MACHER Menschen + Märkte - Dezember 2022
MACHER Menschen + Märkte - Ausgabe vom 02.12.2022
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16 Anzeigen-Sonderseite | PLANEN UND BAUEN<br />
DEZEMBER <strong>2022</strong><br />
Zehn Tipps für barrierefreies Wohnen<br />
Aktuelle Untersuchungen schätzen, dass nur zwei bis drei Prozent aller Wohnungen in Deutschland barrierearm oder sogar barrierefrei sind.<br />
Eine barrierearme Wohnung hilft nicht<br />
nur älteren Bewohnern. Vielmehr steigert<br />
es den Wohnkomfort der eigenen<br />
vier Wände für alle Generationen. Eine<br />
bodengleiche Dusche will heutzutage<br />
fast jeder in seinem neu gebauten Haus<br />
haben. Ebenso freuen sich Familien<br />
und ältere <strong>Menschen</strong> gleichermaßen,<br />
wenn sie den schweren Einkauf oder<br />
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den Kinderwagen vom Parkplatz direkt<br />
in den Hausflur bringen können, ohne<br />
lästige Treppen überwinden zu müssen.<br />
Investitionen zahlen sich sofort<br />
durch mehr Wohnkomfort und gewonnene<br />
Freiräume aus.<br />
1. Bezeichnungen nicht klar definiert<br />
Bezeichnungen wie „barrierearm“ oder<br />
„rollstuhlgerecht, „alten-“ oder „behin-<br />
Im barrierefreien Bad sollten rutschhemmende Bodenbeläge gewählt werden.<br />
Foto: Adobe Stock<br />
dertengerecht“ sollten Bauherren in<br />
Angeboten oder Prospekten nicht trauen,<br />
wenn es um den barrierefreien Bau<br />
oder Umbau der eigenen vier Wände<br />
geht. Denn all diese Begriffe sind nicht<br />
definiert und beschreiben keinen verbindlichen<br />
Standard. In der Regel handelt<br />
es sich dabei um Marketinginstrumente<br />
ohne verbindliche Aussagekraft.<br />
Deshalb sollte in einem Angebot die<br />
Beschreibung „barrierefrei“ detailliert<br />
aufgeführt und verbindlich vereinbart<br />
werden, denn auch dieser Begriff besitzt<br />
keine Rechtskraft für ein Bauvorhaben.<br />
2. Anforderungen vertraglich fixieren<br />
Ob beim Neubau oder Umbau: Wichtig<br />
ist es, die gewünschten Anforderungen<br />
und Ausstattungen im Vertrag zu fixieren.<br />
Die Zielvorgabe für barrierefreies<br />
Bauen und Umbauen sind aus der<br />
Norm DIN 18040 „Barrierefreies Planen<br />
und Bauen – Planungsgrundlagen“ abzuleiten.<br />
Nur eine verbindlich vereinbarte<br />
Norm schafft Klarheit und kann<br />
Rechtsstreitigkeiten von vornherein<br />
vermeiden. Die eindeutige und detaillierte<br />
Beschreibung des Vertragsziels<br />
mit allen dafür erforderlichen Leistungen<br />
bietet allen an Planung und Bau<br />
Beteiligten Sicherheit und Transparenz.<br />
3. Sanierungen nutzen<br />
Ideal ist es, wenn sowieso fällige Sanierungen<br />
des Hauses zum Abbau von<br />
Barrieren genutzt werden können. Der<br />
Aufwand und die Kosten sind meist nur<br />
geringfügig höher, der Nutzen umso<br />
größer. Wichtig ist, eine umfassende<br />
Planung der Maßnahme im Vorfeld zu<br />
erstellen. Die genaue Untersuchung<br />
der Bedürfnisse und der Möglichkeiten<br />
ist von entscheidender Bedeutung für<br />
ein zufriedenstellendes Ergebnis.<br />
4. Kleine Maßnahme, großer Vorteil<br />
Bereits mit kleinen Maßnahmen, wie<br />
dem Entfernen von Türschwellen oder<br />
der Montage von Haltegriffen, kann das<br />
Badezimmer barrierefrei umgestaltet<br />
werden. Bevor große bauliche Veränderungen<br />
geplant werden, können bereits<br />
