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Pirouette No. 01/2023 Januar

Grand Prix Finale Die ISU veranstaltet immer wieder gerne Events in der 1961 erbauten und 2003/2004 komplett renovierten Palavela-Halle, südlich vom Zentrum von Turin. Diesmal fand zum dritten Mal nach 2007 und 2019 das Grand Prix Finale mit dem Juniorenfinale statt. Das Event war sehr gut organisiert, man hat inzwischen Routine. Eurosport übertrug wieder vieles. Topthemen: · Grand Prix Finale · Deutsche Meisterschaften · Nationale Meisterschaften Weiteres aus dem Inhalt: · Interview: Nikolaj Memola · Interview: Mai Mihara · Challenger: Golden Spin (Carreira & Ponomarenko und Pulkinen mit Sieg) · Grand Prix Finale (Uno siegt im starken Wettkampf, Gilles/Poirier triumphieren, Miharas bisher größter Erfolg, Historischer Paarlauf-Sieg für Miura/Kihara, Grimm & Savitskiy im Juniorenfinale, Memola vorne) · Nationale Meisterschaften: Schweden, Spanien, Italien, Großbritannien, Finnland, Estland, Vier-Länder-Meisterschaft · Schweizermeisterschaft der Elite · Österreichische Meisterschaften · Deutsche Nachwuchsmeisterschaften (Olesya Ray erstklassig) · Weitere Wettbewerbe: Santa Claus Cup, Bosphorus Cup, Asian Open Trophy · Deutsche Meisterschaften (Schott zum siebten Mal Meisterin, Hocke/Kunkel Meister, Starostin erstmals Meister, Grimm/Savitskiy herausragend) · Japanische Meisterschaften (Sakamoto erobert Thron zurück, Uno holte sich den fünften Titel, Erster nationaler Titel für Team KanaDai) · Eisshow: Hanyu‘s Prologue · Neues aus Russland (Daniel Grassl in Moskau) · Russische Meisterschaften · Französische Meisterschaften (Adam Siao Him Fa erstmals Meister) · Synchronwettbewerbe: Lumière Cup Eindhoven, Santa Claus Cup Brno, Amber Cup Riga · Neues aus Deutschland · Neues aus aller Welt Titelbild: Mai Mihara knüpfte an ihre Erfolge aus der Grand-Prix-Serie an und siegte auch im Finale verdient. In der Kür zu „El Amor Brujo“ von Manuel de Falla lieferte die Vier-Kontinente-Meisterin die beste Leistung des Tages ab. Das war der wohl größte Triumph ihrer Karriere. Foto: Hella Höppner Auch als Printversion erhältlich unter: www.pirouette-online.de/nr-1-januar-2023.html (Erscheinungstermin 16.1.2023)

Grand Prix Finale

Die ISU veranstaltet immer wieder gerne Events in der 1961 erbauten und 2003/2004 komplett renovierten Palavela-Halle, südlich vom Zentrum von Turin. Diesmal fand zum dritten Mal nach 2007 und 2019 das Grand Prix Finale mit dem Juniorenfinale statt. Das Event war sehr gut organisiert, man hat inzwischen Routine. Eurosport übertrug wieder vieles.

Topthemen:
· Grand Prix Finale
· Deutsche Meisterschaften
· Nationale Meisterschaften

Weiteres aus dem Inhalt:
· Interview: Nikolaj Memola
· Interview: Mai Mihara
· Challenger: Golden Spin (Carreira & Ponomarenko und Pulkinen mit Sieg)
· Grand Prix Finale (Uno siegt im starken Wettkampf, Gilles/Poirier triumphieren, Miharas bisher größter Erfolg, Historischer Paarlauf-Sieg für Miura/Kihara, Grimm & Savitskiy im Juniorenfinale, Memola vorne)
· Nationale Meisterschaften: Schweden, Spanien, Italien, Großbritannien, Finnland, Estland, Vier-Länder-Meisterschaft
· Schweizermeisterschaft der Elite
· Österreichische Meisterschaften
· Deutsche Nachwuchsmeisterschaften (Olesya Ray erstklassig)
· Weitere Wettbewerbe: Santa Claus Cup, Bosphorus Cup, Asian Open Trophy
· Deutsche Meisterschaften (Schott zum siebten Mal Meisterin, Hocke/Kunkel Meister, Starostin erstmals Meister, Grimm/Savitskiy herausragend)
· Japanische Meisterschaften (Sakamoto erobert Thron zurück, Uno holte sich den fünften Titel, Erster nationaler Titel für Team KanaDai)
· Eisshow: Hanyu‘s Prologue
· Neues aus Russland (Daniel Grassl in Moskau)
· Russische Meisterschaften
· Französische Meisterschaften (Adam Siao Him Fa erstmals Meister)
· Synchronwettbewerbe: Lumière Cup Eindhoven, Santa Claus Cup Brno, Amber Cup Riga
· Neues aus Deutschland
· Neues aus aller Welt

