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Der achtsame Blick (Leseprobe)

Sophie Howarth »Der achtsame Blick – Kreativ Fotografieren mit Inspiration« 144 Seiten, Paperback, Euro (D) 20 | Euro (A) 20.70 | CHF 25 ISBN 978-3-03876-237-9 (Midas Collection) Ein unverzichtbares Buch für alle, die die spirituellen Vorteile kreativer Praxis und einen achtsamen Umgang mit der Welt durch Fotografie suchen. Einfühlsame Texte begleiten die meisterhaften Beispiele und lehren sowohl einen bewussten Umgang mit der Fotografie, als auch einen Zugang zur Fotografie als Meditation.

Sophie Howarth
»Der achtsame Blick – Kreativ Fotografieren mit Inspiration«
144 Seiten, Paperback, Euro (D) 20 | Euro (A) 20.70 | CHF 25
ISBN 978-3-03876-237-9 (Midas Collection)

Ein unverzichtbares Buch für alle, die die spirituellen Vorteile kreativer Praxis und einen achtsamen Umgang mit der Welt durch Fotografie suchen. Einfühlsame Texte begleiten die meisterhaften Beispiele und lehren sowohl einen bewussten Umgang mit der Fotografie, als auch einen Zugang zur Fotografie als Meditation.

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ücksichtigen. Wir benötigen eine umfassende Veränderung der Gesellschaft<br />

hin zu mehr Mitgefühl. Achtsamkeit ist mit ihrem doppelten <strong>Blick</strong> nach<br />

innen und nach außen eines der wertvollsten Mittel, um diese Veränderungen<br />

anzustoßen.<br />

Von den ersten Anfängen der Bildaufnahmen zur Zeit des Kolonialismus<br />

bis hin zu den sozialen Medien von heute ist die Fotografie mitschuldig<br />

an systematischer Fehlinterpretation und Unterdrückung. »Die Kamera ist<br />

oft ein unheilvolles Instrument. In Afrika – wie in den meisten durch den<br />

Kolonialismus enteigneten Ländern – gehört die Kamera zusammen mit<br />

dem Gewehr und der Bibel zu den kolonialen Utensilien«, schreibt die<br />

simbabwische Romanautorin Yvonne Vera. Viele der damaligen Fotografen<br />

und Kritiker weigerten sich, die Ungerechtigkeit dieses Mediums anzuerkennen<br />

oder gar zu beseitigen. Häufig sind sie selbst es, die Privilegien genießen<br />

und wenig motiviert sind, den Status quo ins Wanken zu bringen. Doch<br />

heute fordern stärker vorausschauende und mutigere Fotografen, aus dem<br />

Medium der Unterdrückung ein Medium der Befreiung zu machen.<br />

Die kanadische indigene und queere Fotografin Kali Spitzer nimmt<br />

großflächige Porträts auf, die wie mit Tinte gezeichnet wirken. Sie verweisen<br />

auf die im späten neunzehnten und frühen zwanzigsten Jahrhundert<br />

von kolonialen Siedler-Fotografen aufgenommenen Bilder nordamerikanischer<br />

Menschen. Ihre Antwort auf das Anderssein dieser ethnografischen<br />

Fotos ist die Zusammenarbeit mit Freunden aus der BIPoC-, Queer- und<br />

Transszene, zu der sie gehört. So erschafft sie Porträts, die Selbstbestimmung<br />

und Mut ausdrücken. »Meiner Meinung nach werden indigene<br />

Frauen, Transsexuelle, nicht-binäre Menschen sowie People of Colour,<br />

die schwarzen, braunen und queeren Gemeinschaften häufig übersehen<br />

oder überhört. Außerdem erfahren unsere Communitys so viel Gewalt.<br />

Ich hoffe daher, dass ich durch schöne, intensive, liebevolle Bilder ... eine<br />

tiefe Verbindung zu den Menschen aufbauen kann. Ein Betrachter, der<br />

mit einem Vorurteil in eine Galerie kommt, sollte sie klüger verlassen.<br />

Er soll sich mit einem Menschen verbunden fühlen, mit dem er normalerweise<br />

keinen Kontakt hätte.«<br />

48<br />

kulturelle achtsamkeit

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