Melange No25
Melange No25 - das Magazin im Süden Bayerns
Melange No25 - das Magazin im Süden Bayerns
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2<br />
0<br />
23<br />
n<br />
o25<br />
Monika<br />
Baumgartner<br />
GANZ PRIVAT<br />
TITEL Monika Baumgartner<br />
FOTO Agentur Dietrich<br />
das magazin<br />
IM SÜDEN<br />
BAYERNS<br />
NEU<br />
DEIN<br />
TRAUMJOB<br />
Eric Kisser<br />
UND DAS LIED<br />
DES LEBENS<br />
Lebensstücke<br />
VON SABINE BOCKEMÜHL<br />
UND SONJA STILL<br />
Die Hundeflüsterin<br />
ALEXANDRA OSTERKORN
EDITORIAL<br />
L iebe Leserinnen und Leser!<br />
In dieser Ausgabe übernehmen Franziska und Katharina Strodtkötter zum ersten Mal die<br />
IMMOBLIEN EXPERTENTIPPS, wir freuen uns auf ihre Fach-Artikel.<br />
Ein herzliches Danke geht an dieser Stelle Britta Kirstein-Zietz, die uns bisher mit ihrem Mann<br />
Roger seit der ersten Stunde mit tollen Fach-Artikeln zum Thema Immobilien beschenkte und<br />
immer pünktlich lieferte. Liebe Britta, DANKE!<br />
von links: Nico und Katherina Zeifang, Gabrielle Graessle und Franz Windirsch<br />
AUF<br />
IN'S JAHR<br />
2023<br />
lasst uns<br />
weiter positiv<br />
vorangehen,<br />
andere<br />
Alternativen<br />
gibt es nicht.<br />
Black is Back<br />
Ikonen des modernen, wandelbaren Schmuckdesigns:<br />
Die austauschbaren Wechselschliessen der Manufaktur<br />
Jörg Heinz. Entdecke: www.goldschmiedevonheinz.de<br />
Gabrielle Graessle aus Zürich lebt mit ihrem Mann Christof im Süden Spaniens. Sie belegte<br />
von über 5.000 Bewerber*innen einstimmig den 1. Platz in der Pulpo Gallery – Gratulation!<br />
Ich habe selten, oder eigentlich noch nie, so eine kurzweilige, lustige und ehrliche Eröffnungsrede<br />
gehört wie die von Nico und der Gabrielle.<br />
Die Pulpo Gallery im Obermarkt bereichert Murnau seit April 2021 mit Künstlern aus der<br />
ganzen Welt. Die Familie Zeifang ist im Blauen Land voll integriert und stellte sofort für eine<br />
Mutter mit zwei Kindern aus der Ukraine Wohnraum in ihren Büroräumen zur Verfügung.<br />
Katherina und Nico sind Freunde von mir und unserem Magazin. Ein Besuch der aktuellen<br />
Ausstellung, ist eine Zeitreise.<br />
Viel Spaß beim Lesen wünscht Euch,<br />
Franz Windirsch und das Team <strong>Melange</strong><br />
Wer ist<br />
jetzt hier<br />
der echte<br />
Indianer?<br />
SAVE THE DATE<br />
<strong>Melange</strong> Buchvorstellung<br />
LEBENS STÜCKE<br />
am 14. März'23 um 18.30<br />
in der Auszeit in Murnau<br />
Die Goldschmiede von Heinz GbR • Untermarkt 3 an der Mariensäule • Murnau • Tel. 08841/1511 • www.goldschmiedevonheinz.de<br />
3
INHALT<br />
INHALT<br />
S.8<br />
6 IMPRESSIONEN<br />
Foto von Florian Warnecke<br />
60 UNSERE EIGENVERANTWORTUNG<br />
Jeschke & Jeschke – "hier lässt auch Franz sich beraten"<br />
S.46<br />
8 DIE HUNDEFLÜSTERIN<br />
Mit Alexandra Osterkorn vom schwarzen Teufel zur treuen Seele<br />
66 20 JAHRE ZEITZEUGEN<br />
'Unplugged'<br />
14 DORST TECHNOLOGIES<br />
Was machen die eigentlich?<br />
73 BLICK INS UNIVERSUM<br />
Wo Orion und Skorpion sich jagen<br />
S.22<br />
S.42<br />
18 LEBENSSTÜCKE<br />
In Bildern und Worten von Sabine Bockemühl und Sonja Still<br />
22 CAPPUCCINO AUF WIENER ART<br />
Café Hawelka - ein Café wird zur Legende<br />
30 LIESELOTTE PONYLIEBE<br />
Reitpädagogik – großes Glück für die Kleinsten<br />
34 PFLEGEWISSENSCHAFT<br />
an der BG Unfallklinik Murnau<br />
42 SPIEL MIR DAS LIED VOM LEBEN<br />
Eric Kisser – "ich wollte unseren Gefühlen ein Klang geben"<br />
46 DAS HERZ VON HORNUNG<br />
Wir brennen für technische Innovationen und perfekten Service<br />
49 WHITEBOARD 'NEU'<br />
Danke Mädels!<br />
50 RAUM DURCH KUNST<br />
Eine neue Heimat für Kreative und Künstler<br />
52 VON DER SOMMERFRISCHE<br />
...zum Tourismus<br />
56 MONIKA BAUMGARTNER<br />
Ganz privat<br />
74 TOM WAITS<br />
Der Mann, der den amerikanischen Traum<br />
in die Tonne 'gekloppt' hat<br />
79 IMMOBILIENMARKT 2023<br />
Mit Franziska und Katharina Strodtkötter<br />
80 JAHRESSTEUERGESETZ<br />
Mit Dr. Ralf Erich Schauer – einer, der sich auskennt<br />
82 MARKTPLATZ<br />
Bummeln Sie 'mal!<br />
86 SUCHE TRAUMJOB 'NEU'<br />
Attraktive Berufsbilder und Stellenportal<br />
IMPRESSUM<br />
HERAUSGEBER: Agentur <strong>Melange</strong>, Franz Windirsch, Stephanie Brandner-Windirsch,<br />
Postgasse 4, 82418 Murnau<br />
AUTOREN: Alexandra Sichart, Andrea Weisner, Andreas Sauer, Nina Gut,<br />
Heribert Riesenhuber, Dagmar Zimmermann, Anita & Marten Jeschke, Sandra Bangerter,<br />
Dr. Ralf Erich Schauer, Franziska und Katherina Strodtkötter, Diana Victoria Rasche<br />
ART DIREKTION: Claudia Becker<br />
GRAFIKDESIGN: Claudia Becker und Anna Schusser<br />
FOTOGRAFEN: Florian Warnecke, Harry Stahl, Andreas Sauer, Heribert Riesenhuber,<br />
Dominik Bartl, Sandra Bangerter, Stefanie Seyringer, Christian Podolski, Adobe Stock<br />
LEKTORAT: Petra Taint, Wortschatz (Ideen Konzepte Texte) München<br />
BILDBEARBEITUNG: Richard Maier<br />
KUNDENBETREUUNG + ANZEIGEN<br />
Franz Windirsch, 0151 12050911 f.windirsch@agentur-melange.de<br />
Stephanie Brandner-Windirsch, Franz Gastl<br />
ARBEITSSTELLENMARKT<br />
Andreas Sauer, Franz Gastl<br />
S.52<br />
S.73<br />
VERTEILUNG<br />
Ammergauer Alpen, Blaues Land, Garmisch-Partenkirchen, Loisachtal, Penzberg,<br />
Weilheim, Peiting, Schongau, Bad Tölz, Starnberg, Ehrwald/Tirol<br />
4 5
Foto: Florian Warnecke<br />
IMPRESSIONEN<br />
INSPIRIERT VON DER NATUR<br />
Hotel am schönsten Fleck Bayerns<br />
www.alpenhof-murnau.com<br />
Hotel am schönsten Fleck Bayerns<br />
www.alpenhof-murnau.com
DIE HUNDEFLÜSTERIN<br />
Alexandra<br />
OSTERKORN<br />
DER<br />
WEG DES<br />
SCHWARZEN<br />
TEUFELS<br />
In Deutschland haben momentan ca. 10,3 Mio. Menschen einen Hund. Das sind demnach<br />
21 % der Bevölkerung. Die Tendenz, sich einen Vierbeiner zu holen ist nach wie vor steigend.<br />
Was bewegt einen dazu, einen Hund haben zu wollen? Ist es „nur“, damit ich einen<br />
Kuschelpartner habe und jemanden, der sich immer freut, wenn ich nach Hause komme?<br />
Zugegeben ist diese Frage etwas provokant. Doch genau hier beginnt oft die erste Thematik.<br />
Meist wird nicht großartig über die Anschaffung eines Hundes<br />
nachgedacht. Man stellt sich die Frage, ob man den Platz hat und<br />
wie man es beruflich und somit zeitlich schafft. Die Anschaffungskosten<br />
sind übersichtlich und einmalig. Somit ist es dann auch schon<br />
erledigt. Eben nicht!<br />
Alexandra Osterkorn ist Hundetrainerin und Verhaltensberaterin<br />
und berichtet im Gespräch von ihren Erfahrungen: „Zuerst einmal<br />
sollten wirklich ALLE Familienmitglieder einverstanden sein, dass ein Hund<br />
ins Haus kommt. Abgesehen von den ersten Anschaffungskosten und der Ausstattung<br />
muss man auch das regelmäßige Futter einplanen, das je nach Rasse<br />
und Größe viel sein kann. Leider werden die Tierarztkosten oft außer Acht gelassen.<br />
Diese können von jetzt auf gleich immens hoch werden.“<br />
Ist es somit eine finanzielle Frage, ob ich mir einen Hund leisten<br />
kann?<br />
„Ja, das sollte es schon sein. Wenn man ehrlich alles berücksichtigt, ist es<br />
keine Kleinigkeit, die eben so nebenherläuft – im wahrsten Sinne des Wortes“,<br />
schmunzelt Osterkorn.<br />
„Selbstverständlich ist es aber nicht die wichtigste Frage, viel wichtiger ist sich<br />
zu überlegen, wie die eigenen Lebensumstände sind. Nicht nur aktuell, sondern<br />
für die nächsten zehn bis 15 Jahre. Hat man Kinder, sind welche geplant?<br />
