Wir sind bereit, dem Souverän zu dienen!
Herbert Kickl fordert auf dem Neujahrstreffen vorgezogene Nationalratswahlen
Herbert Kickl fordert auf dem Neujahrstreffen vorgezogene Nationalratswahlen
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Nr. 3 . Donnerstag, 19. Jänner 2023
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Tirols ÖVP ist Import-Lobby
für Wirtschaftsflüchtlinge
Der Tiroler Wirtschaftskammerpräsident will den Arbeitskräftemangel
mit der Arbeitserlaubnis für illegale Einwanderer bekämpfen.
Für Tirols FPÖ-Chef Markus Abwerzger der falsche Weg, weil
damit, wie die Erfahrungen zeigen, die Einwanderung in
den Sozialstaat vorangetrieben wird. S. 13
Foto: FPÖ Tirol
Wir sind bereit, dem
Souverän zu dienen!
Herbert Kickl fordert auf dem Neujahrstreffen vorgezogene Nationalratswahlen
S. 2/3
Foto: NFZ
PARLAMENT
AUSSENPOLITIK
WIEN
MEDIEN
Strafe statt Geldbußen
Brüssels Energiekrieg
Rote Vertuschung
ORF und Klima-Kleber
850 Polizisten waren allein letzte
Woche in Wien damit beschäftigt,
die Verkehrsblockaden der „Klima-Kleber“
zu beenden. Die ÖVP
kann sich dennoch nicht durchringen,
dem gefährlichen Treiben der
Chaoten mit härteren Strafen ein
Ende zu setzen. S. 6
Brüssels Energiekrieg gegen
Russland hat die Kriegskasse
Moskaus über die explodierenden
Öl- und Gaspreise prall gefüllt.
Jetzt rätseln die EU-Länder, woher
sie das Erdgas bekommen, um
die Speicher für den kommenden
Winter aufzufüllen. S. 8/9
Die Wien Energie weigert sich,
der Untersuchungskommission
die Gutachten der Wirtschaftsprüfer
zu den Spekulationen an
der Strombörse zu übergeben.
Die SPÖ Wien gibt den Erfüllungsgehilfen
bei dieser Blockade der
Skandal-Aufklärung. S. 11
Die positive Berichterstattung
des ORF über die Aktionen der
„Klima-Kleber“ war schon auffällig.
Jetzt stellte sich heraus, dass die
Aktivisten zwei Eintrittskarten für
ihre (verhinderte) Störaktion das
Neujahrskonzerts auch vom ORF
erhalten haben. S. 14
2 Innenpolitik
Neue Freie Zeitung
Foto: NFZ
Andreas Ruttinger
andreas.ruttinger@fpoe.at
AUS DER
REDAKTION
Das neue Jahr beginnt, wie das
alte geendet hat. Mit Warnungen
vor weiteren Preissteigerungen
bei Sprit, Gas und Strom – und
die Regierung agiert prompt.
Zumindest der grüne Mehrheitsbeschaffer
der ÖVP, der ja stolz
behauptet, den Kurs der Regierung
zu bestimmen.
„Klimaministerin“ Leonore Gewessler
will „Fracking“ per Gesetz
verbieten lassen, obwohl es ein österreichisches
Patent gibt, bei dem
keine Chemikalien, sondern pflanzliche
Stärke mit dem Wasser in die
Gesteinsmassen gepumpt wird, um
das Erdgas nach oben zu treiben.
Im niederösterreichischen Weinviertel
vermutet die OMV eine
Gaslagerstätte, die dem 20- bis
30-Jahresbedarf des Landes entspricht.
Weiter mit teurer
Aber nein, Frau Leonore setzt
ihre Hoffnung auf die Rettung aus
der Energiemisere auf einen (!)
mit klimafreundlichem – Vorsicht
Ironie! – Schweröl betriebenen
Flüssiggastanker aus dem Orient.
Nur reicht dessen Ladung gerade
einmal aus, um das Land drei
Tage mit Gas zu versorgen.
Diffus wird die Haltung der
Klimaschützer im Fall Molln,
wo ein Erdgaslager im Nationalpark
Kalkalpen vermutet wird.
Probebohrungen wollen die Klimaschützer
verhindern – aber
Windräder sollen überall gebaut
werden dürfen, selbst auf Almen
im Gebirge.
Eine schlechte Nachricht noch
für die Dieselfahrer und die Konsumenten
insgesamt: Am 5. Februar
tritt das EU-Importverbot
für Diesel und andere raffinierte
Kraftstoffe aus Russland in Kraft.
Damit dürfte einer Teuerungswelle
Anfang März nichts mehr im
Weg stehen.
„Wir stehen an der Seite de
FPÖ-Bundesparteiobmann Herbert Kickl sagt am Neujahrstreffen dem „Sy
Das war ein gelungener Auftakt ins Wahljahr 2023: Mehr als 5.000
begeisterte Sympathisanten folgten dem Ruf der Freiheitlichen
zum Neujahrstreffen nach Wiener Neustadt und bejubelten die klare
Ansage von Bundesparteiobmann Herbert Kickl: „Nach den Landtagswahlen
braucht es einen freiheitlichen Sieg bei den Nationalratswahlen.
Wir sind die Einzigen, die auf Seite der Bevölkerung stehen!“
Das Neujahrstreffen der Freiheitlichen
ist ein verlässliches Stimmungsbarometer.
Dementsprechend
kann die Partei nach dem diesjährigen
in der randvollen Arena Nova
in Wiener Neustadt optimistisch ins
neue Jahr blicken.
Mehr als 5.000 Sympathisanten
bereiteten der FPÖ-Parteispitze, angeführt
von Bundesparteiobmann
Herbert Kickl und den drei wahlkämpfenden
Landesparteichefs
Udo Landbauer, Erwin Angerer und
Marlene Svazek, einen triumphalen
Empfang.
An der Seite der Bevölkerung
So zeigte sich Parteichef Kickl
denn auch zuversichtlich, dass
sich bei den Landtagswahlen sowohl
in Niederösterreich, Kärnten
SPITZE FEDER
Regierungsklausur, Teil 2.
und Salzburg
der Erfolgszug
der Freiheitlichen
fortsetzen
werde: „Nach
den Erfolgen
in diesen Ländern
braucht
es noch einen freiheitlichen Sieg
bei den Nationalratswahlen.“
Wichtig sei, dass die Partei weiter
jeden Tag hart daran arbeite, um die
von Schwarz, Rot und Grün enttäuschte
Bevölkerung immer ein
Stück näher an sich heranzuführen.
„Unser Auftrag ist es, für die Menschen
zu kämpfen. Das ist der Drehund
Angelpunkt unserer Politik. Auf
dieses Vertrauen der Österreicher
kommt es an, dann wird es auch die
erste Position im Bund werden, und
es wird einen freiheitlichen Bundeskanzler
geben! Wir sind die einzigen,
die an der Seite der Bevölkerung
stehen!“, führte Kickl aus.
Ginge es nach dem Willen der
Österreicher und der Freiheitlichen,
dann wäre es schon in diesem Jahr
höchst an der Zeit für eine Nationalratswahl.
Aber die schwarz-grüne
Regierung sei zu feige, zurückzutreten
und sich den Wählern zu stellen,
betonte der FPÖ-Bundesparteiobmann:
„Stattdessen gab es eine
„Ein freiheitlicher Bundeskanzler
wird der erste Diener dieses Volkes
sein – und kein Zuchtmeister, Manipulator
oder Zwangsbeglücker.“
Durchhalte-Klausur der Selbsthilfegruppe
namens Bundesregierung.
Das einzige Ziel dabei war, einen
Weg zu finden, damit Nehammer
und Co. bis 2024 überleben.“
Foto: NFZ
„Unser Auftrag ist es, für die Mensche
die einzigen, die an der Seite der Bevö
Die Themen, die den Bürgern unter
den Fingernägeln brennen, die
Teuerung und das Asyl-Chaos, interessierten
diese Herrschaften nicht,
da würden ÖVP und Grüne seit Monaten
konsequent den Kopf in den
Sand stecken, kritisierte Kickl: „Die
Sorgen der Menschen sind ihnen
egal. Deswegen sind wir Freiheitlichen
gefordert: Wir müssen konsequent
den fatalen Kurs der Regierung
aufzeigen und den Menschen
sagen, wie die Alternativen aussehen.
Wir müssen dieses Vertrauen
aufbauen und werden dann Stimme
um Stimme zulegen.“
IMPRESSUM
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des Freiheitlichen Parlamentsklubs.
Nr. 3 Donnerstag, 19. Jänner 2023
g
r Bevölkerung!“
stem ÖVP“ im Wahljahr 2023 den Kampf an
KURZ UND BÜNDIG
Foto: NFZ
Innenpolitik 3
Afghanischer Bandenkrieg
Am Sonntag Abend haben sich am Wiener
Praterstern zwei Gruppen von jungen Afghanen
einen regelrechten Bandenkrieg mit
Schreckschusspistolen und Messern geliefert.
„Diese untragbaren Zustände sind das
Ergebnis der völlig fehlgeleiteten Einwanderungspolitik
von Schwarz, Rot und Grün!
Wie kommt die österreichische Bevölkerung
dazu, dass ihre Sicherheit durch rivalisierende
Afghanen-Clans gefährdet wird?“, kritisierte
FPÖ-Sicherheitssprecher Hannes Amesbauer
(Bild) die Asylpolitik der Koalition.
n zu kämpfen. Das ist der Dreh- und Angelpunkt unserer Politik. Wir sind
lkerung stehen!“, zeigte Kickl den Kern freiheitlicher Politik auf.
Nächste Alibi-Aktion
„Der von der Koalition initiierte ,Wohnschirm‘
ist letztlich ein Tropfen auf den
heißen Stein. Schon die Richtwerterhöhung
der Mieten zeigt, wessen Interessen diese
schwarz-grüne Regierung wirklich vertritt“,
kritisierte FPÖ-Bautensprecher Philipp
Schrangl (Bild) die neuerliche Alibi-Aktion
von ÖVP und Grünen. Wer von der Wohnpolitik
dieser Regierung wirklich profitiere,
seien Superreiche, Banken und Versicherungen,
kritisierte Schrangl die „schwarz-grüne
Almosenpolitik“ in diesem Bereich.
Foto: NFZ
Volk entscheidet, nicht die Eliten
Mit einem freiheitlichen Bundeskanzler
werde Schluss sein mit dem
Regieren gegen die Interessen der
Bürger. Er, Kickl, würde als Kanzler
von der Spitze dieses Landes herab
den Schulterschluss mit der Bevölkerung
vollziehen: „Dann werden
Gerechtigkeit, Freiheit und Sicherheit
einziehen, damit Menschen
endlich ein glückliches Leben führen
können. Darauf haben sie einen
Anspruch!“
Denn im freiheitlichen Konzept
sei das Volk wieder der Souverän
und ein freiheitlicher Bundeskanz-
ler „der erste Diener“ dieses Volkes
– und kein Zuchtmeister, Manipulator
oder Zwangsbeglücker oder eine
Marionette mächtiger Zirkel, die
nur das Ziel haben, die Bevölkerung
in Abhängigkeit zu halten: „Das
erste freiheitliche Gebot lautet: Der
Wille des Volkes geschehe und nicht
der Wille der politischen Eliten.“
Da die schwarz-grüne Koalition
aber unbeirrt dem Ruf Brüssels
folge, habe sich, beginnend mit
Corona, über Teuerungswelle und
Russland-Sanktionen eine brandgefährliche
politische Entwicklung
Fortsetzung Seite 4
Foto: NFZ
Nächster Preisschub
Für das gesamte Jahr 2022 betrug die Inflationsrate
laut Statistik Austria 8,6 Prozent.
Das ist der höchste Wert seit 1974. „Österreich
braucht rasch einen fundamentalen politischen
Kurswechsel, denn die Menschen
dürfen nicht länger unter den enormen Preisen
leiden,“ forderte FPÖ-Wirtschaftssprecher
Erwin Angerer (Bild). Da Österreich den Ölpreisdeckel
der EU mittrage, werde Russland
kein Öl mehr liefern, was zu einer weiteren
eklatanten Preiserhöhung führen werde, warnte
Angerer: „Die EU und die schwarz-grüne
Regierung müssen endlich erkennen, dass diese
Sanktionspolitik kläglich gescheitert ist.“
SPRUCH DER WOCHE
„Wir Grüne navigieren das
Schiff.“
Werner Kogler
14. Jänner 2023
Foto: NFZ
Der grüne Vizekanzler zeigt auf,
weshalb in Sachen Asyl und
Teuerung nichts weiter geht –
und wie schwach die ÖVP in der
Koalition wirklich ist.
BILD DER WOCHE Neujahrstreffen der Freiheitlichen: Die Partei
der Österreicher, die auf die Familien des Landes schaut.
