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AUTOINSIDE Ausgabe 2 – Februar 2024

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AUSGABE 2 <strong>–</strong> FEBRUAR <strong>2024</strong><br />

Auto Gewerbe Verband Schweiz (AGVS)<br />

Fachmagazin des Schweizer Autogewerbes<br />

Tag der Schweizer Garagen <strong>2024</strong><br />

Bundesrat Albert Rösti lobt die<br />

Autobranche für ihre Innovationskraft<br />

Seiten 8 <strong>–</strong> 35<br />

Fokus Waschen & Pflegen<br />

Wieso sich Investitionen<br />

in eine Waschanlage<br />

gleich doppelt lohnen.<br />

Seiten 36 <strong>–</strong> 41<br />

Handel & Aftersales<br />

Vorschau: Ein Besuch am<br />

Genfer Autosalon ist auch<br />

in diesem Jahr ein Muss.<br />

Seiten 46 <strong>–</strong>51<br />

Bildung<br />

Der Schweizer Nachwuchs<br />

brilliert einmal mehr<br />

auf internationaler Bühne.<br />

Seiten 66 <strong>–</strong> 75


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Sie wissen, dass es bei der Fahrzeugwäsche<br />

um viel mehr geht als saubere Autos. Es geht um<br />

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<strong>Februar</strong> <strong>2024</strong><br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Ausgabe</strong> 2<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

5 Vorwort<br />

6 Kurz notiert<br />

Tag der Schweizer Garagen<br />

8 Bundesrat Albert Rösti blickt für das<br />

Gewerbe zuversichtlich in die Zukunft<br />

10 AGVS-Zentralpräsident Thomas Hurter<br />

spricht über die Bedeutung des Autos<br />

11 Elektromobilität: So verschieben sich<br />

die globalen Absatzmärkte<br />

Handel & Aftersales<br />

46 100 Jahre GIMS: Direktor Sandro<br />

Mesquita über die Highlights<br />

48 Ein Schaufenster für die Branche<br />

50 Die Renault-Gruppe mit starkem Auftritt<br />

52 Perspektiven für freie Werkstätten<br />

54 Figas-Einschätzung zum Agenturmodell<br />

56 Le Garage feiert das 25-Jahr-Jubiläum<br />

58 Erfahrungsschatz im Podcast<br />

60 Continental ist heiss auf Eis<br />

12 Die Innovationsstärke der Zulieferfirmen<br />

14 Die schönsten Impressionen und Bilder<br />

16 Freiräume für mehr Innovation<br />

18 Gabriel Galliker über den Aufbau einer<br />

glaubwürdigen Unternehmenskultur<br />

20 Out of the Box: fünf Tipps von<br />

Ex-Fussballprofi Benjamin Huggel<br />

21 Kundenbeziehungen: hoher Stellenwert<br />

22 Ein Wake-up Call der Jungen<br />

24 Mechatroniker:innen zu Helden machen<br />

26 Grosse Einigkeit: Garage ist Innovation<br />

28 Das sagen die Gäste über die Tagung<br />

32 Fazit zur Tagung: ein Event der Rekorde<br />

34 Abschluss mit Knalleffekt<br />

Waschen & Pflegen<br />

36 Waschanlage spült Geld in die Kasse<br />

38 Eine Osmoseanlage für mehr Sauberkeit<br />

40 Gute Tipps für die perfekte Autopflege<br />

Politik & Recht<br />

62 Andreas Burgener gab 20 Jahre Vollgas<br />

64 Daten: Das Gold des 21. Jahrhunderts<br />

Bildung<br />

66 Chiara Affolter hat eine Botschaft<br />

68 Grosse Erfolge am EuroCup in Bozen IT<br />

70 So interpretieren Sie ein Zeugnis richtig<br />

71 In nur 15 Minuten zu mehr Sichtbarkeit<br />

72 Business Academy<br />

74 Regionale Veranstaltungen<br />

76 Garagenwelt<br />

78 Bezugsquellenverzeichnis<br />

82 Vorschau und Impressum<br />

Für jedes Auto<br />

das richtige<br />

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Technik & Umwelt<br />

42 Innovationsfeld Motorsport<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Februar</strong> <strong>2024</strong>


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VORWORT<br />

Ich bin beeindruckt von Ihnen<br />

«Autos haben nichts von<br />

ihrer Faszination verloren. Im<br />

Gegenteil. Das Interesse steigt<br />

sogar. Und das ist gut so.»<br />

Liebe Leserin, lieber Leser<br />

Auch wenn der «Tag der Schweizer Garagen» nun schon wieder<br />

eine Weile zurückliegt, bin ich noch immer begeistert. Und beeindruckt.<br />

Beeindruckt vom Auftritt von Bundesrat Albert Rösti,<br />

der sich für uns Zeit genommen und in seiner Grussbotschaft<br />

die Wichtigkeit der Mobilität betont und dem Autogewerbe seine<br />

uneingeschränkte Solidarität zugesagt hat. Beeindruckt von den<br />

klaren Worten von Automobilwirtschafts-Professorin Helena<br />

Wisbert, die ein Plädoyer für die Elektromobilität hielt und sie als<br />

treibende Innovationskraft der Zukunft propagierte. Beeindruckt<br />

von Gabriel Galliker, der als CEO seiner gleichnamigen Garagengruppe<br />

anschaulich erläuterte, wie moderne Mitarbeiterkultur<br />

funktioniert. Und natürlich bin ich beeindruckt von Ihnen, liebe<br />

Mitglieder, dass Sie in so grosser Zahl in den Berner Kursaal<br />

gepilgert sind und für einen neuen Gästerekord gesorgt haben.<br />

Dafür möchte ich mich herzlich bedanken, und ich freue mich bereits<br />

auf ein Wiedersehen mit Ihnen am 21. Januar 2025. Vorher<br />

steht aber schon der nächste grosse Event an: der Autosalon in<br />

Genf. Zum ersten Mal seit der Corona-Pandemie findet er wieder<br />

bei uns statt. Ob er anders daherkommen wird als bisher, nach<br />

seinem Abstecher nach Katar? Wahrscheinlich. Das muss jedoch<br />

kein schlechtes Zeichen sein. Autos haben, wie wir an der Tagung<br />

zufrieden festgestellt haben, nichts von ihrer Faszination verloren.<br />

Im Gegenteil. Das Interesse steigt sogar. Und das ist gut so.<br />

Herzliche Grüsse<br />

Thomas Hurter<br />

Zentralpräsident<br />

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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Februar</strong> <strong>2024</strong> 5


KURZ NOTIERT<br />

Täglich aktuelle News:<br />

agvs-upsa.ch<br />

Volvo mit neuem Chef<br />

Volvo Car Switzerland ernennt Jesus<br />

Fernandez de Mesa zum neuen<br />

Managing Director. Er übernimmt<br />

die Leitung von Helen Hu, die ihre<br />

neue Aufgabe als General Counsel<br />

und Chief Legal Officer von Volvo Cars<br />

antritt. Fernandez de Mesa wechselt<br />

zu Volvo Car Switzerland von seiner<br />

bisherigen Position als Geschäftsführer<br />

der Emea-Importeure, wo er in<br />

seiner sechsjährigen Amtszeit für ein<br />

Rekordwachstum gesorgt hat. Jesus<br />

Fernandez De Mesa hat seine Arbeit<br />

in der Schweiz am 1. <strong>Februar</strong> <strong>2024</strong> aufgenommen.<br />

Zusätzlich zu seiner neuen<br />

Rolle wird er weiterhin die Emea-Importeure<br />

auf Interimsbasis leiten, bis<br />

sein Nachfolger ernannt wird.<br />

Jesus Fernandez de Mesa.<br />

Foto: Volvo Cars<br />

Schreiten gemeinsam in die Zukunft: Naim Shabani, Kathrin Hilfiker, Christoph Steiner,<br />

Heidi Senn, Erhard Luginbühl (v.l.n.r.) Foto: Luginbühl Fahrzeugtechnik AG<br />

Nachfolgelösung für die Firmen Luginbühl Fahrzeugtechnik AG<br />

und Moveme AG<br />

Seit der Gründung des Familienunternehmens Luginbühl Fahrzeugtechnik AG<br />

1979 hat sich die Arbeitswelt in vielfacher Hinsicht geändert. Firmeninhaber<br />

Erhard Luginbühl hat in den letzten 30 Jahren bewiesen, dass Flexibilität und<br />

Innovation seine Unternehmer-DNA beschreiben. Die Weiterentwicklung der<br />

Firmen stand im Team regelmässig auf der Agenda, zudem machte die langjährige<br />

Arbeitspartnerin Kathrin Hilfiker 2019 ihre betriebliche Identifikation<br />

auch mit ihrem Aktienkauf und der damit einhergehenden gemeinsamen Betriebsführung<br />

deutlich. Nun wird der Teamgedanke in der Leitung noch stärker<br />

verankert. Die beiden bisherigen Aktionäre Erhard Luginbühl und Kathrin<br />

Hilfiker und die Mitarbeitenden Heidi Senn, Christoph Steiner und Naim Shabani<br />

zeichnen die Aktien in Zukunft zu gleichen Teilen. Damit wird die Basis für<br />

eine zeitgemässe Mitarbeiter-AG gelegt, werden die Vielfalt und die Stärken<br />

verschiedener Generationen genutzt und ist für die Belegschaft, für Kundinnen<br />

und Kunden und die Lieferanten eine nachhaltige Nachfolgelösung gesichert.<br />

Erhard Luginbühl bleibt der Firma vorerst als CEO erhalten, wird sich jedoch<br />

künftig vermehrt auf Projekt- und Engineering-Aufgaben konzentrieren und<br />

sich als Verwaltungsratspräsident auf die strategischen Themen fokussieren.<br />

Titz übernimmt bei Goodyear<br />

Frank Titz übernahm bei Reifenhersteller<br />

Goodyear per Januar <strong>2024</strong><br />

die Verantwortung für die Vertriebsaktivitäten<br />

im PW-Reifenersatzgeschäft<br />

in Deutschland, Österreich<br />

und der Schweiz als General Manager<br />

Replacement Sales Consumer DACH.<br />

Titz ist tief verwurzelt in der Branche,<br />

weist 27 Jahre Erfahrung in verschiedensten<br />

Positionen bei Goodyear auf.<br />

Frank Titz. Foto: Goodyear<br />

Frank Titz folgt auf Dr. André Weisz,<br />

der innerhalb des Goodyear-Konzerns<br />

zum Managing Director Business<br />

Transformation Global ernannt wurde<br />

und künftig an globalen strategischen<br />

Projekten arbeiten wird. Er wird<br />

bis auf Weiteres weiterhin als<br />

Geschäftsführer der Goodyear-Gesellschaften<br />

in DACH fungieren.<br />

Der Verband begrüsst Lukas Bieri und Anil Özay<br />

Neue Gesichter beim AGVS: Seit dem 1. Januar <strong>2024</strong> unterstützt Lukas Bieri<br />

als Finanzbuchhalter den Bereich Bildung, seit dem 8. Januar <strong>2024</strong> arbeitet<br />

zudem Anil Özay als Projektmanager für die Branchenvertretung. Der AGVS<br />

wünscht ihnen beiden viel Erfolg und Freude in ihrem neuen Tätigkeitsgebiet.<br />

Fredy und Elisabeth Kumschick, Frank Ammann und Martin Grob. Foto: Kumschick<br />

Anil Özay und Lukas Bieri. Foto: AGVS-Medien<br />

Boxenstopp mit Fahrerwechsel<br />

Nach 46 Jahren wird die Kumschick Sports Cars AG an Frank Ammann und Martin<br />

Grob übergeben. Elisabeth und Fredy Kumschick haben diese Entscheidung nach<br />

reiflicher Überlegung getroffen und sind überzeugt, die besten Nachfolger für<br />

die Fortführung ihrer Firma gefunden zu haben. Ab dem 1. Januar <strong>2024</strong> sind sie<br />

die neuen Besitzer der Kumschick Sports Cars AG und somit des Betriebs. Die<br />

Kumschick Sports Cars AG, die älteste offizielle Lotus- und Caterham-Vertretung<br />

in der Schweiz, bietet umfassendes Know-how für beide Sportwagenmarken.<br />

DAS SYMPATHISCHE<br />

GARAGENKONZEPT IHRER ESA.


KURZ NOTIERT<br />

Täglich aktuelle News:<br />

agvs-upsa.ch<br />

Neue Mitglieder<br />

Der AGVS konnte im November<br />

drei neue Mitglieder mit insgesamt<br />

44 Mitarbeitenden<br />

begrüssen. Wir heissen die<br />

neuen Mitglieder betriebe herzlich<br />

willkommen.<br />

MITGLIED<br />

Sektion Tessin<br />

▪ Eurosecurity Service SAGL,<br />

Cresciano<br />

Sektion Thurgau<br />

▪ Schwendi Cars GmbH, Aadorf<br />

Sektion Waadt<br />

▪ Emil Frey SA, Chavannes- Renens<br />

Von links nach rechts: Philip Hustinx (CSO), Pascal Studerus (CEO), Marc Eichenberger<br />

(VR-Präsident), Kenny Eichenberger (Gründer und VR-Mitglied), Hansueli Loosli<br />

(VR-Vizepräsident), Stephan Meier (CFO) und Jonas Widmer (CTO). Foto:Kenny’s<br />

Stabsübergabe bei Kenny’s Auto-Center<br />

Für das «Kenny’s Käfeli» ist Kenny’s Auto-Center mindestens genauso<br />

bekannt wie für den Verkauf und Service von Mercedes-Benz Personenwagen.<br />

Marc Eichenberger führt das Unternehmen in zweiter Generation.<br />

Er hat es in einem hart umkämpften Markt zu einem der grössten<br />

und bekanntesten Mercedes-Benz- und Smart-Händler entwickelt und<br />

mit seinem Team eines der modernsten und innovativsten Autohäuser<br />

Europas aufgebaut. Nun übernimmt der 38-Jährige die Position des Verwaltungsratspräsidenten,<br />

die zuvor sein Vater und Gründer von Kenny’s<br />

Auto-Center, Kenny Eichenberger, innehatte. Dieser bleibt dem Unternehmen<br />

weiterhin als Mitglied des Verwaltungsrates treu. Neuer CEO ist der<br />

bisherige CTO Pascal Studerus. Die neue Geschäftsleitung: Pascal Studerus<br />

(CEO), Philip Hustinx (CSO), Stephan Meier (CFO) und Jonas Widmer<br />

(CTO). Der Verwaltungsrat bleibt in der bisherigen Zusammensetzung mit<br />

Kenny Eichenberger, Hansueli Loosli und Marc Eichenberger bestehen.<br />

Scania Schweiz AG: Neue<br />

Verantwortliche im Bereich<br />

Services<br />

Nach über 13 Jahren als Service<br />

Direktor bei Scania Schweiz AG übernahm<br />

Ted Kenel per 1. Januar <strong>2024</strong><br />

im Scania Konzern eine neue Aufgabe<br />

als Global Head of Service. Seine bisherige<br />

Funktion wurde in zwei Bereiche<br />

aufgeteilt, die durch Curdin Baselgia<br />

und Claudio Albrecht verantwortet<br />

werden. Baselgia leitet den Bereich<br />

After Sales Import, Albrecht ist für den<br />

Bereich After Sales Retail zuständig.<br />

Ted Kenel (M.), Curdin Baselgia (l.)<br />

und Claudio Albrecht. Foto: Scania<br />

Beide Bereiche haben im Management<br />

Team der Scania Schweiz AG Einsitz,<br />

Baselgia und Albrecht berichten an den<br />

Managing Director Francesco Romano.<br />

Sergio Solero ab März an der BMW-Spitze<br />

Sergio Solero (52) ist seit 26 Jahren in zahlreichen Ländern für die BMW Group<br />

tätig und bringt umfangreiche Erfahrung in den Bereichen Vertrieb, Marketing,<br />

Aftersales und Händlerentwicklung mit. Zuletzt war er Vice President Retail<br />

Development in München. «Ich freue mich darauf, mein neues Kapitel in der<br />

Schweiz zu beginnen, einem multikulturellen und zentralen Land in Europa», so<br />

der gebürtige Mailänder und leidenschaftliche Skifahrer. Sein Vorgänger als<br />

President und CEO der BMW (Schweiz) AG, der Franzose Paul de Courtois (51),<br />

bekleidete diese Position seit August 2018 und wechselt zum 1. März <strong>2024</strong> in<br />

die Münchner Zentrale der BMW AG als Vice President Import Region Africa,<br />

Eastern Europe.<br />

Sergio Solero (rechts) und Paul de Courtois. Foto: BMW<br />

Claude Gregorini (Brand Director Volkswagen; AMAG Import AG), Marco Bizzozero,<br />

Ornella Kocher, Armand Kocher, Pascal Arnet (alle Garage Kocher AG), Mikael<br />

Norlindh (Head of Sales Volkswagen; AMAG Import AG). Foto: Volkswagen<br />

Volkswagen ehrt die besten Partner<br />

Bereits zum 13. Mal in Folge zeichnete Volkswagen in der Schweiz die besten<br />

Partnerbetriebe aus. Die Garage Kocher AG in Erlach am Bielersee gewann den<br />

Titel «Dealer of the Year <strong>2024</strong>» und damit einen Check für einen Mitarbeiteranlass<br />

im Wert von CHF 10 000. Den Titel «Customer First Dealer of the Year <strong>2024</strong>»<br />

trägt die Küry Automobile AG in Rüschlikon am Zürichsee; sie durfte einen Check<br />

im Wert von CHF 7000 entgegennehmen. Trotz der grossen Herausforderungen<br />

im Jahr 2023 hat das Partnernetz der Marke Volkswagen neben einem hohen<br />

Serviceniveau und besten Kundenzufriedenheitswerten auch eine sehr gute<br />

Verkaufsleistung erbracht und den ersten Rang in der Schweizer Neuwagenverkaufsstatistik<br />

verteidigt <strong>–</strong> und das zum 25. Mal in Folge.


18. Tag der Schweizer Garagen<br />

Das Auto ist ein<br />

Wohlstandstreiber<br />

Der 18. Tag der Schweizer Garagen war ein riesiger Erfolg. 900 Teilnehmende bedeuten Rekord und die<br />

Referate unter dem Motto «Innovation trifft Garage» entsprachen offensichtlich dem Zeitgeist. Ein besonderer<br />

Höhepunkt war die Grussbotschaft von Bundesrat Albert Rösti. Sascha Rhyner<br />

Im Kursaal Bern hatte Bundesrat Albert<br />

Rösti quasi ein Heimspiel <strong>–</strong> nicht nur weil<br />

das Bundeshaus praktisch in Gehdistanz<br />

liegt und er direkt von einer Kommissionssitzung<br />

an den «Tag der Schweizer Garagen»<br />

kam. Sondern auch, weil Rösti bis zu seiner<br />

Wahl in den Bundesrat bei Auto-Schweiz<br />

arbeitete. Der Verkehrsminister blickte zum<br />

Einstieg seiner Grussbotschaft auf die vergleichsweise<br />

kurze Geschichte des Automobils.<br />

«Erst nach dem Zweiten Weltkrieg, in<br />

den 1950er-Jahren, wurde das Auto zum Massenphänomen<br />

und zum Wohlstandstreiber»,<br />

erzählte Rösti. Weil seither das Verkehrsaufkommen<br />

deutlich stärker wuchs als die Infrastruktur,<br />

stünden nun diverse Ausbauprojekte<br />

an. Er habe viel gehört, dass mehr Strassen<br />

mehr Verkehr generieren würden. «Das<br />

ist aber falsch, denn der Verkehr für die neuen<br />

Strassen ist schon da», so Rösti. Das Referendum<br />

gegen den Ausbau der Nationalstrassen,<br />

so rechnet der Magistrat, wird im November<br />

an die Urne kommen. «Ich bin Ihnen dankbar<br />

für Ihre Hilfe!» Rösti betonte aber auch,<br />

dass man nicht nur in den Strassenverkehr<br />

investieren soll. «Das gleiche gilt auch für die<br />

Bahn», sagte er. «Diese Kapazitäten reichen<br />

ebenfalls nicht aus.»<br />

Die zweite grosse Herausforderung ist die<br />

Verfügbarkeit von Energie. Hier warb Albert<br />

Rösti für das Energie- und Stromversorgungsgesetz,<br />

gegen das ebenfalls das Referendum<br />

ergriffen worden sei. «Wir haben eine potenzielle<br />

Mangellage und können uns nur selbst<br />

helfen, wenn wir selbst genug Strom produzieren»,<br />

so der Energieminister. Das Volk habe<br />

für den Ausstieg aus der Kernenergie und von<br />

der fossilen Energie votiert. «Die Konsequenzen<br />

davon sind riesig. Wir müssen alles daran<br />

setzen, dass genügend Energie zur Verfügung<br />

steht.» Dazu führte Rösti ein paar Zahlen ins<br />

Feld: «Um alleine für die Elektromobilität genügend<br />

Energie bereitzustellen, braucht es 14<br />

Terawattstunden; das entspricht viermal dem<br />

Kernkraftwerk Mühleberg.» Es brauche alternative<br />

Energien, deshalb realisiere das Astra<br />

beispielsweise entlang der Nationalstrassen<br />

Fotovoltaikanlagen.<br />

Der Bundesrat kam aber auch mit guten Nachrichten<br />

in den Kursaal. «Der Bundesrat ist<br />

sich einig, dass das Auto einen grossen Stellenwert<br />

hat und diesen auch behalten wird.<br />

Vermutlich wird er sogar noch grösser.» Es<br />

gebe jedoch auf politischer Ebene einiges zu<br />

tun. «Wir brauchen für die Finanzierung der<br />

Strassen eine Revision des Mineralölsteuergesetzes»,<br />

erklärte Rösti. «Dazu müssen wir<br />

auch die Elektromobilität miteinbeziehen,<br />

sonst funktioniert das System nicht.» Das sei<br />

auch der Hintergrund, dass die Importsteuer<br />

auch jetzt schon auf Elektroautos ausgeweitet<br />

wurde. «Manchmal beschliesst der Bundesrat<br />

Sachen, die man akzeptieren muss», meinte<br />

er mit einem Schmunzeln. Die Schweiz geht<br />

aber getreu dem Tagungsmotto «Innovation<br />

trifft Garage» auch voran. «Wir sind das erste<br />

Land, das für autonomes Fahren einen gesetzlichen<br />

Rahmen gibt», sagte Rösti. So begründet<br />

sich sein positiver Ausblick, bevor er an<br />

WEF nach Davos weiterreiste: «Was die Automobilwirtschaft<br />

angeht, blicke ich zuversichtlich<br />

in die die Zukunft.» •<br />

Alles zum «Tag der Schweizer Garagen» <strong>2024</strong>:<br />

agvs-upsa.ch/de/tagung<strong>2024</strong><br />

8<br />

<strong>Februar</strong> <strong>2024</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


TAG DER SCHWEIZER GARAGEN<br />

«Was die Automobilwirtschaft<br />

angeht, blicke ich<br />

zuversichtlich<br />

in die Zukunft.»<br />

Albert Rösti, Bundesrat<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Februar</strong> <strong>2024</strong> 9


TAG DER SCHWEIZER GARAGEN<br />

Begrüssung und Einführung<br />

Das Auto ist<br />

Lebensader für<br />

uns alle<br />

AGVS-Zentralpräsident Thomas Hurter<br />

betonte in seiner Eröffnungsrede am<br />

18. «Tag der Schweizer Garagen»<br />

im Kursaal Bern die Wichtigkeit der<br />

Autobranche für die Schweiz:<br />

«Ohne uns geht es nicht.» Sascha Rhyner<br />

Die Schlagworte Umbruch, Wandel<br />

und Erneuerung würden in der<br />

Autobranche wie die Faust aufs Auge passen.<br />

Das sagte Thomas Hurter mit dem<br />

Blick zurück auf das vergangene Jahr.<br />

«Wir haben intensiv über die Mobilität<br />

der Zukunft diskutiert und wie diese finanziert<br />

werden soll», sagte er. Gerade<br />

politisch habe man sich mit dem Klima<br />

und der Tatsache, dass der Strom irgendwann<br />

knapp werden könne, beschäftigt.<br />

«Dazu kommen Herausforderungen wie<br />

das Agenturmodell oder das neue Datenschutzgesetz»,<br />

ergänzte er.<br />

Die Herausforderungen würden auch im<br />

neuen Jahr nicht kleiner, so Hurter weiter.<br />

Aber: «Neue Herausforderungen bieten<br />

auch immer neue Chancen.» Dazu<br />

zähle der teilweise akute Mangel an Fachkräften.<br />

«In diesem Zusammenhang stellen<br />

sich auch die Fragen: Wie bringen wir<br />

mehr Frauen in die Autoberufe und wie<br />

können wir die Jungen in unserer Branche<br />

halten?» Ein aktuelles Thema ist der<br />

Einfluss der chinesischen Autobauer auf<br />

den europäischen Automarkt.<br />

Um diesen Herausforderungen entgegentreten<br />

zu können, brauche es Innovation.<br />

Hurter ist mit dem Blick auf die<br />

Geschichte zuversichtlich: «Wenn wir<br />

zurückblicken, hat es das Autogewerbe<br />

in schwierigen Zeiten immer wieder geschafft,<br />

sich neu zu erfinden und auf<br />

unterschiedlichste und anspruchsvolle<br />

Veränderungen richtig zu reagieren.» Er<br />

erwähnte die Erfindungen von Automatikgetriebe,<br />

Katalysator und Bordcomputer<br />

als Beispiele und verwies auf die aktuellen<br />

Entwicklungen bei den alternativen<br />

Antrieben.<br />

Thomas Hurter betonte den riesigen Stellenwert<br />

des Autos. Jeder achte Arbeitsplatz<br />

in der Schweiz hänge direkt oder<br />

indirekt vom Auto ab. Und mehr als drei<br />

Viertel aller zurückgelegten Personenkilometer<br />

in der Schweiz fallen auf den<br />

privaten Strassenverkehr. «Das Auto ist<br />

Ausdruck von technologischem Fortschritt,<br />

von persönlicher Freiheit und<br />

von Fortbewegung», so der SVP-Nationalrat.<br />

Wobei Fortbewegung nicht immer<br />

gilt: «Sie stehen heute deutlich öfter<br />

im Stau als noch vor zehn oder fünfzehn<br />

Jahren.»<br />

Deshalb ist das Auto auch politisch immer<br />

wieder ein Thema <strong>–</strong> auch wenn seine<br />

Bedeutung nicht immer anerkannt wird.<br />

«Das Auto als Lebensader für die Wirtschaft,<br />

für die Politik, für den Sport, für<br />

die Kultur, für die Freizeit, für uns alle»,<br />

leitete Hurter den Tag ein. «Das Auto ist<br />

wichtiger denn je. Nur halt anders. Andere<br />

Bauweisen, andere Antriebe, andere<br />

Nutzung, ein anderes Fahren.» Dennoch<br />

wollten gewisse Kreise das Auto gar<br />

verbieten. Dabei generiere das Bevölkerungswachstum<br />

die wachsende Mobilität.<br />

Die Kapazität gerade der Nationalstrassen<br />

halte nicht mit dem zunehmenden<br />

Verkehrsaufkommen mit. Zwar habe<br />

das Parlament beschlossen, diesen Engpässen<br />

mit einer Kapazitätserweiterung<br />

zu begegnen. Dagegen wurde jedoch das<br />

Referendum ergriffen. «Wir werden vermutlich<br />

im Sommer oder Herbst über<br />

diese fünf Nadelöhre abstimmen. Ich<br />

bitte Sie, dann die richtige Antwort auf<br />

Ihren Stimmzettel zu schreiben», schloss<br />

Thomas Hurter sein Eröffnungsreferat.<br />

•<br />

10<br />

<strong>Februar</strong> <strong>2024</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


TAG DER SCHWEIZER GARAGEN<br />

Innovation als Erfolgsfaktor<br />

Transformation<br />

ist einzigartig<br />

Helena Wisbert, Direktorin des CAR Center Automotive Research in<br />

Duisburg, erläuterte unter anderem, wieso sich die globalen Absatzmärkte<br />

durch den Markthochlauf der E-Mobilität verschieben.<br />

Jürg A. Stettler<br />

Die Transformation in der Mobilität ist<br />

einzigartig. Das ist, als ob der Wandel<br />

hin zur Quarzuhr und der Wandel hin zum<br />

Smartphone zusammenfallen würden», so<br />

Helena Wisbert. Die Direktorin am renommierten<br />

CAR Center Automotive Research in<br />

Duisburg (D) und Professorin für Automobilwirtschaft<br />

an der Ostfalia-Hochschule in<br />

Wolfsburg (D) forderte die Garagistinnen und<br />

Garagisten daher auf, dass sie nicht der Verbrennungsnostalgie<br />

nachtrauern sollten. Alle<br />

Trends gehen hin zur Elektromobilität und daher<br />

sollte man sich darum kümmern, da es die<br />

treibende Innovationskraft der Zukunft ist.<br />

«Wir haben zudem schon heute eine grosse<br />

Marktverschiebung hin zu anderen globalen<br />

Absatzmärkten», erläuterte Wisbert<br />

und machte klar, dass 2023 trotz<br />

einer Steigerung gegenüber 2022 kein<br />

gutes Autojahr war und sie auch für<br />

<strong>2024</strong> nicht sehr zuversichtlich sei. «In<br />

China werden zwar so viele E-Autos in<br />

einem Monat verkauft wie in mehreren<br />

grossen Absatzmärkten in Europa<br />

zusammen», so die Autokennerin.<br />

In China, wo gerade ein grosser Verdrängungswettbewerb<br />

herrsche mit<br />

rund 50 neuen Herstellern, würden<br />

daher viele dieser Marken in<br />

den Export drängen. «Es ist in der<br />

Autoindustrie <strong>2024</strong> mit einer hohen<br />

Zunahme des Wettbewerbs zu<br />

rechnen.» Wichtigste Innovationstreiber<br />

sind dabei die Elektroautos.<br />

Die Nase vorne hätten hier ganz<br />

klar Tesla und der chinesische<br />

Hersteller BYD, wobei BYD den<br />

E-Pionier Tesla im Jahr <strong>2024</strong> als<br />

grössten E-Autohersteller überholen wird. Was<br />

viele nicht wissen: BYD ist auch der weltweit<br />

grösste Hersteller von Plug-in-Hybridfahrzeugen,<br />

während Tesla seine Marktposition dank<br />

lediglich zwei Modellen erreicht, dem Model<br />

Y und dem Modell 3. «Das sind beides Welt-<br />

Autos, bei denen Skaleneffekte möglich sind<br />

und bei denen es nur sehr wenige Varianten<br />

gibt, was die Kosten senkt», so Wisbert. «Die<br />

Marken-Rangliste bei den Verkäufen in China<br />

ist aktuell sehr dynamisch; einige der Automarken<br />

haben zum Teil eine reine Exportstrategie<br />

und drängen daher nach Europa»,<br />

erläuterte die CAR-Direktorin. «BYD hat hier<br />

den grossen Vorteil: Sie kommen von der Batterieherstellung<br />

her und haben die Chance, die<br />

ganze Wertschöpfungskette zu beherrschen,<br />

denn die Batterie ist immer noch das teuerste<br />

Teil in Elektroautos.»<br />

Zur in der Schweiz noch herrschenden Zurückhaltung<br />

gegenüber chinesischen Autos <strong>–</strong> nur<br />

21 Prozent könnten sich vorstellen, ein E-Auto<br />

aus China zu kaufen <strong>–</strong> meinte Wisbert: «Diese<br />

Akzeptanz wird aber genauso wie der Bekanntheitsgrad<br />

der chinesischen Marken steigen.»<br />

Vor allem auch, weil E-Autos aus China immer<br />

günstiger werden. Doch die Expertin verriet<br />

auch: «Wir werden bis 2030 bei der Herstellung<br />

keine Kostenparität sehen. Verbrenner werden<br />

weiter günstiger bleiben. Durch Kooperationen<br />

werden die Autohersteller versuchen, die Kosten<br />

für die Elektroautos zu senken.» Denn Helena<br />

Wisbert geht davon aus, dass der Marktdruck<br />

durch den Kundenwunsch in Europa<br />

bereits 2027 so hoch sein wird, dass E-Autos<br />

gleich teuer sein müssen wie Verbrenner, was<br />

gleichzeitig einen enormen Margendruck bedeutet.<br />

«In Zukunft gilt es sich über die Batterien<br />

zu differenzieren. Es wird unterschiedliche<br />

Batteriearten geben. Zum einen, um die Kosten<br />

zu drücken, die immer noch 40 Prozent eines<br />

Autos ausmachen, günstig mit weniger Reichweite,<br />

und zum anderen geht’s in Richtung<br />

sehr hohe Reichweiten und superschnelles<br />

Aufladen fürs Premiumsegment», so Helena<br />

Wisbert. Als nächster, grosser Innovationstreiber<br />

werde dann das autonome<br />

Fahren neben der E-Mobilität für einen weiteren<br />

Entwicklungsschub sorgen. «Wir werden<br />

in Zukunft alle Beifahrerinnen und Beifahrer<br />

sein, und dann wird es ja erst interessant, was<br />

beim Streaming im Auto abgeht, was wir beim<br />

Infotainmentsystem alles machen können», erläutert<br />

sie. Man denke vielleicht, man könne<br />

auf diesen ganzen Schnickschnack verzichten,<br />

aber wie beim Smartphone werde man sich<br />

rasch daran gewöhnen und es danach nicht<br />

mehr missen wollen.<br />

Und auch hier werden die chinesischen Marken<br />

die Nase vorne haben. Diese werden sich<br />

in Europa zwar nicht komplett durchsetzen,<br />

aber die Chinesen seien gekommen, um zu<br />

bleiben. Und das werde auch auf das Vertriebssystem<br />

Einfluss haben, ob echte Agentur,<br />

unechte Agentur, Pop-up-Stores oder auch<br />

klassischer Händler. «Es wird viel ausprobiert<br />

und auch viel Geld verbrannt. Aber auch in Zukunft<br />

wird der physische Autoverkauf noch<br />

von grosser Bedeutung sein», so Wisbert. BYD<br />

habe beispielsweise eine ganz andere Vertriebsstrategie<br />

für Europa übernommen und<br />

setze hier auf Vollfunktionsbetriebe und nicht<br />

wie in China auf den Onlinehandel, machte<br />

die profunde Kennerin der weltweiten Autobranche<br />

den Garagistinnen und Garagisten<br />

weiter Mut.<br />

•<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Februar</strong> <strong>2024</strong> 11