Kann ich die Betreuung des Hundes sicherstellen, wenn ich verreise oder mal<br />
krank werde? Möchte ich beruflich ins Ausland usw.“<br />
Vielleicht denkt der eine oder andere immer noch, dass es doch<br />
völlig selbstverständlich ist darüber nachzudenken. Allerdings geht<br />
es auch um die Ehrlichkeit dieser einzelnen Punkte.<br />
Denn leider landen von den oben genannten ca. 10. Mio. Hunden<br />
80.000 in den Tierheimen, was für den Hund als solches, der ein<br />
hochsoziales Wesen ist, langfristig die Hölle ist.<br />
8 9
DIE HUNDEFLÜSTERIN<br />
ALEXANDRA OSTERKORN<br />
WIE<br />
DER HERR<br />
SO DAS<br />
GESCHERR<br />
Ein weiterer sehr wichtiger Punkt ist die Rasse des Tieres. Nach<br />
wie vor wird der Hund sehr oft nach dem rein optischen Gefallen<br />
ausgesucht. Einige greifen dabei instinktiv zu dem für sie passenden<br />
Hund, ganz nach dem Motto „Wie der Herr so das Gescherr“. Es<br />
kann aber genauso gut danebengehen, wenn man sich vorher nicht<br />
gründlich über die Rasse informiert hat.<br />
Dafür benötigt jeder Hund eine geistige Auslastung. „Wenn es Schwierigkeiten<br />
mit dem Hund in einer Familie gibt, höre ich oft: Wir gehen doch jeden<br />
Tag mit ihm an die drei Stunden spazieren und trotzdem zerlegt er daheim<br />
alles“, erzählt Alexandra Osterkorn.<br />
„Das Spazierengehen ist ein wichtiger Teil, sobald der Hund die notwendige<br />
Reife und Erziehung mitbringt, aber damit ist der Hund nicht bzw. kaum<br />
vom Geist her gefragt. Je nach Rasse sollte der Hund eine Aufgabe in Form<br />
von Arbeit haben. Doch bitte nicht gleich zu Beginn. Das Welpenalter ist das<br />
Kuschelalter und die freudige und freie Zeit, in der der Hund spielerisch erzogen<br />
wird. Gearbeitet wird, sobald der Hund die geistige Reife erlangt hat. Überforderung<br />
führt nicht dazu, dass der Hund immer müde ist. Nein, er ist überfordert<br />
und dann funktioniert vieles in der Beziehung auch nicht.“<br />
„Wenn du nichts<br />
machst, wird der Kerl<br />
spätestens in 2 Jahren<br />
eingeschläfert.“<br />
Hierbei geht es nicht nur um die Größe oder die Länge des Fells und<br />
die damit verbundene Pflege. Es geht darum, wie viel Auslastung<br />
braucht mein Hund, ist es ein Familienhund, ein Jagdhund oder ist<br />
er eher gemütlich.<br />
Im Interview mit Alexandra Osterkorn wird klar, die Frau hat echt<br />
Ahnung. Hinterfragt man ihre Vita, ist das auch kein Wunder. Sie<br />
war bei fast jedem namhaften Trainer und hat sich deren Methoden<br />
zeigen lassen und mitgearbeitet.<br />
Jeder Hund sollte gut erzogen werden. Was erstmals einleuchtend<br />
klingt und abgenickt wird, stellt viele Hundebesitzer*innen vor große<br />
Probleme. Dabei handelt es sich hier lediglich um eine dringend<br />
benötigte Alltagstauglichkeit – damit Sie Spaß und Freude an der<br />
gemeinsamen Zeit mit Ihrem Hund haben.<br />
Wie es dazu kam, wo sie doch einen festen Beruf als Steuerfachangestellte<br />
hat? Die Antwort: ihr eigener Hund.<br />
Alexandra und ihr Mann beschlossen 2009: Ein Hund muss ins<br />
Haus. Nach dem oben genannten Prozedere war die Entscheidung<br />
auf einen schwarzen Labrador gefallen.<br />
Eine Rasse, die von vielen als der Anfängerhund schlechthin<br />
beschrieben wird. Sie wollte alles richtig machen und ging mit ihm<br />
gleich zur Hundeschule. Ringo, so der Name des neuen Familienmitglieds,<br />
entpuppte sich sehr schnell als „Problemhund“.<br />
Es ging von einer Hundeschule zur nächsten. Schließlich folgte der<br />
Rausschmiss mit den Worten: „Wenn du nichts machst, wird der Kerl<br />
spätestens in zwei Jahren eingeschläfert.“ Eine Aussage, die gleich doppelt<br />
sitzt. Nichts machen? Wozu geht man denn in die Hundeschule?<br />
Einschläfern? Kann es denn sein, dass mein Hund so verkehrt ist?<br />
10 11
DIE HUNDEFLÜSTERIN<br />
Alexandra hat durch die Jahre und die Fort- und Ausbildungen<br />
ihr eigenes Gespür immer mehr verfeinert und<br />
gelernt, die verschiedenen Hunde zu lesen.<br />
Ohne Übertreibung kann man sie als die Hundeflüsterin<br />
bezeichnen!<br />
Sie ist DIE Hundetrainerin bei Problemfällen, aber<br />
auch zu Beginn, wenn der Welpe neu ins Haus einzieht.<br />
Zwei Trainingsmethoden liegen Alexandra Osterkorn ganz<br />
besonders am Herzen. das Dummy-Training und das Mantrailing.<br />
NEU<br />
NEUBAU<br />
All diese Fragen stellte sich Alexandra und begann jedes Buch zu<br />
lesen, das sie nur finden konnte und unzählige Seminare in Sachen<br />
„Hund“ zu besuchen. „Ich dachte mir, irgendwas läuft hier falsch und ich<br />
muss lernen meinen Hund zu verstehen.“<br />
Genau das tat Alexandra Osterkorn und schafft es, mit ihrem „kleinen<br />
schwarzen Teufel“ (wie sie ihn selbst liebevoll nennt) einen Weg zu finden.<br />
Heute ist Ringo ein Hund, dem man nie zutrauen würde, dass<br />
er einst ein Problemhund war. „Ich musste erkennen, dass ich einiges<br />
falsch gemacht habe, weil ich es gut gemeint habe. Zu Beginn habe ich ihn<br />
zu viel beschäftigt und er war überdreht. Es war ein Teufelskreis. Umso<br />
aufgedrehter er war umso mehr bin ich mit ihm lange spazieren gegangen<br />
und habe versucht ihn körperlich auszupowern. Sein Geist war aber<br />
unterfordert. Ebenso musste ich feststellen, dass unsere Beziehung nicht<br />
gestimmt hat. Ringo fehlten klare Strukturen und liebevolle, aber konsequente<br />
Führung.“<br />
Ringo hat Alexandra Osterkorn einen neuen Weg gezeigt und man<br />
könnte sagen, durch sein Verhalten hat er sie fast schon gezwungen,<br />
Hundetrainerin zu werden. Die vielen verschiedenen Trainings<br />
und Ausbildungen haben dazu geführt, dass sie eine exzellent<br />
ausgebildete Trainerin ist, die nicht nur eine Trainingsmethode<br />
kennt und diese anwendet. Vor drei Jahren machte ihr Mann dann<br />
Nägel mit Köpfen und schenkte ihr eine Hundetrainer-Ausbildung<br />
bei Stephanie Lang von Langen. Der Weg war somit besiegelt.<br />
„Beim Dummy-Training geht es um die Perfektion des Gehorsams. Die<br />
Grundausbildung des Gehorsams ist hierfür die eine wichtige Voraussetzung<br />
und diese wird gekoppelt mit selbstständiger Arbeit. Dies erfordert absolutes<br />
Vertrauen zwischen Mensch und Hund sowie eine stabile Bindung und<br />
Beziehung, da Mensch und Hund hier im Team arbeiten. Aber selbst wenn<br />
man Dummy-Training nicht praktizieren möchte, sind verschiedene Elemente<br />
hieraus bei der Grunderziehung eines jeden Hundes anwendbar.“<br />
Ihre Kenntnisse im Bereich Dummy-Arbeit durfte Alexandra im<br />
Rahmen einer Dummy-Trainer-Ausbildung bei Claudia Himmert<br />
von keinkoeter.de, Expertin für Dummy-Training, erlernen<br />
und vertiefen.<br />
Beim Mantrailing lernt der Hund Spuren auszuarbeiten und<br />
Personen anhand ihres Individualgeruchs zu identifizieren und<br />
zu finden. Dass Mantrailing eine sinnvolle und artgerechte<br />
Beschäftigung für fast jeden Hund ist, ist mittlerweile unumstritten.<br />
Alexandra Osterkorn setzt es aber auch als Therapie für „verhaltenskreative“<br />
Hunde ein, z.B. umweltunsichere Hunde, Hunde mit<br />
gesteigerter Aggressivität oder auch hyperaktive Hunde.<br />
Die Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig. Auch hierbei geht es sehr<br />
viel um die Beziehung Mensch-Hund. Der Mensch muss lernen,<br />
seinen verbeinigen Partner zu lesen. Denn es sind Nuancen, die es<br />
ausmachen, um den passenden und gemeinsamen Weg einzuschlagen.<br />
Alexandra Osterkorn hat sich auf den Weg mit ihrem Hund<br />
eingelassen und somit ihre Berufung gefunden.<br />
Autorin: Andrea Weisner I Fotos: Harry Stahl<br />
www.isnhund.de<br />