Foto: FPÖ/Alois Endl
4 Innenpolitik
Neue Freie Zeitung
Fortsetzung von Seite 3
eingestellt, zeigte der FPÖ-Obmann
auf: „Selbsternannte Eliten geben
ein Konzept vor, das sie als ,alternativlos‘
hinstellen. Damit verbunden
ist die Ausschaltung der Freiheit
und Selbstbestimmung. Wer daran
auch nur leiseste Kritik äußert,
der wird als Schwurbler, Rechtsextremist,
Hetzer, Spalter, Gefährder,
Verräter der Werte des Westens oder
als Putin-Versteher gebrandmarkt
und ausgegrenzt.“
Dieser Bevormundungspolitik,
die man bisher nur von autoritären
Regimes kannte, haben sich
die Freiheitlichen von Anfang an
entgegengestellt. „Wir sind nichts
von alldem: Wir sind normal – und
so soll es auch bleiben. Normal ist
man, wenn man seinen Hausverstand
benutzt und sein Herz am
rechten Fleck hat“, betonte Kickl.
Das hätten die Menschen bemerkt
und hätten dies mit der Teilnahme
an den „Corona-Demonstrationen“
und den aktuellen Umfragewerten
für die Freiheitlichen honoriert.
Aber es gelte weiter, auf der Hut
zu sein, mahnte der FPÖ-Obmann:
„Denn das Monster des Kommunismus
kommt zurück, als gutmenschlicher
Meinungskommunismus,
Gesundheits-, Ökound
Asylkommunismus.
Das Volk hat zu
kuschen und muss alles
ausbaden.“
Da wisse er als Freiheitlicher, auf
welcher Seite er beim Ringen um
Gerechtigkeit, Wahrheit und für die
Demokratie zu stehen habe, betonte
Kickl: „Wenn wir das alles umsetzen
wollen, dann muss die Freiheit
mehr und nicht weniger werden.
Keine Verbote und Einschränkungen,
die Gesundheit schützen und
nicht immer weiter gefährden.“
Daher brauche es zu den ganzen
„Corona-Maßnahmen“ eine umfassende
Aufarbeitung. Es sollten all
jene, die diese falsche Corona-Politik
vorangetrieben und als ,alternativlos‘
präsentiert hätten, zur Verantwortung
gezogen werden, forderte
Kickl unter dem Jubel der Zuhörer.
„Das erste freiheitliche Gebot lautet:
Der Wille des Volkes geschehe und
nicht der Wille der politischen Eliten.“
„Österreich zuerst“
Zum Ukraine-Krieg betonte
Kickl einmal mehr, dass der Angriff
Russlands auf die Ukraine zu verurteilen
sei. Er wies aber auch darauf
hin, dass die Bundesregierung sich
in der Situation auf die Neutralität
Österreich hätte besinnen müssen,
statt den Brüsseler Sanktionskurs
bedingungslos zu unterstützen und
sogar voranzutreiben.
„Ein freiheitlicher Bundeskanzler
hätte den Sanktionen nicht zugestimmt,
sondern ein Veto auf
EU-Ebene eingelegt. Ein freiheitlicher
Bundeskanzler hätte Österreich
als Ort für Verhandlungen
angeboten, um Brückenbau und
Dialog zu ermöglichen. So hätte
man tausenden Menschen Leid
und Tod ersparen können. Für Österreich,
seine Wirtschaft und seine
Menschen ist es wichtig, den Ausstieg
aus den Russland-Sanktionen
rasch zu vollziehen“, stellte Kickl
zur freiheitlichen Linie im Ukraine-Krieg
klar.
Unabhängig von der EU-Politik
hätte Österreich auch in der
Asylfrage agieren sollen, betonte
der FPÖ-Bundesparteiobmann. Als
Folge der nationalen, oder besser,
der ÖVP-Untätigkeit sei ein Tsunami
an illegalen Einwanderern
mit mehr als 100.000 Asylanträgen
über das Land geschwappt, schlimmer
als bei der Masseneinwanderung
des Jahres
2015.
„Der ÖVP war eine
strenge Asylpolitik noch
nie ein Anliegen. Beim
Thema Asyl gibt es nur
eine Adresse – und das ist die freiheitliche
Partei. Vor 30 Jahren war
es Jörg Haider mit dem ,Österreich-zuerst‘-Volksbegehren.
Hätten
andere Politiker auf ihn gehört,
hätten wir uns im Asylbereich vieles
erspart“, gab Kickl zu bedenken.
Daher sei es jetzt höchste Zeit für
Neuwahlen, um Hand in Hand mit
der Bevölkerung dieses Land wieder
lebenswert zu machen, erklärte
der FPÖ-Bundesparteiobmann. Er
verwies in diesem Zusammenhang
auf den FPÖ-Parteitag vor eineinhalb
Jahren, bei dem die Partei ihren
erfolgreichen Neustart mit ihm
als Bundesparteiobmann eingeleitet
hatte.
„Ich bedanke mich bei Euch allen
für das Vertrauen, Eure Leistung
und die Standhaftigkeit bei all den
Herausforderungen. Dass wir heute
bundesweit vorne mitmischen,
darf uns ein wenig freuen und stolz
machen und uns motivieren, welch
unglaubliche Kraft in uns steckt.
Wenn wir das Herz mit dem Hirn
kombinieren, dann wird unser Erfolgslauf
weitergehen. Das verspreche
ich Euch. Geradlinig, glaubwürdig,
mutig und tapfer müssen
wir auch weiterhin sein – und ehrlich
zu den Menschen. Sie müssen
spüren, dass es unser großes Ziel
ist, ihnen ein besseres Leben zu ermöglichen.
Möge 2023 ein Jahr der
Freiheit werden. Wir sind bereit!“,
schloss Kickl seine Rede.
Fotos: Alois Endl/NFZ
Foto:
Schicksalswahl Niederösterreich
Vor Kickls „Motivationsbotschaft“
an die freiheitlichen Funktionäre
und Sympathisanten für das
Wahljahr 2023 hatten die Gastgeber,
Wiener Neustadts Vizebürgermeister
und FPÖ-Generalsekretär
Michael Schnedlitz und Niederösterreichs
Landesparteiobmann Udo
Landbauer, die Zuhörer auf das
erste Aufeinandertreffen mit dem
„System ÖVP“, der Landtagswahl
Nr. 3 Donnerstag, 19. Jänner 2023
g
Innenpolitik 5
am 29. Jänner in Niederösterreich,
eingestimmt.
Schnedlitz wies auf die Bedeutung
dieser Wahl im „Kernland der
ÖVP“ hin, zumal der Großteil der
ÖVP-Regierungsmannschaft aus
Niederösterreich stamme: „Fällt
diese letzte Bastion der ÖVP, verliert
sie hier ihre absolute Mehrheit,
dann wird dieses Beben auch
die schwarz-grüne Bundesregierung
stürzen.“
„Ich trete an, weil ich für unser
Heimatland brenne, weil ich für
unsere Landsleute, unsere Kinder
und die kommenden Generationen
ein besseres, ein sicheres und gerechtes
Niederösterreich erschaffen
will“, erklärte Niederösterreichs
FPÖ-Landeschef Landbauer. Die
Stärke der Freiheitlichen sei, dass
sie nicht gegen etwas, sondern für
etwas seien. „Wir sind für die hart
arbeitenden Familien, für deren Sicherheit,
für den Fortbestand unsere
Kultur, unseres Wohlstands und unserer
Werte, die wir bis aufs Letzte
schützen und verteidigen“, betonte
Landbauer.
Es seien nur noch 15 Tage bis
zur niederösterreichischen Landtagswahl,
bei der es nicht nur um
Niederösterreich, sondern um das
Schicksal des gesamten politischen
Systems in Österreich gehe. Daher
appellierte Landbauer an seine
Landsleute, mit ihrer Stimme für
die Freiheitlichen am 29. Jänner die
Entscheidung für einen Kurswechsel
in ganz Österreich herbeizuführen:
„Wir Freiheitlichen haben den
Willen und den Mut, dieses Land
besser zu machen!“
6 Parlament
Neue Freie Zeitung
Foto: NFZ
Norbert Nemeth
Klubdirektor der FPÖ
HOHES
HAUS
Die Eröffnungsfeier für das renovierte
Parlamentsgebäude war
ein fulminantes Fest. Ausnahmsweise
muss man den Präsidenten
dafür loben, insbesondere für die
Entscheidung, Wolfgang Schäuble
als Festredner einzuladen.
Schäuble hat seinen Job ausgezeichnet
gemacht, die Erwartungen
übererfüllt.
Linke Hyper-Moral
Er hat nicht dem Zeitgeist gehuldigt,
sondern klar ausgesprochen,
was die Demokratie und
somit den Parlamentarismus gefährdet:
die linke Hyper-Moral,
deren Hohepriester nicht bereit
sind, sich mit anderen Meinungen
auseinanderzusetzen, sondern
diese als rechtsextrem oder
verschwörungstheoretisch brandmarken
und kriminalisieren. Der
Kriminalisierung geht die gesellschaftliche
Stigmatisierung voraus,
derweil die Agenten der linken
Hyper-Moral ihre schützende
Hand über Klima-Terroristen und
andere Kriminelle halten.
Der Punktsieger der Eröffnungsfeier
war somit die FPÖ. Sie
hat einen entsprechenden Antrag
zur härteren Bestrafung der Klima-Terroristen
eingebracht, der
rasch vom Justizausschuss positiv
erledigt werden sollte. Wie so
oft liegt es an der wankelmütigen
ÖVP, ob sich die anständigen Leute
weiter von ein paar Extremisten
tyrannisieren lassen müssen.
Das Verhalten der Volkspartei im
Justizausschuss wird Licht ins
Dunkel bringen.
Apropos Aufklärung: Auch der
Kinderporno-Skandal rund um
den Burgschauspieler Florian
Teichtmeister, das Burgtheater
und das Kulturministerium wird
einer peniblen parlamentarischen
Kontrolle unterzogen werden.
Foto: NFZ
WIRTSCHAFTSPOLITIK
Sondersitzung zur Teuerung
Kommende Woche stellt die Glaubwürdigkeit der
SPÖ in der von ihr beantragten Nationalratssondersitzung
zur Teuerung selbst auf dem Prüfstand. Denn
sie hat die Regierung bei den Knieschuss-Sanktionen
gegen Russland voll unterstützt. „Wenn es der
SPÖ mit ihrem Kampf gegen die Teuerung wirklich
ernst ist, dann muss sie sofort alle Belastungs- und
Teuerungsmaßnahmen im rot regierten Wien zurücknehmen“,
sagte dazu FPÖ-Chef Herbert Kickl.
Foto: NFZ
WOHNBAUPOLITIK
Richtwerterhöhung
Als „unsozial und beschämend“
bezeichnete die freiheitliche Sozialsprecherin
Dagmar Belakowitsch
die drohende Richtwerterhöhungen
bei Mietwohnungen von etwa 8,6
Prozent aufgrund der hohen Inflation.
Angesichts der Teuerung fordert
die FPÖ ein Aussetzen der Richtwerterhöhungen
auf allen Ebenen.
Alle Corona-Gesetze
sofort außer Kraft setzen!
Kaniak: Budgetierte Covid-Gelder ins Gesundheitswesen umleiten
Für FPÖ-Gesundheitssprecher
Gerhard Kaniak ist die angekündigte
Aufhebung aller Corona-Gesetze
zu wenig. Er forderte
zusätzlich die Umleitung aller
Corona-Gelder ins Spitalswesen.
Als „späte Einsicht“ wertete der
FPÖ-Gesundheitssprecher die vom
grünen Gesundheitsminister Johannes
Rauch angekündigte Abschaffung
sämtlicher Covid-bezogenen
Gesetze „im Laufe des
Jahres“. „Rauch folgt damit genau
der Argumentation und Forderung
der FPÖ. Allerdings ist der Gesundheitsminister
damit um Monate
zu spät dran“, erklärte Kaniak.
Gesundheitswesen sanieren
Es sei höchst an der Zeit, Geld in
die Hand zu nehmen und die Krise
Einmal mehr förderte eine Anfragebeantwortung
das „System
Kocher“ im ÖVP-geführten Arbeits-
und Wirtschaftsministerium
Kaniak: Gesundheitswesen mit
„Corona-Millionen“ sanieren.
im Gesundheitswesen anzupacken,
forderte Kaniak. Das Geld dafür
sei vorhanden, schließlich hätte die
Koalition ja noch hunderte Millio-
Foto: NFZ
nen Euro für Corona-Maßnahmen
budgetiert, die jetzt nicht mehr benötigt
würden.
Diese Mittel müssten in den Wiederaufbau
des angeschlagenen Gesundheitswesens
umgeleitet werden,
forderte der freiheitliche Gesundheitssprecher:
„Die Betten- und Abteilungsschließungen
wegen Personalmangels
oder die überlangen
Wartezeiten auf Operationen müssen
der Vergangenheit angehören.“
Die Konzepte dafür lägen seit
Monaten auf dem Tisch: die Stärkung
der Allgemeinmedizin und
der niedergelassenen Versorgung,
eine Kompetenzerweiterung der
Pflege und anderer Gesundheitsberufe,
die Reduktion der Bürokratie,
eine Personaloffensive und die volle
Inflationsabgeltung für Beschäftigte
im Gesundheitswesen.