TAG DER SCHWEIZER GARAGEN<br />

Innovationen in der Schweizer Zulieferindustrie<br />

Stabilität und<br />

Agilität als<br />

starke Treiber<br />

574 Firmen sind in der Schweizer Zulieferindustrie tätig<br />

und erwirtschaften rund 12,3 Milliarden Franken. Aber<br />

wie innovativ zeigen sich die Unternehmen mit<br />

den rund 34 000 Mitarbeitenden? Die von<br />

Anja Schulze, Professorin an der Universität<br />

Zürich, aufgezeigten Beispiele<br />

stimmen zuversichtlich. Cynthia Mira<br />

Anja Schulze nahm die Teilnehmenden<br />

mit auf eine Reise in die Schweizer Zulieferindustrie.<br />

Sie ist Professorin für Mobilität<br />

und digitales Innovationsmanagement an<br />

der Universität Zürich am Institut für Betriebswirtschaftslehre<br />

und Direktorin des Swiss<br />

Center for Automotive Research (Swiss Car).<br />

Die Beispiele, die sie nannte, um die Innovationsstärke<br />

in diesem so wichtigen Segment<br />

für das Autogewerbe aufzuzeigen, stammten<br />

aus diversen Studien, die sie selbst in ihrem<br />

Institut jedes Jahr durchführt.<br />

Drei Firmen dienten im Referat als Vorzeigebeispiele:<br />

So nannte sie etwa die Firma Reishauer<br />

mit ihren Maschinen für das Schleifen<br />

von Zahnrädern. «In Zürich baut das Unternehmen<br />

gerade einen komplett neuen modernen<br />

Produktionsstandort auf. Warum? Weil<br />

die Zahnräder, die im Rahmen der Elektromobilität<br />

gebraucht werden, sich von jenen<br />

in den Benzinern unterscheiden und auch höheren<br />

Drehmomenten standhalten müssen.»<br />

Die Firma zeige sich innovativ und habe bereits<br />

neue Kompetenzen erworben, um auch<br />

diese neuen Zahnräder für E-Autos schleifen<br />

zu können.<br />

Weiter nannte Schulze das Unternehmen<br />

Autoneum; eine Zulieferfirma, die sich auf die<br />

Fahne geschrieben hat, qualitativ hochwertige<br />

Teppiche für den Innenraum von Fahrzeugen<br />

zu produzieren. Auch hier braucht es<br />

aufgrund der Umstellung auf E-Autos Anpassungen<br />

bezüglich der Akustik und des Wärmeverhaltens.<br />

«Das Unternehmen nimmt sich<br />

diesem Wandel an und bringt nicht nur Erneuerungen<br />

bei den bestehenden Waren, sondern<br />

investiert auch in neue Produkte», führte<br />

Schulze aus. Zum Beispiel investiere die Firma<br />

in neue Batterieabdeckungen für E-Autos. Als<br />

drittes innovatives Beispiel erhielten die Teilnehmen<br />

von der Expertin einen Einblick in<br />

das Unternehmen Bühler im Kanton St. Gallen.<br />

Die Firma war eigentlich im Motorbereich<br />

unterwegs und stellt mit den haushohen Maschinen<br />

neu auch Batteriegehäuse her.<br />

Solche Innovationen seien in der Zulieferindustrie<br />

aber keineswegs neu. «Die Schweizer<br />

Firmen, die in diesem Sektor arbeiten, haben<br />

in der Vergangenheit schon oft bewiesen, dass<br />

sie innovativ sind», so Schulze weiter. Begünstigt<br />

werde dies dank den verankerten Werten<br />

Stabilität und Agilität. Beispiele für Letzteres<br />

gebe es zuhauf. «Es hat schon manch eine Herausforderung<br />

gegeben, die gemeistert wurde,<br />

sei es die Finanzkrise 2008, die Coronapandemie,<br />

die Chipkrise und so weiter», führte<br />

Schulze aus. Und es sei eine grosse Leistung,<br />

dass dieser Industriezweig stets Stabilität aufrechterhalten<br />

konnte und genug agil war, sich<br />

anzupassen und die Zeichen der Zeit erkannte.<br />

«Dasselbe gilt es nun beim Umstieg auf die<br />

alternativen Antriebe zu tun.»<br />

Ein Grund für die Innovationskraft liege auch<br />

darin, dass viele Firmen in verschiedenen<br />

Branchen tätig seien und nicht nur Produkte<br />

für das Autogewerbe liefern würden. «Eine<br />

Besonderheit der Schweizer Zulieferindustrie<br />

ist die Diversifizierung.» Zudem sei es eher typisch<br />

für den Schweizer Standort, dass die Produkte<br />

mit wenig Elektronik auskommen. Die<br />

Unternehmen seien jedoch oft nicht sichtbar<br />

und stünden eher hinten in der Lieferkette.<br />

Gerade um die Zuliefererindustrie besser zu<br />

fassen, werden jährlich Studien durchgeführt.<br />

Ein grosser Satz an Fragen bleibe dabei jeweils<br />

gleich, etwa dann, wenn es um Produkte und<br />

um Lieferfragen gehe. Gerade um die Veränderungen<br />

auszumachen. In der neuesten Studie<br />

wurden Fragen im Zusammenhang mit Digitalisierung,<br />

KI und Nachhaltigkeit integriert.<br />

Schulze gab den Garagistinnen und Garagisten<br />

in Bezug auf die Zulieferbranche noch ein Zitat<br />

mit auf den Weg: «Innovation ist das Einzige,<br />

was uns am Leben hält.» Und: Die Haltung sei<br />

entscheidend.<br />

•<br />

Alles zum «Tag der Schweizer Garagen» <strong>2024</strong>:<br />

agvs-upsa.ch/de/tagung<strong>2024</strong><br />

12<br />

<strong>Februar</strong> <strong>2024</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


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TAG DER SCHWEIZER<br />

GARAGEN <strong>2024</strong><br />

viva.ch<br />

GEMEINSAM<br />

SIND WIR STARK<br />

Der AGVS dankt den Sponsoren dieser grössten Fachtagung der Schweizer Autobranche für die Partnerschaft<br />

sowie allen Teilnehmenden für ihr rekordmässiges Erscheinen <strong>–</strong> wir freuen uns bereits auf ein Wiedersehen am<br />

19. Tag der Schweizer Garagen am 21. Januar 2025!<br />

Presentingpartner Tagesprogramm Presentingpartner «Dîner des garagistes» Goldpartner Shuttle Goldpartner Guests<br />

Medienpartner<br />

Silberpartner für Tagesprogramm und «Dîner des garagistes»<br />

Bronzepartner für Tagesprogramm und «Dîner des garagistes»


Tag der Schweizer Garagen <strong>2024</strong><br />

Bleibende Eindrücke<br />

von der Tagung<br />

14<br />

<strong>Februar</strong> <strong>2024</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


TAG DER SCHWEIZER GARAGEN<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Februar</strong> <strong>2024</strong> 15


TAG DER SCHWEIZER GARAGEN<br />

Henning<br />

Schröder,<br />

Head Group<br />

Technology<br />

der Aebi<br />

Schmidt<br />

Gruppe sowie<br />

Verwaltungsrat<br />

der Flux<br />

Mobility AG.<br />

Expertenrunde zu Innovation in der Praxis<br />

Innovation ist keine<br />

Frage der Grösse<br />

Mit Duga Hoti, Jonathan Herzog und Henning Schröder<br />

sprachen drei Experten über die nötigen Freiräume, welche<br />

in Betrieben und Unternehmen nötig sind, um Innovationen<br />

möglich zu machen. Jürg A. Stettler<br />

Duga Hoti, Gründer und CEO von Flux Mobility<br />

AG, machte zu Beginn des Podiumsgesprächs<br />

klar: «Man muss, wenn man innovativ<br />

sein will, nicht immer vom Kunden ausgehen.<br />

Es gilt zwar zu überlegen, was die Kunden<br />

wollen, aber man muss sich trotzdem gleichzeitig<br />

überlegen, wie die Mobilität der Zukunft<br />

unabhängig davon aussehen soll.» Bei seinem<br />

Unternehmen, das leichte Nutzfahrzeuge elektrifiziere,<br />

habe er in den letzten drei Jahren mit<br />

sehr harter Arbeit und Leuten, welche die berühmte<br />

Extrameile gehen, Innovationen vorantreiben<br />

können. «Zudem haben wir keine<br />

Altlasten wie die grossen OEM. Wir können<br />

uns voll auf die Zukunft fokussieren», nennt<br />

Hoti einen weiteren Vorteil des Winterthurer<br />

Start-ups. «Zudem haben wir in der Schweiz<br />

die richtigen Leute für Innovationen.»<br />

Jonathan Herzog, Chief Commercial Officer<br />

der Sauber-Gruppe, meinte auf die Frage von<br />

Moderatorin Maria Victoria Haas nach seinem<br />

Erfolgsrezept: «Man muss ein bisschen<br />

verrückt sein, nur dann ist man wirklich erfolgreich.<br />

Wir Menschen sind grundsätzlich<br />

skeptisch, aber wir müssen diese Skepsis ablegen,<br />

um innovativ zu werden.» Um Innovationen<br />

in der Garage oder an einem Rennauto<br />

zum Tragen zu bringen, sei auch Mut wichtig,<br />

denn Angst töte Innovation. Und Henning<br />

Schröder, Head Group Technology der Aebi<br />

Schmidt Gruppe sowie Verwaltungsrat der<br />

Flux Mobility AG, ergänzte: «Die Kosten im<br />

Entwicklungs-, aber auch im Herstellungsprozess<br />

müssen bei Innovationen im Fokus<br />

bleiben, denn die Kunden werden nicht bereit<br />

sein, jeden Preis zu zahlen. Auch ein konkreter<br />

Nutzen für Kunden ist entscheidend. Und<br />

auf diesem Weg gehen schon viele Ideen verloren.»<br />

Doch wie lassen sich <strong>–</strong> auch in Garagen und<br />

im Alltag <strong>–</strong> Innovationen fördern? «Das hat<br />

unglaublich viel mit der Fehlerkultur zu tun.<br />

Wenn man dies immer gleich mit Scheitern<br />

verbindet, werden die Mitarbeitenden zwar<br />

noch Ideen haben, aber diese nicht mehr äussern»,<br />

so Henning Schröder. Für ihn ist Scheitern<br />

o.k., aber man müsse als Team daraus<br />

lernen. Er gibt zu: «Ich mache täglich ebenfalls<br />

hunderte Fehler, aber am Ende des Tages<br />

hoffe ich einfach, dass ich mehr gute als<br />

Duga Hoti, Gründer und CEO<br />

von Flux Mobility AG.<br />

16<br />

<strong>Februar</strong> <strong>2024</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


TAG DER SCHWEIZER GARAGEN<br />

Jonathan Herzog, Chief<br />

Commercial Officer der<br />

Sauber-Gruppe.<br />

also dank dieser Anziehungskraft leicht, wie<br />

wir sie behalten schwieriger.» Damit spricht<br />

er in Zeiten des Fachkräftemangels etwas an,<br />

das viele Garagistinnen und Garagisten ebenfalls<br />

stark beschäftigt.<br />

schlechte Entscheidungen getroffen habe.»<br />

Jonathan Herzog vom F1-Team Sauber ergänzt:<br />

«Um Fehler zu machen, muss man auch etwas<br />

ausprobieren. Wir geben bei Sauber die Richtlinien<br />

vor, aber lassen eben auch Freiheiten.<br />

Haben wir uns für eine Lösung entschieden,<br />

gehen wir als Team voran, das ist ebenfalls<br />

sehr wichtig.» Duga Hoti und sein Unternehmen<br />

setzen zudem auf ein Sitzungsverbot am<br />

Mittwoch. «Denn je mehr Mitarbeitende vom<br />

Alltäglichen befreit werden, desto innovativer<br />

können sie sein.»<br />

Ein weiterer Vorteil, der Innovationen im Betrieb<br />

beflügeln kann, sei auch die Grösse der<br />

Betriebe in der Schweiz selbst, so Henning<br />

Schröder: «KMU sind viel flexibler gegenüber<br />

den Grossen, die eher behäbig und in<br />

Prozessen behaftet sind, was Innovationen<br />

hemmt. Daher werden in Konzernen die Entwicklungszentren<br />

auch gerne ausgegliedert.»<br />

Jonathan Herzog vom Formel 1-Team Sauber<br />

ergänzt: «Wir profitieren aktuell vom sogenannten<br />

Netflix-Effekt, der sehr viele junge,<br />

auch weibliche Mitarbeitende in die Formel 1<br />

bringt. Wie wir unsere Fachkräfte finden, ist<br />

Der gelernte Lastwagenmechaniker Duga Hoti<br />

erläutert zu diesem Thema: «Wir haben in der<br />

Schweiz gute Voraussetzungen, um Firmen zu<br />

gründen. Gute Leute zu finden und halten, ist<br />

nicht ganz einfach, aber als Start-up haben wir<br />

die Chance, Leute an etwas arbeiten zu lassen,<br />

das für sie sinnvoll ist.» Zudem dürfe man<br />

natürlich bei einem Start-up die Investorensuche<br />

nie vergessen, und da habe man bei Flux<br />

Mobility AG mit Peter Spuhler natürlich sehr<br />

viel Glück gehabt.<br />

Sein Verwaltungsrat Henning Schröder verrät<br />

zudem, dass sich der sehr positive Spirit<br />

von Duga Hoti aufs Team übertrage und er im<br />

positiven Sinne ein Pragmatiker sei, der sehr<br />

zielorientiert nach Lösungen suche. «Flux Mobility<br />

AG ist nicht mehr nur ein Start-up, sondern<br />

hat auch Kunden und muss inzwischen<br />

ein operatives Geschäft managen», das dürfe<br />

man nicht unterschätzen, so Schröder. Und<br />

der innovative Gründer und CEO des Winterthurer<br />

Unternehmens Hoti mahnt: «Wir sind<br />

momentan zu viel auf die einzelne Antriebsart<br />

fokussiert, dabei gibt es auch in der Fertigung<br />

riesige Innovation, etwa das Mega-Casting.<br />

Das wird nun vor allem von Tesla vorangetrieben.<br />

In der Fertigung, in der Entwicklung<br />

und auch der Geschwindigkeit der Entwicklung<br />

werden wir noch viele Innovationstrends<br />

sehen <strong>–</strong> die wir nicht verpassen sollten.»<br />

•<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Februar</strong> <strong>2024</strong> 17


TAG DER SCHWEIZER GARAGEN<br />

Inspiration<br />

«Wir sind ja nicht<br />

bekloppt»<br />

Eine glaubwürdige Unternehmenskultur ist zentral für jeden erfolgreichen Betrieb, sagt Gabriel Galliker.<br />

Der CEO der Galliker Gruppe gab spannende Einblicke in die Innovation im Bereich Mitarbeiterkultur. Sascha Rhyner<br />

Gabriel Galliker startete seinen Input mit<br />

einem Ausrufezeichen: «Solange der<br />

Mensch strebt, irrt er.» Das sei keine wissenschaftliche<br />

Erkenntnis, sondern komme aus<br />

seiner Erfahrung. Und er wies gleich auf eine<br />

typische Schweizer Eigenschaft hin: «Die erste<br />

Frage, die ein Schweizer stellt, ist: Wo arbeitest<br />

du?» Bei seinen Ausführungen bezog sich<br />

Galliker immer wieder auf die eigene Unternehmung.<br />

«Wir wollen immer Recht haben», sagte Galliker.<br />

Und wenn keiner von seiner Position<br />

abrücke, gebe es Streit. Dazu gehöre, dass 90<br />

Prozent der Menschen eben nicht zuhören,<br />

sondern nur ausreden liessen und bereits Einwände<br />

suchten. Wie aber entstehen Lösungen?<br />

«Man muss mindestens einen Punkt der<br />

Gegenseite annehmen und akzeptieren. Das<br />

braucht einen Perspektivenwechsel», so der<br />

Ratschlag Gallikers. Menschliche Innovation<br />

könne nur entstehen, wenn man den Menschen<br />

Zeit gebe. «Ein Formel-1-Motor oder<br />

ein Getriebe entsteht immer zuerst in den<br />

Gedanken.»<br />

Wichtig sei auch, dass man sich Ziele nicht<br />

nur setze, sondern diese auch aufschreibe. «So<br />

werden sie physisch. Und dann muss man die<br />

Ziele verfolgen und überprüfen.» Man solle<br />

nicht an etwas festhalten, was keine Bedeu-<br />

18<br />

<strong>Februar</strong> <strong>2024</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


TAG DER SCHWEIZER GARAGEN<br />

«Man muss mindestens einen Punkt der<br />

Gegenseite annehmen und akzeptieren.<br />

Das braucht einen Perspektivenwechsel.»<br />

Gabriel Galliker, CEO der Galliker Gruppe<br />

tung mehr habe. Galliker zeigte anhand eines<br />

kleinen Beispiels, wie der Mensch gleichzeitig<br />

Innovationstreiber und Innovationsverhinderer<br />

sei. «Meine Jungs sind immer am Handy,<br />

und wir Eltern sagen ihnen, dass wir früher<br />

noch draussen gespielt hätten. Vermutlich<br />

werden sie dann ihren Kindern, die nur im<br />

Metaverse sind, erzählen, dass sie wenigstens<br />

noch am Handy gewesen waren.» Das Gelächter<br />

im Saal zeigte, dass Galliker einen wahren<br />

Punkt getroffen hatte. «Früher war nicht alles<br />

besser <strong>–</strong> es war anders.»<br />

Als Unternehmen sei es wichtig, sich eine<br />

glaubwürdige Positionierung zu geben. «So<br />

will der Unternehmer, dass das Unternehmen<br />

wahrgenommen wird», sagte Galliker. «Das<br />

muss aber nicht dem Image entsprechen,<br />

also wie das Unternehmen tatsächlich wahrgenommen<br />

wird.» Glaubwürdigkeit sei auch<br />

wichtig bezüglich der Incentives für Mitarbeitende.<br />

Und ein weiterer Tipp Gallikers, der in<br />

seinem Unternehmen die Du-Kultur pflegt:<br />

«Gestalten Sie Personalinserate gleich sorgfältig<br />

wie Ihre Inserate für die Autos.» Ebenso<br />

soll man auf Anfragen von Leuten, die sich für<br />

eine Stelle bewerben gleich schnell reagieren<br />

wie auf eine Auto-Anfrage. «Da warten wir<br />

auch nicht noch drei Tage <strong>–</strong> wir sind ja nicht<br />

bekloppt», so Galliker. Und als Denkanstoss<br />

gab er mit auf den Weg: «Die Mitarbeitenden<br />

kommen wegen dem Unternehmen und verlassen<br />

es wegen der Führung und der Kommunikation.»<br />

Ebenso wichtig die Pflege der Berufsbildung.<br />

«Halten Sie die Leute in den eigenen Reihen,<br />

sonst gehen alle zu Schindler», sagte Galliker<br />

und erntete die Lacher des Publikums. Man<br />

müsste die Mitarbeitenden respektieren und<br />

lieben. «Starten wir mit dem einfachsten<br />

und sagen Danke», so Galliker. Und als letzten<br />

Denkanstoss gab er den Gästen mit in die<br />

Mittagspause: «Die Jugend identifiziert sich<br />

mehr, wenn sie näher an der Führung ist.»<br />

•<br />

Alles zum «Tag der Schweizer Garagen» <strong>2024</strong>:<br />

agvs-upsa.ch/de/tagung<strong>2024</strong><br />

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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Februar</strong> <strong>2024</strong> 19


TAG DER SCHWEIZER GARAGEN<br />

Out of the Box<br />

Von Inspiration bis Verantwortung <strong>–</strong><br />

fünf Tipps von Benjamin Huggel<br />

Der ehemalige Fussballprofi Benjamin Huggel gab fünf Erkenntnisse aus seiner aktiven Karriere weiter,<br />

die auch den Führungspersonen in Garagenbetrieben hilfreich sind. Sascha Rhyner<br />

Als Fussballer spielte Beni Huggel auf der<br />

eher unscheinbaren Position im defensiven<br />

Mittelfeld. Im Kursaal Bern zeigte sich der<br />

41-fache Nationalspieler von seiner humorvollen<br />

Seite und gab den Gästen wertvolle Tipps<br />

zum Thema Führen. Der erste Tipp geht indes<br />

noch auf seine Schulzeit zurück. Seine fussballerische<br />

Karriere startete er im Team der<br />

Primarschule in Münchenstein BL, allerdings<br />

sei die Stimmung im Team nicht so gut gewesen.<br />

Grund sei ein Spieler gewesen, der sich<br />

laut und negativ über seine Mitspieler äusserte.<br />

«Dieser Spieler war ich», sagte er. Seine<br />

Mutter habe ihn dann zur Seite genommen.<br />

«Du machst die anderen schlecht; sag ihnen<br />

stattdessen, was sie gut machen», habe sie ihm<br />

mit auf den Weg gegeben <strong>–</strong> «inspirieren statt<br />

kritisieren». Das habe auch funktioniert: Sie<br />

seien bis in den Final vorgestossen und hätten<br />

diesen dann auch gewonnen. «Im anderen<br />

Team spielte Hakan Yakin», erinnert er sich.<br />

«Ich war also nicht einmal der zweitberühmteste<br />

Münchensteiner», witzelte er, weil auch<br />

Roger Federer in dieser Gemeinde aufwuchs.<br />

Für den zweiten Tipp holte Huggel etwas weiter<br />

aus und erzählte eine Geschichte von der<br />

WM 1966. Köbi Kuhn war als Spieler dort und<br />

kam nach einem unerlaubten Ausflug zu spät<br />

zurück ins Hotel. Den Nationalspielern späterer<br />

Generationen war diese Episode natürlich<br />

bekannt. Als nach dem 2:0-Sieg gegen die<br />

Türkei im Hinspiel der Barrage zur WM 2006<br />

im Bus von Bern Richtung Hotel grossartige<br />

Stimmung geherrscht habe, hätten die Spieler<br />

spekuliert, eventuell noch auszugehen. Aber<br />

Nationaltrainer Köbi Kuhn habe sie mit den<br />

richtigen Worten davon abgehalten: «Er bat<br />

uns, das Hotel nicht mehr zu verlassen <strong>–</strong> oder<br />

uns mindestens nicht erwischen zu lassen.»<br />

Das Learning für Huggel: «Authentizität<br />

vor Autorität». Kein Spieler hätte übrigens<br />

an diesem Abend das Hotel verlassen.<br />

Von Ottmar Hitzfeld lernte er, wie schlechte<br />

Nachrichten respektvoll vermittelt werden. In<br />

einem ersten Einzelgespräch habe ihm Hitzfeld<br />

vermittelt, wie wichtig er sei. «Ich bin<br />

1,90 m gross, aber nach dem Gespräch verliess<br />

ich das Zimmer mit 2,00 m», erzählte er. Als<br />

sich aber vor der WM 2010 Captain Alex Frei<br />

verletzt und Huggel spekulierte hatte, gegen<br />

Spanien das Team als Captain aufs Feld zu<br />

führen, erklärte ihm Hitzfeld in einem Vier-<br />

Augen-Gespräch, dass er nicht auf ihn als<br />

Captain setzen will. So wurde Huggel in der<br />

Teamsitzung nicht von der schlechten Nachricht<br />

überrascht.<br />

Ebenso wichtig seien Freunde, die einem die<br />

Meinung sagen. Nach der Sperre als Folge der<br />

Ereignisse im WM-Barragespiel 2005 in der<br />

Türkei habe er die Opferrolle eingenommen<br />

und sich ungerecht behandelt gefühlt. «Der<br />

Freund gab mir schliesslich einen Tritt in den<br />

Hintern und sagte mir, ich solle aufhören zu<br />

jammern», erzählte Huggel. Oder kurz: «Klartext<br />

statt Kuschelkurs.»<br />

Der fünfte Tipp Huggels lautet<br />

«Verantwortung statt<br />

Neid». Es brauche Leute im<br />

Team, die Verantwortung<br />

übernehmen. «Wir hatten<br />

mit Alex Frei und Hakan Yakin<br />

zwei Spieler, die nicht die trainingsfleissigsten<br />

waren, aber in den<br />

entscheidenden Momenten lieferten sie ihre<br />

Leistung ab», so Huggel. Ein anderer Spieler<br />

habe dies bemängelt; er habe dies dann mit<br />

dem Spieler besprochen. «Es ist wichtig, dass<br />

man seine Rolle akzeptiert, denn Neid bringt<br />

niemandem etwas.»<br />

•<br />

20<br />

<strong>Februar</strong> <strong>2024</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


TAG DER SCHWEIZER GARAGEN<br />

Trends und Innovation im Kundenmanagement<br />

«Wir sind Treiber,<br />

nicht Getriebene»<br />

Der Experte für Zukunftstrends und Konsumentenverhalten,<br />

David Bosshart, verriet den rund 900 Teilnehmenden im Berner<br />

Kursaal, wieso Kundenbeziehungen so wichtig bleiben. Jürg A. Stettler<br />

Innovation ist die Optimierung von dem,<br />

was man kann <strong>–</strong> und zwar Schritt für<br />

Schritt. «Wenn Sie in Ihrer Garage dies so umsetzen,<br />

dann haben Sie eine gute Chance auf<br />

Erfolg», erklärte David Bosshart, Experte für<br />

Zukunftstrends und Konsumentenverhalten,<br />

zum Start seines Referats und liess auch<br />

Punkte seiner Vorrednerinnen und Vorredner<br />

Revue passieren. «Authentische Führung,<br />

was man beim Referat von Gabriel Galliker<br />

auch sehr gut gesehen hat, ist ebenfalls entscheidend»,<br />

erläuterte der ehemalige CEO des<br />

renommierten Gottlieb-Duttweiler-Instituts.<br />

Gute Garagen sind für den Experten und Futuristen<br />

lokal verankert und tauschen sich auch<br />

aus. Denn wirkliche Innovationen, wie wir<br />

sie von Tesla-Gründer Elon Musk oder Apple-<br />

Gründer Steve Jobs kennen, sind eher selten.<br />

«Und für mich sind die beiden nicht wirkliche<br />

Vorbilder. Musk will ich nicht als Chef, auch<br />

Jobs nicht», ergänzte Bosshart.<br />

Für ihn steigt zudem die Innovationsfeindlichkeit,<br />

wenn die Kundinnen und Kunden nicht<br />

mehr verstehen, was man ihnen verkaufen<br />

will. Der ehemalige CEO des Gottlieb-Duttweiler-Instituts<br />

rät daher: «Hände weg von KI<br />

und den noch viel zu unscharfen Megatrends.<br />

Kunden gewinnen ist anspruchsvoll, aber das<br />

ist auch gut so, denn diese Kunden sind uns in<br />

der Schweiz noch viel näher als im Ausland.»<br />

Bosshart vergleicht den Schweizer Kunden<br />

mit dem amerikanischen, der sehr einfach gestrickt<br />

sei und immer kaufe. «Der Amerikaner<br />

kauft ein Auto, das er eigentlich gar nicht will,<br />

mit dem Geld, das er nicht<br />

hat, um Menschen zu beeindrucken,<br />

die er nicht mag»,<br />

meinte er salopp, was dem<br />

Futuristen viele Lacher im<br />

Saal einbrachte.<br />

«Beratung wird in der Schweiz weiter wichtig<br />

bleiben», führte er aus. «Sie als Garagen haben<br />

zwar weniger Face-to-Face-Kontakte als<br />

der Einzelhandel, aber dieser ist immer noch<br />

besser als nur ein persönlicher Anruf, besser<br />

als ein persönliches E-Mail und als eine unpersönliche<br />

Kommunikation.» Was Garagen<br />

in der Vergangenheit stark gemacht habe,<br />

gelte auch in der Zukunft, die persönliche<br />

Beziehung des Kunden zum Automobil. «Wir<br />

gehen in Richtung mehr Kopflastigkeit, wenn<br />

alles digitalisiert wird, dann wird auch die<br />

Markenwahrnehmung nicht mehr so wichtig<br />

sein, sondern der Kundenkontakt.» Für David<br />

Bosshart wird zudem Emotionalität und<br />

Romantik wieder wichtig werden: «Auch ein<br />

Mann kann durchaus romantisch sein, wenn<br />

er mit seinem Auto unterwegs ist.»<br />

Er mahnte die Garagistinnen und Garagisten<br />

vor allem dazu: «Sie müssen ein Treiber<br />

sein und keine Getriebene, die mit dem<br />

Rücken zur Wand stehen. Die Elektromobilität<br />

wird aus der Verbrennerwelt herauswachsen,<br />

aber langsam. Und es ist wichtiger,<br />

die Aufmerksamkeit der Kunden zu erreichen,<br />

denn ein Luxus- und Premiumsegment<br />

wird es immer geben.» Wenn die Kundinnen<br />

und Kunden Lust hätten, mit ihren Garagistinnen<br />

und Garagisten ins Gespräch zu kommen,<br />

seien sie auch bereit, mehr als den Listenpreis<br />

zu zahlen.<br />

«Wir werden zukünftig immer weniger verstehen<br />

und werden daher von Spezialisten dominiert.<br />

Diese Fachspezialisten, die alles bis ins<br />

Details kennen, sind extrem klug bei gewissen<br />

Sachen, sehen aber die Zusammenhänge oft<br />

nicht mehr, und so werden die Fachidioten<br />

plötzlich zu Vollidioten», erläuterte Bosshart<br />

sehr einleuchtend. Den Garagistinnen und Garagisten<br />

legte er nahe, die Arbeitsprozesse im<br />

eigenem Betrieb nochmals anzuschauen und<br />

sie, wenn nötig, zu entrümpeln. «Überlegen<br />

Sie sich dabei, welche Schritte bringen Ihnen<br />

Mehrwert und Marge? Welche kann man Ihnen<br />

nicht wegnehmen? Und auch, welche<br />

neuen Wettbewerber dringen in Ihren Bereich<br />

vor und machen Ihnen die Kunden streitig?»,<br />

so Bosshart. Zudem könnten, wenn das Auto<br />

immer standardisierter werde, auch «ambulante»<br />

Garagen eine Zukunft haben, mit immer<br />

zentralerem, automatisiertem Datenmanagement<br />

und KI. Nur müsse man sich dann<br />

fragen, wer an diesen Apps, Abos, Flotten und<br />

On-Demand-Dienstleistungen noch etwas<br />

verdient.<br />

•<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Februar</strong> <strong>2024</strong> 21


TAG DER SCHWEIZER GARAGEN<br />

Perspektivenwechsel<br />

Ein besonderer Wake-up<br />

Call von den Jungen<br />

Ein grosser Wandel steht im Autogewerbe nicht nur in Sachen<br />

Antriebsarten an, sondern auch im Umgang miteinander.<br />

Dieser Wake-up Call des Nachwuchses hat es in sich. Cynthia Mira<br />

Zwei Frauen geschieht ein Missgeschick,<br />

sie kommen aus der Werkstatt<br />

mit einer verbogenen Stange zurück.<br />

Gleich fällt der Spruch, wie typisch dies<br />

sei, schliesslich seien sie ja Frauen. Mit<br />

solchen Sprüchen von männlichen Kollegen,<br />

die WorldSkills-Teilnehmerin Sophie<br />

Schumacher auf der Bühne eindrücklich<br />

schilderte, sehen sich weibliche Fachkräfte<br />

im Autogewerbe noch immer oft<br />

konfrontiert. Allerdings ist dies nur die<br />

eine Seite der Medaille. Denn es sind auch<br />

die Frauen, die in der Branche solche geschlechterspezifischen<br />

Urteile und Sprüche<br />

selbst reproduzieren. So lautet eine<br />

der spannenden Erkenntnisse aus ihrer<br />

Bachelorarbeit, über die Simone Ruckstuhl<br />

berichten konnte. Sie ist mitten im<br />

Prozess, die Zürcher Ruckstuhl-Garagen zu<br />

übernehmen. «Ich studierte Sozialwissenschaften<br />

und dachte eigentlich, dass die<br />

Arbeit über die Frauen im Autogewerbe<br />

auf eine einfache Erklärung von Stereotypen<br />

herauslaufen würde. Ich würde quasi<br />

von den Männern erfahren, dass es nicht<br />

mehr Frauen gibt, weil diese nichts mit<br />

Technik anfangen können und weil sie<br />

zickig sind.» Das Resultat sei dann aber anders<br />

gewesen: «Zu meinem Erstaunen sass<br />

ich bei Interviews vis-à-vis von Frauen, die<br />

genau dasselbe sagten. Ich hörte die Aussagen,<br />

dass die Frauen halt Sprüche aushalten<br />

müssen und dass sie meistens zu<br />

zickig sind und mit Technik nichts am<br />

Hut hätten.» Ruckstuhl habe dann gerne<br />

zurückgemeldet, dass die Person ja selbst<br />

eine Frau sei und sehr wohl etwas mit<br />

Technik zu tun habe. Auf der Bühne gab<br />

sie dann folgende Botschaft den Teilnehmenden<br />

mit auf den Weg: «Wenn wir im<br />

Nach dem Podiumsgespräch<br />

mit der Generation Z ist klar: Es<br />

braucht Innovationen und neue<br />

Wege, um den Nachwuchs im<br />

Autogewerbe zu halten und vor<br />

allem auch, um vom Potenzial<br />

von Frauen zu profitieren.<br />

Autogewerbe in Bezug auf Frauenförderung<br />

innovativ sein und wirklich etwas<br />

verändern wollen, dann müssen wir die<br />

tieferliegenden Strukturen aufbrechen.»<br />

Für sie selbst seien diese Erkenntnisse ein<br />

Wake-up Call gewesen. Für die Aussagen<br />

der beiden Frauen auf der Bühne gab es<br />

mehrfach Szenenapplaus.<br />

Das Podiumsgespräch leitete Olivier Maeder,<br />

AGVS-Geschäftsleitung Bildung. Er<br />

sprach zu den besten Nachwuchstalenten<br />

im Autogewerbe und damit zu jenen,<br />

die in den vergangenen Jahren mehrere<br />

Podestplätze bei Schweizermeisterschaften<br />

und internationalen Wettkämpfen<br />

erreichten. Maeder thematisierte unter<br />

anderem den Fachkräftemangel und<br />

wollte von der Generation Z wissen, was<br />

ein Betrieb tun könne, um sie im Gewerbe<br />

zu halten. Noah Frey gewann in den letzten<br />

zwei Jahren zwei Mal Bronzean den<br />

Schweizermeisterschaften und betonte<br />

die Wichtigkeit, dass die Firma einen in<br />

Sachen Weiterbildung unterstützt. «Ich<br />

mache derzeit die Weiterbildung zum Diagnostiker<br />

und erlebe von meinem Betrieb,<br />

der Amag, sehr viel Unterstützung», sagt<br />

er. Diese sei auch nötig.<br />

Denselben Weiterbildungsweg schlägt<br />

momentan auch Fabio Bossart ein. Der<br />

Vize-Europameister aus Schötz LU stand<br />

ebenfalls auf der Bühne und entschied<br />

sich für eine Anstellung in einem kleineren<br />

Familienbetrieb. Er sagt: «Es ist<br />

22<br />

<strong>Februar</strong> <strong>2024</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


TAG DER SCHWEIZER GARAGEN<br />

wichtig, dass man nach der Lehre das<br />

Gespräch sucht und nach dem eigenen<br />

Plan fragt. Es geht darum, auch auf die<br />

individuellen Wünsche einzugehen und<br />

zu schauen, inwiefern sich diese realisieren<br />

lassen.» Generell seien das Team<br />

und die Kultur entscheidend.<br />

Bezüglich des Wandels hin zu neuen<br />

Arbeitszeitmodellen übergab Maeder<br />

nochmals das Wort an Simone Ruckstuhl.<br />

Sie meinte: «Ich erlebe es in meinem Betrieb<br />

so, dass es überhaupt nicht nur die<br />

Jungen sind, die mit solchen Wünschen<br />

kommen. Es ist ein gesellschaftlicher<br />

Wandel, und wir versuchen, auf diesen<br />

einzugehen.» Es sei nicht in allen Bereichen<br />

einfach, eine Teilzeitstelle anzubieten,<br />

aber sie würden sich hier auch erlauben,<br />

neue Wege zu suchen und gelegentlich<br />

zu scheitern. Nur so sei es möglich,<br />

eine Lösung zu finden, anstatt gleich zu<br />

Beginn zu sagen, dass man das aus Prinzip<br />

nicht mache. Dasselbe gilt auch im<br />

Familienbetrieb von Florent Lacilla, dem<br />

aktuellen Weltmeister. Auch bei ihnen<br />

sei Teilzeit ein Thema, wie er sagte: «Bei<br />

uns arbeitet ein Mechatroniker 70 Prozent.<br />

Klar muss man manchmal am Wochenprogramm<br />

herumschieben, aber es<br />

ist möglich.» Für ihn persönlich hat sich<br />

mit seinem Erfolg an den Wettkämpfen<br />

auch in der täglichen Arbeit vieles verändert:<br />

«Die Anerkennung und das Selbstvertrauen<br />

sind gestiegen, ich habe viel<br />

über mich gelernt und kann mit Stress<br />

besser umgehen. Und: Ich habe in der<br />

Werkstatt vor nichts mehr Angst, das<br />

ist sicher auch ein Pluspunkt», sagte er<br />

lachend. Seine Motivation, täglich im<br />

Autogewerbe sein Bestes zu geben, entspricht<br />

dem Tagungsthema: «Mich motivieren<br />

die unglaubliche Vielfalt und die<br />

verschiedenen Innovationen, die im Gewerbe<br />

derzeit anstehen.»<br />

•<br />

Alles zum «Tag der Schweizer Garagen» <strong>2024</strong>:<br />

agvs-upsa.ch/de/tagung<strong>2024</strong><br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Februar</strong> <strong>2024</strong> 23


TAG DER SCHWEIZER GARAGEN<br />

Wegweisend<br />

Den Mechatroniker zum<br />

Helden machen<br />

Das Werkstatt-Geschäft werde nicht so schnell wegbrechen, sagt Bosch-Experte Rupert Hoellbacher.<br />