12 13
TECHNOLOGIE<br />
TECHNOLOGIE<br />
DORST Technologies<br />
Technologieführer im Zwei-Seen-Land<br />
Mitarbeiter und Standorte<br />
ca. 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weltweit.<br />
Standorte:<br />
Kochel am See: Firmenzentrale, Forschung und Entwicklung,<br />
Markt und Vertrieb, Produktion, Technologiezentrum,<br />
Ausbildungszentrum<br />
Bad Kötzting: Produktion, Ausbildungszentrum<br />
Bethlehem, Allentown, PA / USA – Dorst America Inc. –<br />
Marketing, Vertrieb und Service<br />
Shanghai, China – Dorst Shanghai – Marketing,<br />
Vertrieb und Service<br />
Was macht<br />
DORST Technologies<br />
eigentlich?<br />
„Wir bringen<br />
Keramik<br />
und Metallpulver<br />
in Form.“<br />
Was macht DORST Technologies eigentlich?<br />
„Wir bringen Keramik und Metallpulver in Form“ ist auf der Webseite<br />
des Unternehmens zu lesen. Was heißt das konkret?<br />
Die Anfänge von DORST gehen auf das Jahr 1860 zurück. Georg<br />
Dorst nahm damals in Oberlind bei Sonneberg in Thüringen die<br />
Fertigung von einfachen Maschinen für die damals noch handwerklich<br />
geprägte keramische Industrie auf.<br />
Daraus hat sich bis heute ein weltweit bekanntes High-Tech-Unternehmen<br />
mit einem breiten Portfolio an speziellen Produktionssystemen<br />
und Dienstleistungen entwickelt.<br />
DORST Technologies ist Spezialist für Aufbereitungs- und Formgebungsverfahren<br />
von Metallpulvern, Technischen Keramiken,<br />
Schneid- und Sonderwerkstoffen, aber nach wie vor auch für Gebrauchskeramik<br />
(Geschirr- und Sanitär-Keramik).<br />
DORST Technologies bedient die unterschiedlichsten Märkte.<br />
Schwerpunkt sind die Zulieferer für die Automobilindustrie, aber<br />
auch sonst gibt es kaum einen Bereich, in dem nicht Fertigungssysteme<br />
von DORST zu finden sind, in der Energietechnik genauso<br />
wie in der Medizintechnik, im Umweltschutz, in der Werkzeugmaschinenbranche,<br />
in der Luft- und Raumfahrtindustrie, und in vielen<br />
Bereichen mehr.<br />
Im Vordergrund stehen intelligente Systemlösungen, die in enger<br />
Zusammenarbeit mit den Kunden in aller Welt entstehen. Kundenorientierung<br />
und Kundennutzen haben höchste Priorität, und sind<br />
der Motor für alle unternehmerischen Entscheidungen.<br />
Ein paar Zahlen: 4.300 Fertigungssysteme von DORST im weltweiten<br />
Einsatz, 2.400 Kunden in aller Welt, ca. 400 Mitarbeiter an 4<br />
Standorten mit dem Hauptsitz in Kochel am See, eine enorme Ausbildungsquote<br />
von ca. 18 %.<br />
Erhalt von Arbeitsplätzen und Standorten<br />
Der Erhalt von Arbeitsplätzen und Standorten hat für das Unternehmen<br />
höchsten Stellenwert. Nach 160 Jahren bewegter Geschichte<br />
als Familienunternehmen wurde das Unternehmen 2019 in die<br />
gemeinnützige DORST-LÖCHERER-STIFTUNG übertragen.<br />
Die beiden Stifter Manfred Dorst und Hubert Löcherer haben über<br />
60 Jahre das Unternehmen begleitet und geführt.<br />
Die DORST-LÖCHERER-STIFTUNG ist heute alleinige Gesellschafterin<br />
der DORST Technologies GmbH & Co. KG. mit all ihren<br />
Betrieben und Niederlassungen im Inland und Ausland.<br />
Stiftungszweck ist im Wesentlichen die Förderung von Kunst und<br />
Kultur, von Bildung und Erziehung, des Sports, des Naturschutzes<br />
und der Rettungsdienste im erweiterten Ortsgebiet von Kochel am<br />
See, dem Hauptsitz des Unternehmens.<br />
Es ist erklärter Wunsch der Stifter, dass weiterhin Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter im Mittelpunkt stehen, und das Unternehmen als<br />
große Familie verstanden wird, die für den Unternehmenserfolg und<br />
die Zukunft des Unternehmens steht.<br />
Forschung und Entwicklung<br />
Forschung und Entwicklung haben bei DORST höchsten Stellenwert,<br />
immer mit dem Ziel, in neuen Märkten Fuß zu fassen, neue<br />
Produkte zu entwickeln, und an der rasanten Entwicklung in den<br />
verschiedensten Bereichen Teil zu haben.<br />
Es sind in erster Linie Märkte im Bereich der Gewinnung regenerativer<br />
Energie, der Energiespeicherung, der Elektromobilität, inklusive<br />
digitaler Dienstleistungen (IoT / Industrie 4.0).<br />
Foto von links: Stephan Mest (Geschäftsführer Technische Bereiche),<br />
Thomas Zwerger (Geschäftsführer Kaufmännische Bereiche)<br />
14 15
TECHNOLOGIE<br />
Das Unternehmen nennt nur zwei Beispiele:<br />
Herr Stephan Mest / DORST: „Wir sind Spezialist bei der Formgebung<br />
von sogenannten Bipolar-Platten, wie sie in den Stacks in Brennstoffzellen<br />
und Wasserstoffelektrolyseure millionenfach verbaut werden. Darin<br />
besteht langfristig ein riesiges Potential, das eines Tages das Geschäft mit<br />
der Automobilindustrie ablösen könnte, das im Zuge der Umstellung vom<br />
Verbrenner zum Elektromotor leidet, und dem entsprechend zu Umsatzrückgängen<br />
führt.“<br />
den Willen der Stifter umzusetzen, mit Mut und Weitsicht den<br />
Wandel der Zeit zu bewältigen, und immer wieder die Lösungen zu<br />
finden, die für DORST Technologies Zukunft und Perspektive bedeuten.<br />
Die Aus- und Weiterbildung hat dabei höchsten Stellenwert. Die beiden<br />
Ausbildungszentren in Kochel am See und Bad Kötzting sind<br />
mustergültig ausgestattet. Darüber hinaus geht es aber auch um<br />
ständige Spezialisierung und Qualifizierung von Fachleuten in der<br />
Konstruktion und Entwicklung, genauso wie in der Produktion und<br />
bei der Montage der höchst anspruchsvollen Fertigungssysteme.<br />
Herr Stephan Mest / DORST: „Die Vielschichtigkeit der Arbeitsprozesse<br />
in unserem Unternehmen und die Komplexität unserer Produkte stehen<br />
für hochinteressante Aufgaben und Tätigkeiten. Daraus resultieren vielfach<br />
Begeisterung und Identifikation als wichtige Treiber für jeden Erfolg, und<br />
nicht zuletzt Anerkennung unserer anspruchsvollen Kunden.“<br />
Nachhaltigkeit und Energiewandel<br />
Bei DORST Technologies ist Nachhaltigkeit ein zentrales Thema.<br />
Dabei geht es um Umwelt, Produkte, Mitarbeiter und Gesellschaft.<br />
In jedem dieser Bereiche ist DORST mit einer Vielzahl von Projekten<br />
und Aktivitäten unterwegs.<br />
Erst in diesen Tagen ist DORST Technologies im Rahmen des<br />
Umwelt- und Klimapaktes Bayern ausgezeichnet worden. Die Fortschritte<br />
im Bereich Umwelt werden regelmäßig von einem unabhängigen<br />
Energieaudit nach DIN kontrolliert.<br />
Ein weiteres Schwerpunkt-Thema ist die Magnettechnologie mit<br />
einem breiten Anwendungsspektrum bei Elektrofahrzeugen, aber<br />
auch Windkraftanlagen.<br />
Herr Thomas Zwerger / DORST: „Zahlreiche Beispiele können genannt<br />
werden: Die Produktionsdächer sind mit einer großen Photovoltaik-<br />
Und nochmal Herr Stephan Mest: „Im Zuge der Elektromobilität besteht<br />
ein weltweit steigender Bedarf an Spezialmagneten für die verschiedensten Anlage zur Erzeugung von Strom für den Eigenbedarf und die Einspeisung<br />
Anwendungsgebiete. Nachdem die Rohstoffe und Produktionskapazitäten ins Netz belegt. Die energetische Sanierung der Gebäude hat einen hohen<br />
zur Zeit noch stark auf China konzentriert sind, besteht ein gewaltiger Stellenwert.<br />
Nachholbedarf in Europa und USA. Gerade darin sieht DORST Technologies<br />
eine große Chance, und ist dabei, die Entwicklungskapazitäten und wasser, das in großen Mengen zur Kühlung von Test- und Produktionsan-<br />
DORST nutzt aus zwei eigenen Quellen Trinkwasser, aber auch Brauch-<br />
die Aktivitäten des Marktes auf das neue Feld auszurichten, eine spannende<br />
– aber auch herausfordernde – Aufgabe.“<br />