Über eine Million Euro „negativ veranlagt“
(BMAW) zu Tage. Frei nach dem
Motto: Wo die ÖVP die Macht hat,
da macht sie, was sie will, wurden
hunderte Millionen Euro des
Arbeitsmarktservice (AMS) bei
schwarzen Banken „veranlagt“.
Seit 2020 wurden nicht weniger als
590 Millionen Euro „anlagestrategisch“
bei der Hypo Niederösterreich,
der Hypo Tirol und der Raiffeisen
Bank International geparkt.
„Und mit diesen ,Veranlagungen‘
produziert das AMS unter
ÖVP-Parteigünstling Johannes
Kopf aber weit mehr als eine Million
Euro an Negativzinsen zu
Lasten der Arbeitslosenversicherten
und der Steuerzahler,“ empörte
sich FPÖ-Sozialsprecherin
Dagmar Belakowitsch (Bild). Das
sei wohl auch dadurch ermöglicht
worden, dass es noch immer keine
Innenrevision im „Reich des Martin
Kocher“ für die Arbeitsmarktpolitik
im Ressort gebe, kritisierte
die FPÖ-Sozialsprecherin. Obwohl
Kocher die Innenrevision für diesen
Bereich seiner Ex-Kabinettschefin
und nunmehrigen Generalsekretärin
Eva Landrichtinger übergeben
habe, existieren für die Jahre 2020
bis 2022 keine Prüfungshandlungen,
und für 2023 gebe es auch
noch keine Prüfungspläne.
Nr. 3 Donnerstag, 19. Jänner 2023
g
Mit Unverständnis reagierten die Freiheitlichen auf die Ankündigung
des ÖVP-Kanzlers, die politische Untätigkeit gegenüber
den „Klima-Klebern“ fortzusetzen. „Es kann nicht sein, dass diese
Extremisten den Verkehr lahmlegen und keinerlei Konsequenzen zu
befürchten haben“, empörte sich FPÖ-Chef Herbert Kickl.
Parlament 7
Wann handelt die ÖVP gegen die Klebe-Chaoten?
Freiheitliche fordern Kanzler auf, zu handeln, bevor die Situation auf der Straße eskaliert
Zwar verurteilte ÖVP-Bundeskanzler
Karl Nehammer die jüngsten
Aktionen der „Klima-Kleber“
in Wien. Aber strengere rechtliche
Bestimmungen gegen diese Chaoten,
wie sie etwa im rot-grün regierten
Deutschland gelten, kündigte
der ÖVP-Kanzler allerdings
nicht an.
„Die Stimmung der Menschen
wird angesichts der Vielzahl an
Blockaden und der so herbeigeführten
Staus immer aufgeheizter.
Es muss daher jetzt gehandelt werden,
bevor es zu einer Eskalation
auf der Straße kommt. Das Vakuum,
das ÖVP-Kanzler Nehammer
hier zulässt, ist brandgefährlich“,
kritisierte FPÖ-Chef Herbert Kickl
die Untätigkeit des Kanzlers.
In den letzten Tagen seien mehrere
ÖVP-Landeshauptleute auf die
FPÖ-Linie der Strafverschärfung
umgeschwenkt, betonte Kickl:
„Die entsprechenden Anträge der
FPÖ liegen seit Dezember 2022 im
Parlament. Die ÖVP müsste sich
nur noch einen Ruck geben und
den Anträgen zustimmen. Anscheinend
ist aber die Angst vor dem
grünen Koalitionspartner zu groß.“
Extremistin „berät“ Gewessler
Diesen, insbesondere „Klimaministerin“
Leonore Gewessler,
kritisierte auch FPÖ-Verkehrssprecher
Christian Hafenecker: „Es ist
ein Skandal, dass die grüne Umweltministerin
mit der Deutschen
Katja Diehl eine radikale Klima-
Freiheitliche wieder mit
Generalsekretärs-Duo
Im Vorfeld des Neujahrstreffens
wurde bei der Sitzung der Bundesparteileitung
in Wiener Neustadt
beschlossen, dass die FPÖ ab sofort
wieder mit zwei Generalsekretären
politisch verstärkt werde.
Neben Michael Schnedlitz wurde
am vergangenen Freitag sein
Vorgänger in dieser Funktion,
Christian Hafenecker, erneut ins
Generalsekretariat gewählt. Die
Bundesparteileitung fasste diesen
Beschluss einstimmig.
„Wir kommen 2023 in eine neue
Phase. Die Phase des Wiedererstarkens
liegt hinter uns. Jetzt geht es
darum, mit einem starken Generalsekretariat
den Ländern die größtmögliche
Unterstützung zu leisten
sowie die besten Voraussetzungen
für einen erfolgreichen Nationalratswahlkampf
zu schaffen“, erklärte
FPÖ-Bundesparteiobmann
Herbert Kickl. Mit Schnedlitz und
Hafenecker habe die FPÖ ein politisch
erfahrenes Team, das gut
zusammenarbeite und 200 Prozent
Einsatz für die Bevölkerung bringen
wird.
Hafenecker und Schnedlitz.
„Zwei Generalsekretäre bedeuten
doppelt soviele Möglichkeiten,
mit den Menschen in Kontakt zu
treten, doppelt soviele Initiativen,
doppelt soviele Ideen, einfach doppelte
Schlagkraft“, gab Schnedlitz
das Ziel des Duos vor.
Hafenecker bedankte sich bei
den Mitgliedern des Bundesparteipräsidiums
für den grossen Vertrauensbeweis:
„Ich werde mein
Bestes tun, um diese doppelten PS
auf die Straße zu bringen und bin
zuversichtlich, dass ich gemeinsam
mit Michael Schnedlitz die Aufgabe
zur weiteren positiven Entwicklung
unserer freiheitlichen Bewegung
meistern werde.“
Foto: NFZ
Nehammer und Karner kapitulieren bei „Klima-Klebern“ vor den Grünen.
Extremistin als Beraterin auf Steuerzahlerkosten
beschäftigt.“
Diese ist in einem Bus mit „Gesinnungsfreunden“,
ausgerüstet
mit Sekundenkleber und Klettergerüsten,
von der Polizei angehalten
worden. Sie wollte in das von ge-
FPÖ-ABGEORDNETE DECKEN AUF
800 Millionen Euro für
Covid-19-Impfstoffe
Mit Stand 28. 11. 2022 gab
die Bundesregierung rund 796,5
Mio. Euro für Covid-19-Impfstoffe
aus. Die Kosten gab der
grüne Gesundheitsminister Johannes
Rauch aufgrund einer
Anfrage des FPÖ-Politikers Peter
Wurm bekannt. Ende April
letzten Jahres wurden die Kosten
mit 425 Millionen Euro beziffert.
„KlimaTicket“ kostete
204 Millionen Euro
Wenngleich das „KlimaTicket“,
mit dem Personen um
1.095 Euro ein Jahr lang österreichweit
alle Öffis nutzen
können, mehr als 200.000 Mal
verkauft wurde, gab es dennoch
Kosten in der Höhe von 204 Millionen
Euro. Das teilte die grüne
Ministerin Leonore Gewessler
auf Anfrage von FPÖ-Politiker
Alois Kainz mit. 196 Millionen
Euro mussten an Tarifpartner wie
ÖBB oder Verkehrsverbund Ostregion
(VOR) bezahlt werden.
walttätigen Klima-Extremisten besetzte
Kohleabbaugebiet Lützerath
fahren. „Dass die Beraterin einer
österreichischen Ministerin mit solchen
Linksextremisten gemeinsame
Sache macht, darf nicht toleriert
werden“, so Hafenecker.
Kocher beharrt auf
Generalsekretär
Die Minister Magnus Brunner,
Gerhard Karner (beide ÖVP)
und Alma Zadić (Die Grünen)
verzichten schon lange auf einen
Generalsekretär. Selbst der grüne
Sozialminister Johannes Rauch
besetzt diese Funktion nicht
nach, nachdem Ines Stilling in
die Arbeiterkammer gewechselt
war. Für FPÖ-Sozialsprecherin
Dagmar Belakowitsch ein
Anlass, den für Wirtschaft und
Arbeit zuständigen Minister
Martin Kocher zu fragen, wann
dieser seine Generalsekretärin
einzusparen gedenke. Kocher
ließ mitteilen, dass diese Rolle
„sinnvoll“, „unabdingbar“ und
„notwendig“ sei. Ein Generalsekretär
des Ministers verdient
rund 12.500 Euro monatlich.
Foto: NFZ
Foto: BMI/Tuma
8 Außenpolitik
Neue Freie Zeitung
Foto: NFZ
Harald Vilimsky
Hahn voll auf ÖVP-Kurs zu
mehr EU-Zentralismus
„EU-Kommissar Johannes Hahn
präsentierte erneut jenes Europa,
das eine überwältigende Mehrheit
der österreichischen Bevölkerung
strikt ablehnt“, reagierte der
freiheitliche Delegationsleiter im
EU-Parlament, Harald Vilimsky,
auf die Aussagen des von der ÖVP
nominierten Kommissars in der
ORF-„Pressestunde“.
Insbesondere kritisierte Vilimsky
dessen Einstellung als EU-Kommissar
für Haushalt und Verwaltung
zur derzeitigen EU-Schuldenpolitik:
„Es zeugt von einer
gehörigen Portion Verantwortungslosigkeit,
wenn man sich als Finanzkommissar
angesichts der sich
auftürmenden Schuldenberge, die
größtenteils von Nettozahlern wie
Österreich bezahlt werden müssen,
in der Öffentlichkeit hinstellt und
behauptet, man schlafe gut.“
Das beträfe nicht nur die Maßnahmenpakete
der EU-Kommission
wie „Next Generation EU“, die
den europäischen Steuerzahlern
im Rahmen eine zentralistischen
FÜR ÖSTERREICH IM EU-PARLAMENT
„Strategisch autonom“
als Moral-Großmacht
„Strategische Autonomie“ ist
ein neuer Begriff aus dem Brüsseler
Bullshit-Bingo. Die EU soll
unabhängiger vom Rest der Welt
werden. Genau das, was auf Ebene
der Mitgliedsstaaten sonst als
„nationalistisch“ verpönt wird.
Im Kern geht es darum, dass die
Zentralbürokratie gern stärker in
Bereichen mitreden will, in denen
sie bisher ihrer Auffassung nach
noch nicht genug zu sagen hat.
Wie es mit der Autonomie tatsächlich
bestellt ist, zeigt sich
in vielen Bereichen: Die Produktion
von Computer-Chips ist
Foto: EU
nach Asien abgewandert. Früher
einmal hatte Europa 44 Prozent
Weltmarktanteil in diesem Sektor,
heute sind es neun Prozent.
So gut wie keines der großen
Tech-Unternehmen ist in der EU
entstanden. Google, Metaverse,
Apple, Microsoft und wie sie alle
heißen: alles US-Unternehmen,
denen die EU mit einem Wust
an Regularien begegnet, Internet-Zensur
statt Innovation.
Die Produktion für Batterien
von E-Autos für den „Green
Deal“ läuft ebenso in Asien. China
hat einen Anteil von 56 Prozent,
Südkorea von 26 Prozent.
Der Beitrag Brüssels? Verbrennermotoren
verbieten.
Im Ukraine-Krieg geriert sich
Brüssel als Kriegspartei. Dabei
ist man militärisch so schwach,
dass man sich in Sicherheitsfragen
noch enger an die USA kettet,
wie die jüngste Kooperationserklärung
mit der NATO zeigt.
„Strategisch autonom“ ist die
EU nur in einem: dem Anspruch,
eine Moral-Großmacht zu sein.
Haltungspolitik Milliarden kosten,
sondern auch die finanziellen Hilfen
an die Ukraine: „Glaubt der
Herr Kommissar tatsächlich, dass
die gigantischen Kredite an Kiew
jemals wieder zurückgezahlt werden?
Diese Naivität wird die Österreicher
weitere Milliarden kosten.“
Unverständlich sei auch, wieso
Hahn das für ein kleines Land
wie Österreich so wichtige Einstimmigkeitsprinzip
in der Union
so leichtfertig zu opfern bereits ist,
wunderte sich Vilimsky.
Hahn: Mehr Macht für Brüssel.
Foto: Gazprom
Brüsseler Energiek
für Moskau, Energi
Rekorderlöse bei Öl- und Gasexporten in Russland
Folgen des Energiekriegs: Trotz Beinahe-Halbierung der Gasexporte in die EU
gaben an die 1.000 Milliarden Euro aus, um die Teuerung durch die Energiepr
Die Folgen des Energiekriegs gegen Russland reißen tiefe Löcher in
die Staatshaushalte der EU-Länder, während Russland Rekorderlöse
aus Öl- und Gasexporten lukriert, trotz EU-Boykott. Jetzt müssen
sich die EU-Staaten fragen, wie sie ihre Gasspeicher für den kommenden
Winter 2023/24 füllen sollen.
