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FOCUS MONEY 2023/04 Vorschau

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E-PAPER LESEN:


moneyeditorial<br />

EDITORIAL<br />

Aktienanalyse<br />

und Geopolitik<br />

Anleger sind es gewöhnt, bei der Suche nach aussichtsreichen Unternehmen<br />

eine ganze Vielfalt von Faktoren zu analysieren: den Markt, die Branche, die<br />

Wettbewerbssituation, in der sich ein Konzern bewegt, das Geschäftsmodell,<br />

die Innovationsfähigkeit, ebenso wie die Fundamentaldaten in der Bilanz, der Gewinn-<br />

und Verlustrechnung, der Kapitalflussrechnung. Neben dem Errechnen von<br />

Kennzahlen zur Rentabilität und zur finanziellen Stabilität braucht es den Blick auf<br />

die Ausschüttungen und die Bewertung an der Börse, relativ zum Wettbewerb und<br />

der eigenen Aktienhistorie. Wie steht es ferner um die Nachhaltigkeit?<br />

Als wäre das alles nicht schon komplex genug, gewinnt nun ein neuer Faktor jeden<br />

Tag mehr an Gewicht: das Verständnis für die Geopolitik und ihre Folgen. Das<br />

unterstrich das Panel „Ein geopolitischer Kompass für Unternehmen!?“ bei der<br />

Burda-Digitalkonferenz DLD, abzurufen auf YouTube (https://www.youtube.com/<br />

watch?v=3z1p5PlSxd8).<br />

„Ich kann mich in den letzten 50 Jahren an keine Phase erinnern, in der Geopolitik<br />

so viel Einfluss auf die Unternehmensstrategie gehabt hätte wie heute“, sagt Jeffrey<br />

Rosen von der Investmentbank Lazard, der seit 50 Jahren Unternehmen berät. Man<br />

könne sogar argumentieren, dass Technologie und geopolitischer Wandel derzeit am<br />

wichtigsten überhaupt seien. Zur Geopolitik: Die grundlegende Entscheidung für ein<br />

Unternehmen ist die, wo es sein Geld investiert. Es folgt die, wo es seine Leute beschäftigt.<br />

Und ein Konzern muss sich um Risiken für seinen Ruf, sein Ansehen kümmern.<br />

Rosen sieht eine Ursache für den Wandel darin, dass China in den letzten Jahren von<br />

einer politisch neutralen Marktchance zu einem Herausforderer aufgestiegen sei –<br />

mit Folgen nicht nur für die US-Politik, sondern auch für US-Konzerne. Europas Konzerne<br />

sitzen hier zwischen den Stühlen und stehen vor schwierigen Entscheidungen,<br />

wie sie künftig investieren – gerade auch, weil die Vereinigten Staaten und China um<br />

die technologische Vorherrschaft auf dem Globus ringen.<br />

Wolfgang Ischinger, der Chef der Münchner Sicherheitskonferenz, betonte die Folgen<br />

des heißen Krieges in der Ukraine: mehr Instabilität, mehr Konflikt, mehr Unsicherheit,<br />

das Ende der Weltgemeinschaft. Eine Sorge von ihm mit Blick auf Deutschland:<br />

Während Weltkonzerne à la BMW und Siemens geopolitische Kompetenz haben<br />

oder sie sich sichern können, ist das für die Mittelständler in der Bundesrepublik<br />

viel schwerer zu erreichen – die bräuchten dabei Hilfe.<br />

Schon heute werden die Protokolle der Diskussionen von CEOs und CFOs<br />

der Konzerne weltweit mit den Analysten von Investmentbanken analysiert,<br />

zum Beispiel von Barclays. Dort zeigte sich bei den Gesprächen<br />

zum dritten Quartal, dass das Thema Lieferketten an Bedeutung verliert,<br />

das Leben mit den erhöhten Zinsen die Unternehmenslenker<br />

aber mehr und mehr umtreibt. Unschwer zu prognostizieren, dass<br />

die Geopolitik in diesen Protokollen immer häufiger als wichtiges<br />

Thema auftauchen wird – und Anleger dies in ihre Überlegungen<br />

einbeziehen müssen.<br />

Ihr<br />

FRANK MERTGEN<br />

stellv. Chefredakteur<br />

<strong>FOCUS</strong> <strong>MONEY</strong><br />

Aus aktuellem Anlass!<br />

Lesen Sie <strong>FOCUS</strong> <strong>MONEY</strong> bequem zu Hause<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