Nachhaltigkeit ist ein stetiges Ziel der Produktentwicklung bei DORST,<br />
lagen gebraucht wird.<br />
Es ist die Aufgabe der neuen Geschäftsführung Stephan Mest (Technische<br />
Bereiche) und Thomas Zwerger (Kaufmännische Bereiche) Wasser ist oberstes Ziel. Soweit nur einige Beispiele.“<br />
Minimierung des Verbrauches an elektrischer Energie, Hydraulikölen und<br />
Autor + Foto: Andreas Sauer<br />
www.dorst-technologies.com<br />
Geschenkideen<br />
MURNAU: Konditorei & Kaffeehaus<br />
Obermarkt 8 · Tel. 08841.1272<br />
E-Mail: info@barbara-kroenner.de<br />
Mo - Sa 9:00 -18:30<br />
So u. Feiertags 10:00 -18:30<br />
www.kroenner-murnau.de<br />
MURNAU: Schokoladenmanufaktur<br />
Seidlstr. 4 · Tel.08841.6273388<br />
Di-Sa 9:00 -18:00<br />
So/Mo/Feiertags geschlossen<br />
zur Osterzeit!<br />
OBERAMMERGAU: Café<br />
Dorfstraße 17a<br />
Tel. 08822.9493653<br />
Di -Sa 10:00-18:00<br />
So/Mo/Feiertags geschlossen<br />
NEU<br />
WEILHEIM: Kaffeehaus<br />
Marienplatz 23<br />
Tel. 0881.927792-99<br />
Di-Sa 9:00 -18:00<br />
So/Mo/Feiertags geschlossen<br />
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KUNST IST LEBEN<br />
LEBEN IST KUNST<br />
Hinter Sabina Bockemühl prangt eine riesige Kuh. Eine ihrer berühmten Kühe, blau, rot,<br />
gelb, Acryl auf Leinwand. Fast so hoch wie ihr Atelier samt Malakademie im Gelben Haus<br />
in Murnau. Ihr Leben lang hat die 56-jährige Malerin, die in Solingen geboren wurde, auf<br />
großem Format und mit großem Pinsel gemalt. Doch dann kam Corona – und ein neuer<br />
Lebensabschnitt und eine neue Arbeitsweise begannen. So erzählt es die quirlige Künstlerin<br />
mit dem brünetten Dutt, während sie in ihrem beklecksten Malerkittel an ihrem beklecksten<br />
Tisch sitzt und eine Tasse Pfefferminz-Tee trinkt.<br />
Tiefe Einschnitte<br />
Die Corona-Pandemie war eine Zäsur in Bockemühls Leben. Alles stand still. Ihr alltägliches<br />
Leben, das heißt Ausstellungen, Galerien und Museen sowie ihre Dozenten-Tätigkeiten, gab<br />
es nicht mehr. „So habe ich mich auf mich besonnen." Sie nutzte die Zeit, um in ihren vielen alten<br />
Skizzen und Aufzeichnungen zu stöbern. Passend zur Corona-Zeit dachte sie darüber nach,<br />
sich aufs Wesentliche zu reduzieren.<br />
Ihr kam der Gedanke, wie es wäre, wenn sie nur noch ein kleines Format zur Verfügung hätte.<br />
Sie wollte die „kleinen" Momente im Leben schätzen lernen und diese auch auf ein kleines<br />
Format übertragen. „Ich wollte Geschichten erzählen und die Leute daran teilhaben lassen." Das Ergebnis<br />
sind ihre „LebensStücke", die sie auf ein Format von 40x40 Zentimetern bringt. Diese<br />
versteigert sie regelmäßige auf ihrer Homepage. Mit großem Erfolg.<br />
LebensStücke<br />
Gedanken und Geschichten auf Papier<br />
Nachdem es so gut lief, kam ihr noch eine weitere Idee: Sie wollte ein Buch aus den „Lebens-<br />
Stücken" machen. Dafür nahm sie sich vor, ihre Gedanken zum Bild zu beschreiben. „Aber ich<br />
bin keine Schriftstellerin." Deshalb fragte sie eine Bekannte, die Autorin Sonja Still vom Tegernsee,<br />
gebürtige Münchnerin und ebenfalls 56. „Ich habe nur Fotos von den Bildern gesehen. Sonst habe<br />
ich nichts erfahren. Auch keinen Titel", erzählt Still ruhig, während sie ebenfalls am beklecksten<br />
Tisch Pfefferminz-Tee trinkt. Sie schrieb ihre ganz eigenen Geschichten dazu. Ihre eigenen<br />
„LebensStücke" auf einer Seite. Lustige, traurige, kritische, zeitgeschichtliche.<br />
Diese Geschichten von Sonja Still waren ganz anders, als Sabina Bockemühl erwartet hatte.<br />
Aber genau das hatte seinen Reiz. Ein Ping-Pong-Spiel aus Bildern und Geschichten begann.<br />
IN BILDERN UND WÖRTERN<br />
Malerin Sabina Bockemühl und Autorin Sonja Still haben sich im gemeinsamen Buch gegenseitig beflügelt<br />
18 19
KUNST IST LEBEN<br />
LEBEN IST KUNST<br />
„Es entsteht ein schöner Bruch",<br />
sagt Bockemühl,<br />
„ein Kontrapunkt, ein Hyperimage.<br />
Das ist ein ganz neues Projekt,<br />
das kennen wir so noch nicht."<br />
Die Worte sprudeln aus ihr heraus<br />
wie die Farbe auf die Leinwand.<br />
Gerade sind in Bockemühls Atelier einige Kartons voller „LebensStücke" als Fine-Art-Prints angekommen,<br />
die sie für die kommenden Ausstellungen mitsamt Lesung braucht. Die Künstlerin geht<br />
durch den kunterbunten Raum und drapiert die Kunstwerke im Kleinformat auf Staffeleien. Zu<br />
jedem einzelnen davon gäbe es viel zu erzählen. Neben dem beklecksten Tisch steht zum Beispiel das<br />
Bild „Paulchen mit Pommes", auf dem ein Bub ganz vertieft und unbeeindruckt Pommes Frites isst,<br />
während hinter ihm ein Polo-Turnier läuft. Das hat Bockemühl auf Sylt gesehen. Auch Zeitgeschichte<br />
ist dabei. Etwa die Queen mit dem Titel „The End of Eternity". Und auch Kühe fehlen nicht.<br />
Hand in Hand am Strand<br />
Bei einem Bild gehen die Wahrnehmungen von Bockemühl und Still besonders weit auseinander.<br />
Ein Mann steht Hand in Hand mit seinem Sohn am Strand. Umrahmt von einem schwarzen Rand.<br />
Bockemühl hatte beim Malen eine „positive Stimmung", erzählt sie. Sie taufte das Gemälde „Wie<br />
viel Vertrauen passt in eine Hand?" Ganz anders Sonja Still. Sie betrachtete das Bild, während sie<br />
von den Massengräbern in Isjum in der Ukraine erfuhr. Es wurde eine düstere Geschichte, die sie<br />
in dem Bild erkannte. „Da musste ich schlucken", gibt Bockemühl zu.<br />
„Aber ich sage ,ja‘. Ich kann das annehmen. Der Text passt dazu, obwohl er verstörend ist." Das Bild mache<br />
so einen ganz anderen Sinn.<br />
Gorbis Lebkuchen<br />
Eines der „LebensStücke" ist eine Ausnahme. Hier entstand die Geschichte vor dem Bild. Es ist<br />
ein Gemälde von Michail Gorbatschow, das Bockemühl zum Tod des großen Staatsmannes geschaffen<br />
hat. Unten rechts vor seinem Portrait hat sie einen kleinen Jungen mit einem Lebkuchen<br />
gemalt. Die Geschichte dahinter erzählte ihr Sonja Still. Diese hatte in ihrer Zeit als Fernseh-Reporterin<br />
Gorbatschow in Moskau interviewt. Der hatte ihr damals Folgendes erzählt: Als Kind,<br />
während des Krieges, bekam er von einer deutschen Frau einen Lebkuchen mit Schokoladenglasur<br />
geschenkt – die erste Schokolade seines Lebens. Da habe er sich gedacht: Wenn ihm im Krieg, wo<br />
niemand etwas hat, eine Deutsche Schokolade schenkt, dann können nicht alle Deutschen schlecht<br />
sein. „Vielleicht", sagt Sonja Still, „hat uns dieser Moment die Wiedervereinigung geschenkt." Eine kleine,<br />
große Geschichte.<br />
Nun soll es weitergehen mit den „LebensStücken" – auch nach Corona. „Wir machen es so lange, wie<br />
es den Leuten Freude macht", sagt Bockemühl. „Corona ist abgeschafft, aber wir haben überlebt", sagt Still<br />
und lacht.<br />
Alles ist eins<br />
Aber ob nun Corona oder nicht. Sabina Bockemühl will die Leute immer „mitziehen", „einen kraftvollen,<br />
positiven Flow erzeugen". Der Schlüssel dazu: Für Bockemühl, seit 1990 glücklich verheiratet,<br />
Mutter zweier Kinder und frischgebackene Oma, gibt es kein Berufs- und Privatleben. „Es ist<br />
alles eins", sagt sie. Es gibt keinen Arbeits- und keinen Feiertag. Die Künstlerin geht jeden Tag ins<br />
Atelier. Und wenn sie verreist, dann hat es immer auch mit Kunst und Kultur zu tun. Viel Zeit verbringt<br />
sie auch in ihrem Atelier auf Mallorca, wo ihr Vater lebt. „Das ist meine zweite Heimat", sagt<br />
sie. Neben schöner Landschaft und Architektur gibt es dort übrigens noch ein ganz besonderes,<br />
Bockemühlsches Motiv: die mallorquinische Kuh.<br />
Das Buch mit 55 „LebensStücken" ist Mitte Januar erschienen. Hinten im Buch finden sich<br />