Dennoch sei es wichtig, sich schon heute auf das Business von morgen einzustellen. Sascha Rhyner<br />

Wir haben einen grossen Vorteil im<br />

Aftermarkt: Alles erfolgt zeitlich verzögert,<br />

denn das Neuste passiert bei den OEM<br />

und den OEM-Werkstätten», sagte Rupert Hoellbacher,<br />

Vorsitzender des Bereichsvorstands<br />

Mobility Aftermarket der Robert Bosch GmbH.<br />

Auch wenn in ferner Zukunft das Auto selbstständig<br />

in die Werkstatt fährt, wo ein Mechatroniker<br />

mit einer VR-Brille und mit Hilfe eines<br />

Humanoiden das Fahrzeug repariert, damit<br />

das Auto anschliessend wieder autonom nach<br />

Hause fährt, während der Rechnungsbetrag<br />

direkt vom Konto abgezogen wird.<br />

Drei Trends identifizierte Hoellbacher, die thematisch<br />

den 18. «Tag der Schweizer Garagen»<br />

dominierten: Elektrifizierung, vernetzte Fahrzeuge<br />

und autonomes Fahren. Was ist aber<br />

die Rolle der Garagen in der Zukunft? «Hier<br />

will ich etwas Druck wegnehmen», so Hoellbacher.<br />

«Die Schweiz ist ein Automobilland,<br />

und der Markt wächst permanent.» Rund drei<br />

«Es braucht bessere<br />

Diagnosen und bessere<br />

Reparaturanleitungen <strong>–</strong><br />

daran arbeiten wir.»<br />

Rupert Hoellbacher, Bosch-Experte<br />

Prozent beträgt derzeit der Anteil an reinen<br />

Elektrofahrzeugen im gesamten PW-Fuhrpark<br />

in der Schweiz; noch dominieren die Hybrid-<br />

Fahrzeuge bei den Steckerfahrzeugen. «Wir<br />

freuen uns, wenn Hybrid verkauft wird, dann<br />

sind zwei Technologien drin», erklärte er mit<br />

einem Schmunzeln.<br />

Aber die Elektromobilität wird sich durchsetzen.<br />

«Wie kann man sich darauf einstellen?»,<br />

fragte Hoellbacher rhetorisch in die Runde. «Es<br />

wird Ausbildung brauchen, und es wird Raum<br />

brauchen», gab er als Antwort. Man solle heute<br />

schon mit der Investition in die Ausbildung beginnen.<br />

«OEM möchten am liebsten die ganze<br />

Batterie tauschen, aber da wird es andere Lösungen<br />

geben», zeigte sich Hoellbacher überzeugt.<br />

Vernetzte Fahrzeuge würden enorm viele<br />

Daten in die Cloud schicken. «Das ist toll für<br />

die Hersteller, die so Daten erhalten, wie die<br />

Fahrzeuge genutzt werden», so Hoellbacher<br />

24<br />

<strong>Februar</strong> <strong>2024</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


TAG DER SCHWEIZER GARAGEN<br />

weiter. «Aber wer hat Zugang auf die Daten?»<br />

Diese Frage werde noch wichtiger werden.<br />

Denn gerade ein Geschäftsfeld wie die präventive<br />

Wartung ist davon abhängig.<br />

In den heutigen Fahrzeugen nehmen Fahrzeugassistenzsysteme<br />

(ADAS) eine wichtige<br />

Rolle ein. «Heutige Fahrzeuge sind gespickt<br />

mit Sensorik wie Radar oder Lidar; die Kalibrierung<br />

dieser Systeme ist ein neues Geschäftsfeld»,<br />

erklärte Hoellbacher. Auch hier<br />

sei wichtig, sich schon heute darauf einzustellen.<br />

Bosch wolle den «Mech» zum Helden<br />

machen. «Es braucht bessere Diagnosen und<br />

bessere Reparaturanleitungen <strong>–</strong> daran arbeiten<br />

wir», erklärte Hoellbacher.<br />

Hoellbacher ging auch auf Veränderungen im<br />

Kundenverhalten ein. Wie spreche ich Neukunden<br />

oder jüngere Kunden an? In der digitalen<br />

Welt geht es darum, wie man schnell<br />

etwas findet respektive eben wie ein Betrieb<br />

gefunden wird. Für Hoellbacher ist wichtig:<br />

«Geben Sie den Kunden ein Erlebnis, zaubern<br />

Sie ein Lächeln und dann kommen diese wieder.»<br />

Wichtig sei auch eine Steigerung der<br />

Effizienz in der Werkstatt. «Dafür muss die<br />

Kommunikation zwischen den einzelnen Geräten<br />

verbessert werden», so Hoellbacher.<br />

«Es braucht Offenheit und Bereitschaft für<br />

Innovation, und das beginnt im Kopf», gab<br />

Hoellbacher den Garagistinnen und Garagisten<br />

mit auf den Weg. «Investieren Sie in die<br />

Ausbildung, investieren Sie in die Digitalisierung<br />

und in die Online-Präsenz. Wenn Sie<br />

nicht im Internet gefunden werden, werden<br />

Sie auch sonst nicht gefunden.»<br />

•<br />

Alles zum «Tag der Schweizer Garagen» <strong>2024</strong>:<br />

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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Februar</strong> <strong>2024</strong> 25


TAG DER SCHWEIZER GARAGEN<br />

Richtungsweisend<br />

Garage ist Innovation!<br />

Zwei Drittel der Garagen-Einnahmen werden derzeit durch Aftersales und Aftermarket generiert. Aber wie sieht<br />

das aus, wenn die Elektromobilität Einzug hält? Experten diskutierten auf der Tagungsbühne. Sascha Rhyner<br />

Mit der zunehmenden Elektromobilität bricht das klassische Garagengeschäft<br />

weg; so lautet eine der Befürchtungen. Marcel Guerry,<br />

CEO der Emil Frey Schweiz, trat diesen entgegen: «Seit ich in den<br />

1970er-Jahren die Lehre gemacht habe, kamen Austauschaggregate, die<br />

Elektronik oder AGV 86; jedes Mal schlugen wir die Hände über dem<br />

Kopf zusammen. Aber das Autogewerbe ist seit 60, 70 Jahren innovativ.»<br />

Deshalb wandelte er das Tagungsmotto ab: «Garage ist Innovation!»<br />

Mathias Gabler, Managing Director der Amag, pflichtete bei und gab<br />

gleichzeitig auch Entwarnung. «Die Verbrenner werden uns noch<br />

lange begleiten», sagte er. Dennoch rechnet die Amag, dass sie bis<br />

2035/2040 rund 15 Prozent des Umsatzes verlieren wird. «Die Hochvolt-Technik,<br />

Kalibrierung sowie Terminplanung und Organisation<br />

in der Werkstatt haben Potenzial, um diesen Wegfall zu kompensieren»,<br />

so Gabler weiter. Hier gebe es zwischen den Amag-Betrieben<br />

«Seit ich in den 1970er-Jahren die Lehre<br />

gemacht habe, kamen Austauschaggregate,<br />

die Elektronik oder AGV 86; jedes Mal<br />

schlugen wir die Hände über dem Kopf<br />

zusammen. Aber das Autogewerbe ist<br />

seit 60, 70 Jahren innovativ.»<br />

Marcel Guerry, CEO der Emil Frey Schweiz<br />

26<br />

<strong>Februar</strong> <strong>2024</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


TAG DER SCHWEIZER GARAGEN<br />

Unterschiede. «Wir müssen schauen, was die erfolgreichsten Betriebe<br />

machen und diese kopieren.» Die Betriebe müssten schneller und digitaler<br />

werden. «Wir müssen Kosten aus dem System nehmen», nannte<br />

es Gabler. Gleichzeitig müssten «die Jobs für die Kollegen an der Front<br />

einfacher werden».<br />

Betriebswirtschaftlich waren auch die Ansätze von Markus Aegerter,<br />

AGVS-Geschäftsleitung Bereich Branchenvertretung. «In den Werkstätten<br />

wird noch zu viel gratis gearbeitet und werden Dienstleistungen zu<br />

wenig verrechnet», sagte Aegerter. «Gerade im Bereich Elektromobilität<br />

haben die Kunden viele Fragen, die Garagen nicht nur kompetent<br />

beantworten, sondern eben auch verrechnen sollen.» Und die Betriebe<br />

müssten den Mut haben, den tatsächlichen Verrechnungslohn zu verrechnen.<br />

«Die Jungen haben eine super Ausbildung <strong>–</strong> auch im Vergleich<br />

mit beispielsweise Beratern, die aber einen deutlich höheren Stundenansatz<br />

verrechnen», sagte auch Marcel Guerry. Die Amag investiert<br />

ebenfalls viel in Schulungen und beschäftigt über 700 Lernende. «Wir<br />

müssen auch in zukünftige Positionen investieren und dem Kunden<br />

besser erklären, was wir am Auto machen. Wir müssen unsere Topleistungen<br />

besser verkaufen», meinte Gabler.<br />

Bezüglich zukünftiger Geschäftsfelder mahnte Marcel Guerry, dass<br />

man oft zu weit suche. «Reifen, Carrosserie sowie Zubehör und<br />

Services braucht es <strong>–</strong> egal bei welchem Antrieb», sagte er und konkretisierte:<br />

«Wir müssen schauen, dass wir das Reifengeschäft bei uns haben.<br />

Statt eines grossen Showrooms baut man lieber eine Carrosserie<br />

<strong>–</strong> sorry, liebe Importeure.» Dazu kämen Leasing- und Versicherungsgeschäfte<br />

als Dienstleistungen. Markus Aegerter ergänzte, dass dies<br />

alles nicht eine Frage der Betriebsgrösse sei. «Kleine Betriebe können<br />

sich oft schneller auf neue Rahmenbedingungen einstellen», erklärte<br />

er. Und auch das Agenturmodell, das viele Garagenbetriebe beschäftigt,<br />

komme nicht ganz so schnell. «Viele Hersteller rudern bei diesem<br />

Thema zurück, weil sie das Thema unterschätzt haben», sagte<br />

Guerry und schloss mit der guten Botschaft: «Es braucht uns noch<br />

viele Jahre!»<br />

•<br />

Alles zum «Tag der Schweizer Garagen» <strong>2024</strong>:<br />

agvs-upsa.ch/de/tagung<strong>2024</strong><br />

«In den Werkstätten wird noch zu<br />

viel gratis gearbeitet und werden<br />

Dienstleistungen zu wenig verrechnet.»<br />

Markus Aegerter, AGVS-Geschäftsleitung Bereich Branchenvertretung<br />

«Wir müssen auch in zukünftige Positionen<br />

investieren und dem Kunden besser erklären,<br />

was wir am Auto machen. Wir müssen unsere<br />

Topleistungen besser verkaufen.»<br />

Mathias Gabler, Director der Amag<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Februar</strong> <strong>2024</strong> 27


TAG DER SCHWEIZER GARAGEN<br />

Tag der Schweizer Garagen <strong>2024</strong><br />

Impressionen und<br />

Stimmen zur Tagung<br />

«Man hört ja gelegentlich,<br />

dass die Zeiten<br />

für solche Events und<br />

Messen vorbei sind<br />

und es den physischen<br />

Austausch gar<br />

nicht mehr zwingend<br />

braucht. Dieser Tag beweist<br />

genau das Gegenteil. Jahr für Jahr wird die<br />

Tagung vitaler und verzeichnet auch bei den<br />

Anmeldungen stets ein Wachstum. Das spannende<br />

Programm trägt sicher dazu bei und ist<br />

immer auch Impulsgeber für die Gespräche in<br />

den Pausen. Anstatt einfach zu fragen, wie es<br />

einem geht, spricht man dann über die Inhalte<br />

auf der Bühne. Das schätze ich sehr. Dieses<br />

Jahr finde ich es super, dass am Morgen für<br />

das Eintreffen etwas mehr Zeit für den Austausch<br />

bleibt.»<br />

Marc Kessler, Geschäftsführer Quality 1<br />

Andreas Burgener (Direktor Auto-Schweiz),<br />

Enzo Santarsiero (CEO André Koch AG) und<br />

Giuseppe Cucchiara (CEO bei A&W Verlag AG).<br />

François Launaz (Prädident Stiftung Auto Recycling), Enrico Camenisch<br />

(Mitglied AGVS-Zentralvorstand), Rolf Galliker (Verwaltungsrat Galliker<br />

Transport AG) und Hubert Waeber (ESA-Präsident).<br />

Remo Capeder (Gründer und<br />

Verwaltungsrat Carauktion AG)<br />

und Giuseppe D‘Angeli<br />

(Geschäftsleitung Carauktion AG).<br />

Peter Goetschi (TCS-Zentralpräsident), Olivia Solari<br />

(Senior Legal Counsel und Compliance Officer Amag Group)<br />

und Olivier Fantino (Geschäftsführer Strasse Schweiz).<br />

Peter Hostettler (Inhaber Hostettler Group) und Marcel Stocker<br />

(Geschäftsführer Automotive bei Hostettler Autotechnik AG).<br />

Silvan Lämmle<br />

(CEO Marketing &<br />

Verkauf Laemmle<br />

Chemicals AG)<br />

und Sophie Hutter<br />

(Geschäftsleitung<br />

Hutter Dynamics AG).<br />

«Wie immer ist der<br />

Tag der Schweizer<br />

Garagen ein hervorragender<br />

Event,<br />

der mir Denkanstösse<br />

für den<br />

Alltag liefert. Ich fand<br />

den Mix der Themen,<br />

auf die Schweiz bezogen, aber auch globale<br />

Themen, sowie den Mix der Referenten<br />

sehr gut.»<br />

Damian Donnellan, Managing Director<br />

von Jaguar/Land Rover<br />

28<br />

«Das Thema Innovation<br />

ist in sämtlichen<br />

Bereichen<br />

im Geschäftsalltag<br />

präsent. Es betrifft<br />

uns alle, und es gibt<br />

so viele Aspekte; wie<br />

dies auch die Tagung<br />

eindrücklich gezeigt hat. Die Inputs heute<br />

waren vielfältig und brauchbar. Auch der<br />

rote Faden hat durchwegs gepasst.»<br />

Simone Ruckstuhl, Ruckstuhl Garagen Zürich<br />

«Für mich ist der ‹Tag<br />

der Schweizer Garagen›<br />

immer wieder<br />

ein Highlight und<br />

schlicht und einfach<br />

der Branchentreffpunkt!<br />

Heute haben<br />

mir die Referate zudem gezeigt,<br />

dass man, wenn man sich verbessern<br />

will, gar nicht weit bei KI oder neuen Technologien<br />

suchen muss. Es geht viel einfacher,<br />

indem man den Menschen, ob Kunde oder<br />

Mitarbeitenden, in den Mittelpunkt stellt.»<br />

Peter Banz, Chef KW Automotive (Schweiz) AG<br />

<strong>Februar</strong> <strong>2024</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


TAG DER SCHWEIZER GARAGEN<br />

«Dieser Tag ist perfekt<br />

für den Austausch<br />

mit spannenden<br />

Persönlichkeiten<br />

aus dem Gewerbe.<br />

Man sieht immer<br />

bekannte Gesichter,<br />

aber man lernt auch<br />

neue Leute kennen, die in der Branche<br />

wichtig sind. Die Qualität überzeugt mich<br />

Jahr für Jahr aufs Neue. Vom Programm<br />

lasse ich mich gerne überraschen, es sind<br />

immer wertvolle Inputs dabei, die sich im<br />

Alltag umsetzen lassen.»<br />

Tom Markwalder, Leiter Marketing<br />

& Business Development LKQ Rhiag<br />

«Ich fand die Tagung<br />

sehr gut und auch,<br />

dass sich Bundesrat<br />

Albert Rösti extra<br />

die Zeit genommen<br />

hat für uns.<br />

Er zeigte auf, welche<br />

Heraus-forderungen<br />

uns in der Politik bezüglich Mobilität<br />

noch erwarten. Gleichzeitig fand ich die<br />

Ausführungen von Helena Wisbert zu den<br />

chinesischen Marken und wie wir damit<br />

umgehen können sehr spannend. Genauso<br />

wie das Thema Fachkräftemangel, das<br />

Gabriel Galliker anschnitt und auch zeigte,<br />

wie er in seiner Garagen-Gruppe damit<br />

umgeht.»<br />

Gaël Lanthemann, Direktor der<br />

Garages Lanthemann SA<br />

«Innovation ist ein zentrales<br />

und wichtiges<br />

Thema für unsere<br />

Branche. Umso mehr<br />

freut es mich, dass<br />

dieses Thema an der<br />

Tagung aufgegriffen<br />

wird. Innovation ist der<br />

Schlüssel, um auch mit dem rasanten Wandel<br />

und dem Vormarsch neuer Ideen und Fahrzeuge<br />

aus dem Ausland, man denke etwa an<br />

China, Schritt zu halten. Wir können uns nur<br />

abheben, wenn wir innovativ sind und bleiben.<br />

Dieser Event ist ein ‹place to be›. Wir sind<br />

im Alltag als Einzelkämpfer unterwegs, umso<br />

wichtiger ist der Austausch über neue Ideen<br />

und Inputs an einem solchen Tag.»<br />

Enzo Santarsiero, CEO André Koch AG<br />

Markus Peter (Leiter Technik & Umwelt AGVS) und<br />

Oliver Bardellini (Leiter Netzwerkmanagement<br />

MF Basler Versicherungen).<br />

Saskia Indergand (AGVS Zürich) und<br />

Christian Müller (Präsident AGVS Zürich).<br />

Kurt Giger (Geschäftsführer Ernst Ruckstuhl AG)<br />

und Fritz Bosshard (AGVS Zürich).<br />

Markus Aegerter (AGVS Geschäftsleitung),<br />

René Degen (Mitglied AGVS-Zentralvorstand)<br />

und Urs Wernli (AGVS-Ehrenpräsidenten).<br />

Fortsetzung Seite 30<br />

«Es war wie immer<br />

eine sehr wertvolle<br />

Veranstaltung mit<br />

spannenden Referentinnen<br />

und Referenten<br />

und gutem<br />

Essen <strong>–</strong> perfekt zum<br />

Netzwerken. Schlicht ein<br />

Muss für jeden aus der Auto- und Carrosseriebranche.»<br />

Richard Schöller, Netzwerkleiter Certified<br />

First Switzerland<br />

«Mich hat der Besuch<br />

des Bundesrats<br />

Albert Rösti sehr<br />

gefreut, der auch<br />

deutlich machte,<br />

was gerade auf<br />

politischer Ebene alles<br />

passiert und noch passieren<br />

wird. Dann habe ich natürlich aus<br />

den Podien und den Ausführungen von<br />

Gabriel Galliker mit Themen aus dem Alltag<br />

und der Praxis viel für mich mitnehmen<br />

können.»<br />

André Frey, Geschäftsführer Figas<br />

«Mir hat der<br />

Themenmix der<br />

Tagung sehr gut<br />

gefallen, genauso<br />

wie die Tatsache,<br />

dass mir Bundesrat<br />

Albert Rösti zeigte,<br />

dass er sich für die<br />

Mobilität einsetzt. Und dass es hier nur<br />

zusammen geht und ÖV sowie MIV nicht<br />

gegeneinander ausgespielt werden.»<br />

Matthias Krummen, Leiter Management<br />

Services & Kommunikation bei ESA<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Februar</strong> <strong>2024</strong> 29


TAG DER SCHWEIZER GARAGEN<br />

«Ich habe heute sehr<br />

spannende Inputs<br />

erhalten, auch von<br />

Albert Rösti. Die<br />

beiden doch recht<br />

technologischen<br />

Referate von Helena<br />

Wisbert und Anja<br />

Schulze fand ich gut. Klar emotionaler war<br />

Gabriel Galliker, nicht zuletzt mit seinem<br />

Aufruf als Garagist an Garagisten.»<br />

Riccardo Virga, Managing Director Iveco<br />

(Schweiz) AG<br />

«Als Stammgast finde<br />

ich die Tagung einmal<br />

mehr von den<br />

Referenten her, aber<br />

auch zum Netzwerken,<br />

einen absoluten<br />

Topanlass für unsere<br />

Branche.»<br />

Donato Bochicchio, Chef Ford Motor<br />

Company (Switzerland) SA<br />

«Mich hat das klare<br />

Statement von<br />

Bundesrat Albert<br />

Rösti fürs Auto<br />

sehr gefreut. Aber<br />

auch die Themen<br />

wie der Wandel in<br />

der Autoindustrie und<br />

der Autoproduktion und die damit bedingte<br />

Verlagerung der Märkte fand ich sehr<br />

spannend.»<br />

Rolf Galliker, Verwaltungsrat Galliker<br />

Transport AG<br />

Elias Kaiser (Key-Account-Manager Quality1)<br />

und Generoso Braem (Leiter Verkauf und<br />

Marketing bei Quality1).<br />

Toni von Dach (Geschäftsführer Automotive-Support GmbH)<br />

und Marco Frozza (Präsident AGVS Berner Oberland).<br />

André Devaud (AGVS Freiburg), Benoit<br />

Marchon (AGVS Freiburg) und Georges<br />

Bovet (Präsident AGVS Freiburg).<br />

Manfred Wellauer,<br />

Mitglied AGVS-Zentralvorstand<br />

Marc Weber (CEO Ausee Garage AG), Thomas Schmutz (Emil Frey)<br />

und Hubert Waeber (CEO AHG-Group).<br />

Barbara Germann (Mitglied<br />

AGVS-Zentralvorstand).<br />

Noch mehr Know-how!<br />

«Ob Themen<br />

oder auch Referenten,<br />

der Tag<br />

der Schweizer<br />

Garagen ist schlicht<br />

‹sauguet›. Absolut<br />

hochkarätig, was in<br />

Bern geboten wird. Am besten gefallen hat<br />

mir das emotionale Referat von Gabriel<br />

Galliker.»<br />

Silvan Lämmle, CEO Marketing & Verkauf<br />

Laemmle Chemicals AG<br />

«Gabriel Galliker<br />

habe ich als begnadeten<br />

Redner<br />

kenngelernt.<br />

Und vor allem die<br />

Ausführungen von<br />

Helena Wisbert waren<br />

sehr interessant, die auch die verschiedenen<br />

Marktzusammenhänge aufzeigte<br />

und was uns bezüglich der chinesischen<br />

Marken noch alles erwartet.»<br />

Marcel Stocker, Geschäftsführer<br />

Hostettler Autotechnik AG<br />

Wollen Sie sich mit einem der spannenden<br />

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Garagen» <strong>2024</strong> auf agvs-upsa.ch finden Sie<br />

nicht nur zahlreiche Impressionen aus dem<br />

Kursaal in Bern sowie weitere Quotes der<br />

Gäste, sondern auch Beiträge zu sämtlichen<br />

Vorträgen der Referenten, die an der Tagung<br />

auf der Bühne standen. Zudem stehen die<br />

Präsentationen der Experten auf Deutsch und<br />

Französisch zum Download bereit.<br />

Hier geht’s zur Landingpage<br />

mit Downloadmöglichkeit<br />

30<br />

<strong>Februar</strong> <strong>2024</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


TAG DER SCHWEIZER GARAGEN<br />

Bilanz von Thomas Hurter<br />

«Dass ein Tag so rund<br />

abläuft, ist ein Highlight»<br />

Der 18. Tag der Schweizer Garagen war ein Event der Rekorde.<br />

Doch die Tagung bleibt nicht nur wegen der beeindruckenden<br />

Zahl an Teilnehmenden in Erinnerung, wie AGVS-Zentralpräsident<br />

Thomas Hurter im Interview erklärt. Sascha Rhyner<br />

Thomas Hurter, welche Bilanz ziehen Sie nach dem<br />

18. «Tag der Schweizer Garagen»?<br />

Thomas Hurter: Das war nun meine dritte Tagung, und es war aus<br />

meiner Sicht die beste <strong>Ausgabe</strong>. Die Referentinnen und Referenten haben<br />

gepasst, die Abfolge mit Höhepunkten und Ruhigerem war stimmig;<br />

thematisch wurden mit den Referaten verschiedene Bereiche abgedeckt.<br />

Und vor allem: Es lief alles rund. Ich erhielt ausschliesslich<br />

positive Feedbacks; das war so bisher eigentlich noch nie der Fall.<br />

Sensationell fand ich Moderatorin Maria Victoria Haas. Sie hat immer<br />

wieder nachgehakt, falls die Antworten noch nicht greifbar genug gewesen<br />

waren. Und sie suchte bei den Gästen nach Punkten, die dem<br />

Garagisten einen konkreten Nutzen bringen. Kurz zusammengefasst:<br />

Ich bin extrem zufrieden. Es war eine grossartige Veranstaltung.<br />

Können Sie die Reaktionen noch etwas konkretisieren?<br />

Viele Leute sagten mir, es sei eine fantastische Veranstaltung und<br />

beschrieben den Tag als unglaublich. Viele Feedbacks lobten die interessanten<br />

Referate. In den vorangehenden Jahren gab es ab und zu<br />

einmal die Rückmeldung, dass das eine oder andere Referat nicht so<br />

spannend gewesen war. Jetzt war wirklich nichts dergleichen zu vernehmen.<br />

Und wenn jemand am Tisch ein Referat als nicht so gut befand,<br />

so beurteilte eine andere Person am gleichen Tisch dieses Referat<br />

als spannend. Es war zu spüren, dass die verschiedenen Themen<br />

unterschiedlich beim Publikum ankamen. Das zeigt, dass der Mix<br />

ebenfalls stimmig war.<br />

Mit 900 Teilnehmenden am «Tag der Schweizer Garagen» und<br />

580 Gästen am «Dîner des Garagistes» wurden Rekorde vermeldet.<br />

Wo sehen Sie die Gründe hierfür?<br />

Dieser Tag hat sich etabliert. Die Leute wissen, dass er hervorragend<br />

organisiert ist und dass es immer wieder spannende Referate hat. Und<br />

dieser Tag ist sehr wichtig für das Netzwerk. Ich fand auch den Abend<br />

sensationell. Das Essen war sehr gut, besser als im Vorjahr. Der Auftritt<br />

der «Starbugs» gefiel mir ebenfalls sehr gut. Kurz: Das Paket stimmt. Es<br />

ist eine coole Veranstaltung und man kann sich gut austauschen. In der<br />

Autobranche kommt man nicht mehr um diesen Tag herum.<br />

AEROLIFT - ABARTH - ALFA ROMEO - BANNER - BRIDGESTONE - CASTROL - CFC - CHRYSLER - CONTINENTAL - DAIHATSU - DFSK - DODGE - DUNLO<br />

32<br />

LEXUS - LLUMAR - MG - MICHELIN - MOBIL - MODULA - MOTOREX - MONT BLANC - NOKIAN - NORDRIVE - OSRAM - PACKLINE - PETEX - 4PETS - PIR<br />

<strong>Februar</strong> <strong>2024</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


TAG DER SCHWEIZER GARAGEN<br />

Das Motto der Tagung lautete «Innovation trifft Garage».<br />

Wie gehen Sie selbst mit Innovation um?<br />

Das ist für mich sehr wichtig. Bis zum Grounding der Swissair im<br />

Jahr 2001 war ich diesbezüglich eher zurückhaltend. Innovation in<br />

der Technik hat mich hingegen immer fasziniert, aber sonst im Leben<br />

wartete ich manchmal, ob eine Innovation wirklich so innovativ war.<br />

Das Grounding hat mir aufgezeigt, dass man sich im Leben wandeln<br />

muss und manchmal auch ganz heftig in eine Richtung, in die man<br />

ursprünglich gar nicht wollte, nun aber muss. Hinaus aus der Komfortzone.<br />

Das ist ein Lernprozess. Wenn man das gelernt hat, kann<br />

das durchaus Spass machen. Die Referate haben aus meiner Sicht gut<br />

aufgezeigt, dass es für innovative Garagistinnen und Garagisten viele<br />

Chancen gibt. Es können neue Beziehungen entstehen, sich neue Geschäftsfelder<br />

öffnen oder neue Geschäftsmodelle ergeben.<br />

Alles zum Tag<br />

der Schweizer<br />

Garagen <strong>2024</strong><br />

Man darf auch das faire Preis-Leistungs-Verhältnis ansprechen.<br />

Dieses ist wirklich extrem fair. Für 320 Franken als AGVS-Mitglied<br />

und 370 Franken als Nicht-AGVS-Mitglied erhält man sehr viel <strong>–</strong> auch<br />

im Vergleich mit anderen Tagungen oder Konferenzen.<br />

Ein Höhepunkt war die Grussbotschaft von Bundesrat Albert<br />

Rösti. Wie haben Sie ihn und seine Botschaften wahrgenommen?<br />

Er kam ja nicht nur mit Jubelnachrichten für die Garagenbetriebe.<br />

Als erstes rechne ich ihm hoch an, dass er gekommen ist. Er hatte bis<br />

um 10 Uhr eine Kommissionssitzung und musste um 11 Uhr weiter<br />

ans WEF; trotz des kleinen Zeitfensters hat er zugesagt. Das ist Albert<br />

Rösti. Inhaltlich hat er tatsächlich nicht nur Loblieder über die Strasse<br />

gebracht. Er sprach über das gesamte Paket Strasse und Schiene. Das<br />

bringt er aber in einer so guten Art, dass auch solche Botschaften gut<br />

bei den Leuten ankommen und verstanden werden. Sie akzeptieren<br />

auch weniger gute Neuigkeiten, weil er diese gut transportiert. Deshalb<br />

finde ich Albert Rösti einen idealen Verkehrsminister.<br />

Was war Ihr persönliches Highlight?<br />

Es gab nicht ein spezifisches Highlight. Dass ein Tag so rund abläuft,<br />

die Leute während des ganzen Tags so begeistert sind und der Abend<br />

auch noch cool ist <strong>–</strong> das ist ein Highlight.<br />

Haben Sie persönlich eine Take-Home-Message aus den Referaten?<br />

Vieles, was gesagt wurde, wissen wir ja schon. Wichtig ist als Take-<br />

Home-Message, dass man etwas Spannendes auch wirklich mitnimmt<br />

und nicht nur sagt: Das kenne ich, das machen wir dann mal. So ähnlich<br />

sagte es Gabriel Galliker auch in seinem Referat: Visionen und<br />

Strategien niederschreiben und regelmässig überprüfen. Die wichtigste<br />

Erkenntnis für mich aber war, dass wir Menschen in unserem<br />

Land haben, die innovativ sind und Ideen haben. Nun müssen wir<br />

diese motivieren, dass sie dies auch umsetzen <strong>–</strong> angefangen bei den<br />

Jungen über die Mechatroniker zu den Garagisten.<br />

Haben Sie schon einen Wunsch für die nächste Austragung?<br />

Man strebt zwar immer nach mehr, aber ich bin der Meinung, dass<br />

wir nicht grösser werden sollten. Wir haben eine gute Grösse <strong>–</strong> auch<br />

bezüglich Luftqualität im Saal und der Abläufe. Eine Teilnehmerzahl<br />

zwischen 800 und 1000 ist ideal für uns, und es ist die grösste Fachtagung<br />

der Branche. Diese Grössenordnung können wir gut stemmen,<br />

und es bleibt auch genügend Raum, um das Netzwerk zu pflegen.<br />

Gab es auch Feedbacks der Sponsoren, die den<br />

«Tag der Schweizer Garagen» unterstützen?<br />

Es kamen Sponsoren zu mir und sagten, sie wollen ihr Engagement<br />

verlängern. Das zeigt, dass sie mit dem ganzen Tag und dem Austausch<br />

zufrieden sind. Im letzten Jahr kam Repanet noch während<br />

der Tagung auf uns zu, dass sie Partner der Veranstaltung sein wollen.<br />

Die Sponsoren sind für den «Tag der Schweizer Garagen» sehr wichtig.<br />

Sie erlauben uns, den Preis in einem vernünftigen Rahmen zu halten.<br />

Gerade für kleinere Betriebe ist das wertvoll. •<br />

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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Februar</strong> <strong>2024</strong> 33<br />

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TAG DER SCHWEIZER GARAGEN<br />

Dîner des Garagistes<br />

Abschluss mit Knalleffekt<br />

Der 18. Tag der Schweizer Garagen fand mit dem Dîner des Garagistes seinen krönenden Abschluss <strong>–</strong><br />

mit vielen guten Gesprächen und einem Unterhaltungshighlight. Sascha Rhyner<br />

Der «Tag der Schweizer Garagen» und das «Dîner des garagistes» wurden von folgenden Partnern unterstützt:<br />

Presentingpartner Tagesprogramm Presentingpartner «Dîner des garagistes» Goldpartner Shuttle Goldpartner Guests<br />

Medienpartner<br />

Silberpartner für Tagesprogramm und «Dîner des garagistes»<br />

Bronzepartner für Tagesprogramm und «Dîner des garagistes»<br />

34<br />

<strong>Februar</strong> <strong>2024</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


Eine Motorradfahrt und ein Knall <strong>–</strong> eines<br />

der Highlights aus dem Unterhaltungsprogramm<br />

am Abend. Das Berner Comedytrio<br />

«Starbugs Comedy» mit Fabian Berger, Wassilis<br />

Reigel und Martin Burtscher <strong>–</strong> oder eben Fäbu,<br />

Silu & Tinu <strong>–</strong> sorgte für ein furioses Glanzlicht<br />

zwischen Nüsslisalat und Hauptspeise. Die Blicke<br />

der rund 580 Gäste waren gebannt auf die<br />

Bühne gerichtet, und die Einlagen des Trios ernteten<br />

zahlreiche Lacher. Die Berner Seeländer<br />

boten rund eine Viertelstunde beste Unterhaltung,<br />

für welche die Besucherinnen und Besucher<br />

Gespräche und Besteck gerne liegen liessen.<br />

Nach einem Tag voller Informationen und Inspirationen<br />

rund um Innovationen bot das<br />

«Dîner des Garagistes» Gelegenheit, sich mit<br />

Kolleginnen und Kollegen über das Gehörte<br />

und auch über den Alltag auszutauschen und<br />

den Tag ausklingen zu lassen. Oder wie AGVS-<br />

Zentralpräsident Thomas Hurter den Abendteil<br />

einleitete: «Es ist Zeit zu feiern.» •<br />

Alles zum «Tag der Schweizer Garagen» <strong>2024</strong>:<br />

agvs-upsa.ch/de/tagung<strong>2024</strong><br />

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gilt das neue<br />

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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Februar</strong> <strong>2024</strong><br />