die Inflation hat in Deutschland und auch im Durchschnitt der<br />

Euro-Zonen-Länder zweistellige Werte erreicht. Bange blicken<br />

die Börsianer auf die Notenbanken: Stürzen diese jetzt mit vielleicht<br />

kleiner ausfallenden Zinsschritten, die aber Geld immer noch weiter<br />

verteuern, die Volkswirtschaften in eine tiefe Rezession? Und was heißt<br />

das für die Märkte und die Aktienkurse? Mein Tipp: Sie erfahren alles<br />

Wichtige in <strong>FOCUS</strong> <strong>MONEY</strong>. Den portofreien Kombi-Bezug (Print und<br />

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ab 8.00 Uhr. Wenn Sie <strong>FOCUS</strong> <strong>MONEY</strong> nach Bezug wieder im Handel kaufen<br />

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<strong>FOCUS</strong> <strong>MONEY</strong> 4/<strong>2023</strong><br />

*inkl. MwSt. und Versand. Sie haben ein gesetzliches Widerrufsrecht<br />

3


moneyinhalt<br />

moneykompakt<br />

6 DLD: BMW baut auch auf den<br />

Wasserstoffantrieb<br />

7 Das kaufe ich jetzt: Datensicherheit<br />

ist ein Muss. Secunet Security<br />

kennt sich aus<br />

7 Chart der Woche: Dax über<br />

15 000 Punkten<br />

7 Hit & Shit: Südzucker verdient<br />

Geld, Linde-Abgang aus dem Dax<br />

8 Investment-Ampel: Wo die<br />

Ampeln auf Grün stehen<br />

8 Wohnungsnotstand: Der Mangel<br />

an bezahlbarem Wohnraum<br />

schreit nach Gegenmaßnahmen<br />

9 Apple/Aixtron: Das Zauberwort<br />

heißt Insourcing. Direkt soll Apple<br />

profitieren, indirekt Aixtron<br />

30 Kolumne: Die Bundesvorsitzende<br />

der „Jungen Unternehmer“ Sarna<br />

Röser über Vollgas an die Wand<br />

98 Andis Börsenbarometer: Vom<br />

Nutzen eines Anlage-Tagebuchs<br />

moneytitel<br />

10 Strategien: Mit Systemen auf<br />

Renditejagd. Wie <strong>FOCUS</strong> <strong>MONEY</strong>-<br />

Strategien abschneiden<br />

20 Indexfonds: Sie haben das<br />

gewisse Etwas. Was Strategie-<br />

ETFs leisten<br />

24 Faulbär-Strategie: Die Letzten<br />

werden die Ersten sein. Besser<br />

kann man es nicht ausdrücken<br />

28 Strategie-Zertifikate: Croci,<br />

Buyback, Seasonal. Nie gehört?<br />

Dann wird’s Zeit<br />

moneymarkets<br />

32 Märkte: Der Dollar macht<br />

schlapp, Europa übernimmt die<br />

Führung und China probt die<br />

Wende<br />

36 Interview: Wir sind nicht über den<br />

Berg. Karen Pittel zum Stand der<br />

Energiewende<br />

40 Ölkonzerne: Warum der Ölpreis<br />

zulegt und welche Konzerne<br />

profitieren<br />

44 Veolia: Ein französischer Umweltund<br />

Wasserexperte auf dem Weg<br />

nach oben<br />

46 Medizintechnik: Von Siemens<br />

Healthineers, GE Healthcare und<br />

anderen Gesundmachern<br />

10<br />

Gewinner unter sich<br />

Die besten Börsenstrategien:<br />

Wie Sie zum Beispiel ohne<br />

Stress neun Prozent p. a.<br />

verdienen können. Plus: Anlagesysteme<br />

via ETF oder Zertifikat<br />

36<br />

„Nichtsdestotrotz benötigen wir<br />

Gas als Brückenenergieträger“<br />