die Texte auch auf Englisch.<br />
Das „MUSEUM FÜR ZEITGENÖSSISCHE KUNST – DIETER KUNERTH" in Ottobeuren<br />
zeigt das Projekt vom 3. Februar bis 16. April 2023.<br />
Vom 6. Juli bis 15. August ist es im „WAITZINGER KELLER, Kulturzentrum Miesbach" zu sehen.<br />
Autorin: Nina Gut I Fotos: Harry Stahl<br />
LebensStücke<br />
20 21
Cappuccino<br />
WIENER MELANGE<br />
Es war ein warmer Vormittag im Mai, als ich als frisch fertig studierte Journalistin und Fotografin beim Franz im Büro<br />
in der Postgasse aufschlug. Die MELANGE und ich waren von Anfang an verbunden, denn ich bekam die Entstehung des Magazins von<br />
der Pike auf mit, war selbst auf einem der Titelblätter abgebildet (No. 7) und habe wiederum eines davon selbst fotografiert (No. 16). Obwohl<br />
ich mittlerweile eine Weltenbummlerin geworden bin und schon länger nicht mehr im Blauen Land lebe, liegt es mir als echtes Murnauer<br />
Kindl trotzdem nach wie vor am Herzen, die Entwicklungen der Region zu verfolgen und selbst dazu beizutragen. Als unser lieber Franz<br />
mir vorschlug, als Auslandskorrespondentin für die MELANGE ab und an Beiträge aus aller Welt zu liefern, war ich mehr als begeistert.<br />
Mein Studium verschlug mich vor ein paar Jahren ins schöne Wien, welches sich als Schauplatz für interessante Geschichten herausstellte.<br />
Um eine erste Brücke zu schlagen, fiel mir der Titel des Magazins ins Auge, denn die „<strong>Melange</strong>“ ist die bekannteste Wiener Kaffeespezialität,<br />
die zu meiner Tagesroutine gehört. Wieso also nicht der ach so berühmten Wiener Kaffeehauskultur auf die Spur gehen?<br />
So wie das Café Krönner im Ursprungsort unseres Magazins das Herzstück des Ortes Murnau ist, so sind es auch die diversen Kaffeehäuser<br />
für die Wiener. Sie zählen als zweites Wohnzimmer, in denen sich das Leben abspielt und eines der bekanntesten darunter ist das Café<br />
Hawelka.<br />
Noch vor meinem Umzug nach Wien riet mir Barbara Krönner, dem Café Hawelka unbedingt einen Besuch abzustatten. Sie sprach von<br />
ihm in höchsten Tönen und erzählte mir, welche Berühmtheiten dort schon ein- und ausgegangen waren. Und so wurde es tatsächlich zu<br />
meinem ersten Ausflugsziel, als ich im September 2017 mit Sack und Pack in Wien ankam. Es hinterließ einen bleibenden Eindruck und<br />
nun, fast fünf Jahre später, stolperte ich erneut in das ikonische Café, um für die MELANGE ein paar Bilder und die Geschichte des<br />
Traditionshauses einzufangen …<br />
B<br />
auf Wienerisch<br />
22 23
WIENER MELANGE<br />
CAFÉ HAWELKA<br />
B<br />
Das Café Hawelka<br />
Wie so viele Gastronomiebetriebe ist auch das Café Hawelka seit<br />
eh und je ein Familienbetrieb, welches aktuell schon von der dritten<br />
Generation geführt wird: Günter Hawelka, dem Sohn der Gründer<br />
Leopold und Josefine Hawelka, mit wiederum seinen beiden Söhnen<br />
Amir und Michael.<br />
Das Familiengeschäft wurde 1936 gegründet, doch musste es gleich<br />
zu Kriegsbeginn wieder schließen, da Leopold in den Krieg ziehen<br />
musste, während seine Frau, schwanger mit dem gemeinsamen Sohn,<br />
aufs Land zurückging. Überraschenderweise fanden die Hawelkas ihr<br />
Gebäude 1945 trotz Krieg noch unversehrt vor, in dessen Zeiten war<br />
es als Lager verwendet worden. Die Fassade war so schmutzig gewesen,<br />
dass es sogar vor jeglicher Plünderung verschont wurde. 1945<br />
eröffnete das Paar erneut das Kaffeehaus.<br />
Dabei profitierten die Cafétiers von der zentralen Lage, da sie schnell<br />
zu einem Treffpunkt sowohl für die Einwohner einer besetzten und<br />
geteilten Stadt als auch für diejenigen, die vom Krieg oder aus der<br />
Emigration zurückkehrten, wurden.<br />
Das Café bot eine ideale Umgebung, um vor dem Elend der Zeit zu<br />
flüchten. Die Atmosphäre war geborgen und familiär, da sich Frau<br />
Hawelka gern um ihre Gäste kümmerte, während der Kaffee noch<br />
auf einem Holzofen zubereitet wurde, für dessen Beheizung Herr Ha-<br />
Zu den Stammgästen zählten der Dichter H.C. Artmann, die<br />
Schriftsteller Gerhard Rühm und Konrad Bayer, die Schauspieler<br />
Helmut Qualtinger und Oskar Werner, der Multimediakünstler<br />
André Heller, der Dirigent Nikolaus Harnoncourt, der Architekt<br />
Friedrich Achleitner, der Sänger Georg Danzer und der Fotograf<br />
Franz Hubmann, der das Kaffeehaus über die Jahrzehnte durch<br />
seine Bilder verewigte.<br />
Berühmtheiten aus dem Ausland versäumten nie, das Café Hawelka<br />
zu besuchen: Elias Canetti, Henry Miller, Arthur Miller, Grace Kelly<br />
und Andy Warhol, um ein paar zu nennen. Politiker und Journalisten<br />
strömten in das Kaffeehaus, um die neuesten Trends zu entdecken.<br />
Die Menge kam, um zu sehen und gesehen zu werden, das<br />
Café Hawelka wurde eine Institution und Herr und Frau Hawelka<br />
wurden genauso berühmt wie ihre Gäste.<br />
Das Besondere am Café Hawelka<br />
„Wenn Kaffeehäuser etwas haben, dann ist es Geschichte und<br />
Zeitlosigkeit. Es wird sie auch trotz der sich immer schneller zu<br />
drehen scheinenden Welt in vielen Jahren noch geben. Es geht<br />
dort um Inspiration, Ruhe, Zeit und Atmosphäre, viel mehr noch<br />
Mehlspeis‘ Buchteln (Hefeteig Gebäck gefüllt mit Zwetschgenmarmelade)<br />
geschätzt, die täglich gegen 19 Uhr frisch aus dem Ofen<br />
serviert werden.<br />
Bekannt geworden ist das Kaffeehaus<br />
durch Mund zu Mund Propaganda.<br />
Seit dem Vormarsch von Social Media und Co. kommen jedoch<br />
noch mehr Touristen als zuvor, was nicht verwunderlich ist. Heutzutage<br />
fehlt das Hawelka auch in keinem analogen Reiseführer und<br />
stellt das Ausstellungsstück der Wiener Kaffeehauskultur dar.<br />
Doch was unterscheidet es von den anderen zahlreichen zweiten<br />
Wohnzimmern?<br />
Das Besondere des Cafés ist die originalgetreue Atmosphäre, die<br />
sich seit den Ursprungszeiten nicht verändert hat. Die ikonischen<br />
Thonet-Stühle, die Marmortische, Polstermöbel und auch der Rest<br />
der Einrichtung sind seit 1912 stets original geblieben und kreieren<br />
dabei eine wunderbar heimelige Atmosphäre.<br />
Das Café lebt von seiner Legende, doch ist es berechtigt ein besonderer<br />
Ort. Die Energien der vielen verschiedenen Charaktere der<br />
Menschen und ihrer Geschichten, die ein- und ausgingen, stecken<br />
welka Feuerholz im Wiener Wald sammelte. In den 60er und 70er Jah-<br />
als um Kaffee und Kuchen“, meint auch Amir Hawelka, wobei<br />
spürbar in den Wänden. Auch heute trifft man noch viele Künst-<br />
B<br />
ren wurde das Hawelka zu einem bedeutenden Treffpunkt der Wiener<br />
Künstlerszene.<br />
letztere natürlich auch eine wichtige Rolle spielen.<br />
Neben den hausgemachten Torten ist das Café nämlich für seine<br />
ler an, die ihre Muse hier zu finden scheinen und deren Werke die<br />
Wände des Cafés bedecken.<br />
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24 25
WIENER MELANGE<br />
Günter Hawelka<br />
an seinem Stammplatz:<br />
„Wenn Kaffeehäuser etwas haben,<br />
dann ist es Geschichte<br />
und Zeitlosigkeit.<br />
Es wird sie auch trotz<br />
der sich immer schneller<br />
zu drehen scheinenden Welt<br />
in vielen Jahren noch geben.ˮ<br />
B<br />
Doch stehengeblieben ist die Zeit trotzdem nicht. Es wurde<br />
weiter investiert und entwickelt, wie wir es auch von unserer<br />
lieben Konditoren-Familie Krönner kennen – denn die<br />
nächste Generation der Familie Hawelka sorgte für die Betriebserweiterung<br />
in Form einer eigenen Kaffeerösterei und<br />
des Shops „Hawelka“, die sich schräg gegenüber dem Café<br />