35


FOKUS WASCHEN & PFLEGEN<br />

Waschen als lukratives Geschäftsfeld<br />

So verdient man mit<br />

Waschen Geld<br />

Entscheidend für den Erfolg einer Waschanlage ist einzig<br />

das Ergebnis: Die Autobahngarage verzichtete bewusst<br />

auf spezielle Lichteffekte. Fotos: AGVS-Medien<br />

Für die Autobahn-Garage im bernischen Lyss ist Waschen ein<br />

wichtiges und lukratives Geschäftsfeld. Das unterstreicht die Investition<br />

in eine neue Waschanlage mit zwei modernen Portalanlagen<br />

von Kärcher. Fred Zwahlen, Mitglied der Geschäftsleitung, erklärt,<br />

weshalb sich die Investition doppelt lohnt. Sascha Rhyner<br />

An diesem Tag fühlt es sich an, als wäre<br />

gerade die ganze Schweiz eine einzige<br />

Waschstrasse. Der intensive Regen lässt die<br />

Scheibenwischer hart arbeiten. Entsprechend<br />

steht auch niemand vor den Waschanlagen<br />

der Autobahn-Garage Zwahlen & Wieser AG in<br />

Lyss BE. An normalen Tagen ist das Gedränge<br />

jedoch deutlich grösser <strong>–</strong> Tendenz steigend.<br />

Deshalb kam Fred Zwahlen und Nando Wieser<br />

die Idee, zwei parallele Waschanlagen zu realisieren.<br />

«In Stosszeiten mussten unsere Leute<br />

teilweise lange warten, um das Auto zu waschen;<br />

und wenn der ‹Mech› in der Schlange<br />

steht, ist das unproduktive Zeit», erklärt Fred<br />

Zwahlen. Eine Visite bei einem nahegelegenen<br />

Waschpark legte den Grundstein für die Lösungsfindung.<br />

«Ein Konzept mit Kassen- und<br />

Technikraum zwischen den beiden Waschportalen<br />

erwies sich auch für unseren Standort<br />

als optimale Raumnutzung», erzählt Zwahlen.<br />

Seit April 2023 läuft die Anlage. «Bei grossem<br />

Andrang können wir nun eine Spur für den<br />

eigenen Gebrauch reservieren und die zweite<br />

Anlage für die Kunden nutzen.» Denn immerhin<br />

machen die internen Wäschen rund 30<br />

Prozent aus.<br />

Rasch amortisiert<br />

Waschen ist für Zwahlen ein wichtiges Geschäftsfeld<br />

<strong>–</strong> und lukrativ, wie er sagt. Seit<br />

der Eröffnung der Garage durch Willy Zwahlen<br />

1976 hätten sie eine Waschanlage gehabt.<br />

«Früher habe ich mir am Samstag mit dem<br />

Vorwaschen jeweils noch etwas Taschengeld<br />

verdient», erinnert sich Fred Zwahlen an die<br />

Anfänge. Trotz dem beträchtlichen Investitionsvolumen,<br />

die eine Waschanlage mit sich<br />

bringt, sagt Zwahlen, dass sich der Betrieb<br />

lohne. Der Grund ist zum einen, weil man<br />

die Autos nicht an anderen Orten waschen<br />

müsse, und zum anderen sind die Margen für<br />

Wäschen sehr gut. Auch weil viele Schweizer<br />

bereit sind, für das Waschen des Fahrzeugs<br />

tiefer in die Tasche zu greifen und das teurere<br />

Programm zu wählen. Seit der Inbetriebnahme<br />

im letzten April zählt die Autobahngarage<br />

schon 6200 Kundenwäschen! So lohnt<br />

sich die Investition eben zweifach: Einerseits<br />

wurden die internen Prozesse und Wartezeiten<br />

optimiert, anderseits bringen die externen<br />

Kunden einen substanziellen Ertrag.<br />

«Die Vorgängeranlage hatten wir nach rund<br />

anderthalb Jahren amortisiert», so Zwahlen,<br />

der den Betrieb in der zweiten Generation<br />

führt. Für die neue Anlage, mit zwei Portalen,<br />

rechnet er mit einer Amortisationszeit von<br />

zwei bis drei Jahren. «Wir konnten im ersten<br />

Betriebsjahr schon sehr gute Umsätze erzielen.»<br />

Die Wahl für die neuen Portalanlagen<br />

36<br />

<strong>Februar</strong> <strong>2024</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


FOKUS WASCHEN & PFLEGEN<br />

Specialized-Bikes mitten zwischen den Fahrzeugen<br />

von Nissan, Fiat, Abarth, Jeep oder<br />

Alfa Romeo eine immer zentralere Rolle ein.<br />

«Wir sind ein Mobilitätscenter», sagt Zwahlen.<br />

fiel auf den deutschen Hersteller Kärcher mit<br />

der CW 5 Klean!Star iQ mit den innovativen,<br />

flexiblen Seitenbürsten sowie der patentierten<br />

Radreinigung. «Die Bürstentechnologie<br />

und das Erscheinungsbild gefielen uns», erzählt<br />

Zwahlen. Dazu geniesse die Marke auch<br />

bei den Endkunden grosses Vertrauen. «Wer<br />

Hochdruckreinigung meint, sagt Kärcher», so<br />

Zwahlen. Vor allem aber <strong>–</strong> ganz Geschäftsmann<br />

<strong>–</strong> sei das Preis-Leistungsverhältnis der<br />

wichtigste Faktor gewesen.<br />

Lieferant frühzeitig eingebunden<br />

Einen grossen Vorteil hatten Wieser und<br />

Zwahlen beim Bau der neuen Waschanlage:<br />

Weil gleichzeitig der Betrieb umgebaut und<br />

saniert wurde, konnten sie mit der Planung<br />

quasi bei Null beginnen. Ebenso sei es wichtig<br />

gewesen, den Lieferanten früh mit einzubeziehen.<br />

«Die Diskussionen fanden auf Augenhöhe<br />

statt und waren sehr hilfreich», findet<br />

Zwahlen. Die Informationen seien transparent<br />

gewesen. So empfahl der zuständige Projektleiter<br />

Wash System bei Kärcher, Michael<br />

Hagen, den Einbau einer Enthärtungsanlage.<br />

«In der Schweiz ist das Wasser vielerorts<br />

hart», sagt er. «Eine Enthärtungsanlage macht<br />

einen grossen Unterschied bezüglich Werterhaltung,<br />

und sie vereinfacht den Unterhalt.»<br />

Für den Unterhalt ist im Betrieb mit rund<br />

60 Mitarbeitenden, zu dem neben der Werkstatt<br />

auch eine Carrosserie, ein Pannendienst<br />

und ein Zweirad-Geschäft gehören, ein vollamtlich<br />

angestellter Hauswart zuständig. «Er<br />

kümmert sich jeweils am Montagvormittag<br />

um die Waschanlage: schmieren, nachfüllen,<br />

putzen, um ein gepflegtes Erscheinungsbild sicherstellen<br />

zu können», erklärt Fred Zwahlen,<br />

Fred Zwahlen (links) von der Autobahngarage<br />

Zwahlen & Wieser AG in Lyss<br />

BE, im Gespräch mit Michael Hagen,<br />

Projektleiter Wash System bei Kärcher .<br />

der an Wochenenden auch schon selbst ausrückt,<br />

um Pannen zu beheben oder kleinere<br />

Probleme zu lösen. Besser gepflegt hält länger<br />

und ist nachhaltiger, so das Credo im Seeland.<br />

Auch deshalb rüstete die Autobahn-Garage<br />

im letzten Jahr das Dach mit einer rund 940<br />

Panels zählenden Fotovoltaikanlage aus und<br />

baute einen dazugehörigen 15 Meter hohen<br />

thermischen Energiespeicher ein.<br />

Zahlterminal als wichtiger Faktor<br />

Warmwasser aus diesem 45000 Liter fassenden<br />

Wasserspeicher wird für die stationäre<br />

Kärcher-Hochdruckanlage im Waschraum genutzt.<br />

Hier können selbst bei Wohnmobilen<br />

Chassis und Unterböden gereinigt werden.<br />

Ebenso ist eine Halterung für Velos montiert.<br />

Dank dem Servo-Control-Regler sind verschiedene<br />

Einstellungen beim Hochdruckgerät für<br />

verschiedene Anwendungen problemlos möglich.<br />

Schliesslich nimmt das Geschäft mit den<br />

Die Autobahngarage setzt<br />

auch im Waschraum auf<br />

Kärcher-Produkte und<br />

hat eigens einen Ständer<br />

montiert, um nicht nur<br />

motorisierte Fahrzeuge,<br />

sondern auch Fahrräder<br />

zu waschen.<br />

Zum Service der Autobahn-Garage gehört ein<br />

gutes Zahlterminal für die Waschanlage. «Dieses<br />

ist entscheidend für den wirtschaftlichen<br />

Erfolg», ist er überzeugt. «Wir mussten vor rund<br />

anderthalb Jahren das alte System ersetzen<br />

und haben uns für ein System der Zstech AG<br />

entschieden», erzählt Zwahlen. So war wichtig,<br />

dass weiterhin mit Bargeld bezahlt werden<br />

kann <strong>–</strong> neben den bekannten Möglichkeiten<br />

wie Debitkarten, Abokarten oder Twint. Dank<br />

einer eigens eingerichteten Schnittstelle ist es<br />

den Mitarbeitenden sogar möglich, mit dem<br />

Schlüssel-Badge die betriebsinternen Wäschen<br />

zu starten. «Diese sind so programmiert, dass<br />

sie nur während der Arbeitszeiten funktionieren»,<br />

erklärt Zwahlen. Das System biete auch<br />

Flotten einen perfekten Service: «Wir können<br />

jede Karte individuell programmieren sowie<br />

Reportings erstellen und anschliessend per<br />

Monatsrechnung fakturieren; das ist auch für<br />

die Unternehmen viel einfacher im Handling.»<br />

Mit diesem Service wollen Zwahlen und Wieser<br />

gezielt Flotten angehen. Und ein prominenter<br />

Kunde nutzt dieses Angebot bereits: «Die<br />

Polizei wäscht ihre Autos bei uns.».<br />

•<br />

Weitere Infos unter:<br />

autobahngarage.ch<br />

kaercher.ch<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Februar</strong> <strong>2024</strong> 37


FOKUS WASCHEN & PFLEGEN<br />

LKW-Waschstrasse um Osmoseanlage ergänzt<br />

Damit sauber<br />

wirklich sauber ist<br />

Die Waschstrasse der Salzmann AG Transporte in Worb BE kann nicht<br />

nur Solo-LKW oder Fahrzeuge mit Anhänger und Auflieger verarbeiten,<br />

sondern auch Wohnmobile. Je nach Verschmutzung sind zwar ein<br />

Waschlanzeneinsatz oder weitere Arbeiten nötig, aber nun sorgt eine<br />

Osmoseanlage für zusätzliche Sauberkeit. Jürg A. Stettler<br />

Wenn wir etwas machen, dann machen<br />

wir es gründlich und nicht nur ‹halbbatzig›.<br />

Sonst lassen wir lieber die Finger davon»,<br />

erläutert Lorenz Häuselmann, Inhaber<br />

und Geschäftsführer der Salzmann AG Transporte.<br />

Sein Unternehmen ist seit über 50 Jahren<br />

ein wichtiger Logistikpartner in den Bereichen<br />

Abwasserreinigungsanlagen, Industrie<br />

und Landwirtschaft und transportiert beispielsweise<br />

für das Berner Start-up Neustark<br />

AG auch biogenes CO 2 dank eines LKW mit<br />

CNG-Antrieb und Biogas im Tank CO 2 -neutral.<br />

Effiziente Drei-Bürsten-Anlage<br />

Auch herkömmlichen Diesel-Trucks verhilft<br />

Häuselmann zwar nicht zu tieferen CO 2 -Ausstössen,<br />

aber immerhin einem sauberen Auftritt<br />

auf der Strasse. Denn im Firmensitz im<br />

Sonnenboden in Worb BE hat er 2021 eine<br />

öffentliche LKW-Waschanlage in Betrieb genommen,<br />

die selbst für grosse Sattelschlepper<br />

und Anhängerzüge geeignet ist. Gewaschen<br />

wird mit einer modernen Drei-Bürsten-Anlage,<br />

die speziell für LKW <strong>–</strong> und zwar Solo-<br />

Fahrzeuge aber auch Fahrzeuge mit Anhänger<br />

und Auflieger <strong>–</strong> sowie für Wohnmobile geeignet<br />

ist. «Ich habe mir verschiedene Anlagen<br />

angeschaut und mich dann für eine Drei-Bürsten-Anlage<br />

der Steinbrückner Reinigungstechnik<br />

entschieden <strong>–</strong> wie wir ein KMU», ergänzt<br />

Häuselmann.<br />

Wichtig war dem umweltbewussten Unternehmer,<br />

dass die Anlage mit einem möglichst<br />

geringen Wasserverbrauch aufwartet<br />

und trotzdem Top-Waschresultate liefert. Zudem<br />

wird das Wasser dank der eigenen biologischen<br />

Wasseraufbereitungsanlage mehrmals<br />

wiederverwendet. Pro Waschgang können<br />

so mehrere hundert Liter Frischwasser<br />

eingespart werden. Clever: Auf dem Dach der<br />

Firmenhalle und des Wohnmobilunterstandes<br />

ist zudem eine Fotovoltaikanlage mit 195<br />

kWp Leistung installiert, so dass mit eigenem<br />

Solarstrom eine Wärmepumpe für die<br />

Heizung betrieben werden kann. Ein Grossteil<br />

der Stromproduktion wird zudem an die<br />

Parzellennachbarin, die Bahnwerkstatt des<br />

Regionalverkehrs Bern-Solothurn (RBS), geliefert.<br />

Ergänzung um Osmoseanlage<br />

Nun wurde der ‹Worb Truck Wash› soeben<br />

um eine Osmoseanlage von KSU A-Technik<br />

AG ergänzt. «Damit können wir die wenigen<br />

Kalkflecken, die es nach dem Durchlauf durch<br />

die Waschstrasse noch gab, ausmerzen», erläutert<br />

der Chef der Salzmann AG Transporte.<br />

Denn die Osmoseanlage entfernt dank ihrer<br />

Membrane Kalk und weitere Mineralien aus<br />

dem Wasser, so dass die mit blossem Auge<br />

nicht sichtbaren Verunreinigungen nach dem<br />

Trocknen keine Flecken mehr verursachen<br />

können. «Wir sind vor gut drei Jahren bewusst<br />

ohne gestartet und wollten schauen,<br />

ob die Wasserqualität reicht. Das Wasser in<br />

Worb stammt aber aus zwei Quellen, und je<br />

nachdem, von welcher Quelle es stammt, ist<br />

es weicher oder etwas härter. Es war ein längeres<br />

Herantasten, aber inzwischen haben wir<br />

die Dosierung der Waschmittel ganz genau<br />

eingestellt, damit wir nichts verschwenden<br />

müssen», so der 43-Jährige.<br />

Biologische Aufbereitungsanlage<br />

Es kommen ausserdem nur die eigenen Reinigungsmittel<br />

zum Einsatz, damit die biologische<br />

Aufbereitungsanlage des Spezialisten<br />

Thommen-Furler nicht plötzlich durch ein zu<br />

scharfes Felgenmittel aus dem Gleichgewicht<br />

geworfen wird. Es sei jedoch eine Illusion<br />

zu glauben, dass man mit der Portalanlage<br />

einfach über den LKW oder das Wohnmobil<br />

«fahren» könne und dann alles blitzblank sei.<br />

«In den Radkästen, hinter der Kabine und bei<br />

gewissen Aufbauten muss man selbstverständlich<br />

mit der Lanzenwäsche nach- oder<br />

vorarbeiten», so Häuselmann. Vor allem bei<br />

Wohnmobilen mit PV-Anlagen und Satellitenschüsseln<br />

sei Vorsicht geboten; da könne auch<br />

nicht immer alles mit der Bürste bearbeitet<br />

werden. Für deren Dachreinigung stehe daher<br />

extra ein sicheres Rollgerüst zur Verfügung.<br />

«Bei uns wäscht man nicht selbst, sondern<br />

lässt waschen», ergänzt er. So könne er auch<br />

eine stetig hohe Qualität beim Waschen garantieren.<br />

«Und wir haben von einem Hochschulabsolventen<br />

extra eine einfache App programmieren<br />

lassen, damit man sich ein Zeitfenster<br />

für die Wäsche reservieren kann. So<br />

lassen sich Wartezeiten vermeiden, denn 45<br />

Minuten bis eine Stunde geht es schon, bis ein<br />

LKW wirklich sauber ist», erläutert er.<br />

38<br />

<strong>Februar</strong> <strong>2024</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


FOKUS WASCHEN & PFLEGEN<br />

1 Die 2021 in Worb BE von der Salzmann AG Transporte<br />

in Betrieb genommene öffentliche LKW-Waschanlage<br />

ist nun um eine Osmoseanlage ergänzt worden.<br />

Fotos: AGVS-Medien<br />

2 Die Drei-Bürsten-Anlage der Steinbrückner Reinigungstechnik<br />

ist speziell für LKW und Wohnmobile<br />

geeignet.<br />

3 In Worb kommen nur die eigenen Reinigungsmittel<br />

zum Einsatz, damit die biologische Aufbereitungsanlage<br />

des Spezialisten Thommen-Furler nicht<br />

plötzlich aus dem Gleichgewicht geworfen wird.<br />

1 2<br />

Die richtigen Waschmittel nutzen<br />

Einer, der bei der Salzmann AG Transporte genau<br />

weiss, worauf er achten muss, ist Chauffeur<br />

und Wasch-Experte Stefan Blatter. Er<br />

klappt gerade die verschiedenen Spiegel ein,<br />

wirft einen letzten, prüfenden Blick auf LKW<br />

und Auflieger und startet die Anlage. Diese<br />

fährt einmal über das Gespann und misst es<br />

genau aus. Dann kommen die grossen, pinkschwarzen<br />

Bürsten in Bewegung und beginnen,<br />

rhythmisch über die Front und danach<br />

am Tankauflieger entlangzukreisen. Plötzlich<br />

eilt Blatter zum Kontrollkasten und drückt<br />

kurz eine Taste. «Ich habe die obere Bürste<br />

leicht angehoben. Nicht, dass sie sich an einem<br />

Domdeckel oben auf dem Tank verheddert.»<br />

3<br />

Kurze Zeit später glänzt der Scania samt Auflieger<br />

wieder wie neu. Blatter zieht Scheiben<br />

und Spiegel noch ab und bringt die Spiegel<br />

säuberlich in die Ursprungsposition <strong>–</strong> alles<br />

bereits für die nächste Tour. Lorenz Häuselmann<br />

schaut dem LKW nach und ergänzt:<br />

«Mit dem richtigen Waschmittel lässt sich viel<br />

rausholen. Sogar monatealter Flugrost ist von<br />

einer Blache entfernbar; aber das ist natürlich<br />

ein Zusatzaufwand, der extra verrechnet werden<br />

muss.» Acht bis zehn Camions am Tag<br />

reinigen die Worber. «Eine 100-prozentige<br />

Auslastung wie bei einer Autowaschanlage ist<br />

utopisch, aber wir sind recht zufrieden und<br />

haben immer mehr Kunden aus der Region,<br />

die Wert auf einen gepflegten Auftritt ihrer<br />

Fahrzeuge legen.» Besonders in der Übergangszeit<br />

oder wenn wieder einmal gesalzt<br />

werde, sei das Angebot gefragt. Er ergänzt:<br />

«Zudem kommen auch viele Wohnmobilfahrer<br />

und -fahrerinnen <strong>–</strong> ein spannendes Geschäftsfeld.»<br />

•<br />

Weitere Infos unter:<br />

worb-truck-wash.ch<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Februar</strong> <strong>2024</strong> 39


FOKUS WASCHEN & PFLEGEN<br />

Kundenfragen zur Autopflege<br />

«Erst das Duschgel,<br />

dann die Bodylotion»<br />

Autopflege ist viel mehr als die Fahrt durch die Waschstrasse und<br />

für Garagen ein lohnendes Zusatzgeschäft. Aber wie beantwortet<br />

man typische Fragen von Kundinnen und Kunden? Fehmi Maksutaj,<br />

Regionalleiter der Riwax Chemie AG, gibt Auskunft und verrät Tipps.<br />

Timothy Pfannkuchen<br />

Fehmi Maksutaj, Regionalleiter Riwax Chemie AG.<br />

Fehmi Maksutaj, viele Autolenkende<br />

sagen sich, dass es zur Lackpflege<br />

bestimmt völlig reicht, durch die Waschanlage<br />

zu fahren und ab und zu den<br />

Heisswachs-Knopf zu drücken. Stimmt<br />

das?<br />

Fehmi Maksutaj: Diese Programmwahl ist<br />

sicherlich gut, jedoch reicht das allein nicht,<br />

da es verschiedene Arten von Verschmutzung<br />

gibt. Je nach Alter und Zustand des Fahrzeugs<br />

kann der Schmutz tiefer in den Lack eindringen.<br />

Deshalb sollte man zwischendurch das<br />

Fahrzeug mit einem speziellen Reiniger säubern.<br />

Bei neuen oder gut gepflegten Fahrzeugen<br />

hilft natürlich das Wachs- oder Polierprogramm<br />

sehr. Es ist an sich wie beim morgendlichen<br />

Duschen: Erst kommt das Duschgel<br />

und danach die Bodylotion, nicht umgekehrt.<br />

Schön gesagt! Kennen Sie weitere<br />

typische Kundenfehler bei der Autopflege?<br />

Uns fällt auf, dass der Waschprozess oft nicht<br />

vollständig ausgeführt wird. Das ist aber<br />

wichtig, damit das Osmose-Programm in der<br />

Selbstbedienungs-Box Flecken am Fahrzeug<br />

verhindert. Und die Reihenfolge muss auch<br />

hier immer stimmen: An heissen Tagen sollte<br />

der Lack immer erst abgekühlt und dann mit<br />

chemischen Reinigungsprodukten behandelt<br />

werden.<br />

Wann und wieso sollten Kundinnen und<br />

Kunden die Autopflege den Profis in der<br />

Garage überlassen?<br />

Es ist schwierig, zu sagen, wann genau man es<br />

einem Profi überlassen sollte: Alle Autobesitzenden<br />

sind individuell. Aber wieso, ist einfach<br />

zu beantworten. Je nach Verschmutzung<br />

ist der Einsatz der richtigen Reinigungsmittel,<br />

bei Kratzern das Poliermittel entscheidend:<br />

Nur Profis haben immer die passende Lösung!<br />

Genügt es, das Auto erst gründlich<br />

aufbereiten zu lassen, bevor es weiterverkauft<br />

wird?<br />

Das Fahrzeug vor dem Verkauf gründlich aufzubereiten,<br />

ist eine gute Idee, da man dadurch<br />

einen besseren Verkaufspreis erzielt. Aber:<br />

Ein regelmässig gepflegtes Fahrzeug ist immer<br />

einladender und angenehmer.<br />

Gibt es Geheimtipps für den Alltag, die<br />

Garagistinnen und Garagisten ihren<br />

Kundinnen und Kunden mitgeben können <strong>–</strong><br />

etwa gegen Staub und Fingerabdrücke<br />

auf all den immer grösseren Displays?<br />

Fahrzeuge verändern sich ständig, und die<br />

Anforderungen an uns Produzenten werden<br />

immer komplexer. Es ist wichtig, Produkte<br />

zu verwenden, die den verschiedenen Untergründen<br />

nicht schaden. Bei Kunststoffen<br />

sollte man Produkte vermeiden, die statisch<br />

aufladen. Bei Displays ist es wichtig, nicht zu<br />

aggressive Produkte zu verwenden. Um Fingerabdrücke<br />

zu vermeiden, ist es wesentlich,<br />

dass die Hände einfach nicht fettig sind.<br />

Derzeit ist Winter. Typische Kundenfrage:<br />

Autowäsche bei Frost ja oder nein?<br />

Es ist wichtig, die Temperatur im Auge zu<br />

behalten, bei sehr tiefen Temperaturen sollte<br />

man das Fahrzeug nicht waschen. Aber auch<br />

im Winter ist es wichtig, das Auto regelmässig<br />

zu waschen, um Streusalz zu entfernen,<br />

das dem Fahrzeug schaden kann. Nach der<br />

Wäsche sollte das Fahrzeug gut getrocknet<br />

werden, und die Türgummis können mit speziellen<br />

Mitteln behandelt werden, um damit<br />

ein Verkleben zu verhindern.<br />

Riwax hat auch spezielle Glasreiniger im<br />

Programm. Wieso sollte ich die Windschutzscheibe<br />

überhaupt in der Garage<br />

reinigen lassen? Genügt kein herkömmlicher<br />

Haushalts-Glasreiniger?<br />

Häufig wird übersehen, dass eine gesäuberte<br />

Frontscheibe in den kälteren Monaten viel<br />

weniger schnell beschlägt. Unser Riwax-<br />

40<br />

<strong>Februar</strong> <strong>2024</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


FOKUS WASCHEN & PFLEGEN<br />

Profisache: Kundinnen und<br />

Kunden sollten darüber<br />

informiert sein, heiklere Pflegevorgänge<br />

wie zum Beispiel<br />

das Auspolieren von Kratzern<br />

besser den Expertinnen und<br />

Experten in der Garage zu<br />

überlassen. Foto: Riwax<br />

Weitere Infos<br />

Glasreiniger «Glasklar» wurde speziell dafür<br />

entwickelt. Er entfernt Schmutz und Ablagerungen<br />

effektiv. Herkömmliche Glasreiniger<br />

können manches, wie beispielsweise Nikotin,<br />

nicht lösen.<br />

Gibt es etwas, das bei der Reinigung zu oft<br />

übersehen wird?<br />

Oft wird vergessen, auch die Türfalze und<br />

den Heckklappenfalz zu waschen. Auch zwischen<br />

und unter den Sitzen wird oft nicht<br />

gereinigt. Und nicht zuletzt: Das oft übersehene<br />

Lenkrad sollte ebenfalls regelmässig<br />

gesäubert werden, da wir verschiedenste Verschmutzungen<br />

von den Händen bei der Fahrt<br />

darauf übertragen.<br />

Wie stark ist eigentlich Umweltschutz ein<br />

Thema?<br />

Unser Motto lautet: Riwax <strong>–</strong> modernste Fahrzeugpflege<br />

für die Umwelt von morgen. Wir<br />

entwickeln unsere Produkte nach den neuesten<br />

Vorschriften und legen grossen Wert<br />

darauf, dass sie keine schädlichen Stoffe enthalten.<br />

Wir nehmen alle Gebinde zurück und<br />

fokussieren auf Wiederverwendung.<br />

Zu guter Letzt: Warum sollten Garagen auf<br />

Ihre Produkte setzen?<br />

Unsere Produktionsanlagen sowie eine flächendeckende<br />

und kompetente Kundenbetreuung<br />

zeichnen die Riwax Chemie AG seit<br />

Jahren als führende Schweizer Herstellerin<br />

und Anbieterin von Spezialitäten für die<br />

Fahrzeugpflege aus. Wir stellen hohe Anforderungen<br />

an die Umweltverträglichkeit der<br />

Produkte und an die nachhaltige Entwicklung.<br />

Als Schweizer Unternehmen bieten wir<br />

innovative und kundenorientierte Lösungen<br />

und Dienstleistungen. Unsere Logistik sorgt<br />

dafür, dass die Bestellungen zur richtigen Zeit<br />

in der richtigen Menge am richtigen Ort sind.<br />

Die Schweizer Kundschaft wird von Zollikofen<br />

bei Bern aus wöchentlich mit fünf eigenen<br />

Lastwagen beliefert. Die Tourenplanung<br />

achtet auf kurze Wegstrecken und entlastet<br />

so die Umwelt. •<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Februar</strong> <strong>2024</strong> 41


TECHNIK & UMWELT<br />

Einfluss der Rennsporttechnologie auf Serienfahrzeuge<br />

Innovationsfeld Motorsport<br />

Für einige Zeitgenossen ist Motorsport ein unnötiger Zeitvertreib mit immensen Emissionen und stundenlangem<br />

im Kreis herumfahren. Laien erkennen den Nutzen des Rennsports oft ungenügend. Als Innovationsmotor<br />

verhilft der Motorsport, neue Technologien auszuprobieren, die oft den Weg in die Serie finden. Andreas Senger<br />

Technische Innovationen und Entwicklungen finden immer<br />

wieder den Weg in die Serienproduktion von Fahrzeugen.<br />

Damit wird ein Know-how-Transfer sichergestellt und<br />

Investitionen lohnen sich mehrfach. Foto: Alpine<br />

oder ärgern sich über die Resultate und erhalten<br />

einen Zugewinn an Fachkompetenz,<br />

die sich nie in einem Hörsaal aneignen lässt.<br />

Auch nach dem Studium kann das erworbene<br />

Fachwissen in der Praxis umgesetzt werden.<br />

Weil das AMZ einzig die Batteriezellen für<br />

ihren Racer einkauft und vom Batteriemanagement<br />

bis zur E-Maschine jede Komponente<br />

selbst entwickelt, testet und im Einsatz<br />

erprobt, ist das Know-how punkto Hardwarekonfiguration<br />

und Softwareprogrammierung<br />

enorm. Auch das Anwenden von Simulationstools<br />

gehört zum Repertoire. Die resultierende<br />

Antriebsregelungstechnik mit Torque-Vectoring<br />

der vier Radnabenmotoren wie auch<br />

die aerodynamischen Kniffe sind für die<br />

Automobilindustrie interessant und lassen<br />

sich früher oder später in Serienfahrzeuge<br />

nwiederfinden.<br />

Viele Automobilhersteller engagieren sich<br />

im Motorsport. Von Markencups bis zur<br />

Königsklasse Formel 1 reicht die Palette. Je<br />

nach Rennserie werden mehrere 100 Millionen<br />

Euro in ein Team investiert, und es stellt<br />

sich für die Konsumentinnen und Konsumenten<br />

zur Recht die Frage: Lohnt sich dieses<br />

finanzielle Engagement überhaupt? Können<br />

Technologien aus dem Motorsport auch in<br />

die Grossserie gewinnbringend, also zur Erhöhung<br />

der Effizienz und der Reduktion von<br />

CO 2 -Emissionen, transferiert werden?<br />

Anhand von zwei Beispielen der Eidgenössischen<br />

Technischen Hochschule Zürich lässt<br />

sich dies belegen: Der akademische Motorsportverein<br />

Zürich (AMZ) der ETH Zürich<br />

und der Hochschule Luzern baut jedes Jahr<br />

wie drei andere Teams in der Schweiz einen<br />

Formula Student Renner auf. Dabei geben die<br />

Teammitglieder der vorangegangenen Saison<br />

ihr Wissen an die «Frischlinge» weiter und<br />

sorgen somit für Kontinuität und Know-how-<br />

Transfer. Dass dabei der Spass und die praktische<br />

Umsetzung der Studieninhalte nicht<br />

zu kurz kommen, spürt der Beobachter, wenn<br />

er mit den Mitgliedern spricht: Jedes Teammitglied<br />

glüht für das Projekt, stundenlanges<br />

Tüfteln und Optimieren gehören dazu und<br />

auch der Einsatz auf den Rennplätzen fordert.<br />

Statt ausschliesslich Fachwissen zu pauken,<br />

mathematische Zusammenhänge herzuleiten<br />

oder Fachbücher zu wälzen, schrauben die<br />

Studierenden, schweissen, kleben, freuen<br />

Dass dabei auch mal ein wenig über den Strang<br />

geschlagen werden darf, zeigt der Weltrekordversuch<br />

des AMZ, der im vergangenen Herbst<br />

aufgestellt wurde: Ein modifzierter Formula-<br />

Student-Renner beschleunigte in 0,956 s aus<br />

dem Stand bis 100 km/h und pulverisierte<br />

den bestehenden Weltrekord deutlich. Stellvertretend<br />

für seine Kolleginnen und Kollegen<br />

sei Philippe Holstein, Student der ETH Zürich<br />

und Spezialist für die Radnaben-E-Maschinen,<br />

erwähnt: Er transferiert beispielsweise<br />

das Know-how aus der Entwicklung und Realisation<br />

eines noch leistungsfähigeren und<br />

leichteren E-Antriebes für den Weltrekord-<br />

Flitzer zum DC-Motorenhersteller Maxon in<br />

Sachseln. Dessen E-Maschinen werden seit<br />

der Firmengründung 1961 mittlerweile von<br />

über 3300 Mitarbeitenden in enorm hoher<br />

Stückzahl produziert. Die Berechnung des<br />

optimalen Antriebes für den Racer, das Festlegen<br />

der Konstruktionsmerkmale, die Produktion<br />

und das Testen des fertigen Bauteils<br />

erfüllen den angehenden ETH-Ingenieur mit<br />

Genugtuung und Stolz.<br />

42<br />

<strong>Februar</strong> <strong>2024</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


TECHNIK & UMWELT<br />

Die Elektrifizierung der Fahrzeugantriebsstränge<br />

von Serienautos profitiert grundsätzlich<br />

vom Transfer aus dem Motorsport.<br />

Ein weiteres helvetisches Beispiel ist die Optimierung<br />

von Doktoranden und Studenten der<br />

ETH Zürich, die für das Ferrari-F1-Team den<br />

Hybridantrieb simulationstechnisch erfasst<br />

und für die Adaption für die verschiedenen<br />

Rennstrecken optimieren helfen. Durch die<br />

rechnergestützte Verbesserung kann nicht<br />

nur der Antriebsstrang punkto Zusammenspiel<br />

zwischen Verbrenner und E-Maschine<br />

leistungsfähiger werden, sondern auch die Rekuperation<br />

und anschliessende Boost-Funktion<br />

im Rennbetrieb inkl. optimaler Getriebegangwahl<br />

vorausberechnet werden.<br />

Der 1,6-Liter-V6-Verbrenner der Scuderia Ferrari<br />

verfügte in der Saison 2023 über eine<br />

Benzindirekteinspritzung mit 500 bar maximalem<br />

Einspritzdruck und drehte maximal<br />

15000/min. Die Leistung des Ottomotors mit<br />

einer Bohrung von 80 mm und einem Hub von<br />

53 mm wird von den Teams nie konkret angegeben,<br />

dürfte aber rund 550 kW betragen.<br />

Dank einem Abgasturbolader mit hybridem<br />

Antrieb (elektrisch wie Abgasstrom, MGU-H<br />

mit max. 125000/min.) werden die Brennräume<br />

mit vorverdichteter Luft versorgt, wie<br />

auch durch Lastanhebung der Verbrennungsmaschine<br />

elektrische Energie in die Batterie<br />

rekuperiert. Eine zweite E-Maschine (MGU-K<br />

mit max. 50 000/min) mit 120 kW und einer<br />

20 kg schweren Hochleistungsbatterie mit 4<br />

MJ Energiespeicherung unterstützt den Antrieb<br />

zudem punktuell (rund 30 s Boosten pro<br />

Runde) und damit effizient beim Beschleunigen.<br />

Das optimale Zusammenspiel der drei<br />

Antriebe Verbrenner, Maschine-Generator-<br />

Einheit (MGU) H wie K stellt die grösstmögliche<br />

Beschleunigung sicher.<br />

An der ETH Zürich wurde der komplette F-<br />

1-Antrieb im Rechner nachgestellt (Siehe Technikkasten).<br />

Damit die Antriebskraft auch in<br />

Vortrieb umgemünzt werden kann, mussten<br />

die ETH-Studenten beispielsweise die Reifenparameter<br />

einbeziehen und haben den Kammschen<br />

Kreis, also die maximal übertragbare<br />

Reibkraft über die Geschwindigkeit im System<br />

implementiert. Durch Analysen der Test- und<br />

Renneinsätze und Verbesserung der Parameter<br />

kann der Antrieb Rennen für Rennen punktuell<br />

verbessert werden. Die Herausforderung:<br />

Durch die Limitierung des maximalen Treibstoffdurchflusses<br />

auf 100 Liter pro Stunde und<br />

Fortsetzung Seite 44<br />

1 2<br />

Die ETH Zürich ist Entwicklungspartner der Scuderia Ferrari und hat die Regelungsstrategie des Formel-1-<br />

Antriebes optimiert und lieferte kontinuierliche Updates, um die Regelung des komplexen Hybridantriebes an<br />

die Rennstrecken anzupassen.<br />

Simulationen und ständige Rückkoppelung vom<br />

Test- sowie Rennbetrieb erlauben, den Kammschen<br />

Kreis der Reifen über die Geschwindigkeit<br />

so gut mathematisch zu erfassen und damit die<br />

optimale Antriebsleistung sowie die Gangwahl<br />

zu optimieren.<br />

3<br />

4<br />

Auch die G-Kräfte werden pro Rennstrecke detailliert vorausberechnet<br />

und damit Optimierungen im Antriebsstrang umgesetzt.<br />

Der Hybridisierungsgrad und damit das Zusammenspiel von Verbrenner<br />

und E-Maschine kann simuliert und danach für den kompletten Antriebsstrang<br />

auf der Rennstrecke durchgespielt werden. Diese Erkenntnisse<br />

sind wichtig, um auch den Hybridisierungsgrad eines Serienfahrzeuges zu<br />

verbessern und die Regelung zu optimieren. Fotos: ETH Zürich, Präsentation<br />

anlässlich einer SAE-Switzerland-Vortragstagung. Diese steht unter<br />

dem nebenstehenden QR-Code zur Verfügung.<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Februar</strong> <strong>2024</strong> 43


TECHNIK & UMWELT<br />

das Verbot des Nachtankens (max. 110 kg pro<br />

Rennen in den Tanks), muss für jede Rennstrecke<br />

die optimale Antriebsstrategie festgelegt<br />

und müssen die Energieflüsse vorausberechnet<br />

werden. Im Rennen soll die chemische<br />

Energie effizient und die Umsetzung in mechanischen<br />

Vortrieb zusammen mit dem Hybridantrieb<br />

wirkungsgradmässig auf höchstem<br />

Niveau erfolgen.<br />

Der akademische Motorsportverein Zürich AMZ der ETH Zürich ist nicht nur höchst erfolgreich in der Formula<br />

Student, sondern auch Weltrekordhalter für die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h, dies in unter einer<br />