PROF. KAREN PITTEL,<br />

ENERGIE-EXPERTIN DES IFO-INSTITUTS<br />

4 Titelillustration: iStock<br />

<strong>FOCUS</strong> <strong>MONEY</strong> 4/<strong>2023</strong>


18. JANUAR <strong>2023</strong> www.money.de<br />

50 Deutsche Bank: Das Comeback<br />

eines Finanzinstituts<br />

56 Süss Microtec: Ein neuer CEO<br />

und ein Paukenschlag – ein<br />

Halbleiter-Experte dreht auf<br />

58 Metalle: Aluminium, Kupfer,<br />

Nickel, Silber. Mit welchen Papieren<br />

Investoren an morgen denken<br />

60 Schoko und mehr: An Süßigkeiten<br />

geht kein Weg vorbei.<br />

Börsianer mögen Schokolade<br />

63 „Economist“-Analyse: Wenn<br />

Tesla nicht mehr an die<br />

Weltherrschaft glaubt<br />

64 Macau: Monte Carlo liegt in Asien.<br />

Wie die Glücksspielkonzerne an<br />

der Börse performen<br />

moneydigital<br />

52 Social Trends: Elon Musks ganz<br />

spezieller Weltrekord<br />

53 Analyse: Der E-Commerce-Händler<br />

Zalando besitzt Potenzial<br />

55 Chartsignal: Der Euro-Stoxx-<br />

50-Index unter der Lupe<br />

55 Börsenwissen: Was ist<br />

Hyperinflation?<br />

dswanlegerschutz<br />

68 Orientierung: Der Blick auf<br />

Branchen in volatilen Zeiten.<br />

Ein Gastbeitrag<br />

moneysteuern&recht<br />

70 Aktenzeichen: Der Bundesfinanzhof<br />

nimmt sich den Soli vor<br />

64<br />

Spiel und Spaß<br />

Chancen und Risiken liegen selten so dicht beieinander wie beim<br />

Glücksspiel. Macau setzt auf Spiel und Spaß und auf die Festlandchinesen.<br />

Was durchaus erfolgversprechend sein kann – auch für Anleger<br />

moneyservice<br />

72 Marktplatz: Vom Rewardprogramm<br />

Miles & More der<br />

Lufthansa über Hotels zu SUVs<br />

74 PKV: Wie läuft es bei privaten<br />

Krankenversicherungen in puncto<br />

Fairness? Eine Untersuchung<br />

moneyanalyse<br />

81 Fonds<br />

82 Deutsche Aktien<br />

90 Internationale Aktien<br />

96 ETFs<br />

97 Zertifikate<br />

moneyrubriken<br />

3 Editorial<br />

80 Leserbriefe – Impressum<br />

98 Termine<br />

32<br />

Neue<br />

Richtung<br />

Der lange Zeit unverwüstliche<br />

Dollar schwächelt. Quer über<br />

den Globus proben Aktien die<br />

Wende. Kann das gut gehen,<br />

geht das weiter? Die Bestandsaufnahme<br />

und der Ausblick<br />

58<br />

Zukunft inklusive<br />

Es geht um den Megatrend Nachhaltigkeit.<br />

Bei Metallen? Die Dekarbonisierung<br />

der Wirtschaft beflügelt die<br />

Nachfrage – und diese börsengehandelten<br />

Papiere<br />

<strong>FOCUS</strong> <strong>MONEY</strong> 4/<strong>2023</strong><br />

Inhalt: Fotos: Adobe Stock (3), R. Vinogradova/Ifo-Institut, Bloomberg Illustration: VectorStock 5


moneytitel<br />

FAULTIER: Symbol für<br />

energiesparendes<br />

Vorgehen<br />

STRATEGIEN<br />

In der Faulheit liegt die Kraft<br />

Nach Ablauf eines Jahres immer den Aktienmarkt (via ETF) kaufen, der im Vorjahr der größte Verlierer<br />

war: Das simple System überzeugt langfristig mit 15 Prozent Rendite jährlich<br />