befinden.<br />
Nun gibt es auch die original „Hawelka Wiener <strong>Melange</strong>“<br />
zum Genießen vor Ort oder als Mitbringsel für zu Hause.<br />
Und was genau ist denn nun<br />
die bekannte Wiener <strong>Melange</strong>?<br />
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Es handelt sich schlicht und einfach um einen Kaffee mit Milch<br />
und Milchschaum. Die Mischung aus beidem verleiht der Kaffeespezialität<br />
den Namen (aus dem Französischen „melanger“<br />
– zu Deutsch: mischen). Bei uns in Bayern wäre es ein ganz<br />
normaler Cappuccino – das darf man nur in Wien nicht allzu<br />
laut sagen. Denn die Wiener sind stolz auf ihre eigenen Kaffeekreationen,<br />
zu denen auch der so genannte „Einspänner“<br />
oder „Fiaker“ gehören.<br />
Die Termini und Zubereitungsweisen in der Kaffeewelt sind<br />
genauso vielfältig wie die Geschichten in unserem Magazin<br />
– die in einer vollmundigen Mischung aus verschiedensten Bestandteilen<br />
zu einem gelungenen Ganzen führen.<br />
Autorin + Fotos: Diana Victoria Rasche<br />
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28
REITPÄDAGOGIK<br />
Die Faszination für Pferde<br />
ist trotz unserer schnelllebigen,<br />
modernen Welt ungebrochen.<br />
Diese anmutigen Lebewesen üben<br />
eine besondere Anziehungskraft<br />
auf den Menschen aus.<br />
Die Zusammenarbeit<br />
zwischen Mensch und Tier –<br />
das gemeinsame Lernen,<br />
Vertrauen und Wachsen –<br />
macht diese Beziehung<br />
so einzigartig.<br />
Bereits kleine Kinder können<br />
neben der Koordination<br />
Einfühlungsvermögen und<br />
Teamfähigkeit lernen.<br />
Hier setzt die Reitpädagogik von<br />
Alisa Vatter aus Weilheim an.<br />
Lieselotte Pnyliebe<br />
REITPÄDAGOGIK<br />
für die Kleinsten<br />
Pferde mit allen<br />
Sinnen erleben<br />
Alisa reitet seit ihrem fünften und besitzt seit ihrem zehnten Lebensjahr<br />
eigene Pferde. „Früher war alles nebensächlich – es gab nur<br />
Pferde, Pferde, Pferde. Aus diesem Grund wollte ich meine Ausbildung<br />
zur staatlich anerkannten Kinderpflegerin im Kindergarten mit meinem<br />
größten Hobby verbinden. Zu Beginn war es schwer, etwas Passendes<br />
zu finden. Ich habe mich dann für die Weiterbildung zur Reitpädagogin<br />
entschieden. Aktuell absolviere ich zusätzlich die Ausbildung zur Reittherapeutin,<br />
um mein Spektrum erweitern zu können.“<br />
Die Erlebnisstunden bietet Alisa seit 2019 für Kinder zwischen<br />
drei und acht Jahren an.<br />
Lieselotte<br />
Pnyliebe<br />
REITPÄDAGOGIK<br />
für die Kleinsten<br />
30 31
REITPÄDAGOGIK<br />
„Für die Kleinsten gab es hier kein Angebot – also habe ich mein eigenes geschaffen.<br />
mit Pferden zu tun haben und zunächst auf Abstand gehen, legt sich das schnell, weil sie die<br />
Mir geht es nicht um das klassische Reitenlernen wie in der Reitschule – bei mir<br />
Fortschritte sehen“, lächelt Alisa, die sich fortlaufend neue Einheiten überlegt, damit<br />
sollen die Kinder dem Pferd, bzw. Pony begegnen. In der ersten Stunde schauen wir<br />
es an, streicheln und putzen. Der Umgang mit dem Tier ist perfekt für die Feinmotorik<br />
der Kinder und fördert durch das Fühlen und Riechen die Sinne“, erklärt<br />
Alisa Vatter.<br />
die Stunden abwechslungsreich bleiben.<br />
Heilsame Wirkung<br />
Besonders freut sie sich über die Weiterentwicklung ihrer Schüler, zu welchen übri-<br />
Fuchsgenau<br />
und Ranzenschlau<br />
Ihr Pony „Liesel“, mit dem sie die Kurse gibt, hat sie selbst ausge-<br />
gens Mädchen und Jungs gleichermaßen zählen. Der Erfolg kann sich sehen lassen:<br />
bildet. Vor acht Jahren kaufte sie es gemeinsam mit ihrem Opa. „Ich<br />
„Mein allererstes Reitkind kommt heute noch, es war anfangs sehr schüchtern und hatte kein<br />
wollte neben den Großpferden unbedingt ein Pony – und es war schneller da, als<br />
Selbstbewusstsein. Mittlerweile hat sie sich so toll entwickelt. Die Eltern sind überglücklich,<br />
Lieselotte<br />
Pnyliebe<br />
alle schauen konnten“, schmunzelt Alisa. „Zu Beginn war ich mit Liesel oft<br />
spazieren – sie war erst zwei und man konnte noch nicht so viel mit ihr machen.<br />
Mir war es wichtig, dass sie alles kennenlernt.“<br />
Ein Pony für alle Felle<br />
Der ruhige Umgang und die Geduld haben sich gelohnt – Liesel ist das<br />
perfekte Pony für die Reitpädagogik. Jedes Kind darf Liesel selbst put-<br />
weil sich das auch im Alltag widerspiegelt. Die Kinder haben Spaß und lernen unterbewusst“,<br />
berichtet die Reitpädagogin. „Ein anderer Schüler hat ADHS, also eine Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitätsstörung.<br />
Seine Mutter wollte nicht, dass er ständig Medikamente<br />
nehmen muss und kam zu mir. Bereits in der ersten Stunde war ihr Sohn wie ausgewechselt, er<br />
war ganz ruhig und konzentrierte sich auf das Pony.“<br />
Alisa Vatter bietet ihre Kurse als Einzelstunden an, jedoch können Geschwister zusammen<br />
teilnehmen. Sie selbst ist stets dabei und schätzt die vielen kleinen Momente,<br />
Schulranzenberatung<br />
bei Köglmayr<br />
zen und herrichten – natürlich unter dem wachsamen Auge von Ali-<br />
die ihre Arbeit so besonders machen. Auch Spaziergänge sind Teil des Programms.<br />
sa. „Die Kinder sollen das Pferd als Freund sehen und spielerisch herangeführt<br />
„Wenn wir im Gelände unterwegs sind, führe ich immer, damit es sicher ist. Die Sicherheit ist ein<br />
werden. Wir haben bei uns am Stall einen ‚Pferdespielplatz‘ – eine Wiese mit<br />
wichtiges Thema. Die Kinder lernen ebenso die Regeln am Hof, zum Beispiel, dass man nicht<br />
Treppe und Podest. Außerdem gibt es einen Parcours mit verschiedenen Stationen<br />
rennen darf und wie man sich korrekt bei den Pferden verhält. Ich erkläre viel und bin erstaunt,<br />
wie Bälle werfen und Kegeln. Die Kinder dürfen jederzeit ihre eigenen Vorschläge<br />
dass sich die Kinder das alles merken. Mein gesamtes Konzept für die Stunden habe ich selbst<br />
einbringen und Geschichten erfinden, die wir dann gemeinsam umsetzen. Immer<br />
erarbeitet, wie ich es gerne hätte und gut finde. Bis jetzt wird es durchwegs positiv angenommen.<br />
im eigenen Tempo des Kindes, um sich frei entfalten zu können. Mir liegt es am<br />
Obwohl wir immer draußen sind, kommen die Kleinen bei jedem Wetter“, strahlt Alisa.<br />
Herzen, auf die Ideen der Kleinen einzugehen – hierbei entstehen oft die witzigsten<br />
Dinge. Wenn mir Utensilien fehlen, gehe ich einkaufen und schaue, wie<br />
ich die Ideen bestmöglich umsetzen kann.“ Pony Liesel ist wandlungsfähig<br />
In aller Munde<br />
Neben den regulären Stunden bietet sie auch verschiedene Programme für The-<br />
– vom Einhorn bis zum Dinosaurier schlüpft sie in die verschiedens-<br />
mentage und Kindergeburtstage an. Alisas Angebot ist sehr gefragt, ihre Schüler<br />
ten Rollen und hilft den Kindern dabei, Ängste zu überwinden. „Viele<br />
finden ausschließlich über Mund-zu-Mund-Propaganda zu ihr. „Wir Reitpädagogen<br />
Kinder haben anfangs ein Problem damit, Pferde anzufassen, weil sie es nicht<br />
kennen uns untereinander und empfehlen uns gegenseitig. Aktuell habe ich wieder Plätze frei,<br />
kennen. Meistens dauert es zwei bis drei Stunden, bis sie Vertrauen geschöpft ha-<br />
weil ein paar meiner Kinder zu groß geworden sind oder in eine Reitschule gewechselt haben.“<br />
ben. Plötzlich haben sie dann Freude dabei, ihre eigenen Einfälle einzubringen.“<br />
Alisa, die mit ihrer sympathischen, ausgeglichenen Art ein Vorbild ist, äußert ab-<br />
Reiten: ganzheitliches Erleben<br />