Sekunde. Foto: SAE-Fachtagung<br />

Doch was nützt diese Entwicklungsarbeit im<br />

Rennsport? Die Hybridisierung, das heisst<br />

die Bestimmung des Anteils elektrischer Antriebsleistung<br />

im Vergleich zum Verbrenner,<br />

nimmt schon längere Zeit in verschiedenen<br />

Projektarbeiten an der ETH Zürich Raum ein<br />

und fliesst in die Grossserie. Für Prof. Dr. sc.<br />

techn. Christopher Onder ist dies Antrieb,<br />

mit den Studenten des Departements Maschinenbau<br />

und Verfahrenstechnik am Institut<br />

für dynamische Systeme und Regelungstechnik<br />

in verschiedenen Semesterarbeiten<br />

dieser Frage nachzugehen und Optimierungen<br />

voranzutreiben. Ein Hybridantrieb kann<br />

durch sorgfältige Definition der Aggregate<br />

einen deutlichen Verbrauchsvorteil und damit<br />

eine Reduktion der CO 2 -Emissionen bewirken.<br />

Während also im Motorsport die Performance<br />

und das Beschleunigungsvermögen<br />

im Zentrum stehen, können dieselben Softwarewerkzeuge<br />

und mathematischen Zusammenhänge<br />

der Physik angewandt werden, um<br />

eine Verbrauchsreduktion im WLTP-Zyklus,<br />

aber auch auf der Strasse zu realisieren.<br />

Die Aerodynamik ist im Rennsport seit je her essenziell<br />

und entsprechend aufwändig. Foto: Audi<br />

Down-force-Kräfte lassen sich zwar mit martialischen<br />

Heckflügeln erreichen. Ein Diffusor an der Hinterachse<br />

sorgt bei hohen Geschwindigkeiten für Anpresskraft<br />

und damit hohe Fahrzeugstabilität. Foto: Porsche<br />

Doch nicht nur die Antriebsoptimierung fliesst<br />

vom Motorsport in die Grossserie. Auch die<br />

Aerodynamik wird kontinuierlich verbessert.<br />

So sind Diffusoren am Heck bei sportlichen<br />

Serienautos für eine Erhöhung der Downforce-Kräfte<br />

bei höheren Geschwindigkeiten<br />

Serienstand. Aber auch vollverschalte Räder<br />

wie beim Konzeptfahrzeug EQXX von Mercedes-Benz<br />

werden aus dem Rennsport übernommen<br />

und sorgen dank der Vollverschalung<br />

für weniger Turbulenzen im Radkasten<br />

und damit einen geringeren Luftwiderstand,<br />

was direkt der Reichweite des elektrischen<br />

Antriebes zugutekommt. Auch Werkstoffneuentwicklungen<br />

finden oft den Weg von der<br />

Rennpiste auf die öffentliche Strasse. Kohlefaserverstärkte<br />

Kunststoff, 3D-Druckverfahren<br />

für Metalle oder neue Klebstoffe für den Karosseriebau<br />

sind nur einige der Innovationsfelder<br />

in diesem Bereich. Viele Entwicklungen<br />

aus dem Rennsport werden also von den Automobilherstellern<br />

und -zulieferern in die Grossserie<br />

transferiert und helfen mit, die Antriebsenergie<br />

effizienter in Vortrieb umzumünzen.<br />

Der Mercedes-Benz EQXX zeigte auf, wie wichtig der<br />

Luftwiderstand für die Reichweite ist. Foto: Mercedes<br />

Vollverschalte Räder mit Zentralmuttern wurden aus<br />

dem Rennsport in das Konzeptfahrzeug Mercedes-Benz<br />

EQXX transferiert. Die Aerodynamik und damit der Luftwiderstand<br />

sinken dadurch spürbar. Foto: Mercedes<br />

Dass dabei die Faszination für den Motorsport<br />

nicht zu kurz kommt und an Rennen viele Begeisterte<br />

mitfiebern, stellt eine zusätzliche Motivation<br />

dar, sich dem Wettbewerb zu stellen.<br />

Und dass dabei in der Schweiz so viele Innovationen<br />

möglich sind, ist der Aus- und Weiterbildung<br />

auf der beruflichen wie akademischen<br />

Seite zu verdanken.<br />

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44<br />

<strong>Februar</strong> <strong>2024</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


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HANDEL & AFTERSALES<br />

Top-Event für Autoenthusiasten: GIMS in Genf <strong>–</strong> 26. <strong>Februar</strong> bis 3. März<br />

«Garagisten sind Teil der GIMS-DNA»<br />

Genf wird wieder zum Mekka der Autowelt: Ende <strong>Februar</strong> kehrt der legendäre Autosalon, die Geneva<br />

International Motor Show (GIMS), in die Palexpohallen zurück. Wie jung der 100-jährige Event geblieben ist<br />

und was man alles erwarten darf, verrät GIMS-Direktor Sandro Mesquita den AGVS-Medien. Jürg A. Stettler<br />

Herr Mesquita, im Vorfeld hat man vor<br />

allem viel über Absagen von Herstellern<br />

gehört. Im Ernst: Wie knapp war es,<br />

dass man dem legendären Autosalon<br />

hätte Adieu sagen müssen?<br />

Sandro Mesquita, GIMS-Generaldirektor:<br />

In den vier Jahren, in denen die GIMS ausfiel,<br />

haben sich viele Parameter geändert, sowohl<br />

für die Industrie als auch auf für Automessen.<br />

Diese Fakten müssen wir unbedingt berücksichtigen:<br />

Hersteller haben neue Anforderungen<br />

an Messen. Ihre Teilnahme muss präziser<br />

als früher den Erfordernissen des Marketings,<br />

des Timings für die Modelleinführung und für<br />

einige sogar der Rentabilität entsprechen. Angesichts<br />

der Besonderheiten jedes einzelnen<br />

Ausstellers und des Umfelds, in dem sich die<br />

Industrie heute bewegt, war es offensichtlich,<br />

dass eine Messe mit 180 Ausstellern wie früher<br />

illusorisch war. Andererseits haben sich auch<br />

die Erwartungen des Publikums verändert.<br />

Inwiefern?<br />

Die Besucher wollen aktiv sein, sich einbringen,<br />

handeln, lernen und sich austauschen <strong>–</strong><br />

kurzum: Sie wollen etwas erleben. Die GIMS<br />

<strong>2024</strong> hat sich tiefgreifend verändert, um diesen<br />

neuen Herausforderungen gerecht zu werden<br />

und verschiedene Formen der Teilnahme<br />

und des Austauschs initiiert und realisiert. So<br />

soll die Interaktion zwischen Publikum und<br />

Ausstellern gefördert werden. Denn wir sind<br />

davon überzeugt, dass der Genfer Salon eine<br />

Zukunft hat. Auch der Slogan «Auto.Future.<br />

Now» steht für diese Neuausrichtung.<br />

Die erste GIMS Qatar im Oktober 2023 war<br />

ein Erfolg. Welche Erfolgsfaktoren<br />

kann man von Doha nach Genf übertragen?<br />

Genf und Doha sind unsere beiden Veranstaltungsplattformen<br />

und ergänzen sich ideal.<br />

Während der Name GIMS und die Werte<br />

gleich sind, ist die Philosophie eine andere.<br />

Die GIMS Qatar hat ein «Festival»-Format,<br />

das verschiedene Möglichkeiten kombiniert,<br />

um die Leidenschaft für Autos voll auszule-<br />

46<br />

<strong>Februar</strong> <strong>2024</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


HANDEL & AFTERSALES<br />

ben, sowohl in der Stadt Doha, in der Wüste<br />

als auch auf der Rennstrecke. In Genf hingegen<br />

findet die Messe an einem einzigen<br />

Ort und unter einem Dach statt. Die Messeerfahrung<br />

ist daher anders, in gewisser Weise<br />

intimer und auf Interaktion ausgerichtet.<br />

Wir haben zwei Highlights, die bei unserem<br />

Festival in Doha sehr erfolgreich waren, auf<br />

Genf übertragen: Das Konzept der «Classics<br />

Gallery» und das «Forum», welches einen<br />

halben Tag lang direkte und offene Diskussionen<br />

zu aktuellen Themen mit einigen der<br />

wichtigsten Führungspersönlichkeiten der<br />

Automobilindustrie ermöglicht.<br />

Weitere Infos unter:<br />

gims.swiss<br />

Die GIMS <strong>–</strong> hier die Weltpremiere des Mercedes-<br />

Benz C 111 von 1970 <strong>–</strong> blickt auf eine reiche und<br />

lange Geschichte zurück: <strong>2024</strong> feiert man in Genf<br />

den 100. Jahrestag der ersten internationalen<br />

<strong>Ausgabe</strong>. Foto: Mercedes<br />

Worauf kann man sich als Besucherinnen<br />

und Besucher ab dem VIP-Tag am<br />

27. <strong>Februar</strong> und den Publikumstagen ab<br />

dem 28. <strong>Februar</strong> freuen?<br />

Der VIP-Tag am 27. <strong>Februar</strong> bietet die Möglichkeit,<br />

die GIMS als Erstes zu besuchen,<br />

und zwar in der gleichen Konfiguration wie<br />

am Pressetag. In der Programmplanung für<br />

diesen Tag kommt das zuvor erwähnte Forum<br />

hinzu. Vom 28. <strong>Februar</strong> bis zum 3. März<br />

kann das Publikum rund 20 Aussteller entdecken,<br />

darunter alteingesessene Hersteller,<br />

aber auch neue Marken, die erstmals nach<br />

Europa kommen. Etwa zehn Weltneuheiten<br />

und Europapremieren werden vorgestellt. Ein<br />

Stand ist der Wahl zum «Auto des Jahres» gewidmet,<br />

wo das Siegermodell von <strong>2024</strong> sowie<br />

die sechs anderen Finalisten gezeigt werden.<br />

Was gibt es sonst noch?<br />

Besucher werden durch vier Themenbereiche<br />

geführt: die «Adrenaline Zone», die der automobilen<br />

Exzellenz und Leistung gewidmet ist,<br />

den «Design District», der die Kunst und das<br />

Know-how des Automobildesigns ehrt, das<br />

«Mobility Lab», das technologische Innovationen<br />

und die Erforschung neuer Transportmittel<br />

präsentiert, und schliesslich die «Next<br />

World», die sich auf die Interaktion zwischen<br />

der digitalen und der realen Welt des Motorsports<br />

konzentriert. Hier wird dank der Zusammenarbeit<br />

mit Polyphony Digital und seiner<br />

berühmten Gran-Turismo-Franchise auch<br />

ein Wettbewerb veranstaltet. Und schliesslich<br />

wird der bekannte Autodesigner Frank Stephenson<br />

am 28., 29. <strong>Februar</strong> und 1. März täglich<br />

zwei «Masterclasses» abhalten, in denen<br />

Besucher mit ihm das Automobildesign kennenlernen<br />

und selbst ausprobieren können.<br />

<strong>2024</strong> ist der 100. Jahrestag der ersten<br />

internationalen <strong>Ausgabe</strong> der GIMS. Ist<br />

etwas Spezielles geplant?<br />

Dieses Jubiläum ist das Thema der «Classics<br />

Gallery». Unter dem Titel «100 Jahre Ikonen»<br />

versammelt sie 30 klassische Modelle, die für<br />

die Geschichte des Automobils und die Geschichte<br />

der GIMS symbolisch sind, da fast<br />

die Hälfte von ihnen ihre Weltpremiere in<br />

Genf feierte, etwa der Jaguar E-Type «9600<br />

GIMS-Generaldirektor Sandro<br />

Mesquita ist überzeugt: «Der Genfer<br />

Salon hat Zukunft.» Foto: GIMS<br />

HP» von 1961 oder der Mercedes-Benz 300 SL<br />

Roadster von 1960. Zudem wird die «Classics<br />

Gallery» den Rahmen für ein historisches<br />

Ereignis bilden: die Präsentation der beiden<br />

Karosserien des zweiten Bugatti Royale, des<br />

Coupé de Ville Binder und des Roadster Esders,<br />

die nacheinander auf demselben Chassis<br />

montiert waren und bislang noch nie nebeneinander<br />

gezeigt werden konnten.<br />

Wieso sollten auch Garagistinnen und<br />

Garagisten nach Genf reisen?<br />

Die Garagisten sind Teil der GIMS-DNA. 1905<br />

schlossen sich einige von ihnen zusammen,<br />

um eine Ausstellung zu organisieren, aus dieser<br />

wurde später der Automobilsalon. Auch<br />

ihre Rolle hat sich in den letzten Jahren erheblich<br />

gewandelt. Für viele Nutzer und Kunden<br />

sind Garagisten die bevorzugte, wenn<br />

nicht sogar die einzige Anlaufstelle für alle<br />

Fragen rund um das Auto und die Mobilität.<br />

Die GIMS liefert ihnen an einem einzigen Ort,<br />

mit einem einzigen Besuch einen umfassenden<br />

Überblick über neueste Entwicklungen<br />

und Innovationen der Branche. So können sie<br />

danach Fragen und Erwartungen ihrer Kunden<br />

bestmöglich beantworten und erfüllen.<br />

Worauf freuen Sie sich selbst am meisten?<br />

Endlich die Tore zu einer neuen <strong>Ausgabe</strong> des<br />

Genfer Automobilsalons zu öffnen und die<br />

Besucher wieder in den Hallen des Palexpo<br />

begrüssen zu können. Ich kann es kaum erwarten!<br />

•<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Februar</strong> <strong>2024</strong> 47


HANDEL & AFTERSALES<br />

Strasse Schweiz koordiniert den Gemeinschaftsstand<br />

von AGVS, ACS und Avenergy Suisse,<br />

damit alle Mitglieder optimal empfangen werden<br />

können. Fotos: Mathys SA/AGVS<br />

Weitere Infos unter:<br />

gims.swiss<br />

GIMS <strong>2024</strong> als wichtiges Schaufenster für die Branche<br />

Zweiter Frühling für den Salon<br />

Dominique Kolly, Garagist und OK-Präsident der Transport-CH, erläutert, welche Art der Messe Besuchende<br />

vom 26. <strong>Februar</strong> bis zum 3. März <strong>2024</strong> in Genf erwarten dürfen, wie sich der AGVS in den Palexpohallen präsentiert<br />

und welche Vorteile auch eine kleinere GIMS bringen kann. Jürg A. Stettler<br />

Herr Kolly, zum Anfang ganz kritisch gefragt: Wir haben die<br />

Auto Zürich, die Auto Basel und alle zwei Jahre den grossen<br />

Branchentreffpunkt Transport-CH, Aftermarket-CH und<br />

Carrosserie-CH in Bern, warum braucht es die GIMS in Genf?<br />

Dominique Kolly, AGVS-Zentralvorstand Bereich Nutzfahrzeuge<br />

und CEO der G. Kolly SA: Ganz einfach: Bis vor Kurzem war die GIMS<br />

noch die grösste Veranstaltung in der Schweiz überhaupt und eine<br />

europäische Leitmesse für die Branche. Sie muss nach der durch eine<br />

Pandemie und deren Folgen verursachten Unruhe unbedingt wiederbelebt<br />

werden! Sicherlich ist die Messe angeschlagen und geschwächt,<br />

aber ich erlaube mir, sie mit einem älteren Menschen zu vergleichen,<br />

vor dem ich grössten Respekt habe. Wir sind es der GIMS schuldig, sie<br />

zu pflegen und ihr zu einem zweiten Frühling zu verhelfen.<br />

Im Vorfeld hat man viel über Absagen von Herstellern gehört,<br />

nur der Renault-Konzern stand für Genf ein. Wie knapp war es,<br />

dass man dem legendären Autosalon Adieu sagen musste?<br />

Wie bereits erwähnt, der Salon ist geschwächt und wäre beinahe gestorben.<br />

Seine Wiederbelebung wird durch eine Kombination von Geschäftsmodellen<br />

erfolgen, welche sich nicht mehr allein auf die Präsenz<br />

der Hersteller und ihrer prestigeträchtigen Stände stützen können.<br />

Dominique Kolly, AGVS-Zentralvorstand Bereich<br />

Nutzfahrzeuge, hofft, dass möglichst viele<br />

Garagisten an die GIMS kommen. Foto: G. Kolly SA<br />

48<br />

<strong>Februar</strong> <strong>2024</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


HANDEL & AFTERSALES<br />

Der AGVS ist beim Comeback des Autosalons<br />

in Genf in der Halle 4 auf Stand 4151 präsent.<br />

Besuchen Sie den AGVS in Genf!<br />

Natürlich ist eine Erneuerung des Gesamtkonzepts und seiner Organisation<br />

ebenso notwendig. Daran arbeitet Sandro Mesquita, unser<br />

unermüdlicher und sehr engagierter CEO, dessen Hartnäckigkeit ich<br />

schätze.<br />

Was darf man vom 26. <strong>Februar</strong> bis zum 3. März <strong>2024</strong> in den<br />

Palexpohallen erwarten?<br />

Eine kleinere Messe, aber mit neuen, attraktiven Konzepten und vor<br />

allem mit einer überschaubaren Grösse. Ich kann mir sogar vorstellen,<br />

dass die Qualität der einzelnen Kontakte dadurch besser sein wird.<br />

Die erste GIMS im Wüstenstaat Qatar im letzten Oktober<br />

war ein Erfolg. Was kann man von Doha nach Genf übertragen?<br />

Die Messe war erfolgreich dank der Aussteller, bei denen es sich nicht<br />

nur um Marken und deren Hersteller handelte, sondern manchmal<br />

auch um Importeure oder lokale Händler. Auch durch die innovativen<br />

Konzepte, die von der Organisation entwickelt wurden, kam der Erfolg.<br />

Und schliesslich vor allem durch die Tatsache, dass die obersten<br />

Führungskräfte Katars und der Stadt Doha diese Veranstaltung unbedingt<br />

wollten und sehr unterstützten.<br />

Wie zufrieden sind Sie vom GIMS-Vorstand mit der<br />

Zusammenarbeit mit den Katarern?<br />

Die Berichte, die wir im GIMS-Vorstand von unserem CEO Sandro<br />

Mesquita bezüglich operativer Arbeit erhalten, sind sehr positiv. Anzumerken<br />

ist, dass die Katarer für ihre Messe auf eine sehr starke<br />

Unterstützung durchs bestehende Schweizer Team zurückgreifen<br />

konnten, was ich als ein hervorragendes Signal für eine gut funktionierend<br />

Zusammenarbeit empfinde.<br />

Der AGVS ist beim Comeback des Autosalons in Genf in der Halle 4 auf<br />

Stand 4151 zusammen mit Strasse Schweiz, dem ACS und Avenergy<br />

Suisse auf einer Fläche von fast 300 Quadratmetern prominent vertreten.<br />

Zum einen will man dem allgemeinen Messepublikum wichtige Infos und<br />

Fakten zur aktuellen Überlastung des Nationalstrassennetzes liefern,<br />

dies im Zusammenhang mit dem Referendum zum vom Bund geplanten<br />

Ausbau von fünf Schweizer Autobahnabschnitten im kommenden Jahr.<br />

Zum anderen legt der AGVS auf seinem Bereich des Standes den Fokus<br />

auf die Bildung. Ein Formula-Student-Auto zeigt auf, wie innovativ und<br />

dynamisch junge Fachkräfte heute in der Mobilitätsbrache unterwegs<br />

sind. Ausserdem können Besucherinnen und Besucher dank Virtual-<br />

Reality-Brille und speziellen Handschuhen in die spannende Welt einer<br />

Autowerkstatt eintauchen, selbst einen Radwechsel vornehmen oder<br />

auch versuchen, einen Zahnriemen auszutauschen. Und natürlich gibt es<br />

auch Raum und Zeit, um sich auszutauschen <strong>–</strong> daher sind täglich auch<br />

mindestens vier AGVS-Chargenträger vor Ort.<br />

Die Halle 7 ist längst Vergangenheit, wieso sollten Garagistinnen<br />

und Garagisten trotzdem unbedingt nach Genf reisen?<br />

Ganz einfach, weil sie im weitesten Sinne des Wortes von Autos begeistert<br />

sind. Und weil sie unseren ältesten Autosalon der Welt unterstützen,<br />

der das Glück und die Ehre hat, in unserem Land stattzufinden.<br />

Wie wird der AGVS auf der GIMS <strong>2024</strong> präsent sein?<br />

Unser AGVS wird in Zusammenarbeit mit anderen Verbänden an der<br />

Messe teilnehmen. Das stellt auch ein starkes Zeichen unserer Beteiligung<br />

und Unterstützung für die Messe und vor allem für unsere<br />

Branche dar. Zusammen mit Strasse Schweiz, die den Gemeinschaftsstand<br />

koordiniert, können unser AGVS, der ACS und Avenergy Suisse<br />

alle unsere Mitglieder optimal empfangen. Besuchende können die<br />

Welt unseres Automobils aus der Vergangenheit, der Gegenwart und<br />

der Zukunft entdecken, während sie an unserem Stand Kollegen treffen<br />

und ihren Durst löschen können. Das verspricht gute Momente<br />

für Begegnungen.<br />

Worauf freuen Sie sich bei der GIMS <strong>2024</strong> persönlich am meisten?<br />

Dass die Besucher in Scharen nach Genf kommen, neugierig sind und<br />

auch ihre Zweifel mitbringen. Aber niemand sollte die Messe mit ihrer<br />

Blütezeit vor Covid vergleichen! Jeder Autofan sollte sich die Frage<br />

stellen, was er selbst beitragen könnte, um diesem Salon, der unserer<br />

Branche und unserem Land so viel gebracht hat, zu einem zweiten<br />

Frühling zu verhelfen. Ich gehöre dazu und wünsche mir, dass ich<br />

viele, viele Kollegen, Partner und Freunde der Automobilbranche an<br />

der GIMS treffen werde. •<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Februar</strong> <strong>2024</strong> 49


HANDEL & AFTERSALES<br />

GIMS vom 26. <strong>Februar</strong> bis 3. März <strong>2024</strong><br />

Renault Group<br />

mit starkem<br />

Auftritt<br />

Der Renault 5 E-Tech Electric <strong>–</strong> von dem es bislang<br />

nur einzelne Teile oder eine Silhouette zu bewundern<br />

gab <strong>–</strong> ist die mit Spannung erwartete Weltpremiere<br />

der GIMS <strong>2024</strong>. Fotos: Renault Group<br />

Nach der erfolgreichen IAA Mobility in München bekräftigte die Renault Group bereits letzten Herbst ihr<br />

Engagement für internationale Automobilausstellungen <strong>–</strong> u.a. für die GIMS. Nun warten die Franzosen am<br />

Autosalon nicht nur mit dem Comeback des legendären R5 aus den 1970er-Jahren als Elektro-Flitzer auf,<br />

sondern mit einer ganzen Fülle an Neuheiten. Jürg A. Stettler<br />

Gesellschaftliche und ökologische Herausforderungen<br />

sorgen auch im Autogewerbe<br />

für einen radikalen Umbruch. Zudem<br />

verändern sich die Kundenerwartungen, was<br />

bei Fahrzeugherstellern, Importeuren und<br />

nicht zuletzt bei Garagistinnen und Garagisten<br />

nach Anpassungen verlangt, um mit dem<br />

rasanten Wandel Schritt zu halten. Auch Automobilausstellungen<br />

wie die legendäre GIMS,<br />

die vom 26. <strong>Februar</strong> bis 3. März <strong>2024</strong> bereits<br />

ihre 100. Austragung feiern kann, sind diesem<br />

Wandel unterworfen. Sie bleiben aber ein<br />

wichtiges Schaufenster für Fortschritte und<br />

Innovation im Bereich der Mobilität. Gleichzeitig<br />

ist der Genfer Autosalon ein Ort, an dem<br />

Hersteller und Besuchende ihre Leidenschaft<br />

für Autos teilen können.<br />

Elektro-Comeback einer Ikone<br />

Auch wenn andere Traditionsmarken dieses<br />

Jahr der GIMS fernbleiben: Die Renault Group<br />

machte schon Ende Oktober 2023 klar, dass<br />

sie in Genf und auch an der Heimmesse in<br />

Paris mit ihren Marken Renault, Dacia, Alpine<br />

und Mobilize vertreten sein wird. Die Franzosen<br />

nutzen die grosse Bühne in den Palexpo-<br />

Hallen und fahren gleich mit einer Fülle an<br />

Neuheiten vor. Highlight ist sicherlich die<br />

Weltpremiere der elektrischen Neuinterpretation<br />

einer Auto-Ikone, des Renault 5 E-Tech<br />

Electric. «Wir haben alle Register gezogen, um<br />

dieses faszinierende Auto zu entwickeln <strong>–</strong> gestaltet<br />

und gefertigt in Frankreich», erläutert<br />

Fabrice Cambolive, CEO der Marke Renault,<br />

sichtlich stolz. «Mit seinem fröhlichen Design<br />

und Technologien der neuesten Generation<br />

will er E-Fahrzeuge in Europa erschwinglicher<br />

machen.»<br />

Chancen auf Titel<br />

«Car of the Year <strong>2024</strong>»<br />

Die Scheinwerfer des legendären R5 zählten<br />

zu dessen wesentlichen Designmerkmalen<br />

und machten seine Frontpartie unverkennbar.<br />

Dies nimmt der neue Elektroflitzer auf.<br />

Im oberen Teil der Motorhaube ersetzt zudem<br />

eine Ladekontrollleuchte den Lufteinlass<br />

des historischen Modells. Sie leuchtet als<br />

ikonische Zahl «5», wenn das Fahrzeug voll<br />

aufgeladen ist. Mit 3,92 Meter Länge hat der<br />

Renault 5 E-Tech Electric eine ideale Grösse<br />

für ein kompaktes Stadtauto. Die 52-kWh-Batterie<br />

reicht gemäss WLTP für bis zu 400 km<br />

Reichweite <strong>–</strong> eine 40-kWh-Batterie wird zu<br />

einem späteren Zeitpunkt verfügbar sein. Und<br />

er ist dank bidirektionalem Ladegerät ausserdem<br />

das erste Serienfahrzeug der Marke mit<br />

Vehicle-to-Grid-Technologie. Eine Mehrlenker-<br />

Hinterachse, die normalerweise nur bei Fahr-<br />

50<br />

<strong>Februar</strong> <strong>2024</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


HANDEL & AFTERSALES<br />

zeugen höherer Preisklassen zu finden ist,<br />

trägt zur hervorragenden Stabilität und Strassenlage<br />

bei und garantiert hohen Fahrspass.<br />

Auf dem Renault-Stand sind zudem die beiden<br />

Schweizerpremieren, Rafale E-Tech<br />

Full Hybrid sowie Scenic E-Tech Electric, zu<br />

bewundern. Letzterer könnte sich zum Auftakt<br />

der Messe am Montag, 26. <strong>Februar</strong>, vielleicht<br />

gar den begehrten Titel des «European<br />

Car of the Year <strong>2024</strong>» sichern, schliesslich ist<br />

der Scenic einer von nur sieben Finalisten,<br />

welche die Jury aus 59 Journalisten aus 22<br />

Ländern noch zur Auswahl hat.<br />

Die dritte Generation des<br />

Dacia Duster glänzt mit<br />

einer Messeweltpremiere.<br />

Claudia Meyer, Managing Director<br />

der Renault Suisse SA, freut sich<br />

auch für ihre Händler auf Genf.<br />

Dacia mit aufregendem Showcar<br />

Auch bei der erfolgreichen Renault-Tochter<br />

Dacia (s.a. «Besonders preiswert designt» im<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> 01/<strong>2024</strong>) wird an der GIMS einiges<br />

geboten. Die <strong>2024</strong>er-Modellvariante des<br />

Sandero und des Jogger sind zu sehen, zudem<br />

feiert die dritte Generation des Duster ihre<br />

Weltpremiere. Eine Fülle an Technologien<br />

sorgt für noch mehr Sicherheit und Komfort<br />

im Kompakt-SUV, der nicht nur mit einem ausdrucksstärkeren<br />

Design aufwartet, sondern<br />

auch mit einer 4×4-Version mit fünf Fahrmodi<br />

dank «Terrain Control». Zudem ist der Duster<br />

erstmals mit dem aus dem Jogger bekannten<br />

140-PS-Hybrid sowie einem neuen 3-Zylinder-Turbobenziner<br />

mit Miller-Zyklus und<br />

48-Volt-Startergenerator erhältlich. Und weil<br />

an Automessen neben den Serienfahrzeugen<br />

auch <strong>2024</strong> aufregende Showcars nicht fehlen<br />

dürfen, zeigt Dacia einen spannenden Ausblick<br />

auf die Markenzukunft und eine weitere<br />

Neuheit, zu der jedoch noch keine weiteren<br />

Details verraten werden.<br />

Reise nach Genf lohnt sich<br />

Auf den starken Auftritt der Renault Group<br />

freuen kann sich natürlich auch die Schweizer<br />

Chefin Claudia Meyer. «Eine Messe ist immer<br />

ein Ort der Begegnung. Daher freue ich<br />

mich am meisten auf die Reaktionen unserer<br />

Kundinnen und Kunden und unserer Händler<br />

oder anderer Interessierter auf den Renault 5<br />

E-Tech Electric, der zum ersten Mal der Weltöffentlichkeit<br />

gezeigt wird», verrät sie. Und<br />

sie unterstreicht zudem die Bedeutung der<br />

GIMS als Schaufenster für die Autobranche.<br />

«Um die Leidenschaft für Autos am<br />

Leben zu erhalten, ist die Renault<br />

Group bestrebt sicherzustellen,<br />

dass Automessen ein echtes Fest<br />

sind und zum Ansehen der europäischen<br />

Industrie beitragen»,<br />

erläutert Meyer. «Die Branche<br />

befindet sich in einer umfassenden<br />

Transformation; hier sind<br />

Messen eine gute Plattform, um<br />

Der Renault Scenic E-Tech<br />

Electric glänzt mit seiner<br />

Schweizer Premiere und<br />

hat Chancen auf den Titel<br />

«Car of the Year <strong>2024</strong>».<br />

neue Technologien zu präsentieren und einen<br />

Ausblick auf die Zukunft zu geben.»<br />

Und wie profitieren die Schweizer Garagistinnen<br />

und Garagisten sowie die Dacia- und<br />

Renault-Vertreter vom Auftritt der Renault<br />

Group in Genf? «Auch unsere Händler haben<br />

vor Ort die Möglichkeit, ihre Privat- und<br />

Firmenkunden mit den aktuellen Neuheiten<br />

bekannt zu machen. Wir erfassen für sie zudem<br />

die Anfragen von Besucherinnen und<br />

Besuchern, die sich für Infos, Beratung oder<br />

Probefahrten interessieren», erläutert die<br />

Managing Directorin der Renault Suisse SA.<br />

«Sie profitieren aber auch von Artikeln wie<br />

diesem… zum Renault 5 E-Tech Electric oder<br />

zum Dacia Duster, die rund um die Messe<br />

entstehen und die Kundinnen und Kunden<br />

motivieren, die Messe oder den Händler zu<br />

besuchen.»<br />

•<br />

Weitere Infos unter:<br />

renault.ch<br />

dacia.ch<br />

gims.swiss<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Februar</strong> <strong>2024</strong> 51


HANDEL & AFTERSALES<br />

Arbeit wird es auch in Zukunft in<br />

den Werkstätten geben, allerdings<br />

müssen die Arbeitsplätze ebenso<br />

auf dem aktuellen Stand gehalten<br />

werden wie der Wissensstand.<br />

Foto: Istock<br />

Studie «Servicemarkt 2040»<br />

Freie Werkstätten<br />

werden wichtiger<br />

Wie wirken sich die Digitalisierung und die Elektrifizierung auf die Garagen und insbesondere auf die freien<br />

Werkstätten aus? Die Studie Servicemarkt 2040 zeigt auf, welche strategischen und operativen Anpassungen<br />

erforderlich sind und welche Handlungsfelder es gibt. Sascha Rhyner<br />

Vielen Markenvertretern stellt sich heute<br />

die Frage, wie die Zukunft ihres Betriebs<br />

aussieht <strong>–</strong> zumal das Thema Agenturmodell<br />

von vielen Herstellern in Aussicht gestellt ist.<br />

Noch gibt es diesbezüglich zwar viele Fragezeichen<br />

und die Einführung verzögert sich,<br />

dass vermutlich gar die Deutsche Bahn für<br />

sich reklamieren würde, pünktlich zu sein.<br />

Dennoch sind Überlegungen Richtung einer<br />

freien Werkstatt mit oder ohne Konzept<br />

aktueller denn je.<br />

Die gleiche Tendenz ist auch in Deutschland<br />

zu beobachten, wo im Jahr 2021 von insgesamt<br />

36570 Werkstätten 22110 freie Betriebe<br />

waren, also fast zwei Drittel. Was bedeuten<br />

die zunehmende Fahrzeugdigitalisierung, die<br />

Digitalisierung von Geschäftsprozessen, die<br />

Elektrifizierung des Antriebsstrangs und die<br />

veränderten Betriebsmodelle für diese? Mit<br />

dieser Frage beschäftigt sich die Studie «Servicemarkt<br />

2040: Perspektiven und Strategien<br />

für freie Werkstätten». Beteiligt an dieser<br />

Studie waren die Landesagentur E-Mobile<br />

Baden-Württemberg, der Verband des Kraftfahrzeuggewerbes<br />

Baden-Württemberg, das<br />

Institut für Automobilwirtschaft (IFA) sowie<br />

das Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft<br />

und Organisation. Auch wenn die Studie<br />

sich auf Betriebe in Deutschland fokussiert,<br />

lassen sich Rückschlüsse für die Schweizer<br />

Betriebe ziehen.<br />

So setzt sich die Fahrzeugflotte in Deutschland<br />

ähnlich zusammen wie in der Schweiz:<br />

Rund 90 Prozent der PW sind entweder Benziner<br />

oder Dieselfahrzeuge; der Anteil an reinen<br />

E-Autos beträgt 3,3 % (CH) resp. 2,1 % (D). Und<br />

auch das Durchschnittsalter des Fuhrparks<br />

stieg in den letzten Jahren in beiden Ländern<br />

markant an und liegt nun bei über zehn Jahren.<br />

Dies ist für freie Werkstätten grundsätzlich<br />

eine positive Entwicklung, denn mit steigendem<br />

Fahrzeugalter werden die zunehmenden<br />

Wartungs- und Verschleissreparaturen in<br />

der Regel häufiger von diesen durchgeführt.<br />

Die Betreuung von jüngeren Fahrzeugen, insbesondere<br />

bei Garantiearbeiten, erfolgt meist<br />

von Markenhändlern.<br />

Franz Loogen, Geschäftsführer der Landesagentur<br />

E-Mobile Baden-Württemberg, prognostiziert,<br />

dass 2030 in Deutschland erst<br />

rund ein Drittel der Fahrzeuge elektrisch sein<br />

wird. «Es geht nicht so schnell, das gibt Zeit,<br />

sich darauf einzustellen», erklärt er anlässlich<br />

der Präsentation der Studie. Aber: «Sich nicht<br />

auf das Neue einzustellen, ist sträflich.» Wer<br />

sich nicht anpasse, werde das margenstarke<br />

Geschäft verpassen. «Bei den Verbrennern<br />

werden die Margen definitiv kleiner werden»,<br />

ist Loogen überzeugt. Und synthetische Treibstoffe<br />

seien, Stand heute, nicht in grossen<br />

Mengen auf der Strasse zu erwarten.<br />

52<br />

<strong>Februar</strong> <strong>2024</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