Quelle: Bloomberg<br />

von FRANK MERTGEN<br />

Herber Dämpfer<br />

Die Ende 2021 erreichte Anlagesumme fiel 2022 um mehr<br />

als ein Fünftel, kann sich aber weiter sehen lassen.<br />

Faulbär-Strategie-Depot<br />

Depot-Vermögen in Tausend Euro<br />

199295 2000 05 10 15 20<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

0<br />

Spät im Jahr 2022, zu spät für die Faulbär-Strategie, begann<br />

sich Chinas Aktienmarkt zu erholen – als die Diktatur von<br />

ihrer Null-Covid-Strategie auf völlige Öffnung (teils erst Anfang<br />

<strong>2023</strong> umgesetzt) umschaltete. Am Ende hatte der in <strong>FOCUS</strong><br />

<strong>MONEY</strong> 3/2022 für die Umsetzung der Strategie vorgeschlagene<br />

Indexfonds iShares-MSCI-China-A-ETF im Jahresverlauf 20,9 Prozent<br />

eingebüßt. Wer Anfang 1992 die Strategie mit einem Einsatz<br />

von 10 000 Euro gestartet hatte, steht nun nach nur einem ETF-<br />

Trade pro Jahr bei einer Summe von 687 6<strong>04</strong>,62 Euro. Das entspricht<br />

einer Rendite von 14,6 Prozent p. a. Immer noch brillant,<br />

aber Ende 2021 waren bereits über 870 000 Euro erreicht worden.<br />

Aufholjagd erhofft. Die Strategie ist wahrlich einfach und erfordert<br />

keinen besonderen Fleiß: Jedes Jahr zu Jahresbeginn erwirbt<br />

der Anleger einen ETF auf einen führenden Aktienindex aus dem<br />

größten Verlierermarkt des abgelaufenen Jahres. Das Kalkül dabei:<br />

Der Investor will von der erhofften Aufholjagd profitieren. Nach einem<br />

Jahr wird die komplette Summe erneut in den Loser-Markt<br />

24 Illustration: VectorStock<br />

<strong>FOCUS</strong> <strong>MONEY</strong> 4/<strong>2023</strong>


GELD-IDEE IM<br />

ANZEIGE<br />

FONDS-TIPP<br />

In der Ruhe liegt der Ertrag<br />

Das Grundprinzip für Buy and Hold steckt schon im Namen der Anlagestrategie<br />

und bietet mit einem Investmentfonds, dessen Laufzeit von vornherein begrenzt ist,<br />

viele Vorteile – zum Beispiel eine gewisse Sorglosigkeit<br />

Wenn der Finanzmarkt schwächelt,<br />

dann lohnen sich kluge<br />

Investitionen. Gerade jetzt<br />

scheint der Zeitpunkt günstig, um langfristig<br />

einzusteigen. Denn jedes Tief<br />

wird irgendwann wieder ein Hoch. Dann<br />

sollte man vorbereitet sein und die Anlagestrategie<br />

Buy and Hold ist dabei<br />

eine gute Möglichkeit.<br />

Das Familienunternehmen Carmignac<br />

startete im vergangenen Jahr den Laufzeitfonds<br />

Carmignac<br />

Credit 2027, der fünf<br />

Jahre laufen wird.<br />

Laufzeitfonds haben<br />

eine begrenzte Laufzeit,<br />

Vermögenswerte<br />

bleiben bis dahin im<br />

Fonds, am Ende werden<br />

Kapital und Ertrag<br />

ausgeschüttet.<br />

Investieren, Beine<br />

hochlegen und in einigen<br />

Jahren auf ein<br />

Vermögen blicken? Das<br />

geht nur mit einem<br />

starken Partner. Die erfahrenen<br />

Fondsmanager von Carmignac<br />

behalten die Märkte im Auge und werden<br />

reagieren, wenn sie eine Verschlechterung<br />

des Risikos erwarten oder sich eine<br />

Anlagemöglichkeit ergibt, die von der<br />

vorher festgelegten Anlagestrategie abweicht.<br />

In anderen Worten, der Fonds wird<br />

Seit mehr als 30 Jahren verfolgt<br />

das Familienunternehmen Carmignac<br />

einen globalen Investitionsansatz<br />

mit einem von Überzeugung<br />

betriebenen Anlagestil.<br />

nicht sich selbst überlassen, sondern<br />

immer neu kalibriert. Eine Strategie, die<br />

sich schon immer bewährt hat. Mit Carmignac<br />

Credit 2027 bekommen Anleger<br />

eine strenge Titelauswahl, die auf einer<br />

tiefgreifenden Analyse beruht, bekannte<br />

Renditenangabe und ein Datum, wann<br />

das investierte Kapital verfügbar ist.<br />

Die Experten bei Carmignac identifizieren<br />

weltweit attraktive Credit Spreads,<br />

um ein breit aufgestelltes Portfolio aufzubauen,<br />

und möchten<br />

dabei den Wert des<br />

investierten Kapitals<br />

im Einklang mit seiner<br />

Carry-Strategie über<br />

einen Horizont von<br />

fünf Jahren steigern.<br />

Anleger nutzen eine<br />

einfache und vorhersehbare<br />

Strategie, bei<br />

der die Option der vorzeitigen<br />

Fälligkeit im<br />

dritten und vierten Jahr<br />

besteht, sofern die Bedingungen<br />

erfüllt sind.<br />

Durch das Kaufen von<br />

Anleihen zu einem günstigen Zeitpunkt<br />

und das Halten bis zum Ablauf der Laufzeit<br />

kann man von einer im Vorfeld geschätzten<br />

Rendite profitieren. Die Buyand-Hold-Option<br />

bietet Transparenz,<br />

während gleichzeitig das Zins-, Kreditund<br />

Volatilitätsrisiko vermindert wird.<br />

Carmignacs Expertise –<br />

mit Gold ausgezeichnet<br />

Carmignac wurde von Citywire für seine<br />

Expertise in der Kategorie „Bonds –<br />

Euro Corporates“ mit „Gold“ bewertet.<br />

Um eine Gruppenbewertung in einem<br />

der über 160 Sektoren zu erhalten,<br />

die Citywire derzeit abdeckt, müssen<br />

Gruppen die durchschnittliche Punktzahl<br />

in den Sektoren, in denen sie tätig<br />

sind, um 33 Prozent übertreffen. Die<br />

Gruppen-Ratings werden basierend<br />

auf der risikobereinigten Performance<br />

des Managers von mindestens drei bis<br />

sieben Jahren berechnet.<br />

Quelle und Urheberrecht: Citywire. Carmignac wurde im<br />

Sektor „Bonds – Euro Corporates“ von Citywire für seine<br />

fortlaufende, risikobereinigte Performance im Zeitraum<br />

vom 30.06.2015 bis 30.06.2022 mit „Gold“ bewertet.<br />

Citywire Rankings sind Eigentum von Citywire Financial<br />

Publishers Ltd („Citywire“) und © Citywire 2022. Alle<br />

Rechte vorbehalten.<br />

Mehr Informationen über<br />

den Fixed Income Fonds<br />

Carmignac Credit 2027<br />

sowie das Unternehmen<br />

selbst und die verantwortlichen<br />

Finanzexperten finden Sie mithilfe des<br />

QR-Code und auf www.carmignac.de<br />

MARKETING-ANZEIGE. Bitte lesen Sie den KID / Prospekt, bevor Sie eine endgültige Anlageentscheidung treffen. Hauptrisiken des Fonds: KREDITRISIKO: Das Kreditrisiko besteht in der Gefahr, dass der<br />

Emittent seinen Verpflichtungen nicht nachkommt. ZINSRISIKO: Das Zinsrisiko führt bei einer Veränderung der Zinssätze zu einem Rückgang des Nettoinventarwerts. LIQUIDITÄTSRISIKO: Punktuelle Marktstörungen<br />

können die Preisbedingungen beeinträchtigen, zu denen der Investmentfonds gegebenenfalls Positionen auflösen, aufbauen oder verändern muss. RISIKO IN VERBINDUNG MIT DER VERWAL-<br />

TUNG MIT ERMESSENSSPIELRAUM: Die von der Verwaltungsgesellschaft vorweggenommene Entwicklung der Finanzmärkte wirkt sich direkt auf die Performance des Fonds aus, die von den ausgewählten<br />

Titeln abhängt. Weitere Informationen zum Anlageziel finden Sie im Fondsprospekt. Es stellt in keinem Fall ein Versprechen einer Rendite oder Performance des Fonds dar. Es gibt keine Garantie für<br />

die Wertentwicklung. Der Fonds ist mit einem Kapitalverlustrisiko verbunden. Die Bezugnahme auf ein Ranking oder einen Preis beeinträchtigt nicht die zukünftigen Rankings oder Preise dieser UCIs oder<br />

der Verwaltungsgesellschaft. Quelle: Carmignac, 31.12.2022.<br />

<strong>FOCUS</strong> <strong>MONEY</strong> 4/<strong>2023</strong><br />

Fotos: xxxxxxxxxxx/<strong>FOCUS</strong> <strong>MONEY</strong> Composing: xxx/<strong>FOCUS</strong> <strong>MONEY</strong> 25


moneymarkets<br />

INTERVIEW<br />

Wir müssen im<br />

Krisenmodus<br />

bleiben“<br />

Auch ohne Gasmangellage in diesem<br />

Winter sind wir nicht über den Berg, ist Karen<br />

Pittel überzeugt. Die Energie-Expertin des<br />

Ifo-Instituts sagt, welche Hebel wir umlegen<br />

müssen, um die Energiewende zu schaffen<br />

von HEIKE BANGERT<br />

Wie wichtig Energie ist, hat 2022 gezeigt. Um eine Mangellage<br />

zu vermeiden, mussten andere Ziele zurückstehen. Bis 2<strong>04</strong>5<br />

möchte Deutschland klimaneutral sein. Ist das zu schaffen?<br />

Karen Pittel: Ich bin im Grunde meines Herzens Optimistin.<br />

Insofern denke ich, dass wir das schaffen können.<br />

Dazu müssen wir aber viele Hebel in Bewegung<br />

setzen. Der derzeitige Pessimismus resultiert aus dem<br />

aktuellen Fokus auf fossilen Energieträgern. Dieser<br />

muss langfristig überwunden werden. Da diese Transformation<br />

der gesamten Wirtschaft aber Auftrieb geben<br />

wird, bin ich optimistisch.<br />

Welche Bedeutung kommt fossilen Energieträgern dabei zu?<br />

Pittel: Eine wieder wichtigere. Rankten sich in den<br />

Jahren vor der Energiekrise sämtliche Diskussionen<br />

noch um die Umstellung der Industrie auf die erneuerbaren<br />

Energien, so konzentrierte sich im Vorjahr alles<br />

36<br />

Foto: R. Vinogradova/Ifo-Institut<br />

<strong>FOCUS</strong> <strong>MONEY</strong> 4/<strong>2023</strong>


auf die Sicherstellung von Energie – gerade seitens fossiler<br />

Energieträger und Gas als Brückentechnologie. Das darf aber<br />

nicht den Fokus auf die Transformation verstellen.<br />

BEI DER BEREITSTEL-<br />

LUNG VON ERNEUER-<br />

BAREN ENERGIEN<br />

wird Europa an seine<br />

Grenzen kommen, ist Karen<br />

Pittel überzeugt. Selbst bei<br />

mehr Effizienz wird Europa<br />

Energie importieren müssen<br />

Vita<br />

Prof. Karen Pittel<br />

Geb. 1969 in Hamburg,<br />

VWL-Studium in<br />

Göttingen und Chapel<br />

Hill/North Carolina,<br />

Promotion, TU Chemnitz,<br />

Habilitation, ETH Zürich<br />

2009–2010 Leitung des<br />

Zentrums für Wirtschaftspolitik<br />

der ZHAW<br />

Winterthur, Forschungsaufenthalte<br />

im Ausland<br />

Seit 2010 ist sie Direktorin<br />

des Zentrums für<br />

Energie, Klima und<br />

Ressourcen des Ifo-Instituts,<br />