schließend, was ihr am Herzen liegt: „Ich wünsche mir, dass die Kinder oft rausgehen<br />
und dabei Spaß haben, es entwickelt sich dadurch so viel in der Fantasie und sie lernen am<br />
Ein positiver Nebeneffekt: Neben der Anregung der Fantasie lernen die<br />
Kinder spielerisch das Reiten. „In der Reitpädagogik steht nicht das Reiten-<br />
meisten.“<br />
Autorin: Alexandra Sichart I Fotos: Dominik Bartl<br />
lernen im Mittelpunkt, sondern die ganzheitliche Förderung des Kindes in seiner<br />
Entwicklung. Der Umgang mit dem Pferd wirkt sich tiefgreifend und ausgleichend<br />
auf die Muskulatur, das Nervensystem, die Atmung und die Gefühlsebene<br />
aus. Die Stunden haben klare Strukturen und Abläufe, die den Kleinen Halt<br />
geben. Das gibt den Eltern ebenso eine große Sicherheit. Selbst, wenn sie nichts<br />
Lieselotte Pnyliebe<br />
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32 33
BG UNFALLKLINIK MURNAU<br />
Eine Wissensdatenbank<br />
der Pflege<br />
Pflegewissenschaft<br />
an der BG Unfallklinik Murnau<br />
Als Frau Meier, 85 Jahre und alleine lebend nachts eilig zur Toilette<br />
muss, stürzt sie schwer. Sie ist Brillenträgerin, schwerhörig und<br />
herzkrank, weshalb sie harntreibende Medikamente einnimmt. Erst<br />
das anhaltende Gebell ihres Hundes sorgte nach Stunden, die Frau<br />
Meier hilflos auf dem Badezimmerboden liegt dafür, dass die Nachbarn<br />
aufmerksam werden und den Notarzt rufen. Angekommen in<br />
der hochspezialisierten Notaufnahme der BG Unfallklinik Murnau<br />
werden sofort alle nötigen Maßnahmen und Untersuchungen, sowie<br />
die folgende Operation durchgeführt. Dabei liegt der Fokus auf<br />
der optimalen chirurgischen Versorgung, nachfolgender Therapie<br />
und Mobilisation, so dass Frau Meier baldmöglichst in ihr gewohntes<br />
Umfeld zurückkann.<br />
Doch wie stellt sich die Situation für Frau Meier dar? Obwohl sie<br />
keine Schmerzen mehr hat, befindet sie sich in großer Not und<br />
empfindet die Situation als besonders schlimm.<br />
Ein ihr unbekannter Ort, ein neues Umfeld und die Prozeduren und<br />
Menschen sind ihr fremd. Dadurch, dass Sehkraft und Hörvermögen<br />
eingeschränkt sind, wird die Situation zusätzlich erschwert. Zudem<br />
weiß sie, dass solche Frakturen gefährlich sind und fragt sich,<br />
warum all das gerade ihr passiert ist.<br />
Sie hat wenig Mut und Zuversicht, ist verzweifelt und ruft laut anhaltend<br />
nach Fritz. Keiner weiß, dass Fritz der nun unversorgte Hund<br />
Basierend auf aktuellen pflegewissenschaftlichen Erkenntnissen<br />
kann das speziell geschulte Betreuungsteam im gesamten Klinikbereich<br />
angefordert werden und begleitet Patientinnen und Patienten<br />
wenn notwendig bereits ab der Notaufnahme vertrauensvoll<br />
und sicher durch den Klinikaufenthalt.<br />
Team<br />
Das Team ist dabei Ansprechpartner für persönliche Sorgen oder<br />
unterstützt bei organisatorischen Angelegenheiten. Es kümmert<br />
sich um vertraute Strukturen, sorgt z.B. für Bilder an den Wänden,<br />
für Habseligkeiten auf dem Nachttisch oder – in Zeiten von Corona-<br />
für Videotelefonate mit den Angehörigen.<br />
Es geht hierbei darum, Sicherheit und Vertrauen zu schaffen und<br />
um die Pflege der Seele. Es baut eine Beziehung zu den Betroffenen<br />
auf und fördert durch Wertschätzung das Sicherheitsempfinden<br />
und den Genesungsprozess.<br />
ORANGE<br />
steht für<br />
ORientierung,<br />
Aktivierung,<br />
Nähe,<br />
Gemeinsamkeit und<br />
Entwicklung.<br />
Diese wertvolle und wertschätzende Betreuung unterstützt nicht<br />
Pflegewissenschaft - Was ist das eigentlich?<br />
ist. Sie muss zur Toilette, traut es sich aber nicht auszusprechen<br />
und schämt sich. Am liebsten würde sie verschwinden und zurück<br />
nach Hause laufen. In ihrer Not beginnt sie nach dem Menschen zu<br />
rufen, der immer half: Mama!! Um die Situation von Patientinnen<br />
und Patienten mit kognitiven Einschränkungen wie es Frau Meier<br />
vorweist zu verbessern, wurde an der BG Unfallklinik Murnau das<br />
Team ORANGE ins Leben gerufen.<br />
nur Patientinnen und Patienten, Pflegepersonal und die Angehörigen,<br />
sondern fördert nachweislich die Lebens- und Versorgungsqualität.<br />
Dabei ist das Konzept pflegewissenschaftlich erforscht<br />
und untermauert. Es kann die Delirrate und die Sturzrate verbessern,<br />
sowie die Liegedauern auf den Intensivstationen die Aufenthaltsdauer<br />
in der Klinik reduzieren.<br />
34 35
BG UNFALLKLINIK MURNAU<br />
Pflegewissenschaft -<br />
was ist das eigentlich?<br />
Wie es der Name bereits sagt, geht es in der Pflegewissenschaft<br />
um die Erforschung, Strukturierung und Begründung von Pflegewissen.<br />
Erstmals zu Beginn des 20. Jahrhunderts als wissenschaftliche<br />
Disziplin in den USA aufgetaucht, erforschen Pflegewissenschaftlerinnen<br />
und Pflegewissenschaftler die Auswirkungen von<br />
Erkrankungen oder einer Behinderung auf das Alltagsleben der<br />
Betroffenen und untersuchen welche Maßnahmen von Pflegenden<br />
ergriffen werden können, um in der jeweiligen Situation bestmöglich<br />
zu unterstützen und effektiv zu handeln.<br />
Dabei gilt es natürlich, auch das Umfeld und die Angehörigen von<br />
Pflegebedürftigen oder grundsätzliche Rahmenbedingungen mit<br />
in den Blick zu nehmen.<br />
Die Pflegewissenschaft schlägt die Brücke zwischen Theorie und<br />
Praxis. Sie überprüft, ob Pflegemaßnahmen wirksam sind, verbessert<br />
diese oder etabliert neue Maßnahmen. Dabei trägt sie die Erfahrungen<br />
und das Wissen der Pflegenden zusammen und macht<br />
diese in einer gemeinsamen Fachsprache sichtbar und setzt sie in<br />
der Praxis um.<br />
Die Kolleginnen und Kollegen der Abteilung für Pflegewissenschaft<br />
an der BG Unfallklinik beschäftigen sich täglich mit den<br />
verschiedensten pflegerelevanten Themen. Dies ist nicht in jeder<br />
Klinik Standard und deshalb ist Pflegedirektorin Christina Sterk<br />
besonders stolz darauf. Denn die pflegewissenschaftliche Stabsstelle<br />
trägt in hohem Maße zur Behandlungsqualität der Patientinnen<br />
und Patienten bei. Die Pflegenden der Klinik werden von<br />
ihr mit wertvollem pflegerischem Wissen unterstützt und geschult.<br />
Lieber Herr Bäumel, wie sind Sie zur Pflegewissenschaftlichen<br />
Stabsstelle der BG Unfallklinik Murnau gekommen?<br />
FB: Ich bin Fachkrankenpfleger für Intensiv- und Anästhesiepflege<br />
und Praxisanleiter und war in dieser Funktion viele Jahre in der<br />
BG Unfallklinik Murnau tätig. Aus meiner Sicht ist es in der Pflege<br />
unabdingbar, über ein breites fundiertes Wissen im eigenen Fachbereich<br />
zu verfügen.<br />
Florian<br />
Bäumel<br />
im<br />
Interview<br />
Gerade bei der Begleitung Teilnehmender an Fachweiterbildungen<br />
ist man als Praxisanleiter natürlich gefordert, auch immer das aktuelle<br />
Wissen parat zu haben, oder zumindest schnell zu finden.<br />
Allerdings ist dieses Wissen häufig nicht ohne Weiteres zugänglich<br />
oder direkt anwendbar. Medizinische und pflegerische Leitlinien<br />
und Standards sind manchmal nicht ganz einfach zu lesen. Darüber<br />
hinaus müssen sie häufig erst auf das jeweilige Krankenhaus<br />
oder die Station angepasst werden. Das hat mich so sehr gepackt,<br />
dass ich zunächst ein Bachelor- und danach ein Masterstudium<br />
im Bereich Pflegewissenschaft -teilweise berufsbegleitend- absolviert<br />
habe. Seit Oktober 2021 bin ich Mitarbeiter der Pflegewissenschaftlichen<br />
Stabsstelle an der BG Unfallklinik Murnau.<br />
Pflegewissenschaft<br />
