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AUTOINSIDE Ausgabe 11 – November 2023

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AU S GA B E <strong>11</strong> <strong>–</strong> NOVEMBER <strong>2023</strong><br />

Auto Gewerbe Verband Schweiz (AGVS)<br />

Fachmagazin des Schweizer Autogewerbes<br />

Unbegrenzte Möglichkeiten<br />

So rollen Nutzfahrzeuge in die Zukunft<br />

Seiten 12 <strong>–</strong> 25<br />

Fokus Zusatzgeschäfte<br />

So sind Camper für<br />

Garagen eine lukrative<br />

Nische<br />

Seiten 30 <strong>–</strong> 31<br />

Fokus Technik<br />

Qual der Antriebswahl:<br />

Für Nutzfahrzeuge gibt es<br />

nicht die eine Lösung<br />

Seiten 46 <strong>–</strong> 48<br />

Bildung<br />

Lernende verwandeln<br />

einen SUV in einen<br />

karibischen Traum<br />

Seiten 68 <strong>–</strong> 69


Power für deine Werkstatt<br />

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Reifen erhältst<br />

du bei uns.<br />

derendinger.ch


<strong>November</strong> <strong>2023</strong><br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Ausgabe</strong> <strong>11</strong><br />

Inhaltsverzeichnis<br />

5 Vorwort<br />

Fokus Technik<br />

46 Die schwierige Wahl des Antriebs<br />

6 Kurz notiert<br />

Handel & Aftersales<br />

Tag der Schweizer Garagen<br />

8 Auto-Professorin Helena Wisbert<br />

über die Zukunft des Autos<br />

10 Abendprogramm mit Starbugs Comedy<br />

Fokus Nutzfahrzeuge<br />

12 Shell Starship 3.0 <strong>–</strong> ein imposanter<br />

Sattelzug auf Rekordjagd<br />

14 Iveco-Chef Riccardo Virga über<br />

Transport-CH, Carrosserie-CH und<br />

Aftermarket-CH<br />

16 Viele Höhepunkte am Branchentreffen<br />

18 Die neuesten elektrischen Achsantriebe<br />

für Nutzfahrzeuge von ZF<br />

20 Wie Cotra pro Jahr 180 000 Fahrzeuge<br />

transportiert<br />

22 Bosch: Zukunft mit Wasserstoff<br />

24 Fleetcare <strong>–</strong> ein integrales Tool für<br />

Reifen- und Flottenmanagement<br />

Fokus Zusatzgeschäfte<br />

26 Tankstellen sind auch in Zukunft gefragt<br />

29 Die richtige Wahl mit dem Oil-Finder<br />

30 Fahrzeugausrüstung für Camper<br />

<strong>–</strong> ein lukratives Zusatzgeschäft<br />

32 Ein Familienbetrieb mit Visionen<br />

34 Lohnender Einbau von Fahrwerken<br />

36 Ein Start-up expandiert aus einer<br />

Nische heraus<br />

38 Die Wichtigkeit des Aussendienstes<br />

40 Mit dem Flottengeschäft zum Erfolg<br />

50 Autonomes Fahren als Schwerpunkt<br />

der Mobilitätsarena<br />

54 Inspirierendes Transformationsforum<br />

für Betriebe aus dem Autogewerbe<br />

56 Weniger Fehler bei Fahrzeugwechseln<br />

dank digitaler Anbindung<br />

58 Eine 2021 lancierte Auktionsplattform<br />

für Eintauschfahrzeuge nimmt Fahrt auf<br />

Bildung<br />

62 Bachelorarbeit zeigt: Frauenförderung<br />

als Mittel gegen Fachkräftemangel<br />

64 Wichtige Erkenntnisse aus der Umfrage<br />

bei Lehrabgängerinnen und -abgängern<br />

66 AGVS-Team-Battle als Highlight der<br />

Berufs- und Ausbildungsmesse BAM<br />

67 Lehrabschlüsse der technischen<br />

Autoberufe mit hoher Erfolgsquote<br />

68 Emotionale Aufgabe: Lernende kreieren<br />

einen Traum-Cayenne<br />

70 AGVS Business Academy<br />

72 Regionale Veranstaltungen<br />

Politik & Recht<br />

74 Tipps zur Mehrwertsteuer-Erhöhung<br />

76 Garagenwelt<br />

78 Bezugsquellenverzeichnis<br />

82 Vorschau und Impressum<br />

Null<br />

Kompromisse<br />

Bosch Ersatzteile<br />

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Und damit auf erstklassige<br />

Qualität, auf die Sie sich<br />

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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>November</strong> <strong>2023</strong><br />

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um viel mehr geht als saubere Autos. Es geht um<br />

zufriedene Kunden, die immer wieder kommen.<br />

Um wirtschaftlichen Erfolg und Nachhaltigkeit.<br />

Mit einem Wort: Ihren Erfolg. kaercher.ch


VORWORT<br />

Die Schweiz wurde zurechtgerückt<br />

«In Zukunft dürfte es wieder<br />

einfacher sein, innovative,<br />

pragmatische und zielgerichtete<br />

Lösungen für unsere Branche<br />

zu finden.»<br />

Liebe Leserin, lieber Leser<br />

«Die Schweiz rückt nach rechts.» So tönte es am Wahltag in den<br />

Medien unisono. Man hätte besser geschrieben: «Die Schweiz wird<br />

zurechtgerückt.» Die Wählerinnen und Wähler haben die vernünftigen,<br />

lösungsorientierten Kräfte im Parlament klar gestärkt <strong>–</strong> und<br />

damit schlicht die Verhältnisse von vor 2019 wiederher gestellt.<br />

In diesem Sinne möchte ich mich bei allen Leserinnen und Lesern<br />

für ihre Unterstützung bedanken. Ich werde mich auch in Zukunft<br />

mit aller Kraft für ein innovatives Autogewerbe sowie eine vernünftige<br />

Mobilitätspolitik einsetzen.<br />

Wir bleiben dran <strong>–</strong> und halten Sie auf dem Laufenden.<br />

Dass die grünen und grünliberalen Parteien abgestraft wurden,<br />

ist für das Autogewerbe ein gutes Zeichen. Durch den stärkeren<br />

und dadurch geeinteren bürgerlichen Block dürfte es im Bundeshaus<br />

in Zukunft wieder einfacher sein, innovative, pragmatische<br />

und zielgerichtete Lösungen für unsere Branche zu finden <strong>–</strong> frei<br />

von Ideologie und ohne Scheuklappen. Natürlich werden wir aufgrund<br />

des Wahlresultats des Abstimmungssonntags nun nicht<br />

einfach so jeden Vorstoss durchbringen, und doch stehen die<br />

Vorzeichen für die kommende Legislatur deutlich besser.<br />

Herzliche Grüsse<br />

Thomas Hurter<br />

Zentralpräsident<br />

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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>November</strong> <strong>2023</strong> 5


KURZ NOTIERT<br />

Täglich aktuelle News:<br />

agvs-upsa.ch<br />

Ismail Dagli. Foto: Continental<br />

Enno Straten. Foto: Continental<br />

Auto AG importiert BYD-Nutzfahrzeuge aus China<br />

Ein Meilenstein für den führenden Nutzfahrzeughändler der Schweiz: Die<br />

Auto AG Truck in Rothenburg wird Importeur für mittelgrosse und schwere,<br />

elektrisch betriebene Nutzfahrzeuge des chinesischen Herstellers BYD.<br />

Die Schweiz ist eines der ersten Länder Westeuropas mit einem Importeur<br />

für die höchst erfolgreiche Marke. Die Vorverträge wurden bereits unterzeichnet,<br />

der offizielle Launch erfolgt am 8. <strong>November</strong> <strong>2023</strong> anlässlich<br />

der Transport-CH in Bern.<br />

Continental mit neuen Führungspersonen<br />

Ismail Dagli (48) hat per 1. Oktober <strong>2023</strong> die Leitung des Geschäftsfelds Autonomous<br />

Mobility bei Continental übernommen und folgt auf Frank Petznick.<br />

Dagli leitet seit Anfang 2022 das Geschäftsfeld Smart Mobility bei Continental.<br />

Der Informatiker promovierte zum Thema künstliche Assistenz im Bereich des<br />

autonomen Fahrens und startete seine Karriere 2005 als Entwicklungsingenieur<br />

für Fahrerassistenz- und aktive Sicherheitssysteme bei Daimler. 2008<br />

wechselte er zu Bosch und war dort in verschiedenen Führungspositionen in<br />

Deutschland und den USA beschäftigt. 2020 wechselte Dagli zu Continental<br />

und übernahm die Leitung der Forschung und Entwicklung der Geschäftseinheit<br />

Fahrerassistenzsysteme. Mit der Neuaufstellung des Unternehmensbereichs<br />

Automotive Anfang 2022 ging dieser Bereich in das Geschäftsfeld<br />

Autonomous Mobility über, dessen Leitung Dagli nun übernimmt. Zudem<br />

übernahm bei Continental Enno Straten (50) per 1. <strong>November</strong> <strong>2023</strong> die Leitung<br />

des Geschäftssegments Automotive Aftermarket, welches Ersatz- und<br />

Verschleissteile für den PW-Ersatzteilmarkt wie zum Beispiel Bremsen,<br />

Elektronikkomponenten, Servicegeräte oder Batterien umfasst.<br />

Maserati: Neuer Managing<br />

Director für die Region D-A-CH<br />

Die Unternehmenstätigkeit von<br />

Maserati in Deutschland, Österreich<br />

und der Schweiz wird ab sofort von<br />

Roland Staehler geleitet. Er betreut<br />

die Region von Deutschland aus und<br />

löst Domenico La Marte ab, der eine<br />

andere Aufgabe innerhalb des Unternehmens<br />

übernimmt. Staehler blickt<br />

auf eine internationale Karriere in der<br />

Autobranche von mehr als 20 Jahren<br />

Roland Staehler. Foto: Maserati<br />

in den Bereichen Vertrieb, Marketing,<br />

Kundenservice für Premium- und Luxusmarken in Europa sowie Südostasien<br />

zurück. Er bringt seine umfassende Erfahrung in Führungspositionen auf Ebene<br />

der Zentrale, des Importeurs und des Einzelhandels ein, um die Geschäftsentwicklung<br />

von Maserati in der Region weiter voranzutreiben.<br />

Neu bei Autolina <strong>–</strong> das Qualitätssiegel von Quality1 AG<br />

Partner-Garagen von Quality1 können jetzt auf Autolina das Qualitätssiegel<br />

von Quality 1 präsentieren, was höchste Qualitätsstandards für Fahrzeuggarantien<br />

und Dienstleistungen versichert. Das verleiht Garagen einen<br />

Wettbewerbsvorteil, signalisiert Vertrauen und Glaubwürdigkeit und zieht<br />

potenzielle Kunden an, um langfristige Geschäftsbeziehungen aufzubauen.<br />

Rafael Künzle PR-Manager<br />

bei Astara Ital Switzerland AG<br />

Rafael Künzle. Foto: Astara<br />

Rafael Künzle ist neu verantwortlich<br />

für die Planung und Umsetzung der<br />

PR-Kommunikationsstrategien aller<br />

Astara Ital-Marken. Der 41-Jährige<br />

bringt über zehn Jahre Erfahrung<br />

aus der Medien- und PR-Branche<br />

mit. Nach seinem Bachelor in<br />

Organisationskommunikation an der<br />

ZHAW war er Redaktor für mehrere<br />

Publikumszeitschriften sowie Fachund<br />

Branchenmagazine und in den<br />

letzten vier Jahren Chefredaktor<br />

eines bekannten Automobil- und<br />

Flottenmagazins. Unterstützt wird<br />

Rafael Künzle in seiner neuen Tätigkeit<br />

von Jonathan Rieder.<br />

Neuer Geschäftsführer für<br />

Clyde Mobility AG<br />

Fabrizio Tollin wird ab 1. Januar<br />

2024 die Geschäftsführung der<br />

Clyde Mobility AG übernehmen.<br />

Er verfügt über mehr als 20 Jahre<br />

Erfahrung in der Automobilbranche<br />

in verschiedenen Funktionen und<br />

Bereichen, darunter Import, Retail,<br />

Flottengeschäft und Fahrzeugleasing<br />

und -finanzierung. Aktuell<br />

ist er Director Brands New Car bei<br />

Amag Retail AG. Fabrizio Tollin<br />

wird als Geschäftsführer zusammen<br />

mit rund 30 Mitarbeitenden die<br />

kontinuierliche Weiterentwicklung<br />

von Clyde innerhalb Amag Energy<br />

& Mobility gestalten.<br />

Fabrizio Tollin. Foto: Amag<br />

HERZLICH WILLKOMMEN<br />

AUF DER ESA-PIAZZALPINA<br />

Eintauchen und die ESA-Welt erleben: Stand C001,<br />

Halle 7 an der aftermarket-CH <strong>2023</strong> in Bern.


KURZ NOTIERT<br />

Täglich aktuelle News:<br />

agvs-upsa.ch<br />

Ostschweizer geben Gas<br />

Die Greco Carrosserie + Autospritzwerk<br />

AG in Sirnach TG übernimmt<br />

mit ihrem Tochterunternehmen<br />

Carrosserie Plankl AG in Wittenbach<br />

SG per sofort den Exklusivvertrieb<br />

des Universal- und Montagerades<br />

«Variorota» von «Varromo»,<br />

das sich besonders fürs Rangieren<br />

von Personenwagen, Oldtimern und<br />

Anhängern in der Werkstatt eignet.<br />

Das Produkt ist als Lackierrad geeignet,<br />

um leichteren Zugang zu den<br />

Radkästen während des Lackiervorgangs<br />

zu erhalten. Ausserdem können<br />

damit sämtliche Reparaturen oder<br />

Arbeiten an der Carrosserie ungestört<br />

durchgeführt werden. Gleichzeitig<br />

schont es nicht nur die Originalbereifung<br />

des Kundenautos, sondern<br />

bewahrt auch die Werkstattausrüstung<br />

(Abschleppwagen, Anhänger,<br />

Auffahrrampen, Werkstattboden,<br />

Hebebühnen) vor Beschädigungen.<br />

Die erste GIMS in Qatar war gut bessucht. Foto: GIMS<br />

Geneva International Motor Show Qatar als Publikumsmagnet<br />

Die GIMS Qatar hat in Doha innert zehn Tagen 180 000 Besucherinnen<br />

und Besucher sowie mehr als 1000 Journalisten aus über 50 Ländern<br />

empfangen; die Ausstellung feierte so eine gelungene erst Auslandsveranstaltung.<br />

Saad Bin Ali Al Kharji, stellvertretender Vorsitzender von Qatar<br />

Tourism, sagte: «Wir freuen uns, dass wir eine der renommiertesten Ausstellungen<br />

der Automobilindustrie nach Qatar holen und die Fähigkeit Qatars<br />

zur Ausrichtung von Grossveranstaltungen unter Beweis stellen konnten.»<br />

Während die GIMS Qatar im <strong>November</strong> 2025 zurückkehrt, können sich Autofans<br />

aus der ganzen Welt auf die nächste GIMS freuen, die vom 26. Februar<br />

bis 3. März 2024 im Palexpo in Genf stattfinden wird.<br />

François Mohr wird neuer<br />

Sales Director bei Iveco<br />

Infolge der neuen Ausrichtung und<br />

Umstrukturierung der Verkaufsorganisation<br />

ernennt die Iveco<br />

(Schweiz) AG einen neuen Sales<br />

Director. François Mohr übernahm<br />

seit 1. <strong>November</strong> <strong>2023</strong> nicht<br />

nur die Verantwortung für den<br />

Verkauf, sondern auch für die Vertriebsstrategie.<br />

Er tritt die Nachfolge<br />

von Roland Schindelholz an,<br />

der intern per 2024 einen neuen<br />

Tätigkeitsbereich übernimmt.<br />

François Mohr. Foto: Iveco<br />

Neue AGVS-Mitglieder<br />

Der AGVS konnte im August fünf neue Mitglieder mit insgesamt<br />

39 Mitarbeitenden begrüssen. Wir heissen die neuen Mitgliederbetriebe<br />

herzlich willkommen.<br />

SAS zieht 2024 von Fribourg nach Bern<br />

Sektion beider Basel<br />

▪ Keigel AG, Liestal<br />

▪ Autoboro Cular, Reinach BL<br />

Sektion St. Gallen, Appenzell,<br />

Fürstentum Liechtenstein<br />

▪ Garage Steingruber GmbH,<br />

Walzenhausen<br />

Sektion Zürich<br />

▪ Autogarage L. Jaha GmbH,<br />

Bäretswil<br />

▪ Hedin Automotive Schweiz AG,<br />

Bachenbülach<br />

Zuletzt fand die SAS im Forum Fribourg statt. Foto: AGVS-Medien<br />

Die Swiss Automotive Show (SAS) bestätigte Anfang September ihre herausragende<br />

Stellung unter den Veranstaltungen für Unternehmen, die im Bereich<br />

der Fahrzeugwartung und -reparatur tätig sind. 5193 Besuchende pilgerten<br />

zum Forum Fribourg. Gegenüber den AGVS-Medien erläuterte Sébastien Moix,<br />

Marketing Director von Derendinger, im <strong>AUTOINSIDE</strong> vom Oktober: «Das Forum<br />

Fribourg ändert seine Strategie, was eine SAS im heutigen Rahmen verunmöglicht.»<br />

Und Karl Heusi, CEO Derendinger, erklärte: «Wir sind dran, einen geeigneten<br />

Ort zu finden.» Nun stehen Ort und Datum fest: Die Swiss Automotive<br />

Show zieht von Fribourg nach Bern und wird dort auf dem Messegelände der<br />

Bern Expo am 30. und 31. August 2024 attraktive Neuheiten aus den Bereichen<br />

Werkstattausrüstung und Diagnosegeräten und vieles mehr präsentieren.


TAG DER SCHWEIZER GARAGEN<br />

Tag der Schweizer Garagen 2024<br />

Auto wird zur Erweiterung des<br />

persönlichen Lebensraums<br />

Kaum jemand kennt die Tendenzen und Entwicklungen im internationalen Automobilmarkt so gut wie Helena<br />

Wisbert, Direktorin am CAR (Center for Automotive Research) und Professorin für Automobilwirtschaft an<br />

der Ostfalia-Hochschule in Wolfsburg. Im Interview verrät die Auto-Professorin, was die Teilnehmenden am<br />

«Tag der Schweizer Garagen» am 16. Januar 2024 erwarten dürfen, weshalb der Autobesitz wichtig bleibt und<br />

welcher Antrieb sich durchsetzen wird. Sascha Rhyner<br />

Helena Wisbert, was dürfen die Gäste im Kursaal von Ihnen erwarten?<br />

Helena Wisbert: Die Gäste erfahren, warum Innovationen der Schlüssel<br />

zum Erfolg von Unternehmen in dieser dynamischen Branche<br />

sind und erhalten vertiefte Einblicke in den globalen Innovationswettbewerb<br />

zwischen China, den USA und Europa. Der Vortrag wird<br />

die aktuellen Entwicklungen und wegweisenden Strategien beleuchten,<br />

die die Automobilindustrie prägen und welche Trends die Zukunft<br />

der Mobilität gestalten.<br />

Wie sieht die Zukunft des Automobils aus <strong>–</strong> gibt es überhaupt eine?<br />

Ja, die gibt es. Die Autos werden sich aber drastischer verändern als<br />

in den letzten 30 Jahren, da alternative Antriebe, die Digitalisierung<br />

des Fahrzeugs und das autonome Fahren ganz neue Aufbauarten und<br />

auch Fahrzeugkonzepte ermöglichen. Das Auto wird in Zukunft eine<br />

Erweiterung des persönlichen Lebensraums werden.<br />

Wie wird sich der motorisierte Individualverkehr entwickeln?<br />

Die Entwicklung wird je nach Region unterschiedlich sein. Die genaue<br />

Entwicklung hängt von vielen Faktoren ab, einschliesslich<br />

technologischen Fortschritts, Umweltauflagen und dem Verhalten<br />

der Verbraucher. Es ist wahrscheinlich, dass wir in den kommenden<br />

Jahren eine Mischung aus traditionellem und innovativem Individualverkehr<br />

erleben werden und dass Mobilitätsdienstleistung und<br />

Sharing-Konzepte in Grossstädten weiter zunehmen werden. Insbesondere<br />

in Metropolen wird die Etablierung eines leisen, emissionsfreien<br />

Individualverkehrs weiter voranschreiten.<br />

Seit einigen Jahren wird uns erzählt, dass der Besitz eines eigenen<br />

Fahrzeugs an Bedeutung verlieren wird. Die Sharing-Modelle<br />

haben sich aber nicht wie angekündigt durchgesetzt. Weshalb<br />

wird das mit Abo-Modellen anders?<br />

Die Vorhersagen über den Rückgang des eigenen Fahrzeugbesitzes<br />

und die Zunahme von Sharing-Modellen sind in der Tat getroffen<br />

worden. Sharing-Modelle kommen, allerdings vielleicht nicht in dem<br />

Tempo, das ursprünglich erwartet wurde. Menschen sind oft traditionell<br />

und gewohnt, ein eigenes Auto zu besitzen, und der Übergang<br />

zu neuen Modellen kann Zeit in Anspruch nehmen. In vielen Regionen<br />

sind Carsharing- und Ride-Sharing-Dienste noch nicht so weit<br />

verbreitet oder verfügbar, wie es erforderlich wäre, um den Besitz<br />

eines eigenen Fahrzeugs vollständig zu ersetzen. Carsharing-Modelle<br />

haben oft Einschränkungen in Bezug auf Fahrstrecken, Verfügbarkeit<br />

und Nutzungsdauer, was sie weniger attraktiv machen kann. Auch<br />

Abo-Modelle werden nicht notwendigerweise den eigenen Fahrzeugbesitz<br />

für jeden ersetzen. Sie bieten eine attraktive Alternative für<br />

Menschen, die die Flexibilität und Vielfalt schätzen und nicht an<br />

einen langfristigen Vertrag gebunden sein möchten.<br />

Auto-Abos sind bei Männern deutlich beliebter als bei Frauen.<br />

Gibt es einen Grund dafür?<br />

Stand heute gewichten Frauen den Besitz des eigenen Autos stärker als<br />

die Flexibilität, die mit einem Auto-Abo kommt. Darüber hinaus beträgt<br />

die durchschnittliche Haltedauer eines Fahrzeugs bei Frauen im<br />

Schnitt fünf Jahre. Auf diese lange Zeit sind Auto-Abos nicht ausgelegt.<br />

Einer der Megatrends ist autonomes Fahren: Wie nah ist das<br />

schon oder vielleicht auch wie weit entfernt ist es noch?<br />

Das autonome Fahren der Stufe 3 ist heute schon auf der Strasse. Einige<br />

Anbieter ermöglichen es so, den Fahrerinnen und Fahrern zeitweise<br />

dem Auto die Kontrolle zu überlassen. Das Auto wird dann zeitweise<br />

komplett per Computer gesteuert. Der Kunde kann Hände und Aufmerksamkeit<br />

wegnehmen und darf Videos schauen oder E-Mails beantworten.<br />

Die Funktion ist allerdings auf bestimmte Verkehrssituationen<br />

begrenzt und je nach Land auf ein Tempo unter 60 km/h. In China und<br />

den USA fahren bereits autonome Fahrdienstflotten als Pilotprojekte.<br />

Können die Erkenntnisse aus Deutschland mit seinen Grossstädten<br />

auf die eher ländliche Schweiz mit einem im Vergleich<br />

höheren Wohlstand übertragen werden?<br />

Auto-Abos werden stärker im urbanen Raum angenommen, in den<br />

ländlichen Regionen dominiert der Besitz des Autos nach wie vor.<br />

Weshalb halten Sie E-Fuels und Verbrenner-Nostalgie für den<br />

falschen Ansatz?<br />

Das Festhalten an der Verbrennertechnologie bremst den Wandel<br />

Richtung CO 2 -neutraler Individualmobilität. Und es birgt das Risiko,<br />

8<br />

<strong>November</strong> <strong>2023</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


TAG DER SCHWEIZER GARAGEN<br />

«Frauen gewichten den Besitz des eigenen<br />

Autos stärker als die Flexibilität, die mit<br />

einem Auto-Abo kommt»<br />

Helena Wisbert, Key Note Speakerin «Tag der Schweiz Garagen»<br />

dass die europäische Automobilindustrie bei alternativen Antriebsformen<br />

den Anschluss verliert. In der EU und in China ist bereits ein<br />

Ausstiegsdatum aus der konventionellen Verbrennertechnologie festgelegt.<br />

Da China der weltgrösste Automobilmarkt ist, wird die Entwicklung<br />

dort oft als Richtung für den gesamten Automobilmarkt<br />

gesehen. Die Diskussion um E-Fuels im PW-Bereich erweckt<br />

den Eindruck, als ob E-Fuels gerade neu erfunden<br />

wurden. Dabei wird daran bereits genauso lange<br />

geforscht wie an der Elektrifizierung des Antriebsstrangs,<br />

aber im Gegensatz dazu nicht mit dem Ergebnis<br />

der notwendigen Marktreife für den Massenmarkt.<br />

Welche Entwicklung sehen Sie im Nutzfahrzeugbereich,<br />

vor allem im Fernverkehr? Wird<br />

sich hier auch der elektrische Antrieb durchsetzen<br />

oder wird es Alternativen geben?<br />

Im Nutzfahrzeugbereich werden wir unterschiedliche<br />

Antriebslösungen je nach Einsatzsituation<br />

sehen. Neben E-LKW und E-<br />

Bussen wird die Wasserstofftechnologie<br />

für weite Strecken und schwere Zuglast<br />

entwickelt.<br />

•<br />

Weitere Infos<br />

Helena Wisbert gibt von der ARD-Tagesschau<br />

über das SRF bis zur «New York Times» spannende<br />

Einblicke in aktuelle Themen der laufenden<br />

Mobilitätswende. Foto: Sascha Dressler<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>November</strong> <strong>2023</strong> 9


TAG DER SCHWEIZER GARAGEN<br />

Dîner des garagistes<br />

Ohne Worte …<br />

Sie feiern Erfolge von New York bis Tokio und kommen aus dem Berner<br />

Seeland <strong>–</strong> und vor allem überzeugen sie ihr Publikum ohne Worte. Wer<br />

Starbugs Comedy noch nie gesehen hat, sollte das «Dîner des garagistes»<br />

am 16. Januar 2024 im Kursaal Bern auf keinen Fall verpassen. Sascha Rhyner<br />

Sorgen für ordentlich Spektakel<br />

auf der Bühne: Starbugs Comedy.<br />

Foto: Starbugs Comedy<br />

Drei Männer, verblüffende Effekte und<br />

Requisiten genügen, um das Publikum<br />

in einem begeisternden, minutiös getakteten<br />

Spektakel mitzureissen. Wie sich das anfühlt:<br />

phänomenal. Pausenlos geht etwas in die<br />

Hose, aber nie so, wie man es erwartet. Wenn<br />

man glaubt, der Schuss sei draussen, erwischt<br />

einen hinterher kalt der Knall.<br />

1999 gegründet, haben sich Starbugs Comedy<br />

mit einer einzigartigen Mischung aus Tanz,<br />

Akrobatik und Comedy in die Herzen des<br />

Publikums gespielt. Auftritte in über 30 Ländern,<br />

eine Tournee mit dem Circus Knie (2010),<br />

mehr als zwanzig TV-Shows und unzählige<br />

Preise sprechen für sich. Am internationalen<br />

Festival von Monte Carlo wurden die drei Berner<br />

Seeländer Fabian Berger, Martin Burtscher<br />

und Wassilis Reigel bereits viermal von Fürst<br />

Albert und Prinzessin Stephanie ausgezeichnet.<br />

Seit 2014 Touren sie erfolgreich mit ihren<br />

abendfüllenden Shows «Crash Boom Bang»<br />

respektive seit 2018 auch mit «Jump!». Im<br />

Rahmen des «Dîner des garagistes» präsentiert<br />

Starbugs Comedy einen kurzen Einblick<br />

in die unterhaltsame Mischung aus Slapstick-<br />

Humor, akrobatischen Einlagen und skurrilen<br />

Charakteren.<br />

Im sprunghaften Auf und Ab spulen die drei<br />

Starbugs das Leben virtuos rückwärts und<br />

vorwärts <strong>–</strong> mal in Zeitlupe, mal im Zeitraffer.<br />

Sympathisch augenzwinkernd flirten sie<br />

mit dem Publikum, während sie sich selbst<br />

überlisten.<br />

•<br />

Weitere Infos unter:<br />

starbugs-comedy.ch<br />

10<br />

<strong>November</strong> <strong>2023</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


SPONSORED CONTENT<br />

Publireportage<br />

Involve <strong>–</strong> Die Schweizer App für Mitarbeitende. Dank kurzen Kommunikationswegen,<br />

einfacher Bedienung und durch das aktive Involvieren der Mitarbeitenden bietet die<br />

Lösung von Involve einen echten Mehrwert.<br />

Einfach intern kommunizieren<br />

Im Interview<br />

Kevin von Känel, Mitinhaber,<br />

Personalleiter & Mitglied der<br />

­Geschäftsleitung­im­Autohausvon<br />

Känel AG<br />

Die Schweizer<br />

Mitarbeitenden-<br />

App im Einsatz<br />

im Autohaus von<br />

Känel AG<br />

Wissen­ und­ Verstehen­ was­ läuft­ und­ beiausgewählten<br />

Themen auch selbst etwas<br />

beitragen dürfen: Eine aktive und involvierende<br />

Kommunikation ist der Schlüssel<br />

für­ eine­ hohe­ Identifikation­ der­ Mitarbeitenden<br />

mit ihrem Arbeitgeber. Das Unternehmen­<br />

profitiert­ von­ einem­ hohen­ Engagement<br />

der Mitarbeitenden und einer<br />

tieferen Fluktuation. Es resultieren relevante<br />

Kosteneinsparungen sowie eine vorteilhafte­Position­im­anspruchsvollen­Arbeitsmarkt.<br />

Die Schweizer Mitarbeitenden-App von Involve<br />

ist in Unternehmen der zentrale Ort<br />

für die interne Kommunikation. Die App<br />

bietet Funktionen wie News-Kanäle, Chats,<br />

Umfragen, Formulare, eine Dokumentablage<br />

sowie eine Übersetzungsfunktion für<br />

fremdsprachige Mitarbeitende. Ausserdem<br />

ist für die Teilnahme an der internen Kommunikation<br />

weder eine Mail-Adresse noch<br />

Involve AG<br />

Sursee • Dübendorf • Murten<br />

041 462 91 00<br />

info@involve.ch<br />

www.involve.ch<br />

eine Handy-Nummer notwendig. Die Mitarbeitenden-App<br />

besticht insbesondere<br />

durch ihre hohe Benutzerfreundlichkeit<br />

und das attraktive Design.<br />

Die Einführung der Mitarbeitenden-App<br />

ist kein zeitaufwändiges IT-Projekt. Im<br />

Gegenteil: die App ist schon nach wenigen<br />

Wochen produktiv im Einsatz. Die Involve<br />

legt dabei viel Wert auf eine wertschätzende<br />

und enge Zusammenarbeit. Die<br />

Unternehmen werden vom ersten Kontakt<br />

bis zur erfolgreichen Implementierung<br />

von einer Ansprechperson begleitet und<br />

unterstützt.<br />

Bereits unzählige Schweizer Firmen sind<br />

vom Mehrwert der Schweizer Mitarbeitenden-App<br />

überzeugt und nutzen sie, um<br />

ihre Mitarbeitenden zu informieren, involvieren<br />

und begeistern. Ein Test-Zugang<br />

zur Mitarbeitenden-App von Involve kann<br />

unverbindlich unter involve.ch/app-testen<br />

angefordert werden.<br />

Die App von Involve funktioniert auf Smartphones,<br />

Tablets und PC gleichermassen.<br />

Sie nutzen die App seit 2022. Was<br />

hat sich seit der Einführung verändert?<br />

Vor der App haben wir sehr klassisch<br />

kommuniziert. Wir hatten<br />

Sitzungsstrukturen, die manchmal­nicht­ganz­so­effizient­warenund<br />

es war auch nicht gewährleistet,<br />

dass die Informationen<br />

alle Mitarbeitenden erreichen.<br />

Was gefällt Ihnen an der App<br />

besonders?<br />

Wir sind seit der Einführung der<br />

App im Stande, dass alle Mitarbeitenden<br />

auf Knopfdruck im<br />

ganzen Betrieb Wissen und Informationen<br />

weitergeben können.<br />

Wir haben mit der App ausserdem<br />

ein betriebsinternes Social<br />

Media zur Verfügung. Von Geburtstagswünschen<br />

bis zu Grill-<br />

Events haben wir dort alles. Es ist<br />

eine ganz tolle Sache.<br />

Wie beurteilen Sie die Zusammenarbeit<br />

mit Involve?<br />

Die Zusammenarbeit mit der Firma­<br />

Involve­ finde­ ich­ genial.­ Der­<br />

Teamspirit der Firma hat uns als<br />

Autohaus massiv überzeugt. Die<br />

Zusammenarbeit mit Involve<br />

macht Spass und ist genial.<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>November</strong> <strong>2023</strong> <strong>11</strong>


FOKUS NUTZFAHRZEUGE FOKUS<br />

Shell Starship 3.0 auf Rekordjagd<br />

Mit Vollgas in die Zukunft<br />

Mit einem futuristischen und auf Effizienz getrimmten Truck zeigte Shell zwischen 2018 und 2022 bereits einmal,<br />

wie sparsam ein LKW unterwegs sein kann. Die Politik dreht weiter an der CO 2 -Emissionsschraube, daher<br />

schickt der Energieriese den imposanten Sattelzug mit neustem Antrieb erneut auf Rekordjagd. Jürg A. Stettler<br />

Allein in Europa entfällt ein Viertel der CO 2 -Emissionen aus dem<br />

Strassenverkehr auf den Schwerlastsektor. Und wie beim motorisierten<br />

Individualverkehr sind die Fahrzeughersteller, aber auch der<br />

Transport- und Logistiksektor insgesamt seit Jahren bemüht, die Emissionen<br />

zu reduzieren. Gegenüber einem Diesel-LKW von 1980 konnte<br />

bis heute gemäss Frost & Sullivan Analysis bereits eine 60- fache Emissionsreduktion<br />

erzielt werden. Eine neue Studie von Forschenden der<br />

Ostschweizer Fachhochschule (OST) und ihren europäischen Kollegen<br />

zeigt nun, dass die europäische LKW-Flotte bis 2030 mindestens zu<br />

37 Prozent von erneuerbaren Energien angetrieben werden muss, um<br />

die gewünschten Reduktionsziele zu erreichen. Die Experten schauten<br />

sich dabei bewusst die ganze Bandbreite der Antriebe an. Sie untersuchten<br />

batteriebetriebene Elektrofahrzeuge (BEV), wasserstoffbetriebene<br />

Brennstoffzellen-Elektrofahrzeuge (H 2 , FCEV) genauso wie Fahrzeuge<br />

mit Verbrennungsmotoren (ICE), die mit erneuerbarem Methan<br />

(CH 4 , Biogas und synthetisches Methan) oder den erneuerbaren Flüssigtreibstoffen<br />

E-Diesel und HVO betrieben werden.<br />

EU verschärft Emissionsnormen weiter<br />

Bemerkenswert: Bereits neue Dieselfahrzeuge können bei schrittweiser<br />

Anwendung eine beträchtliche Verringerung der Treibhausgasemissionen<br />

bis 2030 bewirken, selbst wenn dies nicht ausreicht,<br />

um das gesetzte Ziel der Politik zu erreichen. Die wichtigsten Empfehlungen<br />

der Wissenschaftler: strenge und faire Vorschriften, damit<br />

alle erneuerbaren Technologien zur CO 2 -Reduktion beitragen können.<br />

Zudem solle ein Greenwashing unmöglich gemacht werden. Und sie<br />

plädieren dafür, dass bei den Emissionszielen für den Schwerverkehr<br />

künftig zumindest Well-to-Wheel-Ansätze (Von der Förderung über<br />

die Herstellung des Treibstoffs bis zur Nutzung im Fahrbetrieb) genutzt<br />

werden. Dafür hatte der EU-Rat noch kein Gehör, Mitte Oktober<br />

gab er bekannt, dass die CO 2 -Emissionsnormen nun definitiv auch<br />

für die schweren Nutzfahrzeuge verschärft werden. Mit dem verabschiedeten<br />

EU-Vorschlag unterliegen nun beinahe alle neuen schweren<br />

Nutzfahrzeuge mit zertifizierten CO 2 -Emissionen <strong>–</strong> kleinere LKW,<br />

Stadtbusse, Reisebusse und Anhänger <strong>–</strong> den Emissionsreduktionszielvorgaben.<br />

