ERF Medien Magazin Februar 2023
Mut machen
Mut machen
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HOFFNUNGSVOLLE IMPULSE<br />
ZU LEBENS-, SINN- UND GLAUBENSFRAGEN<br />
FEBRUAR<br />
<strong>2023</strong><br />
MAGAZIN<br />
PERSÖNLICH:<br />
PIRMIN ZURBRIGGEN<br />
SEITE 16<br />
GOTT IST …<br />
… DER GRÖSSTE<br />
HOFFNUNGSTRÄGER<br />
SEITE 21<br />
JEDE UND JEDER KANN<br />
MUT MACHEN<br />
Über Hoffnungsträgerinnen und Mutmacher unserer Zeit
KOSTENLOSE<br />
MATERIALIEN<br />
AUF DER<br />
WEBSEITE<br />
EINE OSTERKAMPAGNE<br />
FÜR GLAUBE UND HOFFNUNG<br />
ab 12. März <strong>2023</strong><br />
mit Ressourcen für Gottesdienste, Kleingruppen,<br />
Kindermusicals und Oster-Aktionen für<br />
dich, deine Gemeinde und Nachbarschaft<br />
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Infos und Anmeldung:<br />
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Seminare<br />
Perlen-Wochenende «DU bist gefragt… – Gott meint DICH!»<br />
Nicht nur wir haben Fragen an Gott. Auch ER hat Fragen an uns,<br />
denn Sie sind bei Gott gefragt.<br />
03. - 05. <strong>Februar</strong> <strong>2023</strong>, mit Sabine Herold, Pfarrerin<br />
Bibliolog-Woche «Starke Männer – kluge Frauen»<br />
Unterschiedliche Meinungen kursieren unter Christen über den Himmel.<br />
Lassen Sie sich inspirieren, denn der Himmel ist grösser als wir denken.<br />
06. - 10. <strong>Februar</strong> <strong>2023</strong>, mit Jens und Kathi Kaldewey, Theologe/Referentin<br />
Oasentag «Zweifeln erlaubt?!»<br />
Für alle, die sich mitten im Alltag nach einem Zwischenhalt sehnen, um<br />
in der Stille vor Gott Erfrischung zu erleben.<br />
15. <strong>Februar</strong> <strong>2023</strong>, mit Sr. Susanne Oberhänsli<br />
Seminar «Leben, lieben und leiden in den Psalmen»<br />
An diesem Wochenende sollen diese uralten Texte aus den Psalmen<br />
wieder frisch und lebendig werden und neu unser Herz berühren.<br />
03. - 05. März <strong>2023</strong>, mit René Meier, Theologe und Unternehmer<br />
«Mis Ländli» – wie ein zweites Zuhause.<br />
Im Ländli 16 • 6315 Oberägeri<br />
Telefon 041 754 91 11 • www.hotel-laendli.ch/seminar&tagung<br />
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Mit Radio Life Channel verbreiten wir ein<br />
Programm mit Beiträgen, Nachrichten und<br />
Themensendungen rund um den christlichen<br />
Glauben und die Gesellschaft.<br />
Radio – Moderator/in<br />
(80 – 100 %)<br />
Radio – Redaktor/in<br />
(80 – 100 %)<br />
per 1. April <strong>2023</strong><br />
oder nach Vereinbarung
EDITORIAL<br />
<strong>ERF</strong> MEDIEN MAGAZIN ı 02.<strong>2023</strong> ı 3<br />
Hoffnungsvolle<br />
Nachrichten<br />
Liebe Leserin, lieber Leser<br />
Hoffnung macht<br />
Mut fürs Leben.<br />
Dazu gibt es sogar<br />
wissenschaftliche<br />
Untersuchungen.<br />
Schauen Sie regelmässig News-Sendungen wie die «Tagesschau» oder «10vor10»<br />
von SRF? Dann ist Ihnen sicher auch schon aufgefallen, dass als letzter Beitrag<br />
der Sendung keine weitere News-Meldung gesendet wird, sondern ein Beitrag aus<br />
Kultur und Gesellschaft den Schlusspunkt setzt. Dieser positive Abschluss wird bewusst<br />
gewählt, um die Zuschauerinnen und Zuschauer nach einer Reihe von meist<br />
negativen Nachrichten aus aller Welt am Ende mit einem hoffnungsvollen Beitrag<br />
in den Abend zu entlassen. Die Sendung «10vor10» berichtet gar jeden Freitag über<br />
«eine Idee, die in dieser Welt etwas verbessern soll». Inzwischen wurde über Dutzende<br />
von Ideen berichtet – von gratis online Deutschkursen für Ukraine-Flüchtende<br />
über eine App für Rollstuhlfahrer bis zum Projekt gegen die Dezimierung der<br />
Geparde. Ideen, die Hoffnung auf eine bessere Welt machen – und sei es nur im<br />
Kleinen.<br />
Hoffnung macht Mut fürs Leben. Dazu gibt es sogar wissenschaftliche Untersuchungen.<br />
So forscht das «Hope Research Center» der Universität von Oklahoma<br />
zum Thema der «Hoffnung als psychologische Stärke» und sieht diese als Schlüssel<br />
für positive Veränderungen von Individuen, Familien, Organisationen und Gemeinschaften.<br />
Hoffnung wird dabei definiert als «Glaube, dass die Zukunft besser<br />
sein wird und dass ich dazu einen Beitrag leisten kann». Hoffnung basiere auf drei<br />
Elementen: auf erstrebenswerten Zielen, auf gangbaren Wegen zum Erreichen dieser<br />
Ziele und auf dem Willen, diese Wege zu gehen.<br />
Dass Hoffnung im christlichen Sinne noch weit mehr als ein psychologischer<br />
Mutmacher ist, bringt die Bibel in Matthäus 12,21 auf den Punkt: Jesus Christus ist<br />
die Hoffnung der ganzen Welt. Auch der Apostel Paulus bekräftigt zu Beginn seines<br />
Briefes an Timotheus seinen Glauben an «Gott, unseren Retter, und Jesus Christus,<br />
der unsere Hoffnung ist».<br />
Als <strong>ERF</strong> <strong>Medien</strong> berichten wir seit bald 50 Jahren über Gott und die Welt. Über<br />
seine Liebe zu allen Menschen – und wie Gott Menschen begegnet. Wir tun dies<br />
mit dem Ziel, dass Menschen mit hoffnungsvollen Nachrichten ermutigt werden.<br />
Damit sie Impulse für ihre Lebens-, Sinn- und Glaubensfragen finden, den Glauben<br />
an Jesus Christus entdecken und von der positiven gesellschaftlichen Wirkung des<br />
Glaubens erfahren. Und dass sie schliesslich die selbst erfahrene gute Nachricht<br />
von Gottes Liebe anderen weitergeben.<br />
Ich wünsche Ihnen ermutigende Erlebnisse als Hoffnungsträgerin, als Hoffnungsträger<br />
– in Ihrem täglichen Umfeld machen Sie einen (hoffnungsvollen!)<br />
Unterschied!<br />
Herzliche Grüsse<br />
HANSPETER HUGENTOBLER<br />
Geschäftsführer<br />
hanspeter.hugentobler@erf.ch
4 ı<br />
<strong>ERF</strong> MEDIEN / SPENDEN<br />
Herzlichen Dank<br />
für Ihre Spende<br />
Ihre Spende hat im<br />
Jahr 2022 viel bewegt!<br />
Gemeinsam konnten<br />
wir Tausende von Herzen<br />
mit der Liebe Gottes erreichen<br />
und Leben bewegen.<br />
Auch in diesem Jahr sind wir dringend angewiesen<br />
auf Ihre Unterstützung. Bitte spenden Sie jetzt.<br />
Ihre Spende bewegt auch in diesem Jahr die Herzen und die Welt!<br />
Herzlichen Dank.<br />
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mit positiver Musik<br />
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mit Zeit zum Zuhören<br />
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Hanspeter Hugentobler (Geschäftsführer)<br />
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Wiedergabe von Artikeln und Bildern Die Wiedergabe ist – auch auszugsweise – nur mit<br />
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Vorstand Markus Schaaf (Präsident), Elisabeth Augstburger, Brigitte Gerber,<br />
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Redaktion Mathias Fontana (Leitung), Marnie Hux-Ebermann, Alex Fröhlich,<br />
Susanna Balog, Marcel Eberle, Nathanael Kägi<br />
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Bildnachweise<br />
Titelbild Vchalup*<br />
S. 3 <strong>ERF</strong> <strong>Medien</strong><br />
S. 5 Mariya Tarasova*, nicoletaionescu (Adobe Stock), Ljubisa Sujica*<br />
S. 6 – 9 Vladir09*, nicoletaionescu, Porbanphote*, Michal Bednarek*, zvg<br />
S. 12 – 13 Mariya Tarasova*, zvg<br />
S. 16 Irur*, Macrolink*, Afratjova*, valais.ch, zvg<br />
S. 17 Aleksandr Lysenko*, Luke Wilcox*, Ilya Oktyabr*<br />
S. 18 – 19 Chelovector*, Oksana Pasishnychenko*, zvg<br />
S. 20 zvg<br />
S. 21 Dmytro Tolokonov*, zvg<br />
S. 22 123rf, unsplash (2×), Heroes of Hope Award<br />
S. 23 unsplash (2×), Thomas Kellenberger, <strong>ERF</strong> <strong>Medien</strong><br />
S. 25 Lovelyday12*<br />
S. 27 zvg<br />
S. 28 Pexels, Raphael Moser, <strong>ERF</strong> <strong>Medien</strong><br />
S. 29 unsplash, Caroline und André Gafner, <strong>ERF</strong> <strong>Medien</strong><br />
S. 30 <strong>ERF</strong> <strong>Medien</strong><br />
S. 31 Vicnt*, <strong>ERF</strong> <strong>Medien</strong> * dreamstime.com
Inhalte<br />
Ausgabe <strong>Februar</strong> <strong>2023</strong><br />
6<br />
ÜBER ANGST UND HOFFNUNG IN NETFLIX-SERIEN<br />
12<br />
Manuel Schmid ist Theologe und im «RefLab», einem von der Reformierten<br />
Kirche getragenen Pionierprojekt, zuständig für digitale Kommunikation. Er<br />
betreibt einen Podcast, in dem er mit Philosophinnen, Theologen und Künstlerinnen<br />
über Ängste, Hoffnung und Hoffnungsträger redet und darüber, was sich in<br />
Netflix-Serien über unser Leben und unsere Gesellschaft lernen lässt.<br />
16<br />
Pirmin Zurbriggen<br />
«Gott spielt eine grosse Rolle<br />
in meinem Leben.»<br />
JEDE UND JEDER<br />
KANN MUT MACHEN<br />
Wer sind sie, die Hoffnungsträger<br />
und Mutmacherinnen unserer Zeit?<br />
Die meisten von ihnen erkennen<br />
irgendwo, irgendwie eine Not und<br />
überlegen, wie man diese beseitigen<br />
könnte. Dabei spielt es keine<br />
Rolle, welches Geschlecht, welche<br />
Nationalität, Bildung, Religion oder<br />
welchen gesellschaftlichen Hintergrund<br />
man hat – jede und jeder kann<br />
«die Hoffnung hinaustragen».<br />
ÜBERSICHT<br />
3 Editorial<br />
6 Thema: Mut machen<br />
12 Über Mutmacher und Hoffnungsträgerinnen<br />
16 Persönlich<br />
17 Alltagstipp<br />
18 MUSIC Loft<br />
19 <strong>Medien</strong>tipp<br />
20 Lesetipp<br />
21 Gott ist ...<br />
22 Programm Radio Life Channel<br />
25 <strong>ERF</strong> <strong>Medien</strong> Finanzen<br />
27 Porträt<br />
28 Programm FENSTER ZUM SONNTAG<br />
30 <strong>ERF</strong> <strong>Medien</strong> Inside<br />
31 Kolumne
6 ı THEMA
THEMA <strong>ERF</strong> MEDIEN MAGAZIN ı 02.<strong>2023</strong> ı 7<br />
ÜBER ANGST UND HOFFNUNG IN NETFLIX-SERIEN<br />
Mut machen<br />
VON MANUEL SCHMID<br />
Hallo, mein Name ist Manuel und ich bin ein Netflix-Süchtiger. Als ich vor vielen Jahren zum<br />
ersten Mal ein Streaming-Abo gelöst hatte, war es schnell um mich geschehen. Seither ziehe ich<br />
mir so ziemlich alles rein, was mir vor den Bildschirm kommt. Und weil ich Theologe bin, denke<br />
ich auch darüber nach.<br />
Meine Arbeitsstelle im «RefLab», einem von der Reformierten<br />
Kirche getragenen Pionierprojekt für digita-<br />
Als unsere beiden Kinder vor 10 und 12 Jahren zur Welt<br />
Drei Krisen<br />
le Kommunikation, gibt mir sogar die Gelegenheit, das kamen, hätte ich ehrlich gesagt nicht damit gerechnet, mit<br />
professionell zu tun: Ich betreibe dort nämlich (u.a.) einen ihnen einmal den Ausnahmezustand während einer Pandemie<br />