finden sich gerade in einem pflegerischen Masterstudiengang. Sie<br />
arbeiten auf unterschiedlichen Stationen in der direkten Patientenversorgung<br />
und haben weitere Aufgaben in pflegewissenschaftlichen<br />
Themen.<br />
Was sind die Aufgaben der Pflegewissenschaftlichen Stabsstelle?<br />
Wie sieht ein typischer Arbeitstag bei Ihnen aus?<br />
FB: Den typischen Arbeitstag gibt es vermutlich gar nicht. Das liegt<br />
auch an dem breiten Aufgabenspektrum, das wir bearbeiten. Unsere<br />
zentrale Aufgabe ist es, die Patientenversorgung zu verbessern.<br />
Das geht natürlich nicht allein und auch nicht vom Schreibtisch aus.<br />
Notwendige Veränderungen müssen gemeinsam mit den Kolleginnen<br />
und Kollegen der Stationen gestaltet werden. Nur so wird es<br />
klappen, dass neue Ideen, Innovationen und wissenschaftliche Erkenntnisse<br />
auch in der Praxis umgesetzt werden.<br />
Für mich bedeutet Pflegewissenschaft ständig Fragen zu stellen:<br />
Was machen wir hier? Ist das, was wir tun gut und das Richtige?<br />
Gibt es etwas Besseres, das wir in dieser Situation machen könnten?<br />
Daher ist die Bezeichnung Pflegeentwicklung für unseren Aufgabenbereich<br />
zutreffender, als Pflegewissenschaft.<br />
Was machen wir konkret? Wir erheben Daten zur Pflegequalität,<br />
analysieren diese und diskutieren mit der Pflegedirektion und den<br />
Stationsleitungen, welche Maßnahmen wir ableiten können.<br />
Ein Beispiel: Menschen, die aufgrund einer Erkrankung oder Verletzung<br />
in ihrer Beweglichkeit eingeschränkt sind oder unter Empfindungsstörungen<br />
leiden, haben ein erhöhtes Risiko einen sog.<br />
Dekubitus zu entwickeln. Dieser Hautschaden entsteht durch anhaltenden<br />
Druck auf eine Körperstelle. Mit entsprechenden Maßnahmen<br />
kann der Entstehung eines Dekubitus entgegengewirkt<br />
werden. In Anlehnung an den Expertenstandard Dekubitusprophy-<br />
- was ist das eigentlich?<br />
Wir haben in diesem Jahr eine Befragung der Mitarbeitenden in der<br />
Pflege mittels Online-Fragenbogen durchgeführt. Der wissenschaftliche<br />
Aspekt hat für uns natürlich eine große Bedeutung.<br />
Das Wissen um die Anwendung der verschiedenen Analysemethoden<br />
von Interviews oder Fragebögen ist die Voraussetzung dafür,<br />
verlässliche Ergebnisse präsentieren zu können. Und verlässliche<br />
Ergebnisse stellen die Basis für eine gut durchdachte Entscheidung<br />
dar. "Wir arbeiten eng mit den Pflegepädagoginnen und -pädagogen<br />
unserer Klinik zusammen. Wir begleiten pflegewissenschaftliche<br />
Themen in der Ausbildung zum ...." Wir begleiten pflegewissenschaftliche<br />
Themen außerdem in der Ausbildung zum Pflegefachmann/-<br />
frau, in der Fachweiterbildung Intensiv- und Anästhesiepflege und<br />
in der Weiterbildung zum Praxisanleiter und übernehmen hier auch<br />
Unterrichte. Wir sind gemeinsam dabei, das pflegerische Fortbildungsprogramm<br />
umzugestalten und an den Bedarf sowie die aktuellen<br />
Rahmenbedingungen anzupassen. Deshalb schauen wir uns<br />
auch an, wie die Fortbildungen ankommen und bitten die Teilnehmenden<br />
in Online-Umfragen um Feedback. Diese „Evaluation“ fließt<br />
dann in die weitere Konzeption und Planung ein.<br />
Meine Kolleginnen Andrea Leichtenschlag, Nicole Walser, Denise<br />
Sulzgruber-Jörg und Franziska Geiger haben eine Menge Aufgaben<br />
im Bereich Pflege-IT und elektronische Pflegedokumentation.<br />
All dies geschieht natürlich in regem Austausch und enger Abstimmung<br />
mit der Pflegedirektion.<br />
Worin sehen sie die Benefits, die eine Pflegewissenschaftliche<br />
Stabsstelle für die Pflegenden auf den Stationen bringt?<br />
FB: In der Pflege wird sehr häufig über einen Theorie-Praxis-Konflikt<br />
gesprochen. Oftmals scheint es einen kaum überbrückbaren Graben<br />
zwischen dem, was die Pflegewissenschaft erforscht und gern<br />
umgesetzt sähe und der täglichen pflegerischen Praxis zu geben.<br />
Womit sich die Mitarbeitenden in ihrer täglichen<br />
Arbeit beschäftigen, wie die Pflegewissenschaft<br />
zu einer besseren Versorgung von Pflegebedürftigen<br />
oder Patientinnen und Patienten beiträgt und<br />
welchen Nutzen sie den Pflegenden in einer Klinik<br />
bringt, erzählt Pflegewissenschaftler Florian Bäumel<br />
im Interview.<br />
Seit wann gibt es die Pflegewissenschaftliche Stabsstelle an der<br />
BG Unfallklinik Murnau?<br />
FB: Die Pflegewissenschaftliche Stabsstelle gibt es seit circa 2016.<br />
Meine Kollegin Andrea Leichtenschlag arbeitet schon von Anfang<br />
an dort. Sie ist Krankenschwester und hat lange im Bereich der<br />
septischen Chirurgie gearbeitet.<br />
Wir beide arbeiten aber nun Vollzeit in der Pflegewissenschaft und<br />
werden aktuell von mehreren Kolleginnen und Kollegen unterstützt.<br />
Sie alle verfügen über einen Bachelorabschluss oder be-<br />
laxe haben wir ein sogenanntes Audit durchgeführt. Wir wollten damit<br />
überprüfen, ob es gelingt, die entsprechenden Vorgaben und<br />
Maßnahmen umzusetzen und herausfinden, wo wir noch Verbesserungspotentiale<br />
haben.<br />
Dazu haben wir einen Fragebogen verschickt, Akten analysiert, mit<br />
Kolleginnen und Kollegen sowie Patientinnen und Patienten gesprochen.<br />
Wir fassen die einzelnen Ergebnisse zusammen, stellen<br />
diese vor und machen Verbesserungsvorschläge. Zudem führen wir<br />
Interviews mit Pflegenden, um Verbesserungspotentiale aufzudecken.<br />
Das hat aus meiner Sicht verschiedene Gründe. Unter anderem den,<br />
dass es nicht so viele Krankenhäuser gibt, in denen Pflegewissenschaftlerinnen<br />
und Pflegewissenschaftler an diesen Themen arbeiten.<br />
Andererseits gibt es schon einen Unterschied zwischen der<br />
Arbeitsweise der Wissenschaft und der Praxis.<br />
Eine Aufgabe der Wissenschaft ist es, ständig zu hinterfragen und<br />
grundsätzlich alles in Zweifel zu ziehen. Wenn ich mit dieser Haltung<br />
versucht hätte, eine Schicht auf der Intensivstation durchzustehen,<br />
wäre ich vermutlich verzweifelt.<br />
36 37
Team Orange<br />
„Mit dem Team ORANGE<br />
ist es uns gelungen,<br />
immens wichtige soziale<br />
Themen unserer Patientinnen<br />
und Patienten aufzufangen.“<br />
Die Pflegepraxis muss sich natürlich an festen Vorgaben, Strukturen<br />
und Abläufen orientieren. Dennoch müssen wir diese Vorgaben,<br />
Strukturen und Prozesse hinterfragen. Am Ende des Tages geht es<br />
um eine bestmögliche, effektive und gerechte Patientenversorgung.<br />
Hier können wir unterstützen und Hilfestellungen anbieten. An dieser<br />
Stelle müssen sich Wissenschaft und Praxis zusammenraufen und<br />
sowohl Erfahrung und Intuition, als auch aktuelle Forschungserkenntnisse<br />
in den Blick nehmen.<br />
Die Stabsstelle Pflegewissenschaft soll eine Unterstützung für die<br />
Kolleginnen und Kollegen in Sachen aktuelles Wissen sein. Natürlich<br />
wird es auch Situationen geben, in denen die Pflegewissenschaft<br />
neue Ideen, Konzepte und Verfahren implementieren möchte oder<br />
aufgrund von rechtlichen Vorgaben einführen muss.<br />
Ich hoffe, dass es uns gelingt, auch hier als Innovator und Begleiter<br />
wahrgenommen zu werden.<br />
Pflegeeinrichtungen gelten. Ich versuche das an einem Beispiel festzumachen:<br />
In der entsprechenden Leitlinie gibt es die Empfehlung,<br />
zur Therapie des Delirs (siehe Kasten) sogenannte nicht-medikamentöse<br />
Maßnahmen einzusetzen. Das ist eine recht lange Liste an<br />
Möglichkeiten, die dafür grundsätzlich in Frage kommen. Eine der<br />
Maßnahmen ist es, den Patientinnen und Patienten Ohrstöpsel und<br />
Pflegewissenschaft - