Informationen:<br />

autoberufe.ch<br />

FRIBOURG<br />

DIAGNOSTICIEN-NE D’AUTOMOBILES<br />

Cours: Z1 à Z4 et P1 à P3<br />

COORDINATEUR D’ATELIER AUTOMOBILE<br />

Cours: Z1 à Z4<br />

Localité: UPSA-Section Fribourg<br />

upsafrbrevet.ch<br />

GENÈVE<br />

DIAGNOSTICIEN-NE D’AUTOMOBILES<br />

Cours: Z1 à Z4 et P1 à P3, janvier 2025<br />

COORDINATEUR D’ATELIER AUTOMOBILE<br />

Cours: Z1 à Z4<br />

RESTAURATEUR-TRICE DE VÉHICULES<br />

fahrzeugrestaurator.ch/fr<br />

Localité: Centre de formation UPSA Genève<br />

LAUSANNE<br />

COORDINATEUR-TRICE D’ATELIER<br />

AUTOMOBILE<br />

Cours: W1 à W4, 21 août <strong>2024</strong><br />

Localité: EPSIC<br />

Les personnes intéressées peuvent s’adresser<br />

à arnold.schoepfer@agvs-upsa.ch ou 031 307 15 32<br />

CONSEILLER DE SERVICE<br />

Localité: 7act Benson, Lausanne<br />

PAUDEX<br />

RESTAURATEUR-TRICE DE VÉHICULES<br />

Séances d’information: 16 mai <strong>2024</strong><br />

17 juin <strong>2024</strong><br />

Localité: Centre Patronal<br />

SION<br />

DIAGNOSTICIEN-NE D’AUTOMOBILES<br />

Cours: P1 à P3, janvier 2025<br />

COORDINATEUR D’ATELIER AUTOMOBILE<br />

Cours: Z1 À Z4<br />

Localité: EPTM, Sion<br />

formation-auto-vs.ch<br />

YVERDON<br />

DIAGNOSTICIEN-NE D’AUTOMOBILES<br />

Cours: Z1 à Z4 et P1 à P3, janvier 2025<br />

COORDINATEUR D’ATELIER AUTOMOBILE<br />

Cours: Z1 à Z4,<br />

Centre de formation UPSA Vaud/Yverdon-les-Bains<br />

formation.upsa-vaud.ch<br />

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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> 85


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verschiedene IT-Systeme<br />

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Kerngeschäft konzentrieren zu können<br />

▪ Sie befürchten, nicht das Beste aus Ihrem<br />

Betrieb herauszuholen, weil Ihre Prozesse<br />

nicht optimal ausgeschöpft werden oder<br />

diese nicht rund und effizient laufen<br />

▪ Sie sorgen sich um die Wettbewerbsfähigkeit<br />

Ihres Betriebs, da er nicht<br />

digital und zeitgemäss genug ist<br />

▪ Sie sind sich unsicher, ob Ihre Daten<br />

ausreichend geschützt sind<br />

Dann haben Sie wahrscheinlich noch<br />

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86<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


VERBAND & SEKTIONEN<br />

Foto: Istock.<br />

Leser-/Nutzerbefragung<br />

Ihre Stimme zählt:<br />

Gestalten Sie mit!<br />

Sehr geehrte Leserinnen und Leser<br />

Ihre Meinung ist die wertvollste Rückmeldung.<br />

Wir möchten Ihnen einen Einblick geben,<br />

wie Ihre Teilnahme an unseren Leserbefragungen<br />

das Gesicht unseres Magazins<br />

prägt und wie wir auf Ihr wertvolles Feedback<br />

reagieren.<br />

Ihre Bedürfnisse im Fokus<br />

Das <strong>AUTOINSIDE</strong> ist mehr als nur ein Magazin<br />

<strong>–</strong> es ist ein Werkzeug, das Sie dabei unterstützt,<br />

in der Automobilbranche noch erfolgreicher<br />

zu sein. Wir möchten sicherstellen,<br />

dass unsere Inhalte genau Ihren Bedürfnissen<br />

entsprechen. Deshalb sind Ihre Gedanken<br />

und Präferenzen so wichtig für uns.<br />

Was wir aus Ihren<br />

Rückmeldungen lernen<br />

Durch Ihre Teilnahme an unserer Leserbefragung<br />

erhalten wir wertvolle Einblicke in Ihre<br />

Interessen, Vorlieben und Anliegen. Wir nutzen<br />

Ihr Feedback, um sicherzustellen, dass wir<br />

die richtigen Themen behandeln, relevante Informationen<br />

liefern und Ihnen den grösstmöglichen<br />

Nutzen bieten. Ihre Meinung formt die<br />

Inhalte, das Layout und die Ausrichtung des<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong>.<br />