erleben oder ihnen von der Invasion Russlands in<br />
Podcast, in dem ich mit Philosophinnen, Theologen und<br />
Künstlerinnen über ihre Lieblingsserie auf Netflix rede – einen demokratischen Staat erzählen zu müssen. Auch die<br />
und darüber, was sich über unser Leben und unsere Gesellschaft<br />
davon lernen lässt.<br />
Gefahren waren zumindest für mich noch eher abstrakte<br />
Erwärmung der Atmosphäre und die damit verbundenen<br />
Denn ich bin überzeugt, dass sich das, was Menschen in Bedrohungsszenarien.<br />
unserer Zeit bewegt und umtreibt, was ihnen Angst macht Inzwischen halten diese drei Krisen unsere Welt aber fest<br />
und was ihnen Hoffnung schenkt, nirgends so unmittelbar im Griff: Pandemie (und ihre wirtschaftlichen, sozialen<br />
ablesen lässt wie in den aktuellen Serien-Trends.<br />
und politischen Folgen), Krieg und Klimawandel.<br />
Netflix, Disney+, Amazon Prime Video und Co. spiegeln Auf Netflix werden diese drei Krisen im Genre der postapokalyptischen<br />
Serien verarbeitet. Es ist auffallend, dass<br />
die Ängste und Sehnsüchte, den Glauben und die Hoffnungen<br />
unserer Zeit. Sie kratzen mit anderen Worten dort, wo sich in den vergangenen zehn Jahren ein regelrechtes<br />
es die Gesellschaft juckt.<br />
Revival von Serien beobachten lässt, die sich mit dem Ende<br />
In einem Jahrzehnt, in dem eine Pandemie von einem der Welt und der (beinahen) Ausrottung der Menschheit<br />
schrecklichen Krieg in der Ukraine abgelöst wurde und in befassen. Das Angebot ist unüberschaubar geworden, der<br />
dem der Klimawandel zu einer sehr konkreten Bedrohung Markt dafür ist offensichtlich riesig.<br />
für die Menschheit wird, droht vielen, die Hoffnung auszugehen.<br />
Wie verzweifelt nötig hat unsere Welt Menschen, Zombie-Filme gehören, welche immer auch Pandemiege-<br />
Die «grossen Drei» – Seuchen (wozu natürlich auch die<br />
die für andere zu Hoffnungsträgern werden!<br />
schichten sind), Krieg und Klimakollaps – haben auch die<br />
Hoffnung ist eine ganz eigenartige<br />
Kraft, die in die DNA des<br />
Die erschütterten Sicherheiten in<br />
Serienwelt in ihren Bann gezogen.<br />
ES GIBT WOHL NUR EIN MOTIV,<br />
DAS UNS NOCH FUNDAMENTALER<br />
Christentums eingebaut ist und die<br />
unserer Zeit spiegeln sich also auch<br />
ERGREIFEN UND AUS DER RESERVE<br />
Nachfolgerinnen und Nachfolger<br />
auf Netflix und Co.:<br />
LOCKEN KANN ALS DIE ANGST –<br />
von Jesus seit zwei Jahrtausenden<br />
Es gibt offenbar ein eigenartiges<br />
UND DAS IST DIE HOFFNUNG.<br />
bewegt. Denn Hoffnung motiviert<br />
Bedürfnis, sich in die Lage einer<br />
zum Handeln: Sie ist nicht nur etwas Cerebrales, Intellektuelles<br />
und auch nicht nur etwas Emotionales – Hoffnung wie sie auf existenzielle Krisen reagieren. Was tun Men-<br />
Katastrophe zu versetzen und Menschen dabei zuzusehen,<br />
ist der Stoff, aus dem die Zukunft gebaut wird, der Treibstoff<br />
für Veränderung.<br />
Gesetze mehr in Kraft sind, keine Polizei mehr für Ordnung<br />
schen, wenn es ums nackte Überleben geht? Wenn keine<br />
Auf dem Hintergrund meiner Beobachtungen zu TV-Serien<br />
möchte ich darum über drei gegenwärtige Krisen, über agieren Menschen auf existenzielle Bedrohungen, wenn sie<br />
sorgt und die pure Macht des Stärkeren regiert? Wie re-<br />
zwei Motive und über eine Vision nachdenken – und dabei nicht mehr durch einen funktionierenden Rechtsstaat und<br />
entdecken, was Hoffnungsträger auszeichnen.<br />
soziale Gepflogenheiten im Zaum gehalten werden?
8 ı<br />
THEMA<br />
Ich glaube, man kann die ganze Palette an Reaktionen auf<br />
zwei fundamentale Motive herunterkochen, die tief in uns<br />
angelegt sind und die unser Handeln in Krisensituationen,<br />
aber auch im ganz normalen Leben wesentlich bestimmen:<br />
Das erste Motiv ist die Angst<br />
Man kann Angst definieren als das Ergriffensein von einem<br />
negativen Zukunftsszenario. Dieses nimmt unser Denken,<br />
Fühlen und Handeln in Beschlag und setzt einen Teufelskreis<br />
in Gang, der uns immer mehr in die Enge und Einsamkeit<br />
treibt.<br />
Natürlich gibt es auch irrationale Ängste, die kaum gerechtfertigt<br />
erscheinen. Die Liste an psychologisch diagnostizierbaren<br />
Phobien wächst stetig an. Die durch die drei<br />
grossen Krisen ausgelösten Ängste sind allerdings durchaus<br />
berechtigt. Die damit verbundenen apokalyptischen<br />
Szenarien werden von internationalen Krisenstäben und<br />
von renommierten Wissenschaftlern als ernsthafte Möglichkeiten<br />
durchgespielt. Sie setzen eine kognitive, emotionale<br />
und dann auch wortwörtliche Bewegung in Gang:<br />
• Kämpfen gegen das drohende Unheil<br />
Negative Zukunftsszenarien wecken in uns einen Instinkt,<br />
gegen das Unheil zu kämpfen, das uns droht. Es ist ein<br />
Kampf dagegen, leer auszugehen, Mangel zu erleiden, zu<br />
kurz zu kommen.<br />
Zahlreiche, die Krisen unserer Zeit verarbeitende Netflix-<br />
Formate führen uns die enorme mobilisierende Kraft wie<br />
auch das destruktive Potenzial solch bedrohlicher Aussichten<br />
vor Augen – die Realität steht dem aber in nichts nach: Aus<br />
der ersten Corona-Welle sind uns die Berichte von Menschen<br />
in Erinnerung, die in Spitälern Seife und Desinfektionsmittel<br />
stehlen, von Müttern, die sich in Supermärkten<br />
um das letzte Toilettenpapier streiten, in den USA auch von<br />
Bürgern, die sich mit Waffen eindecken, um sich im erwarteten<br />
Chaos durchsetzen zu können. Das sind erschreckend<br />
konkrete Veranschaulichungen des Mobilisierungspotenzials,<br />
das in der aufkeimenden Angst steckt.<br />
• Rückzug, Isolation, Einsamkeit<br />
Dieser Kampf gegen das, was die eigene Zukunft bedroht,<br />
ist ein einsamer Kampf. Er führt zum Rückzug in die eigene<br />
kleine Welt. Auch das lässt sich in vielen apokalyptischen<br />
TV-Serien hervorragend beobachten: Die meisten von<br />
ihnen gehen von einer Gruppe von Menschen aus («The<br />
100»; «The Walking Dead» …), die nicht allein durch die<br />
Bedrohungen von aussen, sondern auch und gerade durch<br />
interne Überlebenskämpfe, Misstrauen und Intrigen immer<br />
weiter dezimiert wird: Angst macht unsere Welt kleiner und<br />
kleiner, sie führt uns in die Abgrenzung – eine Einsicht, die<br />
übrigens auch von der Wortherkunft gedeckt wird: «Angst»<br />
kommt etymologisch von «Enge», «Engsein», sogar von<br />
einem Ausdruck, den man mit «die Kehle zuschnüren»<br />
wiedergeben könnte.<br />
• Erschöpfung, Resignation, Zynismus<br />
In dieser Abgrenzung, in dieser immer kleiner werdenden<br />
Welt, wird man trotz allen Aufbäumens irgendwann<br />
überwältigt von dem, was man befürchtet. Es kommt der<br />
Moment, an dem die Kräfte zum Kampf sich erschöpfen und<br />
die Resignation siegt. Man kann nicht mehr, ist blockiert.<br />
Was noch bleibt, ist allenfalls ein beissender Zynismus, der<br />
den eigenen Blick auf die Welt vollends vergiftet und sich<br />
auch toxisch auf die eigene Umgebung auswirkt. Wir sollten<br />
nicht unterschätzen, wie tief diese Mechanismen der Angst<br />
in uns verwurzelt sind und wie unerbittlich sie von uns Besitz<br />
ergreifen, wenn die negativen Zukunftsszenarien sich in<br />
uns einmal festgesetzt haben.<br />
Das zweite Motiv ist die Hoffnung<br />
Es gibt wohl nur ein Motiv, das uns noch fundamentaler<br />
ergreifen und aus der Reserve locken kann als die Angst –<br />
und das ist die Hoffnung. Wenn Angst das Ergriffensein<br />
von einem negativen Zukunftsszenario ist, dann ist<br />
Hoffnung das Ergriffensein von einem positiven Zukunftsszenario.<br />
Und auch diese Ergriffenheit setzt einen Kreislauf<br />
in Gang, der uns kognitiv, emotional und körperlich<br />
bewegt. Es ist dieser Traum einer besseren Welt, der die<br />
Rede von Martin Luther King so berühmt gemacht hat und<br />
noch heute Hörerinnen und Hörer dazu bringt, innerlich<br />
«Ja!» zu rufen. Es ist dieser Glaube, dass noch nicht alles<br />
verloren ist, dass die Kräfte des Guten doch noch siegen<br />
könnten, dass Gottes Liebe und nicht die Leiden dieser<br />
Welt das letzte Wort haben werden. Es ist diese Zuversicht,<br />
dass Menschen sich bewegen lassen und für eine bessere<br />
Zukunft auch einen Preis zu zahlen bereit sind. Solche<br />
positiven Zukunftsszenarien ergreifen uns und führen uns<br />
ebenfalls entlang dreier sich verstärkenden Phasen:<br />
• Kämpfen für die erhoffte Zukunft<br />
Nicht nur die Angst, sondern auch die Hoffnung weckt unseren<br />
Kampfeswillen. Es ist aber nicht ein Kampf gegen das,<br />
was man befürchtet und was auf keinen Fall eintreten soll –<br />
es ist vielmehr ein Kampf für das, was man erhofft, für das,<br />
was man, wenn irgend möglich, noch mit eigenen Augen<br />
sehen oder wenigstens seinen Kindern als Vermächtnis mitgeben<br />
will. Die Spannung vieler TV-Serien verdankt sich der<br />
Tatsache, dass eben nicht alles in Zynismus und Resignation<br />
versinkt, sondern dass immer wieder Protagonisten die Fackel<br />
der Hoffnung auf eine bessere Welt hochhalten und sich
THEMA<br />
<strong>ERF</strong> MEDIEN MAGAZIN ı 02.<strong>2023</strong> ı 9<br />
inmitten widriger Umstände zusammenraufen. Mit ihnen<br />
solidarisieren und identifizieren sich die Zuschauer unweigerlich,<br />
denn auch wir sind dazu verkabelt, auf positive<br />
Zukunftsszenarien anzusprechen und selbst einen Beitrag zu<br />
deren Verwirklichung zu leisten.<br />
• Beteiligung, Inklusion, Gemeinschaft<br />
Darum wird unsere Welt in diesem Kampf auch nicht immer<br />
kleiner, sondern immer grösser. Sicher, er beginnt vielleicht<br />
klein, sogar einsam – aber er lebt davon, andere zu gewinnen<br />
und zu beteiligen. Angst ist exklusiv, vereinsamend<br />
(selbst wenn sie andere ansteckt, bleiben die Geängstigten<br />
letztlich mit sich allein). Hoffnung dagegen ist inklusiv,<br />
vergemeinschaftend:<br />
Auch sie steckt an – aber sie führt Menschen nachhaltig<br />
zusammen, sie erzählt eine Geschichte, in der sich viele<br />
wiederfinden und an der viele mitschreiben möchten.<br />
Die meisten apokalyptischen Serien lassen sich mit dieser<br />
Brille sehr stimmig aufschliessen: Die Hauptfiguren werden<br />
hin- und hergerissen zwischen<br />
der vereinnahmenden Macht der<br />
HOFFNUNG IST EINE GANZ EIGEN-<br />
Angst, die Misstrauen sät und die ARTIGE KRAFT, DIE IN DIE DNA<br />