Leibniz-Institut für<br />

Wirtschaftsforschung, und<br />

Professorin für VWL an der<br />

Ludwig-Maximilians-Universität<br />

München, sie ist<br />

Mitglied von etlichen Beiräten<br />

und Kommissionen<br />

Laufen Investitionen in LNG-Terminals der Energiewende nicht<br />

entgegen?<br />

Pittel: Der Instinkt, die Flüssiggasterminals so lange laufen<br />

zu lassen wie technisch möglich, besteht natürlich. Deshalb<br />

ist es gesetzlich vorgeschrieben, dass diese ab 2<strong>04</strong>3 in<br />

der Lage sein müssen, Wasserstoff zu verarbeiten. Noch ist<br />

allerdings nicht klar, wie das funktionieren soll. So wissen<br />

wir noch nicht, wie wir Wasserstoff importieren werden. Die<br />

Gefahr, dass Vermögenswerte abgeschrieben werden müssen,<br />

besteht. Nichtsdestotrotz benötigen wir Gas als Brückenenergieträger<br />

im Zuge der Transformation.<br />

Die Einweihung des ersten deutschen LNG-Terminals in Wilhelmshaven<br />

nach einer Bereitstellung von wenigen Monaten zeigt, dass es<br />

auch schnell gehen kann – eine Blaupause für andere Projekte?<br />

Pittel: Nur bedingt. Bei den Genehmigungsverfahren wurden<br />

einige Abkürzungen genommen, etwa bei Umweltverträglichkeitsprüfungen.<br />

Ein Ziel kann nicht auf Dauer<br />

zugunsten eines anderen geopfert werden. Energie ist per se<br />

nicht wichtiger als Artenvielfalt. Das ist juristisch unmöglich<br />

und wäre auch der Glaubwürdigkeit der Energiewende<br />

nicht zuträglich. Aber man kann sehen, welche Verfahrensschritte<br />

geändert werden müssen, um Prozesse zu beschleunigen.<br />

Ein Windpark, für dessen Genehmigung wir derzeit<br />

bis zu sechs Jahre brauchen, kann in zwei bis drei Jahren bewerkstelligt<br />

werden.<br />

Sind die rechtlichen Voraussetzungen dafür geschaffen?<br />

Pittel: Auf der Ebene der EU gibt es dazu Vorgaben. Und<br />

auch die Bundesregierung hat ein Paket verabschiedet, das<br />

zu schnelleren Verfahren führen soll, indem Prüfungen beispielsweise<br />

einheitlicher gestaltet werden. Die Tauglichkeit<br />

muss sich aber erst in der Praxis erweisen. Gerade beim Artenschutz<br />

kann es sein, dass an verschiedenen Standorten<br />

unterschiedliche Aspekte zu berücksichtigen sind.<br />

Sie sagten, man müsse viele Hebel in Bewegung setzen – welche?<br />

Pittel: Wir müssen überall gleichzeitig anfangen. Wir<br />

benötigen ausreichend Strom aus erneuerbaren Energiequellen<br />

und neue Technologien für die Mobilität und die<br />

Industrie. Viele dieser Technologien existieren zwar, stehen<br />

aber noch nicht in den benötigten Mengen zur Verfügung<br />

oder sind noch nicht wettbewerbsfähig einsetzbar. Grüner<br />

Wasserstoff für die Stahl- und Chemieindustrie ist da nur ein<br />

Beispiel.<br />

Die Energiewende gibt es nicht umsonst. Sie haben nachgerechnet<br />

und diese Kosten bis zum Jahr 2050 auf 500 Milliarden bis 3000 Milliarden<br />

Euro beziffert. Wie erklärt sich diese Spanne?<br />

Pittel: Sie erklärt sich daraus, dass unterschiedliche Rechnungen<br />

und Annahmen dahinterstehen. Ein Beispiel: Auf<br />

3000 Milliarden Euro kann man kommen, wenn man davon<br />

ausgeht, dass der Wasserstoffbedarf in Deutschland selbst<br />

gedeckt wird. Lässt man hingegen Importe zu, gehen die<br />

<strong>FOCUS</strong> <strong>MONEY</strong> 4/<strong>2023</strong><br />

37


moneymarkets<br />

ROHÖL<br />

Der Preis<br />

ist heiß<br />

Das erwartete Ausbleiben einer Rezession<br />

und die weitere Öffnung Chinas drohen den<br />

Ölpreis wieder nach oben zu treiben<br />

von HANS-PETER SIEBENHAAR<br />

Die Zentrale des Ölkartells Opec im Herzen Wiens verfolgt<br />

den Verfall des Ölpreises mit Argusaugen.<br />

Schließlich starteten die Ölpreise in der ersten Januarwoche<br />

mit einem Verlust von gut acht Prozent in das neue<br />

Jahr. Das ist der größte Preisrückgang in der ersten Handelswoche<br />

seit sieben Jahren. Der Ölpreis hatte ohnehin im vergangenen<br />

Jahre eine außergewöhnliche Berg-und-Tal-Fahrt<br />

hinter sich. Nach Spitzenpreisen unmittelbar nach dem Angriff<br />

Russlands auf die Ukraine sanken die Preise im vierten<br />

Quartal – sogar mit Jahrestiefständen. Die Volatilität des Ölpreises<br />

war im vergangenen Jahr sogar noch höher als im<br />

überaus turbulenten Corona-Jahr 2020.<br />

Die Opec gibt sich vom Preisverfall nach außen hin unbeeindruckt.<br />

Das Ölkartell zeigt sich gern selbstsicher – trotz<br />

aller Kritik von Klimaschützern und Anstrengungen zum<br />

Ausbau der erneuerbaren Energien. „Der Anteil von Erdöl am<br />

globalen Energiemix wird bis 2<strong>04</strong>5 mindestens 29 Prozent<br />

betragen. Allein auf erneuerbare Energien zu setzen, wird<br />

nicht die Energie liefern, die die Welt braucht“, behauptete<br />

TOTAL<br />

Auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit<br />

Das Unternehmen: Der französische Öl- und Gaskonzern Total Energies gehört<br />

zu den größten Unternehmen Europas. Das in Paris ansässige Unternehmen<br />

hat sich zum Ziel gesetzt, bis spätestens 2050 klimaneutral zu sein.<br />

Der global agierende Konzern verkauft nicht nur Sprit, Gas und petrochemische<br />

Produkte, sondern investiert zunehmend in erneuerbare Energien. Total<br />

verfügt über ein Netz von rund 3500 Ladepunkten für Elektrofahrzeuge.<br />

Die Zahlen: Total gilt als robuster Energiekonzern. 2021 erzielte das Unternehmen<br />

einen Umsatz von 156 Milliarden Euro bei einem operativen Ergebnis<br />

von knapp 21 Milliarden Euro. Mit einer Dividendenrendite von 6,2 Prozent<br />

gilt der Energieriese als populäre Aktie für Anleger, die nicht<br />

ausschließlich nach Kriterien der Nachhaltigkeit investieren. Experten schätzen<br />

das Kurspotenzial auf 12,5 Prozent in diesem Jahr.<br />

Quelle: Bloomberg<br />

Rally gestartet<br />

Der starke Aufwärtstrend ist intakt. Trotz des<br />

gesunkenen Öl- und Gaspreises legte die<br />

Aktie im vierten Quartal des vergangenen<br />

Jahres zu. Analysten erwarten ein Kurspo-<br />

TotalEnergies<br />

tenzial von durchschnittlich 67 Euro.<br />

Kurs der Total-Aktie in Euro<br />

200-Tage-Linie<br />

20<br />

2018 19 20 21 22 <strong>2023</strong><br />

50<br />

40<br />

30<br />

40<br />

Foto: Bloomberg<br />

<strong>FOCUS</strong> <strong>MONEY</strong> 4/<strong>2023</strong>

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