Sharship auf Sparmission<br />

Wie man CO 2 -Emissionen mit aktueller Technologie massiv senken<br />

kann, zeigt fast gleichzeitig im Land der unbegrenzten Möglichkeiten<br />

und der unendlichen langen Highways ausgerechnet ein Energieund<br />

Erdölriese. Shell schickt den futuristischen, knallig orange-gelben<br />

Starship-Truck wieder auf Sparfahrt. Der Truck der Zukunft kombiniert<br />

dabei unter anderem das für seine Klasse aerodynamischste<br />

Führerhaus mit einem topmodernen Auflieger und Bridgestone-Reifen<br />

mit geringem Rollwiderstand. Beim Starship 3.0 wurde zudem die Verkleidung<br />

der «Anhängerlücke» komplett neu gestaltet. Das Oberteil<br />

fungiert jetzt als Kappe, die bei voller Entfaltung beide Seiten verriegelt<br />

und so für eine ideale Aerodynamik sorgt. Der effiziente Antriebsstrang<br />

stammt wie bei ersten Rekordjagden vor über fünf Jahren<br />

von Motorenspezialist Cummins, ist dieses Mal aber nicht etwa ein<br />

Diesel, sondern ein CNG-Antrieb. Denn Gas-LKW stossen gegenüber<br />

vergleichbaren Diesel-Trucks per se bis zu 35 Prozent weniger CO 2<br />

aus. Sind sie mit Biogas unterwegs, fahren sie sogar nahezu CO 2 -neutral.<br />

Zudem kommen Rotella-Motorenöle mit niedriger Viskosität zum<br />

Einsatz, die von Shell speziell für CNG-Motoren entwickelt wurden.<br />

Selda Gunsel, Präsidentin von Shell Global Solutions, erläutert: «Dieser<br />

Truck zeigt auf beeindruckende Weise, wie verschiedene Innovationen<br />

aus all unseren Geschäftsbereichen zusammenwirken können,<br />

um den Weg zur Dekarbonisierung zu beschleunigen.»<br />

Der feuerrote X15N-Grosskolben-CNG-Motor von Cummins, der weniger<br />

wiegt als seine Dieselpendants, liefert bis zu 500 PS und erfüllt<br />

die strengen EPA- und CARB-Emissionsvorschriften für 2024 und 2027<br />

bereits heute. Die CNG-Tanks fassen rund 340 kg Biogas, was etwa<br />

120 US-Gallonen Diesel entspricht. «Die verbesserte Versorgung mit<br />

erneuerbarem CNG und das grössere Angebot an öffentlichen CNG-<br />

Tankstellen amerikaweit hilft Langstreckenflotten, die ökologischen,<br />

wirtschaftlichen und betrieblichen Vorteile dieser Technologie zu erkennen»,<br />

ergänzt Puneet Jhawar, General Manager Global Spark Ignited<br />

Business bei Cummins.<br />

12<br />

<strong>November</strong> <strong>2023</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


FOKUS NUTZFAHRZEUGE<br />

Motorenspezialist Cummins ist bewusst<br />

technologieoffen aufgestellt, darum kann<br />

die neue Grosskolbenmotoren-Generation<br />

neben Diesel und Biogas auch Wasserstoff<br />

verbrennen. Foto: Cummins<br />

Erste massive Effizienzsteigerungen<br />

Auf seiner ersten Demonstrationsfahrt an der US-Westküste sammelte<br />

das Shell Starship 3.0 mit einem voll beladenen Anhänger auf einer<br />

840 Meilen langen Schleife durch Kalifornien wichtige Leistungsdaten.<br />

Das Resultat: Gegenüber einem durchschnittlichen US-Diesel-LKW<br />

schafft der Zukunfts-Truck eine 2,542-mal bessere Frachttonneneffizienz<br />

auf der Basis von Tonnenmeilen pro Gallone und eine 3,23-mal<br />

bessere Frachttonneneffizienz auf der Basis von Tonnenmeilen pro Kilo<br />

ausgestossenem CO 2 . Vielversprechende Werte, die nun auf weiteren<br />

Demonstrationsfahrten und Einsätzen quer durch die ganze USA verifiziert<br />

und weiter verbessert werden sollen.<br />

«Shell Starship ist ein Beispiel dafür, wie die Zusammenarbeit in der<br />

Branche den Weg zu nachhaltigeren Lösungen ebnen kann», ergänzt<br />

Tom Mueller, General Manager von Shell Commercial Road Transport<br />

Lubricants, stolz. Der US-Truck zeigt auch, wie mehrere innovative,<br />

technologieoffene Lösungen und branchenübergreifende Kooperationen<br />

helfen, ein gemeinsames Ziel zu erreichen. Shell und Cummins<br />

geht es mit dem Einsatz des X15N-Grosskolben-CNG-Motor keinesfalls<br />

darum, diesen Antrieb als alleinige Zukunftslösung zu propagieren,<br />

sondern nur deren Einsatzmöglichkeiten aufzuzeigen. Denn der Motorenspezialist<br />

Cummins hat extra eine treibstoffunabhängige Plattform<br />

mit 15 und 10 Litern Hubraum entwickelt, die sowohl für Wasserstoff<br />

mit Direkteinspritzung und Magerverbrennung, oder eben auch Biogas<br />

und weiterhin Diesel geeignet ist. Die Industrie gibt für eine möglichst<br />

tiefe CO 2 -Werte also weiter Vollgas <strong>–</strong> egal, mit welchem Treibstoff!.<br />

•<br />

Mit dem futuristischen, knallig orange-gelben<br />

Starship-Truck 3.0 mit seinem CNG-Antrieb geht<br />

Shell in Amerika aktuell wieder auf Sparfahrt.<br />

Foto: Shell<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>November</strong> <strong>2023</strong> 13


FOKUS NUTZFAHRZEUGE FOKUS<br />

Iveco-Chef über Transport-CH, Carrosserie-CH und Aftermarket-CH<br />

Im Zeichen der Zukunft<br />

Seit März lenkt Riccardo Virga als Managing Director die Geschicke der Iveco (Schweiz) AG. Wir sprechen<br />

mit dem gelernten Automobil-Mechaniker mit Weiterbildungen und Master in Business Engineering,<br />

worauf sich der 46-Jährige am grossen Branchentreffpunkt freut, was Garagisten dort entdecken können<br />

und was die italienische Marke an Alternativantrieben zeigt. Jürg A. Stettler<br />

Warum sollen ausser jenen, die sich<br />

mit Nutzfahrzeugen befassen, auch alle<br />

Garagistinnen und Garagisten vom<br />

8. bis <strong>11</strong>. <strong>November</strong> <strong>2023</strong> zur Transport-CH,<br />

Carrosserie-CH und Aftermarket-CH nach<br />

Bern kommen?<br />

Riccardo Virga: Weil man hier einen Vorgeschmack<br />

erhält, was in den nächsten 24 Monaten<br />

passiert. Das Umfeld und die Entwicklung<br />

in unserer Branche haben sich in den<br />

letzten Jahren stark verändert. Diese Messe<br />

ist ein Feuerwerk an Innovationen, welche die<br />

Entscheidungsgrundlagen des Zielpublikums<br />

wesentlich beeinfl ssen.<br />

Wieso sollten wir unbedingt den<br />

Iveco-Stand besuchen?<br />

Iveco stellt im Zeichen der Zukunft aus. Dieses<br />

Jahr bringen wir nebst grosser «Italianità»<br />

beim Essen und Trinken auch Schweizer<br />

Ingenieurskunst aus Arbon auf den Stand!<br />

Unsere Kompetenz im Fahrzeugbau und elektrischem<br />

Antrieb ist ebenfalls vertreten.<br />

Sie führen seit März als Managing Director<br />

die Schweizer Geschicke von Iveco.<br />

Wie haben Sie sich nach dem Abstecher<br />

zu einem der schwedischen Wettbewerber<br />

wieder eingelebt?<br />

Sehr gut <strong>–</strong> es fühlt sich gut und richtig an,<br />

wieder bei Iveco zu sein. Die Pandemiejahre<br />

haben in der Organisation zwar ihre Spuren<br />

hinterlassen, dennoch sind Freude und Leidenschaft<br />

für die Marke bei den Mitarbeitenden<br />

nach wie vor ungebrochen. Wir haben<br />

ein grossartiges Team!<br />

Wie richtigen Sie Iveco Schweiz auf<br />

Herausforderungen und Transformationen<br />

am Markt, aber auch innerhalb der<br />

Iveco-Gruppe aus?<br />

Iveco ist vor allem im Bereich der schweren<br />

Nutzfahrzeuge neu zu positionieren. Dies wird<br />

uns mit der neuen Generation und einer Reorganisation<br />

in der Verkaufsabteilung gelingen.<br />

Viel Überzeugungs- und Vertrauensarbeit<br />

ist notwendig, damit die technologischen<br />

Neuerungen, welche wegweisend in den Bereichen<br />

der Vernetzung, des Verbrauchs sowie<br />

des aktiven Komforts für die Fahrer sind, getestet<br />

und akzeptiert werden.<br />

«Iveco ist vor allem im<br />

Bereich der schweren<br />

Nutzfahrzeuge neu zu<br />

positionieren.»<br />

Riccardo Virga,<br />

Managing Director Iveco (Schweiz) AG<br />

Aktuell bauen Sie gerade eine neue Filiale<br />

in Eclépens VD. Läuft dort alles nach Plan?<br />

Iveco hat in der Westschweiz seit Beginn eine<br />

sehr gute Ausgangslage. Es ist nun an der Zeit,<br />

sich der Moderne und den neuen Produkten<br />

und deren Bedürfnissen wie beispielsweise<br />

Service, Wartung, Telematik etc. anzupassen<br />

und die Infrastruktur dafür zu modernisieren.<br />

Alles läuft nach Plan, und die Filiale wird im<br />

ersten Halbjahr 2024 bereits eröffnet. Eclépens<br />

wird im Zeichen der derzeitigen Mobilität<br />

ein wichtiger Standort für unsere Kunden<br />

und Interessenten werden. Wir verfügen über<br />

die neusten Einrichtungen sowie elektrische<br />

Lademöglichkeiten mit 350 kW.<br />

Im Frühling haben Sie die erste öffentliche<br />

LNG-Tankstelle der Schweiz auf dem<br />

Areal der Iveco-Filiale in Muttenz BL<br />

eröffnet. Wie läuft der Betrieb?<br />

Erfreulich gut <strong>–</strong> aufgrund der grossen Nachfrage<br />

durften wir bereits auf eine grössere<br />

Tankanlage wechseln. Der grosse Fuhrpark<br />

im Ausland mit über 55000 Gas-Fahrzeugen<br />

allein von Iveco und unser strategischer Standort<br />

in Muttenz haben die Grundlage für diesen<br />

Entscheid gelegt. Aktuell beobachten wir<br />

die politische Entwicklung in der Schweiz.<br />

Abhängig davon treffen wir unsere Entscheidung,<br />

ob wir den LNG-Infrastrukturausbau<br />

weiter vorantreiben.<br />

Die LNG-Technologie sei eines der<br />

strategischen Geschäftsfelder für die<br />

Zukunft, sagten Sie bei der Einweihung.<br />

Auf welche alternativen Antriebe setzen<br />

Sie bei Iveco noch <strong>–</strong> und warum?<br />

Die Gas-Technologie ist und bleibt ein wichtiges,<br />

strategisches Geschäftsfeld für Iveco.<br />

Selbstverständlich gehört die batterieelektrische<br />

Kompetenz ebenfalls zu unseren Stärken.<br />

Dafür haben wir ein breites Knowhow<br />

im Bereich Batterien und E-Motoren aufgebaut.<br />

Unsere FPT-Motorenforschung in Arbon<br />

ist da vorne mit dabei. Und im Bereich<br />

der Brennstoffzellen fahren wir bereits im<br />

Jahr 2024 auf Schweizer Strassen.<br />

Früher war Iveco ein Nutzfahrzeughersteller<br />

und -importeur, heute werden<br />

Sie zunehmend zum Dienstleister. Wie<br />

läuft diese Transformation, und welche<br />

Geschäftsfelder wollen Sie noch erobern?<br />

Ein Dienstleister sollte die Bedürfnisse der<br />

Kunden verstehen und ihnen ihre Sorgen abnehmen.<br />

Die spezifischen Bedürfnisse dazu<br />

haben wir aufgenommen. Die Erkenntnisse<br />

daraus sind, dass wir an zwei wichtigen Projekten<br />

der flexiblen Mobilität arbeiten, welche<br />

in naher Zukunft Einzug halten und die<br />

Kostensenkung für unsere Kunden zum Ziel<br />

haben.<br />

Für einen Full-Range-Anbieter von<br />

3,5 bis 80 Tonnen ist die von der Politik<br />

angestrebte Energiewende eine riesige<br />

Herausforderung. Passen die Rahmenbedingungen,<br />

oder was müsste man noch<br />

ändern, damit die Wende im Schwerverkehr<br />

zu schaffen ist?<br />

Wir sind gut aufgestellt und werden dank<br />

einer erweiterten Produktepalette in naher<br />

14<br />

<strong>November</strong> <strong>2023</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


FOKUS NUTZFAHRZEUGE<br />

Zukunft noch besser auf die Herausforderungen<br />

der Nachhaltigkeit eingehen können.<br />

Dabei spielen nicht nur unsere Produkte eine<br />

Rolle, sondern auch die Ladeinfrastruktur auf<br />

Schweizer Strassen. Da gilt es, genauso gut zu<br />

planen und die Anforderungen umzusetzen.<br />

Denn nebst der Möglichkeit, im eigenen Areal<br />

zu laden, benötigen unsere Kunden auch flexible<br />

Opportunitäten für eine Reichweitenverlängerung<br />

oder Mittagspausenüberbrückung.<br />

Aus dem einstigen Joint Venture namens<br />

Nikola Iveco Europe ist nun die Evco <strong>–</strong><br />

die Electric Vehicles Company <strong>–</strong> geworden.<br />

Wann sehen wir erste Modelle auf<br />

Schweizer Strassen?<br />

Ein Vorgeschmack davon ist bereits an unserem<br />

Stand vertreten. Erste Testfahrten mit<br />

einer batterieelektrischen Reichweite von<br />

nota bene über 500 Kilometer können bereits<br />

Anfangs 2024 gebucht werden. Unsere Fuel-<br />

Cell-Version wird ebenfalls auf den Schweizer<br />

Strassen rollen.<br />

Ist Ihr Netz und vor allem die Infrastruktur<br />

hierzulande schon reif für Elektro-LKW?<br />

Im Bereich der leichten Nutzfahrzeuge, insbesondere<br />

dem eDaily, ist das Händlernetz bereit.<br />

Bei der schweren Baureihe laufen aktuell<br />

die Schulungen und der Bau von Ladeinfrastruktur<br />

auf Hochtouren.<br />

Zum Schluss: Auf was freuen Sie sich an<br />

Transport-CH, Carrosserie-CH und Aftermarket-CH<br />

am meisten?<br />

Ich freue mich auf die persönliche Begegnung<br />

mit unseren Kunden, Partnern und Branchenkollegen.<br />

•<br />

Weitere Infos unter:<br />

iveco.ch<br />

transport-ch.com<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>November</strong> <strong>2023</strong> 15


FOKUS NUTZFAHRZEUGE FOKUS<br />

Daimler Truck<br />

Schweiz AG<br />

gibt einen<br />

Einblick in die<br />

elektrische<br />

Zukunft.<br />

250 Aussteller präsentieren 800 Marken<br />

Eine Messe <strong>–</strong> zahlreiche Höhepunkte<br />

Transport-CH, Carrosserie-CH und Aftermarket-CH <strong>–</strong> vom 8. bis <strong>11</strong>. <strong>November</strong> findet auf dem Bernexpo-<br />

Gelände in Bern ein weiteres Messe-Highlight statt. Es sind Tage, die sich Vertreterinnen und Vertreter aus der<br />

Schweizer Autobranche in der Agenda jeweils fett markieren und nicht entgehen lassen. Andy Maschek<br />

Mehr als 250 Aussteller, die in zehn Hallen und auf dem Freigelände<br />

auf über 60 000 Quadratmetern über 800 Marken präsentieren:<br />

Der 12. Schweizer Nutzfahrzeugsalon Transport-CH, der<br />

2. Schweizer Automobil-Aftermarket-Salon Aftermarket-CH sowie<br />

der 1. Schweizer Carrosserie-Salon Carrosserie-CH dürfen zurecht als<br />

Leistungsshow der Mobilitätsbranche sowie der Strassentransportund<br />

Automobilbranche bezeichnet werden. Dies zeigt auch die Resonanz:<br />

Über 30 000 Besucherinnen und Besucher werden an den vier<br />

Tagen in Bern erwartet und mit vielen News und Informationen aus<br />

der Branche Transport/Nutzfahrzeug, Garage/Werkstatt, Aftermarket<br />

und Carrosserie sowie mit «Side-Events» und hochkarätigen Fachveranstaltungen<br />

verwöhnt. Nicht umsonst lautet der gemeinsame Slogan:<br />

«DER Branchentreffpunkt». Und es ist ein Treffpunkt mit einem<br />

Hauch Gemütlichkeit <strong>–</strong> u.a. mit dem Chalet Fribourgeois.<br />

dem Schweizer Markt auf den Leib geschnitten: das einzigartige, vollelektrische<br />

Milchsammelfahrzeug. Die ersten Fahrzeuge sammeln seit<br />

September lautlos und emissionsfrei in den Bergen die frische Schweizer<br />

Bergmilch ein, aktuell im Tageseinsatz mit 330 Kilometern Fahrdistanz.<br />

Dekarbonisierung beschleunigen<br />

Renault Trucks präsentiert in der Halle 2.2/B006 als Schweizer Premiere<br />

die komplette E-Tech-Baureihe. Renault Trucks hat sich verpflichtet, die<br />

Dekarbonisierung zu beschleunigen. Ziel ist es, mit den Fahrzeugen,<br />

die ab 2040 auf den Markt kommen, Kohlenstoffneutralität zu erreichen.<br />

Renault Trucks liefert seit Anfang 2021 batterieelektrisch betriebene<br />

Lastwagen aus, die, seit deren Inbetriebnahme, mittlerweile über<br />

1000 000 km in der Schweiz zurückgelegt haben. Um das Ziel erreichen<br />

zu können, wird Renault Trucks sein Angebot an CO 2 -freien Mobilitäts-<br />

Die Reichweitenkönigin<br />

In diesem <strong>November</strong> präsentiert beispielweise Designwerktechnologies<br />

in der Halle B 2.2 am Stand B012 unter dem Motto «Special is our Standard»<br />

gleich zwei besondere Spezialitäten. Die Besucherinnen und Besucher<br />

haben die Möglichkeit, die neueste Sattelzugmaschine <strong>–</strong> die «Reichweitenkönigin»<br />

<strong>–</strong> live zu entdecken. Erstmals in der Schweiz wird der<br />

Designwerk High Cab Semi 6 × 2 T mit «tuusigkilowattstunde» und einer<br />

Reichweite von bis zu 630 Kilometern bei 42 Tonnen Gesamtzuggewicht<br />

präsentiert. In Norwegen sind diese Modelle mit 1000 kWh seit Oktober<br />

mit 50 Tonnen Gesamtzuggewicht im Einsatz. Die zweite Spezialität ist<br />

Scania 45 R Fernverkehrs-<br />

Sattelzugmaschine mit 4x2<br />

Achskonfiguration.<br />

16<br />

<strong>November</strong> <strong>2023</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


FOKUS NUTZFAHRZEUGE<br />

WorldSkills-Ausscheidungen live miterleben!<br />

Renault setzt auf Dekarbonisierung.<br />

lösungen ausbauen. An der Transport-CH wird mit dem E-Tech T, dem<br />

E-Tech C und dem E-Tech Trafic erstmalig das komplette Elektro-Sortiment<br />

des französischen Nutzfahrzeugherstellers vorgestellt. Neben den<br />

vollelektrischen Transportlösungen werden mit den Renault Trucks C<br />

und Renault Trucks T High auch die aktuellen dieselbetriebenen Flaggschiffe<br />

präsentiert, welche durch ihre Turbo Compound-Technologie eine<br />

tatsächliche Treibstoffeinsparung von bis zu 10 Prozent ermöglichen.<br />

Null-Emissions-LKW<br />

Scania führt die nächste Stufe der batterieelektrischen Null-Emissions-<br />

LKW ein: Lösungen für den regionalen Transport mit einem Gesamtgewicht<br />

von bis zu 64 Tonnen. Diese Erweiterung des Scania-Portfolios an<br />

elektrifizierten LKW ist attraktiv für Unternehmen, die die CO 2 -Emissionen<br />

ihres Fuhrparks reduzieren und einen Beitrag zu einem nachhaltigen<br />

Transportsystem leisten wollen. Mit den neuen Scania-LKW können Kunden<br />

Fahrgestelle oder Kombinationen aus Zugmaschine und Auflieger betreiben,<br />

beispielsweise für temperaturgeführte Lebensmitteltransporte.<br />

Die Reichweiten variieren je nach Gewicht, Konfiguration und Route. Eine<br />

4 × 2 Sattelzugmaschine mit sechs Batterien zum Beispiel kann bei einer<br />

Durchschnittsgeschwindigkeit von 80 km/h mit einer kompletten Batterieladung<br />

bis zu 320 Kilometer zurücklegen (bei einer durchschnittlichen<br />

Schweizer Transportaufgabe sind bis zu 400 Kilometer möglich!).<br />

Schweizer Premiere<br />

Auch bei Daimler Truck Schweiz AG in Halle 3.0 am Stand A016 tauchen<br />

die Messebesucherinnen und -besucher in die Elektromobilität<br />

ein <strong>–</strong> und erleben die Schweizer Premiere des Fuso eCanter. Mit dem<br />

eActros und dem eEconic gibt Daimler Truck Schweiz AG einen weiteren<br />

Einblick in die innovative und elektrische Zukunft.<br />

Es sind vier Beispiele, die stellvertretend für eine geballte Ladung an<br />

Informationen und viele Höhepunkte in der Bernexpo stehen. Zum Erfolg<br />

der Messen der Mobilitätsbranche beigetragen haben auch «Side-<br />

Events» wie Versammlungen der Fachverbände, Kongresse und Fachveranstaltungen<br />

zu aktuellen Themen. Dieser Bereich wird aufgrund des<br />

wachsenden Bedürfnisses der Aussteller sowie der Messebesucher nach<br />

Informationen aus erster Hand zu aktuellen Themen gezielt ausgebaut.<br />

Am Freitag, 10. <strong>November</strong> <strong>2023</strong>, kämpfen Alina Knüsel, Roger Ruch und<br />

Sophie Schumacher in der Halle 8 (Stand A000) um die Teilnahme an den<br />

WorldSkills im nächsten Jahr in Lyon (F). Die drei Automobil-Mechatroniker/-innen<br />

mit Fachrichtung Nutzfahrzeuge qualifizierten sich an den<br />

Schweizer Meisterschaften für den Selektionswettkampf und werden<br />

sich unter den interessierten Augen der Besuchenden zwischen 10 und<br />

16 Uhr jeweils während 45 Minuten pro Posten beweisen müssen. Die<br />

Siegerehrung findet um 16.15 Uhr am Stand des AGVS in der Halle 2.1<br />

(Stand A007A) statt.<br />

Interessante Foren<br />

In diesem Jahr stehen auf dem Programm: ein eMobility-Forum am<br />

8. <strong>November</strong>, in dem der Frage nachgegangen wird, welche konkreten<br />

Lösungen es für Unternehmen gibt und welche Erfahrungen «e Mobilitätspioniere»<br />

damit gemacht haben. Beim Mobility-Forum einen<br />

Tag später steht die Generation Z im Fokus. Ausgewiesene Expertinnen<br />

und Experten gehen den Fragen nach, wie die Jungen von heute<br />

wirklich ticken und mit welchen Herausforderungen man in der Ausbildung<br />

und im Arbeitsalltag mit ihnen konfrontiert wird.<br />

Fachvorträge in der Halle 7<br />

Carrosserie Suisse und Swiss Automotive Aftermarket SAA laden im<br />

Ausstellungsbereich (Halle 7) Aussteller und Besucherinnen sowie Besucher<br />

an allen vier Messetagen im «Podium» zu Fachreferaten ein.<br />

Hochkarätige Referentinnen und Referenten werden unter anderem<br />

zu Themen wie Cybersicherheit, Fachkräftemangel, Nachwuchsproblematik<br />

oder zum Agenturmodell für das Garagen- und Carrosseriegewerbe<br />

informieren.<br />

Test-Drive<br />

Nachdem sich der so genannte Test-Drive, wo Fahrzeuge mit alternativen<br />

Antriebskonzepten unter realen Bedingungen gefahren werden<br />

können, bei den letzten Durchführungen der Messe stetig wachsender<br />

Beliebtheit erfreut hat, darf er natürlich auch in diesem Jahr<br />

nicht fehlen. Die Veranstalter haben dabei Optimierungen am Konzept<br />

vorgenommen: Auf dem Messegelände wird ein Test-Drive für<br />

Kleinstfahrzeuge / Mikro-Cars (Last-city-mile) stattfinden; für leichte<br />

und schwere Nutzfahrzeuge mit alternativem Antrieb wird die Möglichkeit<br />

geschaffen, diese ab Messegelände auf öffentlichen Strassen<br />

zu testen. Zur Verfügung stehen ausschliesslich Fahrzeuge der Messe-<br />

Partner Iveco, Scania, Renault Trucks, JJ Industrial Solutions, Ford Pro,<br />

Avia (mit H 2 -Fahrzeug). •<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>November</strong> <strong>2023</strong> 17


FOKUS NUTZFAHRZEUGE<br />

Elektrifi ierung von Nutzfahrzeugen<br />

ZF enthüllt Ax Trax 2<br />

Der Automobil- und Industrietechnik-Anbieter ZF stellte kürzlich seine neuesten elektrischen<br />

Achsantriebe für Nutzfahrzeuge vor. Die nächste Generation der modularen Antriebe eignet sich für<br />

eine Vielzahl von Anwendungen <strong>–</strong> vom leichten Verteilerfahrzeug bis zum 44-Tönner. Sascha Rhyner<br />

ZF präsentierte in diesem Jahr Innovationen<br />

für die Elektrifizierung von Nutzfahrzeugen.<br />

Foto: ZF<br />

Die ZF-Division Commercial Vehicle Solutions<br />

(CVS) hat ihr Engagement für die<br />

vollelektrifizierte Zukunft der Mobilität mit<br />

ihrem neuesten E-Mobility-Baukasten unterstrichen.<br />

Ausgestattet mit allen Schlüsseltechnologien,<br />

die Nutzfahrzeughersteller zur Elektrifizierung<br />

ihrer Fahrzeuge benötigen, umfasst<br />

die Produktpalette nun vollelektrische Zentralantriebe<br />

Ce Trax 2, Achsantriebe Ax Trax<br />

2 und E-Komponenten. Die integrierten und<br />

modularen E-Antriebssysteme eignen sich für<br />

leichte, mittlere und schwere Fahrzeuge sowie<br />

Trailer und ermöglichen einen leisen und<br />

emissionsfreien Betrieb.<br />

«Mit dem modularen E-Mobility-Kit kann ZF<br />

seinen Kunden alles bieten, was sie zur Elektrifizierung<br />

ihrer Nutzfahrzeuge benötigen <strong>–</strong> vom<br />

Lieferfahrzeug für die letzte Meile bis zum<br />

44-Tonnen-LKW», sagt Winfried Gründler,<br />

Leiter der Produktlinie Antriebssysteme im<br />

ZF-Unternehmensbereich CVS. «Der Baukasten<br />

beinhaltet skalierbare Achs- und Zentralantriebssysteme.<br />

Diese folgen, wie andere elektrische<br />

Systeme von ZF, dem Ansatz der Technologie-Offenheit,<br />

lassen sich beispielweise<br />

mit einer Batterie oder Brennstoffzelle kombinieren.<br />

Ergänzt wird der modulare Baukasten<br />

durch ein breites Spektrum an selbst entwickelten<br />

und produzierten E-Komponenten.»<br />

Achsbasiert, vollintegriert und mit<br />

kompaktem Design<br />

Ax Trax 2 maximiert den verfügbaren Platz<br />

für Ladung oder Fahrgastraum sowie für Batterien<br />

und erhöht die Designflexibilität des Herstellers<br />

für zukünftige Fahrzeugkonzepte. Die<br />

Antriebe können vollständig mit wichtigen<br />

Fahrzeugfunktionen wie Brems-, ADAS- und<br />

automatisierten Fahrsystemen synchronisiert<br />

werden, um die Fahrzeugsicherheit und -effizienz<br />

zu verbessern. Der Austausch von Systeminformationen<br />

der E-Achse mit fortschrittlichen<br />

digitalen und Telematik-Systemen über<br />

CAN-Bus ist ebenso möglich.<br />

Ax Trax 2 wird in zwei Varianten angeboten:<br />

Ax Trax 2 ermöglicht eine Dauerleistung von<br />

210 kW. Ax Trax 2 dual mit zwei integrierten<br />

E-Motoren ist ideal für schwere Nutzfahrzeuge<br />

und bietet 380 kW Dauerleistung. Beide Modelle<br />

ersetzen Motor, Getriebe, Gelenkwelle<br />

sowie konventionelle Achse, um ein Nutzfahrzeug<br />

zu elektrifizieren. Den Nutzfahrzeugherstellern<br />

bietet dieses Produkt neue Gestaltungsfreiheiten,<br />

beispielsweise um die Batteriekapazität<br />

zu erhöhen, die Aerodynamik zu<br />

verbessern und automatisierte Fahrfunktionen<br />

zu ermöglichen.<br />

Lösungen für jede Anwendung<br />

Durch die Nutzung eines einzigartigen, skalierbaren<br />

und modularen Plattformansatzes kann<br />

ZF-Kunden dabei unterstützen, alle Klassen<br />

von Nutzfahrzeugplattformen zu elektrifizieren,<br />

von bestehenden bis hin zu völlig neuen<br />

Plattformen. Als elektrische Antriebsachse<br />

in Sattelauflieger eingesetzt, kann Ax Trax 2<br />

zusätzlich beim Bremsen elektrische Energie<br />

zurückgewinnen. Diese wird in einer Batterie<br />

zwischengespeichert und kann von der elektrischen<br />

Achse zur Unterstützung des LKW-<br />

Antriebs genutzt werden. Damit kann ein erhebliches,<br />

bislang ungenutztes Potenzial zur<br />

Reduzierung des Kraftstoff- oder Energieverbrauchs<br />

sowie der CO 2 -Emissionen erschlossen<br />

werden. Gleichzeitig wird die Sicherheit<br />

des Gesamtgespanns erhöht.<br />

Darüber hinaus bietet ZF eigens für Nutzfahrzeuganforderungen<br />

entwickelte E-Komponenten<br />

an. Die Modularität ermöglicht es<br />

Herstellern, die kompletten Antriebssysteme<br />

von ZF zu nutzen oder alternativ mit eigenen<br />

Komponenten zu kombinieren und dabei<br />

Synergien und gemeinsame Schnittstellen<br />

zu nutzen. Dazu gehören E-Motoren (PSM),<br />

Wechselrichter auf Siliziumkarbid-Basis (SiC),<br />

ein E-Antriebssteuergerät, E-Aktuatoren und<br />

Mehrganggetriebe.<br />

•<br />

Weitere Infos unter:<br />

zf.de<br />

18<br />

<strong>November</strong> <strong>2023</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


HERZLICH<br />

WILLKOMMEN<br />

AUF DER ESA-PIAZZALPINA<br />

Eintauchen und die ESA-Welt erleben: Stand C001,<br />

Halle 7 an der aftermarket-CH <strong>2023</strong> in Bern.<br />

esa.ch<br />

Zusammen sind wir stark<br />

Erdöl<br />

Vielleicht nicht sexy, dafür erfolgreich.<br />

Wie es dazu kommt:


FOKUS NUTZFAHRZEUGE<br />

Wenn Autos von A nach B müssen<br />

Fast wie Tetris spielen<br />

Seit 25 Jahren liefert Cotra-Chauffeur Michele Filippone Neuwagen, Occasionen oder auch Oldtimer aus.<br />

Vom Just-in-time-Service der Cotra hat fast die Hälfte der Autos in der Schweiz schon profitiert, und auch<br />

Mazda-Garagist Roger Aerni schätzt ihn. Jürg A. Stettler<br />

Bis vor einem Jahr fuhr Michele Filippone<br />

mit seinem rot-weissen Scania S580 noch<br />

häufiger bei der Mazda-Vertretung im aargauischen<br />

Safenwil vor: Roger Aerni von der<br />

Aerni AG Automobile kümmerte sich seinerzeit<br />

zusätzlich um die 150 Mazda-Servicefahrzeuge<br />

und verkaufte diese schweizweit. «Ein<br />

spannendes Geschäftsmodell. Als kleine<br />

Garage mit vier Mitarbeitenden haben wir so<br />

rund 280 Autos im Jahr verkauft. Das war an<br />

manchen Tagen nicht einfach zu stemmen»,<br />

erinnert sich der Mazda-Händler, der seit<br />

rund 15 Jahren für den Importeur Mazda-<br />

Fahrzeuge für Events und Schulungen aufbereitet.<br />

«Heute konzentrieren wir uns wieder<br />

auf Neuwagen und Occasionen, bei denen wir<br />

weiterhin sehr erfolgreich mit Cotra zusammenarbeiten.»<br />

Blick auf die Uhr: Der Cotra-<br />

Transport sollte gleich da sein.<br />

Die Ungeduld der Autolenkenden<br />

Pünktlich nähert sich der Transport der Garage.<br />

Ob einzelne oder grosse Lieferungen, ob offen<br />

oder gedeckt, ob für die Branche oder Privatpersonen:<br />

Cotra liefert just in time und zuverlässig<br />

in der Schweiz und international. Status-<br />

Updates zeigen, wo die Fracht gerade steckt.<br />

Auf Wunsch gibts Übergabe- und Rücknahmeprotokoll.<br />

Chauffeur Filippone steigt aus, stellt<br />

Pylonen zur Warnung auf und lässt die Klappe<br />

Speditiv: Auf gut 85 Lastwagen transportiert<br />

die Cotra jährlich über 180 000 Fahrzeuge; hier<br />

zum Beispiel Mazdas zur Aerni AG Automobile<br />

in Safenwil AG. Foto: AGVS-Medien<br />

20<br />

<strong>November</strong> <strong>2023</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


FOKUS NUTZFAHRZEUGE<br />

runter. «Safenwil ist ein spezieller Abladeort.<br />

Hier sind ungeduldige Autofahrer auch schon<br />

rechts über die Tankstelle oder quer übers Garagengelände<br />

an mir vorbei gebrettert, weil sie<br />

nicht warten wollen.»<br />

Er nimmts gelassen. Seit 25 Jahren arbeitet<br />

er bei der Cotra und hat viel erlebt. Seit dem<br />

Jahr 2000 fährt er geschlossene Transporter.<br />

«Sechs Fahrzeuge bringe ich unter. Es ist ein<br />

bisschen wie Tetris spielen im Grossformat»,<br />

meint er lachend, zieht die Handschuhe an und<br />

löst die Spanngurte vom festgezurrten Neuwagen.<br />

Noch ein letzter Blick auf den Neigungswinkel<br />

der Rampe. «Passt», sagt Filippone und<br />

zeigt schmunzelnd auf eine Klebemarkierung,<br />

«denn beim Spindelantrieb muss man immer<br />

schauen, dass rechts und links alles gleichmässig<br />

ausgefahren ist. Darum stelle ich mich<br />

auch lieber ganz auf die Strasse als halb aufs<br />

Trottoir».<br />

Ein eingespieltes Team: Roger Aerni (links) von der Aerni AG Automobile in Safenwil AG quittiert Michele Filippone,<br />