eigene Perspektive verengt – und DES CHRISTENTUMS EINGEBAUT IST<br />
der fesselnden Hoffnung, die dazu UND DIE NACHFOLGERINNEN UND<br />
inspiriert, anderen zu vertrauen NACHFOLGER VON JESUS SEIT<br />
und gemeinsam etwas Neues zu ZWEI JAHRTAUSENDEN BEWEGT<br />
schaffen.<br />
• Befähigung, Ermutigung, Ermächtigung<br />
Denn das ist eine nächste «Phase» dieses Kreislaufes:<br />
Hoffnung ermächtigt Menschen. Während Angst unsere<br />
Handlungsmöglichkeiten immer mehr aussaugt, uns in die<br />
Resignation drängt, weckt die Hoffnung unseren Mut, tätig<br />
zu werden. Sicher kann auch die Angst Menschen antreiben.<br />
Sie bewegt uns aber letztlich nicht nach vorne, sondern lässt<br />
uns die Flucht antreten. Spätestens wenn der Geängstigte<br />
mit dem Rücken zur metaphorischen Wand steht, versiegt<br />
auch die Tatkraft. Das ist sogar physiologisch nachweisbar:<br />
Im sogenannten «Kampf-oder-Flucht»-Modus, mit<br />
dem unser Körper auf Stress reagiert, wird zwar Adrenalin<br />
ausgeschüttet und der Bedrohte auf schnelle Reaktionen und<br />
Affekthandlungen vorbereitet – aber das kreative, vernetzte<br />
Denken, das für die Hoffnung entscheidend ist, wird dadurch<br />
gerade verunmöglicht. Es ist wohl höchstens eine rhetorische<br />
Frage wert, in welchem Kreislauf wir uns selbst wiederfinden<br />
möchten – und in welchen Kreislauf wir andere<br />
Menschen hineinnehmen möchten. Aber woher kommt die<br />
Hoffnung, die Menschen ergreift und aus der Angstspirale<br />
herausreisst?<br />
Die Vision<br />
Ich möchte zum Schluss die steile These aufstellen: Der<br />
christliche Glaube weckt eine Hoffnung, die nicht von<br />
dieser Welt ist, aber die diese Welt transformiert. «Das<br />
Reich Gottes ist angebrochen» – das ist die Vision, die vor<br />
über 2000 Jahren aus einer obskuren jüdischen Sekte am<br />
vergessenen Rande des römischen Imperiums eine revolutionäre<br />
Bewegung gemacht hat, die bald auch in die hintersten<br />
Winkel des Römischen Reiches vordrang. Sie wurde<br />
bekannt für eine Hoffnung, die in die Welt hinausdrängt.<br />
Christen der ersten Generationen haben ihre Städte Strasse<br />
für Strasse abgelaufen, um die Zerbrochenen, Ausgestossenen,<br />
Verachteten zu versorgen. Sie haben Zwangsarbeiter<br />
in den römischen Bergwerken besucht, alles Geld zusammengelegt,<br />
um Sklaven freizukaufen. Warum taten sie das?<br />
Sie waren überzeugt, dass eine neue Wirklichkeit in diese<br />
alte, kaputte Welt hineingebrochen ist. Die Hoffnung des<br />
christlichen Glaubens beruht auf der Überzeugung, dass<br />
in der Person von Jesus Christus die Zukunft bereits in die<br />
Gegenwart unserer Welt hineinstrahlt:<br />
In ihm kommt uns Gott<br />
gewissermassen aus der Zukunft<br />
entgegen. Darum können Christen<br />
mit der Vision einer neuen Realität<br />
leben, in welcher der Tod nicht das<br />
letzte Wort hat, in der Verzweiflung<br />
und Zerstörung nicht siegen<br />
werden. Sie handeln in dieser Welt nicht aus Verzweiflung<br />
und Angst, sondern im Geist einer neuen Zeit. Das ist eine<br />
Vision, die uns in Beschlag nimmt, die uns bewegt und<br />
selbst ins Handeln führt. Sie lässt uns nicht einfach warten<br />
auf etwas, was Gott einseitig von oben herab tun wird – sie<br />
macht uns vielmehr selbst zu Hoffnungsträgern!<br />
USER ZUR PERSON<br />
Manuel Schmid, Familienmann und<br />
promovierter Theologe, arbeitet seit<br />
drei Jahren im «RefLab», in einem<br />
digitalen Pionierprojekt der Reformierten<br />
Kirche des Kantons Zürich.<br />
Sein Herz schlägt dafür, das Evangelium<br />
neu zu entdecken und eine neue<br />
Sprache für den Glauben zu finden.
Schweizer Schurwoll-Duvet<br />
• warm im Winter<br />
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Seit 40 Jahren sind wir als Familie als Wollspezialisten<br />
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12 ı THEMA<br />
JEDE UND JEDER KANN MUT MACHEN<br />
Mutmacher und Hoffnungsträgerinnen<br />
braucht die Welt<br />
VON URS TRÜB<br />
Der Krieg in der Ukraine, die Proteste im Iran und Covid-19 beherrschen jetzt, wo ich diese Zeilen<br />
schreibe, die <strong>Medien</strong>. Ohnmächtig und bedrückt nehmen wir zur Kenntnis, mit welcher Grausamkeit<br />
und Brutalität Mitmenschen behandelt werden. Es steht die Frage im Raum: Kann eine einzelne Person<br />
in dieser Welt überhaupt etwas bewirken?<br />
Eine einzelne Person kann viel bewirken! Das beweisen die<br />
vielen Hoffnungsträger/innen, die für unzählige Frauen,<br />
Männer und Kinder durch ihre Arbeit eine lebenswerte Zukunft<br />
ermöglichen. Wie wird man Hoffnungsträger/in? Die<br />
Gründe sind so vielfältig wie die Projekte dieser Menschen.<br />
Stella Deetjen reiste als Touristin nach Indien. Als sie<br />
gesundheitliche Probleme bekam, half ihr ein «Unberührbarer».<br />
Dieser veranlasste Stella Deetjen dazu, eine Strassenklinik<br />
für Kastenlose zu eröffnen. Michael Stahl hat als<br />
Kind Armut, Verletzungen sowie Demütigungen vielerlei<br />
Art erlebt. Heute hilft er mit «PROTACTICS» Kindern und<br />
Jugendlichen, die unter Mobbing leiden. Vanja Crnojević,<br />
selbst ein Flüchtlingskind, sah einen Fernsehbericht über<br />
das Elend der Menschen in Griechenland und beschloss zu<br />
helfen. Entstanden ist «Borderfree Association». Generell<br />
kann man sagen, dass die meisten Hoffnungsträger eine<br />
Not erkannten und überlegten, wie man diese beseitigen<br />
könnte.<br />
Welchen Beruf übten die Hoffnungsträger/innen<br />
zu Beginn ihrer Arbeit aus?<br />
Arzt, Putzfrau, Hausfrau, Physiotherapeutin, Kunsthändler,<br />
Lehrerin, Fitnesstrainer, Studentin, Schauspielerin,<br />
Modedesignerin, Schülerin, Verleger, Sportler, Polizist,<br />
Agrarexperte, Jugendarbeiter, Sozialarbeiterin, Versicherungsagent,<br />
Photovoltaikfachmann, Autorin, Professorin,<br />
Unternehmer, Ordensfrau, Grafikdesignerin, Schülerin,<br />
kaufmännische Angestellte, Damenschneiderin, Musikerin,<br />
Verkaufsleiterin, Surferin, Bergführerin … Nur ein<br />
kleiner Teil der Hoffnungsträger/innen konnte das Wissen<br />
aus einer bisherigen Berufserfahrung in die neue Aufgabe<br />
einbringen.<br />
Welche Voraussetzungen braucht es,<br />
damit man helfen kann?<br />
Es spielt keine Rolle, welches Geschlecht man hat, welche<br />
Nationalität, welche Bildung, welche Religion (oder ob<br />
religionslos), welchen gesellschaftlichen Hintergrund …<br />
Jede und jeder kann Hoffnungsträger/in<br />
werden.<br />
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Wie viel Geld muss man haben,<br />
um Hoffnungsträger/in zu werden?<br />
Stella Deetjen hat mit 100 Dollar<br />
begonnen eine Strassenklinik in<br />
Indien zu eröffnen. Gritli Schmied<br />
bekam sehr wenig Lohn und sparte<br />
Jahre, um ein paar Koffer mit Hilfsgütern<br />
füllen zu können. Der junge Arzt<br />
Klaus-Dieter John plante ohne Startkapital den Bau seines<br />
Spitals. Lea Ackermann hatte kein Geld und kein Büro, als<br />
sie mit ihrer Arbeit in Kenia startete. Ein leeres Lagerhaus,<br />
das sie als Geschenk bekam, war ihr «Startkapital».<br />
Welches Alter muss eine Hoffnungsträgerin<br />
oder ein Hoffnungsträger haben?<br />
Zahai Röschli, die Gründerin vom «SELAM Kinderdorf»,<br />
mitten in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba, plante<br />
ihr Projekt als Teenager. Riley Banks hat mit 14 Jahren ihre<br />
Hilfsorganisation für Schüler und Schülerinnen gegründet.<br />
Den Entschluss, zu Fuss um die Erde zu laufen und Geld<br />
für die Krebsvorsorge und ein Kinderheim zu sammeln,<br />
fasste Rosie Swale-Pope mit 57 Jahren. Elizabeth Neuenschwander<br />
hatte schon Erfahrung mit sozialen Einsätzen,<br />
doch richtig durchgestartet ist sie als Hoffnungsträgerin<br />
für Menschen in Afghanistan und Pakistan im Rentenalter.<br />
Erst mit 62 Jahren gründet Maria Luise Prean-Bruni ihren<br />
Verein «Vision für Africa».<br />
Was tun, wenn man sich für<br />
so eine Arbeit nicht fähig fühlt?<br />
Ohne die Unterstützung von unzähligen Spenderinnen und<br />
Spendern könnten Hoffnungsträger ihre tollen Projekte<br />
nicht durchführen. Jeder Franken ist willkommen. Ebenfalls<br />
wichtig sind Sachspenden. Einige Hilfsorganisationen<br />
sind dankbar für ehrenamtliche Mitarbeitende.
THEMA <strong>ERF</strong> MEDIEN MAGAZIN ı 02.<strong>2023</strong><br />
ı 13<br />
Woher bekommt man die Informationen<br />
über die Arbeit der Hoffnungsträger/innen?<br />
Wer gerne liest, hat eindeutig einen Vorteil. Denn über viele Hoffnungsträger/innen<br />
gibt es hervorragende Biografien. Weitere Quellen sind You-<br />
Tube und das Internet. Vieles über die Initianten der Projekte<br />
findet man auf meinen Websites: hoffnungstraeger-weltweit.ch oder<br />
globale-hoffnungstraeger.de<br />
Was haben die Hoffnungsträger/innen erreicht?<br />
«ANDHERI HILFE» von Rosi Gollmann hat in Bangladesch mehr als<br />
1 000 000 Augenoperationen durchgeführt. Roger Federer ermöglichte<br />
mit der «Roger Federer Foundation» in Afrika einer Million Kindern<br />
eine gute Bildung. Das Spital «Diospi Suyana» von Martina und Klaus-<br />
Dieter John hat bis heute über 400 000 Patienten behandelt. 540 000<br />
medizinische Behandlungen waren dank «Mercy Ships», 1978 von<br />
Don und Deyon Stephens in Lausanne gegründet, in Afrika möglich.<br />
Gritli Schmied, Gründerin der «Stiftung Indienhilfe», sagt zu Recht:<br />
«Ich sehe die tiefe Not der Menschen – und nicht den Tropfen auf dem<br />
heissen Stein.» Egal ob ein behindertes Mädchen in Peru dank Katja<br />
Bettina Reichstein von «Wiñay» ein selbstständiger Mensch wird; durch<br />
Alexander Blum von «Casa Girasol» eine Familie, die von Resten im Müll<br />
lebt, genug zu essen hat; oder durch Martin Aufmuths Brille von «EinDollarBrille»<br />
ein Mann wieder arbeiten kann – jede einzelne Tat bewirkt für<br />
den einzelnen Menschen sehr viel.<br />
Wie wirkt Gott bei den Hoffnungsträgern?<br />
Bei den zahlreichen christlichen Hilfsorganisationen sind die Mutmacher<br />
und Hoffnungsträgerinnen der Meinung, dass ihnen und den Mitarbeitenden<br />
das Gebet enorm hilft und sie die Unterstützung Gottes spüren.<br />
USER ZUR PERSON<br />
Urs Trüb, 66, ist verheiratet und Vater einer<br />
Tochter. Jesus ist sein wichtigster Hoffnungsträger.<br />
Er sucht seit Jahren eine «Ölquelle»,<br />
um vergriffene christliche Biografien<br />
neu herauszugeben.