Unsere Verpflichtung zur<br />

kontinuierlichen Verbesserung<br />

Beim <strong>AUTOINSIDE</strong> ruhen wir uns nicht auf<br />

unseren Lorbeeren aus. Wir sind bestrebt, uns<br />

kontinuierlich weiterzuentwickeln und zu verbessern,<br />

basierend auf jenen Feedbacks, die<br />

Sie uns mitteilen. Ihre Rückmeldungen sind<br />

der Motor, der uns antreibt <strong>–</strong> wir sind dankbar<br />

für jede Antwort, die wir erhalten.<br />

Wie Sie teilnehmen können<br />

Wenn Sie noch nicht an unserer Leserbefragung<br />

teilgenommen haben, möchten wir Sie<br />

ermutigen, dies zu tun. Ihre Meinung ist uns<br />

wichtig! Scannen Sie den QR-Code oder tippen<br />

Sie die URL in den Internet-Browser und<br />

nehmen Sie sich einen Moment Zeit, um Ihre<br />

Gedanken mit uns zu teilen. Gemeinsam gestalten<br />

wir die Zukunft des <strong>AUTOINSIDE</strong>.<br />

Vielen Dank für Ihre Unterstützung und Ihr<br />

Engagement!<br />

Freundliche Grüsse<br />

Ihr AGVS-Redaktionsteam<br />

•<br />

Weitere Infos unter:<br />

agvs-upsa.ch/de/umfrage<strong>2024</strong><br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> 87


VERBAND & SEKTIONEN<br />

Zahlreiche Teilnehmende<br />

an der diesjährigen GV<br />

der AGVS-Sektion Zürich.<br />

Foto: AGVS-Medien<br />

GV der AGVS-Sektion Zürich in der Autohalle in Andelfingen ZH<br />

Lösungen für aktuelle und<br />

kommende Herausforderungen<br />

Die zahlreichen Anwesenden erhielten an der diesjährigen Generalversammlung einen spannenden Einblick in<br />

die verschiedenen Projekte, welche die Zürcher AGVS-Sektion vorantreibt. Eine stetige Herausforderung bleibt<br />