Cotra-Chauffeur seit 25 Jahren, den Fahrzeugempfang. Foto: AGVS-Medien<br />

Nur Minuten nach der Ankunft fährt Filippone<br />

bereits den ersten Mazda vom Hänger, auch<br />

danach geht es Schlag auf Schlag. Kurz die<br />

Rampenneigung für die oberen Wagen anpassen,<br />

schon spuckt der Cotra-Hänger ein weiteres<br />

Auto aus. «Michele ist ein Top-Chauffeur,<br />

der ist richtig mit Herzblut dabei», meint Aerni<br />

anerkennend. Garagist und Cotra-Mitarbeiter<br />

kennen und schätzen einander. Zwei Fachleute,<br />

die gute Arbeit abliefern <strong>–</strong> das verbindet<br />

eben.<br />

Notfalltransport zum Genfer Salon<br />

Gibts Cotra-Lieferungen, an die sich der Garagist<br />

speziell erinnert? «Wir durften zwar auch<br />

schon dem australischen Botschafter ein Fahrzeug<br />

ausliefern, aber der speziellste Fall war sicherlich<br />

der Shinari.» Die Mazda-Studie sollte<br />

am Salon 20<strong>11</strong> Premiere feiern und wurde kurz<br />

vor Salonstart direkt aus dem europäischen<br />

Designzentrum nach Genf gebracht. «Als sie<br />

dort die Blache öffneten, stellten sie fest, dass<br />

sich an dem viertürigen Coupé-Konzeptfahrzeug<br />

die Heckklappe gelöst und das Heck beschädigt<br />

hatte. Da haben wir am Freitagabend<br />

einen Anruf gekriegt und wurden um Hilfe<br />

gebeten. Der Wagen sollte ja als Highlight am<br />

Montagabend auf dem Stand stehen», erzählt<br />

Aerni. Ein Fall für Cotra. «So kurzfristig einen<br />

Transport zu organisieren, ist nicht einfach.<br />

Doch die Cotra-Mitarbeitenden waren schon<br />

immer sehr lösungsorientiert und flexibel, das<br />

wissen wir zu schätzen», so Aerni.<br />

Das millionenteure Einzelstück kam samt Aufpasser,<br />

aber ohne Lackmuster nach Safenwil.<br />

«Es war ein Wochenende ohne viel Schlaf.<br />

Aber am Montag ging ein perfekter Shinari<br />

mit gedecktem Cotra-Transporter wieder in<br />

Richtung Genf, als ob nie etwas passiert wäre.»<br />

Mehr als «nur» Autotransport<br />

Die 1965 gegründete Cotra Autotransport AG<br />

ist viel mehr als «nur» Autotransporteur von<br />

A nach B und Autologistikexperte, von dem<br />

Garagistinnen und Garagisten profitieren. Geschäftsführer<br />

Pascal Gloor und über 250 Mitarbeitende<br />

aus 20 Nationen transportieren mit<br />

rund 85 Lastwagen jährlich zwar über 180 000<br />

Fahrzeuge, aber bieten eine Fülle weiterer<br />

Dienstleistungen. Die Tochter Cartec zum Beispiel<br />

kümmert sich an zwei Standorten (Buchs<br />

AG, Studen BE) um Blech-, Lack- und Glasschäden.<br />

Wheelnews hat sich darauf spezialisiert,<br />

Leichtmetallfelgen aufzubereiten. Selbst wenn<br />

man als Garagist nur in die Ferien will, kann<br />

man Cotra-Dienstleistungen in Anspruch nehmen:<br />

Seit 2019 in Genf und schon seit über<br />

zehn Jahren am Flughafen Zürich kann man<br />

über Cotra einen Parkplatz <strong>–</strong> falls gewünscht,<br />

inklusive Fahrzeugreinigung <strong>–</strong> für die Feriendauer<br />

bequem online buchen. So wird einem<br />

die gute Ferienlaune nach der Rückkehr nicht<br />

durch horrende Parkticket-Preise verdorben.<br />

Gut gelaunt schliesst Cotra-Chauffeur Michele<br />

Filippone seinen Transporter wieder und fährt<br />

das Dach runter. Die Neuwagen sind ausgeliefert,<br />

«Schlüssel wie immer in der Mittelkonsole».<br />

Garagist Aerni quittiert in der App auf<br />

Filippones Handy die korrekte Auslieferung.<br />

Nun muss Filippone aber weiter, der nächste<br />

Auftrag wartet: ein Transfer von Fahrzeugen<br />

zwischen Händlern. «Das hat zugenommen,<br />

damit jeder immer die passenden Autos hat»,<br />

meint Filippone noch <strong>–</strong> und fährt los.<br />

•<br />

Weitere Infos unter:<br />

cotra.ch<br />

aerni-automobile.ch<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>November</strong> <strong>2023</strong> 21


FOKUS NUTZFAHRZEUGE<br />

Auf in die Wasserstoff-Zukunft: Im Oktober<br />

hat Nikola in den USA mit der Produktion<br />

von schweren Zugmaschinen (rechts) mit<br />

Brennstoffzellenantrieben begonnen. Diese<br />

entwickelt und fertigt Bosch (links).<br />

Fotos: Bosch/Nikola Motors<br />

Zukunft der Nutzfahrzeuge<br />

Bosch setzt voll auf Wasserstoff<br />

Bei schweren Nutzfahrzeugen für den Fernverkehr wird es nur mit Batterien kaum gehen und darum auch in<br />

Richtung Wasserstoff laufen. Das sagen Fachleute <strong>–</strong> und Bosch: Der grösste Autozulieferer der Welt glaubt an<br />

die Brennstoffzelle und hat bereits die Serienfertigung eingeläutet. Timothy Pfannkuchen<br />

Jahrzehntelang sollten Nutzfahrzeuge vor<br />

allem nur eines sein: robust. Doch wie die<br />

Auto- ist auch die Camion-Welt rasant im<br />

Wandel: Die Transportbranche soll sauber und<br />

nachhaltig werden. Mittendrin als einer der<br />

wichtigsten Player: die Robert Bosch GmbH,<br />

gegründet im Geburtsjahr des Autos (1886),<br />

grösster Autozulieferer der Welt und einer der<br />

grossen Fahrzeugtechnik-Entwickler. Bosch<br />

setzt jetzt im LKW-Bereich voll auf Wasserstoff<br />

(H 2 ) und erwartet, dass 2030 jedes fünfte<br />

neue Nutzfahrzeug über sechs Tonnen mit<br />

einer Brennstoffzelle daherkommt. Das Investitionsvolumen<br />

in die Technik 2021 bis 2026:<br />

fast 2,5 Milliarden Euro.<br />

Die Fortschritte sind unübersehbar: Bereits<br />

2021 fuhren erste LKW mit Bosch-Brennstoffzelle.<br />

Schliesslich hat der brennstoffzellenelektrische<br />

einen entscheidenden Vorteil<br />

gegenüber dem batterieelektrischen Antrieb:<br />

hohe Reichweite, schnelles Tanken <strong>–</strong> perfekt<br />

für den Fernverkehr (mehr zur Brennstoffzelle<br />

siehe Kasten).<br />

Kompakt-robustes Modulsystem<br />

Das Herzstück von Boschs Brennstoffzellen-<br />

Technologie ist das grössenskalierbare Fuel-<br />

Cell-Power-Modul. Diese kompakte Einheit<br />

umfasst den Brennstoffzellen-Stack und alle<br />

Subsysteme, was neben einer optimalen Leistung<br />

höchste Robustheit sicherstellen soll.<br />

Und Flexibilität: Das System kann in vielen<br />

Nutzfahrzeug-Segmenten eingesetzt werden<br />

und bietet eine breite Palette von Modulen,<br />

Komponenten und integrierten Systemen.<br />

Bosch kooperiert weltweit. Ein Beispiel ist<br />

etwa die Zusammenarbeit mit dem Tesla-<br />

Konkurrenten Nikola aus den USA: In den<br />

diesen Herbst lossummenden Fernverkehrs-<br />

Trucks des Start-ups stecken Fuel-Cell-Power-<br />

Module von Bosch. Parallel zu Deutschland<br />

entsteht eine Fertigung in China und ist zudem<br />

eine in den USA geplant. Damit positioniert<br />

sich Bosch beim Wasserstoff an vorderster<br />

Front und setzt Zeichen für die Branche,<br />

die nicht zuletzt wegen Gesetzen ökologische<br />

und doch wirtschaftliche Lösungen suchen<br />

muss.<br />

Innovation trifft auf Tradition<br />

Aber Bosch wäre nicht Bosch, würde vor lauter<br />

Zukunft die Gegenwart vergessen. Drei<br />

aktuelle Beispiele: Weil heutige Camions eine<br />

durchgängige Energieversorgung brauchen,<br />

hat Bosch leistungsfähigere neue Starterbatterien<br />

entwickelt. Mit AGM- und EFB-Technolo-<br />

22<br />

<strong>November</strong> <strong>2023</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


FOKUS NUTZFAHRZEUGE<br />

Die Brennstoffzelle <strong>–</strong><br />

eine Basler Erfindung<br />

Wasserstoff als Energieträger kann<br />

zwar auch wie Benzin oder Diesel im Motor<br />

verbrannt werden. Aber der Aufwand ist<br />

hoch, weil der flüchtige, kaum schmierende<br />

Wasserstoff perfekte Dichtheit und teure<br />

Materialien erfordert. Deshalb, wegen des<br />

Elektromotoren-Zeitalters und des höheren<br />

Wirkungsgrades, setzt die Branche auf die<br />

wasserstoffbetriebene Brennstoffzelle,<br />

deren Prinzip Christian Friedrich Schönbein<br />

1838 in Basel erdacht hat. Ein Brennstoffzellen-<br />

ist ein Elektrofahrzeug, nur eben mit<br />

Brennstoffzelle statt Akku als Energielieferant.<br />

In der Brennstoffzelle reagieren<br />

ein Brennstoff (meist Wasserstoff) und ein<br />

Oxidator (meist Sauerstoff aus der Luft) in<br />

den aus je zwei Elektroden und Membran<br />

dazwischen bestehenden, hunderten von<br />

Stacks chemisch <strong>–</strong> und erzeugen so Strom.<br />

Nachteil der «kalten Verbrennung»: Durch<br />

den «Umweg» über H 2 ist der Wirkungsgrad<br />

schlechter als bei E-Antrieb mit Akku. Noch<br />

fehlen Tankstellen (Schweiz derzeit 15) und<br />

«grüner» Wasserstoff im grossen Stil. Aber<br />

die Vorteile bestechen: Tanken wie mit Sprit,<br />

hohe Reichweite, mit «grünem» H 2 hoch ökologisch<br />

<strong>–</strong> und als «Abgas» nur Wasserdampf.<br />

gien sind jene laut Bosch noch rüttelfester, vertragen<br />

mehr Ladezyklen und sind resistenter<br />

gegen Tiefentladung. Bei Lenksystemen bietet<br />

Bosch Support und Diagnose, Serviceanleitungen<br />

und schnell verfügbare Ersatzteile in Erstausrüsterqualität.<br />

Und bei der Klimakontrolle<br />

in Nutzfahrzeugen ist das Klimaservicegerät<br />

ACS 810 ein Beispiel, wie das tägliche Handwerkszeug<br />

technologisch zulegt, aber trotzdem<br />

benutzerfreundlich bleibt: Innovation<br />

trifft Tradition.<br />

•<br />

Alles aus einer Hand: Bosch bietet<br />

von den neuen Starterbatterien bis<br />

hin zur Hupe fast alles. Foto: Bosch<br />

.. ..<br />

Wenn Zuverlassigkeit zahlt<br />

Midland Schmierstoffe werden im aargauischen Hunzenschwil<br />

hergestellt. Vom Schweizer Familienunternehmen Oel-Brack AG,<br />

das seit 1880 im Schmierstoffgeschäft tätig ist.<br />

MIDLAND.CH<br />

transport-CH: Sie finden uns in Halle 3.0 an Stand B0<strong>11</strong>.<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>November</strong> <strong>2023</strong> 23


FOKUS NUTZFAHRZEUGE<br />

Fleetcare von Bridgestone<br />

Geld und CO 2 sparen<br />

Dank geschicktem Reifenmanagement können insbesondere bei Flotten<br />

Kosten gespart werden. Der Premiumreifenhersteller Bridgestone bietet mit<br />

Fleetcare ein integrales Tool für das Reifen- und Flottenmanagement an und<br />

setzt ein Zeichen für eine nachhaltigere Zukunft der Mobilität. Sascha Rhyner<br />

In Zeiten, in denen der Wandel der Mobilität<br />

dynamisch voranschreitet, stehen Flotten<br />

und Fuhrparks vor grossen Herausforderungen.<br />

Sie müssen ihren Betrieb nachhaltig<br />

optimieren und gleichzeitig ihre CO 2 -Emissionen<br />

langfristig reduzieren. Kosteneffizienz, Sicherheit,<br />

Komfort und Umwelt stellen somit<br />

wichtige Faktoren in der Transportbranche<br />

dar und gewinnen stetig weiter an Relevanz.<br />

Welche Bedeutung die integrierte Reifen- und<br />

Flottenmanagementlösung Fleetcare für<br />

den Erfolg von Flottenbetrieben hat und wie<br />

Bridge stone mit lösungs- und zukunftsorientierten<br />

Konzepten die Zukunft der Mobilität<br />

mitgestaltet, erklären Urs Lüchinger, Country<br />

Manager Bridgestone Schweiz, und Christoph<br />

Frost, Director Commercial Products Bridgestone<br />

Central Europe, im Interview.<br />

Mit welchen Mobilitätslösungen und<br />

Konzepten im LKW-Segment reagiert<br />

Bridgestone auf die Anforderungen von<br />

Fuhrpark- und Flottenbetrieben?<br />

Urs Lüchinger: Um unseren Partnern im Handel<br />

ein erstklassiges Produkt- und Serviceangebot<br />

bieten zu können, reagieren wir laufend<br />

auf Veränderungen im Markt. Aus diesem<br />

Grund wird unser umfassendes Produktportfolio<br />

kontinuierlich erweitert und mit neuen<br />

Reifengrössen und -ausführungen ergänzt.<br />

Auf unsere hervorragenden Produkte und<br />

Konzepte im Commercial-Segment können<br />

sich unsere Kunden zu jeder Zeit verlassen.<br />

Das stellen nicht nur unsere saisonalen sowie<br />

ganzjährig einsetzbaren Premium-Nutzfahrzeugreifen,<br />

sondern auch unsere herausragenden<br />

Service-Leistungen und einzigartigen<br />

Flottenmanagementlösungen unter Beweis.<br />

Damit unterstützen wir Fuhrparks und Flotten<br />

auf ihrem Weg in die Mobilität von morgen<br />

und bieten wichtige Vorteile in Bezug auf<br />

Sicherheit, Effizienz und Nachhaltigkeit. Auch<br />

beratend stehen wir unterstützend zur Seite,<br />

beispielsweise bieten wir ein umfassendes<br />

Angebot an Schulungen in Form unserer Online-Trainings.<br />

Hier erhalten unsere Kunden<br />

die wichtigsten Infos zu unserem Produkt-<br />

Portfolio sowie weiteres branchenspezifisches<br />

Know-how.<br />

Dank cleverem Reifenmanagement können<br />

Unternehmen mit LKW-Flotten Geld und CO 2<br />

sparen. Fotos: Bridgestone<br />

Welche konkreten Vorteile bringt<br />

Fleetcare für Flotten und Fuhrparks mit?<br />

Christoph Frost: Mit Fleetcare, unserer integrierten<br />

Reifen- und Flottenmanagementlösung,<br />

bieten wir unseren Flottenkunden die<br />

optimale Unterstützung im Betriebsalltag und<br />

reagieren flexibel auf die Wünsche unserer<br />

Partner und deren spezifischen Anforderungen.<br />

Das Konzept vereint die Premium-Nutzfahrzeugreifen<br />

und Reifenmanagementlösungen<br />

von Bridgestone mit den innovativen<br />

Flottenmanagementlösungen von Webfleet,<br />

Europas führender Telematiklösung für Flotten.<br />

Damit bietet sich Fuhrparkbetrieben die<br />

Möglichkeit, ihre Effizienz zu optimieren, Ausfallzeiten<br />

zu verringern und damit die Gesamtbetriebskosten<br />

zu reduzieren. Wir wissen genau,<br />

wie wichtig diese Stellschrauben im täglichen<br />

Geschäft sind und dass die Reduzierung<br />

der Gesamtbetriebskosten für unsere Kunden<br />

an vorderster Stelle steht. So bieten wir das<br />

Komplettpaket Fleetcare in einem Vertrag mit<br />

einem zuverlässigen Partner an der Seite an.<br />

Darüber hinaus bringen die integrierten vorausschauenden<br />

Wartungslösung auf Basis von<br />

Reifen- und Fahrzeugdaten wichtige Verbesserungen<br />

in Bezug auf Leistung, Komfort und<br />

Nachhaltigkeit mit.<br />

Dank Fleetcare haben Unternehmen alle wichtigen Kennzahlen auf einen Blick im Griff.<br />

Aus welchen Dienstleistungen,<br />

Technologien und Prozessen setzt sich<br />

die Lösung zusammen?<br />

Christoph Frost: Fleetcare unterstützt bei<br />

dem Aufbau eines erfolgreichen Flottenge-<br />

24<br />

<strong>November</strong> <strong>2023</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


FOKUS NUTZFAHRZEUGE<br />

Urs Lüchinger, Country<br />

Manager Bridgestone<br />

Schweiz<br />

Christoph Frost, Director<br />

Commercial Products<br />

Bridgestone Central Europe<br />

schäfts mithilfe von datengesteuerten Analysen<br />

und Dienstleistungen in Kombination<br />

mit massgeschneiderten Programmen. Auch<br />

modernste Technologien und der Einsatz von<br />

«Internet der Dinge» leisten einen wichtigen<br />

Beitrag bei der Optimierung von Betriebsprozessen<br />

von Fuhrparks. Durch die Erweiterung<br />

der täglichen Aufgaben um die Kontrolle der<br />

Kosten und die Implementierung von Automatisierungsfunktionen<br />

ermöglicht Fleetcare<br />

darüber hinaus ein verbessertes und einheitliches<br />

Management. Die Integration trägt zudem<br />

dazu bei, die Effizienz und Konsistenz in<br />

der Verwaltung von Fahrzeugflotten zu steigern.<br />

Unternehmen können durch die Nutzung<br />

von Fleetcare somit Ressourcen optimieren<br />

und gleichzeitig den Arbeitsaufwand<br />

für das Flottenmanagement reduzieren, was<br />

letztendlich zu einer gesteigerten Produktivität<br />

und Kostenersparnissen führt.<br />

Gibt es Neuheiten im Konzept von<br />

Fleetcare und wie entwickelt sich das<br />

Serviceangebot weiter?<br />

Urs Lüchinger: Aufgrund der guten und partnerschaftlichen<br />

Zusammenarbeit mit unseren<br />

Kunden entwickeln wir unseren Service und<br />

unsere Produkte kontinuierlich weiter, sodass<br />

wir massgeschneiderte Angebote liefern können,<br />

die ideal den individuellen Ansprüchen<br />

der einzelnen Flotten entsprechen <strong>–</strong> so auch<br />

bei Fleetcare und den zukünftigen Innovationen,<br />

die in Zusammenhang mit dieser Flottenlösung<br />

stehen.<br />

Christoph Frost: Zu Neuerungen unseres<br />

Konzepts gehört unter anderem die Einführung<br />

von Angeboten, die ein noch umfassenderes<br />

Portfolio von Dienstleistungen und Wartungen<br />

abdecken. Zudem setzten wir weiterhin<br />

auf fortschrittliche Technologien wie das<br />

Tire-Pressure-Monitoring-System (TPMS) und<br />

ermöglichen damit eine präzise Überwachung<br />

des Reifendrucks. Zusätzlich dürfen sich Flottenbetriebe<br />

auf Fleetcare for Trailers (Fleetcare<br />

für Auflieger und Anhänger), unsere Lösung<br />

zur Verwaltung von Aufliegern und Anhängern<br />

basierend auf dem Kilometerstand mit<br />

GPS-Position und Bewegungsstatus, freuen.<br />

Wie kann sich die Reifen- und<br />

Flottenmanagementlösung positiv auf<br />

den ökologischen Fussabdruck und<br />

die Nachhaltigkeit von Fuhrparkbetrieben<br />

auswirken?<br />

Christoph Frost: Ein wichtiger Vorteil der innovativen<br />

Flottenmanagementlösungen von<br />

Bridgestone besteht in ihrem Einfluss auf eine<br />

Reduzierung der CO 2 -Emissionen. Dies erreichen<br />

wir insbesondere durch die Integration<br />

von Telematik-Systemen von Webfleet. Die<br />

entsprechenden Systeme ermöglichen eine<br />

präzisere Überwachung und Optimierung des<br />

Fahrzeugbetriebs, inklusive Reifen- und Fahrzeugstatus<br />

sowie Routenplanung, was zu einer<br />

effizienteren Nutzung von Ressourcen und<br />

einer Verringerung der CO 2 -Emissionen führt.<br />

Urs Lüchinger: Fleetcare steht mit seinen Vorteilen,<br />

die es im Hinblick auf die Nachhaltigkeit<br />

und Effizienz für Flotten bietet, wie viele<br />

weitere Innovationen von Bridgestone, im Einklang<br />

mit dem Bridgestone E8 Commitment,<br />

unserem globalen Werte-Kompass. Dazu gehört<br />

nicht nur der Ausbau unserer eigenen<br />

Nachhaltigkeitsstrategie, sondern auch die<br />

Unterstützung unserer Kunden und Partner<br />

bei der Umsetzung ihrer eigenen Nachhaltigkeitsziele.<br />

So reiht sich Fleetcare als Reifen-<br />

und Flottenmanagementlösungen perfekt<br />

in diese Bemühungen ein und entspricht<br />

unserem partnerschaftlichen Grundsatz: Der<br />

Kunde im Fokus. •<br />

Weitere Infos unter:<br />

bridgestone.ch<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>November</strong> <strong>2023</strong> 25


FOKUS ZUSATZGESCHÄFTE<br />

Verschiedene Szenarien aufzeigen<br />

Die Tankstelle hat Zukunft<br />

3314 Markentankstellen gab es Ende 2022 in der Schweiz; nicht wenige sind einem Garagenbetrieb<br />

angeschlossen. Was bedeutet die zunehmende Elektrisierung der Fahrzeugflotte für sie und wie sieht die<br />

Tankstelle der Zukunft aus? Braucht es diese noch? Wir geben Antworten und Entwarnung. Sascha Rhyner<br />

Viele Menschen machen auf dem täglichen<br />

Weg zur Arbeit an einer Tankstelle<br />

einen Stopp. Manchmal ist der Toilettenbesuch,<br />

das morgendliche Gipfeli oder der<br />

Wunsch nach einem Tabakprodukt wichtiger<br />

als das Tanken <strong>–</strong> falls überhaupt Treibstoff<br />

nachgefüllt wird. Mit dem Wechsel zur Elektromobilität<br />

fällt der eigentliche Zweck der<br />

Tankstelle zunehmend weg. Ist daher nicht<br />

nur der Verbrennungsmotor, sondern auch die<br />

Tankstelle ein Auslaufmodell?<br />

Aral stellte in Deutschland eine Studie vor,<br />

wie Tankstelle der Zukunft aussehen könnte<br />

und darin steht: Der Tankstellenmarkt<br />

wird sich bis ins Jahr 2040 nicht wesentlich<br />

ändern, weil noch immer ein grosser Teil der<br />

Fahrzeuge mit Benzin oder Diesel unterwegs<br />

sein wird. Auf der anderen Seite ist das Laden<br />

deutlich dezentraler als das Tanken. Anders<br />

als bei Benzin und Diesel muss Strom nicht<br />

an einem zentralen Ort abgegeben werden.<br />

Laden lässt sich an vielen Orten. Die Studie<br />

zeichnet vier Szenarien, wie Tankstellen<br />

aussehen könnten, wenn immer mehr Menschen<br />

mit dem Elektroauto fahren.<br />

1. Die «neue» Tankstelle 2.0<br />

Festhalten am Bisherigen ergänzt mit Ladestationen.<br />

Die Einnahmen dieser Tankstellen<br />

würden aus dem Verkauf von traditionellem<br />

Kraftstoff wie Benzin und Diesel, aus<br />

der Autowäsche und dem profitablen Tankstellenshop,<br />

in dem sich vielfältige Artikel<br />

des täglichen Bedarfs finden, stammen. Und<br />

<strong>–</strong> wo vorhanden <strong>–</strong> aus Ladestationen.<br />

2. Der Ladepark <strong>–</strong> radikal in eine<br />

«erneuerbare» Zukunft<br />

Für dieses Szenario wird eine Annahme vorausgesetzt:<br />

Grüner Wasserstoff etabliert sich<br />

als Antriebsart. Somit werden neben der Möglichkeit<br />

zum elektrischen Laden auch Wasserstoffinfrastrukturen<br />

benötigt. Nach dem<br />

heutigen technologischen Stand braucht die<br />

Zapfsäulen wird es noch einige Jahre brauchen,<br />

allerdings wird sich das Tankstellengeschäft<br />

diversifizieren. Foto: Shutterstock<br />

26<br />

<strong>November</strong> <strong>2023</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


FOKUS ZUSATZGESCHÄFTE<br />

Ladeinfrastruktur enorm hohe Anschlussleistungen<br />

und hat aufgrund der im Vergleich<br />

langen Ladezeiten einen grossen Platzbedarf.<br />

3. Das Kiosk-Konzept <strong>–</strong><br />

kommunikative und soziale<br />

Funktion im Fokus<br />

Es wird ein Mix aus unterschiedlichen Waren<br />

und Dienstleistungen angeboten. Neben<br />

den immer wichtiger werdenden Liefer-,<br />

Kurier- und Versanddiensten, könnten<br />

auch weitere Angebote wie Bankautomaten,<br />

Bistros, kleine Gemischtwarenläden oder<br />

ein Mietwagen-Service die Angebotspalette<br />

ergänzen.<br />

Ladestationen werden wichtiger,<br />

doch werden diese nicht nur<br />

an Tankstellen zu finden sein.<br />

Foto: Fastned<br />

4. Der Mobilitätsknotenpunkt <strong>–</strong><br />

zentrale Lage als Vorteil für neues<br />

Geschäftsmodell<br />

Zum Mobilitäts-Knotenpunkt kommen Menschen,<br />

weil er so zentral gelegen ist und dort<br />

unterschiedliche Mobilitätsangebote gleichzeitig<br />

angeboten werden. Ob Scooter, Mofa,<br />

Mietauto oder (Fernreise-)Bus, hier würden<br />

sich viele Transportmittel vereinen. Ergänzend<br />

könnten diese Orte als Informationszentrale<br />

oder Imbiss dienen.<br />

Roland Bilang, Geschäftsführer Avenergy Suisse<br />

Das eine tun <strong>–</strong> das andere nicht lassen<br />

Roland Bilang, Geschäftsführer von Avenergy<br />

Suisse, Vertreter der Importeure flüssiger<br />

Brenn- und Treibstoffe, gibt Antworten auf<br />

die grössten Herausforderungen für Tankstellen<br />

in der Zukunft:<br />

Elektrifizierung der Fahrzeuge<br />

Einerseits nimmt die Zahl der Fahrzeuge mit<br />

Elektromotoren zu. Andrerseits bleibt aber<br />

auch die Zahl der Fahrzeuge mit einem Tank<br />

auf hohem Niveau stabil. Die Tankstellen<br />

stehen also vor der Herausforderung, das<br />

eine zu tun, ohne das andere zu lassen. Von<br />

einem eigentlichen «Umstieg» von flüssigen<br />

Treibstoffen auf Strom im Energieangebot ist<br />

in absehbarer Zeit wohl nur in den allerwenigsten<br />

Fällen auszugehen.<br />

Veränderung des Kundenverhaltens<br />

Viele Tankstellen befinden sich an Orten, die<br />

durch die individuelle Mobilität hervorragend<br />

erreichbar sind. In diesem Umstand steckt für<br />

viele Unternehmen bestimmt noch ein grösseres<br />

Entwicklungspotenzial. Sie können sich<br />

ihre zentrale Lage zu Nutze machen und ihrer<br />

Kundschaft mehr anbieten als die Energie für<br />

die Fortbewegung. Dementsprechend werden<br />

solche Tankstellen für ein wachsendes Kundensegment<br />

zunehmend zu einer eigentlichen<br />

Mobilitätsdrehscheibe.<br />

Autonomes Fahren<br />

Betrifft die Tankstellen wohl nicht unmittelbar,<br />

ist Zukunftsmusik von übermorgen.<br />

Technologische Herausforderungen,<br />

Sicherheit<br />

Neue Energieträger wie Gas, Wasserstoff oder<br />

Strom und die Diversifizierung der klassischen<br />

(bspw. Bleifrei 95/98; Spezialprodukte, Biotreibstoffe)<br />

waren und sind für die Tankstellen<br />

stets Teil des Geschäfts. Die damit verbundenen<br />

technischen Herausforderungen sind für<br />

die Kundschaft in der Regel nicht wahrnehmbar.<br />

Tankstellen verfügen über langjährige<br />

Erfahrung und höchste Ansprüche im Umgang<br />

mit den klassischen Treibstoffen. Dies<br />

dient einerseits der Sicherheit der Kundschaft<br />

und des Personals, andrerseits gewährleistet<br />

es eine hohe und konstante Qualität der verkauften<br />

Produkte. Wenn man von der Diversifizierung<br />

des Energienangebots spricht, darf<br />

nicht vergessen gehen, dass diese klassischen<br />

Standards auch auf die neuen Energieträger anzuwenden<br />

sind. Der Betrieb einer Tankstelle<br />

dürfte dadurch anspruchsvoller werden.<br />

Wettbewerb und Marktvolatilität<br />

Die Schweiz hat im Vergleich zu den Nachbarländern<br />

eine sehr hohe Tankstellendichte.<br />

Dies führt zumindest in den dicht besiedelten<br />

Gebieten des Landes automatisch zu einem<br />

Fortsetzung Seite 28<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>November</strong> <strong>2023</strong> 27


FOKUS ZUSATZGESCHÄFTE<br />

In den nächsten Jahren wird es einen<br />

Mix an Energieträgern für das Auto<br />

brauchen. Foto: Shutterstock<br />

strengen Wettbewerb unter den Anbietern<br />

und damit verbunden zu einem steten Druck<br />

auf die Margen im Treibstoffgeschäft. Auf der<br />

anderen Seite verkaufen die Tankstellen ein<br />

unverzichtbares Gut, worin sicher auch ein<br />

Grund liegt für das hohe Interesse der Kundschaft<br />

an den Zapfsäulenpreisen. Jüngste Entwicklungen<br />

wie Preis-Apps verstärken diesen<br />

Trend noch und erhöhen die Transparenz bei<br />

den Treibstoffpreisen weiter. Andrerseits<br />

sollte sich die Kundschaft auch bewusst sein,<br />

dass hohe Qualität und ein breites Angebot<br />

ihren Preis haben, namentlich an den hoch<br />

frequentierten attraktiven Standorten.<br />

Regulatorische Anforderungen<br />

Für den Betrieb einer Tankstelle, insbesondere<br />

wenn noch ein Shop angegliedert ist, besteht<br />

eine sehr hohe Regulierungsdichte. Die Palette<br />

eidgenössischer und kantonaler Regelwerke<br />

reicht (nicht abschliessend) vom Arbeits- und<br />

Lebensmittelrecht bis hin zum Explosionsund<br />

Gewässerschutz und der Luftreinhaltung.<br />

Elektronische Fahrzeugkommunikation<br />

(Daten)<br />

Tankstellen der Zukunft müssen für die elektronischen<br />

Kommunikationssysteme der Fahrzeuge<br />

erkennbar sein: ihr Angebot, ihr Status,<br />

die Besucherfrequenz, Preise, Aktionen etc.<br />

Solche Systeme werden wohl kaum von den<br />

Tankstellenbetreibern selbst entwickelt, sondern<br />

dürften von Dritten angeboten werden.<br />

Die heute laufend weiterentwickelten elektronischen<br />

Zahlungssysteme an den Betankungsanlagen<br />

bilden eine Vorstufe dieser Entwicklung.<br />

Kundenbindung und -erfahrung<br />

Man könnte sagen: jedem die seine. Tankstellen<br />

mit einem 360-Grad-Angebot finden<br />

ebenso ihre Kundschaft wie die einfache<br />

Zapfsäule, an der es ausser Diesel und Benzin<br />

nichts zu kaufen gibt.<br />

•<br />

Weitere Infos unter:<br />

avenergy.ch<br />

Alles aus einer Hand.<br />

Nutzfahrzeugteile, Diagnose<br />

und Services von Bosch<br />

Bei Nutzfahrzeugen zählen ständige<br />

Einsatzbereitschaft und Zuverlässigkeit.<br />

Bosch bietet deshalb ein umfangreiches und<br />

qualitativ hochwertiges Serviceteile-Portfolio<br />

ebenfalls für Nutzfahrzeuge.<br />

www.Bosch-Garagenwelt.ch


FOKUS ZUSATZGESCHÄFTE<br />

Alles über den Oil-Finder von Motorex<br />

Knapp eine halbe Million<br />

Empfehlungen abgegeben<br />

Ob für Personenwagen, Motorräder, Busse oder auch Lastwagen: Für alle gibt es unzählige Herstellervorgaben<br />

und Empfehlungen, welches Öl man nutzen soll. Gar nicht so einfach, hier den Überblick zu wahren. Der<br />

Oil-Finder von Motorex bietet den Garagen ein perfektes Tool, um rasch das richtige Öl zu finden und die<br />

Füllmenge korrekt zu bestimmen. Cynthia Mira<br />

Im letzten Jahr wurden 442218 Empfehlungen<br />

vom Oil-Finder von Motorex abgegeben,<br />

das sind durchschnittlich 36 800 Zugriffe<br />

im Monat. Die Dienstleistung ist seit 2013 auf<br />

dem Markt und steht den Motorex-Kundinnen<br />

und Kunden kostenlos zur Verfügung.<br />

«Wir sorgen mit dem Oil-Finder für einen<br />

präzisen Produkteweg. Schliesslich kann nur<br />

das richtig eingesetzte Produkt seine Qualität<br />

ausspielen», sagt Pius Vogel, Technischer<br />

Kundenberater bei Motorex. Die Aktualität<br />

der Ergebnisse sei gewährleistet. Denn das<br />

System wird je nach neuer Datenmenge mindestens<br />

drei Mal pro Jahr mit neuen Werten<br />

gefüttert. Ein Datensatz enthält dabei die<br />

geforderte Spezifikation und die Füllmenge.<br />

«Die Vorgabe gilt nicht nur für alle Öle, sondern<br />

auch für die anderen Betriebsstoffe wie<br />

beispielsweise Frostschutz oder Bremsflüssigkeiten»,<br />

sagt Vogel. Die Produktewahl basiere<br />

auf den Vorgaben der Hersteller. Ergänzungen<br />

der Motorex-Experten fliessen aber in die<br />

Empfehlungen mit ein.<br />

Bei gewissen Modellen stösst der Oil-Finder<br />

an Grenzen. Zum Vorteil der Garagistinnen<br />

und Garagisten betreffen diese aber den Berufsalltag<br />

im Autogewerbe weniger. «Im Agrarsektor,<br />

bei den Baumaschinen oder Kommunalfahrzeugen<br />

können die Aggregate auf<br />

derselben Plattform spezifisch nach Einsatzzwecken<br />

und Bedingungen unterschiedlich<br />

sein», so der Motorex-Experte weiter. Die damit<br />

verbundene Vielfalt lasse keine präzise<br />

Aussage zur Spezifikation oder Quantität zu.<br />

Daher seien technische Hinweise zum Teil<br />

nur mit Abklärungen durch den Kundendienst<br />

möglich. An diesen können sich Garagistinnen<br />

und Garagisten übrigens bei spezifischen<br />

Fragen jederzeit wenden, ebenso an<br />

den Verkauf Aussendienst.<br />

Und welche Tipps gibt Motorex den Garagistinnen<br />

und Garagisten für die Beratung der<br />

Kundschaft in Sachen Motorenöl? Pius Vogel<br />

sagt dazu: «Der Kundendienst informiert mit<br />

einfachen Hinweisen jeweils über den Sachverhalt<br />

und die korrekte Verwendung eines<br />

Öls. So ist es für die Garagenbetriebe nachvollziehbar,<br />

welche Schlüsselpunkte zur Zufriedenheit<br />

mit den Produkten führt.» Diese<br />

Informationen könne man weitergeben. Dies<br />

spiegele sich dann in den Erwartungen und<br />

der Wirtschaftlichkeit für den Endkunden.<br />

Sollten mit der E-Mobilität zudem weitere<br />

Betriebsstoffe im Sortiment notwendig sein,<br />

wird Motorex diese dann auch auflisten.<br />

•<br />

Weitere Infos unter:<br />

motorex.com<br />

Bei Schweizer Garagistinnen<br />

und Garagisten beliebt: Der<br />

Oil-Finder von Motorex punktet<br />

auch dank der einfachen<br />

Handhabung. Foto: Istock<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>November</strong> <strong>2023</strong> 29