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Auswahl an theologischen Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten<br />
in der Schweiz (Aufzählung nicht abschliessend).<br />
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ı 15<br />
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16 ı PERSÖNLICH<br />
Pirmin<br />
ZURBRIGGEN<br />
Pirmin Zurbriggen ist ehemaliger Schweizer Skirennfahrer und war in den 80er Jahren einer der herausragenden<br />
Athleten im alpinen Skisport. 40 Weltcupsiege verzeichnete er, dazu ein Abfahrt-Olympiasieg und vier Gesamtweltcups<br />
– die Aufzählung der Erfolge lässt sich lange weiterführen. Der heutige Hotelier ist mit Moni verheiratet<br />
und Vater von fünf erwachsenen Kindern. Sie bedeuten sein Glück und seine ganze Freude. Gott spielt eine grosse<br />
Rolle in seinem Leben und dem seiner Familie. Der junge Pirmin hatte grossartige Mutmacher in seiner Biographie:<br />
wunderbare Trainer und sein eigener Vater, der von Optimismus geprägt und ihm gegenüber nie kritisch war. Ein Vater, der<br />
immer das Gute und Schöne in allem gesehen hatte. Pirmin Zurbriggen macht heute besonders gern jungen Menschen Mut<br />
und fördert sie im Sport und im Leben. «Wichtig ist, positiv zu denken, denn wenn die Hoffnung fehlt, braucht man gar nicht<br />
erst anzufangen. Mit dem Kopf im Sand wird’s dunkel», so Pirmin. Er vermittelt entgegen der weitverbreiteten Weltuntergangsstimmung<br />
eine Zukunftshoffnung darauf, dass die Menschen fähig sein werden, Lösungen zu entwickeln für den<br />
Fortbestand der Welt.<br />
TV-RETRO Am TV schaue ich am liebsten …<br />
Sport.<br />
Mobile-A Drei Smartphone-Apps, auf die ich nicht verzichten möchte:<br />
The Chosen, Bible App und die Zurbriggen App.<br />
Mouse-po Diese Websites sind absolut besuchenswert:<br />
www.swiss-ski.ch und www.ski-valais.ch – und darin insbesondere<br />
die Jugendförderung.<br />
Dieser Song läuft bei mir rauf und runter:<br />
«White Lines» von «Wintershome». Das ist die Musik meiner<br />
Kinder. Unbedingt anhören auf Spotify, wunderschön!<br />
Das habe ich von meinen Eltern über das Leben gelernt:<br />
Die Wichtigkeit des Gebets. Sie sagten: «Du kannst alles auf der<br />
Welt machen, aber dabei das Gebet nicht vergessen.»<br />
Mit dieser Persönlichkeit würde ich gerne einmal Zeit<br />
verbringen:<br />
Mirjana Soldo, die Autorin des Buches «Mein Herz wird triumphieren».<br />
Sie ist eine von der Liebe Gottes ergriffene Frau mit<br />
geistlichen Visionen aus Sarajevo, die für ihren Glauben an Jesus<br />
und Maria viel Widerstand erfuhr.<br />
STAR-CHR Was Begeisterung weckt:<br />
Meine Kinder.
ALLTAGSTIPPS<br />
<strong>ERF</strong> MEDIEN MAGAZIN ı 02.<strong>2023</strong> ı 17<br />
Interessantes<br />
für den Alltag<br />
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TRICKS GEGEN<br />
KALTE FÜSSE<br />
Kalte Füsse sind unangenehm, stören tagsüber das Wohlbefinden und erschweren das Einschlafen.<br />
Frauen klagen eher über kalte Füsse als Männer. Das liegt nicht allein am Schuhwerk.<br />
Im Vergleich verfügen Frauen über eine geringere Muskelmasse. Muskeln verbrennen Energie<br />
und produzieren damit Wärme, die sich im Körper verteilt. Das hilft gegen Eisfüsse:<br />
• Gutes, nicht zu enges Schuhwerk tragen, das die Füsse trocken hält und die Durchblutung<br />
der Zehen nicht einschränkt.<br />
• Warme Socken aus Baumwolle oder Wolle tragen; oder gut verträgliche Socken, in denen<br />
man nicht schwitzt.<br />
• Schuhe ausziehen und mit Fussgymnastik beginnen. Das stärkt die Muskulatur und regt die<br />
Durchblutung an. Auf Zehenspitzen gehen, Zehen ein- und ausrollen, anheben und senken<br />
der Ferse im Sitzen oder Stehen, hüpfen, die Füsse auf einem am Boden liegenden Igelball<br />
kreisen und rollen.<br />
• Warmes trinken, denn bei zu wenig Flüssigkeitsaufnahme dickt das Blut ein und zirkuliert<br />
nicht mehr genügend.<br />
• Ein ansteigendes Fussbad nehmen. Die Wassertemperatur alle ein bis zwei Minuten steigern,<br />
indem heisses Wasser nachgegossen wird. Bei maximal 40 Grad stoppen.<br />
Quelle: daunendecke.de<br />
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21.-23.<br />
April<br />
Resilient führen - mit Gott im Bund<br />
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29.Mai-<br />
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Mai<br />
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familiärer Atmosphäre!<br />
Body.<br />
Soul.<br />
Spirit.<br />
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Mut = Angst + 1 Schritt<br />
Wir alle wollen mutig sein und haben feste Bilder von mutigen<br />
Frauen im Kopf. Wie können wir solche Frauen in unserem Alltag<br />
sein? Gemeinsam wollen wir es entdecken.<br />
3.-5.<br />
November<br />
Anjana Beyer, DE-Steffenberg (Hessen)<br />
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18 ı MUSIC LOFT<br />
ROGER O' DUBLER<br />
Souliger Indie-Pop mit tiefgründigen Lyrics<br />
Roger O’Dubler hat gemeinsam mit Sounds of Keila den Song geschrieben für die <strong>ERF</strong> <strong>Medien</strong>-Spendenkampagne.<br />
Klar besucht er uns in der MUSIC Loft und lässt uns etwas tiefer in seine Musik und sein Leben<br />
blicken. In der MUSIC Loft stellen wir unseren Gästen in der Rubrik Persönlich immer wieder ein paar herausfordernde<br />
Fragen: mal philosophisch, mal spirituell – Fragen über Gott und die Welt.<br />
Roger O‘Dubler, was ist der Sinn des Lebens?<br />
Ich rede aus meiner Sicht: Das Einzige, das ich mitnehmen<br />
kann, wissenschaftlich betrachtet, bin vermutlich ich.<br />
Vielleicht noch meine Beziehungen. Alles andere muss ich<br />
hierlassen. Schlussendlich geht’s um mich und um meine<br />
Entwicklung. Immer mehr in die Freiheit kommen, den<br />
eigenen Charakter bilden, immer mehr lieben. Liebe – das<br />
ist für mich der Sinn des Lebens.<br />
Glaubst du ans Schicksal?<br />
Ich glaube, es gibt vieles im Leben, das für mich bestimmt<br />
ist. Dinge, die ich nicht umgehen kann. Das hat ja meistens<br />
mit mir und meinen inneren Kämpfen zu tun. Ich glaube<br />
nicht mehr, dass ich diese umgehen kann, sondern dass<br />
es das Ziel ist, hinzuschauen. Ich glaube nicht an Willkür,<br />
dass Dinge einfach so passieren. Sondern ich glaube, diese<br />
Dinge sind für mich bestimmt.<br />
Hast du dir die Frage schon gestellt, ob es einen Gott gibt?<br />
Ja, ich habe Theologie studiert. Diese Frage war sehr entscheidend.<br />
Ich wusste, dass ich nicht Pfarrer werden will.<br />
Das passt nicht zu mir. Aber ich wollte wissen, was es mit<br />
diesem Gott auf sich hat, über den alle sprechen. Und wie<br />
man diese Interpretationen verstehen soll. Das ist auch<br />
heute noch ein wichtiges Thema für mich.<br />
Was ist dein Schluss beim Thema Gott?<br />
Das Wichtigste für mich ist, dass Gott etwas sehr Persönliches<br />
ist. Ich rede nicht gerne zu lange darüber, weil es<br />
sehr schnell manipulativ werden kann. Ich spreche daher<br />
auch immer aus der Ich-Perspektive.<br />
Ich glaube, dass es jemanden gibt,<br />
der alles irgendwie im Griff hat.<br />
Davon bin ich zutiefst überzeugt.<br />
Ich glaube, dieser Jemand liebt<br />
uns Menschen und die Natur.<br />
Diese Liebe ist das Wichtigste.<br />
DAS GANZE<br />
INTERVIEW MIT<br />
ROGER O' DUBLER<br />
ALS VIDEO ANSCHAUEN<br />
MUSICLOFT.CH<br />
Nächste Ausgabe<br />
am 2. März <strong>2023</strong><br />
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«Wir träumen davon, dass Schweizer Musik noch mehr Menschen inspiriert.»<br />
Die MUSIC Loft ist ein Projekt von <strong>ERF</strong> <strong>Medien</strong> Schweiz und fördert Schweizer Pop-Musik,<br />
in welcher sich Künstlerin, Künstler oder das Kunstwerk mit christlich-spirituellen<br />
Inhalten auseinandersetzen. Über die sozialen <strong>Medien</strong> teilt sie neue Schweizer Musik,<br />
Inspiration und spricht mit Künstlerinnen und Künstlern über Gott und die Welt.