dabei der Arbeitskräftemangel. Mirco Baumann<br />

Zum zweiten Mal in Folge hat Christian<br />

Müller, Präsident der AGVS-Sektion Zürich,<br />

für die GV in die Autohalle Andelfingen<br />

eingeladen. Ein würdiger Ort mit einem innovativen<br />

Konzept. Passend auch zu den Projekten<br />

und Lösungsansätzen des AGVS Zürich<br />

und dem abschliessenden Referat rund um die<br />

Thematik der «Generation Z», welche ebenfalls<br />

nach innovativen Ansätzen ruft. Doch<br />

der Reihe nach.<br />

Herausforderungen und Lösungen<br />

Den Beginn der Generalversammlung bestritt<br />

ordnungsgemäss Präsident Christian Müller<br />

mit seinem Rück- und Ausblick. Er zeigte auf,<br />

was die Sektion im letzten Jahr geleistet hat,<br />

und welche Herausforderungen anstehen,<br />

auch über die Kantonsgrenze hinaus. Eines<br />

dieser Themen: der Arbeitskräftemangel. Dieser<br />

Herausforderung wird auf Verbandsebene<br />

viel Aufmerksamkeit geschenkt. Wie die Sektion<br />

Zürich dieses Thema angeht, wurde nach<br />

den Ausführungen des Präsidenten im Detail<br />

aufgezeigt. Eines der Projekte ist Skillscity.ch,<br />

eine Plattform, welche auf dem vor allem bei<br />

11- bis 14-Jährigen beliebten Online-Spiel<br />

Roblox basiert. Hier können sich die Jugendlichen<br />

am Computer, mit dem Smartphone<br />

und neu auch mit VR-Brille spielerisch über<br />

Berufe im Autogewerbe informieren. Eine<br />

weitere Massnahme ist die Kooperation mit<br />

der Umweltarena in Spreitenbach AG. Dort<br />

wird künftig an einem Berufsbildungsstand<br />

über Lehrberufe informiert. Jährlich wird die<br />

Umweltarena von über 1000 Schulklassen<br />

besucht. Wer sich selbst einmal über diese<br />

und weitere zahlreiche Engagements der<br />

AGVS Sektion Zürich informieren möchte,<br />

trägt am besten schon einmal die nächste GV<br />

am 03. April 2025 in die Agenda ein.<br />

Jung und Alt<br />

Nach dem Abschluss der ordentlichen Generalversammlung<br />

folgte ein Referat zu einem<br />

Thema, das seit Jahren die Betriebe branchenübergreifend<br />

beschäftigt. Und das, wie die<br />

Diskussion beim gemeinsamen Abendessen<br />

zeigte, auch Emotionen auslöst. Der Referent<br />

zum Thema «Generation Z», Yannick Blättler<br />

von der Neoviso AG, hatte dabei selbst auf<br />

kritische Fragen die passenden Antworten<br />

bereit. Seine Botschaft ist klar: Ob es einem<br />

passt oder nicht, die «Generation Z» ist da und<br />

dafür braucht es entsprechende Anpassungen<br />

in der Arbeitswelt, will man junge Berufsleute<br />

im Betrieb halten oder überhaupt erst für die<br />

Ausbildung im Autogewerbe begeistern. Dabei<br />

gab Blättler bei seinen Ausführungen auch<br />

immer wieder praktische Tipps. Will sich ein<br />

Betrieb auf die «Generation Z» einstellen, gilt<br />

es unter anderem drei Punkte zu beachten:<br />

Als Betrieb muss man «instant», also schnell,<br />

flexibel und klar sein. Klar, weil die Jungen<br />

von heute mit Reizen überflutet werden und<br />

klare Vorgaben wollen, ohne lange danach zu<br />

suchen oder nachzufragen. Flexibel, um auf<br />

die sich ändernden Bedürfnisse zu reagieren<br />

und «instant», weil sich die Welt halt immer<br />

schneller dreht. Etwas, was für das ganze<br />

Autogewerbe und für alle Generationen gleichermassen<br />

gelten dürfte.<br />

•<br />

Neu im Vorstand: Livio Maspoli<br />

Aktuell Betriebsleiter bei Iveco in Kloten,<br />

wechselt er nun ins Business Development<br />

von Iveco und wird zukünftig die Händlerbetreuung<br />

in der Schweiz und Österreich<br />

verantworten. Er bringt somit die wichtige<br />

Expertise rund um Nutzfahrzeuge in den<br />

Vorstand der AGVS-Sektion Zürich ein.<br />

88<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


VERBAND & SEKTIONEN<br />

GaragenTalk <strong>–</strong> der AGVS-Podcast<br />

Hören Sie<br />

Expertenwissen<br />

aus erster Hand<br />

GaragenTalk <strong>–</strong> der AGVS-Podcast:<br />

Andreas Kohli (links), Leiter Treuhand<br />

bei der Figas, und Yves Schott, Medien &<br />

Kommunikation AGVS, im Gespräch zum<br />

Branchenspiegel. Foto: AGVS-Medien<br />

Der AGVS legt seinen Podcast neu auf. Sechs Mal jährlich wird wertvolles Expertenwissen im<br />

Hörformat vermittelt. In der ersten Episode ist der Branchenspiegel der Figas das grosse Thema.<br />

GaragenTalk <strong>–</strong> der AGVS-Podcast: Diesen Namen sollten Sie sich merken. Ilir Pinto<br />

Expertenwissen aus erster Hand, sozusagen<br />

live und ungefiltert: Sechs Mal in<br />

diesem Jahr wird der AGVS in der Neuauflage<br />

seines Podcasts rund um das Autogewerbe<br />

Expertinnen und Experten zu aktuellen und<br />

wichtigen Themen des Autogewerbes befragen<br />

und diese im eingängigen Hörformat vermitteln.<br />

Die Gesprächsführung übernimmt<br />

dabei jeweils Yves Schott, Verantwortlicher<br />

Medien & Kommunikation beim AGVS. Im<br />

lockeren Talk stellen sich die Gäste dabei<br />

spannenden Fragen.<br />

Auftakt mit dem<br />

Figas-Branchenspiegel<br />

Gegenstand der ersten Folge von GaragenTalk<br />

<strong>–</strong> der AGVS-Podcast ist der Branchenspiegel<br />

<strong>2024</strong> der Figas, der auch diesem <strong>AUTOINSIDE</strong><br />

beiliegt. Der alljährliche Branchenspiegel ist<br />

ein wichtiges betriebswirtschaftliches Instrument<br />

für Garagen, um sich zu vergleichen.<br />

Auskunft gibt Andreas Kohli, Leiter Treuhand<br />

bei der Figas. Lesen Sie hierzu auch das<br />

grosse Interview ab Seite 44.<br />

Im Podcast befragt Yves Schott den Experten<br />

zur aktuellen Lage der Branche und zu Aussichten<br />

für die Zukunft. Konkret geht es unter<br />

anderem um die sinkenden Margen im Neuwagen-<br />

und im Occasionshandel, um die Eigenkapitalquote<br />

oder auch darum, wie sich in der<br />

Garagenbranche überhaupt noch Geld verdienen<br />

lässt. Andreas Kohli erläutert mit enormer<br />

Branchenkenntnis komplexe Zusammenhänge<br />

und wahrscheinliche Zukunftsszenarien.<br />

Nützliche Tipps für den Garagenalltag<br />

Die sachlichen und verständlichen Ausführungen<br />

sind von hohem Wert für den Berufsalltag.<br />

So etwa der nüchterne Blick auf<br />

Herausforderungen wie die Rückzahlung der<br />

Covid-Kredite von 2020, die Personalbeschaffung<br />

oder Leasing-Restwerte von Elektrofahrzeugen.<br />

Die erste Folge der Neuauflage des<br />

AGVS-Podcasts ist damit nicht nur ein Einblick<br />

in den Branchenspiegel <strong>2024</strong> der Figas,<br />

sondern eine interessante Gesamtschau. Profitieren<br />

Sie von Tipps und erfahren Sie, wie<br />

Sie Umsätze steigern.<br />

In den kommenden Folgen wird der AGVS<br />

weitere wichtige Themen beleuchten. Bleiben<br />

Sie dran! Übrigens: Von der ersten Podcast-<br />

Folge gibt es ein Making-of-Video des AGVS;<br />

erfahren Sie, wie GaragenTalk <strong>–</strong> der AGVS-<br />

Podcast entsteht.<br />

•<br />

Jetzt reinhören und reinschauen!<br />

Die erste Folge von GaragenTalk <strong>–</strong> der AGVS-<br />

Podcast ist auf Apple Podcasts, Spotify und<br />

überall sonst, wo es Podcasts gibt sowie auf<br />

dem Webportal des AGVS verfügbar. Folgen<br />

Sie einfach dem QR-Code. An gleicher Stelle<br />

wie den Podcast finden Sie zudem das<br />

Making-of-Video.<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> 89


VERBAND & SEKTIONEN<br />

11. AGVS Golf-Trophy vom Freitag, 28. Juni <strong>2024</strong><br />

Nutzen Sie als AGVS-Mitglied die Gelegenheit und verbringen Sie einen erholsamen Tag auf der wunderschönen Anlage des<br />