FOKUS ZUSATZGESCHÄFTE<br />

Fahrzeugausrüstung für Camper<br />

Eine Goldesel-<br />

Nische für<br />

Garagen?<br />

Dachzelte und Fahrzeugequipment für Autos, soweit<br />

das Auge reicht <strong>–</strong> Oliver Hillebrand hat im Zürcher<br />

The Valley in Kemptthal, auf dem alten Maggi-Areal,<br />

ein Paradies für Overlander, Vanlifer und Offroader<br />

eingerichtet. Noch ist vielen Garagistinnen und<br />

Garagisten gar nicht bewusst, dass auch für sie in<br />

diesem Zusatzgeschäft Chancen liegen. Cynthia Mira<br />

Es ist eine One-Man-Show, die es in sich hat. Der einstige Berufschauffeur<br />

Oliver Hillebrand, der in der DDR aufwuchs und später<br />

mit Leib und Seele durch sämtliche europäische Länder fuhr, setzt seit<br />

wenigen Jahren auf das Nischengeschäft mit Fahrzeugausrüstungen<br />

im Individualreisebereich. Hinter seinem Overland Outfitters-Shop<br />

im zürcherischen Kemptthal steckt seine Firma All4wd GmbH. Seit<br />

letzten Oktober ist er im The Valley mit einem deutlich grösseren<br />

Showroom vertreten. Sein Erfolg als Unternehmer lässt sich unter anderem<br />

mit Emotionen erklären. «Ich nenne den Ort hier gerne die<br />

Transa-Filiale 2.0 mit Streichelzoo-Charakter», sagt er und lacht. Den<br />

Kunden sei es wichtig, die Zelte und Zubehöre zu sehen, zu fühlen<br />

und auszuprobieren. Er mache dies mit dem Showroom und passendem<br />

Ambiente möglich. Schliesslich sei eine Fahrzeugausrüstung eine<br />

grössere Investition, die man ungern einfach im Internet tätige.<br />

Der 52-Jährige empfiehlt grundsätzlich jeder Garage, eine kleine Ecke<br />

im Betrieb einzurichten und ein Fahrzeug mit einem montierten Dachzelt<br />

oder zusätzliches Equipment gekonnt in Szene zu setzen. «Ich bin<br />

überzeugt, dass sich eine solche Investition in jedem Fall lohnt», sagt<br />

er. «Schon nur deshalb, weil die Marge beim Verkauf, zum Beispiel<br />

eines Dachzeltes, Fahrwerks oder Dachträgers um ein Vielfaches höher<br />

ist als beispielsweise beim Verkauf einer Fussmatte.» Zudem sei<br />

der Zeltverkauf öfters erst der Anfang einer langen Kette von attraktiven<br />

Zusatzgeschäften. «Man kann beispielsweise die Montage auf das<br />

Fahrzeug gleich dazu offerieren und weitere tolle und nützliche Produkte<br />

anbieten.» Er denke da etwa an Scheinwerfer. Ein Know-how in<br />

diesem Bereich diene auch der Kundenbindung. Das grösste Bedürfnis<br />

der Kunden in seinem Business fasst der Experte wie folgt zusammen:<br />

Individualität. Das könne man mit wenig Aufwand bieten.<br />

Ein schwieriger Start mit Happy End<br />

Der Schritt in diese hundertprozentige Selbstständigkeit mit der ersten<br />

Firma Gränzelos GmbH sah für den gebürtigen Berliner 2019 zuerst<br />

noch alles andere als rosig aus. Denn just nach der Neuausrichtung<br />

in die 4×4 Reisebranche kam die Coronapandemie. «Das Team, die<br />

Reisen, die Autos, alles war da, und dann kam der Lockdown.» Keine<br />

einfache Zeit sei das gewesen, aber dafür sei bei ihm die Nachfrage<br />

für das Mieten grosser Camper und Dachzelte nahezu explodiert. «Ich<br />

bin ja sattelfest in der Logistik, aber da kam ich tatsächlich an meine<br />

Grenzen», schildert er die Monate des Ausnahmezustandes. Die Eröffnung<br />

des Shops und die Gründung der zweiten Firma, eben der All4wd<br />

GmbH, sei später die logische Schlussfolgerung dieser Nachfrage gewesen.<br />

Sein Unternehmen Gränzelos ist weiterhin im 4×4-Reise- und<br />

Kursbereich positioniert.<br />

Die Konkurrenz gekonnt umgehen<br />

Mit dem Resultat sei er mehr als zufrieden. Innert Kürze wurde er Generalimporteur<br />

der Marke Vickywood aus Deutschland und Strands<br />

Lightning Division aus Schweden. Der Geschmack der Kunden sei<br />

hier mit Automarken vergleichbar. «Es gibt Leute, die schwören auf<br />

diese Marke, und andere, die sich auf eine andere Seite stellen.» Er<br />

kenne die Vor- und Nachteile mehrerer Marken aus dem Effeff und<br />

biete auch Produkteschulungen an. Schliesslich sei es wichtig, die<br />

Kundschaft in jedem Fall professionell zu beraten. Bewusst verzichten<br />

tue er einzig auf den Verkauf kleinerer Utensilien wie etwa Campinggeschirr.<br />

«Was will ich mich mit Plattformen wie Galaxus konkurrenzieren?»,<br />

lautet seine rhetorische Frage dazu. Der Vermietung<br />

von Fahrzeugen und Zelten hingegen ist er treu geblieben. «Wenn<br />

man aber als Garage in dieses Geschäft einsteigen will, dann ist eine<br />

30<br />

<strong>November</strong> <strong>2023</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


FOKUS ZUSATZGESCHÄFTE<br />

1<br />

2<br />

3<br />

1 Gerade das, was nach einem Fahrzeugverkauf mit einem<br />

Dachzelt oder Zubehör folgt, kann für das Business und<br />

die Kundenbindung interessant sein.<br />

2 Neben den Dachzelten in den unterschiedlichsten Varianten<br />

sind im Overland Outfitter-Shop auch Zubehöre und<br />

Utensilien zu finden. Auffallend ist auch die Liebe zum<br />

Detail bei der gesamten Einrichtung und Präsentation.<br />

3 Vom Lastwagenchauffeur zum Unternehmer: «Ich habe<br />

das Reisen geliebt und immer nur Gutes transportiert,<br />

Schokolade und Wein zum Beispiel.» Heute gibt Oliver<br />

Hillebrand sein Wissen über das Reisen auf eine etwas<br />

andere Art an seine Kunden weiter. Fotos: AGVS-Medien<br />

gute Kalkulation zwingend. Die Kundschaft geht mit den Dingen<br />

nicht immer so um, wie man sich das vorstellt», gibt er hier als Rat<br />

mit auf den Weg.<br />

Unterwegs sein ist mehr als ein Hobby<br />

Abenteuerlich lässt sich auch sein Werdegang zusammenfassen, der<br />

ihn in die Selbstständigkeit führte. So fuhr er bereits mit 18 Jahren<br />

die ersten 40-Tönner. Später holte er das Abitur nach und bildete sich<br />

zum Grafikdesigner weiter. Nach beruflichen Zwischenstopps in Fünf-<br />

Sterne-Hotels kehrte er ins Logistikgewerbe zurück. Das Reisen in<br />

ferne Länder habe er schon immer geliebt. Er wechselte mehrfach<br />

den Wohnort und war in Österreich, England und Holland zuhause.<br />

2007 schliesslich kam er zur Firma Transfood AG in Frauenfeld in die<br />

Schweiz. Er arbeitete weiterhin als Chauffeur, bevor er schliesslich<br />

etwas Neues ausprobieren wollte und ins Büro wechselte. Er liess sich<br />

zum Disponenten an der STFW weiterbilden und war fünf Jahre für<br />

die Genossenschaften der Migros als Prozessverantwortlicher Logistik<br />

Transport am Start. Neben all diesen Stationen baute er sich ein weiteres<br />

Standbein auf, das <strong>–</strong> zunächst, seit 2012, als Hobby gedacht <strong>–</strong> ebenfalls<br />

kontinuierlich an Fahrt aufnahm. So bietet er mit der Gränzelos<br />

GmbH seit vielen Jahren Fahrkurse für Personen- und Lastwagen für<br />

einen sicheren Umgang im schwierigen Gelände an. Immer mit dabei:<br />

seine Hündin Stella. •<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>November</strong> <strong>2023</strong> 31


FOKUS ZUSATZGESCHÄFTE<br />

Ein dynamisches und professionelles Team mit Zukunftsvisionen.<br />

So lässt sich der Wind beschreiben, der einem entgegenweht,<br />

wenn man die Tür der Garage Stahel AG aufstösst. Silvan, René,<br />

Helen und Sandra (v. r. n. l) führen das Familienunternehmen mit viel<br />

Engagement und zusammen mit Silvio Sproll weiter.<br />

Foto: AGVS-Medien<br />

Von der Garage zum Mobilitätsdienstleister<br />

Wie meistern die<br />

Stahels das alles?<br />

Die Garage Stahel AG im Kanton Thurgau besteht seit rund 65 Jahren.<br />

Vor vier Jahren übernahm die dritte Generation das Ruder. Die<br />

Geschwister Helen und René Stahel gehören der Geschäftsleitung<br />

an, die aus fünf Personen besteht. Sie erklären, warum es für eine<br />

geordnete Nachfolgeregelung mindestens fünf Jahre Zeit braucht<br />

und weshalb sie anderen Garagen ans Herz legen, das Geschäft<br />

auf mehrere Schultern zu verteilen. Cynthia Mira<br />

Von der Garage zum Mobilitätsdienstleister:<br />

Diesen Wandel hat die Familie Stahel<br />

im Kanton Thurgau längt verinnerlicht. Die<br />

drei Geschwister Sandra, Helen und René leiten<br />

gemeinsam mit ihrem Cousin Silvan Stahel<br />

die Geschicke der 65-jährigen Traditionsfirma.<br />

Die Finanzen im Griff hat als externes Mitglied<br />

Silvio Sproll. «Wir wollten bewusst noch<br />

jemanden ins Boot holen, der keinen Stahel-<br />

Blick hat und wertvolle Inputs liefern kann <strong>–</strong><br />

und vielleicht auch einfach manchmal auf die<br />

Bremse oder aufs Gas stehen muss», sagt Helen<br />

Stahel mit einem Grinsen im Gesicht. Für<br />

sie ist die Weiterführung des Familienbetriebs<br />

eine Herzensangelegenheit. Zudem engagiert<br />

sie sich seit vier Jahren im Vorstand der AGVS-<br />

Sektion Thurgau. Mit den vorgelebten familiären<br />

Werten und viel Dynamik will das Team<br />

den Hauptsitz in Oberaach sowie die drei weiteren<br />

Standorte (Weinfelden, Kreuzlingen und<br />

Amriswil) in eine erfolgreiche Zukunft führen.<br />

Wie das gelingt, zeigt sich bei einem Besuch<br />

vor Ort.<br />

Die Harmonie im Team ist spürbar, sobald<br />

die Tür zum geräumigen Showroom geöffnet<br />

wird. Wenngleich es in Sitzungen, wie sie betonen,<br />

durchaus auch mal laut werden kann.<br />

Die verschiedenen Sichtweisen und Charaktere<br />

der fünfköpfigen Geschäftsleitung haben<br />

Platz, was auch die vielen bereits umgesetzten<br />

Ideen beweisen. Auch im Januar 2024 steht<br />

eine grössere Neuerung bevor. Dann nämlich<br />

fahren auf dem von Ford geprägten Gelände<br />

auch Fahrzeuge der Marke Mitsubishi vor.<br />

Diesen Entscheid fällte das Team wohlüberlegt,<br />

denn mit der «Hausmarke» Ford, auf die<br />

bereits der Grossvater setzte, sind die Eigentümer<br />

fest verwurzelt. Aber: «Wir brauchen<br />

Angebote für einen bestehenden Kundenstamm,<br />

den wir mit Ford nicht mehr auf ganzer<br />

Linie bedienen können», schildert René<br />

Stahel die Situation. «Die Modelle, die in der<br />

Schweiz verfügbar sind, decken nicht mehr<br />

alle Segmente ab», so der 34-Jährige. Das liegt<br />

mitunter an der Politik und dem Lenkungsinstrument<br />

der CO 2 -Abgabe (diese wird bei<br />

Überschreitung der CO 2 -Zielwerte beim Autoimport<br />

erhoben und soll zur Senkung der CO 2 -<br />

Emissionen in der Schweiz beitragen), vor allem<br />

aber an der strategischen Ausrichtung<br />

von Ford in Richtig «Adventure Spirit». «Um<br />

weiterhin auf möglichst viele Kundenbedürfnisse<br />

eingehen zu können, haben wir uns für<br />

die Vertretung von Mitsubishi entschieden<br />

und freuen uns sehr darauf.»<br />

René, der einst eine Lehre zum Schreiner absolvierte,<br />

sagt dazu: «Es ist so, als ob ich nur<br />

noch Tische aus Nussbaum herstelle, obwohl<br />

jeder zweite Kunde ein Möbel aus Eichenholz<br />

will.» Diese Situation am Markt habe auch<br />

einen Einfluss auf die Beratungsgespräche.<br />

«Als ich noch vor wenigen Jahren im Verkauf<br />

tätig war, erlebte ich eine ganz andere Situation.»<br />

Heute müssten sie bei gewissen Kundenwünschen<br />

einfach eine Abfuhr erteilen.<br />

«Die Zeiten, in denen Garagen ‹nur› Autos<br />

32<br />

<strong>November</strong> <strong>2023</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


FOKUS ZUSATZGESCHÄFTE<br />

bestellt und verkauft haben, sind definitiv<br />

vorbei», ergänzt die 36-jährige Schwester.<br />

Offen sind die Stahels auch immer für Neues:<br />

Aktuell mit einem Pilotprojekt von Ford.<br />

Schon bald wird ein Mitarbeiter aus dem Hause<br />

mit dem vollelektrischen mobilen Service-Van<br />

unterwegs sein. Überbrücken, Batterie ersetzen,<br />

Bremsen wechseln <strong>–</strong> und dies beim Kunden,<br />

für ihn ohne Zusatzaufwand. Zudem hat<br />

das Team 2021 parallel das Unternehmen Mobista<br />

AG gegründet, mit dem Ziel, Auto-Abos<br />

anzubieten. Der Name Mobista geht auf die<br />

beiden Worte Mobilität und Stahel zurück.<br />

«Wir prüfen dieses Zusatzgeschäft, um bereit<br />

zu sein, sollten sich Abos etablieren», sagt Helen<br />

Stahel. Es sei wichtig, bereits heute Erfahrungen<br />

zu sammeln, aber die Nachfrage halte<br />

sich noch in Grenzen. Ganz im Gegenteil zum<br />

Angebot der Camper-Vermietung. Auf dieses<br />

Zusatzgeschäft setzte die Familie schon kurz<br />

vor der Pandemie, womit sie vom Boom profitierte.<br />

«Das Timing hat gepasst, Ford brachte<br />

den Transit Nugget zum richtigen Zeitpunkt<br />

auf den Markt. Das ist ein super Produkt, und<br />

wir machten mit diesem Zusatzgeschäft noch<br />

fast keine negativen Erfahrungen», schwärmt<br />

sie. Einen weiteren Wirtschaftszweig hat die<br />

Familie mit einem kleinen Lebensmittelladen<br />

unmittelbar neben dem Showroom. «Dieser<br />

Shop ist zum Dorfladen mutiert, jedenfalls<br />

nennen ihn alle so, weil es sonst nichts Vergleichbares<br />

gibt», so der Bruder.<br />

2019 wurden die Übergabe an<br />

die dritte Generation sowie das<br />

Firmenjubiläum ein ganzes Jahr<br />

mit den unterschiedlichsten<br />

Aktivitäten in der Region<br />

gefeiert.<br />

Wie die Nachfolgeregelung auch in Ihrer Garage gelingt<br />

Die Übergabe dauerte bei den Stahels insgesamt<br />

fünf Jahre. Eine Zeit, die es zwingend braucht.<br />

«Es sind nicht nur finanzielle, sondern auch<br />

emotionale Aspekte zu berücksichtigen», sagt<br />

Helen Stahel. Viele Entscheidungen, die anfallen<br />

würden, habe man zunächst gar nicht auf dem<br />

Schirm. Dazu gehören Bankgeschäfte oder<br />

diverse Abklärungen für Notfälle. Zum Beispiel<br />

musste bei ihnen geregelt werden, ob und wie<br />

die Firma bestehen kann, wenn ein Todesfall<br />

eintritt. «Bis man das Geschäft wirklich übernehmen<br />

kann, dauert es mindestens fünf Jahre.<br />

Die Vorbereitungen und die ersten Schritte in<br />

diese Richtung tätigt man aber am besten noch<br />

früher», betont sie. Sie empfehle den Betrieben,<br />

die vor einer Übergabe stehen, dringend einen<br />

Experten ins Boot zu holen. «In einer Garage hat<br />

man in der Regel andere Kernkompetenzen. Die<br />

Gefahr, dass etwas untergeht, ist zu gross.»<br />

An dieser Stelle kann man sich als Leser respektive<br />

Leserin aufgrund der Fülle an Zusatzgeschäften<br />

berechtigterweise fragen: Wie<br />

meistern die Stahels das alles? «Ich bin der<br />

Überzeugung, dass man als alleiniger CEO in<br />

einer Garage heutzutage untergeht», betont<br />

René Stahel. Es seien so viele Herausforderungen<br />

im Autogewerbe zu meistern. Er empfehle<br />

deshalb, das Geschäft in der obersten Etage<br />

auf mehrere Schultern zu verteilen. Helen Stahel<br />

pflichtet ihm bei und wirft ein: «Das Agenturmodell<br />

kommt ja auch noch, das ist eine<br />

Ungewissheit, die uns im Gewerbe zu schaffen<br />

macht, weil wir nie mit Sicherheit wissen,<br />

wie es weitergeht.»<br />

An die Integration der alternativen Antriebe<br />

sowie die Digitalisierung im Geschäftsalltag<br />

Die Stahels bringen auch namhafte Sportlerinnen und Sportler und Kunstschaffende vor die Linse. So fährt<br />

beispielsweise der ehemalige Kunstturner Pablo Brägger seit 2022 eines ihrer Fahrzeuge. Foto: Garage Stahel<br />

Eine Lösung mit einer externen Geschäftsleitung<br />

kam für die Familie Stahel nicht in Frage, obwohl<br />

Sandra und Helen sich zuerst für eine kaufmännische<br />

Lehre, Sandra in einer anderen Branche<br />

und Helen auf dem Strassenverkehrsamt TG,<br />

entschieden und nur Silvan Stahel effektiv nach<br />

der Schule eine Lehre zum Automobil-Mechatroniker<br />

absolvierte. Dennoch war für sie alle klar,<br />

dass sie die Tradition weiterführen wollen. Nur<br />

Silvan Stahel’s Schwestern Corinne und Melanie<br />

entschieden sich für einen anderen Weg. «Es ist<br />

für uns eine Herzensangelegenheit, wir sind hier<br />

gross geworden. Unsere Eltern haben uns aber<br />

nie gedrängt oder Druck gemacht, das rechne<br />

ich ihnen hoch an», so Helen Stahel.<br />

haben sie längst gedacht. So wurde in Ladestationen<br />

investiert und in die Weiterbildung<br />

des Personals. Glücklicherweise hatten sie bisher<br />

auch noch nie Schwierigkeiten, passende<br />

Lernende zu finden. Acht Nachwuchstalente<br />

bilden sie derzeit aus. «Ich denke, in einer<br />

ländlichen Region wird eine Lehre in einem<br />

Familienunternehmen noch etwas grösser geschrieben.<br />

Man schätzt es, wenn ein Gesicht<br />

hinter der Firma steht und man weiss, wo<br />

man arbeitet», sagt Helen Stahel. Sie wolle<br />

das Problem in der Branche aber nicht kleinreden.<br />

«Der Fachkräftemangel ist, wie in vielen<br />

anderen Branchen auch, ein Fakt.» Sie sei<br />

sehr dankbar für die Loyalität sowie das entgegengebrachte<br />

Vertrauen der Mitarbeitenden,<br />

schliesslich könne man ohne gutes Personal<br />

kein Geschäft führen. Der Erfolg sei aber natürlich<br />

auch auf die Vorgängergeneration zurückzuführen.<br />

«Wir müssen unserem Grossvater<br />

Theo Stahel, der 1959 den Grundstein<br />

für die Garage legte, sowie unserem Onkel und<br />

Vater danke sagen», betont René Stahel. Sie<br />

haben über die viele Jahre hinweg für einen<br />

guten Ruf und den grossen Bekanntheitsgrad<br />

in der Region gesorgt.<br />

•<br />

Weitere Infos unter:<br />

garagestahel.ch<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>November</strong> <strong>2023</strong> 33


FOKUS ZUSATZGESCHÄFTE FOKUS<br />

Einbaupartner von KW<br />

Faszinierend und umsatzsteigernd:<br />

KW Automotive ist der Weltmarktführer<br />

bei Gewindefahrwerken, die<br />

von kompetenten Garagen als KW-<br />

Partner eingebaut werden.<br />

Foto: KW Automotive<br />

Das Fahrwerk<br />

zum Erfolg<br />

Autozubehör und Fahrzeugveredelung zählen zu den<br />

klassischen Möglichkeiten, den Umsatz einer Garage<br />

zu steigern. Ein gutes Beispiel für eine erfolgreiche<br />

Partnerschaft sind die über 100 werksgeschulten<br />

Schweizer Einbaupartner, welche Fahrwerke von KW<br />

montieren. Timothy Pfannkuchen<br />

Manchmal geht das Kreuzchen ins Kreuz: Kaum eine Automarke,<br />

deren Preislisten nicht von Sportpaketen und Performance-<br />

Varianten wimmeln. Tönt doch gut, Kreuzchen in der Optionsliste<br />

<strong>–</strong> und prompt ruiniert man sich im straffen Alltagsmobil die Bandscheiben<br />

oder ist umgekehrt enttäuscht, dass das Sportmodell für<br />

Rennstrecken-Ausflüge trotzdem viel zu strassengetrimmt ist. Derweil<br />

die grosse Zeit der Tuningspoiler vorbei ist, sind optimierte Fahrwerke<br />

gefragter denn je. Zumal die Preise zwar nach oben offen sind,<br />

aber irgendwo bei diesseits der 1500 Franken überschaubar starten.<br />

Nur: Wer baut einem so ein Fahrwerk ein?<br />

Lockt Kunden mit Spass am Auto<br />

Genau hier bietet sich ein Zusatzgeschäft mit guten Margen. Ein Beispiel<br />

sind die Einbaupartner von KW Automotive. Der deutsche Weltmarktführer<br />

für Gewindefahrwerke sowie Rennsportausrüster entwickelt<br />

und fertigt Fahrwerke für verschiedene Automobilhersteller wie<br />

Audi, BMW, Ford, Mercedes-AMG oder Porsche, die diese in Sondermodellen<br />

einsetzen oder als optionales Sportfahrwerk anbieten. Das<br />

Kerngeschäft freilich ist und bleibt, was KW 1995 als erster Hersteller<br />

strassenlegal höheneinstellbar machte: Gewindefahrwerke für individuelle<br />

Ansprüche. Nur ein Beispiel für ein Auto, bei dem man das<br />

gar nicht erwartet: Das KW-V3-Fahrwerk für Tesla Model 3 und Y, die<br />

Bestseller 2021 und 2022, erntet viel Lob für Handling wie Komfort.<br />

Es braucht Herzblut und Kompetenz<br />

Zwar sei, so Banz, dies auch für grosse Betriebe eine lohnende Ergänzung.<br />

Aber jene hätten häufig durchgetaktete Tagesabläufe. «Dann<br />

sollte man es aus dem Alltag ausgliedern. Kleinere Betriebe sind da flexibler.»<br />

Ein paar Voraussetzungen gelte es aber zu erfüllen. Laut Banz<br />

sind dies etwa Werkstätten, welche alle technischen Anforderungen<br />

erfüllen und idealerweise eine Achs- und Radlastvermessung inhouse<br />

haben. Um als geschulter KW-Partner aufzutreten, muss mindestens<br />

ein Mitarbeiter an einer ein- bis dreitägigen Schulung am KW-Hauptsitz<br />

im schwäbischen Fichtenberg teilnehmen; die spannende Weiterbildung<br />

ist auch attraktiv, um Branchennachwuchs anzuziehen. Am<br />

wichtigsten bleibe stets, so sagt Banz, «Herzblut für das Thema».<br />

•<br />

Weitere Infos unter:<br />

kwsuspensions.ch<br />

Einbaupartner findet die Kundschaft über die KW-Homepage oder auf<br />

KW-Empfehlung. Als Fahrwerks-Einbaupartner lockt man Neukunden<br />

an, die Spass an Autos haben und ergo bereit sind, dafür etwas<br />

auszugeben <strong>–</strong> und die tendenziell zu weiteren Käufen oder Servicearbeiten<br />

wiederkommen. Die Garage selbst stärkt ihr Image und ihre<br />

Differenzierung. Kein Wunder, hat KW Schweiz hunderte Partner, darunter<br />

bereits über 100 werksgeschulte (und daher auf der Webpage<br />

gelistete) Betriebe. «Wir wollen in Zukunft vor allem qualitativ weiterwachsen»,<br />

sagt Peter Banz, seit Gründung 2001 Chef von KW Schweiz.<br />

Schweizer Kernteam: Die über 100 KW-Einbaupartner hierzulande arbeiten mit<br />

der KW Automotive (Schweiz) AG in Rotkreuz ZG zusammen. Hier das Team um<br />

Geschäftsführer Peter Banz (3.v. l.). Foto: KW Schweiz<br />

34<br />

<strong>November</strong> <strong>2023</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


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FOKUS ZUSATZGESCHÄFTE FOKUS<br />

Eine Nische mit unbekannten Automarken<br />

Die Übersetzerin<br />

zwischen den Kulturen<br />

Die Noyo Mobility AG hat sich <strong>2023</strong> in der Schweiz positioniert und<br />

ist unter anderem auf chinesische Marken spezialisiert. Kürzlich<br />

vermeldete die Firma die erste Kundenauslieferung des Voyah Free in<br />

der Schweiz. Mehrfach wurde der Kunde auf sein neues und<br />

in der Schweiz noch weitgehend unbekanntes Auto angesprochen.<br />

Was das Start-up den Schweizer Garagen alles zu bieten hat.<br />

Cynthia Mira<br />

Mit den Fahrzeugen dort sein, wo die<br />

Kundinnen und Kunden sind <strong>–</strong> das<br />

sei ihnen von Anfang an wichtig gewesen,<br />

weshalb der schnelle Aufbau einer Händlerund<br />

Servicestruktur mit festen Niederlassungen<br />

für Beratung, Fahrzeugtests und andere<br />

Dienstleistungen im Mittelpunkt gestanden<br />

habe, sagt Daniel Kirchert, CEO Noyo Mobility<br />

AG, zum Start in der Schweiz. Bereits<br />

heute und damit kurz nach dem Anlauf arbeitet<br />

die Firma mit dem Fahrzeuglogistiker<br />

Galliker sowie mit ausgewählten Vertriebsund<br />

Servicepartnern zusammen. Die AGVS-<br />

Medien wollten wissen, inwiefern Schweizer<br />

Garagisten von ihrem Angebotsportfolio<br />

profitieren.<br />

Daniel Kirchert, Sie setzen unter<br />

anderem auf die E-Mobilität aus China.<br />

Warum?<br />

Daniel Kirchert, CEO Noyo Mobility AG:<br />

Wir sind nicht auf chinesische Marken beschränkt,<br />

halten diese aber aktuell für führend<br />

im Preis-Leistungs-Verhältnis im Elektromobilitätssektor.<br />

Das bedeutet grosse Chancen<br />

auch und gerade für die Händler. Die meisten<br />

Experten gehen heute davon aus, dass E-Fahrzeuge<br />

in der Schweiz 2030 einen Anteil von 40<br />

Prozent des Gesamtmarktes ausmachen. Das<br />

entspricht in etwa 100 000 Fahrzeugen. Der<br />

Anteil chinesischer Marken liegt heute bei nur<br />

0,2 Prozent in der Schweiz. Wir können davon<br />

ausgehen, dass dieser Anteil in den nächsten<br />

fünf Jahren auf 10 bis 20 Prozent steigen wird.<br />

Es werden dann also 10 000 bis 20 000 Einheiten<br />

von chinesischen Herstellern kommen.<br />

Wir rechnen konservativ damit, dass wir davon<br />

mit Noyo einen unteren zweistelligen Prozentsatz<br />

des Marktes erobern können.<br />

Warum haben Sie sich für den Eintritt<br />

in den Schweizer Markt entschieden?<br />

Welche Vorzüge und welche Unterschiede<br />

sehen Sie?<br />

Die Schweiz als überschaubarer Markt hat für<br />

das Noyo-Konzept die optimale Grösse, um organisch<br />

zu wachsen. Das Angebot an den zur<br />

Verfügung stehenden Elektrofahrzeugen ist<br />

hier sehr übersichtlich, da viele Erstausrüster<br />

den Markt schlicht nicht im Fokus haben. In<br />

Tipps der Noyo-Experten:<br />

Diese Zusatzgeschäfte lassen sich mit E-Autos generieren<br />

Es gibt zahlreiche Dienstleistungen rund um die E-Mobilität, die als Zusatzgeschäfte für Garagen<br />

interessant sind. Einige davon hat man oft nicht auf dem Radar. Die Noyo-Expertise lautet wie folgt:<br />

Zunächst gibt es die üblichen Services <strong>–</strong> Reifenwechsel, Inspektionen am Fahrwerk oder den Bremsen.<br />

Wobei durch den elektrischen Antriebsstrang die auf die Motoren anfallenden Servicearbeiten<br />

weitgehend entfallen. Dennoch wird es immer auch Reparaturen geben <strong>–</strong> zum Beispiel von Unfallschäden.<br />

Im Aftersales gilt: Wer über den eigenen Tellerrand hinausblickt, erkennt schnell zusätzliche<br />

Umsatzmöglichkeiten, zum Beispiel im Bereich der Infrastruktur. So können Werkstattbetreiber auch<br />

zu Energieberatern werden und die Wallbox, Photovoltaik, Stromspeicher und vieles mehr rund um<br />

grünen Strom mitverkaufen, beziehungsweise vermitteln und dann über Provisionsmodelle verdienen.<br />

Der Schlüssel zum Erfolg ist hier Flexibilität <strong>–</strong> und die beginnt im Kopf.<br />

diese Nische gehen wir rein, um von dort aus<br />

zu expandieren. Für uns ist dabei wichtig, von<br />

Anfang an eine hohe Qualität und einen bestmöglichen<br />

Service zu bieten. Das können wir<br />

bei unserem komplexen Aufgabenfeld nicht<br />

zeitgleich in verschiedenen europäischen Ländern<br />

mit jeweils anderen Marktsituationen.<br />

Noyo ist weit mehr als ein Generalimporteur,<br />

Noyo ist Servicepartner, Qualitätssicherer,<br />

Markteintritts- und Kommunikationsexperte<br />

zugleich. Zudem sind wir auch Marktforscher<br />

bei der Beurteilung, welches Produkt in Europa<br />

eine Chance hat und was noch optimiert werden<br />

muss.<br />

Mit welchen Partnern arbeiten Sie<br />

zusammen, um Ihre Mobilitätsdienstleistungen<br />

anzubieten?<br />

Was unsere Fahrzeuge angeht, so arbeiten<br />

wir bereits heute eng mit grossen chinesischen<br />

Herstellern wie etwa Dongfeng mit<br />

36<br />

<strong>November</strong> <strong>2023</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


FOKUS ZUSATZGESCHÄFTE<br />

Den Kunden die Angst vor fehlender<br />

Reichweite nehmen <strong>–</strong> das sei eine der<br />

Hauptaufgaben im Verkaufsprozess, betont<br />

Daniel Kirchert, CEO Noyo Mobility AG. Das<br />

funktioniere am besten, indem man sich<br />

mit der Kundschaft anschaue, wie häufig<br />

und wie lang mit dem Fahrzeug tatsächlich<br />

gefahren werde. Foto: Noyo Mobility<br />

dem Voyah Free oder der Sokon Gruppe mit<br />

dem Seres zusammen, beides sind Fahrzeuge,<br />

die wir in der Schweiz exklusiv vermarkten.<br />

Wir rechnen in den nächsten sechs bis zwölf<br />

Monaten mit insgesamt mindestens fünf verschieden<br />

Fahrzeuge und Klassen, die wir unter<br />

anderen über das Modellprogramm von Dongfeng<br />

anbieten können <strong>–</strong> aus dem Luxus- und<br />

Premium-Segment, aber auch Markteintrittsmodelle<br />

zu einem günstigen Preis. Das Interesse<br />

ist hier auf beiden Seiten gross, denn die<br />

Herausforderungen für die Hersteller auf dem<br />

europäischen Markt sind ebenso vielfältig<br />

wie die Fahrzeuge, die mittlerweile angeboten<br />

werden. Gerade chinesische Automobilkonzerne<br />

stossen in Europa zudem auf Hindernisse,<br />

die nur schwer aus dem Ausland in den<br />

Griff zu bekommen sind. Zu unterschiedlich<br />

sind die Mentalitäten, das Kundenverständnis<br />

sowie auch die rechtlichen Rahmenbedingungen.<br />

Um im Bild zu bleiben: Wir<br />

verstehen uns als Übersetzer zwischen den<br />

Kulturen und Vertriebs- beziehungsweise<br />

Kundenmentalitäten. Denn hier gibt es einfach<br />

riesige Unterschiede zwischen China und<br />

Europa.<br />

Inwiefern profitieren Schweizer Garagen<br />

vom Angebotsportfolio?<br />

Für die Schweizer Händler bedeutet das vor<br />

allem Dinge wie eine verlässliche Beratung in<br />

einem für sie noch eher unbekannten Markt<br />

und damit die Chance, der Kundschaft qualitativ<br />

sehr hochwertige Fahrzeuge zu einem<br />

guten Preis-/Leistungsverhältnis anzubieten,<br />

die von uns mit einem hohen Aufwand entsprechend<br />

beworben und vermarktet werden.<br />

Gleichzeitig kümmern wir uns im Rahmen<br />

eines Gesamtpaketes auch um Themen rund<br />

um Service, Finanzierung und Gewährleistung.<br />

Damit uns das gelingt, integrieren wir<br />

renommierte Dienstleistungspartner.<br />

Haben Sie Beratungstipps, die Sie Garagisten<br />

mit auf den Weg geben können?<br />

Wie gelingt ein Verkaufsgespräch mit<br />

Kunden, die vermehrt Interesse an einem<br />

E-Auto zeigen?<br />

Als überzeugendes Argument für den Käufer<br />

beziehungsweise die Käuferin halten wir es<br />

für wichtig, immer auf die Folgekosten aufmerksam<br />

zu machen. Das bedeutet, den Kunden<br />

klarzumachen, dass sich ein E-Auto mit<br />

einem Blick auf die steigenden Treibstoffpreise,<br />

Steuern und möglichen Reparatur- und<br />

Wartungskosten auf die Dauer auszahlt. Und<br />

dass die Umwelt sich natürlich zusätzlich<br />

freut. Ein Beratungsgespräch gelingt aus unserer<br />

Sicht durch maximale Transparenz und<br />

Entkräftung von letzten Vorurteilen. Wichtig<br />

ist, dass der Verkäufer auch über Fördermöglichkeiten<br />

und Ladelösungen perfekt beraten<br />

kann und die Kunden nicht in der Unsicherheit<br />

lässt.<br />

•<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>November</strong> <strong>2023</strong> 37


FOKUS ZUSATZGESCHÄFTE<br />

Unterwegs mit dem Quality1-Aussendienst<br />

Wieso der Handshake<br />

unersetzlich bleibt<br />

Trotz Digitalisierung setzen manche Unternehmen betont auf persönlichen<br />

Kontakt. Zum Beispiel der Garantiemarktführer Quality1.<br />

Aber warum eigentlich? Wir begleiten Quality1-Aussendienstler<br />

Patrick Berger zur Garage Di Prisco in Kölliken AG, um es herauszufinden.<br />

Timothy Pfannkuchen<br />

Ratzfatz und ruckzuck: Wer mit Patrick<br />

Berger einen Termin ausmacht, spürt bereits<br />

durchs Telefon: Hier ist ein Mann am<br />

Werk, der seinen Beruf lebt und liebt. Berger<br />

ist einer der acht Field Manager (sprich<br />

Aussendienstler) der Quality1 AG und zuständig<br />

für die Kantone Aargau, beide Basel,<br />

viel Solothurn und ein wenig Zürich. Unverstellt,<br />

einen Scherz auf den Lippen, den Terminkalender<br />

unterwegs im Kopf statt nur im<br />

Handy, sagt der 55-Jährige uns zum Schluss<br />

des Telefonats: «Ich sende Ihnen gleich noch<br />

eine Email mit Datum, Uhrzeit, Adresse und<br />

Kontaktdaten.» Perfekt. Kompliment, Berger<br />

versteht sein Geschäft.<br />

Szenenwechsel: kurz vor 9:30 Uhr in Kölliken<br />

im Aargau, der vereinbarte Tag. Überpünktlich<br />

biegt Bergers Dienstwagen in den Hof der<br />

Garage Di Prisco ein. Und parkiert auf unseren<br />

Fotowunsch hin vor einem Werkstatttor<br />

des AGVS-Mitglieds. «Ich würde sonst nie so<br />

parkieren, ich will weder im Weg sein noch<br />

im Mittelpunkt: Kundin und Kunde stehen<br />

im Mittelpunkt!», sagt Berger und eilt auf<br />

Eros Di Prisco zu, Inhaber des Autohandels<br />

der Garage. Fester Händedruck, man kennt<br />

einander: Seit 13 Jahren ist der 55-jährige Berger<br />

beim Garantiemarktführer. Sein Kunde Di<br />

Prisco ist sogar quasi Quality1-Urgestein: Bereits<br />

im Quality1-Gründungsjahr 2002 wurde<br />

er im zweiten Jahr seines eigenen Betriebs<br />

Partner.<br />

Persönlicher Kontakt zählt auch heute<br />

Machen analoge Handshakes Sinn in digitalen<br />

Zeiten? «Ja!», antworten uns Berger und<br />

Di Prisco zeitgleich. «Unbedingt!», führt Di<br />

Prisco mit über 30 Jahren Autogewerbe-Erfahrung<br />

aus: «Für mich ist der jederzeit greifbare<br />

persönliche Kontakt wichtig.» Berger<br />

nickt und ergänzt: «Ohne geht es nicht.» Vier<br />

bis sieben Kundenbesuche am Tag und bis<br />

zu 38 000 Kilometer im Jahr spult Berger ab.<br />

Macht so etwas Spass? «Ja, denn jeder Tag<br />

ist anders, jeder Mensch interessant. Die Herausforderung<br />

ist disziplinierte Planung, dafür<br />

kann ich den Tag innerhalb der Vorgaben frei<br />

gestalten.» Und wenn mal ein Kunde schwierig<br />

war? «Dann fahre ich mal rechts ran und<br />

verschnaufe. Ich darf ein Problem nicht zum<br />

nächsten Kunden mitnehmen.»<br />

Kundendienst: Berger montiert ein<br />

Quality1-Schild. Die Kundschaft schätzt<br />

diesen Namen als Qualitätslabel.<br />

38<br />

<strong>November</strong> <strong>2023</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