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<strong>ERF</strong> MEDIEN MAGAZIN ı 02.<strong>2023</strong> ı 19<br />
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<strong>ERF</strong> MEDIEN MAGAZIN<br />
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STAYONFIRE ist eine App, die sich zum Ziel gesetzt hat, Menschen im Glauben an<br />
Jesus Christus zu stärken. Um diesem Traum Leben einzuhauchen, benutzt STAYONFIRE<br />
verschiedene <strong>Medien</strong> auf ihrer Onlineplattform und auf den verschiedenen Social-<br />
Media-Kanälen. Die App soll den Nutzern helfen, beständig im Glauben zu leben, zu<br />
wachsen und den Alltag mit Impulsen zu bereichern. Die Bibel und der Glaube an Jesus,<br />
welche in all ihren Produktionen im Zentrum stehen, werden durch innovative Wege zu<br />
den Konsumentinnen und Konsumenten gebracht.<br />
Von Montag bis Freitag erlebt man das volle Programm an Ermutigung. Alles an einem<br />
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eigenen Bibelleseplan veröffentlichen sie drei Videos pro Woche. STAYONFIRE träumt<br />
davon, Ermutigung neu zu definieren. Die Plattform ist seit 2019 on air und kann über<br />
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MAVERICK CITY MUSIC – GOSPEL MAL ANDERS<br />
Maverick City Music ist ein Kollektiv von Leuten, die sich zusammengetan haben,<br />
um Musik mit Menschen zu machen, die sonst in ihren eigenen getrennten Welten<br />
leben würden. Dafür vereinen sie Contemporary Christian Music (kurz CCM)<br />
und Gospel und stechen damit stark aus der herkömmlichen Musikszene heraus.<br />
Sie sind davon überzeugt, dass es in unserer Zeit mehr denn je nicht nur die Kirche<br />
braucht, sondern auch eine Vielzahl von starken Stimmen von Gläubigen, die das<br />
Evangelium tragen und helfen können, die Welt neu zu gestalten. Maverick City<br />
Music wurde im Jahr 2018 in Atlanta, USA gegründet. Nach der Veröffentlichung<br />
von zwei EPs im Jahr 2019 ist dem Kollektiv im Folgejahr mit ihrem Debütalbum der<br />
Durchbruch gelungen. Seither kollaborieren sie mit grossen Musikern in der christlichen<br />
Musikszene und sind in der einen oder anderen Kategorie von Award-Shows<br />
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und die Hoffnung in die Welt und prägen die Worship-Szene. Ihre Musik ist auf<br />
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Website<br />
maverickcitymusic.com
20 ı LESETIPP<br />
Lesetipp<br />
BRIGITTE LIEBELT<br />
Im Dienst der Hoffnung<br />
Friederike Fliedner – die Pionierin der Diakonie. Ein biografischer Roman.<br />
Es ist das Verdienst von Friederike und Theodor Fliedner, dass ledige Frauen vor gut 200 Jahren mit verheirateten<br />
Frauen gleichgestellt wurden, indem sie eine Berufsausbildung und ein regelmässiges Gehalt<br />
für ihre Arbeit erhielten. Mit der Erfindung des Diakonissenamtes fanden sie eine stimmige<br />
Antwort auf die gesellschaftlichen Herausforderungen des beginnenden Industriezeitalters. Und<br />
mit ihrem Spagat zwischen der Sorge für ihre eigene Familie und ihrer Berufstätigkeit stand<br />
die «Mutter aller Diakonissen» damals vor denselben Herausforderungen, wie viele moderne<br />
Frauen heute. Sorgfältig und unterhaltsam zeichnet Brigitte Liebelt das Leben und Wirken von<br />
Friederike Fliedner nach. Sie inspiriert dazu, den Herausforderungen von heute mit derselben<br />
Liebe und demselben Glauben zu begegnen, wie Friederike Fliedner damals – dem Glauben, der<br />
durch die Liebe tätig ist.<br />
book-ope<br />
TOP-<br />
TIPP<br />
Gerth <strong>Medien</strong> · ISBN 978-3-95734-917-0 · 352 Seiten · ~ CHF 27.90<br />
TIMOTHY KELLER<br />
HOFFNUNG IN ZEITEN<br />
DER ANGST<br />
Wie die Auferstehung die Welt verändert<br />
Als Timothy Keller 2002 zu ersten Mal an<br />
Krebs erkrankte, half ihm das Buch «Die<br />
Auferstehung des Sohnes Gottes» von<br />
N.T. Wright. 2020 erkrankte er erneut an<br />
Krebs und wie damals ist es die Auferstehung<br />
von Jesus, die ihm Hoffnung für die<br />
Zukunft gibt. Die Auferstehung gibt uns<br />
Hoffnung auf Gerechtigkeit, im Leid und<br />
angesichts des Todes. Die Hoffnung auf<br />
Auferstehung ist das Zentrum des christlichen<br />
Glaubens. Voll Glauben, mit<br />
intellektueller Klarheit, ehrlich und<br />
persönlich zeigt Keller, wie diese alte<br />
Geschichte der Auferstehung die Welt<br />
verändert hat und auch heute die Kraft<br />
hat, uns unsere Angst zu nehmen vor<br />
dem, was kommt.<br />
Brunnen-Verlag<br />
ISBN 978-3-7655-3736-3<br />
354 Seiten · ~ CHF 32.90<br />
TANJA WENZ<br />
MIT KRAFT, MUT<br />
UND BESONNENHEIT<br />
Von Männern des Glaubens,<br />
die die Kirche bewegten<br />
Dieses Buch stellt 16 Männer Gottes vor,<br />
die Geschichte schrieben. Immer wieder<br />
gab es Männer, die mutig ihren Weg<br />
gegangen sind – auch gegen Widerstände.<br />
In kurzen, spannend erzählten Briefen,<br />
Telefongesprächen, Reportagen oder<br />
Monologen lernen wir sie auf ganz neue<br />
Art kennen.<br />
MIT WIND UNTER<br />
DEN FLÜGELN<br />
Von Frauen des Glaubens,<br />
die die Kirche bewegten<br />
Kennen Sie eigentlich Radegundis oder<br />
Birgitta von Schweden? Wer diesen<br />
Frauen noch nicht begegnet ist, muss sie<br />
kennenlernen. Dieses Buch stellt 16<br />
Frauen vor, die mit ihrem Glauben den<br />
sprichwörtlichen Berg versetzten.<br />
Neukirchener Verlag<br />
ISBN 978-3-7615-6850-7<br />
ISBN 978-3-7615-6730-2<br />
218 Seiten · je ~ CHF 22.50<br />
FRIEDERIKE GARBE,<br />
ANDREA SPECHT<br />
HEUTE WEISS ICH,<br />
WER ICH BIN<br />
Flüchtlingskind, Findelmutter,<br />
Senior-Model<br />
Jahrelang plagen Friederike Depressionen.<br />
Ihre Ängste ertränkt sie in Alkohol.<br />
Zwei Suizidversuche scheitern. Der<br />
Wendepunkt kommt, als Friederike dem<br />
begegnet, der ihr bedingungslose Liebe<br />
und einen unveräusserlichen Wert zuspricht:<br />
Jesus Christus. Ein Weg der<br />
Heilung beginnt, auf dem Friederike sogar<br />
anderen helfen kann. Schliesslich gründet<br />
sie das «Agape Haus» in Lübeck, wo<br />
Findelkinder und Menschen in Not ein<br />
neues Zuhause finden.<br />
Die packende Biografie einer starken Frau<br />
der «Generation Kriegskind», die Depression<br />
und Selbstablehnung überwindet,<br />
ihren wahren Wert entdeckt und<br />
heute ein gefragtes Senior-Model ist.<br />
Brunnen-Verlag<br />
ISBN 978-3-7655-3718-9<br />
208 Seiten · ~ CHF 28.90
SERIE<br />
<strong>ERF</strong> MEDIEN MAGAZIN ı 02.<strong>2023</strong><br />
ı 21<br />
Gott ist … die Quelle der Hoffnung<br />
VON REBECCA GISELBRECHT<br />
400 v. Chr. benutzten die Menschen im antiken Rom und<br />
Griechenland Strassenlaternen zur Sicherheit. Es waren<br />
Sklaven, die das Licht tragen und die Lampen löschen,<br />
bewachen und pflegen mussten. Im 5. Jahrhundert verwendeten<br />
die Menschen in Peking Bambusrohre, um Erdgas<br />
aus Vulkanlecks in ihre Gemeinden zu leiten und die Wege<br />
in der Nacht zu beleuchten. Im Mittelalter war die Strassenbeleuchtung<br />
in Europa Sache der Unterschicht. «Link<br />
Boys» trugen Lichtfackeln, um wohlhabenderen Menschen<br />
zu helfen, ihren Weg durch dunkle Strassen zu finden. Im<br />
Jahr 1417 ordnete der Bürgermeister von London an, dass die<br />
Menschen nachts Öllaternen vor ihren Häusern aufstellen<br />
sollten. Später wurden die Strassen mit Ölkerzen, Gaslaternen<br />
und schliesslich mit Elektrizität beleuchtet, heute mit<br />
LED-Lampen.<br />
Warum erzähle ich Ihnen das?<br />
Weil die Geschichte der Strassenlaternen ähnlich ist wie<br />
Gottes Idee von Lichtträgern in unserer Welt – gestern und<br />
heute. Die Sache mit dem Licht ist, wie die Bibel sagt: Wo<br />
Licht ist, kann keine Finsternis sein. Diese Wahrheit fasziniert<br />
mich. Die andere Wahrheit ist, dass es ausser dem<br />
natürlichen Licht der Sonne, vom Mond und den Sternen<br />
noch einen Menschen oder einen brennenden Gegenstand<br />
braucht, um Licht an einen dunklen Ort zu bringen. Stellen<br />
Sie sich eine Höhle vor, in der kein Licht ist. Wenn jemand<br />
nur ein einziges Streichholz anzündet, wird die ganze Höhle<br />
erhellt.<br />
Licht kann man nicht einfangen<br />
Etwas muss das Licht beherbergen. Licht ist etwas, das von<br />
einem Wirt auf einen anderen übertragen werden muss und<br />
dann hat der andere auch Licht. Im Sinne des Planes unseres<br />
Schöpfergottes für die Welt ist ein Lichtträger jemand, der<br />
das Licht und, wie Johannes Calvin treffend sagte, die Gewissheit<br />
der Erlösung in Jesus Christus durch den Heiligen<br />
Geist empfangen hat. Dieser Lichtträger ist dann wie die<br />
Sklaven, die das Licht trugen oder die armen «Link Boys»,<br />
die mit Fackeln vor anderen Menschen her gingen. Die Lichtträger<br />
in Christus sind aber reich im Geist und tragen freiwillig<br />
und gerne das Licht der Wahrheit von Gottes Plan für<br />
alle Menschen überall hin und teilen das Licht der Erlösung<br />
durch unseren Herrn Jesus Christus an andere Menschen<br />
aus. Sie tragen das Licht für andere – bis die anderen selbst<br />
das Licht sehen, empfangen und tragen können. Lichtträger<br />
sind nicht immer Friede, Freude, Eierkuchen – aber das Licht<br />
brennt in ihren Herzen, leuchtet in ihren Augen. Ihre Handlungen<br />
reflektieren das Licht ihres Herzens und strahlen es<br />
in die Welt hinein.<br />
Die Herausforderung, ein Lichtträger zu sein ...<br />
... ähnelt dem Licht in der Geschichte von Strassenlampen.<br />
Schwierigkeiten bestehen darin, das Licht am Leuchten<br />
zu halten. Als Lichtträger, der das Licht der Gewissheit<br />
des Glaubens an Christus trägt, geben wir das Licht immer<br />
weiter, müssen aber auch in der Lage sein, das Licht in uns<br />
selbst stark, klar und hell zu erhalten. Dazu müssen wir<br />
immer wieder zur Quelle zurückgehen. So wie die Alten zum<br />
Vulkan zurückkehrten, um brennbares Gas zu holen, um<br />
Licht zu erzeugen, müssen wir zur Quelle zurückkehren, zu<br />
Gott, um unsere Aufgabe, das Licht zu teilen, fortzusetzen.<br />
Für mich bedeutet das, Zeit mit Gott im Gebet und in der<br />
Meditation zu verbringen. Die Bibel zu lesen, spirituelle<br />
Praktiken auszuüben und in der Gemeinschaft der Lichtträger<br />
zu bleiben, in der Communio Sanctorum, mit Menschen<br />
der Kirche Gemeinschaft zu pflegen, um ihr Licht, ihre Liebe<br />
und Korrektur zu erfahren.<br />
Das Rezept, ein Lichtträger zu sein, ...<br />
... mag so altmodisch klingen wie das Anzünden von Lampen<br />
in den Strassen mit einer Fackel, aber es ist die Wahrheit. In<br />
diesem Quartal habe ich eine Gruppe von Masters Theologiestudenten<br />
in Selbstfürsorge und spiritueller Bildung unterrichtet<br />
und gleichzeitig zu 100 Prozent als Pfarrerin in einer<br />
Landeskirche gearbeitet. Meine Studenten und meine Gemeinde<br />
kommen zu denselben Schlussfolgerungen: Wir werden im<br />
Licht zum Licht und je weiter wir uns vom Licht entfernen,<br />
desto weniger leuchten wir. Gott ist das Licht, das wir im Herzen<br />
durch Glauben empfangen. Es kann lediglich geteilt werden<br />
und wir können nur Lichtträger sein, wenn Gottes Licht<br />
der Wahrheit in uns leuchtet. Die Nähe zur Quelle des Lichts<br />
muss das Zentrum der Existenz eines Lichtträgers sein.<br />
SERIE «GOTT IST ...»<br />
Wie oder wer ist Gott eigentlich? Diese Frage beschäftigt<br />
die Menschen schon lange. In der Bibel werden unterschiedliche<br />
Bilder gebraucht, um Gott zu beschreiben. In einer<br />
Serie teilen Theologinnen und Theologen aus verschiedenen<br />
Denominationen ihre Vorstellungen, wie Gott ist.<br />
xxxxxxx<br />
USER ZUR PERSON<br />
Rebecca Giselbrecht ist Pfarrerin in der<br />
evangelischen Kirche Frauenfeld, Prof.<br />
für Kirchengeschichte und Spiritualität<br />
am Fuller Theological Seminary. Sie hat<br />
fünf erwachsene Kinder und ihr Herz<br />
schlägt für die Missio Dei und Menschen.