Golfclub Interlaken-Unterseen. Sie haben nicht nur die Möglichkeit, selbst an diesem Turnier teilzunehmen, sondern auch Ihre<br />

golfspielenden Kunden, Freunde und Bekannten zu diesem Anlass einzuladen.<br />

Für Nichtgolfer:innen wird ein zweistündiger Schnupperkurs angeboten. Dieser findet unter Anleitung eines<br />

Golfpros von 14.00 <strong>–</strong> 16.00 Uhr statt.<br />

Ort<br />

Turnierstart<br />

Golfclub Interlaken-Unterseen, Leading Golf Course<br />

ab ca. 10.00 Uhr, je nach Anzahl Teilnehmenden<br />

Spielberechtigung Inhaber ASG-, ASGI- oder Migros-Golfcard mit HC-Limite 54<br />

Spielform<br />

Kategorien<br />

Kosten Turnier<br />

Stableford, handicapwirksam<br />

Damen 1.<strong>–</strong> 3. Rang netto, Herren 1.<strong>–</strong> 3. Rang netto<br />

Zudem gibt es diverse Sonderwertungen<br />

CHF 170.<strong>–</strong> pro Teilnehmenden (gilt auch für PPG-Mitglieder)<br />

CHF 70.<strong>–</strong> für Mitglieder Golfclub Interlaken-Unterseen<br />

In diesem Preis sind inbegriffen:<br />

▪ Greenfee und Startgeld<br />

▪ Zwischenverpflegung nach 9 Loch<br />

▪ Apéro & Abendessen mit Rangverkündigung<br />

Foto: Golfclub Interlaken Unterseen<br />

Kosten Schnupperkurs<br />

Angebot Vorrunde<br />

CHF 100.<strong>–</strong> inkl. Apéro & Abendessen<br />

CHF 90 (110 für ASG & Migros-Golfcard) für Vorrunde am<br />

Do. 27.6.<strong>2024</strong> ab ca. 14.30 Uhr<br />

Anmeldungen Turnier,<br />

Schnupperkurs &<br />

Vorrunde<br />

Bis 17.6.<strong>2024</strong> an: cornelia.aeschlimann@autohaus-thun.ch<br />

Turnierteilnehmende bitte mit Angabe von Golfclub + HC<br />

Startzeiten<br />

Ihre Startzeit erfahren Sie ab dem 27. Juni <strong>2024</strong> um 12 Uhr unter<br />

www.golfsuisse.ch oder www.interlakengolf.ch<br />

Kleidung<br />

Turnier:<br />

Schnupperkurs:<br />

Tenu Abendessen:<br />

Übernachtungsmöglichkeiten<br />

Golfbekleidung<br />

Sportlich, keine Bluejeans, kurze Hosen sind erlaubt, Sneakers<br />

sportlich/elegant<br />

Garderoben und Duschen sind vorhanden!<br />

Hotel Neuhaus zum See: direkt neben Golfplatz<br />

Salzano Hotel-Spa: mit Auto 3 Min. entfernt<br />

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<strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


