MACHER Menschen + Märkte - Dezember 2022
MACHER Menschen + Märkte - Ausgabe vom 02.12.2022
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04 <strong>MACHER</strong>, MENSCHEN + MÄRKTE | HANDEL<br />
DEZEMBER <strong>2022</strong><br />
Mantelsonntag in Trier: Belebte Straßen<br />
und abwechslungsreiche Sortimente<br />
machen Innenstädte attraktiv.<br />
Archivfoto: Rainer Neubert<br />
„Es ist ein riesiger Wunsch der<br />
Kunden, eine belebte Stadt zu haben“<br />
Online-Shopping, hohe Ladenmieten, weniger kleine Fachgeschäfte –<br />
der Einzelhandel steht vor großen Herausforderungen. Wie blicken<br />
Geschäftsleute aus der Region in die Zukunft – und was muss sich unbedingt<br />
ändern, damit die Innenstädte den Umbruch überleben?<br />
Von Thorben Behring<br />
In ihrer Wittlicher Buchhandlung sieht Claudia Jacoby zwischen<br />
Kriminalromanen, Biografien und Rezeptbüchern gerade<br />
dem Weihnachtsgeschäft entgegen. Über zu wenig<br />
Arbeit kann sich die Inhaberin der Buchhandlung nicht beklagen.<br />
Die Wochen vor dem wichtigsten Fest des Jahres<br />
gelten traditionell als umsatzstärkste Zeit. Dabei steht der stationäre<br />
Einzelhandel seit Jahren unter Druck – und sieht sich<br />
einem der größten Umbrüche seiner Geschichte bevor. Das<br />
Einkaufen per Mausklick gewinnt Jahr für Jahr an Anteilen. Laut<br />
dem Handelsverband lag der Online-Anteilen am Einzelhandel<br />
im Jahr 2021 bei fast 15 Prozent – Tendenz steigend. Wie stark<br />
bedroht das die Innenstädte?<br />
„Wenn ich als Buchhändlerin den Schätzungen geglaubt hätte,<br />
würde meine Buchhandlung schon lange nicht mehr existieren“,<br />
sagt Jacoby in der Lieser-Stadt, die auch Vorsitzende des<br />
Vereins Stadtmarketing Wittlich ist. „Wir Einzelhändler müssen<br />
damit leben, dass es die Möglichkeit des Einkaufs im Internet<br />
gibt. Wir werden das Rad nicht mehr zurückdrehen.“ Um in diesem<br />
Umfeld bestehen zu können, sei es wichtig, sich anzupassen:<br />
„Wir müssen alles tun, den Kunden die Vorteile des Bestellens<br />
im Internet zu ermöglichen. Hierzu gehört ein eigener, gut<br />
gepflegter Webshop, in dem die Kunden aussuchen und bestellen,<br />
die Ware dann aber im Laden abholen.“<br />
Per Smartphone-App zum regionalen Händler<br />
Dass der Online-Handel weiter zunehmen werde, habe sich<br />
auch durch die Corona-Pandemie und ihre Lockdowns beschleunigt,<br />
sagt Lars Messerich, Vorsitzender des Bitburger Gewerbevereins.<br />
„Die Endverbraucher haben sich in den vergan-