Die Sanktionen wirken, Russland
verliert den Krieg – oder mindestens
den Energiekrieg. Diese
Karotte wird den Bürgern vorgehalten,
wenn in Brüssel neue Sanktionen
beraten und beschlossen
werden und in Folge die Lebenshaltungskosten
in der EU weiter in
die Höhe schnellen.
Aber jetzt liegen die Zahlen für
2022 vor, und die Bilanz fällt bitter
aus – für Europa. Die Kostenschätzung
der Wirtschaftsagentur
Bloomberg von knapp einer Billion
Euro wurde jetzt vom Brüsseler
Thinktank Bruegel bestätigt. Nach
dessen Berechnungen sind die Mitgliedstaaten
der EU Betrieben und
Verbrauchern mit mehr als 700 Milliarden
Euro beigestanden, um einen
Großteil der Folgen abzufedern.
Gaspreis wird wieder steigen
Aber der Ausnahmezustand
könnte noch Jahre dauern, da die
Zinsen steigen und die Volkswirtschaften
sich in einer Rezession befinden,
scheint diese Subventionierung
über das Geld der Steuerzahler
immer unbezahlbarer zu werden.
Denn auch 2023 drohen wieder
spekulative Exzesse am Energiemarkt.
Dazu trägt vor allem die höhere
Nachfrage bei. Denn im neuen
Jahr müssen noch größere Mengen
russischen Gases ersetzt werden
als im vergangenen, da Russland
die Lieferungen einschränkte bzw.
EU-Länder den Import aussetzten.
Aber selbst das hat Putins
Im Windschatten der US-Politik stürzte
onen, ohne Rücksicht auf die Abhängi
Nr. 3 Donnerstag, 19. Jänner 2023
g
rieg: Milliarden
ekrise in Europa
, Rekordverschuldungen in den EU-Staaten
steigen die Erlöse Russlands daraus um ein Drittel an. Die EU-Staaten
eisexplosion abzufedern – und wissen nicht, woher sie jetzt Gas bekommen.
„Kriegskasse“ weiter gefüllt. Russland
konnte – aufgrund der Preisexplosion
infolge der EU-Sanktionen
– seine Einnahmen aus dem Verkauf
von Gas und Öl um knapp ein Drittel,
also rund 31,6 Milliarden Euro
steigern. Der russische Gaskonzern
Gazprom bezifferte den Gasexport
nach Europa und in die Türkei auf
100,9 Milliarden Kubikmeter Gas.
2021 waren es noch 185,1 Milliarden
Kubikmeter. Die Gazprom-Exporteinbußen
hat Russlands zweitgrößter
und privater Gaskonzern
Nowatek aufgefangen, weil er verflüssigtes
Erdgas (LNG) exportiert.
von der Leyen die EU in die Sanktigkeit
von russischem Gas und Öl.
Foto: EU
Selbst in der EU ist die Einfuhr von
russischem Flüssiggas um satte 40
Prozent gestiegen, auf den Rekordbetrag
von 12,5 Milliarden Euro –
fünfmal mehr als 2021, rechnete
Bloomberg vor.
Wo ist Ersatz für Russengas?
Profitiert hat auch Europas größter
Gas-Exporteur Norwegen, das
seinen Erlös auf 147 Milliarden
Euro fast verdreifachen konnte,
was mehr als die Hälfte des Gesamtexportwertes
des Landes ausmacht.
Nach diesem Winter wird die Europäische
Union die Gasreserven
ohne oder mit nur geringen Lieferungen
aus Russland wieder auffüllen
müssen. Das wird den Wettbewerb
um Flüssiggas verschärfen
und die Preise nach oben treiben.
Nach Angaben der Internationalen
Energieagentur droht der EU heuer
eine Lücke von 27 Milliarden Kubikmetern
Erdgas.
Österreich hat sich immerhin
eine ganze Tankerladung LNG aus
den Vereinigten Arabischen Emiraten
sichern können, was einem Prozent
des österreichischen Gesamtbedarfs
entspricht. Zur Erinnerung:
Im Vorjahr kamen – trotz aller „Bemühungen“
der Koalition – immer
noch rund 50 Prozent des Erdgases
aus Russland.
KURZ UND BÜNDIG
Außenpolitik 9
Konservative Kandidaten
Bei der Präsidentenwahl in Tschechien
kommt es in zwei Wochen zu einer Stichwahl
zwischen dem früheren Regierungschef
Andrej Babiš und dem ehemaligen Generalstabschef
und früheren Vorsitzenden des NA-
TO-Militärausschusses, Petr Pavel. Das hat
die erste Wahlrunde vom vergangenen Samstag
ergeben. Beide lagen nach Auszählung
aller Stimmen nahezu gleichauf bei etwa 35
Prozent. Auf Platz drei landete abgeschlagen
mit knapp 14 Prozent die von den EU-Medien
favorisierte liberale Wirtschaftsprofessorin
Danuse Nerudova. Die Beteiligung lag bei rund 68 Prozent der 8,3
Millionen Wahlberechtigten.
Blackout wegen Klimaschutz
Foto: NFZ
Der Chef der deutschen Bundesnetzagentur,
Klaus Müller, warnte davor, dass durch
die steigende Zahl privater E-Auto-Ladestationen
und strombetriebener Wärmepumpen
eine Überlastung des Stromnetzes riskiert
werde. „Wenn weiter sehr viele neue
Wärmepumpen und Ladestationen installiert
werden, dann sind Überlastungsprobleme
und lokale Stromausfälle im Verteilnetz zu
befürchten, falls wir nicht handeln“, warnte
Müller. Aber statt die Stromnetze auszubauen,
hat die bunte Berliner Regierung beschlossen, dass ab 2024 nur noch
Wärmepumpen als Heizsystem bei Neubauten zulässig sind.
Energiepreise vertreiben
die Chemie-Industrie
Als ein „dunkles Jahr mit trüben
Aussichten“ bilanzierte der Verband
der Chemischen Industrie,
VCI, in seiner Jahresbilanz 2022.
Für 2023 sieht die Prognose nicht
besser aus. Die Produktion soll um
sechs Prozent sinken, Energie- und
Rohstoffkosten belasten die Erträge
weiter.
Ein Fünftel des industriellen
Gas- und Stromverbrauchs in
Deutschland entfällt auf die chemische
Industrie. Die Entlastung
durch die Gas- und Strompreisbremse
der Bundesregierung reiche
bei Weitem nicht. Jedes vierte
Unternehmen mache Verluste, hieß
es in der Pressemitteilung des VCI.
Der enorme Energie- und Rohstoffkostendruck
führte zwar zu
einem kräftigen Anstieg der Produktpreise,
infolge dessen waren
chemische Erzeugnisse im Gesamtjahr
22 Prozent teurer als im
Vorjahr. Aber die Kosten stiegen
stärker als die Verkaufspreise, sodass
bei rund 80 Prozent der Unternehmen
die Gewinne zurückgehen.
Foto: BASF
Um größere Verluste zu vermeiden
und um Energie – insbesondere
Gas – einzusparen, haben viele Unternehmen
ihre Produktion gedrosselt.
40 Prozent der Unternehmen
geben an, die Produktion bereits
im Vorjahr zurückgefahren zu haben
oder dies in Kürze tun zu wollen.
Ein Teil davon wurde an ausländische
Standorte verlagert. Bei
fast jedem vierten Unternehmen ist
die Verlagerung der Produktion ins
Ausland konkret geplant oder bereits
umgesetzt.
BASF weicht nach China aus.
Foto::NFZ
10 Leserbriefe
Neue Freie Zeitung
Öko-Terror in Wien
Eine Handvoll fanatischer
Öko-Terroristen will den Verkehr
in Wien lahmlegen. Dadurch behindern
sie auch alle Einsatzfahrzeuge
von Rettung und Feuerwehr. Es
lässt sie völlig kalt, ob sie dadurch
Menschenleben gefährden. Für den
Klimawandel zu demonstrieren, ist
legitim, doch nicht auf diese Art
und Weise. Auch Wien ist nicht der
richtige Platz für solche fragwürdigen
und gefährlichen Aktionen.
Daher wäre die Regierung dazu
berufen, mit aller Entschlossenheit
diesem Unfug durch hartes Eingreifen
ein Ende zu bereiten. Doch
man will es sich mit dem grünen
Koalitionspartner nicht verscherzen
und lässt diese Irren gewähren,
zum Verdruss der werktätigen Autofahrer.
Diese Art des Öko-Terrorismus
ist ein Angriff gegen unsere
Freiheit und Lebensart und richtet
sich gegen unsere verfassungsmäßigen
Grund- und Freiheitsrechte.
Mein Vorschlag: Die Öko-Terroristen
sollen dort demonstrieren, wo
die größte Umweltverschmutzung
stattfindet, nämlich in China. Einmal
sehen, wie dort die Polizei auf
solche Aktionen reagieren würde.
Franz Vorderwinkler, Ferschnitz
Bitte denken!
Der „Kurier“ bevorzugt eine
Rot-Grün-Neos-Regierung – also
100 Prozent EU-Hörigkeit und eine
Regierungspolitik wie in Deutschland.
Dazu kann man nur eines sagen
– im Vergleich dazu ist unsere
jetzige Regierung sicher das klei-
LESER AM WORT
nere Übel. Wenn man glaubt, es
geht nicht schlechter, so wird man
enttäuscht – es geht immer noch
etwas, was dem eigenen Volk noch
mehr schadet, die Wirtschaft ruiniert
und Multikulti bis zum Exzess
umsetzt. Das gibt einem zu denken,
und man bekommt Angst vor der
Zukunft. Ein Hauptziel der 68er
war die Zerstörung des Staates und
die Schaffung der Anarchie – weit
sind wir davon nicht mehr entfernt.
Jetzt kommt die „neue linke Klimareligion“,
und wir haben die größte
Diktatur der Weltgeschichte nach
chinesischem Vorbild, mit einem
komplett entrechteten Volk, das
nichts besitzt und durch die herrliche
digitale Welt komplett überwacht
und geknechtet wird. Wollen
wir das wirklich?
Stephan Pestitschek, Strasshof
Regierungsklausur 1
Zum Abschluss der schwarz-grünen
Regierungsklausur verkündeten
ÖVP-Bundeskanzler Karl
Nehammer und sein grüner Vize
Foto: BKA/Andy Wenzel
Werner Kogler, dass noch nicht
alles fix und fertig sei. Naja, also
nach zwei Jahren Corona-Politik
und darauffolgend ein Jahr mit
mehr als zehn Prozent Inflationsrate
kann man auf jeden Fall behaupten,
dass zumindest die österreichischen
Steuerzahler „fix und fertig
sind“! Dass für ÖVP und Grünen
noch nicht alles fix und fertig sei,
klingt wie eine Drohung, für deren
Umsetzung sie jetzt anscheinend
Anlauf nehmen, um sich demnächst
an den Ersparnissen der Österreicher
zu bedienen.
Stefan Scharl, Klosterneuburg
Regierungsklausur 2
Also eines muss ich Herrn Nehammer
anerkennen: Mumm hat er,
in der „ZIB 2“ zu bestätigen, dass
diese Klausur für keine Ergebnisse
gesorgt hat, außer dem Volk wieder
etwas wegzunehmen. Dem Ausbau
der erneuerbaren Energie die Tür
zu öffnen, damit alles schneller geht,
ist wieder einmal ein Schnellschuss.
Ein typischer Gewessler-Ansager.
Die Versäumnisse sind schon Bestand
vom Anbeginn der Koalition.
Lehrlingsausbildung ist eines
der Zauberwörter, weitere Regulierung
der Arbeitszeiten, Besteuerung
von Überstunden, Verteuerungen,
Migration, Gesundheitswesen,
Schulbildung, Anti-Korruptionsgesetz
oder Klimaschutzgesetz. Nichts
konnte besprochen werden. Aber mit
der Aussage, in der Regierung wird
hart gearbeitet, war für Nehammer
alles beantwortet. Aber es liegen
keine Ergebnisse vor; außer, dass
in der Corona-Krise Unschuldige
eingesperrt wurden und wir jetzt
außergewöhnlich viele Konkurse zu
verzeichnen haben samt steigender
Staatsschulden. Diese Regierung
hat nichts geschafft, was nur im Ansatz
zu verwerten wäre, außer dem
Land zu Schaden. Noch einmal darf
es eine solche Regierungskonstellation
nicht mehr geben.