VERBAND & SEKTIONEN<br />

«Garagen die notwendige Unterstützung bieten»<br />

Halbjahresbilanz von Olivier Rochat, YMECA-Direktor<br />

Der Präsident der Berufsbildungskommission Alexandre Oulevey zusammen<br />

mit Nicolas Leuba, Sektionspräsident AGVS Waadt, und dem YMECA-Direktor<br />

Olivier Rochat (v. l. n. r.). Quelle: AGVS Waadt<br />

mde. Seit einem halben Jahr steht der 55-jährige Olivier Rochat nun an<br />

der Spitze des neuen Ausbildungszentrums YMECA in Yverdon-les-<br />

Bains. Allein 540 Schülerinnen und Schüler besuchen hier die üK in<br />

der technischen Ausbildung, weitere 230 diejenigen für die kaufmännische<br />

Ausbildung. Mit den beiden Dekanen Josu Bilbao (Pädagogik)<br />

und Eric Borloz (Technik) habe sich eine hervorragende Zusammenarbeit<br />

entwickelt, zieht er eine positive Bilanz: «Ich hatte mir das alles<br />

etwas komplizierter vorgestellt.» Nicht nur der Direktor, sondern auch<br />

die Auszubildenden sind von der gesamten Infrastruktur und Ausstattung<br />

im YMECA begeistert, von der Technik über die Cafeteria<br />

bis zu vergünstigten Parktarifen für Lernende. Und wie sieht Rochat<br />

die nahe Zukunft? «Wir haben viel zu bieten und wollen das Haus der<br />

Mechanik mit Leben füllen.» Ziel ist eine Belegung sechs Tage pro<br />

Woche. Daher sind YMECA-Besuche für Garagen, für Garagen-Gruppen<br />

und weitere Organisationen angedacht. Es werden neue Weiterbildungskurse<br />

(z. B. im Bereich Gas oder Elektrotechnik) entwickelt,<br />

die sich auch an Berufe ausserhalb der Automobilbranche richten. Es<br />

gibt spezielle Informationsveranstaltungen für AGVS- Mitglieder und<br />

Berufstätige mit direktem Bezug zur Automobilbranche im Format 17<br />

bis 19 Uhr. «Wir planen, dort Themen zu behandeln wie: Datenschutz,<br />

Stress in Garagen, Kreislaufwirtschaft, Stopp der Verschwendung von<br />

Autos <strong>–</strong> mit dem Beitrag von Lucien Willemin <strong>–</strong> oder Kollektivvertrag.<br />

Zudem organisieren wir im Herbst, zum Jahrestag der Eröffnung,<br />

einen Tag der offenen Tür.» Für den Direktor bleibt entscheidend,<br />

mit der rasanten Entwicklung der Berufe und Technologien Schritt<br />

zu halten, «damit die Ausbildungen ebenfalls mit den Anforderungen<br />

Schritt halten oder diese gar vorwegnehmen kann». Dabei macht<br />

man sich auch die Position des AGVS Waadt zu eigen und ist technologieoffen<br />

unterwegs. «In Zukunft wird es für jeden Zweck eine bestimmte<br />

Antriebstechnologie geben müssen, und die Fortschritte in<br />

ökologischer Hinsicht werden vom Mix der verwendeten Energien<br />

herrühren», erläutert Rochat. Neben der Wirtschaftlichkeit des Ausbildungszentrums<br />

strebt er für die nächsten fünf Jahre einen Weg<br />

an, um die üK-Kostenfreiheit trotz steigender Kosten für neue Infrastrukturen<br />

aufrechtzuerhalten. Abschliessend sagt er: «Ich will unser<br />

Weiterbildungsangebot ausbauen, um den Garagen die notwendige<br />

Unterstützung für die Entwicklung der eigenen Strukturen und Kompetenzen<br />

zu bieten.»<br />

•<br />

Rückblick auf ein spannendes Jahr<br />

11. Generalversammlung der AGVS-Sektion Jura und Berner Jura<br />

cje. Am 15. März dieses Jahres erlebten wir in der Fondation Rurale<br />

Interjurassienne in Courtemelon JU gemeinsam einen unvergesslichen<br />

Moment, denn die Generalversammlung der AGVS-Sektion Jura und<br />

Berner Jura ist viel mehr als nur ein Rückblick aufs vergangene Jahr.<br />

Es ist die Gelegenheit, nochmals die Ereignisse Revue passieren zu<br />

lassen, die für unsere Sektion im Jahr 2023 prägend waren. Zahlreiche<br />

Höhepunkte säumten unseren Weg: Von der Ausbildungsmesse bis<br />

zum Tag der offenen Tür des Jurassischen Zentrums für Unterricht und<br />

Ausbildung CEJEF, von Speed-Datings für Lehrlinge bis zu bewegenden<br />

Diplomübergaben. Dies alles, ohne die Rekrutierung neuer Ausbildner,<br />

die HV1- und HV2-Kurse und vieles anderes zu vergessen <strong>–</strong> der Terminkalender<br />

unserer AGVS-Sektion war letztes Jahr reich an abwechslungsreichen<br />

Ereignissen. Aber das war bei weitem noch nicht alles: Wir erkundeten<br />

auch die Entwicklung des Schweizer Automobilmarkts, entschlüsselten<br />

geopolitische Einflüsse und sprachen über neue Anträge,<br />

die unsere Branche prägen sowie prägen werden. Die GV bot ausserdem<br />

eine einmalige Gelegenheit, sich von ausgewählten Rednern wie<br />

Rosalie Beuret Siess, Finanzministerin und Regierungspräsidentin des<br />

Kantons Jura, Karine Marti, Chefin des Strassenverkehrsamts, Pierre<br />

Daniel Senn, Vizepräsident des AGVS Schweiz, und Alain Piller, Direktor<br />

des Westschweizer ESA-Zentrums, über aktuelle Themen und<br />

Trends aufklären zu lassen. Ihre aufschlussreichen Vorträge erweiterten<br />

unsere Perspektiven und trugen dazu bei, unser Engagement für Spitzenleistungen<br />

in unserer Branche weiter zu verstärken. Zudem wurden<br />

die Jahresrechnung präsentiert, das Budget <strong>2024</strong> verabschiedet und<br />

durch die statutarischen Wahlen unser Vorstand in seiner aktuellen<br />

Zusammensetzung bestätigt. Als krönenden Abschluss des Abends<br />

genossen wir gemeinsam mit unseren Mitgliedern ein köstliches Aperitif-Dinner<br />