FOKUS ZUSATZGESCHÄFTE<br />

Handschlag zwischen Businesspartnern:<br />

Eros Di Prisco (links) von der Garage Di Prisco<br />

in Kölliken AG begrüsst Patrick Berger, Field<br />

Manager bei der Quality1 AG, zum Kundenbesuch.<br />

Fotos: AGVS-Medien<br />

Die Kundschaft unterstützt Berger «als Partner<br />

auf Augenhöhe, per Telefon, Email, online<br />

oder vor Ort, ob Schadenfall, Abschluss,<br />

Schulung, Marketingunterstützung oder Akquisition.<br />

Natürlich gibt es auch einmal Probleme,<br />

aber die muss man offen ansprechen<br />

und lösen. Am Ende ist wichtig, dass der Garagist<br />

und der Endkunde happy sind.» Sind die<br />

Kunden happy, Herr Di Prisco? «Ich müsste<br />

lügen, würde ich etwas Negatives sagen», betont<br />

Di Prisco. «Vor allem geht bei Quality1<br />

alles schnell: Der Kunde ist da, sein Auto auf<br />

dem Lift <strong>–</strong> da kann ich nicht einen Tag warten.<br />

Und Quality1 ist flexibel: Man erreicht<br />

immer jemanden und findet auch in Sonderfällen<br />

eine Lösung.» Berger sagt schmunzelnd:<br />

«Schön, dass er das sagt und nicht ich<br />

es sagen muss: Freigabe innert 15 Minuten!»<br />

Und nennt gleich auch ein Beispiel für Ausnahmefälle:<br />

Ein Fahrzeug war zu alt für die<br />

Garantie. «Aber die Ablieferung stand bevor,<br />

der Garagist war ein Topkunde und hatte der<br />

Kundin das versprochen. Da wollen wir nicht,<br />

dass der Garagist schlecht dasteht. So etwas<br />

geht vielleicht mal nicht in 15 Minuten, aber<br />

nach internen Checks haben wir eine Ausnahme<br />

umgesetzt.»<br />

Schadenmanagement ausgelagert<br />

Aber Moment: Di Prisco muss ja die Policen<br />

bezahlen. Lohnt sich das denn für ihn? «Ja,<br />

denn Quality1 ist ein Werkzeug, um Autos zu<br />

verkaufen. Ich könnte schon auch selbst die<br />

Schäden decken. Aber dann müsste ich den<br />

Kunden zwingen, sich an meine Garage zu<br />

binden, und Mitarbeitende einstellen, die sich<br />

darum kümmern und alle Landessprachen<br />

beherrschen, falls ein Kunde den Schaden in<br />

Genf hat. So aber kann mein Kunde überall in<br />

die Werkstatt. Quality1 ist die saubere, seriöse<br />

Lösung, um das auszulagern.»<br />

Ab zu den Occasionen der freien Garage mit<br />

acht Mitarbeitenden, die übrigens im Bereich<br />

Handel die Quality1-Garantie, im Bereich<br />

Werkstatt die «AGVS Garantie in Kooperation<br />

mit Quality1 AG» nutzt. An einem<br />

BMW bringt Berger das Quality1-Täfelchen<br />

an. Wirkt das? «Ja, und das ist ein grosses<br />

Argument für Quality1», sagt Di Prisco: «Die<br />

Mehrheit der Käufer kennt den Namen. Ich<br />

erläutere die Garantie natürlich. Aber kauft<br />

ein Kunde ein Auto, prasseln tausende Informationen<br />

auf ihn ein. Dann ist er froh, dass<br />

ich ihm nicht noch erkläre, wer Quality1 ist.<br />

Er will das gar nicht wissen. Er hat eine Garantie,<br />

der er vertraut <strong>–</strong> das zählt. Auch weil<br />

Kunden anspruchsvoller werden und Garantie<br />

da ein grosses Thema ist.»<br />

Popcorn ist quasi die Geheimwaffe<br />

Kann eigentlich nur ein Betrieb wie die auf<br />

Google mit stolzen 4,7 von 5 Sternen bewertete<br />

Garage Di Prisco Quality1-Partner werden<br />

oder jeder Kiesplatzhändler? «Wir prüfen, ob<br />

eine Garage irgendwo als Fachwerkstatt zertifiziert<br />

ist oder nur eine Briefkastenfirma»,<br />

sagt Berger. «Auf die Schnelle wegen fünf Abschlüssen<br />

zuzusagen, wäre schädlich für ein<br />

Qualitätslabel.» Die Zeit drängt, Berger muss<br />

weiter. Doch erst holt er seine Geheimwaffe:<br />

Quality1-Popcorn! Berger sprintet um die Ecke<br />

und ruft fröhlich: «Für die Werkstatt! So viel<br />

Zeit muss sein.» Popcorn. Wie im Kino. Damit<br />

die Partnerschaft grosses Kino bleibt.<br />

•<br />

Weitere Infos unter:<br />

quality1.ch<br />

garage-diprisco.ch<br />

Zusammenarbeit: Patrick Berger<br />

(links) und der Garagist Eros Di Prisco<br />

besprechen aktuelle Schadenfälle.<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>November</strong> <strong>2023</strong> 39


FOKUS ZUSATZGESCHÄFTE FOKUS<br />

Vom Flottengeschäft profitieren dank «FleetPoint»<br />

Flotten als Chance für Kleine<br />

Mehr als die Hälfte aller Neuwagen sind Flottenfahrzeuge <strong>–</strong> Tendenz steigend. Damit steigt auch der Bedarf<br />

kompetenter Betreuung und die Chance, als Garage von Flotten zu profitieren. Mit «FleetPoint» hat Hostettler<br />

Autotechnik ein Konzept, das kleineren Garagen hochwertigen Flottenunterhalt ermöglicht. Jürg A. Stettler<br />

An der über dem Tal thronenden Kyburg und der für ihre Pfannen<br />

weltweit bekannten Fabrik von Kuhn Rikon vorbei fahren<br />

wir tiefer hinein ins zürcherische Tösstal. Hier, auf dem Land,<br />

soll eine Garage ein gutes Geschäft mit Flottenfahrzeugen machen<br />

können? Wir sind skeptisch, als wir kurz vor dem Ortsende von<br />

Turbenthal nicht weiter zum malerischen Strandbad Bichelsee fahren,<br />

sondern ins Gewerbequartier abbiegen. Zu Unrecht, wie uns<br />

Sandro Carnazza, Geschäftsführer der Carnazza AG und einer von<br />

über 200 «FleetPoint»-Partnern, erläutert: «Wir sind zwar wirklich<br />

sehr ländlich gelegen und rund 25 Minuten von Winterthur entfernt.<br />

Dennoch ist die Lage attraktiv, da auch der Flughafen und<br />

Zürich mit dem Auto schnell erreichbar sind. Ausserdem ist das<br />

Flottengeschäft hier noch nicht so bekannt und verbreitet <strong>–</strong> und<br />

das birgt Potenzial!»<br />

Der Familienbetrieb Carnazza, der auch Carrosserie- und Spenglerarbeiten<br />

übernimmt und in der Region Pannenhilfe leistet, ist ein<br />

langjähriger Geschäftspartner der Hostettler Autotechnik AG und<br />

wurde von Kundendienstmitarbeitenden auf das Werkstattkonzept<br />

«FleetPoint» fürs Flottengeschäft angesprochen. Carnazza erinnert<br />

sich: «Das Thema Flotten hat mich direkt angesprochen, da es eine<br />

grossartige Möglichkeit darstellt, neue Kunden zu gewinnen. Auch für<br />

bestehende Kunden, die bis anhin nur das Privatauto zu uns gebracht<br />

hatten, ergibt sich ein Mehrwert, wenn deren Geschäftsfahrzeug bei<br />

uns gewartet werden kann.»<br />

200 Werkstätten schweizweit dabei<br />

Doch welche Voraussetzungen müssen gegeben sein, damit man vom<br />

zusätzlichen Geschäftsfeld mit Flotten profitieren und als Garage zum<br />

«FleetPoint»-Partner werden kann? «Es braucht einerseits die fachlichen<br />

Voraussetzungen: einen gut eingerichteten Fachbetrieb mit entsprechend<br />

geschultem Personal. Andererseits muss der Partnerbetrieb<br />

Vorgaben und Prozesse einhalten», erläutert Claudia Schlatterer, Leitung<br />

Werkstattkonzepte Hostettler Autotechnik AG. «Dazu gehören Stundensätze<br />

und entsprechende Ersatzteil-Konditionen. Arbeiten müssen nach<br />

Herstellervorgabe ausgeführt und zentral über uns abgerechnet werden.»<br />

Aktuell gehören bereits knapp 200 Werkstätten zum schweizweiten<br />

Netzwerk. Für weitere Partner ist man bei Hostettler grundsätzlich<br />

offen, akquiriert aber nicht aktiv. «Wenn wir einen neuen Flottenkunden<br />

gewinnen und zu dessen Betreuung einen Partner in einem<br />

noch weissen Fleck des Netzwerks benötigen, rekrutieren wir gezielt<br />

40<br />

<strong>November</strong> <strong>2023</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


FOKUS ZUSATZGESCHÄFTE<br />

Das Flottengeschäft kann dank Werkstattkonzepten wie «FleetPoint» auch für kleinere<br />

Garagenbetriebe eine smarte Option sein. Bildlegende. Foto: Adobe<br />

aus unserem Kundenstamm», verrät Schlatterer. «Ohne Werkstätten<br />

keine Flotten, und ohne Flotten sind die Werkstätten nicht zufrieden.<br />

Wir sind in der glücklichen Lage, mit unseren bestehenden Konzepten<br />

Autofit, Autopro und eGarage rund 700 Garagenbetriebe bei<br />

uns zu wissen, daher konnten wir den Fokus klar auf die Akquisition<br />

der Flottenbetreiber legen.» Welche Vorteile hat eine Garage, die mitmacht?<br />

«Unser Ziel ist es, eine gewisse Werkstattauslastung mit Flottenfahrzeugen<br />

zu liefern. Wir übernehmen die Akquisition sowie das<br />

Inkasso. Die Werkstatt kann über uns abrechnen. Auch sonst ist die<br />

Administration schlank, da wir dann der zentrale Ansprechpartner<br />

der Garage sind», erläutert die Leiterin Werkstattkonzepte.<br />

Eine Chance für kleinere Betriebe<br />

Die Rechnung scheint aufzugehen, wie Sandro Carnazza bestätigt:<br />

«Uns ermöglicht es, grössere Firmenkunden mit einem tollen Gesamtkonzept<br />

anzuziehen und deren Vertrauen zu gewinnen. Als kleiner<br />

Familienbetrieb ist so etwas sonst schwierig, da diese Kunden tendenziell<br />

auf Grossbetriebe zugehen.» Er ergänzt: «Das Flottengeschäft ist<br />

gut angelaufen, die Zusammenarbeit funktioniert einwandfrei: Klare<br />

Rahmenbedingungen sind hilfreich, da sie keinen Raum für Unklarheiten<br />

lassen und man Aufträge unkompliziert bearbeiten kann.»<br />

Hilfreich für die Implementierung des neuen Geschäftsmodells war<br />

sicherlich, dass der Familienbetrieb schon zuvor auf digitale Lösungen<br />

setzte und so beispielsweise das Online-Tool «Fleet-Assistant» keine<br />

grosse Umstellung war. «Das Tool ist wirklich benutzerfreundlich und<br />

selbsterklärend. Zudem funktioniert es zuverlässig», resümiert der<br />

junge Geschäftsführer. Eher eine Hürde stellen für den kleineren Betrieb<br />

Dienstleistungen wie Ersatzwagen-Garantie oder Hol-und-Bring-<br />

Service für Flottenkunden dar. «Dies ist meines Erachtens die grösste<br />

Sandro Carnazza (am Steuer) und sein Team von der Carnazza AG. Foto: Carnazza<br />

Herausforderung. Man muss sich im Klaren sein, dass dazu durchaus<br />

gewisse Ressourcen vorhanden sein müssen. Eine sehr gute Organisation<br />

und Koordination sind daher wichtig.»<br />

Transparenz auch für Flottenbetreiber<br />

Einiges zu koordinieren und organisieren hat auch Hostettler, selbst<br />

wenn Terminierung, Auftragsverwaltung und Abrechnung übers zentrale<br />

Online-Tool laufen. In Kürze werden auch der Ersatzteil-Katalog sowie<br />

das daran angebundene Kalkulations-Tool integriert. «Die Auftragsgrundlagen<br />

und Prozesse sind vereinheitlicht und einfach zu überprüfen<br />

Fortsetzung Seite 42<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>November</strong> <strong>2023</strong> 41


FOKUS ZUSATZGESCHÄFTE FOKUS<br />

Für Sandro Carnazza, Geschäftsführer der Carnazza AG und einer von über 200 «Fleet-<br />

Point»-Partnern, ist das Flottengeschäft gut angelaufen. Foto: Carnazza<br />

Claudia Schlatterer, Leitung Werkstattkonzepte Hostettler Autotechnik AG, schaut mit<br />

ihrem Team, dass die Garagisten möglichst effizient arbeiten können. Foto: Hostettler<br />

und interpretieren. Dies erhöht die Transparenz gegenüber Flottenkunden,<br />

denn wir geben auch dem Flottenbetreiber Zugang zum Fleet-Assistant»,<br />

erläutert Schlatterer. «Und die einheitlichen, im Voraus vereinbarten<br />

Konditionen, deren Einhaltung wir prüfen, sind weitere Pluspunkte.»<br />

Das wachsende Netz der «FleetPoint»-Partner will ausgelastet sein.<br />

Wer muss sich um neue Flottenfahrzeuge kümmern <strong>–</strong> Hostettler oder<br />

die Partner selbst? «Grundsätzlich ist es die Aufgabe der Hostettler<br />

Autotechnik AG, neue Flottenkunden zu akquirieren. Dazu rekrutieren<br />

wir aktuell einen dezidierten Key Account Manager, um noch<br />

mehr Gas geben zu können», verrät sie und ergänzt: «Wir freuen uns<br />

aber natürlich auch über Inputs der Partner. Wir konnten so bereits<br />

mehrere Flottenkunden gewinnen.»<br />

Eine Rechnung, die für alle aufgeht<br />

Flottenkunden verlangen normalerweise andere Konditionen als Privatkunden.<br />

Da stellt sich die Frage, ob sich das Geschäft trotzdem lohnt:<br />

Kleinbetriebe haben weniger Reserven als Grossbetriebe, die vielleicht<br />

trotz tieferer Ansätze und Margen in der Mischrechnung auf einen<br />

grünen Zweig kommen. «Für uns passt es», betont Sandro Carnazza.<br />

«Einerseits bedient man ein grösseres Fahrzeugvolumen, andererseits<br />

kommen bei zufriedenen Kunden auch noch die Privatfahrzeuge als<br />

Neukunden hinzu. Die klaren Rahmenbedingungen vermindern zeitraubende<br />

Abklärungen, was eine effizientere Abwicklung im Vergleich<br />

zum Privatkundengeschäft ermöglicht.» Zudem machte das Werkstattkonzept<br />

die Carnazza AG in und über die Region hinaus bekannter.<br />

Der Bekanntheitsgrad des Turbenthaler «FleetPoint»-Partners dürfte<br />

noch wachsen: Hostettler hat mit dem Flottenkonzept klare Ziele.<br />

«Wir wollen der grösste markenunabhängige Aftersales-Anbieter für<br />

Flotten werden, indem wir die Kompetenz von regional verankerten<br />

KMU in einem starken Netzwerk bündeln und dieses den Flottenbetreibern,<br />

aber auch Fleet-Management-Dienstleistern anbieten», erläutert<br />

Claudia Schlatterer. «Wir konnten bereits spannende Flotten<br />

gewinnen und zeigen, dass wir ein konkurrenzfähiger Dienstleister<br />

für Flottenmanagement-Anbieter sind. So durften wir mit der Axa<br />

Mobility Services erste Erfolge einfahren und Flotten akquirieren.»<br />

Gibts trotzdem noch Verbesserungsbedarf? «Sicher: Aufgrund unserer<br />

Erfahrungen wollen wir die Prozesse noch digitaler und damit<br />

effizienter gestalten», erklärt sie. «Die zusätzlichen Ressourcen können<br />

wir nutzen, um möglichst viele attraktive neue Flottenkunden<br />

zu gewinnen.»<br />

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beim Wechsel des Innenraumluftfilters sollte<br />

auch die Filterumgebung, sprich die Pollenfilterbox,<br />

regelmässig einer professionellen Reinigung<br />

unterzogen werden. Das gilt ebenso für<br />

den Klimaanlagen-Verdampfer. Denn an den<br />

Lamellen des Verdampfers entsteht Kondenswasser<br />

beim Kühlvorgang. Und diese feuchte<br />

Umgebung führt dazu, dass sich Bakterien und<br />

Schimmelpilze rasant vermehren können.<br />

Die airco well Klimaanlagenreinigung von<br />

Tunap setzt genau dort an, wo die Klimaanlage<br />

im Auto besonders anfällig für Schmutz<br />

und schädliche Mikroorganismen ist: bei der<br />

Pollenfilterbox und dem Verdampfer. Zur Reinigung<br />

der Pollenfilterbox wird ein spezieller<br />

Hygiene-Reiniger verwendet, der mittels einer<br />

Sprühsonde nach der Entnahme des alten Filters<br />

in die Pollenfilterbox und die angrenzenden<br />

Luftkanäle gesprüht wird. Die Reinigung<br />

des Verdampfers erfolgt durch eine kraftvolle<br />

Durchspülung mit Hilfe einer Druckbecherpistole.<br />

Das airco well-System reinigt hygienerelevante<br />

Bauteile nach dem neuesten Stand<br />

der Technik <strong>–</strong> wirksam, material- und gesundheitsverträglich.<br />

Attraktives After-Sales-Konzept<br />

Mit airco well können Autohäuser und Werkstätten<br />

die empfohlene Reinigung der gesamten<br />

Klimaanlage ohne grossen Mehraufwand<br />

bewerkstelligen, und zwar für Verbrenner wie<br />

für E-Autos gleichermassen. Das Ergebnis ist<br />

für Kunden unmittelbar spürbar in Form von<br />

frischer, gesunder Luft im Auto. Und das Angebot<br />

zahlt sich aus: in Form von stärkerer<br />

Kundenbindung und zusätzlichen Möglichkeiten<br />

für mehr Auslastung, Umsatz und Ertrag.<br />

•<br />

Wirksame Reinigung und Durchspülung des Klimaanlagenverdampfers<br />

mit der airco well Druckbecherpistole.<br />

Zusätzliche Informationen zu aktuellen<br />

Aktionen erhalten Sie direkt bei:<br />

Tunap AG<br />

Weinfelderstrasse 19<br />

8560 Märstetten<br />

071 659 04 04<br />

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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>November</strong> <strong>2023</strong> 45


FOKUS TECHNIK<br />

Die Herausforderung Defossilisierung und Dekarbonisierung bei Nutzfahrzeugen<br />

Die Qual der Antriebswahl<br />

Die Substitution von fossilen Energieträgern im Strassenverkehr ist im Nutzfahrzeugsektor im Gegensatz zum<br />

Personenwagen vielfältiger. Die Anwendung und die Kosten bestimmen den sinnvollsten Antrieb. Entsprechend<br />

werden verschiedene Technologien erforscht und entwickelt. Aktuell duellieren sich batterieelektrischer Antrieb<br />

und Wasserstofflösungen am vielversprechendsten. Andreas Senger<br />

(kleiner Radius, nicht Ausreizen der maximalen<br />

Beladungskapazität). Für längere Distanzen<br />

sind Alternativen unumgänglich.<br />

Brennstoffzellen (FC) sind eine der Möglichkeiten, an Bord des Nutzfahrzeuges einen Energieträger<br />

(Wasserstoff, H 2 ) in elektrische Energie umzuwandeln und damit den Lastwagen elektrisch anzutreiben.<br />

Foto: Robert Bosch GmbH<br />

Der dieselbetriebene Lastwagen wird <strong>–</strong><br />

zumindest in Europa <strong>–</strong> seine Daseinsberechtigung<br />

verlieren. Der Druck auf den<br />

Transportsektor steigt, umweltfreundlichere<br />

Antriebssysteme einzusetzen und die CO 2 -<br />

Emissionen zu reduzieren. Als Übergangstechnik<br />

bieten sich aktuell CNG/CBG (Compressed<br />

natural Gas, Biogas) oder auch LPG (Liquified<br />

petroleum gas) an. Das fossile Erdgas (gasförmig<br />

betankt oder flüssig) erlaubt eine CO 2 -<br />

Reduktion im Verbrennungsmotor von etwa<br />

25 %, weil das Verhältnis von Kohlenstoff C<br />

zu Wasserstoff H dank dem atomaren Aufbau<br />

des Moleküls Methan (CH 4 ) optimaler ist als<br />

andere fossile Treibstoffe wie Diesel. Das Biogas<br />

wird mehrheitlich aus Pflanzenabfällen<br />

produziert und hat das bei der Verbrennung<br />

freigesetzte CO 2 beim Pflanzenwachstum gebunden.<br />

Wenn die Defossilisierung (rohölfreie Energieträger)<br />

und Dekarbonisierung (kein zusätzliches<br />

CO 2 emittieren) gelingen soll, müssen<br />

andere Energieträger künftig in die Bresche<br />

springen. Allen voran rückt die elektrische<br />

Energie in den Vordergrund. Im Personenwagensektor<br />

sind in Europa die Weichen politisch<br />

in diese Richtung gestellt. Im Bereich der<br />

Nutzfahrzeug- und dem Off-Road-Sektor (wie<br />

Baumaschinen) stellt sich beim elektrischen<br />

Antrieb aber die Herausforderung der Energiespeicherung<br />

und -ladung im Fahrzeug. Ein<br />

Lastwagen oder ein Bagger darf nicht stundenlang<br />

an der Ladesäule stehen, um seine<br />

Batterien zu laden, sondern muss nach erfolgter<br />

Beladung der Fracht sofort losfahren<br />

können oder die Baugrube ohne Unterbruch<br />

ausheben. Je nach Anwendungszweck funktionieren<br />

batterieelektrische Antriebe im NFZ<br />

Andreas Gorbach, Mitglied des Vorstands der<br />

Daimler Truck AG und verantwortlich für<br />

Truck Technology, fasst es wie folgt zusammen:<br />

«Um den Transport zu dekarbonisieren,<br />

brauchen wir sowohl batterieelektrische als<br />

auch wasserstoffbetriebene Antriebstechnologien.<br />

Der ideale Anwendungsbereich für<br />

Brennstoffzellen-LKW sind flexible und anspruchsvolle<br />

Transportaufgaben im Fernverkehr.<br />

Mit dem Knacken der 1000-Kilometer-<br />

Marke mit einer Tankfüllung (80 kg flüssiger<br />

Wasserstoff, Anm. der Redaktion) haben wir<br />

nun eindrucksvoll bewiesen: Wasserstoff ist<br />

bei LKW alles andere als heisse Luft, und wir<br />

kommen auf dem Weg zur Serienreife sehr<br />

gut voran. Gleichzeitig ist unsere heutige Rekordfahrt<br />

ein Appell daran, dass für die Dekarbonisierung<br />

des Transports neben den<br />

richtigen Antriebstechnologien zwei weitere<br />

Faktoren notwendig sind: eine grüne Energie-<br />

Infrastruktur und wettbewerbsfähige Kosten<br />

gegenüber konventionellen Fahrzeugen.»<br />

Gorbach spricht dabei zwei zentrale Faktoren<br />

an: Egal, welcher Energieträger künftig eingesetzt<br />

wird, darf bei der Produktion kein CO 2<br />

entstehen. Konkret bedeutet dies, dass die<br />

Elektrizität noch der für die Herstellung des<br />

Wasserstoffes eingesetzte Strom aus einem<br />

fossilen Kraftwerk stammen darf, sondern<br />

«grün», also aus regenerativer Quelle (Wasserkraft,<br />

Wind, Solar, Biomasse oder Kernenergie),<br />

erfolgen muss. Hier hinkt Europa den vorgegebenen<br />

Zielen massiv hinterher und Ideen,<br />

elektrische Energie in Form von chemischen<br />

Energieträgern aus anderen Kontinenten zu<br />

importieren, sind zwar vorhanden, aber deren<br />

Umsetzung benötigt Jahrzehnte.<br />

Der zweite Punkt ist die Wettbewerbsfähigkeit<br />

und damit die TCO eines Nutzfahrzeuges<br />

46<br />

<strong>November</strong> <strong>2023</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


FOKUS TECHNIK<br />

(Total Costs of Ownership). Die Achillesferse<br />

der Elektrifizierung des Antriebssektors stellen<br />

nach wie vor die Batterien dar. Aktuell<br />

kostet ein kWh-Lithium-Ionenspeicher rund<br />

90 Franken (Quelle statista.com). Wegen der<br />

hohen Nachfrage nach Batterierohstoffen wie<br />

Lithium sind die Preise für das Ausgangsmaterial<br />

gestiegen und sorgen für keine signifikante<br />

Reduktion bei den Gestehungskosten.<br />

Wenn ein Nutzfahrzeug über 680 km Reichweite<br />

mit einer Batterieladung erreichen soll,<br />

sind über 5,6 Tonnen Batterie mit einer Kapazität<br />

von 1000 kWh nötig bei einem Verbrauch<br />

von 124 kWh / 100 km mit Anhänger<br />

(Angaben Designwerk). Die Kosten einzig für<br />

die Batterie belaufen sich über den Daumen<br />

gepeilt auf rund 90 000 Franken. Der Einsatz<br />

in Langstreckenfahrzeugen für den länderübergreifenden<br />

Strassentransport wird sich<br />

wirtschaftlich nicht rechnen, auch wenn die<br />

Batteriepreise künftig gemäss Prognosen tendenziell<br />

noch sinken. Im Kurzstreckenverkehr<br />

wie für Baustellenfahrzeuge, im Verteilerlogistikverkehr<br />

oder im Recyclingsektor<br />

(Müllfahrzeuge) funktioniert die batterieelektrische<br />

Antriebsvariante durchaus (abgesehen<br />

von den Kosten). Im Überlandverkehr müsste<br />

auf Oberleitungstechnik zurückgegriffen werden,<br />

die in Deutschland seit Jahren erprobt<br />

wird. Das NFZ bezieht aus der Oberleitung<br />

auf gewissen Autobahnabschnitten Strom<br />

und kann sowohl den Antrieb wie auch die<br />

Batterieladung in dieser Zeit sicherstellen.<br />

Die Infrastruktur ist allerdings so teuer, dass<br />

sich eine flächendeckende Einführung kaum<br />

lohnt. Die Pantograph-Technik (Stromabnehmer<br />

wie bei der Eisenbahn) darf dafür im Linienbusverkehr<br />

als probate Möglichkeit angesehen<br />

werden. Durch die Elektrifizierung<br />

der Linienbusse und die Möglichkeit, an der<br />

Endhaltestelle dank Pantograph eine Teilladung<br />

der Batterie vorzunehmen, ist ein lokal<br />

CO 2 -freier Betrieb möglich, ohne dass die<br />

Busse übertrieben grosse und damit schwere<br />

Batterien mitführen.<br />

Für weitere Distanzen im Transportbusiness<br />

sind Alternativen gesucht. Vielversprechend<br />

ist das Mitführen der Energie in Form von<br />

Wasserstoff. Es verwundert nicht, dass etablierte<br />

Hersteller wie Daimler Truck (Mercedes-Benz)<br />

mit Volvo oder Iveco mit Nikola<br />

Kooperationen für die Brennstoffzellenantriebstechnologie<br />

geschmiedet haben. Hersteller<br />

wie Hyundai zeigen in der Schweiz seit<br />

Jahren, dass der H 2 -FC-Antrieb funktioniert.<br />

Fortsetzung Seite 48<br />

1<br />

2<br />

4 5<br />

6<br />

3<br />

1 Der elektrische Antrieb unterscheidet sich beim<br />

Nutzfahrzeug insbesondere durch die «Befüllung»<br />

und das Speichern der Energie. Batterieelektrische<br />

Nutzfahrzeuge schleppen eine grosse Batteriemasse<br />

mit und sind, um die Standzeiten kurz zu<br />

halten, auf Hochleistungsladestationen (Megawattcharger)<br />

angeweisen.<br />

2 Eine teure, aber ideale Ergänzung ist das Laden<br />

während der Fahrt. Mit Oberleitungen kann<br />

während der Fahrt sowohl die Traktionsenergie<br />

wie auch die Batterien geladen werden.<br />

3 Im Linienverkehr bieten sich Pantographladungen<br />

an der Endhaltestelle an.<br />

4 Wasserstoff H 2 lässt sich flüssig und damit kompakt<br />

mitführen. Das Gas muss aber tiefkalt bei unter<br />

<strong>–</strong>250 °C getankt und in thermisch isolierten Tanks<br />

mitgeführt werden.<br />

5 Der gasförmige Wasserstoff ist einfacher in der<br />

Betankung (aktuell bei NFZ 350 bar Druck, künftig<br />

Erhöhgung auf 700 bar wie bei Pw möglich), benötigt<br />

aber voluminöse Gastanks an Bord.<br />

6 Die Brennstoffzelle wird aktuell bei verschiedenen<br />

Nutzfahrzeugherstellern und Zulieferern intensiv<br />

erprobt und könnte auf Langstrecken die optimalere<br />

Lösung sein als batterieelektrische Fahrzeuge.<br />

Fotos: Nikolai, Siemens, Scania, Damiler Truck/<br />

Mercedes-Benz (2), Bosch.<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>November</strong> <strong>2023</strong> 47


FOKUS TECHNIK<br />

Die Brennstoffzelle (fuel cell, FC) wandelt den<br />

Wasserstoff durch eine kalte Verbrennung in<br />

Wasser (H 2 O) und elektrischen Strom um,<br />

der für den Antrieb oder das Laden der Zwischenspeicherbatterie<br />

eingesetzt werden<br />

kann. Die Energieüberführung ins Fahrzeug<br />

erfolgt dabei deutlich schneller als bei batterieelektrischen<br />

Fahrzeugen. Wird der Wasserstoff<br />

gasförmig betankt, dauert es rund 20<br />

Minuten, um die Gasbehälter mit 350 bar zu<br />

füllen. Wird der Wasserstoff tief kalt und damit<br />

flüssig betankt, dauert es in etwa gleich<br />

lange wie das Auffüllen eines Dieseltreibstoffbehälters.<br />

Die NFZ-Branche diskutiert aktuell<br />

das Erhöhen des Solldruckes auf 700 bar wie<br />

bei Personenwagen, um die rund 70 Prozent<br />

höhere Energiemenge bei gleichem Gasbehältervolumen<br />

zu speichern oder kleinere Behältervolumina<br />

mitzuführen.<br />

1<br />

1 Auch andere Nutzfahrzeuge wie Baumaschinen<br />

stellen sich der Defossilisierung. Allerdings sind<br />

auch hier batterieelektrische Antriebe nur eine<br />

Übergangstechnologie, weil die Ladung zu lange<br />

dauert. Fotos: Volvo<br />

2 Die Speicherung in Batterien funktioniert nur,<br />

wenn die Ladezeiten mit Megachargern kurz sind.<br />

Foto: Scania<br />

3 Teuer und schwer: Die Batterien sind die<br />

Achillesferse für die Energiespeicherung.<br />

Foto: Daimler Truck<br />

4 Ein enorm hoher Wirkungsgrad, ein hohes<br />

Drehmoment, Wartungsfreundlichkeit und wenige<br />

Komponenten: Der elektrische Antrieb kann viele<br />

Trümpfe aufweisen und wird sich auch beim Nfz<br />

etablieren. Foto: Volvo<br />

2<br />

3<br />

Die Gesamteffizienz und damit der Wirkungsgrad<br />

verschlechtert sich aber zusätzlich. Während<br />

der Elektromotor mit enorm hohem<br />

Wirkungsgrad die elektrische Energie in mechanische<br />

Arbeit umwandelt (rund 95 % im<br />

optimalen Kennfeld), dümpelt die Brennstoffzelle<br />

bei einem Wirkungsgrad von 60 % bei<br />

einer maximalen Last von 40 %. Die vorangegangene<br />

Elektrolyse (aus H 2 O durch elektrische<br />

Energie H 2 produzieren) weist ebenfalls<br />

einen Wirkungsgrad von rund 60 % auf. Das<br />

physikalische Grundgesetz, dass Einzelwirkungsgrade<br />

einer Energiekette multipliziert<br />

werden, lassen den Gesamtwirkungsgrad ins<br />

Grottenschlechte absinken. Erst wenn alternativer<br />

Strom im Überfluss vorhanden ist,<br />

spielt auch der Wirkungsgrad der Gesamtenergiekette<br />

keine Rolle mehr. Je mehr Überflussstrom<br />

vorhanden wäre, desto günstiger wäre<br />

der Energiepreis. Da hilft es auch nicht, dass<br />

mit den aktuellen Energiepreisen Wasserstoff<br />

in H 2 -Verbrennungsmotoren eingesetzt wird.<br />

Vor allem in Grossmaschinen wie mobilen Baukränen<br />

mag dies technologisch sinnvoll sein,<br />

um die geforderten Leistungen zur Verfügung<br />

zu stellen. Für den Gütertransport wäre die FC-<br />

Technologie eher im Vorteil.<br />

Der im letzten Abschnitt verwendete Konjunktiv<br />

zeigt auf, dass aktuell der Vorwärtsdrang gewaltig<br />

gebremst wird. Nebst der riesigen Lücke<br />

an sauberem Strom in Europa (insbesondere in<br />

den Wintermonaten) fehlt auch das H 2 -Tankstellennetz,<br />

das eine deutlich grössere Anzahl<br />

von Fahrzeugen mit Energie versorgen könnte.<br />

Obwohl in der Schweiz in diesem Bereich viel<br />

Pionierarbeit geleistet wurde, wären zu wenige<br />

Tankpunkte vorhanden. Noch schlimmer präsentiert<br />

sich die Lage in ganz Europa, wo die<br />

Strassentransportlogistik gemäss politischen<br />

Vorgaben bis 2050 fossilfrei sein soll.<br />

4<br />

Eine weitere Variante wird in der Branche<br />

und von der Politik stiefmütterlich behandelt:<br />

e-fuels. Die synthetische Herstellung von chemischen<br />

Treibstoffen könnte durch Beimischung<br />

zu fossilem Benzin oder Diesel eine<br />

grosse Hebelwirkung erzeugen und langfristig<br />

auch weltweit für eine deutliche CO 2 -<br />

Reduktion aus dem Strassenverkehr sorgen.<br />

Der dazu benötigte Wasserstoff und Kohlenstoff<br />

könnte durch Einsatz von regenerativem<br />

Strom produziert und der bisherigen Tankstelleninfrastruktur<br />

verteilt werden. Auch synthetisches<br />

Methan könnte als grünes CNG auch<br />

im NFZ-Bereich mithelfen. Wenn nur der Konjunktiv<br />

nicht wäre.<br />

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48<br />

<strong>November</strong> <strong>2023</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


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HANDEL & AFTERSALES<br />

Mobilitätsarena <strong>2023</strong> in Bern<br />

So fährt die Schweiz<br />

künftig autonom<br />

Wie die Schweiz Byte für Byte dem autonomen Fahren näherkommt, welche Chancen sie damit hat und<br />

welche Hürden sie dazu überwinden muss, zeigten Experten an der Schweizer Mobilitätsarena <strong>2023</strong> in Bern<br />

auf. Besonders spannend: Welche Rolle spielen dabei die Garagen? Jürg A. Stettler<br />

Zur Eröffnung der Schweizer Mobilitätsarena<br />

<strong>2023</strong> in Bern verrät Peter Götschi,<br />

Zentralpräsident TCS Schweiz: «Es ist wichtig,<br />

dass wir das Thema autonomes Fahren<br />

angehen, denn die Industrie macht vorwärts.<br />

Aber auch Verwaltung und Politik setzten<br />

schon Zeichen, damit die Schweiz schritthalten,<br />

ja vielleicht sogar eine Vorreiterrolle einnehmen<br />

kann.»<br />

Technologisch haben die Fahrzeuge<br />

Level 3<br />

Auch TCS-Generaldirektor Jürg Wittwer macht<br />

deutlich, dass die künstliche Intelligenz und<br />

ihre Fortschritte die Entwicklung des automatisierten<br />

Fahrens rasant vorantreiben.<br />

«Wann wir das Versprechen einlösen, dass<br />

wir in einem Auto die Zeitung lesen können<br />

<strong>–</strong> und zwar nicht bei 60, sondern 100 oder<br />

120 km/h <strong>–</strong>, ist immer noch offen. Heute wird<br />

wieder von etwa 2035 bis 2040 gesprochen,<br />

also erneut in 20 Jahren, wie man das 2000<br />

versprochen hatte.» Dies habe aber weniger<br />

technische, sondern viel mehr regulatorische<br />

Gründe. «Bei Level 2 ist klar: Der Fahrer muss<br />

noch aufmerksam sein. Bei Level 3 trägt in bestimmten<br />

Punkten der Autohersteller die Verantwortung<br />

<strong>–</strong> und dies ist der Grund, wieso<br />

Maria J. Alonso Gonzalez,<br />

Expertin vom World<br />

Economic Forum.<br />

Fotos: AGVS-Medien<br />

50<br />

<strong>November</strong> <strong>2023</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