Frank Christian, Aurolzmünster
Umbenennungs-Farce
Die Umbenennungen von Straßen
und Plätzen sind ein ausgemachter
Schildbürgerstreich. Wenn
bisher kaum jemand diese Straßennamen
mit der NS-Zeit in Verbindung
gebracht hat, so geschieht das
nun. Man reißt alte Wunden und
damit neue Gräben auf. Womit hat
man diese Namen bisher in Verbindung
gebracht, es waren verdiente
Menschen aus Kirche, Kunst, Politik
oder Wirtschaft. Und jetzt?
Sepp Lehner, Neumarkt/H.
Leserbriefe: redaktion.nfz@fpoe.at
Foto: NFZ
TERMINE
FEBRUAR
22
Aschermittwoch in
Ried/Innkreis
Ich bestelle die Wochenzeitung „Neue Freie Zeitung“ zum (zutreffendes bitte ankreuzen):
Halbjahrespreis € 15,-
Auslandsjahresbezug € 73,-
BESTELLSCHEIN
Friedrich-Schmidt-Platz 4/3a, 1080 Wien
Tel: 01 512 35 35 – 29, Fax: 01 512 35 35 – 9
E-Mail: andreas.schoen@fpoe.at
Jahrespreis € 30,-
Jahrespreis zum Seniorentarif € 20,-
Jahrespreis für Studenten € 20,-
Die Bestellung gilt bis auf schriftlichen Widerruf, der entweder per E-Mail oder Postweg erfolgen muss.
Die Einzahlung erfolgt mittels Erlagschein, der Ihnen halbjährlich (bei Jahresabo jährlich) zugeschickt wird.
Bankverbindung: Bank Austria, IBAN: AT41 1200 0006 0257 4105
Bestellungen auch per E-Mail: andreas.schoen@fpoe.at
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(Vor- und Zuname, bitte in Blockschrift ausfüllen)
Mitglied in FPÖ-Landesgruppe*:
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Bitte geben Sie uns für Rückfragen Ihre E-Mail oder Telefonnummer bekannt**:
* Bitte nur ausfüllen, wenn Sie Mitglied einer FPÖ-Landesgruppe sind. Wir wollen damit mögliche Doppelzusendungen vermeiden.
** Wir erhalten von der Post in regelmäßigen Abständen Retoursendungen und wollen diese überprüfen. Ihre Daten werden vertraulich behandelt.
Nr. 3 Donnerstag, 19. Jänner 2023
g
WIEN
Keine Unterlagen – SPÖ
dreht U-Kommission ab
Wien Energie verweigert Unterlageneinsicht in Spekulationsgeschäfte
Das
Nachrichtenmagazin
„profil“ konnte im September
Teile der Gutachten der Wirtschaftsprüfer
einsehen, deren
Übermittlung an die U-Kommission
jetzt untersagt wurde. Das
heißt: Die SPÖ dreht U-Kommission
durch die Hintertüre ab.
EINLADUNG ZUR ENQUETE
Ungarn im Spannungsfeld
der EU
mit MEP Ernő SCHALLER-BAROSS
DIENSTAG
24.
JÄN.
Mit der Anmeldung zur Veranstaltung
erkläre ich meine ausdrückliche Zustimmung,
dass Foto- und Videomaterial,
auf dem ich abgebildet bin, zur
Presseberichterstattung verwendet und
in verschiedenen (Sozialen) Medien,
Publikationen und auf Webseiten veröffentlicht
werden kann. Weitere Informationen
zum Thema Datenschutz und
Ihre Rechte finden Sie unter: www.fbipolitikschule.at/datenschutz
und http://
www.akademiewien.at/datenschutz
Impressum: Freiheitliche Partei Wien,
Rathausplatz 8, 1010 Wien
Einlass: 17.00 Uhr
Palais Epstein
1010 Wien, Dr.-Karl-Renner-Ring 1
U3 Volkstheater
Im Anschluss Empfang mit Speisen
und Getränken
Die Einladung gilt in Verbindung mit einem
amtlichen Lichtbildausweis als Zutrittsberechtigung.
Bitte benutzen Sie den Haupteingang
und weisen Sie die Einladung am Eingang vor.
Anmeldung unter akademie-wien@fpoe.at
unbedingt erforderlich!
Krauss: SPÖ Wien sabotiert die Untersuchungskommission.
„Offensichtlich waren die Aussagen
von SPÖ-Bürgermeister Michael
Ludwig, man werde für volle
Transparenz bei der Aufklärung
der Causa Wien Energie sorgen,
nicht mehr als taktische Lippenbekenntnisse“,
kritisierte der Wiener
FPÖ-Klubobmann Maximilian
Krauss. Die Wien Energie weigert
sich nämlich, jene Gutachten der
Wirtschaftsprüfer zu übermitteln,
in denen der Geschäftsleitung quasi
ein „Persilschein“ zu den Spekulationen
an der Strombörse ausgestellt
wurde.
„Der Bürgermeister und auch
SPÖ-Finanzstadtrat Peter Hanke
könnten als Eigentumsvertreter
die Herausgabe urgieren“, zeigte
Krauss die Sabotage der U-Kommission
durch die SPÖ Wien auf.
Was will die SPÖ vertuschen?
Das vollkommen Absurde an
der Verweigerungshaltung der
SPÖ zeige der Umstand auf, dass
das Nachrichtenmagazin „profil“
schon vergangenen September
Teile der Gutachten habe einsehen
können, erinnerte Krauss. Für den
Freiheitlichen steht damit fest, dass
alle Beteiligten, in der Wien Energie
wie im Rathaus, massiv „Dreck
am Stecken hätten“ und der rote
Milliardenskandal weit größer sein
müsse, als bisher angenommen:
„Jeder, der nichts zu verbergen hat,
würde sofort sämtliche Beweise zu
seiner Entlastung vorlegen. Das ist
hier nicht der Fall und hinterlässt
einen schalen Beigeschmack!“
Foto: NFZ
Wien 11
WIENER SPAZIERGÄNGE
von Hannes Wolff
Ich hab mir dieser Tage das
neue „Hohe Haus“ am Dr.-Karl-
Renner-Ring angeschaut. Nach
einigen Jahren der Restaurierung
ist das Parlament wieder zugänglich.
Angeblich sind die Arbeiten
ohne Kostenüberschreitung vor
sich gegangen. Das allein ist eine
Sensation.
Aktiv
Das italienische Wort „parlare“,
von dem sich das „Parlament“
herleitet, heißt „sprechen“.
Die Parlamentarier sprechen also.
Meistens über Gesetze.
Mir wäre ja lieber, sie würden
weniger reden, dafür aber handeln.
Dann hieße die Institution
freilich nicht Parlament, sondern
wie? Keine Ahnung. Vom italienischen
„agire“ für „handeln“ irgendwas
mit „aktiv“?
Da fallen mir die sogenannten
Aktivisten ein. So nennen sich
die Herrschaften, die sich auf den
Straßen anpicken. Dem Klima
zuliebe.
Das Klima weiß das nicht zu
schätzen. Das Wetter ist halt, das
war schon immer so, einmal kälter,
einmal wärmer. Ob da wer
pickt oder nicht. Merken tun’s
nur die Autofahrer. Und die jeweiligen
lärm- und gestankgeplagten
Anrainer. Und natürlich
die Polizei.
Apropos. Ich tät den Klebern ja
gern eine picken. Unsere Gesetze
erlauben’s aber leider nicht. Das
sollte man ändern. Im Parlament
sollten sie einmal drüber reden.
12 Länder
Neue Freie Zeitung
BURGENLAND
Raumordnungsgesetz
Der Verband Freiheitlicher und
Unabhängiger Gemeindevertreter
des Burgenlands (VFG) wird der
geplanten Änderung des Raumordnungsgesetzes
nicht zustimmen,
erläuterte deren Präsident Mario
Jaksch: „Die geplanten Gesetzesänderungen
vor allem zur Errichtung
von Einkaufszentren und Supermärkten,
die De-facto-Verhinderung
von Klein- und Kleinstwindkraftanlagen
für Privatpersonen sowie die
anhaltende Kritik zur Baulandmobilisierungsabgabe
machen es uns
unmöglich, der geplanten Novellierung
zuzustimmen.“
SALZBURG
Unsinniges Beharren
„Es ist sinnlos,
von den Grünen
eine Rückbesinnung
zur Vernunft
bei der Verkehrspolitik
zu fordern“,
kommentierte
Salzburgs Alexander Rieder
FPÖ-Verkehrssprecher Alexander
Rieder das Beharren der Grünen
auf dem „Luft-Hunderter“ auf der
Tauernautobahn zwischen Salzburg
und Golling – obwohl alle
Gutachten dagegen sprechen.
VORARLBERG
Pflegemängel beheben
Nachdem aufgrund des immer
größer werdenden Personalmangels
mittlerweile schon mehrere Stationen
in den Vorarlberger Krankenhäusern
geschlossen wurden, forderte
FPÖ-Landesobmann Christof
Bitschi die sofortige Umsetzung
von Maßnahmen zur Eindämmung
des Pflegekräftemangels. „Die Probleme
in den Vorarlberger Spitälern
werden immer größer und die
Bedingungen für die Patienten wie
auch für die Ärzte und Pfleger aufgrund
des Personalmangels immer
schlechter. So kann es nicht weitergehen,
die Landesregierung muss
jetzt sofort handeln“, stellte Bitschi
klar. Um den Pflegeberuf attraktiver
zu gestalten, brauche es mehr
Geld und eine bessere Bezahlung.
„Hier müssen jetzt endlich diese
Mittel auch zur Verfügung gestellt
werden“, forderte der Vorarlberger
FPÖ-Landdesparteiobmann.
Foto: FPÖ Salzburg
Verantwortungslos und zukunftsvergessen
agiert die
Mikl-Leitner-ÖVP, kritisiert die
FPÖ. Die Politik muss Sorge
tragen, dass sich die Bürger die
Energie wieder leisten können.
Strom ist so teuer wie noch nie,
die Heizkosten haben sich verdreifacht.
Johanna Mikl-Leitner
zieht mit ihrer EVN unseren Familien
und Betrieben den letzten
Geldschein aus der Tasche. Das ist
verantwortungslos und zukunftsvergessen“,
kritisierte FPÖ-Landesparteiobmann
Udo Landbauer.
Preisknaller nach Landtagswahl
Eine beheizte Wohnung dürfe
kein Luxus sein, das sei ein Grundbedürfnis
der Menschen, betonte
Landbauer und forderte: „Die Politik
hat daher Sorge zu tragen, dass
sich die Bürger die Energie leisten
können. Deshalb muss sie auf den
landeseigenen Energieversorger
Foto: NFZ
Landbauer: Schluss mit brutalen
Stromrechnungen der EVN!
FPÖ fordert ehrliche Energiepolitik statt weiterer Abzocke der Bürger
KÄRNTEN
2021 wurden in Kärnten 2.940
neue Wohnungen fertiggestellt, davon
lediglich 270 von gemeinnützigen
Bauvereinigungen. Aus dem
Wohnbauförderungsprogramm
von 2018 bis 2021 wurden 621
Wohneinheiten in Kärnten bis heute
nicht gebaut – damit fehlen mehr
als 1.000 Wohnungen
NIEDERÖSTERREICH
EVN einwirken, die Preiserhöhungen
sofort zurückzunehmen.“
Erst vor Kurzem wurden die Netzentgelte
massiv erhöht und der Umrechnungsfaktor
bei Gas angehoben.
Nach der Landtagswahl schnalzen
die Tarife noch zweimal in die Höhe,
Kehrtwende im Wohnbau
Wegen verfehlter Politik fehlen in
Kärnten 1.000 Wohnungen.
Foto: FPÖ Niederösterreich
Landbauer: Die EVN muss die Preiserhöhungen zurücknehmen
„Schuld am eklatanten Wohnungsmangel
ist das Totalversagen
der SPÖ in der Wohnbaupolitik des
Landes. Aber auch die Wohnbaugenossenschaften
tragen eine Mitverantwortung
für dieses Desaster
im sozialen Wohnbau“, stellte
FPÖ-Landesparteiobmann Erwin
Angerer klar.
Als Folge des Wohnungsmangels
sei ein massiver Anstieg bei
den Wohnkosten erfolgt. Jetzt brauche
es eine radikale und sofortige
Kehrtwende in der Kärntner Wohnbaupolitik,
forderte Angerer. Seine
Vorschläge: Eine Wohnbauförderung
soll es nur noch für bereits
genehmigte Bauvorhaben geben.
Sollte dieses nicht innerhalb von
24 Monaten umgesetzt oder damit
begonnen worden sein, sollte die
Förderung verfallen und auf andere
Bauprojekte umgeschichtet werden.
Neben einer Vereinfachung der
Förder-Richtlinien sollte für den
privaten Wohnbau auch der „Häuslbauerbonus“
verdoppelt werden.
Foto: FPÖ Oberösterreich
warnte Landbauer: „Der Strompreisrabatt,
den sich die Familien selbst
bezahlen, wird von den Preiserhöhungen
aufgefressen. Das ist ein
mieser Taschenspielertrick der ÖVP.