in einer sehr freundlichen und herzlichen Atmosphäre.<br />

Die AGVS-Sektion Jura und Berner Jura freut sich nun, das Jahr <strong>2024</strong><br />

an der Seite seiner Mitglieder zu verbringen und ist bereit für neue,<br />

aussergewöhnliche Momente!<br />

•<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> 91


GARAGENWELT<br />

Alligator AG<br />

alligator.systems<br />

Carex Autozubehör AG<br />

carex.ch<br />

Mehr Reichweite dank kleineren Batterien<br />

pd. Genau wie fossile Energieträger kann elektrische Energie gespeichert<br />

und zur Umwandlung in Wärme oder mechanische Energie<br />

eingesetzt werden. Neben dem höheren Wirkungsgrad und dem<br />

emissionsfreien Betrieb hat der Einsatz von elektrischer Energie<br />

den Vorteil, dass sie auf dem Fahrzeug durch Rekuperation oder<br />

durch Solarpanels erzeugt werden kann und einfache Möglichkeiten<br />

bietet, die Umwandlung in die mechanische Form zu dezentralisieren.<br />

Mit der Elektrifizierung der Nutzfahrzeuge werden diese Arbeitsmaschinen<br />

nicht mehr von einem zentralen Aggregat mit Energie<br />

versorgt, sondern über ein Hochvoltnetzwerk (400 <strong>–</strong> 800V), über<br />

welches eine Vielzahl von Speichern, Verbrauchern und Energieerzeugern<br />

vernetzt werden können. Heute beschränken sich diese<br />

Netzwerke vor allem auf die Batterien und den Antrieb und sind daher<br />

noch überschaubar. Man kann jedoch davon ausgehen, dass ein<br />

starker Ausbau durch die technische Evolution stattfinden wird. Die<br />

Möglichkeiten, die durch ein stärker ausgebautes Hochvoltnetzwerk<br />

geschaffen werden, sind fast grenzenlos und können grundlegende<br />

Probleme im elektrifizierten Schwerverkehr lösen.<br />

Eine solche Problemlösung durch eine stärkere Vernetzung wäre<br />

zum Beispiel das Konzept eines ans Hochvoltnetzwerk koppelbaren<br />

Powerbank-Aufliegers. Das Schweizer Startup Alligator AG arbeitet<br />

derzeit an einem Pilotprojekt, um die Umsetzung einer solchen<br />

Technologie zu demonstrieren. Mit der Planardurchführungstechnologie<br />

entwickelte das Startup die Grundlage für diesen Netzausbau.<br />

Neben dieser innovativen Lösung erreichte das Projekt durch<br />

ein ausführliches Porträt in der Sendung «Start-up Zünder» auf<br />

SAT.1 CH schweizweit Bekanntheit.<br />

•<br />

Für flexibles Arbeiten: das Jack Wheels Notrad. Foto: Carex<br />

Jack Wheels Notrad für die Werkstatt<br />

pd. Selbst in den hektischsten Werkstattzeiten, wenn alle Fahrzeuglifte<br />

besetzt sind und die Räume überfüllt sind, treten oft unerwartete<br />

Probleme auf: Die Sommerräder sind verschwunden, Lackierund<br />

Spenglerarbeiten geraten ins Stocken, und plötzlich muss ein<br />

beschädigtes Fahrzeug geborgen werden. In solchen Momenten ist<br />

Jack Wheels zur Stelle. Als vielseitiges Notrad für Abschleppdienste,<br />

Garagen, Spenglereien, Lackierereien und Felgen-Reparateure bietet<br />

es eine zuverlässige Lösung für die unterschiedlichsten Herausforderungen<br />

im Werkstattalltag.<br />

Die universelle Einsatzbarkeit für alle 3-, 4- und 5-Lochkreise macht<br />

Jack Wheels zu einem unverzichtbaren Werkzeug in jeder Werkstatt.<br />

Die Befestigung mittels Originalschrauben garantiert eine<br />

sichere Anbringung, während die beeindruckende Traglast von 1000<br />

kg die Gewissheit gibt, dass auch schwere Fahrzeuge sicher gehandhabt<br />

werden können.<br />

Hergestellt in der EU und mit drei Jahren Garantie ausgestattet,<br />

steht Jack Wheels für Qualität und Langlebigkeit. Seine technischen<br />

Daten sprechen für sich: Mit einem Durchmesser von 540 mm, einer<br />

Lauffläche von 60 mm und einer Gesamtbreite von 110 mm ist es<br />

perfekt dimensioniert, um auch in engen Werkstattumgebungen problemlos<br />

eingesetzt zu werden. Die maximale befahrbare Geschwindigkeit<br />

von 8 km/h gewährleistet dabei Sicherheit und Effizienz.<br />

Ein ans Hochvoltnetzwerk koppelbarer Powerbank-Auflieger. Foto: Alligator<br />

Egal, ob es sich um einen Abschleppdienst, eine Garage, eine Spenglerei,<br />

eine Lackiererei oder einen Felgenreparaturbetrieb handelt <strong>–</strong><br />

dieses Notrad ist der ideale Helfer für jede Situation, in der schnelles<br />

Umdisponieren gefragt ist.<br />

Bestellen Sie jetzt unter der Artikel-Nr. JWX22 zum Aktionspreis<br />

von CHF 249.00 netto exkl. MwSt. pro Stück (Angebot gültig bis<br />

31.05.<strong>2024</strong>).<br />

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92<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


