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AUTOINSIDE Ausgabe 5 – Mai 2024

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FOKUS SICHERHEIT<br />

Cybersecurity im Autogewerbe<br />

Keine Garage zu<br />

klein, ein Ziel für<br />

Hacker zu sein<br />

Die Digitalisierung und Vernetzung<br />

ist einer der grossen Trends der<br />

Fahrzeugwelt. Doch damit steigt<br />

auch die Gefahr von Cyberangriffen.<br />

Eine Studie des CAM in Zusammenarbeit<br />

mit Cisco Systems zeigt:<br />

Gerade die Angriffe auf kleine und<br />

mittlere Garagenbetriebe nehmen<br />

alarmierend zu. Ilir Pinto<br />

Das betrifft doch nur Grossunternehmen?<br />

Von wegen: Oftmals wird fälschlicherweise<br />

angenommen, Cybersecurity sei nur ein<br />

Fall für Firmen, die über umfangreiche IT-Infrastruktur<br />

verfügen. Tatsächlich sind jedoch<br />

jüngst ganz besonders kleinere und mittlere<br />

Betriebe von Cyberangriffen betroffen <strong>–</strong> weil<br />

sie nicht über die Ressourcen oder das Fachwissen<br />

der grossen Unternehmen verfügen,<br />

um angemessene Sicherheitsmassnahmen zu<br />

implementieren. Dies gilt auch für Garagenbetriebe.<br />

«Mit der Meta-Analyse, die wir durchgeführt<br />

haben, wurde deutlich, dass sich Hackerangriffe<br />

vor allem gegen kleinere Betriebe richten»,<br />

sagt Stefan Bratzel, Direktor des deutschen<br />

Center of Automotive Management<br />

(CAM). Und weiter: «Klar ist auch, dass in den<br />

nächsten Jahren das Automobil vermehrt ein<br />

Angriffspunkt wird für Hacker.» Die Studie<br />

identifiziert allein beim vernetzten Fahrzeug<br />

zwölf potenzielle Eintrittspunkte. Dazu gehören<br />

beispielsweise die Getriebe- und Motorsteuergeräte,<br />

Fahrassistenzsysteme, die Fahrwerkssteuerung<br />

oder Multimediasysteme.<br />

Diagnosegeräte als Risikofaktor<br />

Die CAM-Studie zeigt auf, dass die Angriffsfläche<br />

durch zunehmende Digitalisierung,<br />

Vernetzung und Automatisierung auch in<br />

der Lieferkette der Fahrzeugbranche stetig<br />

wächst. Garagenbetriebe spielen in dieser<br />

Lieferkette heute eine wichtige Rolle: Sie sind<br />

nicht nur für den Service und die Reparatur<br />

von Fahrzeugen zuständig, sondern auch für<br />

die Durchführung von Updates und die Gewährleistung<br />

der Datensicherheit. Bratzel ergänzt:<br />

«Garagenbetriebe sind auch dafür verantwortlich,<br />

dass ihre eigenen Systeme und<br />

Prozesse in Sachen Cybersicherheit auf dem<br />

neuesten Stand sind.»<br />

Dadurch kann ein Diagnose-Tool sogar zum<br />

Cyberrisiko werden. Wenn ein Fahrzeugdiagnosegerät,<br />

das mit dem internen Netzwerk<br />

einer Garage verbunden ist, mit einem<br />

Virus infiziert ist, besteht die Möglichkeit,<br />

dass dieser Virus auf andere Systeme oder<br />

Fahrzeuge überspringt. Da moderne Autos<br />

zunehmend vernetzt sind und viel Software<br />

in ihnen steckt, kann Schadsoftware viel<br />

Unheil anrichten. Ein infiziertes Diagnosegerät<br />

könnte beispielsweise Daten von einem<br />

Fahrzeug auslesen oder Änderungen am<br />

Fahrzeug vornehmen, die nicht autorisiert<br />

sind. Daher ist es wichtig, dass Garagenbetriebe<br />

die Cybersicherheit ihrer Diagnoseund<br />

Servicegeräte gewährleisten. Dabei gilt<br />

es, sich bewusst zu sein, dass man nicht nur<br />

fahrzeugbezogene Daten, sondern auch personenbezogene<br />

Daten der Kundinnen und<br />

Kunden verwaltet. Dazu gehören etwa Informationen<br />

über die durchgeführten Reparatur-<br />

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<strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>

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