Dieser Gier müssen wir am 29. Jänner
den Stecker ziehen!“
OBERÖSTERREICH
Manfred Haimbuchner
Das Problem heißt
Ausländergewalt
Klare Worte fand Öberösterreichs
FPÖ-Landesparteiobmann Manfred
Haimbuchner zum Amoklauf eines
41-Jährigen Irakers in Linz, der
bereits amtsbekannt war und laut
Staatsanwaltschaft eine lange Vorgeschichte
mit Gewalttaten habe:
„Man muss das Kind endlich beim
Namen nennen: Wir haben ein gewaltiges
Ausländer-Gewalt-Problem
in Österreich!“ – Wortreiche
Beteuerungen bei Sicherheitsgipfeln
würden das Problem nicht lösen,
solange keine Entscheidungen
getroffen und diesen dann auch keine
konkrete Maßnahmen folgen,
betonte Haimbuchner.
Nr. 3 Donnerstag, 19. Jänner 2023
g
Länder 13
TIROL
LÄNDER-
SACHE
Foto: FPÖ Tirol
Markus Abwerzger
FPÖ-Landesparteiobmann Tirol
Foto: reporter.co.at
Wunschtraum des Tiroler Wirtschaftskammerpräsidenten:
Illegale Einwanderer, darunter 2022 an die 70
Prozent Analphabeten, sollen den Arbeitskräftemangel
in Österreich beheben.
Job-Angebot für Illegale ist
Anschlag auf Sozialsystem
ÖVP gibt die Import-Lobby für ungebildete Wirtschaftsflüchtlinge
Tirols schwarzer Wirtschaftskammerpräsident
glaubt,
den Arbeitskräftemangel mit
Asylwerbern lösen zu können.
Ein Irrglaube, kritisiert die FPÖ.
Auch der Tiroler WK-Präsident
Christoph Walser vermengt die politischen
Materien Asyl und Einwanderung.
So will er jedem illegal
eingedrungenen Asyl-Forderer
eine Arbeitserlaubnis austellen
lassen, da ja nicht alle wegen der
üppigen Sozialleistungen ins Land
kämen.
Für Tirols FPÖ-Landesparteiobmann
Markus Abwerzger ein gefährlicher
Irrglaube: „Mehr als 50
Prozent der anerkannten Asylanten,
die 2015/16 nach Österreich gekommen
sind, haben sich immer noch
nicht am Arbeitsmarkt integriert.
Die ÖVP ist zusammen mit den Grünen
auf Bundes- und der SPÖ auf
Landesebene zu einer Import-Lobby
für junge, männliche, ungebildete
Wirtschaftsflüchtlinge aus islamischen
Ländern verkommen.“
Einwanderung ins Sozialsystem
Walsers Traum von der Bekämpfung
des Arbeitskräftemangels
durch die illegale Migration habe
sich durch die Erfahrungen der letz-
Verhöhnung der Steirer
Steiermarks ÖVP-Landeshauptmann
Christopher Drexler und
sein Parteikollege im Innenministerium
Gerhard Karner haben in
Sachen Migration und Sicherheit
auf ganzer Linie versagt, kritisierte
FPÖ-Landesparteiobmann Mario
Kunasek. „Auch die Neuauflage
der Sicherheitsvereinbarung aus
dem Jahr 2010 ist nur als peinlicher
politischer Inszenierungsversuch
zu werten. Damit sehen die Steirer
einmal mehr, wie verzweifelt die
schwarze Regierungstruppe mittlerweile
agiert.“
Einerseits eröffne Innenminister
Karner eine überdimensionierte
Bundesasylunterkunft nach der
anderen in der Steiermark, die allesamt
gewaltige Sicherheitsrisiken
für die Bevölkerung darstellen,
und andererseits schwadroniere er
dann über „sichere Grenzen und
eine schärfere Asylpolitik“, betonte
Kunasek: „Die Steirer empfinden
diese Politik der Doppelbödigkeit
nur noch als reine Verhöhnung ihrer
berechtigten Sicherheitsinteressen
durch die ÖVP auf Bundes- wie
auf Landesebene!“
ten Jahre als Albtraum für Österreichs
Sicherheit und das Sozialsystem
erwiesen, stellte Aberzger klar:
„Walsers Vorschlag ist daher mehr
als gefährlich und wäre ein weiterer
finanzieller Anschlag auf das österreichische
Sozialsystem.“
Die Ausführungen des WK-Präsidenten
zeigten, dass er von
Asylpolitik wenig Ahnung habe,
weshalb ihm Abwerzger als Rechtsanwalt
juristische Nachhilfe anbot
und auch Aufklärung zum Thema
Arbeits- und Fachkräftemangel:
„Daran ist, siehe Corona, die ÖVP
Schuld. Daher sollte Walser besser
parteiintern am Tisch hauen.“
STEIERMARK
Kunasek: Die ÖVP verhöhnt mit
ihrer Asylpolitik die Steirer.
Foto: NFZ
Eine Anfragebeantwortung von
Sozialminister Rauch lässt einen
sprachlos zurück. Dort heißt es,
dass bis zu 162.000 Tiroler armutsgefährdet
sind, was alarmierenden
21,6 Prozent entspricht.
Gerade bei uns in Tirol mit den
höchsten Lebenshaltungskosten
einerseits und den niedrigsten
Löhnen andererseits wirkt sich
die aktuelle Teuerung verheerend
aus. Nach dem Migrations-Brennpunkt
Wien ist Tirol am stärksten
von drohender Armut betroffen.
Jedem, der weiß, was in Tirol die
Armutsgefährdungsschwelle ist,
ist klar, dass damit kaum noch ein
menschenwürdiges Leben möglich
ist.
Völlig überfordert
Besonders besorgniserregend
ist die Tatsache, dass diese Situation
bereits tief in die Mittelschicht
hineingreift. Schon
vor der Teuerungswelle war der
Kreis der „Working Poor“, also
Menschen, die trotz Arbeit kein
Auskommen mit dem Einkommen
finden, in Tirol bei zehn Prozent.
Jetzt droht der Mittelstand
in Tirol zu verarmen, wenn nicht
endlich dagegengesteuert wird.
Was macht nun die ÖVP, die
seit 77 Jahren dieses Land ununterbrochen
regiert? Sie richtet
einen „Arbeitskreis“ ein, der nun
schon seit Monaten werkelt, aber
keine einzige Maßnahme präsentiert
hat, um diesem Trauerspiel
etwas entgegenzusetzen.
Und der Bund? Sozialminister
Rauch hat in der Beantwortung
lediglich hervorgestrichen, dass
Armutsbekämpfung eine Querschnittsmaterie
und deshalb nicht
so einfach sei. Er konnte nicht
einmal eine Maßnahme nennen,
die geplant ist. Passend zum Thema
ein einziges Trauerspiel.
Es braucht Neuwahlen, dringend!
Von Karl E tinger
it dem Verlust der absoluten
Mehrheit bei der
Landtagswahl am 29.
Jänner hat sich Niederöste reichs
ÖVP mit Landeshauptfrau Johanna
Mikl-Leitner bereits abgefunden.
Das geb es in Europa nicht
mehr, heißt es aus der Landes-
ÖVP. Seit eine jüngste Umfrage
im Auftrag von ATV und „Heute“
SPÖ und FPÖ zusammen bei rund
47 Prozent un die Freiheitlichen
mit 25 Prozent sogar vor den SPÖ
mit 22 Prozent sehen, intensiviert
ÖVP-Landesgeschäftsführer Bernhard
Ebner die Warnungen, eine
rot-blaue Koalition gegen Mikl-
Leitner sei „in Gri fweite“. Realistisch
ist das dennoch nicht. Außer
Acht gela sen wird außerdem
vielfach, da s die ÖVP in der Landesregierung,
anders als im Landtag,
vorau sichtlich erst bei einem
Absacken unter die 40-Prozent-
Marke ebenfa ls die absolute
Mehrheit verlieren würde.
SPÖ-Landeschef Franz Schnabl
und FPÖ-Pendant Udo Landbauer
haben zwar beide den Anspruch
auf den Posten des Landeshauptmannes
erhoben. A le Umfragen
sehen aber die ÖVP weiter mit
deutlichem Abstand als stärkste
Partei nach der Wahl in Niederöste
reich. Vor a lem aber bräuchten
SPÖ und FPÖ mit hoher Wahr-
Von Sarah Marie Piskur
und Vilja Schiretz
EU-St aten wie Deutschland, Spanien
oder Bulgarien haben es bereits
verboten. Nun spricht sich
Klimaministerin Leonore Gewe s-
ler auch in Öste reich für ein Fracking-Verbot
aus. Ein Schiefergasvorkommen
im nördlichen Weinviertel
in Niederöste reich so l damit
unberührt bleiben. Man habe
einen entsprechenden Vorschlag
in die regierungsinterne Abstimmung
übermi telt, heißt es dazu
scheinlichkeit für einen Sturz von
ÖVP-Landeshauptfrau Mikl-Leitner
und eine Koalition für die
kommenden fünf Jahre auch noch
die Unterstützung von Grünen
oder Neos, die derzeit als Oppositionsparteien
nicht in der Landesregierung
vertreten sind.
Grüne und Neos gegen
Unterstützung der FPÖ
Aber sowohl die grüne Spitzenkandidat
Helga Krismer als auch
Johanna Mikl-Leitner warnt vor
einer rot-blauen Koalition mit
Landbauer (l.) und Schnabl (r.),
realistisch ist dies nicht. Foto: apa
Neos-Spitzenkandidatin Indra
Co lini haben einer Koalition mit
Schlager (l.), Fohringer (M.), Wiser (r.)
der FPÖ unter Landesparteichef
Udo Landbauer bereits eine Absag
erteilt. Am Montag wurde das
in beiden Parteien auf Anfrage
der „Wiener Zeitung“ bekräftigt.
Für die langgediente grüne
Landtagsabgeordnete Krismer ist
die „Politik des Ewig-Gestrigen
un des Aufhetzens“ – Stichwort
Asyl – der Grund, warum sie die
FPÖ künftig nicht einmal mehr in
der Landesregierung haben möchte.
Dort ist der FPÖ derzeit wegen
des in Niederöste reich geltenden
Proporzsystems ab gut zehn Prozent
der Stimmen vertreten. Deswegen
fordern die Grünen einen
Umstieg auf ein Koalition system
wie in anderen Bundesländern.
A lerdings gilt das vorerst als ausgeschlo
sen.
Neos-Spitzenkandidatin Co lini
hat beim o fizie len Wahlauftakt
aus dem Klimaministerium.
Beim Fracking wird ein Gemisch
aus Sand, Wa ser und Chemikalien
ins Gestein gepre st, um
darin eingeschlo senes Gas zu lösen.
In der Kritik steht die Technologi
einerseits wegen des großen
Wa serverbrauch sowie Methan-Emi
sionen, andererseits
wegen einer möglichen Verunreinigung
des Grundwa sers. In
Großbritannien wurde Fracking
aus Sorge vor Erdbeben ein Riegel
vorgeschoben.
Viele Fürsprecher hat Fracking
in Öste reich nicht. Nach der Entdeckung
des Gasvorkommens im
Weinviertel im Jahr 2012 plante
die OMV Probebohrungen, was zu
ma sivem Widerstand von Bürgern
und Umweltschützern führte.
Die Politik zog Konsequenzen;
auf Initiative des damaligen NÖ-
Landeshauptmanns Erwin Prö l
(ÖVP) wurden bundesweit Umweltverträglichkeitsprüfungen
für
in der Vorwoche erklärt, für sie
komm es nicht infrage, mit einer
„regierungsunfähigen FPÖ“ eine
Koalition zu bilden. Es werde
auch keine Unterstützun geben,
wird in der Landespartei versichert.
Für die Neos ist Mikl-Leitners
Verbleib an der Lande spitze
ohnehin ausgemachte Sache, mit
den Spekulationen werde von Inhalten
im Wahlkampf abgelenkt.
Die ÖVP nützt angesichts drohender
herber Verluste die Warnungen
vor Rot-Blau zur Mobilisierung
der eigenen Funktionäre
und Sympathisanten. Oberstes
ÖVP-Wahlziel ist, eine Koalition
gegen ein „Miteinander“ zu verhindern.
Im Klartext: keine Mehrheit
gegen die ÖVP. Dieses Miteinander
hat Mikl-Leitner bereits bei
der Landtagswahl 2018 ausgerufen.
Im März 2018 wurde erstmals
in Niederöste reich jeweils ein Arbeitsabkommen
der ÖVP mit SPÖ
wie auch FPÖ paktiert. Diese drei
Parteien sind auch in der Landesregierung
vertreten.
Für ÖVP geht es spezie l um
Mehrheit in der Regierung
Erklärtes Ziel der ÖVP ist auch, in
der Landesregierung, wo die
meisten Beschlü se erfolgen, am
29. Jänner die Mehrheit zu verteidigen.
Dort hält die ÖVP bisher
sechs der neun Mitglieder, die
solche Bohrungen vorgeschrieben.