GARAGENWELT<br />

Niterra EMEA GmbH<br />

ngkntk.com/de<br />

Säntis Batterie AG<br />

saentisbatterie.ch<br />

NTK Vehicle Electronics erweitert AGR-Ventil-Sortiment um<br />

53 neue Referenzen<br />

pd. Der Spezialist für Zündung und Fahrzeugelektronik Niterra<br />

freut sich, die Aufnahme von 53 neuen Abgasrückführungsventilen<br />

seiner Marke NTK Vehicle Electronics bekannt zu geben. Die neuen<br />

Referenzen decken einen zusätzlichen Fahrzeugbestand von ca. 4,5<br />

Millionen Fahrzeugen ab. Mit den neuen Produkten wird die Anzahl<br />

der aktuellen Artikelnummern verdoppelt. Darüber hinaus sind fünf<br />

dieser neuen AGR-Ventile mit einem Kühler ausgestattet.<br />

Die Verschärfung der Emissionsvorschriften in der EU und die<br />

allgemeine Forderung nach saubereren Verbrennungsmotoren entsprechen<br />

dem Ziel von Niterra, sein Angebot an AGR-Ventilen zu erweitern<br />

und mehr Teile-Referenzen sowie eine grössere Abdeckung<br />

in der DACH-Region anzubieten. Die steigende Kundennachfrage<br />

und der zunehmende Bedarf an effizienten Komponenten, die die<br />

Emissionen wirksam reduzieren, bieten ein grosses Wachstumspotenzial<br />

für diese Referenzen.<br />

Die hohen Qualitätsstandards von Niterra legen fest, das alle Ventile<br />

umfangreichen Tests unter extremsten Bedingungen unterzogen<br />

wurden, um die strengen EU-Euro-Normen zu erfüllen und eine<br />

hervorragende Emissionsleistung zu bieten, die mit derjenigen<br />

der Erstausrüstung übereinstimmt.<br />

AGR-Ventile wurden in Europa erstmals in den 1990er Jahren eingesetzt,<br />

um die Euro-1-Abgasnormen zu erfüllen. Während sie heute<br />

in allen Dieselfahrzeugen eingebaut werden, sind bereits 30 % der<br />

Benzinfahrzeuge mit dieser Komponente ausgestattet.<br />

Sieben dieser Artikel für den Aftermarket wurden Mitte Januar<br />

<strong>2024</strong> auf den Markt gebracht und die restlichen 46 Artikel wurden bis<br />

Ende März freigegeben. Die neuen Ventile werden mit OE-Zubehör<br />

wie Dichtungen und/oder O-Ringen geliefert.<br />

•<br />

Forster Premium-Serie <strong>–</strong> auch als Untersitzbatterie erhältlich. Foto: Säntis Batterie<br />

Kraftvolle Energie für grenzenlose Freiheit!<br />

pd. Entdecken Sie die Lithium-Batterien der Forster Premium-Serie:<br />

Leistungsstarke Energiespeicher, die für Camping, Marine und Solaranwendungen<br />

entwickelt wurden. Ob Sie unterwegs autark sein<br />

möchten oder Ihre Solaranlage mit einem zuverlässigen Speicher<br />

ergänzen wollen, die Forster Premium-Batterien bieten Ihnen die<br />

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Höchste Leistung und Langlebigkeit:<br />

• Optimiert für hohe Lasten: 200A Dauerstrom und 400A Spitzenstrom<br />

für anspruchsvolle Verbraucher<br />

• Verbesserte Zellentechnologie: Maximale Performance und<br />

Lebensdauer im Lithium-Bereich<br />

• Erweiterbare Kapazität: Passen Sie die Batteriekapazität Ihren<br />

individuellen Bedürfnissen an<br />

Zuverlässigkeit und Sicherheit:<br />

• Big Power Prismatic Cells: Weniger Zellen, höhere Leistung,<br />

längere Lebensdauer<br />

• Hochlast-geeignet: 200A Hochlast Power BMS für sicheren<br />

Betrieb auch bei hohen Lasten<br />

• 100% nutzbare Kapazität: Komplette Entladung ohne Schaden<br />

• Schutzklasse IP67: Wasserdicht und staubgeschützt für den<br />

Einsatz in allen Umgebungen<br />

Made in EU <strong>–</strong> grosses Sortiment verfügbar!<br />

Neuen Ventile von NTK Vehicle Electronics. Foto: Niterra EMEA<br />

Forster Garantie:<br />

• 8 Jahre Garantie: Sorgenfreier Einsatz dank langer Garantiezeit<br />

• Präzise Batterieüberwachung mit Smart Mess-Shunt (optional):<br />

• Genaueste Ladezustandsanzeige in Echtzeit<br />

• Mehrfachbatterien-Überwachung möglich<br />

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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> 93


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94<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