Titelbild:
Mai Mihara knüpfte an ihre Erfolge aus der Grand-Prix-Serie an und siegte auch im Finale verdient. In der Kür zu „El Amor Brujo“ von Manuel de Falla lieferte die Vier-Kontinente-Meisterin die beste Leistung des Tages ab. Das war der wohl größte Triumph ihrer Karriere.
Foto: Hella Höppner

Auch als Printversion erhältlich unter: www.pirouette-online.de/nr-1-januar-2023.html (Erscheinungstermin 16.1.2023)

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32<br />

Japanische Meisterschaften<br />

Japanische Meisterschaften<br />

voller Überraschungen<br />

Aus Osaka berichtet<br />

Maria-Laura<br />

Brandmann Mitsuoka<br />

Kein Wettkampf hat in Japan sowohl<br />

für die Athleten als auch für die<br />

Eiskunstlauffans einen so hohen<br />

Stellenwert wie die Nationalmeisterschaften.<br />

Sie bestimmen den weiteren<br />

Verlauf der Saison und dienen als<br />

Sprungbrett zu den Welt- und Vier-<br />

Kontinente-Meisterschaften (4CC). In<br />

diesem Jahr fanden die 91. Nationalmeisterschaften<br />

in Osaka statt.<br />

Quelle: Instagram<br />

Sakamoto erobert Thron zurück<br />

„Nachdem ich aus Italien zurückgekehrt war,<br />

schien ein neuer Wind für mich zu wehen. Ich<br />

wollte mich von diesem Wind tragen lassen“,<br />

erklärte Kaori Sakamoto. Nach einer schwachen<br />

Leistung im GP-Finale war die Weltmeisterin<br />

2022 fest entschlossen, bei den Nationalmeisterschaften<br />

alles zu geben. Von neuem<br />

Elan gepackt, glänzte sie mit einer meisterhaften<br />

Darbietung zu ihrem KP „Rock With U/<br />

Feedback“ und holte 77,79 Punkte. Für den 3L<br />

gab es aufgrund der holprigen Landung zwar<br />

nur wenige Pluspunkte, dennoch ließ sie sich<br />

von dieser kleinen Unstimmigkeit nicht aus<br />

der Ruhe bringen. „Bisher konnte ich in dieser<br />

Saison noch kein Level 4 für alle meine <strong>Pirouette</strong>n<br />

und Schrittfolgen erreichen, aber dieses<br />

Mal habe ich die Höchstbewertung für alle<br />

Elemente bekommen“, sagte sie stolz. Ihre Kür<br />

zu „Elastic Heart“ (155,26) eröffnete sie mit einem<br />

exzellenten 2A, anschließend stand sie<br />

den 3L - wenngleich etwas unsauber - und<br />

meisterte die anderen Sprünge scheinbar mit<br />

Leichtigkeit. Sie erhielt insgesamt wohlverdiente<br />

233,05 Punkte. „Endlich habe ich alle<br />

Sprünge geschafft! Das war das Maximum<br />

dessen, was ich im Moment geben kann, aber<br />

ich bin mir sicher, dass ich noch viel höhere<br />

Ziele erreichen kann.“<br />

Mai Mihara belegte mit insgesamt 219,93<br />

Punkten und sehr emotionalen Darbietungen<br />

den zweiten Platz. Kaum ein Programm berührte<br />

das Publikum so sehr wie ihr KP zu<br />

„Merry Christmas Mr. Lawrence“, in dem sie<br />

ihre eigene Lebensgeschichte aufarbeitet. Sie<br />

stand sowohl den 2A als auch den 3F sauber.<br />

Lediglich die 3L-3T-Kombination war etwas<br />

wackelig, da sie den zweiten Sprung ein Viertel<br />

zu kurz landete. „Ich war (nach dem GP-Sieg)<br />

zwar sehr zuversichtlich, aber ich habe auch<br />

viel Kraft aus all den Bannern geschöpft, die<br />

während meines Auftritts hochgehalten wur-<br />

den. Das hat mir gezeigt, dass ich alles schaffen<br />

kann, was ich mir vornehme“, kommentierte<br />

Mihara. In ihrer Kür zu „El Amor Brujo“<br />

schlüpfte sie in die temperamentvolle Rolle einer<br />

spanischen Tänzerin und landete nicht nur<br />

den 2A, sondern auch den 3S. Beim zweiten<br />

Sprung (3L) verpasste sie zwar die Kombination,<br />

konnte den ausstehenden 3T aber in der<br />

zweiten Hälfte an den Lutz hängen. „Ich konnte<br />

viele schmerzhafte Erfahrungen überwinden.<br />

Im Vergleich zum letzten Jahr habe ich einen<br />

großen Fortschritt gemacht und bin einen<br />

Schritt weitergekommen.“<br />

Vor allem die Juniorinnen Mao Shimada<br />

(3./202,79), Ami Nakai (4./2<strong>01</strong>,49) und Mone<br />

Chiba (5./200,12) zeigten beeindruckende Leistungen.<br />

Für ihre Kür zu „Passepied“ hatte sich<br />

Shimada ein hohes Ziel gesetzt, denn sie war<br />

fest entschlossen, den 3A und den 4T sauber zu<br />

stehen. Sie stürzte nach beiden Sprüngen, dennoch<br />

konnte sie sich von ihrem Missgeschick<br />

erholen und ihr Programm ohne größere Fehler<br />

beenden. Für die Teilnahme an den Weltmeisterschaften<br />

<strong>2023</strong> in Saitama wurden vom japanischen<br />

Verband Sakamoto, Mihara und Rinka<br />

Watanabe ausgewählt, wobei Letztere nach<br />

einem sehr schwachen KP nur den 12. Platz belegte.<br />

Gemeinsam mit Mone Chiba (Fünfte) und<br />

Hanna Yoshida (Sechste) wird Watanabe ihr<br />

Land auch bei den 4CC vertreten. Shimada qualifizierte<br />

sich für die Junioren-WM.<br />

Uno holte sich den fünften Titel<br />

Shoma Uno bewies wieder einmal, dass er<br />

über die nötigen Fähigkeiten verfügt, um mit<br />

großem Punktevorsprung den ersten Platz zu<br />

belegen. Bereits in seinem KP zu „Gravity“ erzielte<br />

er 100,45 Punkte und stellte seine Mitbewerber<br />

deutlich in den Schatten. Der Weltmeister<br />

überzeugte nicht nur mit außerordentlichen<br />

Eislauffertigkeiten, sondern auch mit einer<br />

ausdrucksstarken Darbietung. Aus der<br />

4T-3T-Kombination wurde zwar wieder ein 4T-<br />

2T, dennoch ließ seine exzellente Präsentation<br />

über dieses kleine Missgeschick hinwegsehen.<br />

„Heute Morgen fühlte sich mein Körper irgendwie<br />

steif an. Meine Beine haben sich<br />

nicht bewegt und ich habe das Eis nicht gespürt“,<br />

erklärte Uno, nachdem im Training sein<br />

neues Kostüm für Aufsehen gesorgt hatte.<br />

„Wenn viele Gründe dafür verantwortlich sind,<br />

dass man sich anders fühlt, weiß man nicht,<br />

woran man arbeiten soll. Also habe ich ein anderes<br />

Kostüm ausprobiert, aber ich habe gemerkt,<br />

dass das nicht der Grund war.“<br />

In seiner Kür zu Bachs „Air“ (191,28) entführte<br />

Uno das Publikum in die Barockzeit und fesselte<br />

die Zuschauer mit einer eleganten Choreografie.<br />

Den ersten 4R stand er sauber, allerdings<br />

fiel der darauffolgende Salchow nur<br />

zweifach aus. Der größte Fehltritt kam beim<br />

4F, der stark unterrotiert war und in einem<br />

Sturz endete. Ab dem 3A konnte er sich jedoch<br />

wieder aufraffen und für saubere <strong>Pirouette</strong>n<br />

und meisterhafte Schrittfolgen eine hohe<br />

Punktzahl von insgesamt 291,73 erzielen. „Ich<br />

bin glücklich, dass ich diesen Wettbewerb gewonnen<br />

habe. Nach den Fehlern in der ersten<br />

Hälfte wollte ich sie in der zweiten Hälfte unbedingt<br />

wieder gut machen. Sobald ich meine<br />

3A gestanden hatte, fühlte ich mich zuversichtlich.“<br />

Während des morgendlichen Trainings<br />

hatten sich die japanischen Fans Sorgen um<br />

Unos Zustand gemacht, als sie bemerkten,<br />

dass er bei der Generalprobe keine schwierigen<br />

Sprünge angegangen war. Uno erklärte<br />

daraufhin mit einem frechen Lächeln: „Gestern<br />

hat Stéphane mit beim Training gesagt,<br />

dass ich mich nicht zu sehr auf die Sprünge<br />

konzentrieren solle. Das hat er mir schon bei<br />

vergangenen Wettkämpfen mitgeteilt und ich<br />

war damals schockiert. Also habe ich heute<br />

Morgen beim Training nur einfache Sprünge<br />

integriert und mir gedacht: ‘So Stéphane, ist<br />

das jetzt besser?’“

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