Die OMV zog die Pläne zurück.
Nur die FPÖ sprach sich zuletzt
klar für da sogenannte Bio-
Fracking aus, das ohne schädliche
Chemikalien auskommen so l.
Auch die ÖVP zeigte sich in der
Vergangenheit wenig begeistert
von der Technologie. Zum konkreten
Vorschlag habe sich der Koalitionspartner
noch nicht geäußert,
doch hä ten sich „immer wieder
gewichtige Stimmen, gerade aus
Niederöste reich, gegen Fracking
ausgesprochen“, zeigt man sich
im Klimaministerium vorsichtig
optimistisch. Das Büro von Landeshauptfrau-Ste
lvertreter Stephan
Pernkopf (ÖVP) ste lt auf
Anfrage der „Wiener Zeitung“
klar, da s Fracking in Niederöste
reich keine Option sei: „Die
SPÖ zwei, die FPÖ einen Landesrat.
Auf den Verlust eines Landesratspostens
hat sich die Volkspartei
eingeste lt. Das wäre noch kein
großes Malheur. Denn verliert die
ÖVP nur einen Regierung sitz,
hä te sie in der Landesregierung
weiter die Mehrheit und könnte
nicht überstimmt werden.
Ungleich dramatischer wär es
für Mikl-Leitners Partei, würde
sie nicht nur im Landtag die absolute
Mehrheit mit bisher 29 von
insgesamt 56 Mandataren, sondern
auch in der Landesregierung
einbüßen. Den Rückfa l auf nur
vier ÖVP-Regierungsmitglieder
samt Mehrheit von SPÖ und FPÖ
wi l die ÖVP unbedingt verhindern.
Das Szenario droht bei einem
Absturz von 49,7 Prozent
rund um die 40-Prozent-Marke.
Der weitaus größte Teil der Beschlü
se in der Regierung erfolgte
in den vergangenen fünf Jahren
a lerdings ohnehin einstimmig.
Vizelandeshauptman SPÖ-Chef
Schnabl ho ft auf „Sachkoalitionen“
nach der Wahl. Landbauer
möchte Mikl-Leitner loswerden.
Realistischer ist a lerdings, da s
die ÖVP künftig als weiterhin
stärkste Partei im Land eine Koalition
mit einer der beiden kleineren
Parteien im Landtag schmiedet,
mit Grünen oder Neos. Fa ls
sich rechnerisch eine solche
Mehrheit auch bei deutlichen
ÖVP-Einbußen ausgeht. ■
Bürgermeister vor Ort wo len es
nicht und auch Experten sprechen
sich dagegen aus.“ Fracking
komme „in unserem Energiefahrplan
nicht vor. Wir setzen eher
auf grünes Gas.“ Bei einer Regierungsklausur
vergangene Woche
seien deshalb auch schon Weichenste
lungen für klimafreundliche
Alternativen erfolgt, die keine
Fracking-Pläne beinhalten. Konkret
auf das von Gewe sler angepeilte
Verbot angesprochen, blieb
man im Büro Pernkopf aber vage.
Erdgas in Mo ln entdeckt
Derweil wurde bekannt, da s die
Tochter eines australischen Unternehmens
im oberöste reichischen
Mo ln o fenbar schon länger Probebohrungen
nach Erdgas plant.
Kurz notiert
Presseclub Concordia. Die Journalistin
Ilse Brandner-Radinger
ist vergangene Woche im Alter
von 79 Jahren nach kurzer,
schwerer Krankheit verstorben.
Das gab der Pre seclub Concordia
in einem Statement bekannt. Von
1990 bis 2010 war sie die Generalsekretärin
des Vereins, der
sich für eine Stärkung der Pre sefreiheit
einsetzt. Sie habe sich „intensiv
für medienethische Fragen
und die Selbstkontro le“ eingesetzt,
schreibt der Verein in einem
Statement. Sie war nach ihrer
Zeit als Concordia-Generalsekretärin
im Pre serat und ORF-
Publikumsra tätig.
Nachrichtendienst. David Blum,
der Leiter des Bereichs Nachrichtendienst
in der Direktion für
St at schutz und Nachrichtendienst
(DSN), wechselt nach nur
14 Monaten in die Privatwirtschaft.
Der ste lvertretende DSN-
Chef wird die Behörde mit Monatsende
verla sen. Direktor
Omar Haijawi-Pirchner übernimmt
die Leitung des Nachrichtendienstes
interimistisch. Der
Posten so l so schne l wie möglich
ausgeschrieben werden. Die Sicherheit
sprecher der Fraktionen
wurden bereits informiert.
SPÖ trauert um Karl Schramek.
Der Spitzendiplomat und ehemalige
Internationale Sekretär der
SPÖ, Karl Schramek, starb im Alter
von 73 Jahren. SPÖ-Chefin Pamela
Rendi-Wagner würdigte
Schramek am Montag in einer
Au sendung als „aufrechten Sozialdemokraten,
de sen Herz stets
für die internationale Arbeit und
die internationale Politik geschlagen
hat“. Schramek war unter anderem
außenpolitischer Berater
der ehemaligen Bundeskanzler
Franz Vranitzky und Viktor Klima
(beide SPÖ), außenpolitischer Berater
des Generalsekretärs der Organisation
für wirtschaftliche Zusammenarbeit
und Entwicklung
(OECD), öste reichischer Botschafter
in Syrien und Belgien.
Parlamentserö fnung. Insgesamt
25.000 Menschen haben an den
beiden Tagen der o fenen Tür am
vergangenen Wochenende das
neu renovierte Parlamentsgebäude
besucht. Trotz teil starken Regens
am Sonntag nahmen die Besucherinnen
und Besucher lange
Wartezeiten in Kauf. Nationalratspräsident
Wolfgang Sobotka
(ÖVP) sprach angesichts der vielen
Besucher von einem „Volksfest
der Demokratie“.
Auch wenn dieses durch konventione
le Methoden gefördert werden
könnte, sorgt das Vorhaben
für Ärger: Bürgermeister Andreas
Rußmann (SPÖ) beklagte am
Montag die fehlende Information
der Bevölkerung. Umweltschützer
seien durch Zufa l auf die Pläne
gestoßen. Außerdem befindet sich
das betro fene Areal unmi telbar
neben einem Naturschutzgebiet.
So lten die Bohrungen zu einer
zeitnahen Entlastung in der aktue
len Krise führen, sei sie dennoch
für eine Prüfung, sagte Gewe
sler am Sonntag im „ZiB2“-Interview.
So lte aber erst in den
2030er Jahren damit zu rechnen
sein, „macht es keinen Sinn.“ Bis
dahin mü se Öste reich aus fo silem
Gas ausgestiegen sein. ■
KÄRNTEN
14 Medien
Neue Freie Zeitung
GEZWITSCHER
Jörg Leichtfried
@jleichtfried
gerade Email bekommen wo jemand
sehr entschieden sagt „ich
als Steuerzahler habe vielmehr
Anrecht“ oder „ich entscheide
als Steuerzahler“ Ich frage
schon, wie kommt jemand auf
die Idee demokratiepolitische
Rechte an die Steuerleistung zu
knüpfen? #Zensuswahlrecht war
kein Vorbild.
14. Jän. 2023 21:21
Wählen dürfens und zahlen dürfens
die Steuerzahler. Aber mitreden?
Wo kämen wir denn da hin?
Gernot Bauer
@bauer_gernot
ORF macht sich zum Propagandasender
der Klima-Extremisten
Mitarbeiter versorgte „Klima-Chaoten“ mit Neujahrskonzert-Eintrittskarten
Anscheinend hat ein ORF-Mitarbeiter
den Klima-Chaoten
geholfen, eine – in letzter Sekunde
verhinderte – Störaktion beim
Neujahrskonzert zu begehen.
Medienberichten zufolge hatten
zwei der insgesamt sechs Klima-
Chaoten Eintrittskarten zum Neujahrskonzert
aus dem ORF-Kontingent.
ORF „spendete“ Klima-Extremisten Karten fürs Neujahrskonzert.
Foto: NFZ
Wie ging das Zitat nochmal?
„Davos ist, wo Milliardäre
Millionären erklären, was die
Mittelschicht tun muss, damit es
den Armen besser geht.“
19. Jän. 2023 10:56
Und genau dort holen sich EU
und ÖVP-Minister Ratschläge für
die Klima-Rettung.
TELEGRAM
Sympathie für Klima-Chaoten
„Es ist ein riesiger Skandal, dass
offensichtlich ein ORF-Mitarbeiter
den Klima-Terroristen dabei geholfen
hat, sich ins traditionelle Neujahrskonzert
einzuschleusen. Generaldirektor
Roland Weißmann
muss das umfassend aufklären
und entsprechende arbeitsrechtliche
Konsequenzen setzen“, forderte
FPÖ-Mediensprecher Christian
Hafenecker.
Überhaupt sei der gesamte
Umgang des ORF mit den Klima-Chaoten
fragwürdig und eine
Zumutung für die Zwangsgebührenzahler,
kritisierte Hafenecker.
„Die Berichterstattung über ihre
Vandalenakte und Straßenblockaden
ist dermaßen unkritisch und
wohlwollend, dass man sich des
Eindrucks nicht erwehren kann,
dass sich so mancher am Küniglberg
als Werbeberater dieser im-
mer radikaler werdenden Extremistentruppe
sieht“, bemerkte der
FPÖ-Mediensprecher. Es sei aber
völlig inakzeptabel, dass sich der
aus Zwangsgebühren finanzierte
Rundfunk immer mehr zum „Propaganda-Organ
der Klimasekte“
mache, betonte Hafenecker. Für
ihn sei unverhohlene Sympathie
für die Klima-Extremisten ein weiterer
Grund zur Abschaffung der
ORF-Zwangsgebühr.
GEFÄLLT MIR
Herbert Kickl
17. Jänner 2023
Der ÖVP war eine strenge
Asylpolitik noch nie ein Anliegen.
Beim Thema Asyl gibt
es nur eine Adresse – und die
lautet: FPÖ.
FPÖ IN DEN MEDIEN
Die aktuellen Umfragen lassen
bei der ÖVP-Niederösterreich die
Alarmglocken schrillen, berichtet
die „Wiener Zeitung“.
Wegen der erwarteten
starken Zugewinne der
FPÖ dürfte nicht nur
die absolute Mehrheit
an Mandaten und in
der Landesregierung
verloren gehen, son-
POLITIK
Dienstag, 17. Jänner 2023 7
M
Kaum ein Regieren
gegen Mikl-Leitners ÖVP
Drohender Verlust der absoluten ÖVP-Mehrheit bei Niederösterreich-Wahl heizt Spekulationen an.
Wenig Fracking-Fürsprecher in Österreich
Gewessler fordert Verbot des Verfahrens. Pläne zu konventione ler Erdgasförderung in Oberösterreich so len zumindest geprüft werden.
Persönliches Exemplar für AOM-Benutzer pafpoekirchner - (C) APA-DeFacto GmbH. A le Rechte vorbehalten.
dern auch der Landeshauptmannposten.
Daher warnt die ÖVP landauf
landab vor einer „blau-roten“
Mehrheit. Die um den Wiedereinzug
in den Landtag kämpfenden
Neos und Grünen haben sich
daher der ÖVP als FPÖ-Verhinderer
bereits angedient.
Auch der Wahlkampf für
die Kärntner Landtagswahl im
März gewinnt an Fahrt, berichtet
die „KronenZeitung“.
Besonders selbstbewusst trete
dabei die FPÖ
auf, berichtet
die Zeitung und
verweist auf den
Landeshauptmannanspruch
von Spitzenkandidat
Erwin
Angerer bei der
Präsentation des Wahlprogramms:
„Wir wollen nicht nur den Bundeskanzler,
sondern auch den Landeshauptmann
in Kärnten stellen!“
KÄRNTEN
Seite 12 ŝ Dienstag, 17. Jänner 2023
Was uns
bewegt
FRANZISKA TROST
franziska.trost@kronenzeitung.at
Keine Heilung
Revolution und Heilung –
da sind zwei Bausteine, die
dem Schweizer Alpenort
Davos zu Weltruhm verhalfen.
Der Traum von Freiheit
und Demokratie machte
den deutschen Studenten
Alexander Spengler zum
Revolutionär – und zum
Flüchtling. Nach dem Fall
der Barrikaden entkam er
1849 mit knapper Not in die
Schweiz, wo er Medizin studierte.
In der Bergluft von
Davos machte er schließlich
eine erstaunliche Entdeckung:
Es gab keine Tuberkulose-Kranken.
Es dauerte nicht lange,
bis in dem verschlafenen
Nest mondäne Sanatorien
und Hotels aus dem Boden
sprossen. Und das Alexanderhaus,
ein kleiner Rest des
revolutionären Geistes –
hier wurden auch Mittellose
behandelt. Doch vor allem
war die Zeit zum heilenden
Durchatmen der gehobenen
Gesellschaft vorbehalten.