PRODUKTE & DIENSTLEISTUNGEN<br />

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Fortsetzung Seite 96<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> 95


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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> 97


VORSCHAU & IMPRESSUM<br />

DAS LESEN SIE IN DER NÄCHSTEN AUSGABE<br />

Die nächste <strong>Ausgabe</strong> erscheint am 5. Juni <strong>2024</strong> mit folgenden Schwerpunktthemen:<br />

Head-up-Display<br />

Im Fokus Technik nehmen wir die Funktionsweisen<br />

einfacher Kunststoffscheibenanzeigen<br />

bis zu komplexen AR-HUD-Darstellungen inkl.<br />

Hinweise für deren Kalibrierung und Funktionstests<br />

genauer unter die Lupe.<br />

Foto: AGVS-Medien<br />

Foto: Porsche<br />

Foto: AGVS-Medien<br />

Fokus Occasionen<br />

Ein CarGarantie-Experte<br />

liefert im Interview die<br />

wichtigsten Trends am<br />

Occasionsmarkt. Zudem<br />

präsentiert AGVS-Kooperationspartner<br />

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Fokus Waschen & Pflegen<br />

Mitte <strong>Mai</strong> feiern sie an der europäischen<br />

Leitmesse der Tankstellen- und Carwash-<br />

Branche «UNITI expo <strong>2024</strong>» ihre Premieren;<br />

in der Juni-<strong>Ausgabe</strong> zeigen wir diese<br />

Neuheiten bereits im <strong>AUTOINSIDE</strong>. Und wir<br />

verraten, wie Schweizer Garagistinnen und<br />

Garagisten von ihnen profitieren können.<br />

Das auflagenstärkste Branchenmagazin des Schweizer Autogewerbes<br />

96. Jahrgang. 11 <strong>Ausgabe</strong>n in deutscher und französischer Sprache.<br />

WEMF-beglaubigte Auflage per September 2023: 12 339 Exemplare, davon 9306 in Deutsch, 3033 in Französisch.<br />

Herausgeber<br />

Auto Gewerbe Verband Schweiz (AGVS)<br />

Kontakt: AGVS-Medien | Yves Schott<br />

Wölflistrasse 5, 3006 Bern<br />

Telefon: + 41 (0)31 307 15 43<br />

yves.schott@agvs-upsa.ch<br />

www.agvs-upsa.ch<br />

Verlag<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong><br />

Wölflistrasse 5, CH-3006 Bern<br />

Telefon: + 41 (0)31 307 15 15<br />

verlag@agvs-upsa.ch, www.autoinside.ch<br />

Administration und Aboverwaltung<br />

Jahresabonnement<br />

CHF 110.<strong>–</strong> inkl. MWST<br />

Einzelnummer<br />

CHF 11.<strong>–</strong> inkl. MWST<br />

Kontakt: Yves Schott<br />

Telefon: + 41 (0)31 307 15 43<br />

yves.schott@agvs-upsa.ch<br />

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Redaktion<br />

AGVS-Medien<br />

Flurstrasse 50, CH-8048 Zürich<br />

Telefon: + 41 (0)43 499 19 81<br />

newsdesk@agvs-upsa.ch<br />

Redaktionsteam<br />

Andy Maschek (ama, Redaktor Mobilität),<br />

Timothy Pfannkuchen (tpf, Leitender Redaktor<br />

Newsdesk), Ilir Pinto (ilp, Redaktor Mobilität),<br />

Sascha Rhyner (srh, Redaktor Mobilität),<br />

Andreas Senger (se, Spezialgebiet Technik),<br />

Jürg A. Stettler (jas, Leitender Redaktor Mobilität),<br />

Raoul Studer (rst, Spezialgebiet Politik).<br />

Weitere Mitarbeit: Mirco Baumann, Monique<br />

Delarze, Mike Gadient, Chantal Jeambrun,<br />

Cynthia Mira, Tahir Pardhan, Yves Schott und<br />

Noemi Wyss.<br />

Gestaltung<br />

Robert Knopf (Leiter Design & Produktion),<br />

Phutsadee Phoojaphon (Polygrafin).<br />

Bildnachweis<br />

Titelseite: Shutterstock<br />

Vermarktung<br />

AGVS-Medien<br />

Flurstrasse 50, CH-8048 Zürich<br />

Kontakt: Giuseppina Spadola,<br />

Key Account Manager<br />

Telefon: + 41 (0)43 499 19 83<br />

Mobile: + 41 (0)79 588 92 11<br />

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Druck / Versand<br />

Galledia Print AG<br />

Burgauerstrasse 50, CH-9230 Flawil<br />

www.galledia.ch<br />

Kontakt: Michael Rottmeier<br />

Telefon + 41 (0)58 344 97 44<br />

michael.rottmeier@galledia.ch<br />

Nachdruck oder Vervielfältigung von Artikeln<br />

auch auszugsweise nur mit Zustimmung<br />

der AGVS-Medien. Für unaufgefordert einge<br />

sandte Manuskripte und Bilder übernehmen<br />

wir keine Haftung. Für den Inhalt der<br />

verlinkten Seiten sind aus schlies slich deren<br />

Betreiber verantwortlich.<br />

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