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Herbert Kickl fordert auf dem Neujahrstreffen vorgezogene Nationalratswahlen

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Nr. 3 Donnerstag, 19. Jänner 2023<br />

g<br />

rieg: Milliarden<br />

ekrise in Europa<br />

, Rekordverschuldungen in den EU-Staaten<br />

steigen die Erlöse Russlands daraus um ein Drittel an. Die EU-Staaten<br />

eisexplosion ab<strong>zu</strong>federn – und wissen nicht, woher sie jetzt Gas bekommen.<br />

„Kriegskasse“ weiter gefüllt. Russland<br />

konnte – aufgrund der Preisexplosion<br />

infolge der EU-Sanktionen<br />

– seine Einnahmen aus <strong>dem</strong> Verkauf<br />

von Gas und Öl um knapp ein Drittel,<br />

also rund 31,6 Milliarden Euro<br />

steigern. Der russische Gaskonzern<br />

Gazprom bezifferte den Gasexport<br />

nach Europa und in die Türkei auf<br />

100,9 Milliarden Kubikmeter Gas.<br />

2021 waren es noch 185,1 Milliarden<br />

Kubikmeter. Die Gazprom-Exporteinbußen<br />

hat Russlands zweitgrößter<br />

und privater Gaskonzern<br />

Nowatek aufgefangen, weil er verflüssigtes<br />

Erdgas (LNG) exportiert.<br />

von der Leyen die EU in die Sanktigkeit<br />

von russischem Gas und Öl.<br />

Foto: EU<br />

Selbst in der EU ist die Einfuhr von<br />

russischem Flüssiggas um satte 40<br />

Prozent gestiegen, auf den Rekordbetrag<br />

von 12,5 Milliarden Euro –<br />

fünfmal mehr als 2021, rechnete<br />

Bloomberg vor.<br />

Wo ist Ersatz für Russengas?<br />

Profitiert hat auch Europas größter<br />

Gas-Exporteur Norwegen, das<br />

seinen Erlös auf 147 Milliarden<br />

Euro fast verdreifachen konnte,<br />

was mehr als die Hälfte des Gesamtexportwertes<br />

des Landes ausmacht.<br />

Nach diesem Winter wird die Europäische<br />

Union die Gasreserven<br />

ohne oder mit nur geringen Lieferungen<br />

aus Russland wieder auffüllen<br />

müssen. Das wird den Wettbewerb<br />

um Flüssiggas verschärfen<br />

und die Preise nach oben treiben.<br />

Nach Angaben der Internationalen<br />

Energieagentur droht der EU heuer<br />

eine Lücke von 27 Milliarden Kubikmetern<br />

Erdgas.<br />

Österreich hat sich immerhin<br />

eine ganze Tankerladung LNG aus<br />

den Vereinigten Arabischen Emiraten<br />

sichern können, was einem Prozent<br />

des österreichischen Gesamtbedarfs<br />

entspricht. Zur Erinnerung:<br />

Im Vorjahr kamen – trotz aller „Bemühungen“<br />

der Koalition – immer<br />

noch rund 50 Prozent des Erdgases<br />

aus Russland.<br />

KURZ UND BÜNDIG<br />

Außenpolitik 9<br />

Konservative Kandidaten<br />

Bei der Präsidentenwahl in Tschechien<br />

kommt es in zwei Wochen <strong>zu</strong> einer Stichwahl<br />

zwischen <strong>dem</strong> früheren Regierungschef<br />

Andrej Babiš und <strong>dem</strong> ehemaligen Generalstabschef<br />

und früheren Vorsitzenden des NA-<br />

TO-Militärausschusses, Petr Pavel. Das hat<br />

die erste Wahlrunde vom vergangenen Samstag<br />

ergeben. Beide lagen nach Auszählung<br />

aller Stimmen nahe<strong>zu</strong> gleichauf bei etwa 35<br />

Prozent. Auf Platz drei landete abgeschlagen<br />

mit knapp 14 Prozent die von den EU-Medien<br />

favorisierte liberale <strong>Wir</strong>tschaftsprofessorin<br />

Danuse Nerudova. Die Beteiligung lag bei rund 68 Prozent der 8,3<br />

Millionen Wahlberechtigten.<br />

Blackout wegen Klimaschutz<br />

Foto: NFZ<br />

Der Chef der deutschen Bundesnetzagentur,<br />

Klaus Müller, warnte davor, dass durch<br />

die steigende Zahl privater E-Auto-Ladestationen<br />

und strombetriebener Wärmepumpen<br />

eine Überlastung des Stromnetzes riskiert<br />

werde. „Wenn weiter sehr viele neue<br />

Wärmepumpen und Ladestationen installiert<br />

werden, dann <strong>sind</strong> Überlastungsprobleme<br />

und lokale Stromausfälle im Verteilnetz <strong>zu</strong><br />

befürchten, falls wir nicht handeln“, warnte<br />

Müller. Aber statt die Stromnetze aus<strong>zu</strong>bauen,<br />

hat die bunte Berliner Regierung beschlossen, dass ab 2024 nur noch<br />

Wärmepumpen als Heizsystem bei Neubauten <strong>zu</strong>lässig <strong>sind</strong>.<br />

Energiepreise vertreiben<br />

die Chemie-Industrie<br />

Als ein „dunkles Jahr mit trüben<br />

Aussichten“ bilanzierte der Verband<br />

der Chemischen Industrie,<br />

VCI, in seiner Jahresbilanz 2022.<br />

Für 2023 sieht die Prognose nicht<br />

besser aus. Die Produktion soll um<br />

sechs Prozent sinken, Energie- und<br />

Rohstoffkosten belasten die Erträge<br />

weiter.<br />

Ein Fünftel des industriellen<br />

Gas- und Stromverbrauchs in<br />

Deutschland entfällt auf die chemische<br />

Industrie. Die Entlastung<br />

durch die Gas- und Strompreisbremse<br />

der Bundesregierung reiche<br />

bei Weitem nicht. Jedes vierte<br />

Unternehmen mache Verluste, hieß<br />

es in der Pressemitteilung des VCI.<br />

Der enorme Energie- und Rohstoffkostendruck<br />

führte zwar <strong>zu</strong><br />

einem kräftigen Anstieg der Produktpreise,<br />

infolge dessen waren<br />

chemische Erzeugnisse im Gesamtjahr<br />

22 Prozent teurer als im<br />

Vorjahr. Aber die Kosten stiegen<br />

stärker als die Verkaufspreise, sodass<br />

bei rund 80 Prozent der Unternehmen<br />

die Gewinne <strong>zu</strong>rückgehen.<br />

Foto: BASF<br />

Um größere Verluste <strong>zu</strong> vermeiden<br />

und um Energie – insbesondere<br />

Gas – ein<strong>zu</strong>sparen, haben viele Unternehmen<br />

ihre Produktion gedrosselt.<br />

40 Prozent der Unternehmen<br />

geben an, die Produktion <strong>bereit</strong>s<br />

im Vorjahr <strong>zu</strong>rückgefahren <strong>zu</strong> haben<br />

oder dies in Kürze tun <strong>zu</strong> wollen.<br />

Ein Teil davon wurde an ausländische<br />

Standorte verlagert. Bei<br />

fast je<strong>dem</strong> vierten Unternehmen ist<br />

die Verlagerung der Produktion ins<br />

Ausland konkret geplant oder <strong>bereit</strong>s<br />

umgesetzt.<br />

BASF weicht nach China aus.<br />

Foto::NFZ

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