Die Welt auf dem „Zauberberg“
war nie eine gerechte
.
Um die wachsende Kluft
zwischenArm und Reich soll
es u. a. auch auf dem diesjährigen
Weltwirtschaftsforum
gehen. Gerade hier, wo
sich die Kluft selbst wie eine
Gletscherspalte auftut. Nur
die Reichsten und Mächtigsten
haben hier das Sagen,
die Teilnahme kostet ein
Vermögen. Durch die gute
Luft wälzt sich die Abgaswolke
Hunderter Privatjets,
die Zimmerpreise klettern
auf astronomische 18.000
Euro pro Nacht, die Escortservices
sind ausgebucht .
So viel elitäre Höhenluft
trübt den Blick auf die Abgründe
der Armut. Revolutionäre
Ideen für die Heilung
einer zerrütteten Welt
darf man sich in Davos wohl
nicht erwarten.
Angerer stellt Anspruch
auf Landeshauptmann
FRITZ KIMESWENGER
Kärnten
Inoffiziell
fritz.kimeswenger@kronenzeitung.at
S
FPÖ startet in den Wahlkampf mit einer selbstbewussten
Ansage und einem Programm, das sehr viel Geld kostet.
elbstbewusstsein war
bei den Freiheitlichen
ja noch nie Mangelware
und derart motiviert starten
die Blauen auch in den
Wahlkampf. Klare Ansage
von Spitzenkandidat und
Parteichef Erwin Angerer:
„Wir wollen nicht nur den
Bundeskanzler, sondern
auch den Landeshauptmann
in Kärnten stellen!“
Dass es dazu eine Koalition
rechts der Mitte – also mit
ÖVP und Team Kärnten –
geben müsste, ist Angerer
bewusst: „Die SPÖ muss
damit rechnen, nicht mehr
in der Regierung zu sein.“
Der FP-Chef legt sich
gleichzeitig auch mit dem
TK-Chef an: „Gerhard Köfer
hat da selbst ausgerufene
Duell um den LH schon
verloren.“ Aber: Wenn es
mit dem Landeshauptmann
nichts wird, gibt es die FPÖ
auch billiger. Erwin Angerer
zur „Krone“: „Ich
schließe nicht aus, dass wir
Juniorpartner in einer SPgeführten
Regierung sein
könnten. Denn wir wollen
regieren.“
Diese Wahlziele zu erreichen,
da soll ein 91-seitiges
Wahlprogramm mithelfen.
Es finden sich viele Forderungen,
nicht unbedingt die
billigsten. Eine kostenlose
Kärnten Card für Jugendliche
ist dabei, ein Pflegebo-
5. März
Landtagswahl
Erwin Angerer will
schon bald von
Wien nach
Kärnten wandern.
Hier warten
Ofner, Linder,
Staudacher und
Darmann auf
ihren Chef.
Persönliches Exemplar für AOM-Benutzer pafpoekirchner - (C) APA-DeFacto GmbH. A le Rechte vorbehalten.
nus für Familien, ein Jugendstartgeld,
ein kostspieliges
„Willkommenspaket“
für Ärzte, eine 10.000
Euro-Prämie für Lehrlinge
oder die hundertprozentige
Abgeltung von Unwetterschäden.
Wer soll das alles
bezahlen? Erwin Angerer:
„Das Land hat allein durch
die Inflation Mehreinnahmen
von 222 Millionen.
Die kann man durchaus dazu
verwenden.“
Die Freiheitlichen sind
aber auch gegen viele Dinge:
gegen Windräder, gegen
Asylanten („Keinen mehr
hereinlassen!“), gegen Chaletdörfer
und gegen Wölfe.
Angerer, der sich mit den
hinter ihm gereihten Gernot
Darmann, Josef Ofner,
Max Linder und Christoph
Staudacher als Team für
Kärnten präsentiert, zu seinen
Plänen bzw. seiner Rochade
aus dem Nationalrat
in den Landtag: „Ich wechsle
auf jeden Fall nach Kärnten.“
Das bedeutet, entweder
bei einer Koalition in
eine Landesregierung oder
wohl als oppositioneller
Klubobmann in den Landtag.
Auffällig bei der freiheitlichen
Liste: Die erste
Frau an wählbarer Stelle
der Landesliste ist Isabella
Theuermann auf Platz 8.
Foto: GERD EGGENBERGER
Foto: GERD EGGENBERGER
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Streng war die ÖVP-Politik bisher
nur gegenüber den Österreichern.
Nr. 3 Donnerstag, 19. Jänner 2023
g
Der Narrenturm im alten AKH Wien
Das Museum in der ehemaligen „k.k. Irrenanstalt zu Wien“
„Der Mensch, wie schön er sei,
wie schmuck und blank, ist innen
doch Gekrös nur und Gestank“.
Thomas Mann läßt dies in seinen
„Bekenntnissen des Hochstaplers
Felix Krull“ eine Geliebte seines
Titelhelden sagen.
Krull meint drauf zwar, daß dies
ein „garstig Verslein“ sei, aber im
Inneren muß er das Gesagte billigen.
Uns fällt das Verslein vielleicht
beim Betreten des Wiener
Narrenturms ein.
Der sogenannte Narrenturm
ist ein kreisrundes Gebäude auf
dem Gelände des alten Allgemeinen
Krankenhauses. 1784 wurde
er unter Kaiser Josef II. als erste
psychiatrische Klinik Europas
gebaut. Die Wiener gaben dem
fünfstöckigen Gebäude auch den
Namen Kaiser-Joseph-Guglhupf.
Bedenkt man, daß das Haus auch
„k.k. Irrenanstalt zu Wien“ genannt
wurde, erkennt man, daß dazumal
noch wenig über die Erkrankungen
des Gehirns bekannt war. In 28
Zellen pro Stockwerk wurden die
„Geisteskranken“ untergebracht,
und diese Patienten waren von der
Außenwelt völlig abgeschnitten.
1796 bekam das Haus den Namen
„Museum des pathologisch-anatomischen
Instituts“.
Ein einzigartiges Museum
Zunächst waren dort Zwangsjacken,
Anketten, Aderlaß oder
Stromschläge an der Tagesordnung.
Mit psychischen Krankheiten
war man völlig überfordert.
Doch ab 1866 waren die Tage des
Narrenturms als Irrenhaus gezählt.
Die Insassen wurden in andere
Anstalten gebracht, und das Haus
wurde als Unterkunft für Bedienstete
des Allgemeinen Krankenhauses
und für Studenten genutzt.
Schließlich wurde es 1971 zum
Museum, es ist jetzt im Besitz der
Universität Wien.
Zu sehen bekommt man vor
allem eingelegte Organe, Deformationen
und Mißbildungen von
Körperteilen, verkrümmte Skelette
und ähnliches. Die Sammlung
wird auch für die Weiterbildung
von Medizinern genutzt. Die Geschichte
der Pathologie wird hier
deutlich demonstriert. Der Besucher
bekommt auch Einblicke in
Krankheitsphänomene wie Entzündungen,
Infektionen,
Tumore und
äußere und innere
Krankheitsursachen.
Schließlich muß man
dem Narrenturm zuschreiben,
daß er viel
zum Verständnis psychischer
Erkrankungen
beigetragen hat.
Nüchterne Besucher
Es mag seltsam
klingen, aber viele
empfehlen einem, vor dem Besuch
dieses interessanten Museums keine
Nahrung zu sich zu nehmen,
erstens weil die Objekte zum Teil
als ekelerregend empfunden werden
können, zweitens aber ist das
Phänomen zu erkennen, daß man
in den endlos wirkenden engen
Rundgängen, in denen sich die
Türen zu den einzelnen Zellen befinden,
schwindlig werden kann.
Empfehlenswert ist es, eine Führung
in Anspruch zu nehmen.
Der erste Lotterien Tag des Jahres führt
in den neu restaurierten Prunksaal der
Österreichischen Nationalbibliothek
(ÖNB) in Wien und damit in eine der
schönsten und bedeutendsten Bibliotheken
weltweit. Die Österreichischen
Lotterien laden alle Spielteilnehmer:innen,
die am Freitag, dem 20. Jänner
2023 ein Produkt der Österreichischen
Lotterien vorweisen, ein, diese barocke
Pracht bei freiem Eintritt zu bestaunen.
Damit wird an diesem Tag ein Rubbeloder
Brieflos oder auch die Quittung
eines beliebigen Wettscheinspiels zur
Eintrittskarte.
Kultur 15
Dabei werden die einzelnen Ausstellungsstücke
genau erklärt, und
außerdem lockern die Studenten,
die diese Führungen durchführen,
die vielleicht entstehende Spannung
durch das Erzählen heiterer
Anekdoten aus der Geschichte
des Narrenturms ein bisserl auf.
Jedenfalls kann Wien stolz darauf
sein, ein derart umfangreiches Museum
in einem einzigartigen Ambiente
zu besitzen.
Herbert Pirker
Anzeige
Lotterien Tag im Prunksaal der Nationalbibliothek
Am Freitag, dem 20. Jänner den neu restaurierten Prunksaal gratis bestaunen
20.01.2023
Lotterien Tag in der
Österreichischen
Nationalbibliothek
Der Prunksaal kann von 10.00 bis
18.00 Uhr besichtigt werden. Von 11.00
Uhr bis 17.00 Uhr werden außerdem stündlich kostenlose Führungen zur Geschichte des barocken Gesamtkunstwerks
und zur Sonderausstellung „Fischer von Erlach und der Prunksaal des Kaisers. 300 Jahre barocke
Pracht“ angeboten. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Detaillierte Informationen zu den Lotterien Tagen findet
man unter lotterientag.at
Foto: Österreichische Nationalbibliothek
Foto: NFZ
© Österreichische Nationalbibliothek/Hloch
Mit Rubbellos auf Schatzsuche bei den Pyramiden
Neue Rubbellose mit der Chance auf bis zu 250.000 Euro
„Schatz der Pyramide“ und „Schatz der Pyramide deluxe“ heißen die neuen Rubbellose der Österreichischen Lotterien,
und mit ihnen warten zu Jahresbeginn Hauptgewinne in Höhe von 100.000 bzw. 250.000 Euro in den Annahmestellen
auf Gewinner:innen. Beide Lose bieten jeweils drei klassische Gewinnchancen: Rubbelt man pro Spiel dreimal den
gleichen Betrag frei, hat man diesen einmal
gewonnen. Eine Extra-Chance bringt das
Bonusspiel bei der deluxe-Variante des Loses.
Findet man dreimal das Pharao-Symbol,
hat man 10 Euro gewonnen, bei drei
Pyramiden-Symbolen 5 Euro. Pro Los kann
man drei- bzw viermal gewinnen.
„Schatz der Pyramide“ wird mit einer Auflage
von 1 Mio. Losen produziert, die Ausschüttungsquote
liegt bei 59%, die Chance
auf einen Gewinn bei 1:2,82. Das Los kostet
5 Euro. Die Serie „Schatz der Pyramide deluxe“
besteht aus 600.000 Losen. Hier liegt
die Ausschüttung bei 63%, die Gewinnchance
bei 1:2,21. Das Los ist zu einem
Betrag von 10 Euro in allen Annahmestellen
der Österreichischen Lotterien erhältlich.
16 Blitzlicht
Neue Freie Zeitung
Politische Bildung aktuell
fbi-politikschule.at
Partei
Parlament Publikationen
Seminare Veranstaltungen
Handbuch der Kommunalpolitik
Das Handbuch der Kommunalpolitik ist ein Leitfaden für die politische Praxis auf kommunaler Ebene.
Es soll Menschen, die sich der Kommunalpolitik verschreiben, dabei helfen, ihre ehren- oder hauptamtlichen
Aufgaben möglichst erfolgreich zu erfüllen. In zehn bündigen praxisorientierten, didaktisch aufbereiteten
Einzelbänden widmet es sich den großen Themen der Kommunalpolitik.
Band 8: Nach der Wahl ist vor der Wahl
In Band acht des Handbuchs für Kommunalpolitik wird auf die Phase direkt nach der Wahl eingegangen.
Je nach Wahlergebnis stellt sich für die Vertreter der Kommunalpolitik die Frage, wie man sich verhalten
und positionieren soll. Konnte ein Wahlerfolg errungen werden, gilt es, keine Überheblichkeit an den Tag zu
legen, die Wahlergebnisse zu analysieren und die Ziele und Projekte für die neue Gemeinderatsperiode zu
präsentieren, sowie verstärkt Mitgliederwerbung zu betreiben. Ist die Wahl unerfreulich ausgegangen, gilt
es, Haltung zu bewahren, im internen Kreis den Wahlausgang zu analysieren und sinnvolle Schlüsse und
Erkenntnisse daraus zu ziehen.
Das Handbuch ist von Praktikern für Praktiker geschrieben und zeichnet sich unter anderem durch anwendungsorientierte
Checklisten und effektive Tipps aus.
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