22 ı<br />
RADIO LIFE CHANNEL<br />
SCHWERPUNKTTHEMA<br />
MUT MACHEN<br />
ALLE BEITRÄGE SIND ONLINE ABRUFBAR.<br />
erf-medien.ch/mutmacher<br />
In diesen Wochen rücken wir Menschen in den<br />
Fokus, die anderen Menschen Mut machen. Sie tun<br />
dies auf ganz unterschiedliche Art und Weise. Manche<br />
engagieren sich hauptberuflich für Menschen<br />
auf der Schattenseite des Lebens, andere ermutigen<br />
durch ihren eigenen Lebensstil – und wieder andere<br />
sind im Kleinen wichtige Mutmacher und Mutmacherinnen<br />
in ihrem persönlichen Umfeld. Wir lassen<br />
uns inspirieren von ihren Geschichten und machen<br />
uns Gedanken, wie wir selbst anderen Menschen<br />
Mut machen können.<br />
link.erf-medien.ch/nXKBqy<br />
LEBENSTIPP |<br />
REALISTISCHER<br />
OPTIMISMUS<br />
Zwischen blauäugigem und realistischem Optimismus gibt es einen Unterschied,<br />
welchen uns Resilienztrainer Philipp Rüsch erklärt. Beim realistischen<br />
Optimismus nehmen wir die Realität wahr und sehen zwar die Herausforderung,<br />
haben aber auch eine Hoffnung. Er verweist dabei auf Viktor Frankl, der<br />
mehrere Jahre in Konzentrationslagern verbrachte.<br />
BEITRAG |<br />
ZWEI GESCHICHTEN<br />
link.erf-medien.ch/2p8Mi3<br />
VON HOFFNUNGSHELDEN<br />
Das <strong>Magazin</strong> «go – take the lead» zeichnet in Frankfurt fünf Schweizer und<br />
fünf Deutsche mit dem «Heroes of Hope Award» aus. Der Preis geht an Menschen,<br />
welche Hoffnung in die Welt bringen. Zwei der zehn Preisträger sind<br />
Miriam Bernales-Kühni und David Keller, welche uns Stephan Lehmann-<br />
Maldonado (Co-Chefredaktor «go – take the lead») vorstellt.<br />
link.erf-medien.ch/jFYSUW<br />
SONNTAGSPREDIGT |<br />
VON GOTT GESEGNET<br />
Viel Arbeit liegt vor uns. Es gibt so viel<br />
zu tun: in unserer Familie, unserer<br />
Kirche, unserem Beruf und an unserem<br />
Wohnort. Die Herausforderungen sind<br />
nicht weniger geworden. Burn-out ist<br />
die eine Möglichkeit, Gott kennt eine<br />
andere: Segen. Wir brauchen nicht alles<br />
aus eigener Kraft zu bewältigen – er<br />
schenkt uns seine Kraft. Diese befreiende<br />
Botschaft gibt uns Pastor Ivano<br />
Lai weiter. Und damit ermutigt er uns,<br />
tief durchzuatmen, Kraft zu tanken<br />
und erst dann aus voller Überzeugung<br />
auch anderen Gutes<br />
zu tun.
RADIO LIFE CHANNEL<br />
<strong>ERF</strong> MEDIEN MAGAZIN ı 02.<strong>2023</strong> ı 23<br />
link.erf-medien.ch/mE5cCM<br />
TALK |<br />
JOHANNES HARTL –<br />
ÖKOLOGIE DES HERZENS<br />
Der Philosoph und Theologe Johannes Hartl ergründet die Ursachen für den<br />
weit verbreiteten Zukunftspessimismus. Mit der «Eden Culture» entwirft er<br />
eine «Ökologie des Herzens». In den drei Prinzipien Verbundenheit, Sinnorientierung<br />
und unverzweckte Schönheit erkennt Hartl die Nährstoffe unseres<br />
Lebens. Präsentiert werden Lösungsansätze, welche die Menschheit für eine<br />
hoffnungsvolle Zukunft benötigt: «Wir Menschen brauchen zum Leben mehr<br />
als saubere Luft und Trinkwasser allein. Wenn wir zwar den Planeten retten,<br />
uns aber nicht um unsere Herzen kümmern, dann sterben wir auch aus.»<br />
TALK |<br />
ZUKUNFTSFORSCHER<br />
ANDREAS KRAFFT ÜBER<br />
link.erf-medien.ch/iym7A9<br />
HOFFNUNG UND SEHNSUCHT<br />
Der Ökonom, Psychologe und Unternehmer Andreas Krafft leitet die internationale<br />
Studie Hoffnungsbarometer. Wir fragen ihn: Was stärkt Menschen in<br />
Krisen? Wer blickt zuversichtlich in die Zukunft? Ist Hoffnung lernbar? «Bitte<br />
verwechseln Sie Hoffnung nicht mit Optimismus», sagt Dr. Andreas Krafft,<br />
Dozent der Universität St. Gallen HSG. «Optimismus kann gefährlich sein,<br />
wenn man die Risiken kleinredet. Wer hofft, schaut den Problemen ins Auge,<br />
bleibt aber zuversichtlich.» Hoffnung sei eine Grundhaltung, in Krisen nicht<br />
zu kapitulieren, sondern dagegen anzukämpfen.<br />
QR-CODES<br />
Die Sendungen und Beiträge auf dieser Doppelseite<br />
können Sie ganz einfach via QR-Code aufrufen:<br />
Fokussieren Sie die Kamera Ihres Handys auf den Code,<br />
danach lässt sich die Website auf einen Klick öffnen.<br />
Alternativ sind Direktlinks zum Eintippen angegeben.<br />
link.erf-medien.ch/fQNxUW<br />
BEITRAG |<br />
THOMAS KELLENBERGER –<br />
HOFFNUNGSTRÄGER FÜR DIE WELT<br />
Zurzeit marschiert Kellenberger 15 000<br />
Kilometer vom Berner Oberland in seine<br />
zweite Heimat die Philippinen. Damit<br />
will er auf sein Hilfswerk hinweisen und<br />
Spenden für ein bestehendes und ein<br />
neues Kinderdorf sammeln. Die positiven<br />
Begegnungen zeigen ihm dabei, dass<br />
die Welt gar nicht so schlecht<br />
ist. «99 % der Menschen<br />
meinen es gut mit einem.»<br />
link.erf-medien.ch/CDRNRS<br />
US EM LÄBE |<br />
WORTE RICHTUNG<br />
HIMMEL SCHICKEN<br />
Kinder sind direkt und frei – auch wenn<br />
sie mit Gott reden. Ich kann so viel<br />
lernen von ihrer Einfachheit und ihrem<br />
Glauben. Die Probleme sind meist<br />
nicht weggepustet durch ein Gebet.<br />
Und trotzdem will ich nicht aufhören<br />
zu beten. Das heisst, noch immer<br />
Wünsche zu haben für diese Welt; der<br />
Gleichgültigkeit nicht das Feld<br />
zu überlassen, sondern meine<br />
Hoffnung in Worte zu packen.
8<br />
24<br />
15<br />
29<br />
19. Januar 2022<br />
24<br />
3.2022<br />
IDE A S C H W E I Z .CH<br />
34.2021<br />
25. August 2021<br />
IDE A S C H W E I Z .CH<br />
Wie gelingt Führung?<br />
6. Oktober 2021<br />
Was Führungspersonen am meisten brauchen<br />
40.2021<br />
IDE A S C H W E I Z .CH<br />
Theologie<br />
Corona-Verirrungen<br />
mit der Bibel<br />
Porträt<br />
Rägi Schink: „Ich so lte<br />
eigentlich längs tot sein“<br />
Verfolgung<br />
Weltweite Christenverfolgung<br />
im Überblick<br />
Manager sattelt um<br />
Warum Roberto Battistini von der Luxusbranche<br />
ins Christuszentrum wechselt<br />
Verfolgung<br />
Demo in Bern: „Wir dürfen<br />
nicht länger schweigen!“<br />
4<br />
Medizin & Spiritualität<br />
Den Glauben als Ressource<br />
in der Therapie nutzen<br />
7<br />
Afghanistan<br />
Was Christen im Westen<br />
jetz tun können<br />
24<br />
„Der Glaube schenkt<br />
mir Ruhe und Kraft“<br />
Die Innerrhoder Gesundheitsdirektorin Monika Rüegg Bless<br />
über die Appenzeller, die Pandemie und Gott<br />
Kirche & A lianz<br />
Kirchenratspräsident<br />
kritisiert A lianzsektion<br />
7<br />
Migration & Kirche<br />
Ein gründlicher Blick<br />
auf die Migrationskirchen<br />
16<br />
Gese lschaft & Corona<br />
Ist „Corona-Angst“<br />
die neue Volkskrankheit?<br />
▶ Interviews ▶ Hintergrund ▶ Portraits<br />
IDEA berichtet Woche für Woche darüber, wie Gott mit<br />
Menschen, Methoden und Gemeinden in der Schweiz<br />
wirkt. Sie finden bei uns:<br />
▶ Interviews mit bekannten Persönlichkeiten zu<br />
Glaubensfragen<br />
▶ Würzige Kolumnen über grosse und kleine<br />
Besonderheiten des Alltags<br />
▶ Vertiefte Analysen zur geistlichen Entwicklung<br />
in der Schweiz<br />
▶ Berichte über innovative Projekte und<br />
Veranstaltungen<br />
▶ Ungewöhnliche Porträts über gewöhnliche Menschen<br />
▶ Kontroverse Gespräche zu gesellschaftlichen<br />
Brennpunkten<br />
▶ Biblische Orientierung für Alltag und Sonntag<br />
IDEA ist Informativ. Bewegend. Christlich.<br />
Mehr Informationen zum Wochenmagazin IDEA:<br />
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FINANZEN <strong>ERF</strong> MEDIEN MAGAZIN ı 02.<strong>2023</strong> ı 25<br />
SPENDENZIEL NICHT ERREICHT<br />
Dankbar und herausgefordert<br />
VON SIMON LEEMANN<br />
Für <strong>ERF</strong> <strong>Medien</strong> geht ein angespanntes Spendenjahr zu Ende. Mit viel Hoffnung und Glauben sind wir in<br />
das Jahr gestartet. Leider wurde das Ende der Corona-Pandemie fast nahtlos vom Krieg in der Ukraine<br />
abgelöst. Das Leid, das der dortigen Bevölkerung widerfährt, ist zwar nicht zu vergleichen mit dem<br />
Einfluss, den der Krieg bei uns in der Schweiz hat. Und trotzdem: Die Unsicherheiten, die das Jahr 2022<br />
prägten, hatten auch einen Einfluss auf die Spenden an <strong>ERF</strong> <strong>Medien</strong> und viele andere Spendenwerke.<br />
Gegenüber dem Spendenbudget 2022 fehlen Ende Jahr<br />
CHF 349 000.- Spenden. Das sind bei einem Jahresbudget<br />
von CHF 5,4 Millionen Spenden rund 6.5%. Gott sei Dank<br />
gibt es auch einige Lichtblicke im Finanzjahr 2022. Ein Beispiel:<br />
200 000 Franken aus Erbschaften haben <strong>ERF</strong> <strong>Medien</strong><br />
mehr erhalten als budgetiert. Natürlich wäre es schön, wenn<br />
mit solchen Erbschaftsgeschenken etwas ganz Besonderes<br />
«bezahlt» werden könnte, wie beispielsweise eine Werbekampagne<br />
für unsere <strong>Medien</strong>produkte, damit noch mehr<br />
Menschen von Gott erfahren. Nun ebnen uns diese Erbschaften<br />
den Weg in die nahe Zukunft und bekommen so einen<br />
enormen Wert. Sie werden das grosse Defizit in der Jahresrechnung<br />
abschwächen. Dieser Händedruck Gottes hilft uns,<br />
das Jahr <strong>2023</strong> ohne sofortigen Angebots-Abbau<br />
starten zu können. Kleinere Sparmassnahmen werden sicher<br />
umgesetzt, jedoch so, dass unsere Angebotspalette beibehalten<br />
werden kann. Auch der geplante Umbau der in die Jahre<br />
gekommenen Büroräumlichkeiten von <strong>ERF</strong> <strong>Medien</strong> kann<br />
in diesem Jahr gestartet werden, da ein Anteil der Kosten<br />
bereits mit Sonderspenden gedeckt sind respektive spezielle<br />
Umbau-Zusagen gemacht wurden. Darum darf dieser mutige<br />
und wichtige Schritt gewagt werden.<br />
Wichtig ist nun, dass sich die Spendeneingänge in den<br />
ersten Monaten des Jahres <strong>2023</strong> positiv entwickeln. Herzlichen<br />
Dank jeder einzelnen Person der 11 100 Menschen,<br />
die uns unterstützt hat und <strong>ERF</strong> <strong>Medien</strong> auch im Jahr <strong>2023</strong><br />
ermöglicht, von Gott zu berichten und ihn in unserem Land<br />
bekannt zu machen!<br />
5<br />
SPENDENINFORMATION<br />
<strong>ERF</strong> <strong>Medien</strong> berichten über die Liebe Gottes zu allen Menschen.<br />
Wir geben hoffnungsvolle Impulse für Lebens-, Sinn- und Glaubensfragen.<br />
Das ist nur möglich dank der ideellen und finanziellen<br />
Unterstützung vieler Menschen. Jede Spende<br />