kleinere Anpassungsmaßnahmen<br />
im Haus nützliche Veränderungen bewirken.<br />
So kann die Umgestaltung der<br />
Raumnutzung und Möblierung als einfachste<br />
und kostengünstigste Form ein<br />
erster Schritt sein. Zu den Maßnahmen<br />
mit geringem bis mittlerem Aufwand<br />
gehören die Ausstattung oder Nachrüstung<br />
mit Hilfsmitteln und technischen<br />
Hilfen. Dazu zählen das Entfernen von<br />
Türschwellen oder die Montage von<br />
Stütz- und Haltegriffen im Flur oder<br />
Bad.<br />
5. Elektronische Hilfsmittel<br />
Darüber hinaus stehen unter dem<br />
Stichwort „AAL-Technologie“ (Ambient<br />
Assisted Living) viele elektronische<br />
Hilfsangebote zur Auswahl. Dazu zählen<br />
elektronische Schlösser und automatisch<br />
gesteuerte Rollläden ebenso<br />
wie die Tür- und Zugangsüberwachung<br />
oder ein Wasserschadenalarm. ALL-Systeme<br />
können auch selbständig Gefahrensituationen<br />
in der Wohnung erkennen<br />
und bei Bedarf eigenständig einen<br />
Notruf absetzen.<br />
6. Auf Außenanlagen achten<br />
Wenn Einfamilien- oder Mehrfamilienhäuser<br />
ohne Barrieren gebaut oder davon<br />
befreit werden sollen, sollte man<br />
darauf achten, dass auch der Bereich<br />
außerhalb der Wohnung oder des Hauses<br />
leicht überschaubar und ohne Barrieren<br />
nutzbar ist. Dazu muss der Zugangsweg<br />
eine Mindestbreite (ca. 1,20<br />
m) haben. Außerdem sollten die Oberflächen<br />
so gewählt werden, dass sie<br />
auch bei Eis, Schnee und Regen rutschsicher<br />
begehbar sind.<br />
7. Großzügige Eingänge<br />
Einen bequemen Zugang zu Wohnund<br />
Schlafräumen ermöglichen Türen<br />
mit einer Breite von mindestens 80 cm,<br />
besser 90 cm. Schwellen sollten, soweit<br />
wie möglich, vermieden werden.<br />
Bei der Montage von Schaltern und Bedienelementen<br />
ist darauf zu achten,<br />
dass sie sich nicht in Ecken befinden,<br />
sondern mindestens 50 cm davon entfernt<br />
eingebaut werden. Als Bodenbeläge<br />
sollten ebene, tritt- und rutschsichere<br />
Materialien gewählt werden.<br />
8. Bäder und Sanitärräume<br />
Um Bäder und Sanitärräume barrierearm<br />
nutzbar zu machen, ist insbesondere<br />
darauf zu achten, dass ebene, trittund<br />
rutschhemmende Bodenbeläge<br />
gewählt werden. Türen sollten schwellenlos<br />
nach außen öffnen. Die Wandkonstruktion<br />
sollte so ausgelegt sein,<br />
dass stabile Haltegriffe nachgerüstet<br />
werden können. Sinnvoll sind zudem<br />
Armaturen mit Temperaturbegrenzung<br />
(45°C). Sie schützen Kinder und Personen<br />
mit Seheinschränkungen vor zu<br />
heißem Wasser.<br />
9. Förderangebote<br />
Barrierearme Neu- und Umbauten erfordern<br />
höhere Investitionen. Doch<br />
nicht alle Kosten müssen alleine geschultert<br />
werden. Bauherren sollten<br />
sich vorab über Fördermöglichkeiten<br />
erkundigen. Die Förderprogramme der<br />
Bundesländer umfassen Zuschüsse<br />
und kostengünstige Darlehen. Auch die<br />
gesetzlichen Sozialversicherungen bezuschussen<br />
Bauvorhaben.<br />
10. Experten hinzuziehen<br />
Um Planungs- und Ausführungssicherheit<br />
zu erlangen, sollte man auf die<br />
Kompetenz von Experten zurückgreifen.<br />
Deshalb ist es empfehlenswert,<br />
sich während der Entscheidungs- und<br />
Bauphase unabhängigen Expertenrat<br />
zum Thema „Barrierefrei Bauen und<br />
Wohnen“ einzuholen.<br />
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