HANDEL & AFTERSALES<br />

Elektrifizierung:<br />

Investitionen lohnen sich<br />

Die Auswirkungen einer zunehmenden Elektrifizierung<br />

des Fahrzeugbestandes auf die<br />

freien Werkstätten, wie in diesem Fall auch<br />

auf die Markenhändler, sind vielfältig. Den<br />

grössten Effekt haben die im Vergleich zu verbrennungsmotorbetriebenen<br />

Fahrzeugen geringeren<br />

Wartungsumsätze. Diese setzen sich<br />

sowohl aus längeren Wartungsintervallen,<br />

kleineren Wartungsumfängen sowie einem<br />

geringeren Teilebedarf zusammen. Dazu fallen<br />

besonders ertragreiche Tätigkeiten wie<br />

beispielsweise der Ölwechsel weg. Diese wegfallenden<br />

Wartungsumsätze werden nicht<br />

durch neue Komponenten oder höhere Reifenabnutzung<br />

kompensiert. Die Studie rechnet<br />

mit einem rund 50 Prozent tieferen Wartungsumsatz.<br />

Hingegen verortet die Studie neue Geschäftsfelder<br />

im Umfeld des batterieelektrischen<br />

Fahrzeuges. Beispielhaft können die sogenannte<br />

State-of-Health-Bewertung der Traktionsbatterie<br />

oder die Installation von Ladelösungen<br />

angeführt werden. Zur Ausweitung<br />

des Leistungsangebots in Richtung Installationsservices<br />

bieten sich für kleinere Betriebe<br />

Kooperationen mit Elektroinstallateuren an.<br />

Der Investitionsbedarf <strong>–</strong> massgeblich ausgelöst<br />

durch spezielle Werkstattausrüstung, Quarantäneplatz<br />

für verunfallte Elektrofahrzeuge und<br />

Mitarbeiterqualifizierung <strong>–</strong> fordert die tendenziell<br />

kleineren, freien Betriebe in besonderem<br />

Masse. Die Studie hält jedoch fest, «dass der<br />

sich auf rund 10 000 Euro je Arbeitsplatz belaufende<br />

Investitionsbedarf in Schutzausrüstung,<br />

Spezialwerkzeug und Sicherheitsmaterial<br />

auch für kleinerer Betriebe als realisierbar<br />

einzustufen ist».<br />

Weniger Unfälle, dafür teurer<br />

Eine Chance sind die Fahrassistenzsysteme<br />

(ADAS), deren Verbauungsrate in den letzten<br />

Jahren kontinuierlich angestiegen ist <strong>–</strong> und<br />

die Tendenz ist weiter steigend. Im Jahr 2030<br />

werden rund 65 Prozent der Fahrzeuge des<br />

PW-Bestands über ADAS-Systeme der Stufen<br />

1 bis 3 verfügen. Der sich in dieser Folge ergebende<br />

jährliche Rückgang der Unfallhäufigkeiten<br />

lässt sich bei rund zwei Prozent einordnen<br />

<strong>–</strong> insbesondere dürfte die Nachfrage nach<br />

Bauteilen wie Karosserieelementen, Glas oder<br />

Schweinwerfer zurückgehen. Dieser Entwicklung<br />

stehen jedoch die Hochpreisigkeit der<br />

Fahrerassistenzsysteme gegenüber. Fahrzeuge<br />

aller Klassen verfügen mittlerweile über komplexe<br />

Systeme sowie kostenintensive Sensorik<br />

und Aktuatorik. Die durchschnittliche<br />

Schadensumme stieg von 2021 zu 2022 von<br />

1422 Euro auf 1899 Euro (+33 %!). Auch deswegen<br />

geht die Studie von einer Steigerung<br />

des Servicevolumens bis 2040 um 38 Prozent<br />

und des Stundenverrechnungssatzes um 101<br />

Prozent aus.<br />

Download der Studie<br />

Die Studie «Servicemarkt 2040: Perspektiven<br />

und Strategien für freie Werkstätten» ist auf<br />

Deutsch verfügbar.<br />

Hier geht es zum Download<br />

Allerdings gilt auch hier, dass die Werkstatt<br />

entsprechend ausgerüstet sein und über genügend<br />

Platz für die Kalibrierung verfügen muss.<br />

Die Unterschiede in den Anforderungen zwischen<br />

den einzelnen Marken können kleinere<br />

und freie Werkstätten vor finanzielle und<br />

personelle Herausforderungen stellen. Zwar<br />

schliesst die Entwicklung der Fahrzeuge hin<br />

zu hochkomplexen und geschlossenen Systemen<br />

die Reparatur durch Privatpersonen zunehmend<br />

aus. Allerdings erschwert die Notwendigkeit<br />

des Zugangs zu den relevanten<br />

Informationen und Daten, der für Diagnose,<br />

Wartung und Reparatur erforderlich ist, die<br />

Arbeit von freien Werkstätten. Der EU Data<br />

Act sollte in diesem Fall allerdings für Rechtssicherheit<br />

für freie Werkstätten sorgen.<br />

Dies gilt in grösserem Ausmass für die Fahrzeugkonnektivität<br />

und beispielsweise Software-Updates.<br />

Ein vernetztes Fahrzeug generiert<br />

heute pro Tag rund 600 GB Daten; Tesla<br />

liefert 400 bis 500 Updates pro Jahr. Insbesondere<br />

der freie Markt läuft an dieser Stelle<br />

Gefahr, durch einen nicht vollumfänglichen<br />

oder zeitlich versetzten Datenzugriff einen relevanten<br />

Wettbewerbsnachteil gegenüber den<br />

Automobilherstellern und deren Vertragspartnern<br />

zu erleiden.<br />

Weiterbildung tut gut<br />

Klar ist: Nur wer sich regelmässig weiterbildet,<br />

bleibt konkurrenzfähig. Und hier gilt für<br />

Deutschland wie für die Schweiz: «Die Ausbildungen<br />

in den Autoberufen sind attraktiv<br />

und gehören zu den beliebtesten.» Das sagt<br />

Lukas Block vom Fraunhofer-Institut. Für<br />

Franz Loogen ist das nur logisch: «So nah wie<br />

in einer Werkstatt ist man sonst kaum an der<br />

Entwicklung von neuen Technologien.» Deshalb<br />

fordert er die Garagisten auf: «Schicken<br />

Sie die Leute auf Fortbildung; das tut dem<br />

Betrieb und Ihnen gut!»<br />

Die Herausgeber und Autoren der Studie «Servicemarkt 2040» (v. l. n. r.): Lukas Block (Fraunhofer-Institut für<br />

Arbeitswirtschaft und Organisation), Benedikt Maier (Institut für Automobilwirtschaft IFA, Zukunftswerkstatt 4.0),<br />

Franz Loogen (E-Mobil BW), Michael Ziegler (Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe ZDK), Stefan Reindl<br />

(Institut für Automobilwirtschaft IFA). Foto: E-Mobile Baden-Württemberg<br />

Die Studie listet vier Strategieoptionen auf, um<br />

das freie Servicegeschäft abzusichern: organisches<br />

Wachstum, externes Wachstum, Wachstum<br />

anhand Spezialisierung und Marktaustritt.<br />

Die Autoren machen zu jedem der vier<br />

Felder konkrete Vorschläge, wie die Ziele umgesetzt<br />

werden können. Dank diesen Toolboxen<br />

können freie Werkstätten trotz begrenzter<br />

personeller und finanzieller Ressourcen einen<br />

individuellen und langfristig angelegten Strategieprozess<br />

anstossen. Denn, wie sagt Benedikt<br />

Maier, vom IFA: «Freie Werkstätten werden<br />

wichtiger.».<br />

•<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Februar</strong> <strong>2024</strong> 53


HANDEL & AFTERSALES<br />

Figas-Experte beurteilt Agenturmodell<br />

Fluch oder Segen?<br />

Viele Garagisten blicken sorgenvoll auf die angekündigte Einführung des neuen Agenturmodells. Zweifellos wird<br />

das neue Modell einige Veränderungen mit sich bringen. Bloss, wohin wird die Reise gehen? Eine Einschätzung.<br />

Andreas Kohli, Figas<br />

Vor der Unterschrift unter einen neuen<br />

Vertrag sollten die Auswirkungen der<br />

neuen Konditionen auf die Ertragslage<br />

genau analysiert werden. Foto: Figas<br />

Bevor man die Glaskugel auspackt, um in die Zukunft zu schauen,<br />

ob für einen Händler, ein Agenturmodell (ob echt oder unecht) in<br />

Frage kommt, lohnt sich ein Blick auf die Gegenwart. Wie sieht die<br />

aktuelle Ertragslage im Neuwagenhandel überhaupt aus? Anhand des<br />

Datenmaterials 2022 haben die Fachexperten der Figas Autogewerbe-<br />

Treuhand eine Vollkostenrechnung für den Neuwagenhandel erstellt<br />

(siehe Box). Diese Daten zeigen, dass die im 2022 durchschnittlich erzielte<br />

Bruttogewinnmarge von 9.1 % nicht reichte, um sämtliche direkten<br />

und indirekten Kosten des Neuwagenhandels zu decken.<br />

Weitere Details zu den Kosten<br />

Zu den Kosten sind einige Bemerkungen anzubringen, etwa bezüglich<br />

«Aufwand Verkäufer». In dieser Position ist der Personalaufwand eines<br />

Fahrzeugverkäufers inkl. Sozialleistungen und übrigem Personalaufwand<br />

enthalten, wobei nur der auf den Neuwagenverkauf anfallende<br />

Anteil berücksichtigt wurde. Die Position «Aufwand Administration»<br />

umfasst den anteiligen Personalaufwand für Verkaufsadministration,<br />

Andreas Kohli, Figas<br />

Vollkostenrechnung für den Neuwagenhandel<br />

Umsatz 100.0%<br />

Aufwand <strong>–</strong> 90.9%<br />

Bruttogewinnmarge 9.1%<br />

Aufwand Verkäufer <strong>–</strong> 2.9%<br />

Aufwand Administration <strong>–</strong> 1.0%<br />

Miete <strong>–</strong> 2.1%<br />

Übriger Betriebsaufwand <strong>–</strong> 1.2%<br />

Verkaufsaufwand <strong>–</strong> 1.3%<br />

Kapitalaufwand <strong>–</strong> 0.6%<br />

Abschreibungen <strong>–</strong> 0.5%<br />

Total Erfolg <strong>–</strong> 0.5%<br />

Fahrzeugdisposition, Empfang und Büro. Und bezüglich «Miete» ist zu<br />

beachten, dass die Mietkosten mit einem angemessenen Mietwert pro<br />

Quadratmeter für den Showroom sowie für die übrigen Abstellflächen<br />

(Parkplätze) ermittelt wurden. Da der Showroom den höchsten Ansatz<br />

pro Quadratmeter aufweist und dieser üblicherweise vollumfänglich<br />

für den Neuwagenhandel genutzt wird, fallen (zusammen mit der anteilmässigen<br />

Parkfläche) mehr als die Hälfte der Mietkosten auf den<br />

Neuwagenhandel.<br />

54<br />

<strong>Februar</strong> <strong>2024</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


HANDEL & AFTERSALES<br />

Auch bezüglich «Übriger Betriebsaufwand» gilt es einiges zu beachten.<br />

Diese Position umfasst den anteiligen Aufwand für Energie, Unterhalt,<br />

Versicherungen, Büro- und Verwaltungsaufwand sowie übrige Betriebskosten.<br />

Beim «Verkaufsaufwand» macht den grössten Teil der Verkaufskosten<br />

der Werbeaufwand aus. Dieser wiederum ist zu einem wesentlichen<br />

Teil direkt dem Neuwagenhandel zuzuordnen. Bei der Position<br />

«Kapitalaufwand» haben die Figas-Experten die Zinskosten sämtlicher<br />

Fahrzeuge einbezogen, die nicht über eine Freifinanzierung laufen. Somit<br />

sind sowohl die effektiven Fremdkapitalzinsen wie auch ein kalkulatorischer<br />

Eigenkapitalzins berücksichtigt. Und zu guter Letzt ist bei der<br />

Rechnung anhand des Datenmaterials von 2022 bei der Position «Abschreibungen»<br />

der kalkulatorische Wertverzehr der markenbedingten<br />

Investitionen (Markenidentifikation, Mobiliar, Bodenbeläge etc.) wie<br />

auch die anteilmässigen Abschreibungen der Administration enthalten.<br />

Nur bedingt vergleichbar<br />

Festzuhalten gilt, dass es zwischen den einzelnen Marken recht grosse<br />

Abweichungen geben kann, weshalb die ausgewiesenen Prozentsätze<br />

nur bedingt mit einzelnen Betrieben verglichen werden können. Das<br />

negative Ergebnis der Vollkostenrechnung fällt wenig überraschend<br />

aus. Besonders bei kleineren Garagebetrieben reicht der Bruttogewinn<br />

aus dem Neuwagenhandel oft nicht einmal aus, um die Personalkosten<br />

sowie die Miete zu decken. Folglich muss das negative Ergebnis<br />

als Werbebeitrag an den Aftersales angesehen werden. Die Frage ist<br />

jedoch, wie hoch dieser Beitrag sein darf. Bei weiteren Margenkürzungen<br />

müssen sich immer mehr Garagisten die Frage stellen, ob der<br />

Salesvertrag noch Sinn macht.<br />

Konsequenzen daraus für Agenturmodell<br />

Was bedeuten nun diese Zahlen für das Agenturmodell? Bei einem<br />

echten Agenturmodell fallen die direkten Kosten (Löhne Verkäufer,<br />

Miete, direkter Werbeaufwand, Kapitalaufwand sowie Abschreibungen)<br />

mehrheitlich weg. Somit muss die Verkaufsprovision des Importeurs<br />

die verbleibenden Kosten sowie einen angemessenen Gewinnanteil<br />

abdecken. Die Höhe der übernommenen Kosten und der vorgesehenen<br />

Verkaufsprovision werden voraussichtlich je nach Importeur<br />

sehr unterschiedlich ausfallen. Daher ist ein neues Vergütungssystem<br />

immer individuell zu beurteilen.<br />

Eingriff in Occasionshandel bedenken<br />

Die Einführung des Agenturmodells könnte für die Garagisten gewisse<br />

Nachteile in anderen Sparten bringen. Sollte der Importeur vorhaben,<br />

die Eintauschfahrzeuge der Kunden wie auch die Fahrzeugrücknahmen<br />

aus den abgelaufenen Leasingverträgen selbst zu vermarkten,<br />

wäre dies ein folgenschwerer Eingriff in den jüngst sehr<br />

profitablen Occasionshandel. Aber auch Kürzungen der Vergütungen<br />

für Garantien, Servicearbeiten oder bei der Teilemarge könnten sich<br />

nachteilig für die Garagisten auswirken. Diese Punkte sind bei der<br />

Analyse des neuen Vergütungssystems ebenfalls zu berücksichtigen.<br />

Deshalb ist der Garagist gut beraten, die Auswirkungen der neuen<br />

Konditionen auf die Ertragslage genau zu analysieren, bevor ein neuer<br />

Vertrag unterschrieben wird.<br />

Die Zukunft wird zweifellos viele Veränderungen mit sich bringen.<br />

Eines ist jedoch klar: Die Importeure werden weiterhin auf ihr Händlernetz<br />

angewiesen sein. Wenn sich der Garagist den neuen Herausforderungen<br />

stellt, hat er durchaus Chancen, als Gewinner aus diesem<br />

Veränderungsprozess herauszukommen.<br />

•<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Februar</strong> <strong>2024</strong> 55


HANDEL & AFTERSALES<br />

ESA-Konzept Le Garage feiert<br />

25 Jahre Innovation und<br />

Zusammenarbeit<br />

Mitte Januar versammelten sich rund 180 Partner von Le Garage im festlichen Ambiente des Parkhotels in<br />

Langenthal BE, um das jährliche Akademie-Meeting zu begehen. Doch dieser Anlass war nicht irgendein Meeting<br />

<strong>–</strong> er markierte das 25-jährige Bestehen des unabhängigen Garagenkonzepts der ESA, Le Garage. Sascha Rhyner<br />

Eva Hürlimann, Ultra-Triathletin und Business-<br />

Frau, begeisterte die Gäste mit ihrem Auftritt<br />

am Akademiemeeting. Fotos: ESA<br />

Mit den Worten von Johann Wolfgang<br />

von Goethe, «Auch aus Steinen, die<br />

einem in den Weg gelegt werden, lässt sich<br />

Schönes bauen», eröffnete Giorgio Feitknecht,<br />

der CEO der ESA, die Veranstaltung und reflektierte<br />

dabei auf die stetig steigenden Herausforderungen,<br />

denen Garagistinnen und<br />

Garagisten aufgrund der Anforderungen von<br />

Importeuren und Autohändlern gegenüberstehen.<br />

Vor genau 25 Jahren wurde Le Garage<br />

ins Leben gerufen, um diesen Betrieben<br />

Unterstützung und Unabhängigkeit zu bieten.<br />

Der Geburtstag von Le Garage wurde mit Begeisterung<br />

gefeiert, und Giorgio Feitknecht<br />

verkündete verschiedene Jubiläumsaktionen<br />

und Aktivitäten, die im Laufe des Jubiläumsjahres<br />

stattfinden werden.<br />

In seinem Rückblick auf das Geschäftsjahr<br />

2023 betonte Feitknecht die Herausforderungen<br />

und Chancen, die sich aus den wechselhaften<br />

Entwicklungen auf dem Automobilmarkt<br />

ergeben haben. Die Zahl neuzugelassener<br />

Fahrzeuge mag gesunken sein, aber<br />

gleichzeitig stieg die Werkstattauslastung,<br />

nicht zuletzt aufgrund des wachsenden Alters<br />

des Schweizer Fuhrparks.<br />

Nach der eröffnenden Ansprache von Giorgio<br />

Feitknecht folgten inspirierende Vorträge<br />

von herausragenden Persönlichkeiten. Prof.<br />

Peter Affolter diskutierte die Elektrifizierung<br />

und Automatisierung von Fahrzeugen, während<br />

Philipp Furler die Technologie zur Herstellung<br />

nachhaltiger Solarkraftstoffe näherbrachte.<br />

Alexander Hunziker teilte Einblicke<br />

56<br />

<strong>Februar</strong> <strong>2024</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


HANDEL & AFTERSALES<br />

Le Garage <strong>–</strong> das<br />

partnerschaftliche Konzept<br />

Das Konzept Le Garage richtet sich an<br />

Garagisten, die grossen Wert auf ihre unternehmerische<br />

Freiheit legen, gleichzeitig eine<br />

starke Marke als Partner wünschen und von<br />

den Dienstleistungen eines Konzeptpartners<br />

profitieren wollen. Konzeptpartner kommen<br />

in den Genuss von attraktiven Angeboten,<br />

vorteilhaften Konditionen sowie einem breitgefächerten<br />

Weiterbildungsangebot, mit dem<br />

sie ihre Mehrmarkenkompetenz gezielt nach<br />

aussen tragen können.<br />

Die ESA als Vollanbieterin<br />

Die ESA, die Einkaufsorganisation des<br />

Schweizerischen Automobil und Motorfahrzeuggewerbes,<br />

wurde 1930 gegründet und<br />

fördert seit über 90 Jahren die wirtschaftliche<br />

Leistungsfähigkeit ihrer Mitinhaber<br />

und Kunden. Als Genossenschaft gehört<br />

die ESA rund 7000 Genossenschaftern<br />

und Mitinhabern aus dem Automobil- und<br />

Motorfahrzeuggewerbe. An 11 Standorten in<br />

der ganzen Schweiz stehen rund 680 Mitarbeitende,<br />

davon rund 60 Lernende, im<br />

Einsatz, um die Mitinhaber und Kunden bis zu<br />

dreimal täglich mit den gewünschten Gütern<br />

zu versorgen. Dazu bietet die ESA in allen<br />

Angebotsbereichen <strong>–</strong> vom Verbrauchsgüterbis<br />

zum Investitionsgüterbereich <strong>–</strong> alles aus<br />

einer Hand.<br />

Das Akademiemeeting<br />

zählt zu den Höhepunkten<br />

im Kalenderjahr der<br />

Le-Garage-Partner.<br />

in die positive Psychologie und einen wertschätzenden<br />

Führungsstil, während Eva Hürlimann<br />

den Teilnehmenden von ihren Erfahrungen<br />

als Ultra-Triathletin und erfolgreiche<br />

Business-Frau berichtete.<br />

Die Pausen und das gemeinsame Mittagessen<br />

boten den Le Garage-Partnern die Gelegenheit<br />

zu einem intensiven Austausch unter Berufskollegen.<br />

Der Jubiläumsapéro am Ende des<br />

Tages rundete die erfolgreiche Tagung ab und<br />

markierte den Auftakt zu einem Jahr voller<br />

besonderer Aktivitäten und Jubiläumsaktionen.<br />

25 Jahre Le Garage <strong>–</strong> eine Zeit der Innovation,<br />

Zusammenarbeit und erfolgreichen<br />

Unterstützung für Garagisten in der sich ständig<br />

verändernden Automobilbranche.<br />

•<br />

Weitere Infos unter:<br />

legarage.ch<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Februar</strong> <strong>2024</strong> 57


HANDEL & AFTERSALES<br />

Webinar-/Podcast-Serie «Der Garagist im Unternehmen»<br />

Von Erfahrungswerten<br />

profitieren<br />

Aktuell umfasst die frei zugängliche Webinar-/Podcast-Serie «Der Garagist im Unternehmen» von der<br />

Hostettler Autotechnik AG bereits 15 Folgen. Experten aus Vertrieb, Marketing, Technik sowie<br />

Garagistinnen und Garagisten geben Tipps, wie man mit und ohne Marke den Alltag erfolgreich meistert <strong>–</strong><br />

ein grosser Erfahrungsschatz. Jürg A. Stettler<br />

Garagistinnen und Garagisten sind im<br />

Alltag an vielen Fronten gefordert, ob<br />

als Markenvertreter oder freie Betriebe. Mit<br />

einer frei zugänglichen Webinar-/Podcast-Serie<br />

unterstützt die Hostettler Autotechnik AG<br />

die Garagen und zeigt Lösungen auf. Bei «Der<br />

Garagist im Unternehmen» geben Experten<br />

aus Vertrieb, Marketing, Technik sowie vielen<br />

weiteren Themenkreisen ihr Knowhow preis.<br />

Etwa AGVS-Mitglied Marco Wey von der Garage<br />

Carrosserie Wey AG aus dem luzernischen<br />

Buchs. Er spricht in einer der Folgen der<br />

Serie über Mehrmarken-Diagnose und verrät<br />

Moderator Beat Jenny, wieso er ein Garagist<br />

mit viel Herzblut für die Sache ist.<br />

Kundennähe und Reiz der Fehlersuche<br />

«Ich bin Garagensohn, ich konnte auch am<br />

Wochenende oder am Abend noch kurz in<br />

die Werkstatt <strong>–</strong> zudem habe ich Spass an der<br />

Arbeit», erklärt Marco Wey stolz. Neben dem<br />

persönlichen Kundenkontakt, der dem Chef<br />

des Betriebs mit acht Mitarbeitenden sehr<br />

wichtig ist, kommt Marco Wey vor allem bei<br />

der Fehlersuche auf Touren. «Bei einer Diagnose<br />

muss man seinen Kopf richtig anstrengen.<br />

Warum läuft das Auto nicht? Warum<br />

schüttelt es?» Die Herausforderung, ein Fahrzeug<br />

wieder zum Laufen zu bringen, schätzt<br />

der Garagist ungemein. «Manchmal muss<br />

man auch drüber schlafen oder sich mit anderen<br />

Garagisten und Experten austauschen,<br />

um den Fehler zu finden», dies mache den Reiz<br />

aus, professionellen Service auf dem Niveau<br />

der Markenvertreter zu bieten. «Wir haben<br />

vor allem Fahrzeuge aus dem VW-Konzern,<br />

jede Marke hat ihren Reiz und ihre Herausforderung.<br />

Es fällt uns kein Zacken aus der<br />

Krone, wenn wir einmal Autos einer anderen<br />

Marke reparieren dürfen <strong>–</strong> und es ist wirklich<br />

ein Dürfen, kein Müssen», erläutert Wey.<br />

Neue Struktur mit klarem Fokus<br />

Wie man seine Möglichkeiten als freier Markenspezialist<br />

voll ausschöpft, verrät in einer<br />

weiteren Episode Markus Schwendimann, In-<br />

58<br />

<strong>Februar</strong> <strong>2024</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


HANDEL & AFTERSALES<br />

Moderator Beat Jenny unterhält sich für<br />

die Serie «Der Garagist im Unternehmen»<br />

mit AGVS-Garagist Markus Schwendimann<br />

(rechts), Inhaber der SIAG Automobile AG.<br />

Foto: Hostettler Autotechnik AG<br />

haber der SIAG Automobile AG. Der AGVS-<br />

Garagist und Autofit-Partner aus Sursee LU<br />

hat vor fast vier Jahren einen Betrieb übernommen<br />

und neu strukturiert. «Ich wollte<br />

gar nicht selbstständig werden, hatte mich<br />

gar schon für den technischen Kaufmann angemeldet»,<br />

erinnert er sich. Doch dann sei er<br />

aufs Inserat aufmerksam gemacht worden,<br />

dass ein Garagist einen Nachfolger suche.<br />

Der Automobildiagnostiker liess sich zuerst<br />

als Geschäftsführer anstellen, lernte so Betrieb<br />

und Kunden kennen. «Wenn wir beim<br />

ganzen Wandel technisch à jour bleiben und<br />

trotzdem wirtschaftlich arbeiten wollen, geht<br />

das nicht mehr mit allen Marken», erläutert<br />

Schwendimann, dessen Betrieb rasch gewachsen<br />

und inzwischen umgezogen ist. Er<br />

hat sich bewusst als unabhängiger Spezialist<br />

für Fahrzeuge aus dem Volkswagen-Konzern<br />

positioniert <strong>–</strong> was ohne Markenvertretung<br />

rechtlich eine Gratwanderung, aber erlaubt sei<br />

<strong>–</strong> und führt Services stets nach tagesaktuellen<br />

Herstellervorschriften aus. «Der Kunde sucht<br />

nach dem Spezialisten für sein Auto. Ihm ist<br />

wichtig, dass der Garagist die entsprechende<br />

Infrastruktur hat.» Und die Rechnung geht für<br />

den AGVS-Garagisten auf.<br />

Autotechnik Days <strong>2024</strong><br />

Noch weit mehr Infos <strong>–</strong> teils sogar «live»<br />

<strong>–</strong> werden bei den Podien, Workshops und<br />

Vorführungen der Autotechnik Days vom<br />

Donnerstag bis Samstag, 7. bis 9. März <strong>2024</strong>,<br />

in Luzern vermittelt. Programm-Highlights<br />

sind Alois Ruf von Ruf Automobile, der Kult-<br />

Tuner und TV-Star Sidney Hoffmann oder<br />

auch Mobilitätskenner und Berater Matthias<br />

Braun. Natürlich darf neben der Inspiration<br />

für den Garagenalltag auch die Geselligkeit<br />

nicht zu kurz kommen, deshalb lässt die<br />

Hostettler Autotechnik AG auch eine Après-<br />

Ski-Party steigen.<br />

Datum vormerken oder gleich<br />

kostenlos anmelden unter:<br />

autotechnikdays.ch/de<br />

Die Highlights des Moderators<br />

Spricht man Moderator Beat Jenny darauf an,<br />

was die Garagistinnen und Garagisten aus den<br />

ersten 15 Folgen von «Der Garagist im Unternehmen»<br />

auszeichne, kommt er sofort auf den<br />

Punkt: «Neugier. Alle besuchten Garagisten<br />

haben das gewisse Etwas und die Neugier, andere<br />

Lösungen und Wege zu finden. Ich fand<br />

bei jedem Gespräch Themen, die mich in der<br />

Art und Weise, wie die Garagen sich den Umständen<br />

und Situationen stellen, begeistern <strong>–</strong><br />

und niemand jammert, es geht stets schnell<br />

Richtung konstruktive Lösungsfindungen.»<br />

Auch diversen Expertinnen und Experten hat<br />

Jenny auf den Zahn gefühlt. Was ist ihm in<br />

Erinnerung geblieben? «Da gibt es einige Highlights,<br />

etwa das Interview mit Bernward Limacher<br />

über Werkstattarbeiten an E-Autos und<br />

wie wichtig Arbeiten an Klimaanlagen sind»,<br />

erläutert er. «Oder auch, als ich mit Martin Joller<br />

über die Remote-Diagnosemöglichkeiten<br />

sprach, respektive was ich mit dem h-RDx von<br />

der Hostettler Autotechnik AG alles selbständig<br />

machen kann. Spannend war zudem, mit<br />

Garagencoach Thomas Aebi über seine Vision<br />

einer Garage zu diskutieren.»<br />

Darauf angesprochen, welche weiteren Themenfelder<br />

er dieses Jahr in «Der Garagist im<br />

Unternehmen» noch beleuchte, macht Jenny<br />

klar: «Ich möchte das Thema Unternehmertum<br />

weiter vertiefen und mit Garagisten über die<br />

Nachfolgethematik sprechen. Wie kaufe und<br />

verkaufe ich eine Garage? Wo finde ich Nachfolger?<br />

Auf welche Punkte muss ich achten?»<br />

Dann ergänzt der Moderator, der an den Autotechnik<br />

Days vom 7. bis 9. März <strong>2024</strong> in Luzern<br />

auch Podiumsgästen Wissenswertes für den<br />

Garagenalltag entlocken wird: «Ein Thema,<br />

das mich täglich beschäftigt: die Zukunftsentwicklung<br />

der Autobranche.» Es bleibt auch<br />

<strong>2024</strong> spannend: reinhören und profitieren.<br />

•<br />

Weitere Infos unter:<br />

autotechnik.ch/garagist<br />

Marco Wey von der Garage Carrosserie Wey AG (links) verrät in der Serie, wieso ihm sein Beruf als Garagist<br />

immer noch so viel Spass macht. Foto: Hostettler Autotechnik AG<br />

Ich schmiрe d Auto.<br />

Midland <strong>–</strong> Swiss Quality Oil<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Februar</strong> <strong>2024</strong> 59


HANDEL & AFTERSALES<br />

Conti-Dinner <strong>2024</strong><br />

Continental ist heiss auf Eis<br />

Beim traditionellen Conti-Dinner bot der Reifenhersteller dieses Jahr über 150 Garagisten, Partnern, Kunden<br />

und Mitarbeitenden exklusive Einblicke hinter die Kulissen eines der modernsten Eishockeystadien der<br />

Welt, der Swiss Life Arena. Daniel Freund, CEO von Continental Suisse SA, erläuterte zudem, warum auch<br />

Garagen vom Sponsoring der Schweizer Eishockeyschiedsrichter profitieren. Jürg A. Stettler<br />

Seit der aktuellen Eishockeysaison ist der Reifenhersteller Continental<br />

offizieller Partner von über 1400 Schiedsrichterinnen und<br />

Schiedsrichtern in der Schweiz, von der obersten Liga bis in den<br />

Nachwuchsbereich und die Amateurligen. «Wir sind stolz, offizieller<br />

Partner der Schweizer Eishockey-Refs zu sein. Performance und<br />

Sicherheit sind Werte, die wir gemeinsam mit dem Eishockeyverband<br />

teilen», hält Daniel Freund, CEO von Continental Suisse SA,<br />

zum über drei Saisons laufenden Engagement fest.<br />

Daher lag es dieses Jahr auch nahe, die über 150 Gäste des traditionellen<br />

Conti-Dinner in die Welt des Eishockeys zu entführen und ihnen<br />

einen Blick hinter die Kulissen des neuen «Löwenkäfigs» der ZCS<br />

Lions, die topmoderne Swiss Life Arena, zu gewähren. Diese Chance<br />

wollten sich unter anderem Christian Schaller, Gründer und Inhaber<br />

der Schaller Group, Oliver Stegmann, Director Group Aftersales<br />

bei Amag Import, und neben anderen Garagisten auch ESA- und<br />

Fribourg-Gottéron-Präsident Hubert Waeber nicht entgehen lassen.<br />

Einzigartige Einblicke<br />

Benny Wobmann, seit 1999 ZSC-Einpeitscher und damit schon im<br />

Hallenstadion für Stimmung in der Halle zuständig, öffnete im<br />

205 Millionen teuren Stadion mit seinen 12 000 Plätzen und dem<br />

gigantischen Videowürfel über der Eisfläche auch Türen, welche<br />

sonst verschlossen bleiben. «Der Würfel hat eine Projektionsfläche<br />

von 416 m2 und ist stolze 32 Tonnen schwer. Er ist so gross wie<br />

ein Mehrfamilienhaus <strong>–</strong> und auch so teuer!», erläuterte er bei der<br />

Führung durch den Hockeytempel mit zusätzlicher Trainingshalle,<br />

riesigem Kraft- und Gymnastikraum (335 m²), Gästegarderobe (113<br />

m²) und natürlich auch der mit extra oval und mit Holz ausgebauten<br />

Heimgarderobe (326 m²) der ZCS Lions. Auf der ganzen Tour<br />

wurden natürlich fleissig Selfies und Erinnerungsfotos geschossen.<br />

Vor dem offiziellen Conti-Dinner im Lounge bereich der Arena lieferten<br />

sich dann Ferdinand Hoyos, Leiter des Reifenersatzgeschäfts<br />

von Continental in der Region Europa, Nahost und Afrika, und Da-<br />

Christian Schaller, Gründer und Inhaber der Schaller.<br />

Group, und Jürgen Marth, Head of Central Key Account.<br />

Channel & Region Nord- & Zentraleuropa Ersatzreifen.<br />

EMEA bei Continental (rechts). Fotos: AGVS-Medien.<br />

Ferdinand Hoyos (links) und Daniel Freund,.<br />

CEO von Continental Suisse SA, nach ihrem.<br />

Einsatz auf dem Eis..<br />

Stadionführung mit ZCS-Fan-Einpeitscher.<br />

Benny Wobmann (links) und ESA- und.<br />

Fribourg-Gottéron-Präsident Hubert Waeber.<br />

(ganz rechts)..<br />

Ferdinand Hoyos, Leiter des Reifenersatzgeschäfts.<br />

von Continental in der Region Europa, Nahost und Afrika,.<br />

und Daniel Freund, CEO von Continental Suisse SA,.<br />

erläutern in der Swiss Life Arena das Engagement für.<br />

Eishockey-Schiedsrichter..<br />

60<br />

<strong>Februar</strong> <strong>2024</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


HANDEL & AFTERSALES<br />

niel Freund, CEO und Leiter der Subregion Alpen Schweiz/Österreich<br />

beim Reifenspezialisten Continental, ein kurzes Duell auf<br />

dem Eis; sehr zur Freude der Gäste. Diese hatten mittlerweile auf<br />

der Tribüne Platz genommen und konnten das für einmal extra in<br />

den Continental-Farben Gelb und Schwarz gehaltene «Theater of<br />

Dreams» dabei auf sich wirken lassen.<br />

Verbindung zum Eishockey dargelegt<br />

Nach dem von Headschiedsrichterin Reica Staiger geleiteten Kurzeinsatz<br />

brachte Daniel Freund, die Verbindung vom Reifenhersteller<br />

und Eishockeyschiedsrichter einleuchtend auf den Punkt: «Ich war<br />

noch nie bei einem Eishockeyspiel, wo jemand für den Schiedsrichter<br />

‹gefant› hat. Dies ist eine Parallele zu unserem Geschäft, denn<br />

ich habe bislang noch keinen Autofahrer kennengelernt, der sagte<br />

‹Super, ich gehe nun Reifen kaufen!›. Und doch funktioniert kein<br />

Auto ohne Reifen und ohne Referees gibt’s auch kein Spiel!» Wie<br />

gute Reifen würden auch die Schiedsrichter zudem für mehr Sicherheit<br />

sorgen. «Je besser der ‹Ref›, desto besser das Spiel. Je besser der<br />

Reifen, desto besser die Fahrt», so der CEO der Continental Suisse SA.<br />

Das auf den Ärmeln der 1400 Referee-Shirts sichtbare Engagement<br />

des Reifenherstellers zahlt sich nicht nur für die Marke selbst und<br />

den Schweizer Eishockeyverband aus, sondern auch für Garagistinnen<br />

und Garagisten. «Etwa 30 bis 40 Prozent der Hockeyfans<br />

sind Frauen. Immer mehr Frauen bestimmen auch, welche Reifen<br />

auf ihr Auto kommen. Sie erreichen wir durch unser Engagement»,<br />

so Daniel Freund. «Zudem interessieren sich rund ein Drittel der<br />

Schweizerinnen und Schweizer für Hockey, das schafft Aufmerksamkeit,<br />

von der wir, der Handel und am Schluss auch der Continental-Partner<br />

profitiert.» Wichtig ist Daniel Freund zudem, dass<br />

sich sein Unternehmen nicht nur in den Topligen, sondern bis in<br />

den Amateur- und Jugendligen engagiert. Abschliessend gab er mit<br />

einem Schmunzeln und Blick auf die 150 Garagisten, Partnern, Kunden<br />

und Mitarbeitenden zu: «Am Ende des Tages wollen wir mehr<br />

Reifen verkaufen <strong>–</strong> mit euch zusammen. Das ist schliesslich unser<br />

Job!».<br />

•<br />

Weitere Infos unter:<br />

continental-reifen.ch<br />

Auch der topausgestattete, für Spieler per.<br />

Badge 24.Stunden zugängliche Kraft- und.<br />

Gymnastikraum wird inspiziert..<br />

Das ZCS-Lions-Fan-Herz schlägt höher: Erinnerungsfoto.<br />

der sonst nicht zugänglichen Teamgarderobe..<br />

Patrick Bloch, CEO von Swiss Ice Hockey, im Air-Hockey-.<br />

Duell mit Continental-Chef Daniel Freund (rechts)..<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Februar</strong> <strong>2024</strong> 61


POLITIK & RECHT<br />

Persönlich<br />

Andreas Burgener wuchs in Bellach bei<br />

Solothurn auf und ist seit dem 1. Dezember<br />

2003 Direktor von Auto-Schweiz. Nach<br />

der Lehre zum Lastwagenmechaniker<br />

arbeitete er in der Garage Saurer in<br />

Sion. Danach war Burgener ein Jahr<br />

als LKW-Chauffeur tätig, ehe er an der<br />

Höheren Fachschule für Technik in Biel<br />

studierte. Der heute 65-jährige Automobil-Ingenieur<br />

bildete sich zudem in<br />

Betriebswirtschaft (EMBA an der Universität<br />

St.Gallen 2002) weiter und arbeitete<br />

u.a. im Spezialtiefbau und im Verkauf von<br />

Tunnelbohrgeräten. Zudem ist er Verwaltungsratspräsident<br />

der DTC Dynamic<br />

Test Center AG in Vauffelin BE.<br />

Nach 20 Jahren als Direktor von<br />

Auto-Schweiz hat der gelernte<br />

Lastwagenmechaniker und<br />

-chauffeur, Andreas Burgener,<br />

bald mehr Zeit für seine<br />

Hobbies. Fotos: Emil Frey/Auto-<br />

Schweiz/Andreas Burgener<br />

62<br />

<strong>Februar</strong> <strong>2024</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


POLITIK & RECHT<br />

Andreas Burgener, abtretender Direktor Auto-Schweiz<br />

20 Jahre Vollgas für die Mobilität<br />

Andreas Burgener, Direktor der Vereinigung der offiziellen Automobil-Importeure Auto-Schweiz, macht bald<br />

einem Nachfolger Platz. Mit den AGVS-Medien blickt der 65-Jährige Bellacher, der seine berufliche Karriere<br />

einst als Lastwagenmechaniker und -chauffeur startete, auf zwei Jahrzehnte im Dienste des MIV zurück.<br />

Jürg A. Stettler<br />

Herr Burgener, Sie haben sich während<br />

20 Jahren als Direktor von Auto-Schweiz<br />

mit viel Herzblut für die Mobilität und<br />

den MIV eingesetzt, was hat sich in dieser<br />

Zeit alles verändert?<br />

Andreas Burgener, Direktor Auto-Schweiz:<br />

Natürlich ist vieles anders als vor 20 Jahren.<br />

Was mir aber besonders auffällt, ist die Beschleunigung<br />

der Veränderung in vielen Themengebieten<br />

in diesen zwei Jahrzehnten: besonders<br />

beim Wachstum von Verkehr, von<br />

Vorschriften und bei der Verwaltung. Hier<br />

dreht sich alles immer noch schneller. Positiv<br />

ist dies aber etwa bei technischen Entwicklungen<br />

aus unserer Branche. Ich denke da an<br />

alternative Antriebssysteme, Abgasreinigung,<br />

Batterietechnik oder Fahrassistenzsysteme<br />

bis hin zum hochautomatisierten Fahren <strong>–</strong><br />

auch hier hat die Entwicklungsgeschwindigkeit<br />

deutlich zugenommen.<br />

Was waren Ihre grössten <strong>–</strong> auch<br />

politischen <strong>–</strong> Erfolge in dieser Zeit?<br />

Politisch waren das sicher die Ausbremsung<br />

der Stopp-Offroader-Initiative und die Einführungsmodalitäten<br />

zu den CO 2 -Zielwerten<br />

für Neufahrzeuge ab 2020, wo wir den Bundesrat<br />

von den speziellen Marktbedingungen<br />

in der Schweiz überzeugen konnten. Auch auf<br />

die Erfolge bei den grossen Abstimmungsvorlagen<br />

wie dem Nationalstrassenfonds NAF<br />

oder der zweiten Gotthard-Röhre blicke ich<br />

mit Genugtuung zurück, eine Team-Leistung<br />

vieler politischer Partner und Verbände. Sehr<br />

stolz bin ich auch auf das Team von Auto-<br />

Schweiz, das im Kern seit vielen Jahren zusammenarbeitet,<br />

und dies sehr erfolgreich.<br />

Und die herbsten Niederlagen?<br />

Die Zustimmung von weniger als 30 Prozent<br />

zur «Milchkuh-Initiative» für eine faire Verkehrsfinanzierung,<br />

die Auto-Schweiz massgeblich<br />

geprägt hat, war sicher eine Enttäuschung.<br />

Doch die Initiative hat dafür gesorgt,<br />

dass der NAF heute finanziell gut dasteht,<br />

ohne grosse Mehrbelastung für uns alle. Wir<br />

werden ihn noch brauchen, auch und gerade<br />

beim anstehenden Abstimmungskampf zum<br />

Autobahn-Ausbau. Ärgerlich finde ich Entscheide<br />

der Politik, die die CO 2 -Vorschriften<br />

der EU nicht nur übernehmen, sondern<br />

diese teilweise noch mit einem «Swiss Finish»<br />

versehen will. In diesen Bereich fällt<br />

auch die Streichung der Spezialzielwerte<br />

für Kleinserien- und Nischenhersteller, die<br />

in der EU noch bis 2028 gelten <strong>–</strong> und in der<br />

Schweiz per 2022 gestrichen wurden. Das<br />

kostet unsere Volkswirtschaft unnötig Geld<br />

und bringt ansonsten rein gar nichts.<br />

Was werden Sie am meisten vermissen?<br />

Den Drive des Arbeitstages, die Geschäftspartner,<br />

das Netzwerk und die Diskussionen.<br />

Und natürlich Auto-Schweiz mit seinen Mitgliedern<br />

und dem Team.<br />

Wir haben 20 Jahre zurückgeblickt,<br />

wagen Sie auch einen Ausblick auf 2044?<br />

Wie mobil sind wir dann?<br />

Der Mensch hat das Rad erfunden, um vorwärtszukommen.<br />

Wir wollen mobil sein, Mobilität<br />

ist ein Grundbedürfnis. Die technischen<br />

Lösungen für umweltschonenden Individualverkehr<br />

stehen bereit und müssen jetzt ohne<br />

technologische Scheuklappen ausgerollt werden<br />

<strong>–</strong> vom Elektroauto über Wasserstofflastwagen<br />

bis hin zu synthetischen Treibstoffen.<br />

Mit welchem Antrieb fahren Sie in den<br />

Ruhestand und warum?<br />

Völlig technologieoffen: Ich übernehme mein<br />

letztes Geschäftsfahrzeug, ein Elektroauto,<br />

meine älteren Fahrzeuge verfügen aber über<br />

Verbrennungsmotoren.<br />

Sie hatten als Direktor von Auto-Schweiz<br />

stets einen vollen Terminkalender,<br />

wie nutzen Sie die neu gewonnene Zeit?<br />

Alle meine Sportgeräte werden nun zu einer<br />

besseren Auslastung kommen, ebenso mein<br />

Reisekoffer. Ich werde auch mehr Zeit in Andalusien<br />

bei meiner Partnerin verbringen.<br />

Was ist der erste Gipfel, den Sie als<br />

passionierter Bergsteiger erklimmen<br />

wollen?<br />

Kalkulierbares Bergsteigen ist abhängig von<br />

den Verhältnissen, aber ich habe noch Pläne<br />

im Berner Oberland, am Matterhorn und im<br />

französischen Chamonix, am Mont Blanc.<br />

Welchen Rat geben Sie Ihrem Nachfolger<br />

mit auf den Weg?<br />

Ich bin vorsichtig mit Ratschlägen, aber es<br />

braucht Herzblut und Engagement für die Mobilität.<br />

Das bringt mein Nachfolger definitiv<br />

mit. Seinen Namen wird Auto-Schweiz bald<br />

bekanntgeben. •<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Februar</strong> <strong>2024</strong> 63


POLITIK & RECHT<br />

Wer Auto fährt, generiert<br />

laufend Daten. Aber wem<br />

gehören die Daten und wer<br />

soll Zugriff haben? Der EU<br />

Data Act gibt Antworten.<br />

Foto: Istock<br />

EU Data Act<br />

Auto und Daten:<br />

Das nächste Kapitel<br />

Daten sind das Gold des 21. Jahrhunderts. Im November hat das<br />

EU-Parlament den EU Data Act verabschiedet; dieser soll vor<br />

allem den Garagen und Werkstätten den Zugang zu mehr Daten<br />

ermöglichen. Sascha Rhyner<br />

Eben haben wir uns mit dem neuen Datenschutzgesetz<br />

auseinandergesetzt. Nun<br />

kommt der EU Data Act, das europäische<br />

Datengesetz. Während es beim Datenschutzgesetz<br />

um den Umgang mit personenbezogenen<br />

Daten geht, dreht sich der EU Data Act auch um<br />

alle nicht-personenbezogenen Daten. Bislang<br />

ist häufig unklar, wer was mit den Daten tun<br />

darf, die bei der Nutzung etwa von vernetzten<br />

Autos oder Kühlschränken mit Internetzugang<br />

entstehen. Ziel ist es, rechtliche, wirtschaftliche<br />

und technische Hindernisse für die Nutzung<br />

von Daten zu beseitigen. Insbesondere für<br />

Daten, die bei der Nutzung vernetzter Produkte<br />

erzeugt werden, soll ein fairer Zugang ermöglicht<br />

und der Austausch geregelt werden. Und<br />

hier dreht sich eben vieles um Autos.<br />

Moderne Autos erfassen schon heute eine<br />

grosse Menge an Daten <strong>–</strong> sei es zum Fahrerprofil,<br />

zum Fahrverhalten, zur Umgebung oder<br />

zum Fahrzeug selbst: Vom Treibstoff- oder<br />

Batterieverbrauch über Reiseziele im Navigationsgerät<br />

bis hin zum Unfall-Datenspeicher,<br />

der in neu zugelassenen Autos seit Sommer<br />

2022 obligatorisch ist. Nur wissen die meisten<br />

Fahrerinnen und Fahrer überhaupt nicht,<br />

welche Daten überhaupt erfasst werden und<br />

was mit diesen passiert, geschweige denn<br />

haben sie Zugriff darauf. Mit dem EU Data<br />

Act soll geregelt werden, wer in der EU unter<br />

welchen Bedingungen Daten nutzen darf<br />

und Zugriff darauf hat. Vereinfacht gesagt,<br />

sollen grosse Konzerne, bei denen die Daten<br />

typischerweise landen, weniger Macht, Verbraucher<br />

sowie kleine und mittelständische<br />

Unternehmen hingegen mehr Kontrolle und<br />

Einfluss erhalten. Die Nutzer sollen rechtlich<br />

und technisch in der Lage sein, auf die von<br />

ihnen erzeugten Daten zuzugreifen und diese<br />

auch an Dritte weiterzugeben, etwa an eine<br />

freie Werkstatt oder Versicherung.<br />

Entscheidend für den E-Automarkt<br />

Soll der Markt von gebrauchten Elektroautos<br />

in Fahrt kommen, wird der EU Data Act eine<br />

entscheidende Rolle spielen. Die E-Auto-Batterie<br />

bestimmt künftig den Wert eines Fahrzeugs<br />

<strong>–</strong> wie die Kilometerlaufleistung. Gesicherte<br />

Aussagen über den Zustand des Akkus<br />

können Autofahrerinnen und Autofahrer aber<br />

derzeit kaum treffen, da die Daten nicht auf<br />

dem Display angezeigt werden. Der sogenannte<br />

State of Health (SoH) der Batterie kann<br />

oft nur durch einen aufwendigen Test ermittelt<br />

werden. Beim Fahrzeugverkauf ist die Unsicherheit<br />

über den Zustand der Batterie ein<br />

mögliches Hindernis für einen werthaltigen<br />

Verkauf. Durch den EU Data Act sollen diese<br />

und weitere Fahrzeugdaten auf Wunsch der<br />

Halterinnen und Halter schnell und einfach<br />

zur Verfügung stehen.<br />

64<br />

<strong>Februar</strong> <strong>2024</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


POLITIK & RECHT<br />

Bei Autoherstellern gibt es die Sorge, dass sie<br />

um den Lohn ihrer technischen Entwicklung<br />

gebracht werden, wenn sie die Daten unbeschränkt<br />

mit Dritten teilen sollen. Eine verbreitete<br />

Befürchtung der Industrie ist, dass<br />

Wissen um technische Entwicklungen und<br />

Geschäftsgeheimnisse an die Konkurrenz gelangen<br />

könnte. Die Versicherer wiederum<br />

fordern einen neutralen Datentreuhänder, da<br />

sie Besorgnis hegen, dass die Autohersteller<br />

das potenziell lukrative Datengeschäft für<br />

sich selbst beanspruchen wollen. Die Allianz-<br />

Versicherung betonte an ihrem 11. Autotag im<br />

letzten Herbst, dass Versicherer und andere<br />

Unternehmen mit Fahrzeugdaten neue beziehungsweise<br />

bessere Dienstleistungen anbieten<br />

könnten.<br />

und einfach zu teilen. Darüber hinaus seien<br />

ein regulierter Marktplatz erforderlich und<br />

ein unabhängiger Datentreuhänder. Überdies<br />

seien faire Preise für die Datenübertragung an<br />

Dritte nötig.<br />

Das Gesetz soll 2025 in Kraft treten, muss<br />

vorher aber noch von den EU-Staaten bestätigt<br />

werden, was Formsache sein dürfte.<br />

•<br />

Entsprechend stellt die Allianz zur Nutzung<br />

der Fahrzeugdaten folgende Forderungen:<br />

Fahrzeughalter sollten volle Transparenz über<br />

die in ihrem Fahrzeug erhobenen Daten erhalten.<br />

Zudem brauche es einen standardisierten<br />

Mindestdatensatz, um neue Services herstellerunabhängig<br />

zu ermöglichen und die Daten in<br />

Echtzeit über definierte Schnittstellen schnell<br />

Datenzugriff ist auch für<br />

virtuelle Autoschlüssel<br />

wichtig. Foto: Allianz<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Februar</strong> <strong>2024</strong> 65<br />

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BILDUNG<br />

Bildungsserie: Strategien gegen den Arbeitskräftemangel<br />

Erfolgreich in<br />

dem, was man tut<br />

Chiara Affolter erzielte im AGVS-Eignungstest ein sehr gutes<br />

Ergebnis. Dieser gibt Hinweise darauf, ob die eigenen Fähigkeiten für<br />

einen Beruf in der Autowelt ausreichen. Und dennoch brauchte es in<br />

ihrem Fall mehrere Anläufe, bis sie eine Lehre in einer mittelgrossen<br />

Garage absolvieren konnte. Das sind die Gründe. Cynthia Mira<br />

Wenn sie nicht in der<br />

Werkstatt ist, spielt Chiara<br />

Affolter fürs Leben gerne<br />

Fussball. Mit dem erfolgreichen<br />

Lehrabschluss stehen ihr nun<br />

vielfältige Weiterbildungen<br />

offen. Foto: AGVS-Medien<br />

Steht ein Reifenwechsel an oder leuchtet<br />

beim Auto ein Warnsignal auf, dann fragen<br />

ihre Bekannten sie gerne um Rat: Chiara<br />

Affolter hatte ihre Lehre zur Automobil-Mechatronikerin<br />

in der Garage Auto Studer AG<br />

in Langenthal im letzten Sommer erfolgreich<br />

abgeschlossen. Eine Ausbildung, die sie jederzeit<br />

wieder machen würde, wie sie sagt.<br />

Und eine Ausbildung, bei der sie sich wünschen<br />

würde, dass mehr Frauen den Weg<br />

einschlagen würden. Denn: «Es gibt absolut<br />

nichts, was dagegenspricht.» Auch sämtliche<br />

Vorurteile, wonach man als Frau gewisse Tätigkeiten<br />

kaum ausführen könne, habe sie<br />

widerlegen können. «Ich kam von der Kraft<br />

her bei denselben Arbeiten an meine Grenzen<br />

wie meine männlichen Kollegen.» Dennoch<br />

war genau das Kraftthema ein Grund für Absagen,<br />

als sie sich nach der Schule bei verschiedenen<br />

Garagen für eine Lehrstelle beworben<br />

hatte: «Einmal erhielt ich unterschwellig<br />

die Rückmeldung, dass sie mir die Stelle nicht<br />

geben können, weil sie befürchten, dass es<br />

körperlich zu anstrengend für mich wird.»<br />

Dabei gebe es für jegliche Arbeiten auch genügend<br />

Hilfsmittel.<br />

Eine lustige Anekdote zu diesem Thema kann<br />

die 20-Jährige auch über einen Austausch mit<br />

einem Kunden erzählen: «Ein Mann sagte<br />

mir einmal, dass er nicht glaubt, dass ich das<br />

kann, geschweige denn wisse, wie das geht.<br />

Er hat vergeblich versucht, die Antenne vom<br />

Auto zu schrauben.» Sie habe dies dann ohne<br />

Weiteres geschafft. Verblüffte Blicke erntet sie<br />

gelegentlich auch, wenn sie sich mit Gleichaltrigen<br />

im Privaten über den Beruf unterhält.<br />

«Es kommt eigentlich immer zuerst das KV<br />

und dann etwas in der Gesundheitsbranche.»<br />

Wenn sie dann auf ihren Beruf angesprochen<br />

werde, erhalte sie in der Regel die überraschte<br />

Rückfrage: «Wirklich?»<br />

Für sie aber stand ein Beruf in der vielfältigen<br />

Welt der Autoberufe rasch fest. Dies, obwohl<br />

ihre Eltern zunächst Bedenken äusserten.<br />

«Wenn man selbst noch unsicher ist und die<br />

Eltern dann eher dagegen sind, ist die Chance<br />

vielleicht grösser, dass man es nicht macht»,<br />

sagt sie. Für sie sei das aber kein Thema gewesen.<br />

«Meine Mutter hat schnell eingelenkt,<br />

weil sie gemerkt hat, dass ich das wirklich<br />

will.» Als eine der besten Lehrabgänger:innen<br />

hat Affolter letztes Jahr auch an der Qualifikationsrunde<br />

für die Schweizermeisterschaften<br />

teilgenommen. Eine spannende Erfahrung, die<br />

sie nicht missen möchte, wie sie sagt. Nun sei<br />

sie drauf und dran, die Berufsmaturität zu absolvieren,<br />

damit sie mit einem technischen<br />

Studium im September fortfahren könne.<br />

•<br />

66<br />

<strong>Februar</strong> <strong>2024</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


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BILDUNG<br />

Nevio Bernet hat erneut<br />

bewiesen, dass er der<br />

aktuell beste Auto mobil-<br />

Mechatroniker der<br />

Schweiz ist. Er erreichte<br />

den dritten Rang und<br />

reist an die WorldSkills<br />

<strong>2024</strong> in Lyon FR. Fotos:<br />

Olivier Maeder<br />

EuroCup in Bozen<br />

Podestplätze und ein Ticket<br />

für die Weltmeisterschaft<br />

Und wieder gelang es einer Schweizer Nachwuchsdelegation, sich in einem internationalen Wettbewerb unter<br />

den Automobil-Mechatronikerinnen und Automobil-Mechatronikern in den Fachrichtungen Nutzfahrzeugen und<br />

Personenwagen erfolgreich zu behaupten. Der EuroCup fand an der Landesberufsschule für Handwerk und<br />

Industrie im italienischen Bozen im Südtirol statt. Für den Schweizer Nachwuchs ging es auch um den Einzug<br />

in den Final der WorldSkills <strong>2024</strong>. Cynthia Mira<br />

Den hervorragenden dritten Platz gab es<br />

für den amtierenden Schweizer Meister<br />

Nevio Bernet aus Ufhusen LU. Gerade mal 0.2<br />

Punkte trennten ihn vom zweitplatzierten<br />

Tobias Forer aus Italien. Für den 20-Jährigen<br />

ist die Bronzemedaille gleichzeitig das Eintrittsticket<br />

für die WorldSkills <strong>2024</strong>, Fachrichtung<br />

Personenwagen, in Lyon FR. «Das<br />

Resultat bedeutet mir viel, und<br />

Bei einem Posten drehte sich alles um eine Druckluftbremsanlage.<br />

Es ging darum, die Bauteile zu beschriften, deren Funktion zu<br />

erklären und zwei Fehler zu finden und zu beheben.<br />

ich freue mich auf eine strenge, aber sicher<br />

auch coole Zeit, die sich lohnen wird», sagte<br />

er nach dem Wettkampf. Zeit, um den Erfolg<br />

zu geniessen, bleibt aber wenig. Eine Woche<br />

darauf ging es für ihn mit der SwissSkills-<br />

Delegation ins erste Teamweekend für die<br />

Vorbereitungen auf diese Weltmeisterschaft.<br />

Dasselbe gilt für Sophie Schumacher<br />

aus Hagneck BE, die sich in Bozen<br />

den ausgezeichneten zweiten Rang<br />

bei den Nutzfahrzeug-Mechatroniker:innen<br />

sicherte. Für die Bernerin<br />

war der EuroCup ein internationaler<br />

Vorbereitungswettkampf<br />

auf die WorldSkills in dieser Fachrichtung.<br />

Sie hatte sich bereits im<br />

Herbst dafür qualifiziert. «Es war<br />

für mich sehr interessant und<br />

toll, dass es auch explizit Posten<br />

für Lastwagen gab. Die sind mir<br />

auch gut gelungen.» Nachholbedarf<br />

habe sie vor allem beim Posten zum Motor<br />

und bei den Messungen. «Bei den Bremsen<br />

ging es dieses Mal um Personenwagen,<br />

das wird bei den Weltmeisterschaften anders<br />

sein», sagte sie. Grundsätzlich fehlte auch ihr<br />

nur wenig, um ganz zuoberst auf dem Podest<br />

zu landen.<br />

In Bozen traten insgesamt 14 Kandidaten aus<br />

Deutschland, Italien, Luxemburg und der<br />

Schweiz an. Sie alle nahmen sich entweder<br />

der Fachrichtung Personenwagen oder Nutzfahrzeuge<br />

an. Für die drei Medaillengewinner<br />

der SwissSkills-Championships 2023 <strong>–</strong> Nevio<br />

Bernet, Abinas Uthayarasa, Noah Frey <strong>–</strong> ging<br />

es in diesem Rahmen eben um die Qualifikation<br />

für die WorldSkills. Uthayarasa musste<br />

sich einmal mehr <strong>–</strong> wie bereits an den Swiss-<br />

Skills 2022 <strong>–</strong> mit dem eher undankbaren vierten<br />

Platz begnügen. Frey erreichte den sehr<br />

guten sechsten Schlussrang. Der Wettbewerb<br />

dauerte insgesamt 1,5 Tage und beinhaltete 12<br />

68<br />

<strong>Februar</strong> <strong>2024</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


BILDUNG<br />

Posten à 40 Minuten. Analog zu den World­<br />

Skills war es aufgrund der Anzahl auszuführender<br />

Arbeiten praktisch unmöglich, jeweils<br />

alle Fehler zu finden und zu beheben.<br />

Getestet wurde das Wissen unter anderem<br />

in den Bereichen Fahrwerk/Lenkgeometrie,<br />

Motormechanik, Motorsteuerung sowie Motormanagement,<br />

elektrische Anlagen, Komfortelektronik<br />

und Bremsen. Olivier Maeder,<br />

AGVS-Geschäftsleitung Bereich Bildung, zieht<br />

nach dem Wettkampf ein positives Fazit: «Die<br />

Verantwortlichen haben einen umfangreichen<br />

und anspruchsvollen Wettbewerb im Südtirol<br />

vorbereitet, der unter fairen Voraussetzungen<br />

durchgeführt werden und somit auch als<br />

Qualifikationswettkampf für die WorldSkills<br />

genutzt werden konnte. Die Qualität des Wettbewerbes<br />

entsprach voll und ganz unseren<br />

Erwartungen und mit den Leistungen unserer<br />

Teilnehmenden dürfen wir sehr zufrieden<br />

sein.»<br />

Neben ihm war auch Markus Schwab, beim<br />

AGVS zuständig für Automobiltechnik & Prüfungen,<br />

vor Ort. Er verantwortete den Posten<br />

Bremsanlage, der sich in vier Bereiche aufteilte:<br />

Trommelbremse, Bremssattel, Hauptbremszylinder<br />

prüfen und reparieren und<br />

eine Bremsleitung ersetzen beziehungsweise<br />

neu erstellen. Aufgefallen sei ihm, dass die<br />

deutschen und italienischen Kandidatinnen<br />

und Kandidaten besonders fit in Sachen<br />

Bremsleitung waren und jene aus Luxemburg<br />

die Aufgaben beim Hauptbremszylinder gut<br />

lösten. «Unsere Schweizer Delegation hat mit<br />

den vorhandenen Dokumentationen gearbeitet,<br />

was sich mit den länderspezifischen Ausbildungsschwerpunkten<br />

erklären lässt.»<br />

Als zweiter Schweizer Experte stand auch<br />

Michel Tinguely im Einsatz. Er verhalf 2022<br />

Florent Lacilla zum Sieg an den WorldSkills.<br />

Tinguely war für den Posten Motormanagement<br />

zuständig. «Bei uns ging es um eine<br />

Kundenbeanstandung, die lautete, dass das<br />

Fahrzeug ein ruckelndes und träges Fahrverhalten<br />

aufweist. Die Kandidatinnen und Kandidaten<br />

mussten mithilfe der gängigen Testund<br />

Messgeräte sowie ihrem Fachwissen eine<br />

Diagnose stellen und verschiedene Fehler des<br />

Zündsystems und der Kraftstoffversorgung<br />

finden.» Er sei stolz auf den Nachwuchs und<br />

gratuliere allen vier Teilnehmenden aus der<br />

Schweiz zu den ausserordentlich guten Leistungen.<br />

•<br />

Eine hervorragende Leistung gelang der Schweizer Delegation in Bozen IT (v. l. n. r): Markus Schwab,<br />

Nevio Bernet (Rang 3), Abinas Uthayarasa (Rang 4), Noah Frey (Rang 6), Sophie Schumacher (Rang 2,<br />

Fachrichtung Nutzfahrzeuge). Begleitet wurde die Delegation von Olivier Maeder, AGVS-Geschäftsleitung,<br />

und Michel Tinguely.<br />

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Safety Bag mit Sicherheitsschuhen:<br />

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Der Safety Bag beinhaltet die gesetzlich<br />

vorgeschriebene persönliche<br />

Schutzausrüstung (PSA) wie Schutzbrille,<br />

Sicherheitsschuhe, Gehörschutzpfropfen und<br />

Schutzhandschuhe. Geliefert in einem praktischen<br />

Rucksack. Dieser Safety Bag kann auch<br />

ohne Sicherheitsschuhe bestellt werden.<br />

Weitere Infos und Bestellformular<br />

auf www.safetyweb.ch, Rubrik:<br />

Mitgliedschaft / Vorteile.<br />

be safe!


BILDUNG<br />

Für guten Nachwuchs sorgen<br />

Das Zeugnis richtig<br />

interpretieren<br />

Garagistinnen und Garagisten müssen kreativ sein, um erfolgreiches Lehrstellenmarketing im Unternehmen<br />

zu betreiben. Der AGVS bietet den Betrieben bei diesem Thema Unterstützung an. Beispielsweise erfahren<br />

Teilnehmende des eintägigen Didaktikmoduls «Lernende selektieren» der AGVS Business Academy, welche<br />

neuen Wege und Möglichkeiten es gibt, um den passenden Nachwuchs zu finden. Cynthia Mira<br />

Madeleine Bernard, Beraterin und Coach<br />

Viele Betriebe haben mit den herkömmlichen<br />

Methoden Schwierigkeiten, neue<br />

Lernende zu finden. Der Verband empfiehlt<br />

deshalb den Kursbesuch «Lernende selektieren»<br />

der AGVS Business Academy. Die Referentin<br />

Madeleine Bernard legt ans Herz,<br />

eigene Praxisbeispiele mitzubringen, um bestmöglich<br />

vom eintägigen Kurs zu profitieren.<br />

Die jeweils kleine Gruppengrösse von acht bis<br />

15 Teilnehmenden erlaubt es, Massnahmen<br />

für jeden Betrieb individuell zu erarbeiten.<br />

Die Expertin hat verschiedenste Mandate im<br />

Bereich der Weiter- und Lehrerbildung inne.<br />

Zudem ist sie für die Berufsschule Bern tätig<br />

und begleitet Jugendliche seit Jahren in die<br />

spannende Berufswelt. Umso grösser ist auch<br />

ihr Wissen über die Verschiebungen, die sich<br />

im Lehrstellenmarketing in den letzten Jahren<br />

vollzogen haben.<br />

«Viele Unternehmen in den unterschiedlichsten<br />

Branchen versuchen, Lernende nach den<br />

eigenen eingeschliffenen Mustern zu finden,<br />

aber damit hat man es schwer. Es braucht den<br />

Blick über den Tellerrand», sagt Bernard. Sie<br />

ermuntert zudem, mit Schulen zusammenzuarbeiten.<br />

Denn gerade dort seien Talente, die<br />

über die Berufswelt informiert werden wollen.<br />

Es gehe zudem darum, die Informationen<br />

über eine freie Stelle möglichst breit zu<br />

streuen. Dazu brauche es gar nicht unbedingt<br />

viel Geld. «Warum nicht einfach auf jede<br />

Rechnung den Hinweis anbringen, dass im<br />

eigenen Betrieb eine Lehrstelle zu besetzen<br />

ist?», gibt sie beispielsweise als Tipp mit auf<br />

den Weg. Allein solche kleinen Investitionen<br />

können schon Früchte tragen.<br />

Natürlich ist auch die Bewerbung in den Sozialen<br />

Medien vermehrt ein Thema. In einem<br />

Kurs habe ein junger Teilnehmer auch schon<br />

darauf hingewiesen, dass man am besten den<br />

Jungen im Betrieb dieses Ämtli übergebe, sagt<br />

Bernard. Sie stimmt dem zu: «Die sozialen<br />

Medien funktionieren besser, wenn Gleichaltrige<br />

die Botschaft der Garage an die junge<br />

Generation weitergeben und den Beitrag posten.»<br />

Im Kurs gibt sie zudem einen Überblick,<br />

wer die Jugend von heute ist und was sie von<br />

früheren Generationen unterscheidet. Zudem<br />

gibt es Hilfestellung, wie man ein Zeugnis<br />

richtig interpretiert. Denn so viel sei verraten:<br />

In einem solchen Abschlussdokument steckt<br />

sehr viel mehr als nur die Noten.<br />

•<br />

Jetzt anmelden!<br />

Nutzen Sie die Chance und das Know-how<br />

der Expertin. Das sind die Details rund<br />

um das AGVS-Didaktikmodul «Lernende<br />

selektieren».<br />

Hier geht’s zur Anmeldung<br />

Mit dem richtigen Lehrstellenmarketing<br />

erhöht sich die Chance, einen passenden<br />

Lernenden zu finden. Foto: AGVS-Medien<br />

70<br />

<strong>Februar</strong> <strong>2024</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


BILDUNG<br />

Um die Bedeutung seines<br />

Kurses zu verdeutlichen,<br />

führt Patrick Möltgen gerne<br />

ein Zitat des deutschen<br />

Autors und Vekaufstrainers<br />

Dirk Kreuter ins Feld:<br />

«Wir verlieren nicht gegen<br />

den Wettbewerb. Wir<br />

verlieren gegen die eigene<br />

Unbekanntheit.» Foto:<br />

Stefan Klübert, Location-<br />

Shoot-Design<br />

Google Basic Training<br />

Digitale Sichtbarkeit steigern<br />

Im Webinar «Google Basic Training» der AGVS Business Academy erfahren Garagistinnen und Garagisten<br />

von Patrick Möltgen, einem Online-Marketingberater aus dem Autogewerbe, wie sie mit einem<br />

optimierten «Google My Business»-Account und bei bloss 15 Minuten wöchentlichem Aufwand ihre<br />

Online-Präsenz stärken können. Eines vorweg: Es reicht nicht, bei direkten Sucheingaben über einen<br />

Namen an erster Stelle zu erscheinen. Cynthia Mira<br />

Wer im Universum des Suchmaschinen-<br />

Giganten Google erfolgreich sein will,<br />

der kommt um einen «Google My Business»-<br />

Account nicht herum. Das zweitägige AGVS-<br />

Webinar hilft den Garagen, sich mit dem eigenen<br />

Webauftritt auseinanderzusetzen. Patrick<br />

Möltgen sensibilisiert das Autogewerbe für<br />

diese Thematik und ist seit Jahren als Berater<br />

in ganz Deutschland und in der Schweiz<br />

unterwegs. Er ist Experte auf dem Gebiet und<br />

leitet das entsprechende AGVS-Webinar seit<br />

2018. Er sagt: «Viele Garagisten haben zwar<br />

einen «My Business»-Account, aber nur wenige<br />

wissen, welches Potenzial wirklich hinter<br />

dem Auftritt steckt und vor allem, wie<br />

man dieses nutzt.»<br />

15 Minuten Aufwand pro Woche<br />

Das grosse Potenzial schlummert in der Variation<br />

anderer Suchbegriffe. Möltgen gibt<br />

dazu ein Beispiel: «Wenn ein Ölwechsel ansteht,<br />

dann geben die potenziellen Kunden<br />

selten den Namen eines Garagisten ein, sondern<br />

einfach die Begriffe Ölwechsel und Garage».<br />

Das Wichtige sei, auch in solch einem<br />

Fall gefunden zu werden, respektive bei Google<br />

möglichst weit oben zu erscheinen. Zudem<br />

sei es von Vorteil, wenn der oder die Suchende<br />

dann gleich die Öffnungszeiten, den<br />

Routenplaner sowie die Bewertungen zum<br />

Betrieb auf einen Blick sieht. Normalerweise<br />

laufen 75 Prozent der Klickraten über solche<br />

indirekten Suchanfragen.<br />

Solche Vorteile lassen sich über die Bewirtschaftung<br />

des «My Business»-Accounts und<br />

einer gezielten Steuerung der Suchmaschinenoptimierung<br />

erreichen. Was es dazu braucht,<br />

ist eine kontinuierliche Pflege des Accounts.<br />

Den Aufwand beziffert Möltgen mit einer Viertelstunde<br />

pro Woche. «Vielen Garagisten fehlt<br />

das Verständnis, wie viel diese investierten 15<br />

Minuten bringen», sagt er und vergleicht die<br />

Arbeit gerne mit einem Showroom. «Man investiert<br />

ja auch nicht einfach in einen Raum<br />

und kümmert sich dann nicht um die Innenausstattung.»<br />

«My Business» sei die digitale<br />

Version des Showrooms und deshalb reiche es<br />

nicht aus, wenn man ein Konto eröffnet, aber<br />

dieses nicht bewirtschaftet. Das Gute: Sobald<br />

ein Account aktualisiert wird, misst Google<br />

dem Eintrag automatisch eine grössere Bedeutung<br />

bei. Und: Die ersten Schritte sowie die<br />

Umsetzung weniger der genannten Tipps und<br />

Tricks verbessern den Online-Auftritt des Garagenbetriebs<br />

bereits massiv.<br />

•<br />

Wie funktioniert das Webinar?<br />

Am Webinar können Sie gemütlich von zu<br />

Hause aus teilnehmen. Am Ende erhalten<br />

die Teilnehmenden eine Kursbestätigung.<br />

Ein weiterer Pluspunkt: Das Webinar bietet<br />

neben fundiertem theoretischem und praktischem<br />

Wissen auch die Chance, den eigenen<br />

Auftritt direkt während des Unterrichts anzupassen.<br />

In der Regel findet der Kurs mit acht<br />

bis zwölf Teilnehmenden statt.<br />

Zur Anmeldung<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Februar</strong> <strong>2024</strong> 71