zählt. Ihre Spende zählt! Herzlichen Dank.<br />
LOCATION erf-medien.ch/spenden<br />
SPENDENZIEL 2022<br />
5,42 MILLIONEN CHF<br />
Fehlende Spenden<br />
bis Ende Jahr<br />
CHF 349 344<br />
Eingegangene Spenden<br />
bis Ende Dezember<br />
CHF 5 070 656<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1
26 ı RADIO – PROGRAMM UND EMPFANG<br />
RADIO LIFE CHANNEL<br />
RADIO <strong>ERF</strong> PLUS<br />
POSITIVE MUSIK. TIEFGRÜNDIGE TALKS.<br />
NEWS AUS KIRCHE UND GESELLSCHAFT.<br />
Radio Life Channel ist das erste christliche Radio der<br />
Schweiz und sendet rund um die Uhr. Das Programm<br />
bietet sympathische Begleitung durch den Tag und<br />
fundierte Antworten auf Glaubens- und Lebensfragen.<br />
<strong>ERF</strong> PLUS – DAS CHRISTLICHE 24-STUNDEN-<br />
RADIOPROGRAMM MIT TIEFGANG.<br />
Radio <strong>ERF</strong> Plus bietet herausfordernde und inspirierende<br />
Impulse zum Leben mit Gott. <strong>ERF</strong> Plus<br />
wird durch <strong>ERF</strong> Deutschland produziert und<br />
hierzulande von <strong>ERF</strong> <strong>Medien</strong> Schweiz verbreitet.<br />
PROGRAMM<br />
bis 05 Life Channel «Music Nonstop»<br />
06 – 11 Life Channel «Der Morgen» (Mo – Fr)<br />
10 – 11 Life Channel «Sonntagspredigt» (So)<br />
12 Life Channel «Info am Mittag» (Mo – Fr)<br />
13 - 16 Life Channel «Music Nonstop»<br />
16 - 17 Life Channel «Vorabend» (Mo – Fr)<br />
17 / 18 Life Channel «Info am Abend» (Mo – Fr)<br />
20 – 21 Life Channel «Talk» (Mo – Sa)<br />
20 – 21 Life Channel «Sonntagspredigt» (So)<br />
ab 21 Life Channel «Music Nonstop»<br />
24 Life Channel «Sonntagspredigt» (So)<br />
Detaillierte Informationen auf<br />
lifechannel.ch/programm<br />
PROGRAMM<br />
05.45 Bibel heute<br />
06 Aufgeweckt<br />
10 Musik und mehr (Mo - Fr)<br />
10 <strong>ERF</strong> Gottesdienst (So)<br />
11 Durch die Bibel (Mo - Sa)<br />
15 Lesezeichen<br />
19 Bibel heute<br />
19.30 Lesezeichen (So - Fr)<br />
20 <strong>ERF</strong> Plus – WortGut (Di - Sa)<br />
21 Durch die Bibel (Mo - Fr)<br />
21.30 Lesezeichen (So - Fr)<br />
22 <strong>ERF</strong> Gottesdienst (So)<br />
Detaillierte Informationen auf<br />
radio-erf-plus.ch/programm<br />
NEWSLETTER<br />
Immer auf dem Laufenden<br />
mit dem wöchentlichen<br />
Themen-Newsletter oder dem<br />
monatlichen Musik-Newsletter:<br />
lifechannel.ch/newsletter<br />
MOBILE-A RADIO<br />
PROGRAMM<br />
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Kostenlos das monatliche<br />
Programm von <strong>ERF</strong> Plus als<br />
PDF-Dokument herunterladen<br />
oder monatlich gedruckt per Post<br />
bzw. als E-Mail abonnieren:<br />
radio-erf-plus.ch/programm<br />
EMPFANG<br />
EMPFANG<br />
So empfangen Sie Radio Life Channel<br />
- DAB+ fast in der ganzen Deutschschweiz<br />
- Kabel Frequenz abhängig vom Wohnort<br />
- Internet lifechannel.ch<br />
- Apps Radioplayer, Spotify, TuneIn etc.<br />
So empfangen Sie Radio <strong>ERF</strong> Plus<br />
- DAB+ fast in der ganzen Deutschschweiz<br />
- Kabel Frequenz abhängig vom Wohnort<br />
- Internet radio-erf-plus.ch<br />
- App <strong>ERF</strong> Plus App für iOS und Android<br />
PROGRAMMÄNDERUNGEN VORBEHALTEN<br />
Das aktuelle Programm finden Sie unter lifechannel.ch/programm bzw. radio-erf-plus.ch/programm
PORTRÄT<br />
<strong>ERF</strong> MEDIEN MAGAZIN ı 02.<strong>2023</strong> ı 27<br />
JUNGER START-UP-UNTERNEHMER ÜBER<br />
DEN GENERATIONENBEDINGTEN DIGITAL-GRABEN<br />
Paul von Preussen –<br />
digitaler Senkrechtstarter<br />
VON JAN LOBSIGER<br />
Wer mit dem Zug reist, kann unseren digitalisierten Alltag<br />
beobachten: Die Smartphones vereinen Zeitung, Billettautomaten<br />
und Portemonnaie in einem kleinen Gerät.<br />
iPhones und Co. scheinen unser Lebensmittelpunkt zu sein,<br />
die schwer aus unserer Zeit wegzudenken sind. Stimmt das?<br />
«Ich bin der festen Überzeugung, dass die menschliche<br />
Begegnung, face-to-face, durch nichts zu ersetzen ist»,<br />
sagt Paul von Preussen, der sich in der digitalen Welt auskennt<br />
und sich sogar heimisch fühlt.<br />
Paul von Preussen wirkt wie der junge Bankberater der örtlichen<br />
Filiale, der seriös, freundlich und mit einem Lächeln<br />
auf den Lippen die Banknoten auszählt. Das Bild ist nicht<br />
weit hergeholt: Paul von Preussen arbeitete im Verlauf<br />
seiner noch jungen Laufbahn in der Business-Welt unter<br />
anderem neun Jahre lang bei der Commerzbank, einer der<br />
grössten Banken Deutschlands. Dort bestieg er die Karriereleiter<br />
vom klassischen Banker am Schalter bis in die<br />
Vorstandsetage, wo er als Assistent einer Topmanagerin<br />
arbeitete.<br />
Vom Bankangestellten zum Start-Up-Unternehmer<br />
Während seiner Zeit bei der Commerzbank entdeckte der<br />
27-Jährige eine potenzielle Geschäftsidee: «Ich beobachtete<br />
bei der Einführung digitaler Programme, dass diese<br />
am Umgang der Mitarbeiter scheiterten. Es gab Vorbehalte<br />
und Ängste.» Etwa die Sorge um den Wegfall des eigenen<br />
Jobs oder die Frage nach dem «Warum». Paul von Preussen<br />
stellte fest, dass es an der Einstellung der Menschen gegenüber<br />
digitalen Themen lag, dass daran digitale Innovation<br />
scheiterte. Das brachte ihn auf eine Idee.<br />
Umgekehrtes Mentoring: Jung berät Alt<br />
Paul von Preussen sagt, dass die jüngeren Generationen, wie<br />
FILM<br />
TV-TIPP<br />
FENSTER ZUM SONNTAG-TALK<br />
Prinz von Preussen und die digitale Zukunft<br />
Sa, 28. Januar<br />
So, 29. Januar<br />
16.40 Uhr<br />
18.30 Uhr<br />
08.25 Uhr<br />
17.45 Uhr<br />
(Änderungen vorbehalten)<br />
ALS KAISERLICHER NACHFAHRE IST SICH PAUL VON PREUSSEN<br />
SEINER WURZELN BEWUSST, OHNE DABEI DEN BEZUG ZUR REALITÄT<br />
ZU VERLIEREN.<br />
etwa die Generationen Y und Z, keine Probleme in der digitalen<br />
Welt kennen. Sie sind sogenannte «Digital Natives»,<br />
digitale Ur-Einwohner, die mit der digitalisierten Welt aufgewachsen<br />
sind. Das Start-Up «Digital8» unterhält deshalb<br />
ein Netzwerk bestehend aus jungen Menschen im Alter von<br />
16 bis 30 Jahren. Ist also digitale Unterstützung nötig, berät<br />
jemand aus dem Netzwerk die Kundschaft. Diese reicht von<br />
der Katholischen Kirche bis zu grossen deutschen Automobilherstellern.<br />
Dass Paul von Preussens Erfolg mit seinem<br />
kaiserlichen Namen zu tun hat, verneint er smart.<br />
Bodenständiger Prinz<br />
Denn gäbe es das Amt des Deutschen Kaisers noch, wäre<br />
Paul von Preussen ein Anwärter auf die Thronfolge. Er ist<br />
der Urururenkel des letzten Deutschen Kaisers und Königs<br />
von Preussen Wilhelm II., der von 1888 bis 1918 regierte<br />
und 1941 verstarb. Doch mit dieser Historie prahlt Paul von<br />
Preussen nicht, auch wenn er deshalb schon den ehemaligen<br />
Bundespräsidenten Deutschlands und den König Spaniens<br />
treffen konnte. «Ich wuchs 99 Prozent normal und 1 Prozent<br />
speziell auf.» Er definiert sich über etwas anderes: «Ich<br />
bin ein Familienmensch, jemand, der sich generell gerne<br />
mit Menschen umgibt, und ich bin ein gläubiger Mensch.<br />
Das gibt mir Halt und Orientierung.» Diese Werte helfen<br />
ihm auch in der schnelllebigen digitalen und technischen<br />
Welt. «Am Ende ist Digitalisierung ja für die Menschen da<br />
und nicht umgekehrt.» Tönt freundlich. Freundlich, wie der<br />
junge Bankberater auf der Filiale – wenn es dann die Filiale<br />
im Dorf nebst dem digitalen Online-Banking noch gibt.
28 ı<br />
FENSTER ZUM SONNTAG<br />
SA, 4. FEBRUAR | 16.40 UHR<br />
SA, 4. FEBRUAR | 18.30 UHR<br />
SO, 5. FEBRUAR | 09.25 UHR *<br />
SO, 5. FEBRUAR | 17.45 UHR<br />
SA, 11. FEBRUAR | 16.40 UHR<br />
SA, 11. FEBRUAR | 18.30 UHR<br />
SO, 12. FEBRUAR | 08.55 UHR *<br />
SO, 12. FEBRUAR | 17.45 UHR<br />
MAGAZIN MIT ALINE BAUMANN |<br />
IM SEXTEN HIMMEL<br />
In unserer Gesellschaft ist vieles sexuell aufgeladen. Man<br />
sollte möglichst sexy sein und möglichst oft Sex haben.<br />
Doch sind wir seit der sexuellen Revolution heute glücklicher<br />
mit unserem Sexleben?<br />
TALK MIT RUEDI JOSURAN |<br />
GIPFELGESPRÄCH MIT GLETSCHERTECHNIKER<br />
Raphael Moser beobachtet und misst den Gletscherschwund<br />
als ETH-Techniker. Der Bergführer erlebt die<br />
Auswirkungen auch beim Klettern, als er beinahe von<br />
einer Nassschneelawine erfasst wird.<br />
Wir sind sexuell freizügiger denn je. Wechselnde Lebenspartner<br />
versprechen immerzu heissen Sex, Pornokonsum<br />
ist zum Alltag vieler geworden und dient oft als<br />
Massstab für gute Sexualität. Doch bei genauerem Hinschauen<br />
scheint es, als hätten diese Entwicklungen nicht<br />
mehr Freiheit gebracht, sondern eher das Gegenteil. Viele<br />
Paare stehen unter Druck und Zwang. Was aber ist guter<br />
Sex und wie lebe ich eine erfüllte Partnerschaft?<br />
Wenn Raphael Moser am Boden ist, geht er in die Höhe. So<br />
wird er zum Kletterer, als seine erste Ehe in die Brüche<br />
geht. Nach einer Sinnkrise wird er Bergführer. Heute<br />
klettert er auch für die ETH Zürich und beobachtet mit den<br />
Glaziologen den Gletscherschwund. Als Techniker ist er<br />
für die Messungen des Schmelzwassers mitverantwortlich.<br />
Dass dieses zunimmt, macht ihn betroffen. Und hätte ihn<br />
beinahe das Leben gekostet.<br />
ZUM THEMA<br />
TALK MIT RUEDI JOSURAN |<br />
DEM TERROR ENTFLOHEN<br />
Florida Zimmermann kennt den Terror, der das Leben<br />
manchmal sein kann. Sie sieht kriegerische Gewalt im<br />
Libanon und muss als Kind und erwachsene Frau Ängste<br />
und Schrecken in ihrem Kopf aushalten.<br />
DIESE SENDUNG IST<br />
ONLINE ABRUFBAR.<br />
link.fzs-talk.ch/TD59ys<br />
Heimatlose Kindheit. Vater unbekannt. Halt geben eine<br />
kriegerische Miliz-Gruppierung und der Islam. Dann der<br />
Weg in die Schweiz. Schwierigkeiten bleiben: Identitätssuche,<br />
Angstzustände, ständige Todessehnsüchte. Wie ist es<br />
möglich, dass die Ehefrau und Mutter heute über sinnerfülltes<br />
Leben sprechen und anderen Perspektiven geben<br />
kann? - Florida sagt: «Einen Durchbruch schafft man nur,<br />
wenn man die Hoffnung nicht aufgibt.»<br />
PROGRAMMÄNDERUNGEN VORBEHALTEN.<br />
Wir danken für Ihr Verständnis. Informationen zu allen Sendungen finden Sie unter fensterzumsonntag-talk.ch.
