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Symbole in der Kunst - Art Essentials (Leseprobe)

Leseprobe zum Buch: Symbole in der Kunst (2. Auflage) – ART ESSENTIALS Autor: Matthew Wilson 176 Seiten, , Euro (D) 17.90 | Euro (A) 18.50 | CHF 25 ISBN 978-3-03876-177-8 (Midas Collection) Dieses Handbuch enträtselt 50 der am meisten verbreiteten und faszinierenden Symbole aus der ganzen Welt, von 2.300 v. Chr. bis heute. Während Symbole in verschiedensten Sprachen und über Landesgrenzen hinweg verwendet werden, kann ihre Bedeutung variieren. Sie sind zuweilen komplex und kulturspezifisch, darum ist diese abwechslungsreiche, gut recherchierte und verständlich geschriebene Übersicht auch so wertvoll. Leicht zugänglich und spannend geschrieben, zeigt dieses Buch, wie sich die von Künstlern verwendeten Symbole über Jahrtausende entwickelt haben.

Leseprobe zum Buch:
Symbole in der Kunst (2. Auflage) – ART ESSENTIALS
Autor: Matthew Wilson
176 Seiten, , Euro (D) 17.90 | Euro (A) 18.50 | CHF 25
ISBN 978-3-03876-177-8 (Midas Collection)

Dieses Handbuch enträtselt 50 der am meisten verbreiteten und faszinierenden Symbole aus der ganzen Welt, von 2.300 v. Chr. bis heute. Während Symbole in verschiedensten Sprachen und über Landesgrenzen hinweg verwendet werden, kann ihre Bedeutung variieren. Sie sind zuweilen komplex und kulturspezifisch, darum ist diese abwechslungsreiche, gut recherchierte und verständlich geschriebene Übersicht auch so wertvoll. Leicht zugänglich und spannend geschrieben, zeigt dieses Buch, wie sich die von Künstlern verwendeten Symbole über Jahrtausende entwickelt haben.

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-<br />

sy m b o l e<br />

i n <strong>der</strong> kunst<br />

-<br />

Der zeitgenössische Videokünstler Bill Viola nutzt Wasser neben<br />

an<strong>der</strong>en <strong>Symbole</strong>n wie Feuer und Blut <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Werk, um ihm e<strong>in</strong>e<br />

gewisse Direktheit und größere Wirkung zu verschaffen. Beson<strong>der</strong>s<br />

Wasser hatte für den Künstler e<strong>in</strong>e persönliche Bedeutung. Im<br />

Alter von sechs Jahren hatte Viola während e<strong>in</strong>es Angelausflugs im<br />

H<strong>in</strong>terland von New York e<strong>in</strong>en Unfall, wobei er <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en See fiel.<br />

Se<strong>in</strong> E<strong>in</strong>tauchen <strong>in</strong>s Wasser beschrieb er als prägendes Erlebnis:<br />

»wun<strong>der</strong>schön« und »wie im Paradies«. Se<strong>in</strong>e zehnm<strong>in</strong>ütige<br />

Videoprojektion Tristan’s Ascension (Tristans Himmelfahrt) weckt<br />

diese Gefühle. Zu sehen ist e<strong>in</strong> Wasserfall von h<strong>in</strong>ten, während sich<br />

e<strong>in</strong> Körper langsam von e<strong>in</strong>em Bett erhebt und <strong>in</strong> <strong>der</strong> Wassersäule<br />

aufsteigt. Sie wurde erstmals 2004 <strong>in</strong> Los Angeles gezeigt und war<br />

Teil e<strong>in</strong>es Auftrags, bei dem Violas Werk mit e<strong>in</strong>er Produktion von<br />

Richard Wagners Oper Tristan und Isolde verknüpft wurde. Im letzten<br />

Akt sterben die beiden Hauptfiguren und Violas Tristan’s Ascension<br />

sowie se<strong>in</strong> Partnerstück Fire Woman symbolisieren den Untergang<br />

<strong>der</strong> Liebenden und ihre Dematerialisierung. Wasser wird hier im<br />

E<strong>in</strong>klang mit <strong>der</strong> westlichen Ikonografie verwendet, wobei Tristans<br />

Verwandlung gleichermaßen Ertr<strong>in</strong>ken, Taufe und Wie<strong>der</strong>geburt ist.<br />

WICHTIGE KUNSTWERKE<br />

■■<br />

■■<br />

Andrea da Verrocchio und Leonardo da V<strong>in</strong>ci, Taufe Christi,<br />

1475, Uffizien, Florenz, Italien<br />

Katsushika Hokusai, Die große Welle von Kanagawa (Japan),<br />

ca. 1830–1832, u. a. Metropolitan Museum of <strong>Art</strong>, New York,<br />

USA<br />

■■<br />

J. M. W. Turner, Schneesturm vor <strong>der</strong> Hafene<strong>in</strong>fahrt, 1842,<br />

■■<br />

Tate, London, Großbritannien<br />

Michael Craig-Mart<strong>in</strong>, An Oak Tree, 1973, Tate, London, Großbritannien<br />

Bill Viola<br />

Tristan’s Ascension<br />

(Der Klang des Berges<br />

unter e<strong>in</strong>em Wasserfall),<br />

2005<br />

Video/Ton-Installation<br />

Farb-HD-Video-<br />

Projektion, Vier Ton kanäle<br />

mit Subwoofer (4.1),<br />

projizierte Bildgröße<br />

5,8 m x 3,25 m<br />

Raumgröße variabel,<br />

10.16 M<strong>in</strong>uten<br />

Darsteller: John Hay<br />

Violas Videokunst<br />

verb<strong>in</strong>det häufig<br />

Slow-Motion-Bil<strong>der</strong> mit<br />

archetypischen S<strong>in</strong>nbil<strong>der</strong>n<br />

wie Wasser, sodass<br />

mo<strong>der</strong>ne Medien mit<br />

antiker Symbolik komb<strong>in</strong>iert<br />

werden. Auch das<br />

Hauptmotiv ist eng mit<br />

<strong>der</strong> Tradition verflochten:<br />

Verherrlichende Szenen<br />

s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> <strong>der</strong> christlichen<br />

Bildsprache verankert,<br />

wo die Heiligen und die<br />

Jungfrau Maria nach<br />

ihrem Tod <strong>in</strong> den Himmel<br />

auffahren (siehe S. 25).<br />

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