DIE NR. 1<br />

KURZE ZEIT ZUM<br />

SONDERPREIS!<br />

Paneldiskussion mit Jonas Schmid (Mobilitätsarena), Thierry Juilland (Geschäftsführer Noviv Mobility AG der Amag),<br />

Sigrid Pirkelbauer (Bereichsleiterin Verkehrs- und Innovationsmanagement beim Astra) und TCS-Generaldirektor<br />

Jürg Wittwer (v. l. n. r.).<br />

man diese Technik noch nicht implementiert.»<br />

Technologisch seien die Fahrzeuge reif für den<br />

nächsten Schritt; Tesla habe 300 Millionen Kilometer,<br />

Ford 50 Millionen Kilometer autonom<br />

abgespult. «Haftung und Vertrauen sind das<br />

Problem. Honda hat die Level-3-Zertifizierung<br />

2020 erhalten, Mercedes für den EQS diesen<br />

Mai, und der neue BMW 7er wird darüber verfügen.<br />

Aber wann kommt der Massenmarkt?»<br />

Das sieht Wittwer frühestens 2025 oder 2026.<br />

Grenzen zwischen MIV und ÖV<br />

verschmelzen<br />

Die ersten Level-3-Fahrzeuge für den Massenmarkt<br />

kommen also vielleicht in zwei Jahren,<br />

und nach und nach wohl auch in die Werkstätten.<br />

Klar ist den Experten, dass trotz autonomen<br />

Fahrzeugen das Verkehrswachstum<br />

kaum vor 2040 abflachen wird. Sigrid Pirkelbauer,<br />

Bereichsleiterin Verkehrs- und Innovationsmanagement<br />

beim Bundesamt für Strassen<br />

(Astra): «Wir müssen beim Astra deshalb<br />

bis dahin bemüht sein, die passende Infrastruktur<br />

bereitzustellen. Vor allem der Langsamverkehr<br />

im Bereich bis fünf Kilometer<br />

nimmt zu.» Zudem würden die Grenzen zwischen<br />

klassischem motorisierten Individualverkehr<br />

(MIV) und klassischem öffentlichen<br />

Verkehr (ÖV) verschwinden.<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>November</strong> <strong>2023</strong><br />

«Es wird weitere neue Formen des MIV geben,<br />

welche die beschränkten Platzverhältnisse der<br />

Infrastruktur nutzen», so Pirkelbauer. «Durch<br />

Automatisierungen können wir die vorhandene<br />

Kapazität besser nutzen, jedoch nur,<br />

wenn sich die Fahrzeuge untereinander kooperativ<br />

verhalten, wenn Infos von Auto zu Auto<br />

oder von Auto zu Infrastruktur weitergegeben<br />

werden.» Daher ist man beispielsweise daran,<br />

ein digitales Abbild der Strassen zu schaffen.<br />

Und mit Rima (Road Infrastructure Management)<br />

will das Astra ein zentrales Verkehrsmanagement<br />

mit einer dynamischen Signalisation<br />

etablieren, die Autos abrufen können.<br />

Amag investiert in autonomes Fahren<br />

Nicht nur der Bund, sondern logischerweise<br />

auch die Wirtschaft hat ein grosses Interesse<br />

am automatisierten Fahren. «Die Schweiz hat<br />

hier die Chance, eine führende Rolle zu spielen.<br />

Das vollautomatisierte Fahren eröffnet<br />

auch Wege für neue Geschäftsfelder», erläutert<br />

Thierry Juilland, Geschäftsführer Noviv<br />

Mobility AG bei der Amag. «Unsere Kunden<br />

werden immer mehr von Fahrern zu Nutzern,<br />

was einen grossen Einfluss auf unser Geschäft<br />

hat, vom Geschäftsmodell und neuen<br />

Vertriebskanälen bis hin zu Angeboten wie<br />

‹Everything as a Service›.» Als wichtigsten<br />

Gamechanger der Mobilität sieht Juilland jedoch<br />

das autonome Fahren.<br />

Daher habe die Amag sich auch am dänischen<br />

Unternehmen Holo A/S, einem Spezialisten<br />

für autonome Mobilitäts- und Logistiklösungen,<br />

beteiligt. Zudem ist die Amag exklusiver<br />

Partner von Loxo, das einen autonomen<br />

Cargo-Shuttle betreibt. «Wir haben schon viel<br />

dazugelernt», erklärt Juilland: «Eine Baustelle,<br />

die sich verschiebt, oder die Nähe zur Bahnstrecke,<br />

was immer für einen kurzen Signalunterbruch<br />

sorgt, wenn ein Zug vorbeifährt,<br />

stellen fürs autonome Fahrzeug in der Praxis<br />

Herausforderungen dar. Vor allem zeigte es<br />

auf, was heute schon möglich ist.»<br />

Fortsetzung Seite 52<br />

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HANDEL & AFTERSALES<br />

Wissenswert: Die Level des<br />

automatisierten Fahrens<br />

Jörg Jermann, Leiter Neue Mobilität bei Rapp AG, glaubt, dass<br />

disruptive Angebotsformen beim autonomen Fahren vor allem<br />

kommen, wenn Level 5 erreicht ist.<br />

Level 1: Assistiert <strong>–</strong> hier unterstützen<br />

einzelne Systeme, doch es fährt der Mensch<br />

und trägt auch die Verantwortung.<br />

Level 2: Teilautomatisiert <strong>–</strong> seit 2013. Unter<br />

bestimmten Bedingungen übernimmt das<br />

Auto. Der Mensch überwacht und muss<br />

eingreifbereit sein.<br />

Level 3: Bedingt automatisiert <strong>–</strong> seit <strong>2023</strong>.<br />

Bestimmte Situationen (z. B. Autobahn bis<br />

60 km/h) fährt das Auto selbst. Der Mensch<br />

muss erst nach Vorwarnung eingreifen.<br />

Level 4: Hoch automatisiert <strong>–</strong> das Auto fährt<br />

ganze Bereiche (z. B. Autobahn) vollständig<br />

selbst.<br />

Level 5: Voll automatisiert <strong>–</strong> im Wortsinn<br />

autonom ist das Fahrzeug, wenn es auf Level 5<br />

fährt, es also jede denkbare Fahrsituation ganz<br />

ohne Zutun des Menschen meistern kann.<br />

Service-Depots für autonome<br />

Fahrzeuge<br />

Wichtig sei, dass man offen für Neuerungen<br />

und Kooperationen bleibe, denn «wir bleiben<br />

am Ende eine Retail-Organisation, das ist in<br />

unserer DNA. Die Transformation können<br />

wir nur schaffen, wenn wir die Herausforderungen<br />

gemeinsam angehen», erklärt Juilland.<br />

Die Transformation sorgt bei der Amag ausserdem<br />

für ganz neue Berufsfelder: So arbeiten<br />

nun acht Tele-Operatoren für das Loxo-Projekt,<br />

die <strong>–</strong> ähnlich wie in einem Fahrsimulator<br />

<strong>–</strong> auf Monitoren sehen, was passiert, und<br />

aus der Ferne intervenieren können. Er macht<br />

aber auch Garagistinnen und Garagisten Hoffnung:<br />

«Auch autonome Fahrzeuge müssen gewartet<br />

oder aufgeladen werden. Ein Service-<br />

Depot, wie es beispielsweise Waymo in San<br />

Francisco für die Robo-Taxis betreibt, kann ein<br />

Geschäftsfeld werden.»<br />

Erst bei Level 5 verschmelzen MIV<br />

und ÖV<br />

Ein weiterer Schritt hin zum autonomen Fahren<br />

<strong>–</strong> auch hierzulande <strong>–</strong> bringt die entsprechende<br />

Verordnung vom Oktober. «Uns ist<br />

wichtig, dass man neue Mobilitätsangebote<br />

testen kann», erläutert Sigrid Pirkelbauer vom<br />

Astra in der Paneldiskussion. Die ganze Zulassung<br />

der autonomen Fahrzeuge und auch<br />

der Strecke, die sie nutzen, sind darin geregelt.<br />

Endlich hätte nun auch das Astra die Möglichkeit,<br />

an bestimmte Projekte Fördergelder<br />

zu vergeben. Sorgen, dass der TCS oder auch<br />

Garagisten dereinst aufgrund der autonomen<br />

Fahrzeuge keine Arbeit mehr haben, macht<br />

sich auch TCS-Generaldirektor Jürg Wittwer<br />

nicht: «Im Bereich Sicherheit und Bequemlichkeit<br />

liefert uns Level 3 sicherlich etwas, die<br />

wirklich fundamentale Veränderung und die<br />

Verschmelzung von MIV und ÖV wird erst bei<br />

Level 5 kommen.» Lachend fügt er an: «Da<br />

die Grundtendenz zu mehr Mobilität geht,<br />

bedeutet dies auch mehr Arbeit für den TCS.<br />

Zudem haben auch autonome Autos normale<br />

Pneus: Und ein Lidar kann noch keinen Nagel<br />

erkennen…»<br />

Akzeptanz des autonomen Fahrens<br />

wichtig<br />

Wie wichtig nicht nur die technischen Aspekte<br />

fürs autonome Fahren sind, zeigt danach<br />

Dorothea Schaffner, Professorin der<br />

Fachhochschule Nordwestschweiz, auf: «Autonomes<br />

Fahren ist auch eine kulturelle und<br />

nicht nur eine technologische Frage. Daher<br />

ging es bei unserer aktuellen Studie darum,<br />

Barrieren und Motivatoren zur Akzeptanz<br />

von autonomem Ridepooling anzusprechen.»<br />

Und Maria J. Alonso Gonzalez, Expertin vom<br />

World Economic Forum, macht klar: «Autonomes<br />

Fahren muss zehn Prozent sicherer sein,<br />

damit wir es akzeptieren, denn gegenüber<br />

Computern haben wir keine Gefühle und eine<br />

geringere Fehlertoleranz.» Die WEF-Expertin<br />

plädiert zudem dafür, ideale Einsatzfelder zu<br />

definieren und eine Roadmap für autonomes<br />

Fahren zu entwickeln, um die Technologie<br />

voranzubringen. Sie ergänzt: «Nur wollen alle<br />

in diesem Feld die ersten sein; das hilft für eine<br />

gemeinsame, weltweite Regulierung wenig. Es<br />

wird sicherlich länger gehen als bei der weltweiten<br />

Regulierung der Luftfahrt. Nur schon,<br />

weil autonome Fahrzeuge beispielsweise nicht<br />

bis nach Australien fahren.»<br />

•<br />

Paneldiskussion mit Mathias Halef (Mobilitätsarena), Dorothea Schaffner (Fachhochschule Nordwestschweiz),<br />

Franziska Schär (bei Mobility verantwortlich für Projekt I & Any) und Christoph Zeier (Lead Mobility<br />

Initiatives bei der Amag) (v. l. n. r.).<br />

52<br />

<strong>November</strong> <strong>2023</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


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HANDEL & AFTERSALES<br />

Transformationsforum<br />

Die Zukunft erfolgreich gestalten<br />

Foto: Shutterstock<br />

Am Fusse des Säntis lädt das auf unternehmerischen Wandel spezialisierte Unternehmen, Die Wertschaffer<br />

AG, als Veranstalterin zu einem Transformationsforum für Betriebe aus dem Autogewerbe ein. Der Tag<br />

soll inspirieren, den anstehenden Wandel erfolgreich zu meistern. Sascha Rhyner<br />

Tobi Frei, Wertschaffer<br />

Die Transformation im Autogewerbe findet<br />

jetzt statt. Das sagt Tobi Frei, Mitgründer<br />

der Wertschaffer zum «Transformationsforum:<br />

Von der Autogarage zum Mobilitätsgestalter».<br />

Dem Unternehmer und<br />

Ökonom liegt das Autogewerbe am Herzen.<br />

«Gerne wird das Drohbild vom grossen Garagensterben<br />

gezeichnet», so Frei. «Für jede<br />

Unternehmerin und jeden Unternehmer mit<br />

einer eigenen Autogarage und Autohandel besteht<br />

Wandel jedoch nicht nur in Form von Risiken,<br />

sondern insbesondere auch in Form von<br />

Chancen.» Mit einem strukturierten Vorgehen<br />

könne die Veränderung aktiv gestaltet werden<br />

und die Branchenkonsolidierung muss nicht<br />

einfach passiv hingenommen werden.<br />

Veranstalterin Wertschaffer verfügt über viel<br />

Erfahrungen im Bereich von Autogaragen,<br />

Autohändlern und Carrosseriebetrieben und<br />

möchte mit dem Forum das über viele Jahre<br />

erarbeitete Wissen weitergeben.<br />

«An diesem Tag zeigen unsere Referenten, wie<br />

konkret und systematisch Chancenpotenziale<br />

im Autogewerbe erschlossen werden können»,<br />

verspricht Tobi Frei. Entsprechend richtet<br />

sich das Forum, das mit zwei Webinaren<br />

ergänzt wird, an «alle, die Mobilität neu gestalten<br />

möchten und im Konsolidierungsprozess<br />

der Branche Erfahrungswissen sowie Netzwerk<br />

aufbauen wollen». Gemeint sind Eigentümer,<br />

Verwaltungsräte, Geschäftsleitungen,<br />

Entscheider und Strategen von Autogaragen,<br />

Autohändlern und Carrosseriebetrieben in der<br />

Schweiz.<br />

Tobi Frei sieht viele Chancen für Unternehmen<br />

im Autogewerbe wie beispielsweise die Erweiterung<br />

des Dienstleistungsangebots. «Neben<br />

dem Verkauf von Autos können Händler zusätzliche<br />

Mehrwertdienste anbieten und sich<br />

dadurch wiederkehrende Geschäfte sichern».<br />

Ebenso sieht Frei Partnerschaften mit Technologieunternehmen<br />

als Möglichkeit, da sich<br />

Autohändler und Werkstätten so den Zugang<br />

zu den neusten Innovationen und Dienstleistungen<br />

sichern können. Er sieht auch Chancen,<br />

wenn sich mehrere kleinere und mittelgrosse<br />

Betriebe zu Branchenschwergewichten<br />

zusammenschliessen. «Die Erfahrungen aus<br />

solchen Zusammenschlüssen in Deutschland<br />

sind erstaunlich gut», sagt Tobi Frei. Er ist zudem<br />

überzeugt, dass es in Zukunft vermehrt<br />

integrierte Lösungsanbieter geben wird.<br />

Einer der Hauptredner des Forums ist Hans-<br />

Peter Kleebinder, Direktor am Institut für<br />

Mobilität der Universität St. Gallen. Er gilt<br />

als einer der renommiertesten Referenten im<br />

deutschsprachigen Raum zum Thema Transformation<br />

von Autogaragen und Autohandel.<br />

Er wird in seinem Vortrag erklären, was im<br />

Autohandel in der Schweiz und in Europa passiert<br />

und was Unternehmer im Autogewerbe<br />

in Zeiten der Disruption aktiv machen können.<br />

Als Referenten treten am Forum im Weiteren<br />

Tobias Gröber, Messen München und<br />

IAA Mobility München, Michael Complojer,<br />

Global Automotive Commerce & Retail Manager<br />

bei Google, sowie Martin Osterwalder,<br />

Co-CEO der Osterwalder Gruppe, auf. Osterwalder<br />

wird einen Einblick in den sehr eindrücklichen<br />

und bereits eingeleiteten Umbau<br />

seiner Firmengruppe weg vom Ölhändler und<br />

Tankstellenbetreiber hin zu einem fossilfreien<br />

Energieanbieter geben.<br />

•<br />

Weitere Infos unter:<br />

transformationsforum.ch<br />

54<br />

<strong>November</strong> <strong>2023</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


SPONSORED CONTENT<br />

Mit Vollgas in die Zukunft: Die Ladelösung<br />

für elektrische Firmenflotten<br />

Die richtige Ladelösung für Elektrofahrzeuge in Firmenflotten erfordert Sicherheit, Skalierbarkeit, dynamisches<br />

Lastmanagement und mehr. Es empfiehlt sich, bei der Auswahl und Einrichtung der passenden Ladeinfrastruktur<br />

auf die Expertise eines vertrauenswürdigen Anbieters zu setzen<br />

Elektrofahrzeuge sind in Firmenflotten stärker<br />

vertreten denn je <strong>–</strong> aus guten Gründen.<br />

Sie leisten einen Beitrag zur Nachhaltigkeit,<br />

indem sie die CO 2 -Bilanz verringern, und sie<br />

bieten dank reduzierten Betriebskosten langfristige<br />

Kosteneinsparungen. Die wachsende<br />

Reichweite von Elektroautos macht die Umrüstung<br />

zunehmend verlockender. Doch um<br />

das volle Potenzial der elektrischen Flotte auszuschöpfen,<br />

ist die Wahl der richtigen Ladelösung<br />

von entscheidender Bedeutung.<br />

Sicherheit steht an erster Stelle. Die Ladelösung<br />

muss robuste Sicherheitsmerkmale aufweisen,<br />

um sowohl die Infrastruktur als auch<br />

die Fahrzeuge zu schützen. Für den optimalen<br />

Antrieb Ihrer E-Firmenflotte sollte die Lösung<br />

ausserdem Skalierbarkeit, Verlässlichkeit, Benutzerfreundlichkeit,<br />

dynamisches Lastmanagement<br />

und Langlebigkeit bieten.<br />

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Mobilität und sprechen Sie noch heute mit<br />

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die Elektromobilität Ihrer Firmenflotte<br />

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Geschäftsführer Zaptec Schweiz AG<br />

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HANDEL & AFTERSALES<br />

Fahrzeugwechsel digital abgewickelt<br />

Sie gehen voraus<br />

und bahnen den Weg<br />

Mit Cardossier ist seit diesem Sommer die digitale Anbindung bei einem Fahrzeugwechsel<br />

möglich. Die Automatisierung reduziert die Anzahl manueller Schnittstellen<br />

und eliminiert so Fehlerquellen. Das Strassenverkehrsamt Aargau sowie das Porsche<br />

Zentrum Aargau in Oftringen berichten über die ersten Erfahrungen mit dem<br />

vereinfachten Prozess. Cynthia Mira<br />

Sandro Fanti, Präsident Cardossier<br />

Namhafte Unternehmen, Universitäten<br />

und Behörden gründeten 2019 Cardossier.<br />

Auch der AGVS ist Mitglied dieses Vereins,<br />

welcher das Ziel verfolgt, auf einer Plattform<br />

alle Prozesse, während dem Lebenszyklus<br />

eines Fahrzeuges, digital abwickeln<br />

zu können. Damit schafft Cardossier eine<br />

firmenübergreifende Plattform. Ein wichtiger<br />

Schritt in diese Richtung gelang mit dem<br />

Go-Live der digitalen Anbindung bei einem<br />

Fahrzeugwechsel. Wenn ein Halter sein<br />

Auto verkauft und sich ein neues Fahrzeug<br />

kauft, läuft der Prozess in den Schnittstellen<br />

zwischen Garage, Versicherung und dem<br />

kantonalen Strassenverkehrsamt neu über<br />

Cardossier möglichst automatisiert ab. Damit<br />

reduzieren sich nicht nur die Fehlerquellen,<br />

die bei den Institutionen sowie den Garagen<br />

mit dem Hin- und Hersenden von Daten entstehen,<br />

sondern schwindet auch der generelle<br />

Aufwand auf ein Minimum..<br />

Das Strassenverkehrsamt Aargau ist bisher<br />

das einzige unter den Strassenverkehrsämtern,<br />

das auf diese neue und «echte Digitalisierung»<br />

zählt, wie Sandro Fanti, Leiter Fachservices<br />

und Personal, die Anbindung nennt:<br />

«Wir gehen gerne voraus und bahnen den Weg.<br />

Das Cardossier-Netzwerk stellt nicht nur für<br />

uns einen Mehrwert dar, sondern auch für die<br />

Kundschaft.» Aktuell seien das die Handelsbetriebe,<br />

Garagen sowie Importeure, jedoch<br />

noch keine Privatpersonen. Es sei erfreulich,<br />

dass die Fälle digital reinkommen und damit<br />

einiges an Handarbeit erspart würde. «Für<br />

unsere Mitarbeitenden ist das sehr hilfreich»,<br />

so Fanti weiter, der den Verein Cardossier präsidiert.<br />

Auf Kundenseite stelle der erste digitale<br />

Prozess ebenfalls eine Erleichterung dar,<br />

weil viel Zeit eingespart werde. «Die Kunden<br />

haben ein direktes Feedback bezüglich der<br />

erfolgreichen Übermittlung und die Dienstleistung<br />

ist jederzeit möglich. Zudem fällt der<br />

Gang zum Strassenverkehrsamt weg.»<br />

Im Idealfall Tausende Fälle pro Jahr<br />

Mit dem Porsche Zentrum Aargau in Oftringen<br />

hat das Strassenverkehrsamt Aargau die<br />

ersten Fahrzeugwechsel schon via Cardossier<br />

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<strong>November</strong> <strong>2023</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


Anhängerkupplungen<br />

HANDEL & AFTERSALES<br />

Das Interesse an Cardossier steigt seit dem Go-Live<br />

der Fahrzeugwechsel-Applikation. Auch die Amag<br />

hat kürzlich das schweizweite Roll-Out für ihre<br />

Partnerbetriebe gestartet. Wenn möglichst viele im<br />

Netzwerk integriert sind und weitere Prozesse digital<br />

und automatisiert abgewickelt werden können,<br />

spart das Zeit und Geld. Foto: Istock<br />

In der Emil-Frey-Filiale in Winterthur wurde im Sommer der<br />

erste über Cardossier abgewickelte Fahrzeugwechsel umgesetzt.<br />

Foto: Emil Frey<br />

abgewickelt. Porsche Schweiz ist ebenfalls<br />

Mitglied im Verein Cardossier und entwickelt<br />

zusammen mit rund 20 Mitgliedern aus der<br />

Auto-, IT-, Versicherungs- und Finanzbranche<br />

diese innovative Plattform weiter. «Ausschlaggebend<br />

für unseren Entscheid mitzuwirken,<br />

war sicher die Zeitersparnis. 13 Fälle haben<br />

wir in den wenigen Wochen bereits problemlos<br />

abgewickelt», sagt Geschäftsinhaber Foti<br />

Konstantin. Vonseiten der Mitarbeitenden<br />

erhalte er nur positive Rückmeldungen. «Mit<br />

wenigen Klicks wird der Nachweis beantragt<br />

und man kann die provisorische Zulassung<br />

ausdrucken.» Der Aufwand reduziere sich um<br />

rund zehn Minuten. «Man muss auch die zum<br />

Teil lange Wartezeit am Telefon bei den Versicherungsgesellschaften<br />

für die Nachweisbestellung<br />

bedenken, die auf diese Weise ebenfalls<br />

wegfallen.» Weiter seien die Suche nach<br />

den Formularen für die provisorische Zulassung<br />

auf den Websites der jeweiligen Strassenverkehrsämterund<br />

das manuelle Ausfüllen<br />

diverser Formulare und das Beschriften der<br />

Briefe obsolet geworden. «Die Garagen kennen<br />

es aus eigener Erfahrung: Beim herkömmlichen<br />

Weg sind die Formulare von Kanton<br />

zu Kanton unterschiedlich. Mit Cardossier<br />

ist alles einfach und einheitlich geregelt.» Er<br />

könne die Implementierung nur weiterempfehlen<br />

und die Umstellung sei kein Problem.<br />

Im Juli <strong>2023</strong> fand das Go-Live des Pilotprojektes im Porsche Zentrum<br />

Aargau statt. Die Vorteile dieser Umstellung will die Garage nicht<br />

missen. Foto: Porsche Zentrum Aargau<br />

Dass die Umstellung so problemlos abläuft, hat<br />

seine Gründe. «Es war ein langer Weg, und der<br />

Verein musste viele Hürden nehmen, was die<br />

Entwicklung verzögerte», sagt Fanti. Rückblickend<br />

sei das jedoch gut gewesen, da die Learnings<br />

schon früh umgesetzt werden konnten.<br />

«Die Innovation bei Cardossier ist nicht die<br />

Technologie, sondern das Netzwerk und die<br />

gemeinsame Plattform, in welche die Mitglieder<br />

mit ihren Geschäftsapplikationen integrieren<br />

können und Geschäftsfälle mit wenigen<br />

Klicks digital abwickeln könnten. Die Mitglieder<br />

sind zum einen direkte Marktkonkurrenten<br />

aus verschiedenen Branchen, aber mit<br />

gemeinsamen Interessen <strong>–</strong> das ist einmalig»,<br />

sagt er. Das Thema Fahrzeug habe ein riesiges<br />

Digitalisierungspotenzial über den gesamten<br />

Lebenszyklus eines Fahrzeuges. «Wir haben<br />

einen ersten, bedeutenden Schritt gemacht.<br />

Damit das Netzwerk fruchtet, ist es nun von<br />

entscheidender Bedeutung, dass weitere Garagen<br />

am Projekt teilnehmen», sagt er. Idealerweise<br />

würden in einigen Jahren mehrere<br />

10 000 Fälle <strong>–</strong> wenn nicht sogar sechsstellig <strong>–</strong><br />

pro Jahr auf diese digitale Weise abgewickelt.<br />

Das Potenzial sei enorm. •<br />

Auf Knopfdruck erledigt:<br />

So funktioniert der Prozess<br />

Bei einem Fahrzeugwechsel startet die<br />

Garage den Prozess, indem in der Applikation<br />

der Knopf «Fahrzeugwechsel beantragen»<br />

gedrückt und aus dem Pull-Down-Menü die<br />

entsprechende Versicherungsgesellschaft<br />

gewählt wird. Dies löst die automatische Bestellung<br />

des elektronischen Versicherungsnachweises<br />

(eVN) aus. Ist der Versicherer<br />

direkt im Netzwerk eingebunden, erhält der<br />

Garagist eine Statusmeldung. Wenn noch<br />

nicht angebunden, wird der gewählten<br />

Versicherungsgesellschaft ein Mail mit der<br />

Bestellung und allen relevanten Daten zugesandt.<br />

Der neue Fahrzeughalter bekommt<br />

eine Mailkopie und kann damit beweisen,<br />

dass er den Versicherungsnachweis bestellt<br />

hat. Gleichzeitig erhalten Strassenverkehrsämter<br />

die Meldung des Fahrzeugwechsels<br />

innert Sekunden übers Netzwerk digital in<br />

ihre Fachapplikation geliefert. Die Meldung<br />

wird im System erfasst und bleibt dort, bis<br />

die Fahrzeugausweise per Post im Strassenverkehrsamt<br />

eintreffen. Dann wird der Fall<br />

bearbeitet und der Fahrzeugwechsel vorgenommen.<br />

Der Garagist erhält aus der Cardossier-Applikation<br />

automatisch das Formular<br />

der vorläufigen erkehrsberechtigung für den<br />

Halter sowie eine Kopie, die er zusammen<br />

mit den Fahrzeugausweisen an das jeweilige<br />

Strassenverkehrsamt sendet. Weiter wird ein<br />

Deckblatt mit der Adresse für das Fensterkuvert<br />

aus dem System generiert. Auf der Rückseite<br />

dieses Deckblatts steht die Adresse für<br />

die Rücksendung der Fahrzeugausweise vom<br />

Strassenverkehrsamt an die Garage oder den<br />

Halter respektive die Halterin.<br />

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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>November</strong> <strong>2023</strong> 57


HANDEL & AFTERSALES<br />

Best Car Price<br />

Die Lösung einfach selbst<br />

gebaut<br />

Vielen Schweizer Garagen dürfte die Situation bestens bekannt sein: Beim Autoverkauf haben Kunden Eintauschfahrzeuge,<br />

die an Händler für einen gewissen Preis abgeben werden. Seit 2021 gibt es für diesen Geschäftszweig<br />

eine eigene Auktionsplattform. Das Start-up-Unternehmen Best Car Price nimmt Fahrt auf. Cynthia Mira<br />

Der wesentliche Vorteil gegenüber früher ist,<br />

dass mit der App nicht mehr nur Angebote vom<br />

gewohnten Händlerstamm eingeholt werden,<br />

sondern von einem riesigen Netzwerk an<br />

Käufern. Foto: Istock/Best Car Price<br />

Selim Ülgür, Gründer<br />

Richard Deak, Gründer<br />

Anstatt wenige Angebote vom Händlerstamm<br />

einzuholen, erreichen Garagen<br />

über die neue B2B-Plattform zahlreiche Händler<br />

gleichzeitig. Mitglieder, die sich dem Netzwerk<br />

anschliessen, können Gebote auf ein Inserat<br />

abgeben und stehen damit im direkten<br />

Wettbewerb. Ist die Garage mit dem Preis zufrieden,<br />

wird dem Käufer der Zuschlag erteilt.<br />

Es erfolgen der Austausch der Kontaktangaben<br />

sowie die Vereinbarung für einen Abholtermin.<br />

Fertig. Die zwei Macher hinter der<br />

digitalen Plattform kennen das Autogewerbe<br />

und die Preisverhandlungen, die bei einem<br />

Händlerfahrzeug für gewöhnlich anstehen,<br />

aus dem Effeff. Selim Ülgür und Richard Deak<br />

blicken beide auf über zehn Jahre Erfahrung<br />

im Autoverkauf zurück. Kennengelernt haben<br />

sie sich 2017 im Porsche Zentrum Zug.<br />

Die beiden Unternehmer brennen für ihre<br />

Geschäftsidee. Auch sie haben <strong>–</strong> wie sie erzählen<br />

<strong>–</strong> jeweils ganz klassisch zum Telefon<br />

gegriffen, wenn ein Kunde ein Händlerfahrzeug<br />

eintauschen wollte. «Wir haben jeweils<br />

zwei bis drei Händler kontaktiert. Weil es nur<br />

so wenige waren, gab es bei den Preisen zum<br />

Teil sehr starke Unterschiede. Zudem waren<br />

die Angebote nicht immer gut», sagt Richard<br />

Deak. Die Gründe dafür seien vielfältig: «Liquidität,<br />

Platzverhältnisse beim Händler, Vorlieben<br />

für gewisse Automarken und so weiter.»<br />

Wie aber wäre es, wenn auf digitalem<br />

Weg zehn bis zwanzig Mal mehr Angebote<br />

58<br />

<strong>November</strong> <strong>2023</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


HANDEL & AFTERSALES<br />

eingeholt werden könnten? Wie viele Fahrzeuge<br />

würde man veräussern und vor allem:<br />

zu welchen Preisen? Diese Fragen brachten<br />

die beiden auf die Idee der App und damit<br />

zum Startschuss von Best Car Price. «Da wir<br />

keine Lösung für das Problem fanden, haben<br />

wir uns entschlossen, die Lösung selbst zu<br />

bauen», sagt Selim Ülgür.<br />

Gesagt, getan<br />

Innert drei Jahren haben sich dem Netzwerk<br />

über 700 Garagen und Händler angeschlossen.<br />

Laufend vergrössert sich der Bekanntheitsgrad.<br />

«Obwohl wir im Januar 2021 und damit<br />

mitten in der Pandemie gestartet sind, konnten<br />

wir uns gut im Markt etablieren, die Kunden<br />

nutzen die App intensiv und wir verzeichnen<br />

ein gesundes Wachstum im Hinblick auf<br />

angebotene und verkaufte Fahrzeuge. Zudem<br />

wächst auch die Anzahl der Mitglieder, das<br />

freut uns natürlich», sagt Richard Deak. Aktuell<br />

seien wöchentlich zirka 150 Fahrzeuge<br />

inseriert. «Wir beobachten momentan auch,<br />

dass es allgemein wieder mehr Fahrzeuge auf<br />

dem Markt gibt. Das führt dazu, dass neben<br />

den neuen Mitgliedern auch der bestehende<br />

Kundenstamm mehr Fahrzeuge über unsere<br />

App verkauft», ergänzt Selim Ülgür.<br />

Die Laufzeit der Angebote variiert zwischen<br />

30 Minuten und bis zu sieben Tagen. «In der<br />

Regel kommen die besten Preise kurz vor dem<br />

Ablauf, aber oft treffen die ersten Angebote<br />

innerhalb von fünf Minuten ein», sagt Deak.<br />

Auf der Plattform können Fahrzeuge alternativ<br />

auch mit einem Mindestpreis aufgebeben werden.<br />

Zudem finden immer offene Auktionen<br />

statt. Das bedeutet, dass die gebotenen Preise<br />

für alle Händler sichtbar sind, was im Gegensatz<br />

zu Blindauktionen nicht der Fall ist.<br />

Die App ist bereits in französischer und italienischer<br />

Sprache verfügbar. Einige Garagen<br />

sind auch im Tessin oder in der Westschweiz<br />

am Start. Stand heute kümmern sich die beiden<br />

Gründer und zwei Aussendienstler um<br />

den reibungslosen Geschäftsalltag. Sie werden<br />

weiterhin <strong>–</strong> auch 2024 <strong>–</strong> ihren Aussendienst<br />

verstärken, um näher bei den Kunden<br />

zu sein, wie Deak sagt. «Uns ist die professionelle<br />

Betreuung sehr wichtig. Wir sind zwar<br />

ein Dienstleister im digitalen Sektor, merken<br />

aber, dass nicht alles von A bis Z zu 100 Prozent<br />

digital erledigt werden kann.» Mit anderen<br />

Worten: «Wir sind immer noch alles<br />

Menschen, und Menschen haben gerne mit<br />

Menschen zu tun.»<br />

Sepp Kälin,<br />

Geschäftsleiter der Autogarage Hüsser & Palkoska AG<br />

Deutlich mehr Fahrzeuge veräussert<br />

Sepp Kälin, Geschäftsleiter der Autogarage<br />

Hüsser & Palkoska AG in Baar ZG, profitiert<br />

schon länger von der App. «Wir arbeiten seit<br />

zwei Jahren äusserst erfolgreich mit Best Car<br />

Price», sagt er auf Anfrage. Anfangs hätten<br />

sie die Investition als eine reine Testphase betrachtet.<br />

«Wir wollten einfach prüfen, ob wir<br />

mithilfe dieser digitalen Methode die Fahrzeuge<br />

unserer Kunden, die sie in Zahlung geben<br />

möchten, effektiv vermarkten können.» Es sei<br />

dann aber rasch offensichtlich geworden, dass<br />

die Inseratenschaltungen in die Arbeitsprozesse<br />

und Abläufe integriert werden sollten.<br />

«Wir geben nahezu wöchentlich Anzeigen für<br />

Fahrzeuge auf, die nicht in unser eigenes Produktportfolio<br />

passen und daher nicht in Eigenregie<br />

verkauft werden.» Mit den Ergebnissen<br />

seien sie sehr zufrieden. So konnten sie auch<br />

zweifellos, wie Kälin betont, schon deutlich<br />

mehr Fahrzeuge veräussern als erwerben. Die<br />

Bedienung der App an sich sei unkompliziert.<br />

«Wir sind überzeugt, dass Best Car Price einen<br />

erheblichen Mehrwert für Autohäuser und<br />

insbesondere für deren Kunden bietet, da die<br />

Anwendung dazu beiträgt, die bestmöglichen<br />

Eintauschpreise im Interesse der Kunden zu erzielen»,<br />

lobt Kälin Best Car Price weiter. Bei den<br />

von ihnen erworbenen Fahrzeugen sei immer<br />

alles reibungslos verlaufen.<br />

•<br />

Weitere Infos unter:<br />

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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>November</strong> <strong>2023</strong> 59


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BILDUNG<br />

Frauenförderung im Autogewerbe<br />

Sind Sie für einen<br />

Kulturwandel<br />

bereit?<br />

Die Förderung von Frauen als Lösung gegen den Fachkräftemangel: Die Studentin Michelle Weber widmete<br />

sich im Rahmen ihrer Bachelorarbeit an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften, School of<br />

Management and Law, diesem spannenden Thema. Das sind ihre wichtigsten Erkenntnisse inklusive wert vollen<br />

Tipps für die Garagen. Michelle Weber, Daniela Frau und Cynthia Mira<br />

Michelle Weber, Studentin<br />

Es ist kein Geheimnis. Der Frauenanteil im Autogewerbe ist tief,<br />

und das schon immer. Zudem kämpft die Branche mit einem<br />

Fachkräftemangel, der besonders die Werkstattberufe betrifft. Allerdings<br />

kann die gezielte Frauenförderung ein effektives Mittel gegen<br />

diesen Fachkräftemangel sein. So bietet das Autogewerbe eine breite<br />

Palette an interessanten Berufen. Zu nennen sind etwa die Grundbildungen<br />

zum Kaufmann respektive zur Kauffrau im Büro oder zum<br />

Automobil-Mechatroniker und zur Automobil-Mechatronikerin in der<br />

Werkstatt. Kurzum: Die Branche bietet für alle etwas Passendes. Trotzdem<br />

gilt sie noch immer als Männerdomäne und die Berufe werden<br />

als klassische Männerberufe angesehen. Das zeigt sich jährlich beim<br />

Blick auf die Geschlechterverteilung bei den Lehreintritten: 2022 haben<br />

2958 neue Lernende ihre Grundbildung gestartet, darunter sind<br />

nur 240 Frauen. Dabei weisen vor allem die technischen Berufe, wie<br />

der obengenannte Bildungsweg zur Automobil-Mechatronikerin, mit<br />

etwas mehr als 6 Prozent einen sehr tiefen Frauenanteil aus, wohingegen<br />

bei den KV-Berufen der Frauenanteil mit knapp 55 Prozent sogar<br />

den Männeranteil übersteigt.<br />

62<br />

<strong>November</strong> <strong>2023</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


BILDUNG<br />

Aus diesem Grund ist auch die Förderung von Frauen noch kein fester<br />

Bestandteil in der Branche. Obwohl es auf der Hand liegt: Frauen<br />

stellen ein grosses Arbeitskräftepotenzial dar, welches noch nicht ausgeschöpft<br />

ist. Dabei geht es bei der Frauenförderung jedoch nicht nur<br />

darum, mehr weibliche Personen anzusprechen und für die Branche<br />

zu gewinnen, sondern auch darum, die bestehenden Frauen zu halten<br />

und zu fördern.<br />

An dieser Stelle sollen die wichtigsten Ergebnisse vorgestellt werden,<br />

die mittels einer Umfrage und diversen Interviews im Rahmen der Bachelorarbeit<br />

ermittelt wurden. Die Resultate zeigen, wie konkret mehr<br />

Frauen für das Autogewerbe gewonnen werden können.<br />

1. Junge Frauen direkt ansprechen<br />

Um den prägenden Geschlechterstereotypen entgegenzuwirken und<br />

um Mädchen und junge Frauen für das Autogewerbe zu gewinnen,<br />

müssen diese bereits vor dem Berufswahlalter angesprochen werden.<br />

Dabei eignen sich zum Beispiel Schnuppertage oder Kooperationen<br />

mit Schulen, die speziell für Mädchen und junge Frauen angeboten<br />

werden. Wichtig ist hierbei, auch den Zugang zu den Eltern zu finden,<br />

da diese einen grossen Einfluss auf die Berufswahl ihrer Kinder haben.<br />

2. Direktansprache in der Stellenausschreibung<br />

Sprechen Sie gezielt Frauen an, indem Sie mit kleinen Anpassungen in<br />

den Stellenausschreibungen punkten. Dazu können Bilder eingesetzt<br />

werden, die auch Frauen beim Ausüben eines Werkstattberufs zeigen<br />

und bestimmte Formulierungen, die sich gezielter an Frauen richten.<br />

Zudem sollte dabei eine geschlechtergerechte Sprachform nie vergessen<br />

werden. Verfassen Sie daher wenn möglich die Stelleninserate in<br />

einer geschlechtsneutralen Form und vermeiden Sie ausschliesslich<br />

die männliche Schreibform.<br />

Um Frauen für das Autogewerbe zu begeistern,<br />

braucht es in den Garagen ein neues Mindset.<br />

Foto: AGVS-Medien<br />

Aber woran liegt das? Die Antwort: vor allem an den noch immer herrschenden<br />

Geschlechterstereotypen. Diese lauten beispielsweise, dass<br />

Frauen sich nicht für Technik interessieren, oder dass Auto eine Männersache<br />

ist. Diese geschlechtsspezifischen Berufsbilder eignen sich<br />

Kinder bereits im frühen Alter an, und sie lassen sich im Verlauf des<br />

Lebens ohne gezielte Bewusstseinsbildung nur schwer wieder ablegen.<br />

Diese Bilder haben auch einen grossen Einfluss auf die Berufswahl. So<br />

halten zum einen die Geschlechterstereotypen viele junge Frauen von<br />

einer technischen oder handwerklichen Berufswahl ab. Zum anderen<br />

herrschen immer noch viele informelle Barrieren wie beispielsweise<br />

über die körperliche Anstrengung der Arbeit, die jedoch mittlerweile<br />

gut mit verschiedenen Hilfsmitteln überbrückt werden kann.<br />

3. Teilzeit oder andere Vereinbarkeitsmöglichkeiten schaffen<br />

Seien Sie offen für Teilzeitstellen! Viele Stellen eignen sich sehr gut im<br />

Teilzeitmodell oder im Jobsharing. Sie erfordern einen grösseren Planungsaufwand,<br />

sind jedoch ein effektives Mittel zur Frauenförderung.<br />

Teilzeitstellen ermöglichen es Frauen mit Kindern, am Arbeitsleben<br />

teilzunehmen oder nach einer Auszeit wieder in den Beruf einzusteigen.<br />

Ebenso sprechen sie auch jüngere Generationen an, die neben<br />

der Arbeit eine Ausbildung absolvieren. Ein weiteres Plus, welches für<br />

Teilzeitmitarbeitende spricht ist, dass ihnen eine sehr hohe Arbeitsproduktivität<br />

nachgesagt wird.<br />

Die Implementierung von Massnahmen zur Förderung von Frauen erfordert<br />

einen Kulturwandel im Unternehmen. Daher haben alle Empfehlungen<br />

nur eine Chance, wenn das entsprechende Mindset vorhanden<br />

ist. Überlegen Sie sich daher, ob Sie und Ihr Unternehmen für<br />

einen Kulturwandel bereit sind.<br />

•<br />

Frauen als grosses Arbeitskräftepotenzial<br />

Das Autogewerbe kämpft vor allem in den technischen Berufen mit<br />

einem Fachkräftemangel. Auf ausgeschriebene Stellen erhalten Arbeitgebende<br />

immer weniger Bewerbungen. Zudem lassen sich unter den<br />

Bewerbungen nur mit Mühe und Not qualifizierte Fachkräften finden,<br />

lautet der Tenor. Der Fachkräftemangel ist in vielen Garagen so präsent,<br />

dass dieser die Problematik des tiefen Frauenanteils überschattet.<br />

Haben Sie noch Fragen? Hier finden Sie den Kontakt:<br />

Michelle Weber, die Autorin der Bachelorarbeit, kann bei Bedarf<br />

kontaktiert werden: michelle.vveber@gmail.com.<br />

Ebenso Dr. Daniela Frau, die als Betreuerin an der ZHAW School of<br />

Management & Law die Arbeit begleitete: frai@zhaw.ch<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>November</strong> <strong>2023</strong> 63


BILDUNG<br />

Fast 90 Prozent gaben<br />

in der Umfrage an, den<br />

AGVS-Eignungstest<br />

vor dem Lehrantritt<br />

absolviert zu haben. Dies<br />

beweist auch in diesem<br />

Jahr den hohen Stellenwert<br />

dieses Hilfsmittels.<br />

Foto: Shutterstock<br />

Umfrage Lehrabgänger<br />

Was für die Jungen<br />

wirklich zählt<br />

82 Prozent der Lehrabgänger empfehlen die kürzlich absolvierte<br />

Ausbildung im Autogewerbe weiter. Dies geht aus der neusten Umfrage<br />

hervor, die der AGVS jährlich an die Absolventinnen und Absolventen<br />

schickt. Die Antworten geben auch Hinweise darauf, welche Erwartungen<br />

die jungen Berufsleute an die Betriebe stellen. Cynthia Mira<br />

Jedes Jahr schickt der AGVS über die Schweizerische<br />

Vereinigung der Berufsschullehrer<br />

für Automobiltechnik SVBA an die jungen Berufsleute<br />

im Autogewerbe nach Lehrabschluss<br />

einen Fragebogen zu. Die Rückmeldungen geben<br />

wertvolle Hinweise darauf, wie die Lernenden<br />

ihre Ausbildung erlebt haben und wo<br />

sie persönlich Verbesserungspotenzial sehen.<br />

<strong>11</strong>92 Personen nahmen heuer an der Umfrage<br />

teil, wobei die Automobil-Fachpersonen, Branche<br />

Personenwagen, mit fast 48 Prozent am<br />

stärksten vertreten waren. Knapp die Hälfte<br />

hat die Lehre zudem in einem kleinen Betrieb<br />

mit maximal zehn Angestellten absolviert.<br />

Das Betriebsklima ist mit Abstand das wichtigste<br />

genannte Kriterium, wenn es um die<br />

Wahl eines Lehrbetriebs geht. Es sind somit<br />

nicht die Marke oder der Lohn entscheidend,<br />

sondern das Team und das förderliche Miteinander.<br />

Weiter gehört eine attraktiv gestaltete<br />

Schnupperlehre zu einem wichtigen<br />

Angebot im Vorfeld, das die Jungen zu schätzen<br />

wissen. Informationen zu den Bildungswegen<br />

suchten die Absolventen zudem dort,<br />

wo der AGVS bereits aktiv ist. Dazu gehören<br />

Auftritte auf Berufsmessen, Beiträge in den<br />

Sozialen Medien sowie die Betreuung der<br />

Webseite Autoberufe.ch. Letztere verzeichnete<br />

in diesem Jahr dank umgesetzter SEO-Massnahmen<br />

eine deutliche Steigerung bei den Zugriffszahlen.<br />

Auf die Frage, wie es mit der beruflichen Zukunft<br />

weitergeht, gaben über 42 Prozent der<br />

Jungen an, dem aktuellen Lehrbetrieb treu<br />

zu bleiben, während 30 Prozent den Militärdienst<br />

zu leisten gedenken. Weitere 33 Prozent<br />

investieren in eine Weiterbildung. Eher<br />

negativ äusserten sich die Lehrabgänger über<br />

den finanziellen Anreiz. Zudem gaben Einzelne<br />

an, dass der Stress oder der Druck bisweilen<br />

zu hoch war. Geschätzt wurden hingegen<br />

die breite technische Ausbildung sowie<br />

die Vielfältigkeit im Berufsalltag. Ebenso erfreulich:<br />

Für knapp 90 Prozent stimmte das<br />

damals vermittelte Berufsbild mit der Realität<br />

überein.<br />

•<br />

Resultate der<br />

Lehrabgängerumfrage <strong>2023</strong><br />

Wollen Sie die Ergebnisse der gesamten Umfrage<br />

einsehen? Interessierte in den AGVS-<br />

Sektionen und den Betrieben können die<br />

Resultate nach individuellen Kriterien filtern,<br />

beispielsweise nach Kanton, Geschlecht<br />

oder Beruf.<br />

Zur Befragung<br />

Nutzen Sie das<br />

Schnuppertagebuch!<br />

Die Resultate dieser Umfrage belegen ein<br />

weiteres Mal die hohe Bedeutung der<br />

Schnupperlehre für die Berufswahl. Entsprechend<br />

ist ein attraktives Angebot während<br />

der Schnupperlehre ein wichtiges Merkmal<br />

und für einen erfolgreichen Lehrbetrieb unabdingbar.<br />

Der AGVS unterstützt die Mitglieder<br />

mit verschiedenen Hilfsmitteln. Neben<br />

dem «Leitfaden Schnupperlehre» ist das<br />

Schnuppertagebuch das zentrale Element.<br />

Es bietet einen Überblick, was während des<br />

fünftägigen Praktikums auf dem Programm<br />

steht, und enthält für die Jungen vier kleinere<br />

Hausaufgaben rund um das Auto.<br />

Jetzt die Dokumente<br />

kostenlos downloaden<br />

64<br />

<strong>November</strong> <strong>2023</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


RIWAX-Chemie AG | Tannholzstrasse 3 | CH-3052 Zollikofen | www.riwax.com


BILDUNG<br />

Team-Battle <strong>2023</strong><br />

Mit grossem Eifer zum Sieg<br />

Am letzten Ausstellungstag der Berufs- und Ausbildungsmesse BAM, die im September in Bern über die Bühne<br />

ging, stand mit der Austragung des ersten AGVS-Team-Battle ein besonderes Highlight auf dem Programm.<br />

Nachdem die Schweizermeisterschaften am Vortag zu Ende gegangen waren, bestand die neue Aufgabe für<br />

zwei Teams darin, den Motor eines Opel Meriva B aus- und wieder einzubauen. Markus Schwab und Cynthia Mira<br />

Nahmen die Herausforderung an: Im Team des LBA Thun standen Lars Berger, Alain Feller und Sievi Frautschi<br />

im Einsatz. Marcel Tschannen begleitete sie als Berufsbildner. Sie traten gegen das Team der Amag Bern mit<br />

Elia Ruggiano, Andrin Bettschen, Constantin Brünig und den Berufsbildner Fabian Dätwyler an. Im Bild zudem<br />

zu sehen sind der Schiedsrichter Erich Reichmuth (links) sowie Markus Schwab (rechts), beim AGVS zuständig<br />

für Automobiltechnik & Prüfungen. Fotos: AGVS-Medien/LBA Thun<br />

Zwei Teams, ein Auftrag. Lernende des<br />

Armeelogistikcenter Thun LBA und der<br />

Amag Bern traten im Rahmen des ersten AGVS-<br />

Team-Battle gegeneinander an. Drei Lernende<br />

und ein Ausbildner gingen jeweils an den<br />

Start, wobei die Ausbildner keine Werkzeuge<br />

nutzen durften. Als Aufgabe mussten sie den<br />

Motor samt Getriebe eines Opel Meriva B ausund<br />

wieder einbauen. Die Zeitvorgabe für die<br />

Lösung betrug sechs Stunden. Die Klimaanlagen<br />

waren bereits entleert, doch die fest installierten<br />

Messbuchsen an Steuergeräten und<br />

Sensoren erschwerten die Aufgabe. Zudem<br />

konnten die Fahrzeuge mit den zur Verfügung<br />

stehenden Liften nur 90 Zentimeter angehoben<br />

werden.<br />

Vor dem Showdown hatten die Teams die Gelegenheit,<br />

die Fahrzeuge und die Werkstattanleitung<br />

zu studieren. Voller Tatendrang gingen<br />

sie danach an die Arbeit. Als Schiedsrichter<br />

fungierte der erfahrene Diagnostiker-Experte<br />

Erich Reichmuth. Sein Augenmerk galt der<br />

Arbeitssicherheit und der Sorgfalt, mit der die<br />

Arbeit verrichtet wurde.<br />

Beide Teams hatten kaum Erfahrung mit<br />

Opel-Modellen. Das LBA-Team schaffte es<br />

schliesslich, den Motor nach rund zweieinhalb<br />

Stunden auszubauen und startete mit<br />

dem Einbau entsprechend früher. Beim Abschluss<br />

der Arbeiten bemerkte das Team jedoch<br />

mehrere Fehler im Steuergerät, was eine<br />

zeitraubende Fehlersuche nach sich zog. Am<br />

Ende reichte es knapp für den Sieg, obwohl<br />

das Amag-Team einen Grossteil des zeitlichen<br />

Rückstands <strong>–</strong> die Teilnehmenden benötigten<br />

für den Ausbau rund eine Stunde länger <strong>–</strong> aufholen<br />

konnte und den Motor auf Anhieb zum<br />

Laufen brachte.<br />

Der Battle-Event war ein Erfolg und begeisterte<br />

auch das Messepublikum. Die Siegerehrung<br />

übernahm Olivier Maeder, AGVS-<br />

Geschäftsleitung Bildung. Er überreichte den<br />

Teams einen Geldbetrag, um gemeinsam etwas<br />

zu unternehmen und bedankte sich bei<br />

allen, die mitgemacht und zum Gelingen des<br />

Events beigetragen hatten. «Solche und ähnliche<br />

Aktivitäten, in denen Lernende am Fahrzeug<br />

arbeiten, eignen sich hervorragend, um<br />

Schülerinnen und Schülern an Berufsmessen<br />

einen Einblick in die Autoberufe zu ermöglichen»,<br />

sagte er. Eine Fortsetzung der Battle-<br />

Idee, die Markus Schwab, beim AGVS zuständig<br />

für Automobiltechnik & Prüfungen,<br />

einbrachte, sei keineswegs ausgeschlossen.<br />

•<br />

66<br />

<strong>November</strong> <strong>2023</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


BILDUNG<br />

Die Quote der bestandenen<br />

Lehrabschlussprüfung<br />

ist <strong>2023</strong> erfreulich hoch.<br />

Foto: Shutterstock<br />

Hier geht’s<br />

zur ganzen<br />

QV-Statistik <strong>2023</strong><br />

Lehrabschlüsse der technischen Autoberufe<br />

2071 Fachkräfte für das Autogewerbe<br />

Im Frühsommer fanden an 25 Standorten in der Schweiz die Lehrabschlussprüfungen in den verschiedensten<br />

Fachrichtungen statt. Die Erfolgsquote der 2376 Lernenden lag bei erfreulichen 87,2 Prozent.<br />

Arnold Schöpfer und Cynthia Mira<br />

In diesem Jahr holten sich 2071 Absolventinnen<br />

und Absolventen das verdiente<br />

Fähigkeitszeugnis. Insgesamt traten 2376 in<br />

den verschiedenen Berufsfeldern an. Bei den<br />

Automobil-Fachpersonen (Personenwagen/<br />

Nutzfahrzeuge) kann das Autogewerbe auf<br />

1221 neue und motivierte Fachkräfte zählen.<br />

Das Qualifikationsverfahren bei den 721<br />

Automobil-Mechatronikerinnen und Automobil-Mechatroniker<br />

fand zudem das zweite<br />

Mal nach der Bildungsverordnung 2017 statt.<br />

Die Quote der nicht bestandenen Prüfungen,<br />

die sich aus dem Mittelwert der acht Semesternoten<br />

in den berufskundlichen Fächern<br />

in der Berufsfachschule und der Schlussnote<br />

bei den Berufskenntnissen zusammensetzt,<br />

blieb tief. In dieser Fachrichtung ist zudem<br />

interessant, dass 300 der Lernenden den verkürzten<br />

Bildungsweg nach erfolgreichem Abschluss<br />

zum Automobil-Fachmann respektive<br />

zu Automobil-Fachfrau wählten. Während in<br />

diesem Fachbereich wiederum 100 Lernende<br />

zuerst die Grundbildung zum Automobil-Assistenten<br />

respektive Automobil-Assistentin<br />

absolviert hatten.<br />

Arnold Schöpfer, beim AGVS zuständig für die<br />

Bereiche der technischen Grundbildung und<br />

Höhere Berufsbildung, gibt bezüglich dieser<br />

Entwicklung aber einen wichtigen Hinweis<br />

auf den Weg: «Wir stellen immer wieder fest,<br />

dass beim Einstieg in die verkürzte Grundbildung<br />

die Vorgabe des AGVS nicht befolgt<br />

wird. Diese sieht vor, dass mindestens die<br />

Note 4,8 bei den Berufskenntnissen und den<br />

praktischen Arbeiten erreicht wurde.» Bei<br />

Jugendlichen, welche diese Vorgabe nicht erfüllen,<br />

sei ein erfolgreicher Abschluss öfters<br />

in Frage gestellt. Weiter bedanke er sich im<br />

Namen des AGVS bei den Prüfungskommissionen<br />

und den Chefexperten. «Sie haben<br />

auch in diesem Jahr mit der Durchführung<br />

des Qualifikationsverfahrens bei den technischen<br />

Grundbildungen viel Arbeit geleistet.»<br />

Vor allem die verschiedenen Posten (15 beim<br />

AM, <strong>11</strong> beim AF und 7 beim AA) bei den<br />

praktischen Arbeiten würde viel Zeitaufwand<br />

bei der Vorbereitung erfordern. Ein grosses<br />

Dankeschön gelte all den Personen und den<br />

Experten, die Jahr für Jahr bei den Prüfungen<br />

im Einsatz stünden sowie allen Ausbildungsbetrieben<br />

und den überbetrieblichen Ausbildungscenter<br />

und Berufsfachschulen.<br />

•<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>November</strong> <strong>2023</strong> 67


BILDUNG<br />

Strand-Feeling statt Offroad-<br />

Ambitionen<br />

Gestartet wurde zudem mit der Idee, den<br />

ersten SUV der Sportwagenmarke nicht etwa<br />

zum Hardcore-Offroader umzugestalten, sondern<br />

einen Gegenpol zu erschaffen. Hinzu<br />

kamen ein fixes Budget, ein schwarzer Porsche<br />

Cayenne Turbo der ersten Generation<br />

und vor allem ein recht straffes Timing.<br />

«Wir hatten extrem viele Ideen», verrät<br />

der Lernende Timon Lustenberger.<br />

«Zuerst dachten wir an einen<br />

Après-Ski-Porsche. Dann wurde<br />

uns bewusst, dass die Präsentation<br />

ja mitten im Hochsommer<br />

war. Da sind wir umgeschwenkt<br />

und haben statt<br />

auf Skihütten-Sound und<br />

heisse Getränke auf eine<br />

grosse Kühlbox, Strandliegen,<br />

Hippie-Bus-Flair<br />

mit Surfbrett und knallige<br />

Farben gesetzt.»<br />

Lernende kreieren einen Traum-Cayenne<br />

Vom Offroader zum<br />

Caribbean Dream<br />

Sie haben geschraubt, gehämmert und geschweisst für ihren<br />

Traum vom Porsche Cayenne. Am Schluss kamen sie sogar<br />

nochmals besonders ins Schwitzen, denn um ein Haar<br />

hätte es der von den Lernenden des Porsche Zentrums<br />

Zug geschaffene Offroader nicht bis zum grossen<br />

Finale geschafft. Jürg A. Stettler<br />

Es war die grösste Porsche-<br />

Ausstellung der Schweiz: Das<br />

75. Jubiläum der Sportwagenmarke feierte<br />

Porsche im Sommer mit über 8000 Fans und<br />

rund 1500 Porsche-Modellen auf dem Flugplatz<br />

Mollis GL. Als besonderer Blickfang mit dabei<br />

war ein ganz spezieller Porsche Cayenne E1,<br />

den Lernende des Porsche Zentrums Zug entworfen<br />

hatten. «Als wir vom internen Porsche-<br />

Wettbewerb zu 20 Jahren Cayenne mit dem<br />

Auftrag, eine ‹Legend Alive› zu erschaffen, die<br />

Kunden emotional packt, erfuhren», sagt Thomas<br />

Güntert, Leiter Aftersales Porsche Zent-<br />

rum Zug, «war schnell klar,<br />

dass wir mitmachen. Wir haben<br />

uns Gedanken gemacht, wie wir uns ausser mit<br />

Design und Kreativität abheben könnten und<br />

haben daher unsere Lernenden involviert.»<br />

Weil das Ganze auch nachhaltig<br />

werden sollte, haben<br />

die fünf Lernenden auch<br />

noch ein Solarpanel auf dem<br />

Dach angebracht, das Strom<br />

für die Kühl- und die fette Musikbox<br />

liefert. Diese sind auf<br />

einem Auszugssystem im Heck<br />

untergebracht, also leicht zugänglich.<br />

Technisch eine Knacknuss beim<br />

Umbau war die Markise und deren Halterung.<br />

Automobildiagnostiker Damian Scheer,<br />

der mit den Lernenden Vincent Brand, Jan<br />

Amrein, Espen Eggspühler, Timon Lustenberger<br />

und Valentin Schuler den sogenannten<br />

Caribbean Cayenne realisierte, erläutert:<br />

«Wir haben schon im Vorfeld mit dem Strassenverkehrsamt<br />

Rücksprache gehalten, damit<br />

wir wussten, worauf wir achten mussten. Eine<br />

der Wettbewerbsvorgaben war ja, dass der Cayenne-Umbau<br />

die MFK schafft.»<br />

Technische Herausforderungen<br />

gemeistert<br />

Die technischen Herausforderungen meisterten<br />

die fünf Lernenden mit ihrem Teamleader<br />

locker. Weit schwieriger war es, bei all<br />

den Ideen das Budget einzuhalten. «In einem<br />

ersten Schritt ging es daher darum, die Spreu<br />

vom Weizen zu trennen. Wir wollten lieber<br />

weniger, dies dafür aber richtig machen»,<br />

so Jan Amrein. Eine Entscheidung,<br />

die sich auszahlte. Doch bevor<br />

der Umbau starten konnte, musste<br />

der Zylinderdichtungsschaden<br />

des Cayenne Turbo behoben<br />

und der Motor dazu komplett<br />

zerlegt werden. Valentin Schuler<br />

ergänzt: «Es war cool, zusammen<br />

mit Damian am Motor<br />

zu arbeiten. Das ist etwas,<br />

68<br />

<strong>November</strong> <strong>2023</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


BILDUNG<br />

was man normalerweise zum jetzigen Zeitpunkt<br />

der Lehre noch nicht macht.»<br />

Espen Eggspühler, der bald studieren und<br />

sich zum Autoingenieur weiterbilden will,<br />

erläutert: «Wir haben viel Wert auf Details<br />

gelegt <strong>–</strong> alles sollte stimmig sein. Die Finnen<br />

des Surfbretts nehmen beispielsweise<br />

das Türkis der Felgen auf. Auch<br />

auf dem Surfbrett haben wir noch unser<br />

Logo angebracht. Kühlbox und Liegestühle<br />

mit dem passenden Palmen-Logo<br />

mussten genauso sein wie das neue Navigationssystem.»<br />

Ein neues Navigationssystem<br />

<strong>–</strong> hätte der Cayenne mit dem alten die<br />

Strandparty nicht gefunden? «Doch», meint<br />

Schuler, «aber der Einbau war auch eine Wettbewerbsvorgabe.»<br />

Nicht fehlen darf natürlich<br />

der passende Schriftzug im Porsche-Stil. Den<br />

hat Damian Scheer mit dem 3D-Drucker geliefert.<br />

«Einen 3D-Drucker braucht man einfach»,<br />

meint er nur schmunzelnd. Am Schluss hätte<br />

es der Traum-Porsche trotzdem fast nicht zum<br />

grossen Jubiläum geschafft. «Ja, einen Tag vor<br />

der MFK ist ein Wasserschlauch geplatzt, das<br />

hat dann noch nach einer Sonderschicht verlangt»,<br />

ergänzt Scheer.<br />

Projekt nicht in Werkstatt verstecken<br />

Bei einem internen Pitstop konnten die Lernenden<br />

das gelungene Projekt und die Details<br />

bereits dem gesamten Porsche Zentrum vorstellen.<br />

Der auffällige Caribbean Cayenne ist<br />

zudem ein häufiger Gast auf diversen Social Media-Plattformen.<br />

«Wir haben sogar einen Teaser-Film<br />

dazu realisiert in Baywatch-Style, wobei<br />

die Zeit nicht mehr reichte, damit die Jungs<br />

in Badehosen am Strand auf den Cayenne-<br />

Umbau zurannten», sagt Raffael Wild, Leiter<br />

Marketing des Porsche Zentrums Zug. «Es war<br />

für uns von<br />

Vincent Brand, Timon Lustenberger, Espen<br />

Eggspühler, Jan Amrein und Valentin Schuler<br />

begutachten den Motor des Cayenne Turbo<br />

(v. l. n. r.). Foto: Porsche<br />

Anfang an klar,<br />

dass wir das Projekt<br />

nicht einfach in der Werkstatt<br />

umsetzen und dann verstecken.» Es sei<br />

ein streitbares Objekt geworden, ergänzt Wild,<br />

«aber es erfüllt voll seinen Zweck und zieht<br />

mit seinen knalligen Farben sofort die Blicke<br />

auf sich.» Aktuell dient der Caribbean Cayenne<br />

als Blickfang im Showroom, aber nach Einsätzen<br />

zu Marketingzwecken hat auch schon ein<br />

Kunde, der von dem Lehrlingsprojekt erfahren<br />

hatte, explizit nach dem Caribbean Cayenne<br />

als Ersatzwagen gefragt.<br />

Ab auf den Porsche- Offroadparcours<br />

Der bedeutendste Einsatz steht dem Caribbean<br />

Cayenne freilich noch bevor. «Im <strong>November</strong><br />

dürfen wir mit unserem Cayenne nach<br />

Leipzig, wo wir im Porsche-Offroadparcours<br />

beweisen müssen, dass unser Umbau<br />

immer noch fahrbar<br />

ist», erklärt Timon<br />

Lustenberger. «Mal schauen<br />

wie er sich im Gelände schlägt, denn<br />

wir haben ihn doch recht stark tiefergelegt.»<br />

Vincent Brand deutet auf die speziellen türkisfarbenen<br />

Speichenfelgen mit dem Palmensymbol<br />

über der Radnabe: «Die dürften im<br />

4×4-Einsatz auch auf die Probe gestellt werden.»<br />

Automobildiagnostiker Scheer siehts<br />

locker: «Immerhin hat er noch das Luftfahrwerk,<br />

von daher sollte er trotz Tieferlegung im<br />

Gelände doch eine gute Figur machen.» Egal,<br />

wie der Caribbean Cayenne sich dort schlagen<br />

wird, klar ist: Alle Lernenden hatten sehr viel<br />

Spass am aussergewöhnlichen Projekt und<br />

konnten jede Menge wertvolle Erfahrungen<br />

für ihre berufliche Zukunft sammeln. •<br />

Jan Amrein und<br />

Espen Eggspühler<br />

(r.) demonstrieren<br />

das Auszugssystem<br />

im Heck für die fette<br />

Musikbox und mehr <strong>–</strong><br />

genau wie die türkisfarbenen<br />

Speichenfelgen ein<br />

spezielles Feature des Caribbean<br />

Cayenne. Fotos: AGVS-Medien<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>November</strong> <strong>2023</strong> 69


BILDUNG<br />

AGVS Business Academy<br />

Hier scannen für weitere Informationen:<br />

agvs-upsa.ch<br />

AGVS DIDAKTIKMODULE<br />

«JUNGE ERWACHSENE FÜHREN<br />

UND KRISEN ÜBERWINDEN»<br />

01. Dezember <strong>2023</strong>, Lenzburg<br />

UPSA MODULO DI DIDATTICA<br />

Le formatrici e i formatori devono sempre<br />

essere aggiornati, come dimostra anche la nuova<br />

ordinanza sulla formazione recentemente entrata<br />

in vigore. Con il suo modulo didattico, l’UPSA<br />

offre un sostegno in questo ambiente professionale<br />

complesso. La frequenza di questo corso<br />

di formazione continua è obbligatorio per tutte<br />

le formatrici e tutti i formatori delle formazioni<br />

tecniche di base nelle aziende senza esame di<br />

livello terziario.<br />

07 dicembre <strong>2023</strong>, Biasca<br />

NOVEMBER<br />

INSTRUKTION UND GRUNDLEGENDE<br />

SYSTEMKENNTNISSE ZU HOCHVOLT-<br />

SYSTEMEN IN DER FAHRZEUGTECHNIK<br />

06./13./20. <strong>November</strong> <strong>2023</strong>, HV1 in Liestal<br />

<strong>11</strong>./12. Dezember <strong>2023</strong>, Winterthur (STFW)<br />

23. Januar 2024, HV2 in Sissach<br />

20./21. Februar 2024, AGVS Horw<br />

29. Februar 2024/ 1. März 2024, BBZ Goldau<br />

08./09. März 2024, TBZ Zürich<br />

Weitere Daten online<br />

BERUFSBILDNER:INNEN SCHULUNGEN<br />

FÜR DETAILHANDELSFACHLEUTE SALES<br />

UND AFTER SALES<br />

20. <strong>November</strong> <strong>2023</strong>, Winterthur<br />

BETRIEBSNOTHELFER <strong>–</strong> BLS AED SRC<br />

KOMPLETT PLUS FÜR DAS AUTOMOBIL-<br />

GEWERBE<br />

Nur wer regelmässig trainiert, kann im Ernstfall<br />

eine effektive, überbrückende Erste Hilfe leisten,<br />

bis die Profis eintreffen. Nutzen Sie das Knowhow<br />

von medizinischen Fachpersonen für Ihre<br />

nachhaltige Ausbildung.<br />

29. <strong>November</strong> <strong>2023</strong>, Bern<br />

13. Dezember <strong>2023</strong>, Winterthur<br />

GOOGLE BASICS TRAINING<br />

In diesem Training erfahren Sie, wie Sie Google<br />

MyBusiness, die Google Rezensionen sowie<br />

Google SEO zielgerichtet und erfolgreich für Ihr<br />

Autohaus einsetzen.<br />

21./22. <strong>November</strong> <strong>2023</strong>, online<br />

MEINE WIRKUNG ALS FÜHRUNGS-<br />

VERANTWORTLICHE:R<br />

Führungspersonen setzen sich mit Ihren aktuellen<br />

Situationen und Rollen konkret auseinander<br />

und erarbeiten zielführende Lösungen.<br />

30. <strong>November</strong> <strong>2023</strong>, wbz Lenzburg<br />

DEZEMBER<br />

WEBINAR 2 × 90 MINUTEN <strong>–</strong><br />

ELEKTROMOBILITÄT IM VERKAUF<br />

Rasant entwickeln sich neue Mobilitätsformen,<br />

alternative Antriebsarten und daraus auch<br />

entsprechende Kundenbedürfnisse. In diesem<br />

Training bearbeiten wir Kundenanforderungen im<br />

Bereich der Elektromobilität. Was können wir in<br />

unserem regionalen Markt umsetzen? Was sollten<br />

wir betreffend Alternativ-Mobilität dazu lernen?<br />

Welche Partner können uns dabei unterstützen?<br />

Alles Fragen, die wir in dieser Webinar-Reihe<br />

zusammen beantworten.<br />

01./15. Dezember <strong>2023</strong>, online<br />

GRUNDMODUL GAS<br />

Dieser Kurs gibt Ihnen eine Übersicht über die<br />

Gase von LNG bis Wasserstoff, die heute in<br />

der Fahrzeugtechnik als Kraftstoffe eingesetzt<br />

werden. Der Kurs vermittelt allgemeines elementares<br />

physikalisches Wissen zu Gasen, erklärt<br />

die wichtigsten Stoffdaten und Eigenschaften<br />

der Gase, die in der Mobilität als Kraftstoffe<br />

eingesetzt werden und erklärt die wichtigsten<br />

Verhaltensregeln für ein sicheres Arbeiten.<br />

01. Dezember <strong>2023</strong>, wbz Lenzburg<br />

04. Juni. 2024, STFW<br />

e-learning laufend AGVS ZS, Online<br />

VERTIEFUNGSMODUL CNG INSTRUKTION<br />

UND SYSTEMKENNTNISSE FÜR<br />

DEN SICHEREN UMGANG MIT CNG<br />

Die Teilnehmer sind in der Lage, Arbeiten an<br />

gasführenden Komponenten von CNG-Fahrzeugen<br />

unter sicheren Voraussetzungen durchzuführen.<br />

02. Dezember <strong>2023</strong>, wbz Lenzburg<br />

<strong>11</strong>. September 2024, The Valley Kemptthal<br />

DIALOG <strong>–</strong> DAS NEUE MITARBEITER-<br />

GESPRÄCH<br />

Dieser Kurs richtet sich an Führungsverantwortliche,<br />

die ihre Mitarbeitergespräche effizienter<br />

und erfolgreicher gestalten wollen und<br />

bereit sind, sich intensiv mit der wirksamen<br />

Mitarbeiterentwicklung auseinander zu setzen.<br />

14. Dezember <strong>2023</strong>, Lenzburg<br />

VERKAUF- UND BERATUNGSKOMPETENZ<br />

VON E-FAHRZEUGEN UND DEREN<br />

LADEINFRASTRUKTUR<br />

Die Elektromobilität erobert in grossen Schritten<br />

Marktanteile. Der wesentliche Unterschied zu den<br />

Verbrennerfahrzeugen ist die Vielfalt der unterschiedlichen<br />

Systeme dieser Fahrzeuge. Es ist<br />

aber nicht nur das Wissen über die Fahrzeugsysteme<br />

allein nötig, sondern auch die Beratungskompetenz<br />

zur Ladeinfrastruktur. Dieser Kurs richtet<br />

sich speziell an die Automobil-Verkaufsberater:innen<br />

und Automobil-Serviceberater:innen.<br />

07. Dezember <strong>2023</strong>, The Valley Kemptthal<br />

JANUAR<br />

BASISSEMINAR FÜR AUTOMOBIL-<br />

VERKAUFSBERATER/IN<br />

Automobil-Verkaufsberaterin respektive<br />

zum Automobil-Verkaufsberater stellt für viele<br />

Personen einen Traumberuf dar. Der AGVS und<br />

auto-schweiz bieten allen genannten Interessenten<br />

die Möglichkeit, sich in einem zehntägigen<br />

Kurs umfassend auf ihre zukünftige berufliche<br />

Tätigkeit im Automobilhandel vorzubereiten.<br />

22. Januar 2024 bis 2. Februar 2024, Bern<br />

Weitere Daten werden laufend online ergänzt.<br />

70<br />

<strong>November</strong> <strong>2023</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


SPONSORED CONTENT<br />

Schreiben Sie noch selbst?<br />

KI-Textgeneratoren wie ChatGPT revolutionieren gerade das Schreiben. Doch noch hat der Mensch nicht<br />

ausgedient. Erst die Zusammenarbeit von Mensch und Maschine garantiert ein perfektes Resultat.<br />

Die Digitalisierung schreitet auch in der<br />

Sprachtechnologie immer rascher voran.<br />

Die neuste Entwicklung bei der Künstlichen<br />

Intelligenz (KI) sind Textgeneratoren wie<br />

ChatGPT. Diese können in Sekundenschnelle<br />

Texte zu jedem erdenklichen Thema schreiben.<br />

Damit reihen sie sich nahtlos in eine<br />

Reihe von Tools ein, die Sprachdienstleister<br />

bereits seit langem einsetzen <strong>–</strong> zum Beispiel<br />

maschinelle Übersetzungen, Translation Memory<br />

und Terminologiedatenbanken.<br />

Schnell, günstig, unzuverlässig<br />

Die Qualität des «Outputs» hängt allerdings<br />

stark von der Qualität der Frage ab, denn die<br />

KI ist nicht «intelligent» im eigentlichen Sinne.<br />

Vereinfacht gesagt zieht sie Wörter und Sätze<br />

zusammen, die statistisch gesehen am ehesten<br />

zusammengehören. Ob ein Inhalt wahr ist,<br />

kann sie nicht beurteilen. Das musste in den<br />

USA ein Anwalt erfahren, der ChatGPT einen<br />

Antrag schreiben liess. Der Antrag zitierte ein<br />

halbes Dutzend erfundene Gerichtsurteile.<br />

KI nutzen <strong>–</strong> aber mit «human Touch»<br />

Die Entwicklung von ChatGPT ist zweifellos<br />

ein Meilenstein. Doch für einen professionellen<br />

Einsatz braucht es noch immer menschliche<br />

Intelligenz. Wir unterstützen Sie bei der<br />

Integration in die internen Prozesse, mit Schulungen<br />

zu effizientem Prompting oder beim<br />

Feinschliff KI-generierter Texte und Übersetzungen,<br />

dem sogenannten Post-Editing.<br />

Zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren.<br />

•<br />

Diese KI-Textgeneratoren sind neuronale Netzwerke,<br />

die mithilfe von «Deep Learning» und<br />

Millionen von Referenztexten trainiert wurden.<br />

Auf dieser Basis lösen sie Rechenaufgaben,<br />

beantworten Fragen, texten Produktbeschreibungen<br />

oder schreiben Blogbeiträge.<br />

Gerade bei den kostenlosen Angeboten sind<br />

die Referenztexte nicht bekannt. Der Text<br />

einer KI könnte also Urheberrechte verletzen<br />

oder falsche Informationen enthalten.<br />

Mehr zur<br />

Apostroph Group<br />

erfahren Sie hier<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>November</strong> <strong>2023</strong> 71


BILDUNG<br />

Regionale Veranstaltungen zur Aus- und Weiterbildung<br />

AARGAU<br />

AUTOMOBILDIAGNOSTIKER/-IN<br />

Informationsabend:<br />

23. Januar 2024, 18.00 Uhr<br />

Start Lehrgang: Mittwoch, 04. September 2024<br />

Ort: Weiterbildungszentrum Lenzburg<br />

wbzlenzburg.ch<br />

SPEZIALIST/-IN FÜR ALTERNATIVE<br />

FAHRZEUGANTRIEBE MIT ZERTIFIKAT WBZ<br />

Informationsabend:<br />

23. Januar 2024, 18.00 Uhr<br />

Start Lehrgang: Montag, 09. September 2024<br />

BASEL<br />

AUTOMOBILDIAGNOSTIKER/-IN BP<br />

Ort: Allgemeine Gewerbeschule Basel, BBZBL<br />

Liestal (Theorie) und AGVS-Bildungszentrum<br />

Sissach (Praktika)<br />

agsbs.ch/hohere-berufsbildung/berufs-und-hoherefachprufungen<br />

BERN<br />

AUTOMOBIL-VERKAUFSBERATER/-IN<br />

Start Lehrgang: August 2024<br />

agvs-upsa.ch<br />

Ort: AGVS Ausbildungscenter Sektion Solothurn<br />

GerolagCenter Olten<br />

FAHRZEUGRESTAURATOR/-IN<br />

Start Lehrgang: 03. <strong>November</strong> <strong>2023</strong><br />

fahrzeugrestaurator.ch<br />

BETRIEBSWIRT/-IN IM AUTOGEWERBE HFP<br />

Nächster Studienbeginn im August 2024<br />

Ort: gibb Berufsschule Bern<br />

gibb.ch<br />

AUTOMOBILDIAGNOSTIKER/-IN BP<br />

Nächster Studienbeginn im August 2024<br />

Ort: gibb Berufsschule Bern<br />

AUTOMOBIL-SERVICEBERATER/-IN IM<br />

AUTOMOBILGEWERBE<br />

Nächster Studienbeginn im August 2024<br />

Ort: gibb Berufsschule Bern<br />

AUTOMOBIL-WERKSTATTKOORDINATOR/-IN<br />

BP ODER ZERTIFIKAT AGVS<br />

Nächster Studienbeginn im August 2024<br />

(BP und Zertifi at)<br />

Ort: gibb Berufsschule Bern<br />

CHUR / ZIEGELBRÜCKE<br />

LEHRGANG AUTOMOBILDIAGNOSTIKER/-IN<br />

Start Lehrgang: 23. August 2024<br />

Ort: ibW Höhere Fachschule Südostschweiz, Chur<br />

ibw.ch/beratung/infoabende<br />

HORW<br />

AUTOMOBILDIAGNOSTIKER/-IN UND AUTO-<br />

MOBIL-WERKSTATTKOORDINATOR/-IN<br />

Start Vorbereitungslehrgang: August 2024<br />

Ort: AGVS Ausbildungszentrum Horw<br />

agvs-zs.ch/de/ausbildung-luzern<br />

INTENSIVKURS Z4 AA<br />

Für den fachtechnischen Abschluss für die Ausbildungsbewilligung<br />

für Automobil-Mechatroniker/-in<br />

Ort: AGVS Ausbildungszentrum Horw<br />

agvs-zs.ch/de/ausbildung-luzern<br />

AUS- UND WEITERBILDUNGEN IM<br />

BEREICH ALTERNATIVE ANTRIEBE<br />

20. Februar 2024 und 21. Februar 2024<br />

Hochvolt-Instruktion EV<br />

03. April 2024 und 04. April 2024<br />

Hochvolt-Instruktion EV<br />

agvs-zs.ch/de/news/alternative-antriebe<br />

ST. GALLEN<br />

AUTOMOBILDIAGNOSTIKER/-IN<br />

Informationsabende:<br />

25. Januar 2024, 19.00 Uhr<br />

16. Mai 2024, 19.00 Uhr<br />

<strong>11</strong>. Juli 2024, 19.00 Uhr<br />

Start Lehrgang: August 2024<br />

Ort: AGVS Ausbildungszentrum St. Gallen<br />

Neu mit Einführungstagen<br />

agvs-abz.ch<br />

THURGAU<br />

AUTOMOBILDIAGNOSTIKER/-IN<br />

Informationsabend:<br />

28. <strong>November</strong> <strong>2023</strong>, 18.30 Uhr<br />

Start Lehrgang: August 2024<br />

Ort: Gewerbliches Bildungszentrum Weinfelden<br />

gbw.ch<br />

WINTERTHUR<br />

AUTOMOBIL-SERVICEBERATER/-IN MIT<br />

EIDG. FACHAUSWEIS<br />

Start Lehrgang: 20. April 2024<br />

stfw.ch/de/angebot/kurse/fahrzeugtechnik/<br />

automobil-serviceberaterin-mit-eidg-fachausweis<br />

AUTOMOBIL-VERKAUFSBERATER/-IN MIT<br />

EIDG. FACHAUSWEIS<br />

Start Lehrgang: 20. August 2024<br />

stfw.ch/de/angebot/kurse/fahrzeugtechnik/<br />

automobil-serviceberaterin-mit-eidg-fachausweis<br />

BETRIEBSWIRT/-IN IM<br />

AUTOMOBILGEWERBE<br />

Start Lehrgang: 20. August 2025<br />

Ort: STF Winterthur<br />

stfw.ch/abwa<br />

AUTOMOBILDIAGNOSTIKER/-IN UND AUTO-<br />

MOBIL-WERKSTATTKOORDINATOR/-IN<br />

Start Lehrgang: September 2024<br />

Fachrichtung Nutzfahrzeuge / Personenwagen<br />

und Automobil-Werkstattkoordinator<br />

Informationsabend für die Weiterbildungen:<br />

07. <strong>November</strong> <strong>2023</strong>, 19.00 bis 20.30 Uhr, Online<br />

Ort: Alle Lehrgänge finden an der Schweizerischen<br />

Technischen Fachschule Winterthur STFW statt.<br />

stfw.ch<br />

ZÜRICH<br />

BETRIEBSWIRT/-IN IM AUTOMOBIL-<br />

GEWERBE<br />

Start Lehrgang: 19. August 2024<br />

tbz.ch<br />

AUTOMOBIL-WERKSTATTKOORDINATOR/-IN<br />

MIT ODER OHNE ZERTIFIKAT AGVS<br />

Start Lehrgang: August 2024<br />

Informationsabende:<br />

06. <strong>November</strong> <strong>2023</strong>, 18.30 bis 20.00 Uhr<br />

<strong>11</strong>. Dezember <strong>2023</strong>, 18.30 bis 20.00 Uhr<br />

15. Januar 2024, 18.30 bis 20.00 Uhr<br />

tbz.ch/weiterbildung-tbz/<br />

automobilwerkstattkoordinator<br />

ZUG<br />

LEHRGANG AUTOMOBILDIAGNOSTIKER/-IN<br />

Start Lehrgang: Oktober 2024<br />

kurse-gibz-lqc.ch/ad<br />

Der Lehrgang findet im Bildungszentrum Zug statt.<br />

72<br />

<strong>November</strong> <strong>2023</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


BILDUNG<br />

FRIBOURG<br />

DIAGNOSTICIEN-NE D’AUTOMOBILES<br />

Cours: Z1 à Z4 et P1 à P3<br />

Localité: UPSA-Section Fribourg<br />

upsafrbrevet.ch<br />

COORDINATEUR D’ATELIER AUTOMOBILE<br />

Cours: Z1 à Z4<br />

Localité: UPSA-Section Fribourg<br />

upsafrbrevet.ch<br />

GENÈVE<br />

DIAGNOSTICIEN-NE D’AUTOMOBILES<br />

Cours: Z1 à Z4 et P1 à P3, janvier 2024<br />

COORDINATEUR D’ATELIER AUTOMOBILE<br />

Cours: Z1 à Z4<br />

RESTAURATEUR-TRICE DE VÉHICULES<br />

Centre de formation UPSA Genève<br />

formation-upsa-ge.ch/web/formations-4-2<br />

LAUSANNE<br />

COORDINATEUR-TRICE D’ATELIER<br />

AUTOMOBILE<br />

Cours: W1 à W4, Automne 2024<br />

Localité: EPSIC<br />

Les personnes intéressées peuvent s’adresser<br />

à arnold.schoepfer@agvs-upsa.ch ou 031 307 15 32<br />

PAUDEX<br />

RESTAURATEUR-TRICE DE VÉHICULES<br />

fahrzeugrestaurator.ch/fr<br />

SION<br />

DIAGNOSTICIEN-NE D’AUTOMOBILES<br />

Cours: P1 à P3<br />

COORDINATEUR D’ATELIER<br />

AUTOMOBILE<br />

Cours: Z1 À Z4<br />

Localité: EPTM, Sion<br />

formationcontinuevalais.ch<br />

Aus den Sektionen<br />

Hier scannen für weitere Informationen:<br />

autoberufe.ch<br />

YVERDON<br />

DIAGNOSTICIEN-NE D’AUTOMOBILES<br />

Cours: Z1 à Z4 et P1 à P3, janvier 2024<br />

COORDINATEUR D’ATELIER AUTOMOBILE<br />

Cours: Z1 à Z4,<br />

Centre de formation UPSA Vaud/Yverdon-les-Bains<br />

formation.upsa-vaud.ch<br />

IST IHR KOPAS IN SACHEN<br />

AUS- UND WEITERBILDUNGEN<br />

UP TO DATE?<br />

Als KOPAS (Kontaktperson Arbeitssicherheit) sind Sie weiterbildungspflichtig. Nach dem obligatorischen Grundkurs müssen<br />

Sie mindestens alle zwei Jahre eine Weiterbildung absolvieren. Unseren BAZ-Mitgliedern bieten wir dies effizient und<br />

bedarfsgerecht als ERFA-Tagung (Erfahrungs-Austausch) an. Für BAZ-Mitglieder bieten wir weiter:<br />

Grundkurse Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz<br />

• Online oder Präsenzkurse<br />

ERFA-Tagung mit Schwerpunkten:<br />

• Notfallorganisation / Erste Hilfe<br />

• SICHEM <strong>–</strong> Sicherer Umgang mit Chemikalien (Online oder Präsenzkurse)<br />

asa-control Online-Schulung<br />

• 2 Stunden kompakt und online: Erfahren Sie, wie Sie dank dem Tool effizient die Auflagen erfüllen<br />

Das aktuelle Kursprogramm der Branchenlösung finden Sie ab sofort online unter www.safetyweb.ch Rubrik Kurse.<br />

Die Kosten sind in der BAZ-Jahresgebühr inbegriffen.<br />

Sichern Sie sich heute noch Ihren Platz <strong>–</strong> wir freuen uns auf Sie!<br />

Branchenlösung für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz<br />

des Auto- und Zweiradgewerbes (BAZ)<br />

Geschäftsstelle, Wölflistrasse 5, 3006 Bern<br />

Gratisnummer 0800 229 229<br />

E-Mail info@safetyweb.ch, www.safetyweb.ch<br />

be safe!<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>November</strong> <strong>2023</strong> 73


POLITIK & RECHT<br />

Das gilt es zu beachten<br />

Mehrwertsteuer-Erhöhung<br />

Seit der Annahme der AHV-Reform an der Urne im Herbst 2022 durch Volk und Stände steht fest,<br />

dass die Mehrwertsteuer auf den 1. Januar 2024 angepasst wird. Wir beleuchten in diesem Beitrag,<br />

welche Auswirkungen dies für Betriebe im Autogewerbe hat. Andreas Kohli (Leiter Treuhand bei Figas)<br />

Am 25. September 2022 hat das Schweizer<br />

Volk den Bundesbeschluss über die<br />

Zusatzfinanzierung der AHV durch eine Erhöhung<br />

der Mehrwertsteuer angenommen.<br />

Daher gelten ab 1. Januar 2024 folgende Mehrwertsteuersätze:<br />

▪ Normalsatz: 8,1 % (bis 31.12.<strong>2023</strong>: 7,7 %)<br />

▪ Reduzierter Satz: 2,6 % (bis 31.12.<strong>2023</strong>: 2,5 %)<br />

▪ Sondersatz für Beherbergung: 3,8 % (bis<br />

31.12.<strong>2023</strong>: 3,7 %)<br />

Die Erhöhung erzeugt im Fahrzeuggewerbe<br />

unterschiedliche Herausforderungen:<br />

Fahrzeughandel<br />

Für den Steuersatz ist das Datum der Fahrzeugablieferung<br />

entscheidend. Erfolgt die Ablieferung<br />

erst im 2024, ist das Fahrzeug mit<br />

8,1 % abzurechnen. Dabei nützt es auch nicht,<br />

die Fahrzeugrechnung mit <strong>2023</strong> zu datieren.<br />

Bei Fahrzeugverkäufen in diesem Jahr mit voraussichtlicher<br />

Lieferung im nächsten Jahr ist zu<br />

überlegen, ob auf der Offerte und dem Kaufvertrag<br />

bereits der neue Satz ausgewiesen werden<br />

soll. Wird der bisherige Satz verwendet, sollte<br />

auf dem Kaufvertrag unbedingt vermerkt sein,<br />

dass der bei Ablieferung gültige MWST-Satz<br />

zur Anwendung kommt. Zudem ist es empfehlenswert,<br />

den Kunden auf die mögliche Preiserhöhung<br />

aufmerksam zu machen, um allfälligen<br />

Reklamationen vorzubeugen.<br />

Auf der MWST-Abrechnung sind erst ab dem<br />

3. Quartal <strong>2023</strong> (bei Saldosteuersatz ab dem<br />

2. Semester <strong>2023</strong>) sowohl der bisherige wie<br />

der neue Satz aufgeführt. Anzahlungen, die<br />

bereits mit 7,7 % deklariert wurden, jedoch<br />

Lieferungen von 2024 betreffen, müssen im<br />

3. oder 4. Quartal <strong>2023</strong> oder spätestens bei<br />

der Finalisierung der Steuerperiode <strong>2023</strong> als<br />

minus (-) in Ziffer 312 und plus (+) in Ziffer 313<br />

berichtigt werden.<br />

Aftersales<br />

Es empfiehlt sich, die angefangenen Arbeiten<br />

per Ende <strong>2023</strong> soweit wie möglich zu fakturieren.<br />

Erfolgt die Fakturierung erst im 2024,<br />

sind die Leistungen grundsätzlich nach dem<br />

Zeitpunkt der Leistungserbringung aufzuteilen<br />

und mit den entsprechenden MWST-<br />

Sätzen abzurechnen. Bei kleineren Beträgen<br />

dürfte es aus pragmatischer Sicht empfehlenswert<br />

sein, auf eine Aufteilung zu verzichten<br />

und sämtliche Leistungen mit dem höheren<br />

Satz abzurechnen.<br />

Kreditorenrechnungen<br />

Lieferanten müssen ihre Leistungen mit dem<br />

korrekten Satz in Rechnung stellen. Wenn beispielsweise<br />

Lizenzkosten vom 1. Oktober <strong>2023</strong><br />

bis 31. März 2024 in Rechnung gestellt werden,<br />

muss die Rechnung wie folgt aussehen:<br />

▪ Lizenzkosten 01.10.<strong>2023</strong> <strong>–</strong> 31.12.<strong>2023</strong><br />

CHF 1077.00 (inkl. 7,7 % MWST)<br />

▪ Lizenzkosten 01.01.2024 <strong>–</strong> 31.03.2024<br />

CHF 1081.00 (inkl. 8,1 % MWST)<br />

Die Kreditorenrechnung ist bei der Verbuchung<br />

folglich aufzuteilen. Sollte der neue<br />

MWST-Satz im Programm noch nicht hinterlegt<br />

sein, müsste dies sofort gemacht werden.<br />

Stellt der Lieferant die hiervor erwähnte Rechnung<br />

irrtümlicherweise vollumfänglich mit<br />

7,7 % aus, darf der Empfänger auch nur diese<br />

7,7 % als Vorsteuern in Abzug bringen.<br />

Saldosteuersätze<br />

Die in der Mobilitätsbranche hauptsächlich<br />

verwendeten Sätze bei der Saldobesteuerung<br />

sehen wie folgt aus:<br />

Bereich<br />

Sätze bis<br />

31.12.<strong>2023</strong><br />

Sätze ab<br />

1.1.2024<br />

Treibstoffverkauf 0,1 0,1<br />

Fahrzeughandel 0,6 0,6<br />

Auto-Reparaturwerkstätte 2,8 3,0<br />

Spenglerei / Malerei 4,3 4,5<br />

Treibstoffverkauf auf<br />

Provision<br />

5,9 6,2<br />

Nur Betriebe mit einem massgebenden Jahresumsatz<br />

von maximal CHF 5005000 (inkl.<br />

MWST) sowie Umsatzsteuern von nicht mehr<br />

als CHF 103 000 sind berechtigt, mit der Saldosteuersatzmethode<br />

abzurechnen. Erfüllt<br />

Ihr Betrieb diese Kriterien, empfehlen wir zu<br />

prüfen, ob ein Methodenwechsel für Ihren<br />

Betrieb vorteilhaft sein könnte. Gerne unterstützen<br />

wir Sie dabei.<br />

Exkurs: Portalpfl cht<br />

Die meisten Steuerpflichtigen (rund 92 %) reichen<br />

ihre MWST-Abrechnungen schon heute<br />

elektronisch ein. Deshalb hat der Bundesrat<br />

im Juni <strong>2023</strong> beschlossen, dass die Abrechnungen<br />

ab 2025 zwingend über das ePortal<br />

einzureichen sind. Wird dieser Aufforderung<br />

nicht Folge geleistet, gelten die Abrechnungen<br />

als nicht eingereicht, was eine Busse sowie<br />

eine Ermessenseinschätzung zur Folge<br />

haben kann.<br />

•<br />

Weitere Infos unter:<br />

figas.c<br />

Ab dem 1. Januar 2024 gelten in der<br />

Schweiz neue Mehrwertsteuersätze.<br />

Foto: Istock<br />

74<br />

<strong>November</strong> <strong>2023</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


viva.ch<br />

INNOVATION<br />

TRIFFT<br />

GARAGE<br />

Jetzt anmelden!<br />

18. AGVS-Tagung<br />

TAG DER SCHWEIZER<br />

GARAGEN 2024<br />

Dienstag, 16. Januar 2024, Kursaal Bern


GARAGENWELT<br />

Apollo Tyres Ltd<br />

apollotyres.com<br />

Aviloo Battery Diagnostics<br />

aviloo.com<br />

Die nächste Generation von LKW-Reifen<br />

pd. Apollo Tyres hat die zweite Generation seines LKW-Reifens<br />

Endurace RA 2 für den Regionalverkehr auf den Markt gebracht. Der<br />

neue Reifen verfügt über ein neues Profildesign und verbesserte<br />

Materialien, die ganzjährig für mehr Grip und Handling, einen geringeren<br />

Rollwiderstand und eine höhere Beständigkeit sorgen. Der<br />

Pneu ist in der Grösse 315/70 für 22,5-Zoll-Felgen erhältlich und wurde<br />

umfassend überarbeitet, um die Laufleistung um durchschnittlich<br />

fünf Prozent zu erhöhen.<br />

Der in Europa entwickelte und gefertigte Endurace RA 2 zeichnet<br />

sich durch ein neues Profildesign mit einer grösseren Aufstandsfläche<br />

als sein Vorgänger aus. Die überarbeitete Mischung weist<br />

verbesserte Abriebeigenschaften auf, während modifizierte Wulstkonstruktion<br />

und Integration von Material mit geringer Hysterese im<br />

hochbelasteten Bereich Schutz vor Verformung unter Last bieten.<br />

Im Vergleich zur ersten Generation des RA-Reifens bietet der neue<br />

Endurace RA 2 einen um zehn Prozent geringeren Rollwiderstand<br />

und ein um ein Dezibel niedrigeres durchschnittliches Fahrgeräusch,<br />

während er gleichzeitig eine um zehn Prozent verbesserte Traktion<br />

aufweist.<br />

Der EnduRace RA 2 ist das neueste Produkt mit der «Hidden Groove<br />

Technology» von Apollo Tyres, einem innovativen Rillenmuster mit<br />

«Multi-Edge»-Schulterblöcken, das während der gesamten Lebensdauer<br />

des Reifens für mehr Grip, Traktion und Haltbarkeit sorgt.<br />

Darüber hinaus ermöglicht es ein hervorragendes Handling auf<br />

einer Reihe von anspruchsvollen Untergründen wie beispielsweise<br />

Schnee. Die Unwetterfähigkeit des Reifens wurde mit dem Schneeflockensymbol<br />

zertifiziert<br />

•<br />

Die neue Verpackung des Aviloo-Batterietestgeräts. Foto: Aviloo Battery Diagnostics<br />

Batteriediagnose mit Kompetenz und optimierter<br />

Nutzererfahrung<br />

pd. Aviloo Battery Diagnostics hat bedeutende Neuerungen für Geschäftspartner<br />

eingeführt, um die Zusammenarbeit noch effektiver<br />

und kundenorientierter zu gestalten. Die Entwicklungen umfassen<br />

die Lancierung eines dedizierten Webshops für Business-Kunden,<br />

den Start der Online-Schulungsplattform «Aviloo Academy», das<br />

massgeschneiderte Partnerzertifizierungs-Programm «Aviloo Certified<br />

Service Partner» sowie eine völlig neue, praktische Verpackung<br />

der Aviloo-Testgeräte.<br />

Aviloo-CEO Marcus Berger betont die Bedeutung der Stärkung der<br />

B2B-Beziehungen und die schnellere Reaktion auf Kundenbedürfnisse:<br />

«Durch diese wegweisenden Massnahmen zielt Aviloo darauf ab,<br />

den Kauf- und Anwendungsprozess für Business-Partner zu vereinfachen<br />

und die Kundenzufriedenheit zu steigern.»<br />

Der für Geschäftspartner entwickelte Webshop ermöglicht eine<br />

gezieltere Auswahl der Produkte und Dienstleistungen. Hier können<br />

sämtliche Schritte von Auswahl bis Kauf einfach durchlaufen werden.<br />

Um das Verständnis für Elektrobatterien und die zugrundeliegenden<br />

Prozesse zu vertiefen, hat Aviloo die «Aviloo Academy» ins Leben<br />

gerufen. Diese Online-Trainingsplattform bietet Geschäftspartnern<br />

die Möglichkeit, nicht nur die Anwendung der Batterietests zu erlernen,<br />

sondern auch das Hintergrundwissen über Antriebsbatterien<br />

und die Diagnosegeräte zu erweitern.<br />

Der Apollo Endurace RA 2 mit mehr Grip und Laufleistung. Foto: Apollo Tyres<br />

Das «Aviloo Certified Service Partner»-Programm zielt darauf ab,<br />

Anwender im Bereich Marketing und Vertrieb zu unterstützen.<br />

Das Hauptziel ist es, sicherzustellen, dass die Aviloo-Partner in<br />

ihrer Branche und in ihrem Gebiet einen klaren Wettbewerbsvorteil<br />

haben. Die Verbesserung der B2B-Kundenexperience führte<br />

auch zu einer neuen Verpackung für Testgeräte. Sie ist robuster<br />

und benutzerfreundlicher. Enthalten sind die Aviloo-Box, Kabel für<br />

verschiedene Fahrzeuge und Anleitungen für die Durchführung der<br />

Batteriediagnose.<br />

•<br />

76<br />

<strong>November</strong> <strong>2023</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


GARAGENWELT<br />

Drivemycar AG<br />

drivemycar.ch<br />

Intelligentes Fahrzeug-Sharing für Zürich<br />

pd. In den Ferien am Strand liegen, aber das Auto verdient derweil<br />

zuhause Geld? Das Auto mit einem Pendler teilen, weil man selbst es<br />

nur am Wochenende braucht? Das geht in Zürich seit Juli unkompliziert<br />

über eine App und ohne Schlüsselübergabe bei Drivemycar.<br />

Diese neue, intelligenten Fahrzeug-Sharing-Plattform erlaubt, Fahrzeuge<br />

zu selbst definierten Zeiten zu vermieten oder zu mieten.<br />

Auto GmbH und<br />

Eurotraining GmbH<br />

fokusauto.ch und eurotraining.ch<br />

Der Prozess ist einfach und automatisiert: Mit wenigen Klicks Auto<br />

wählen, buchen, öffnen, bezahlen. Jedes Fahrzeug hat eine Tankkarte,<br />

Sprit oder Strom wird über Drivemycar abgerechnet. Auch<br />

Garagentore sind kein Hindernis. Vermieter profitieren von den<br />

Einnahmen, Diebstahlüberwachung, Versicherung auch gegen Parkschäden<br />

und Tankkarte samt Rabatt. Mieter erhalten neben dem<br />

Auto den Treibstoff sowie eine CO 2 -Kompensation inklusive.<br />

Je nach Modell startet der Mietpreis ab 3.90 Franken pro Stunde.<br />

Vermieter können im Schnitt 400 Franken pro Monat verdienen.<br />

Vorteil: Man hat stets das passende Auto, bezahlt aber nur so viel,<br />

wie man es benötigt. «Unser Motto: mehr für weniger», sagt Fadel<br />

Bouhouch, Mitgründer und CEO der Drivemycar AG sowie Inhaber<br />

der innovativen Züri Garage AG. «Wir setzen uns ein für weniger<br />

herumstehende Autos, weniger Stau, weniger Parkplatzmangel und<br />

weniger Umweltbelastung. Das ist ohne Verzicht möglich.» Metin<br />

Kabay, Mitgründer, COO und CTO, fügt hinzu: «Wenn wir teilen, was<br />

wir haben, können wir weniger besitzen und trotzdem mehr nutzen.»<br />

Drivemycar kann noch viel mehr als Fahrzeug-Sharing. «Wir sind<br />

stolz darauf, dass wir im B2B-Bereich zum Beispiel in Wohn- oder<br />

Industrieanlagen über unser System das Laden von E-Autos<br />

automatisch abrechnen können», so Kabay. So bietet Drivemycar<br />

unkomplizierte, nachhaltige und faire Lösungen für die Mobilität der<br />

Zukunft.<br />

•<br />

Marco Feser (l.), Fokus:Auto GmbH, und Beat Baumgartner, Eurotraining GmbH.<br />

Foto: Eurotraining GmbH<br />

«360 to Future»: Die Bedeutung ganzheitlicher Betrachtung<br />

pd. Die Einführung von Agenturmodellen ist für den Handel eine<br />

Herausforderung. Seit geraumer Zeit wird darum gerungen, wie die<br />

neuen Vertriebsmodelle umgesetzt werden können. Agentur oder<br />

doch nicht? Die Einführungstermine werden laufend verschoben<br />

oder überdacht. Das führt zu einer immer grösser werdenden Unsicherheit<br />

im Handel. Dabei sollte es umgekehrt sein. Perspektiven<br />

und Sicherheit sind gefragt.<br />

Kaum berichtet wird über die Risiken für Importeur und Hersteller,<br />

wenn der Handel unrentabel arbeitet; mögliche Dienstleistungsmodelle<br />

und Prozesse, die den Handel finanziell stärken und Margenkürzungen<br />

ausgleichen; ergänzende Geschäftsmodelle, die die Agentur stärken<br />

und zu einer Erhöhung der Kundenfrequenz führen<br />

Mit «360 to Future» wurde ein Entwicklungsprogramm aufgebaut,<br />

das diesen Punkten Rechnung trägt. Importeure und Handelsunternehmen<br />

erhalten zusätzliche Sicherheit, wie zukunftsfähig sie mit<br />

einem Agenturmodell aufgestellt sind und wie es sich finanzieren<br />

lässt.<br />

Drivemycar-COO/CTO Metin Kabay (l.) und Drivemycar-CEO Fadel Bouhouch.<br />

Foto: Jonas Kuhn<br />

«360 to Future» ist ein Kooperationsprojekt der Fokus:Auto GmbH<br />

und Eurotraining GmbH, die die Leistungsfähigkeit von Unternehmen<br />

in der Automobilbranche seit 2012 respektive 2006 entwickeln.<br />

Beat Baumgartner von Eurotraining: «Durch diese Kooperation ist<br />

eine Kombination von spezialisierten Kompetenzen entstanden, die<br />

zu optimalen Resultaten führt. Es ist einzigartig!» Marco Feser von<br />

Fokus:Auto: «Der Wandel ist seit Längerem eine Realität, welche mit<br />

Einführung von verschiedenen Vertriebsmodellen beschleunigt wird.<br />

Es betrifft sicher in erster Linie Markenhändler. Aber auch weitere<br />

Garagen sind vom Margenschwund betroffen.»<br />

Die Transformation in ein neues oder angepasstes Geschäftsmodells<br />

muss nachhaltigen Erfolg bringen. Es steht zu viel auf dem Spiel. «360<br />

to Future» schafft Klarheit, Planungssicherheit und Perspektiven.<br />

•<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>November</strong> <strong>2023</strong> 77


PRODUKTE & DIENSTLEISTUNGEN<br />

AGVS-Bezugsquellenverzeichnis<br />

Im AGVS-Bezugsquellenverzeichnis präsentieren führende Zulieferbetriebe ihre Dienstleistungen und Produkte<br />

für das Autogewerbe. Crossmedial und übersichtlich nach Produktkategorien gegliedert. Elfmal im Jahr im<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> sowie parallel während des ganzen Jahres auf agvs-upsa.ch finden die 4000 AGVS-Mitglieder,<br />

Garagen und betriebsinterne Fahrzeugwerkstätten sowie weitere 8000 Autowerkstätten in der Schweiz hier<br />

vieles, was sie in ihrem betrieblichen Alltag benötigen. Die folgenden Firmen empfehlen sich Ihnen als Partner<br />

des Schweizer Autogewerbes.<br />

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78<br />

<strong>November</strong> <strong>2023</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


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Tel: +41 (0) 71 775 84 84<br />

E-Mail: office@motiondata-vector.ch<br />

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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>November</strong> <strong>2023</strong> 79


PRODUKTE & DIENSTLEISTUNGEN<br />

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Castrol, Mobil, Motorex, Panolin, Total, Shell<br />

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10 Reifenmarken<br />

1 Online Shop<br />

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Bridgestone, Continental, Dunlop, Falken, Goodyear,<br />

Nokian, Michelin, Pirelli, Vredestein, Yokohama<br />

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Reifen.<br />

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Zusammen sind wir stark<br />

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DS, Dodge, Fiat, Fiat Professional, Ford, Jaguar, Jeep,<br />

Kia, Land Rover, Lancia, Lexus, Opel, Peugeot, Subaru,<br />

Suzuki, Toyota<br />

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80<br />

<strong>November</strong> <strong>2023</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


PRODUKTE & DIENSTLEISTUNGEN<br />

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VORSCHAU & IMPRESSUM<br />

DAS LESEN SIE IN DER NÄCHSTEN AUSGABE<br />

Die nächste <strong>Ausgabe</strong> erscheint am 5. Dezember <strong>2023</strong> mit folgenden Schwerpunktthemen:<br />

Fokus Öl- und Schmierstoffe<br />

Ohne Schmier- und Betriebsmittel<br />

nehmen die mechanischen Komponenten<br />

innert kürzester Zeit Schaden. Welche<br />

Neuheiten nun erhältlich sind und welche<br />

Fragen rund um Öl die Garagisten haben,<br />

lesen Sie in der nächste <strong>Ausgabe</strong> von<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong>.<br />

Foto: Istock<br />

Foto: Shutterstock<br />

Gut fürs Geschäft<br />

Der Trend zum Reparieren<br />

statt Ersetzen macht nicht<br />

nur wegen Aspekten der<br />

Nachhaltigkeit Sinn. Auch<br />

das Betriebsergebnis<br />

profitiert<br />

Foto: Istock<br />

Den richtigen<br />

Nachfolger finde<br />

Eine Betriebsübergabe<br />

ist oft kompliziert. Wir<br />

zeigen an einem Beispiel,<br />

wie eine erfolgreiche<br />

Nachfolgeregelung<br />

funktionieren kann.<br />

Das auflagenstärkste Branchenmagazin des Schweizer Autogewerbes<br />

95. Jahrgang. <strong>11</strong> <strong>Ausgabe</strong>n in deutscher und französischer Sprache.<br />

WEMF-beglaubigte Auflage per September <strong>2023</strong>: 12 339 Exemplare, davon 9306 in Deutsch, 3033 in Französisch.<br />

Herausgeber<br />

Auto Gewerbe Verband Schweiz (AGVS)<br />

www.agvs-upsa.ch<br />

Verlag<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong><br />

Wölflistrasse 5, CH-3006 Bern<br />

Telefon: + 41 (0)31 307 15 15<br />

verlag@agvs-upsa.ch, www.autoinside.ch<br />

Administration und Aboverwaltung<br />

Jahresabonnement<br />

CHF <strong>11</strong>0.<strong>–</strong> inkl. MWST<br />

Einzelnummer<br />

CHF <strong>11</strong>.<strong>–</strong> inkl. MWST<br />

Kontakt: Yves Schott<br />

Telefon: + 41 (0)31 307 15 43<br />

yves.schott@agvs-upsa.ch<br />

www.agvs-upsa.ch<br />

Redaktion<br />

AGVS-Medien<br />

Flurstrasse 50, CH-8048 Zürich<br />

Telefon: + 41 (0)43 499 19 81<br />

newsdesk@agvs-upsa.ch<br />

Redaktionsteam<br />

Andy Maschek (ama, Redaktor Mobilität),<br />

Cynthia Mira (cym, Redaktorin Mobilität),<br />

Timothy Pfannkuchen (tpf, Leitender Redaktor<br />

Newsdesk), Sascha Rhyner (srh, Redaktor<br />

Mobilität), Andreas Senger (se, Spezialgebiet<br />

Technik), Jürg A. Stettler (jas, Leitender<br />

Redaktor Mobilität), Raoul Studer (rst,<br />

Spezialgebiet Politik).<br />

Weitere Mitarbeit<br />

Daniela Frau, Andreas Kohli, Arnold Schöpfer,<br />

Markus Schwab, Michelle Weber<br />

Vermarktung<br />

AGVS-Medien<br />

Flurstrasse 50, CH-8048 Zürich<br />

Kontakt: Giuseppina Spadola,<br />

Key Account Manager<br />

Telefon: + 41 (0)43 499 19 83<br />

Mobile: + 41 (0)79 588 92 <strong>11</strong><br />

vermarktung@agvs-upsa.ch<br />

Gesamtverantwortung<br />

Redaktion und Vermarktung<br />

AGVS-Medien | Georg Gasser<br />

Flurstrasse 50, CH-8048 Zürich<br />

Telefon: + 41 (0)43 499 19 99<br />

ggasser@agvs-upsa.ch<br />

Bildnachweis<br />

Titelseite: Shell<br />

Druck / Versand<br />

Galledia Print AG<br />

Burgauerstrasse 50, CH-9230 Flawil<br />

www.galledia.ch<br />

Kontakt: Michael Rottmeier<br />

Telefon + 41 (0)58 344 97 44<br />

michael.rottmeier@galledia.ch<br />

Nachdruck oder Vervielfältigung von Artikeln<br />

auch auszugsweise nur mit Zustimmung<br />

der AGVS-Medien. Für unaufgefordert einge<br />

sandte Manuskripte und Bilder übernehmen<br />

wir keine Haftung. Für den Inhalt der<br />

verlinkten Seiten sind aus schlies slich deren<br />

Betreiber verantwortlich.<br />

Jetzt abonnieren unter<br />

www.agvs-upsa.ch/abo<br />

Gestaltung<br />

Robert Knopf (Leiter Design & Produktion),<br />

Phutsadee Phoojaphon (Polygrafin).<br />

82<br />

<strong>November</strong> <strong>2023</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


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