FENSTER ZUM SONNTAG<br />
<strong>ERF</strong> MEDIEN MAGAZIN ı 02.<strong>2023</strong> ı 29<br />
DIE<br />
SENDUNGEN<br />
SA, 18. FEBRUAR | 16.40 UHR<br />
SA, 18. FEBRUAR | 18.30 UHR<br />
SO, 19. FEBRUAR | 09.05 UHR *<br />
SO, 19. FEBRUAR | 17.45 UHR<br />
SA, 25. FEBRUAR | 16.40 UHR<br />
SA, 25. FEBRUAR | 18.05 UHR<br />
SO, 26. FEBRUAR | 09.20 UHR *<br />
SO, 26. FEBRUAR | 17.45 UHR<br />
SIND KURZ NACH<br />
DER AUSSTRAHLUNG<br />
ONLINE ABRUFBAR<br />
fensterzumsonntagtalk.ch<br />
MAGAZIN MIT ALINE BAUMANN |<br />
DAS ZERBRECHLICHE ICH<br />
Der Mensch ist zerbrechlich – äusserliche oder innerliche<br />
Veränderungen können uns aus der Bahn werfen und uns<br />
körperlich wie auch seelisch schaden.<br />
Schicksalsschläge können schmerzhaft sein und auf die<br />
Psyche schlagen. Der Gemüts- und Gesundheitszustand ist<br />
von den Folgen betroffen. Das Spiegelbild zeigt, wie sich<br />
Haare und Haut am eigenen Körper verändern, zum<br />
Beispiel infolge einer Krankheit. Aber wie können wir mit<br />
diesen Veränderungen umgehen? Und wie gelingt es,<br />
sich trotz Umständen stark und nicht zerbrechlich<br />
zu fühlen?<br />
TALK MIT RUEDI JOSURAN |<br />
VON SCHICKSALSSCHLAG ZU SCHICKSALSSCHLAG<br />
Neben den alltäglichen Herausforderungen in Familie<br />
und Beruf mussten sich Caroline und André Gafner schon<br />
zahlreichen Schicksalsschlägen stellen. – Wie viel kann<br />
eine Familie ertragen, ohne daran zu zerbrechen?<br />
Kurz nach ihrer Wirbelsäulenoperation hat Caroline eine<br />
doppelte Lungenembolie und stirbt beinahe. Ein paar<br />
Monate nach seiner Magen-Bypass-Operation läuft André<br />
tagelang mit einem geplatzten Blinddarm rum und<br />
schrammt knapp am Tod vorbei. Der Chirurg sagt nach der<br />
Notoperation: «Ich habe in meiner ganzen Karriere noch<br />
nie so etwas gesehen.» — Momentaufnahmen aus dem<br />
Leben des Ehepaars Gafner.<br />
TALK MIT RUEDI JOSURAN |<br />
DIE SPITALSEELSORGERIN<br />
Während die Ärzte vor allem für das körperliche Wohlbefinden<br />
der Patientinnen und Patienten sorgen, hat<br />
Spitalseelsorgerin Mirjam Leuzinger Zeit, sich um die<br />
innere Welt der Menschen im Spital zu kümmern.<br />
DIESE SENDUNG IST<br />
ONLINE ABRUFBAR.<br />
link.fzs-talk.ch/rMpIzG<br />
Ob Krankheit, Notfall, Sterbebegleitung: Mirjam Leuzinger<br />
kümmert sich um alle Patientinnen und Patienten:<br />
«Ich bin da, gebe meinem Gegenüber Raum, versuche<br />
zu trösten. Ich bete oder singe – auch auf der Intensivstation.»<br />
Als Thomas Meister mit einem Gehirntumor<br />
im Spital liegt, begleitet Mirjam Leuzinger nicht nur ihn,<br />
sondern auch seine Frau Marion. Auch nach dem Tod<br />
ihres Mannes kann Marion Meister weiterhin auf die<br />
Unterstützung der Spitalseelsorgerin zählen.<br />
Die TV-Reihe FENSTER ZUM SONNTAG wird gemeinsam von Alphavision (<strong>Magazin</strong>) und <strong>ERF</strong> <strong>Medien</strong> (Talk) produziert.<br />
*Aufgrund aktueller Sendungen können sich Anfangszeiten auf SRF zwei kurzfristig verschieben. Allfällige Änderungen finden Sie in der Tagespresse, im Teletext oder im Internet.
<strong>ERF</strong> MEDIEN INSIDE<br />
<strong>ERF</strong> MEDIEN BAUEN UM<br />
Fit für die Zukunft<br />
VON HANSPETER HUGENTOBLER<br />
<strong>ERF</strong> <strong>Medien</strong> Schweiz berichten seit bald<br />
50 Jahren über Gott und die Welt – in einer<br />
<strong>Medien</strong>welt, die sich rasant verändert. Das neue<br />
multimediale Arbeiten bedingt neue Abläufe,<br />
Strukturen und Zusammenarbeitsformen.<br />
Nachdem in den letzten Jahren Leitbild und Strategie erneuert,<br />
multimediales Arbeiten eingeführt, organisatorische<br />
Anpassungen vorgenommen und eine publizistische<br />
Leitung eingesetzt wurden, soll nun auch die Infrastruktur<br />
dem neuen Arbeiten dienen. Das Einzelbüro-Konzept aus<br />
dem Jahr 1992 (für damals 20 Mitarbeitende) soll zu einer<br />
zeitgemässen Bürolandschaft umgebaut werden, die die<br />
Arbeit des multimedial arbeitenden Teams von 45 festen<br />
und 25 freien Mitarbeitenden unterstützt, die Flexibilität<br />
für schnelle Anpassungen von Aufgaben und Arbeitsweisen<br />
erhöht und eine innovative, bereichsübergreifende und<br />
teamorientierte Arbeitskultur fördert.<br />
Mit dem Umbau im fünfzigsten Jubiläumsjahr von <strong>ERF</strong><br />
<strong>Medien</strong> Schweiz wollen wir sicherstellen, dass wir auch<br />
in Zukunft das Evangelium von Jesus Christus in einer<br />
multimedialen Welt effektiv und effizient kommunizieren<br />
können. Aber das können wir nicht alleine tun. Nur<br />
gemeinsam können wir in diese neue <strong>Medien</strong>zeit gehen<br />
und zusammen die Botschaft der alles verändernden Liebe<br />
Gottes in der <strong>Medien</strong>landschaft Schweiz verbreiten.<br />
Herzlichen Dank!<br />
Im vergangenen Jahr haben viele Unterstützerinnen und<br />
Unterstützer mit einer zusätzlichen Umbauspende in die<br />
Zukunft und Vision von <strong>ERF</strong> <strong>Medien</strong> investiert. Wir danken<br />
herzlich für jede Spende, die bis heute eingegangen ist. Das<br />
ist gewaltig! Die breite Unterstützung lässt uns zuversichtlich<br />
starten, auch wenn uns immer noch rund 650 000<br />
Franken für den Umbau fehlen.<br />
Wir sind weiterhin auf Ihre Unterstützung angewiesen<br />
und danken herzlich für Ihre zusätzliche Umbauspende!<br />
MÖCHTEN SIE UNS FINANZIELL UNTERSTÜTZEN?<br />
<strong>ERF</strong>-MEDIEN.CH/<br />
DIREKT<br />
UMBAU<br />
VIA TWINT<br />
SPENDEN<br />
Haben Sie Fragen zum Umbauprojekt von <strong>ERF</strong> <strong>Medien</strong>?<br />
Mehr Informationen zum Umbauprojekt erhalten Sie unter<br />
erf-medien.ch/umbau – gerne halten wir Sie hier jederzeit<br />
auf dem Laufenden.
KOLUMNE<br />
<strong>ERF</strong> MEDIEN MAGAZIN<br />
ı ı 31<br />
02.<strong>2023</strong><br />
Kolumne von Michelle Boss<br />
Es braucht kein Heldentum, um anderen Mut zu machen<br />
Als <strong>Medien</strong>haus berichten wir oft<br />
über eindrückliche Geschichten.<br />
Über Menschen, die grosse Schwierigkeiten<br />
überwunden haben und<br />
nicht an ihrem schweren Schicksal<br />
zerbrachen. Oder Menschen, die ihr<br />
Glaube dazu motiviert hat, Hilfsangebote<br />
für Benachteiligte auf die<br />
Beine zu stellen.<br />
Mit dem, was sie tun, machen sie<br />
vielen Menschen ganz unmittelbar<br />
Mut. Manchmal beschleicht uns als<br />
Redaktion aber das Gefühl, dass<br />
eine zu grosse Häufung solch eindrücklicher<br />
Geschichten auch das<br />
Gegenteil auslösen kann. Zu sehen,<br />
was andere Grosses leisten, kann<br />
auch entmutigen. Weil es uns «gewöhnliche<br />
Menschen» daneben<br />
klein und unwichtig aussehen lässt.<br />
Männer und Frauen, die ihr Leben<br />
Wir alle können anderen<br />
Menschen Mut machen.<br />
Indem wir sie und ihre<br />
Bedürfnisse sehen. Uns<br />
Zeit für sie nehmen.<br />
Sinn. Die aufmunternde Nachricht<br />
einer Freundin, die sich<br />
erinnerte, dass ich mich in einer<br />
schwierigen Situation befand. Das<br />
Kompliment einer Mitarbeiterin in<br />
einem Moment, in dem ich mich<br />
höchst unzureichend fühlte. Oder<br />
das konkrete Hilfsangebot, wenn<br />
meine Aufgaben im Job oder in<br />
der Familie mir über den Kopf zu<br />
wachsen drohten.<br />
Kürzlich wurde einer meiner<br />
Töchter operativ der Blinddarm<br />
entfernt. Wir verbachten viele<br />
Stunden in einer überfüllten<br />
Notaufnahme und warteten<br />
erst auf Untersuchungen,<br />
danach auf die Operation.<br />
Diese schob sich Stunde um<br />
Stunde nach hinten, weil ein<br />
Notfall nach dem anderen da-<br />
ganz in den Dienst Benachteiligter stellen, machen mir zwischenkam. Das Personal war sichtlich am Anschlag.<br />
Eindruck. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich selbst Mitten in der Nacht wurde meine Tochter schliesslich<br />
zu einem ähnlichen Leben in der Lage wäre. Wenn eine operiert. Sie durfte ihr Kuscheltier, einen Walfisch aus<br />
Mutmacherin zu sein bedeutet, in ihre Fussstapfen zu Plüsch, mit in den Operationssaal nehmen.<br />
treten, dann brauche ich mich gar nicht erst zu bemühen.<br />
verlegt wurde, bemerkte ich, dass die Anästhesistinnen<br />
Als sie nach der Operation zurück ins Spitalzimmer<br />
Aus vielen Begegnungen mit grossartigen Mutmachern<br />
und Mutmacherinnen weiss ich allerdings, dass ihm an einer Flosse einen Zugang gelegt. Diese kleine<br />
sich auch des Wals angenommen hatten: Sie hatten<br />
sie von dieser Sichtweise entsetzt wären. Sie wollen auf Geste rührte mich sehr. Trotz all des Stresses hatte<br />
keinen Fall andere Menschen durch ihr Vorbild einschüchtern.<br />
Vielmehr haben sie einfach den Platz ein-<br />
Angst zu nehmen. Für mich und meine Tochter ist diese<br />
sich jemand die Zeit genommen, um meinem Kind die<br />
genommen, den sie als den für sie richtigen erkannten. Person definitiv zum Mutmacher geworden!<br />
Ich denke, wir dürfen durchaus von ihnen beeindruckt Wir alle können anderen Menschen Mut machen.<br />
sein. Und vielleicht dient ihr Leben da und dort als Ansporn,<br />
um anderen Menschen Mut zu machen. Aber auf sie nehmen. Komplimente nicht nur denken, sondern<br />
Indem wir sie und ihre Bedürfnisse sehen. Uns Zeit für<br />
unsere eigene Art und Weise.<br />
auch aussprechen. Ein Lächeln, eine kleine Geste oder<br />
Wenn ich mich zurückerinnere an Situationen, in ein freundliches Wort können für einen Mitmenschen<br />
denen Menschen mir Mut machten, dann kommen manchmal einen grossen Unterschied machen.<br />
mir hauptsächlich kleine, unscheinbare Gesten in den<br />
MICHELLE BOSS<br />
Co-Leiterin Radio Life Channel / Publizistische Leiterin <strong>ERF</strong> <strong>Medien</strong><br />
michelle.boss@lifechannel.ch
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