BILDUNG<br />

AGVS Business Academy<br />

Hier scannen für weitere Informationen:<br />

agvs-upsa.ch<br />

AGVS DIDAKTIKMODULE<br />

«INSTRUMENTE DER NEUEN BIVO 2018<br />

EINSETZEN»<br />

27. <strong>Februar</strong> <strong>2024</strong>, Online<br />

«JUNGE ERWACHSENE FÜHREN<br />

UND KRISEN ÜBERWINDEN»<br />

03. Mai <strong>2024</strong>, Bern<br />

29. Oktober <strong>2024</strong>, Lenzburg<br />

«LERNENDE SELEKTIEREN»<br />

06. Juni <strong>2024</strong>, Winterthur<br />

12. November <strong>2024</strong>, Online<br />

FEBRUAR<br />

INSTRUKTION UND GRUNDLEGENDE<br />

SYSTEMKENNTNISSE ZU HOCHVOLT-<br />

SYSTEMEN IN DER FAHRZEUGTECHNIK<br />

20./21. <strong>Februar</strong> <strong>2024</strong>, AGVS Horw<br />

28./29. <strong>Februar</strong> <strong>2024</strong>, Winterthur STFW<br />

29. <strong>Februar</strong> <strong>2024</strong>/ 1. März <strong>2024</strong>, BBZ Goldau<br />

04./11./18. März, 2023, HV1 in Liestal<br />

08./09. März <strong>2024</strong>, TBZ Zürich<br />

03./04. April <strong>2024</strong>, AGVS St. Gallen<br />

05./06. April <strong>2024</strong>, wbz Lenzburg<br />

Weitere Daten online<br />

BERUFSBILDNER:INNEN: SCHULUNGEN<br />

FÜR KAUFLEUTE IM AUTOGEWERBE<br />

Im Sommer 2023 trat die neue kaufmännische<br />

Grundbildung «Kauffrau/Kaufmann EFZ» in Kraft.<br />

13. <strong>Februar</strong> <strong>2024</strong>, Winterthur<br />

11. Juni <strong>2024</strong>, Bern<br />

04. September <strong>2024</strong>, Winterthur<br />

MÄRZ<br />

LEHRGANG DAB+<br />

Der UKW-Radioempfang wird Ende 2026<br />

Geschichte sein. Alle SRG SSR Radioprogramme<br />

werden ab dann nur noch über DAB+ empfangbar<br />

sein. Alle Fahrzeuge, die bis zu diesem Zeitpunkt<br />

noch keinen DAB+ Radio installiert haben, müssen<br />

auf DAB+ umrüsten.<br />

14. März <strong>2024</strong>, Bern<br />

APRIL<br />

BERUFSBILDNER:INNEN: SCHULUNGEN<br />

FÜR DETAILHANDELSFACHLEUTE SALES<br />

UND AFTER SALES<br />

Die Reform der BiVo der Detailhandelsberufe<br />

«Verkauf 2022+» erbringt einige Neuerungen für<br />

Lernende und Berufsbildende in den Betrieben<br />

Als wichtigste Neuerung ist die Einführung des<br />

Lernmediums «Konvink» zu werten, welches als<br />

Lehrmittel (alle Lernorte) sowie als Lerndokumentation<br />

eingesetzt wird.<br />

04. April <strong>2024</strong>, Bern<br />

07. Oktober <strong>2024</strong>, Winterthur<br />

JUNI<br />

WEBINAR 2 × 90 MINUTEN <strong>–</strong><br />

ELEKTROMOBILITÄT IM VERKAUF<br />

Rasant entwickeln sich neue Mobilitätsformen,<br />

alternative Antriebsarten und daraus auch<br />

entsprechende Kundenbedürfnisse. In diesem<br />

Training bearbeiten wir Kundenanforderungen im<br />

Bereich der Elektromobilität. Was können wir in<br />

unserem regionalen Markt umsetzen? Was sollten<br />

wir betreffend Alternativ-Mobilität dazu lernen?<br />

Alles Fragen, die wir in dieser Webinar-Reihe<br />

zusammen beantworten<br />

21./28. Juni <strong>2024</strong>, Online<br />

GRUNDMODUL GAS<br />

Dieser Kurs gibt Ihnen eine Übersicht über die<br />

Gase von LNG bis Wasserstoff, die heute in<br />

der Fahrzeugtechnik als Kraftstoffe eingesetzt<br />

werden.<br />

04. Juni <strong>2024</strong>, STFW<br />

29. November <strong>2024</strong>, wbz Lenzburg<br />

e-learning laufend bei der AGVS-Sektion<br />

Zentralschweiz<br />

MEINE WIRKUNG ALS FÜHRUNGS-<br />

VERANTWORTLICHE:R<br />

Fachlicher Input mit Praxisbezug, Plenumsdiskussion<br />

und individueller Praxistransfer, kleines<br />

Rollenspiel, um Wirkung der Instrumente zu verstehen<br />

und deren Einsatz zu erleben.<br />

18. Juni <strong>2024</strong>, Bern<br />

AUGUST<br />

BASISSEMINAR FÜR AUTOMOBIL-<br />

VERKAUFSBERATER:INNEN<br />

Automobil-Verkaufsberater:in zu sein, stellt für<br />

viele Personen einen Traumberuf dar. Der AGVS<br />

und Auto-Schweiz bieten allen Interessenten die<br />

Möglichkeit, sich in einem zehntägigen Kurs umfassend<br />

auf ihre zukünftige berufliche Tätigkeit im<br />

Automobilhandel vorzubereiten.<br />

12. bis 23. August <strong>2024</strong>, Bern<br />

DIALOG <strong>–</strong> DAS NEUE MITARBEITER-<br />

GESPRÄCH<br />

Dieser Kurs richtet sich an Führungsverantwortliche,<br />

die ihre Mitarbeitergespräche effizienter<br />

und erfolgreicher gestalten wollen und bereit<br />

sind, sich intensiv mit der Mitarbeiterentwicklung<br />

auseinander zu setzen.<br />

28. August <strong>2024</strong>, Lenzburg<br />

SEPTEMBER<br />

VERTIEFUNGSMODUL CNG INSTRUKTION<br />

UND SYSTEMKENNTNISSE FÜR<br />

DEN SICHEREN UMGANG MIT CNG<br />

Die Teilnehmer sind in der Lage, Arbeiten an<br />

gasführenden Komponenten von CNG-Fahrzeugen<br />

unter sicheren Voraussetzungen durchzuführen.<br />

11. September <strong>2024</strong>, The Valley Kemptthal<br />

30. November <strong>2024</strong>, wbz Lenzburg<br />

SPEZIALIST:IN FÜR ALTERNATIVE<br />

FAHRZEUGANTRIEBE<br />

Absolventen dieses Lehrgangs wollen sich weiterbilden,<br />

um kompetente Ansprechpartner in Bezug<br />

auf Fahrzeuge mit zukunftsweisenden Technologien<br />

zu sein. Dazu gehören Brennstoffzellen,<br />

Elektro-, Hybrid- und Wasserstoff-Fahrzeuge<br />

sowie mit CNG (Erdgas gasförmig) und LNG (Erdgas<br />

flüssig) betriebene Autos und Nutzfahrzeuge.<br />

9. September <strong>2024</strong> bis 30. Juli 2025, wbz Lenzburg<br />

OKTOBER<br />

MWST FORTSETZUNGS- UND<br />

VERTIEFUNGSKURS<br />

Der Kurs richtet sich an Personen, die sich<br />

vertiefte Kenntnisse über die Mehrwertsteuer<br />

aneignen möchten und bereits den Grundkurs<br />

besucht haben.<br />

10. Oktober <strong>2024</strong>, Winterthur<br />

72<br />

<strong>Februar</strong> <strong>2024</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


SPONSORED CONTENT<br />

Foto: AGVS-Medien<br />

Versicherungsvermittlung:<br />

Das sollten Sie wissen<br />

Das Versicherungsaufsichtsgesetz (VAG) und die Aufsichtsverordnung (AVO) wurden revidiert, gelten per<br />

1. Januar <strong>2024</strong> und schaffen für Versicherte mehr Flexibilität und Transparenz. Doch was genau ist neu<br />

und was bedeutet das für Sie als Versicherungsvermittler und Ihren Betrieb? Wir beleuchten die wichtigsten<br />

Punkte und zeigen Ihnen, was sich in der Praxis ändert und wie wir Sie begleiten.<br />

Grundlegendes vorab: Es wird zwischen verschiedenen Modellen<br />

des Versicherungsvertriebs unterschieden. Die für Sie und Ihren Betrieb<br />

relevanten Modelle sind:<br />

Gebundener Vermittler<br />

Als gebundener Vermittler können Sie exklusiv für die Allianz Suisse<br />

vermitteln und müssen sich entsprechend bei der Allianz Suisse<br />

akkreditieren. Vermittlungen für andere Versicherungsgesellschaften<br />

sind neu nicht mehr erlaubt, es sei denn, die Vermittlung ist klar nach<br />

Marke oder Geschäftsfeld aufgeteilt. Die Vermittlung für die Allianz<br />

Suisse bringt Ihnen und Ihrem Betrieb viele Vorteile, etwa eine aktive<br />

Schadensteuerung sowie eine attraktive Vergütung für die Vermittlung.<br />

Ausserdem unterstützt Sie die Allianz Suisse bei der ab 2026<br />

benötigten Aus- und Weiterbildung.<br />

Informationen zu Fahrzeug und Halter weiter. Die Allianz Suisse<br />

übernimmt die Beratung und Sie erhalten im Falle eines erfolgreichen<br />

Tipps eine angepasste Provision.<br />

Beratung<br />

Wir als Allianz Suisse empfehlen Ihnen die Akkreditierung zum gebundenen<br />

Vermittler und unterstützen Sie selbstverständlich bei diesem<br />

Vorhaben. Falls Sie jedoch nicht über die nötigen Governance-<br />

Strukturen verfügen, empfehlen wir Ihnen das Tippgeber Modell.<br />

•<br />

Bei Fragen oder Anregungen sind wir gerne für Sie da unter:<br />

VAG.partnerschaften@allianz-suisse.ch<br />

Tippgeber<br />

In diesem Modell müssen Sie keine Ausbildungs- und Governance-<br />

Anforderungen erfüllen, dürften den Kunden hinsichtlich Versicherungen<br />

jedoch nicht beraten, sondern geben der Allianz Suisse die<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Februar</strong> <strong>2024</strong> 73


BILDUNG<br />

Regionale Veranstaltungen zur Aus- und Weiterbildung<br />

AARGAU<br />

AUTOMOBILDIAGNOSTIKER:IN<br />

Informationsabend: 05. März <strong>2024</strong>, 18.00 Uhr<br />

Start Lehrgang: Mittwoch, 04. September <strong>2024</strong><br />

Ort: Weiterbildungszentrum Lenzburg<br />

wbzlenzburg.ch<br />

SPEZIALIST:IN FÜR ALTERNATIVE<br />

FAHRZEUGANTRIEBE MIT ZERTIFIKAT WBZ<br />

Informationsabend: 23. April <strong>2024</strong>, 18.00 Uhr<br />

Start Lehrgang: Montag, 09. September <strong>2024</strong><br />

BASEL<br />

AUTOMOBILDIAGNOSTIKER:IN BP<br />

Ort: Allgemeine Gewerbeschule Basel, BBZBL<br />

Liestal und AGVS-Bildungszentrum Sissach<br />

agsbs.ch/hohere-berufsbildung/berufs-und-hoherefachprufungen<br />

BERN<br />

AUTOMOBIL-VERKAUFSBERATER:IN<br />

Start Lehrgang: 28. August <strong>2024</strong><br />

agvs-upsa.ch<br />

FAHRZEUGRESTAURATOR:IN<br />

Start Lehrgang: Herbst <strong>2024</strong><br />

fahrzeugrestaurator.ch<br />

Informationsabende: 13. März <strong>2024</strong><br />

16. Mai <strong>2024</strong><br />

17. Juni <strong>2024</strong><br />

Ort: AGVS Ausbildungscenter Sektion Solothurn<br />

GerolagCenter Olten<br />

BETRIEBSWIRT:IN IM AUTOGEWERBE HFP<br />

Nächster Studienbeginn im August 2025<br />

Ort: gibb Berufsschule Bern<br />

AUTOMOBILDIAGNOSTIKER:IN BP<br />

Nächster Studienbeginn: 15. August <strong>2024</strong><br />

Ort: gibb Berufsschule Bern<br />

Informationsabende:<br />

06. März <strong>2024</strong>, 19.00 Uhr, Bern<br />

14. März <strong>2024</strong>, 19.00 Uhr, Mülenen<br />

AUTOMOBIL-SERVICEBERATER:IN<br />

Nächster Studienbeginn: 27. April <strong>2024</strong><br />

Ort: gibb Berufsschule Bern<br />

Informationsabend: 22. <strong>Februar</strong> <strong>2024</strong>,<br />

19.15 bis 20.15 Uhr<br />

AUFBAUKURS AUTOMOBILTECHNIK<br />

GRUNDLAGEN<br />

Ort: gibb Berufsschule Bern<br />

AUTOMOBIL-WERKSTATTKOORDINATOR:IN<br />

BP ODER ZERTIFIKAT AGVS<br />

Nächster Studienbeginn:<br />

15. August <strong>2024</strong> (BP)<br />

16. August <strong>2024</strong> (Zertifikat)<br />

Ort: gibb Berufsschule Bern<br />

Informationsabend: 22. <strong>Februar</strong> <strong>2024</strong>,<br />

18.00 bis 19.00 Uhr<br />

CHUR / ZIEGELBRÜCKE<br />

LEHRGANG AUTOMOBILDIAGNOSTIKER:IN<br />

Start Lehrgang: 23. August <strong>2024</strong><br />

Ort: ibW Höhere Fachschule Südostschweiz, Chur<br />

ibw.ch/beratung/infoabende<br />

HORW<br />

AUTOMOBILDIAGNOSTIKER:IN UND AUTO-<br />

MOBIL-WERKSTATTKOORDINATOR:IN<br />

Start Vorbereitungslehrgang: August <strong>2024</strong><br />

Ort: AGVS Ausbildungszentrum Horw<br />

agvs-zs.ch/de/ausbildung-luzern<br />

Informationsabende: 21. <strong>Februar</strong> <strong>2024</strong><br />

25. März <strong>2024</strong><br />

AUS- UND WEITERBILDUNGEN IM<br />

BEREICH ALTERNATIVE ANTRIEBE<br />

20. <strong>Februar</strong> <strong>2024</strong> und 21. <strong>Februar</strong> <strong>2024</strong><br />

Hochvolt-Instruktion EV<br />

03. April <strong>2024</strong> und 04. April <strong>2024</strong><br />

Hochvolt-Instruktion EV<br />

agvs-zs.ch/de/news/alternative-antriebe<br />

ST. GALLEN<br />

AUTOMOBILDIAGNOSTIKER:IN<br />

Informationsabende: 16. Mai <strong>2024</strong>, 19.00 Uhr<br />

11. Juli <strong>2024</strong>, 19.00 Uhr<br />

Start Lehrgang: August <strong>2024</strong><br />

Ort: AGVS Ausbildungszentrum St. Gallen<br />

Neu mit Einführungstagen<br />

agvs-abz.ch<br />

THURGAU<br />

AUTOMOBILDIAGNOSTIKER:IN<br />

Start Lehrgang: 11. August 2025<br />

Informationsabend: 26. März <strong>2024</strong>, 18.00 Uhr<br />

Ort: Gewerbliches Bildungszentrum Weinfelden<br />

gbw.ch<br />

WINTERTHUR<br />

AUTOMOBIL-SERVICEBERATER:IN MIT<br />

EIDG. FACHAUSWEIS<br />

Start Lehrgang: 20. April <strong>2024</strong><br />

stfw.ch/de/angebot/kurse/fahrzeugtechnik/<br />

automobil-serviceberaterin-mit-eidg-fachausweis<br />

AUTOMOBIL-VERKAUFSBERATER:IN MIT<br />

EIDG. FACHAUSWEIS<br />

Start Lehrgang: 20. August <strong>2024</strong><br />

stfw.ch/de/angebot/kurse/fahrzeugtechnik/<br />

automobil-serviceberaterin-mit-eidg-fachausweis<br />

BETRIEBSWIRT:IN IM<br />

AUTOMOBILGEWERBE<br />

Start Lehrgang: 20. August 2025<br />

Ort: STF Winterthur<br />

stfw.ch/abwa<br />

INTENSIVKURS Z4 AA<br />

Für den fachtechnischen Abschluss für die Ausbildungsbewilligung<br />

für Automobil-Mechatroniker:in<br />

Nächster Ausbildungsstart: 07. Dezember <strong>2024</strong><br />

AUTOMOBILDIAGNOSTIKER:IN UND AUTO-<br />

MOBIL-WERKSTATTKOORDINATOR:IN<br />

Start Lehrgang: September <strong>2024</strong><br />

Informationsabend für die Weiterbildungen:<br />

20. <strong>Februar</strong> <strong>2024</strong>, 19.00 bis 20.30 Uhr, Online<br />

16. April <strong>2024</strong>, 19.00 bis 20.30 Uhr<br />

24. April <strong>2024</strong>, 19.00 bis 20.30 Uhr<br />

13. Juni <strong>2024</strong>, 19.00 bis 20.30 Uhr, Online<br />

Ort: Alle Lehrgänge finden an der Schweizerischen<br />

Technischen Fachschule Winterthur STFW statt.<br />

ZÜRICH<br />

BETRIEBSWIRT:IN IM AUTOMOBIL-<br />

GEWERBE<br />

Start Lehrgang: 19. August <strong>2024</strong><br />

tbz.ch<br />

AUTOMOBIL-WERKSTATTKOORDINATOR:IN<br />

MIT ODER OHNE ZERTIFIKAT AGVS<br />

Tageskurs: 19. August <strong>2024</strong><br />

Abendkurs: 20. August <strong>2024</strong><br />

Informationsabende:<br />

26. <strong>Februar</strong> <strong>2024</strong>, 18.30 bis 20.00 Uhr<br />

18. April <strong>2024</strong>, 18.30 bis 20.00 Uhr<br />

3. Juni <strong>2024</strong>, 18.30 bis 20.00 Uhr<br />

tbz.ch/weiterbildung-tbz/<br />

automobilwerkstattkoordinator<br />

ZUG<br />

LEHRGANG AUTOMOBILDIAGNOSTIKER/-IN<br />

Start Lehrgang: Oktober <strong>2024</strong><br />

kurse-gibz-lqc.ch/ad<br />

Der Lehrgang findet im Bildungszentrum Zug statt<br />

74<br />

<strong>Februar</strong> <strong>2024</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


BILDUNG<br />

FRIBOURG<br />

DIAGNOSTICIEN-NE D’AUTOMOBILES<br />

Cours: Z1 à Z4 et P1 à P3<br />

Localité: UPSA-Section Fribourg<br />

upsafrbrevet.ch<br />

COORDINATEUR D’ATELIER AUTOMOBILE<br />

Cours: Z1 à Z4<br />

Localité: UPSA-Section Fribourg<br />

upsafrbrevet.ch<br />

GENÈVE<br />

DIAGNOSTICIEN-NE D’AUTOMOBILES<br />

Cours: Z1 à Z4 et P1 à P3, janvier 2025<br />

COORDINATEUR D’ATELIER AUTOMOBILE<br />

Cours: Z1 à Z4<br />

RESTAURATEUR-TRICE DE VÉHICULES<br />

Centre de formation UPSA Genève<br />

formation-upsa-ge.ch/web/formations-4-2<br />

LAUSANNE<br />

COORDINATEUR-TRICE D’ATELIER<br />

AUTOMOBILE<br />

Cours: W1 à W4, Automne <strong>2024</strong><br />

Localité: EPSIC<br />

Les personnes intéressées peuvent s’adresser<br />

à arnold.schoepfer@agvs-upsa.ch ou 031 307 15 32<br />

PAUDEX<br />

RESTAURATEUR-TRICE DE VÉHICULES<br />

fahrzeugrestaurator.ch/fr<br />

SION<br />

DIAGNOSTICIEN-NE D’AUTOMOBILES<br />

Cours: P1 à P3<br />

COORDINATEUR D’ATELIER AUTOMOBILE<br />

Cours: Z1 À Z4<br />

Localité: EPTM, Sion<br />

formationcontinuevalais.ch<br />

Aus den Sektionen<br />

Hier scannen für weitere Informationen:<br />

autoberufe.ch<br />

YVERDON<br />

DIAGNOSTICIEN-NE D’AUTOMOBILES<br />

Cours: Z1 à Z4 et P1 à P3, janvier <strong>2024</strong><br />

COORDINATEUR D’ATELIER AUTOMOBILE<br />

Cours: Z1 à Z4,<br />

Centre de formation UPSA Vaud/Yverdon-les-Bains<br />

formation.upsa-vaud.ch<br />

INFORMATIONSABEND<br />

FAHRZEUG<br />

RESTAURATOR*IN<br />

MIT EIDG. FACHAUSWEIS ODER<br />

VERBANDSZERTIFIKAT<br />

FACHRICHTUNG AUTOMOBILTECHNIK<br />

WANN<br />

13. MÄRZ <strong>2024</strong><br />

16. MAI <strong>2024</strong><br />

17. JUNI <strong>2024</strong><br />

18:00 UHR<br />

JETZT<br />

ANMELDEN<br />

WO<br />

AGVS AUSBILDUNGSCENTER SEKTION SOLOTHURN<br />

GEROLAGCENTER OLTEN<br />

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4600 OLTEN<br />

ANMELDUNG<br />

PER QR CODE ODER UNTER<br />

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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Februar</strong> <strong>2024</strong> 75


GARAGENWELT<br />

Electra<br />

go-electra.com<br />

ESA<br />

esa.ch<br />

304 Millionen Euro für die Beschleunigung der Elektromobilität<br />

pd. Electra, eines der führenden europäischen Schnellladenetzwerke<br />

für Elektrofahrzeuge, gibt eine weitere, aus Eigenkapital bestehende<br />

Finanzierungsrunde in Höhe von 304 Millionen Euro bekannt.<br />

Damit hat Electra innerhalb von drei Jahren rund 600 Millionen Euro<br />

an Kapital für den Aufbau eines der ersten europäischen Ladenetzwerke<br />

aufgebracht. In der Schweiz stehen die ersten Ladestationen<br />

bereits in der Pipeline.<br />

Die Zahl der Elektrofahrzeuge in Europa wird auch künftig stark<br />

ansteigen. Um mit dieser Entwicklung Schritt zu halten, muss die<br />

Ladeinfrastruktur rasch ausgebaut werden, denn bis 2030 werden<br />

fast 30 Millionen Elektrofahrzeuge auf Europas Strassen unterwegs<br />

sein. Electra begleitet diesen Übergang zu umweltfreundlicheren<br />

Fahrzeugen durch den Einsatz von schnellen, zuverlässigen und<br />

benutzer freundlichen Ladestationen. Das Unternehmen hat sich zum<br />

Ziel gesetzt, bis 2030 in Europa 2200 Stationen bzw. 15000 Ladepunkte<br />

zu errichten. «Allein in diesem Jahr wollen wir in der Schweiz<br />

über 100 Schnellladepunkte errichten, bis 2027 sollen es über 600<br />

sein», sagt Alessandro Inderbitzin, General Manager von Electra<br />

Schweiz und Österreich.<br />

Das Unternehmen verzeichnet ein schnelles und nachhaltiges<br />

Wachstum und ist bereits in acht Ländern vertreten: Frankreich,<br />

Deutschland, der Schweiz, Österreich, Belgien, Luxemburg, Italien<br />

und Spanien. Dank der Benutzerfreundlichkeit seiner Ladestationen<br />

hat Electra schnell sein Publikum gefunden und verzeichnet an<br />

seinen Ladestationen ein Ladevolumen von fast 100 000 Ladevorgängen<br />

pro Monat. Die Electra-Ladestationen sind hauptsächlich in<br />

Ballungsräumen auf Parkplätzen von Supermärkten, Restaurants,<br />

Hotels oder öffentlichen Parkplätzen vertreten und vor kurzem wurden<br />

die erste Ladestation an einem Flughafen (Toulouse Blagnac)<br />

sowie mehrere Stationen an Autobahnraststätten eröffnet.<br />

•<br />

Waschanlagen: Passende Details erhöhen die Rentabilität. Foto: WashTec<br />

Autowaschanlagen: Die optimale Lösung für jeden Bedarf<br />

pd. Eine professionelle Beratung vor der Anschaffung einer<br />

Waschan lage ist für die Betreiberinnen und Betreiber enorm wichtig.<br />

Automobilistinnen und Automobilisten erwarten von einer Waschanlage<br />

saubere und trockene Autos. Die ESA ist seit 1979 die exklusive<br />

Partnerin des Waschanlagen-Herstellers WashTec und weiss, womit<br />

diese Erwartungen befriedigt werden können.<br />

Die ESA-Spezialisten prüfen jedes Projekt im Detail, um eine<br />

maximale Rentabilität zu erreichen. Um das Beste aus dem Waschgeschäft<br />

herauszuholen, müssen die Anlagen so wirtschaftlich wie<br />

möglich betrieben werden, nicht zuletzt, damit die Ressourcen geschont<br />

werden. WashTec ist in diesem Bereich Trendsetter. Bei der<br />

Einrichtung einer neuen Anlage werden die Waschprogramme nach<br />

den Kundenwünschen gestaltet. Moderne, bargeldlose Bezahlsysteme<br />

werten das Angebot auf.<br />

Zu den Anlagen kommt der Kundendienst. Durch die langjährige<br />

Zusammenarbeit mit WashTec hat sich auch im technischen Bereich<br />

ein enormes Know-how angesammelt. Die hochstehenden Leistungen<br />

der Waschanlagen werden durch die Produkte von Sonax<br />

unterstützt. Seit über 30 Jahren werden die hochwertigen Autopflegeprodukte<br />

in der Schweiz durch die ESA vertrieben.<br />

Electra baut das Netz an Schnellladestationen massiv aus. Foto: Electra<br />

Die ESA liefert alles rund um die Waschanlage. Moderne Peripheriegeräte<br />

können zur Verbesserung der Kundenzufriedenheit und damit<br />

zur Umsatzsteigerung eingesetzt werden. Der beliebte Staubsauger<br />

von der ESA beispielsweise verfügt über eine wartungsfreie Selbstreinigungsfunktion,<br />

die eine konstante Saugleistung garantiert.<br />

Darüber hinaus gibt es eine Blaspistole für die gründliche Reinigung<br />

des Innenraums und ein integriertes Lesegerät für die bequeme<br />

Bezahlung. Weitere Peripheriegeräte aus dem ESA-Sortiment sind<br />

Verkaufsautomaten, Mattenwäscher, Teppichklopfer und Abfalleimer.<br />

Alle diese Produkte haben ein einheitliches und attraktives<br />

Design aus Edelstahl.<br />

•<br />

76<br />

<strong>Februar</strong> <strong>2024</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


GARAGENWELT<br />

Juice Technology AG<br />

juice.world<br />

Juice Charger me 3 ist jetzt individualisierbar<br />

pd. Die Juice Technology AG, Herstellerin von Ladestationen und<br />

-software, gibt ihren Kundinnen und Kunden mit ihrem neuesten Angebot<br />

viel Gestaltungsfreiraum. Ab sofort können die Frontscheiben<br />

der Wandladestationen der Juice-Charger-me-3-Reihe mit<br />

Fotos, Firmenlogos oder anderen Motiven personalisiert werden.<br />

Dieses Feature ermöglicht es Unternehmen, ihre Markenidentität zu<br />

stärken und Privatpersonen, ihren Ladestationen eine unverwechselbare<br />

Note zu verleihen <strong>–</strong> und das bereits ab einer Station.<br />

Motiondata Vector<br />

Schweiz GmbH<br />

motiondata-vector.com<br />

Personalisierbare Ladestationen sind eine Exklusivität auf dem<br />

Markt. Das Angebot von Juice bietet Unternehmen eine einfache und<br />

kostengünstige Werbefläche: Sie können ohne grossen Mehraufwand<br />

ganze Ladeparks mit Firmenlogos oder im jeweiligen Corporate<br />

Design gestalten. Privatkundinnen und -kunden wiederum haben die<br />

Möglichkeit, ihre eigenen Wallboxen in Einstellhallen oder Carports<br />

mit Familienfotos, Landschaftsaufnahmen oder eigenen Design-Kreationen<br />

zu versehen. Der Konfigurator im Juice Store ist kinderleicht<br />

zu bedienen. Die Bestellmenge beginnt bereits bei einem Stück,<br />

was es sowohl Privatpersonen als auch Unternehmen ermöglicht,<br />

ihre Ideen ohne Mindestabnahmemengen umzusetzen <strong>–</strong> und das zu<br />

Selbstkostenpreisen und in UV-stabiler Profi-Druckqualität.<br />

Der Juice Charger me 3 hat eine Front aus kratzfestem, von innen<br />

bedrucktem Acrylglas. Das Aussengehäuse ist stoss-, kratz- und<br />

abriebfest, resistent gegen Öle und Fette, schwer entflammbar und<br />

UV-beständig. Das zweiteilige Innengehäuse aus stabilem Polycarbonat<br />

ist dicht verschraubt. Dank des Mehrschichtsystems können<br />

Unternehmen den Juice Charger me 3 problemlos an ihre eigenen<br />

Gestaltungsrichtlinien anpassen. Die eingeklickte, austauschbare<br />

Frontblende ermöglicht individuelle Motive oder eigene Brandings.<br />

•<br />

Gezielte Aus- und Weiterbildung in der Movec Academy. Foto: Motiondata Vector<br />

Movec Academy <strong>–</strong> Jetzt Plätze sichern!<br />

pd. Nutzen Sie und Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bereits das<br />

komplette Potenzial Ihres Dealer Management Systems der Motiondata<br />

Vector Gruppe?<br />

Wenn nicht, dann sichern Sie sich einen der begehrten Plätze in der<br />

Movec Academy für die Movec-Webinare!<br />

Die Motiondata Vector Academy unterstützt Sie und Ihre Mitarbeitenden<br />

durch gezielte Aus- und Weiterbildung, um das Dealer<br />

Management System noch effektiver auszuschöpfen. Buchen Sie<br />

eines der Webinare und nutzen Sie das komplette Potenzial Ihrer IT-<br />

Lösung und gestalten Sie dadurch Ihre Prozesse effizienter.<br />

Die aktuellen Webinar-Themen rund um<br />

▪ Releases<br />

▪ Basisschulung für neue Mitarbeitende<br />

▪ spezielle Module wie Service, Teile- oder Fahrzeughandel<br />

▪ Datenselektion<br />

▪ Inventur<br />

sowie die dazugehörigen Termine für das erste Quartal <strong>2024</strong><br />

finden Sie auf der Homepage www.motiondata-vector.com/ch/<br />

services/movec-academy/.<br />

Bitte beachten Sie, dass Webinar-Termine quartalsweise aktualisiert<br />

werden <strong>–</strong> schauen Sie also regelmässig vorbei <strong>–</strong> es lohnt sich!<br />

•<br />

Die Juice Charger me 3 können personalisiert werden. Foto: Juice Technology<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Februar</strong> <strong>2024</strong> 77


PRODUKTE & DIENSTLEISTUNGEN<br />

Bezugsquellen<br />

Die Bezugsquellen präsentieren führende Zulieferbetriebe und ihre Dienstleistungen sowie Produkte fürs<br />

Autogewerbe. Crossmedial und übersichtlich nach Produktkategorien gegliedert <strong>–</strong> elfmal im Jahr im <strong>AUTOINSIDE</strong><br />

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78<br />

<strong>Februar</strong> <strong>2024</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Februar</strong> <strong>2024</strong> 79


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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Februar</strong> <strong>2024</strong> 81


VORSCHAU & IMPRESSUM<br />

DAS LESEN SIE IN DER NÄCHSTEN AUSGABE<br />

Die nächste <strong>Ausgabe</strong> erscheint am 1. März <strong>2024</strong> mit folgenden Schwerpunktthemen:<br />

Reifen & Räder<br />

Welche Trends erwarten uns<br />

im kommenden Sommer?<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> bietet die<br />

Informationen, damit die<br />

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Fokus Technik<br />

Die <strong>Ausgabe</strong> 3/24<br />

gibt einen Überblick<br />

über den aktuellen<br />

Stand der Technik bei<br />

Lenksystemen.<br />

Foto: Bosch<br />

Foto: Shutterstock<br />

Serie Elektromobilität<br />

Das <strong>AUTOINSIDE</strong> beleuchtet das<br />

Thema Ladeinfrastruktur aus verschiedenen<br />

Blickwinkeln. Zum<br />

Auftakt zeigen wir verschiedene<br />

Aspekte, die für Garagisten und<br />

Fahrzeugbesitzer wichtig sind.<br />

Das auflagenstärkste Branchenmagazin des Schweizer Autogewerbes<br />

96. Jahrgang. 11 <strong>Ausgabe</strong>n in deutscher und französischer Sprache.<br />

WEMF-beglaubigte Auflage per September 2023: 12 339 Exemplare, davon 9306 in Deutsch, 3033 in Französisch.<br />

Herausgeber<br />

Auto Gewerbe Verband Schweiz (AGVS)<br />

www.agvs-upsa.ch<br />

Verlag<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong><br />

Wölflistrasse 5, CH-3006 Bern<br />

Telefon: + 41 (0)31 307 15 15<br />

verlag@agvs-upsa.ch, www.autoinside.ch<br />

Administration und Aboverwaltung<br />

Jahresabonnement<br />

CHF 110.<strong>–</strong> inkl. MWST<br />

Einzelnummer<br />

CHF 11.<strong>–</strong> inkl. MWST<br />

Kontakt: Yves Schott<br />

Telefon: + 41 (0)31 307 15 43<br />

yves.schott@agvs-upsa.ch<br />

www.agvs-upsa.ch<br />

Jetzt abonnieren unter<br />

www.agvs-upsa.ch/abo<br />

Redaktion<br />

AGVS-Medien<br />

Flurstrasse 50, CH-8048 Zürich<br />

Telefon: + 41 (0)43 499 19 81<br />

newsdesk@agvs-upsa.ch<br />

Redaktionsteam<br />

Andy Maschek (ama, Redaktor Mobilität),<br />

Cynthia Mira (cym, Redaktorin Mobilität),<br />

Timothy Pfannkuchen (tpf, Leitender Redaktor<br />

Newsdesk), Ilir Pinto (ilp, Redaktor Mobilität),<br />

Sascha Rhyner (srh, Redaktor Mobilität),<br />

Andreas Senger (se, Spezialgebiet Technik),<br />

Jürg A. Stettler (jas, Leitender Redaktor Mobilität),<br />

Raoul Studer (rst, Spezialgebiet Politik).<br />

Weitere Mitarbeit<br />

Andreas Kohli<br />

Gestaltung<br />

Robert Knopf (Leiter Design & Produktion),<br />

Phutsadee Phoojaphon (Polygrafin).<br />

Vermarktung<br />

AGVS-Medien<br />

Flurstrasse 50, CH-8048 Zürich<br />

Kontakt: Giuseppina Spadola,<br />

Key Account Manager<br />

Telefon: + 41 (0)43 499 19 83<br />

Mobile: + 41 (0)79 588 92 11<br />

vermarktung@agvs-upsa.ch<br />

Gesamtverantwortung<br />

Redaktion und Vermarktung<br />

AGVS-Medien | Georg Gasser<br />

Flurstrasse 50, CH-8048 Zürich<br />

Telefon: + 41 (0)43 499 19 99<br />

ggasser@agvs-upsa.ch<br />

Bildnachweis<br />

Titelseite: AGVS-Medien/Peter Fuchs<br />

Druck / Versand<br />

Galledia Print AG<br />

Burgauerstrasse 50, CH-9230 Flawil<br />

www.galledia.ch<br />

Kontakt: Michael Rottmeier<br />

Telefon + 41 (0)58 344 97 44<br />

michael.rottmeier@galledia.ch<br />

Nachdruck oder Vervielfältigung von Artikeln<br />

auch auszugsweise nur mit Zustimmung<br />

der AGVS-Medien. Für unaufgefordert einge<br />

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<strong>Februar</strong> <strong>2024</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


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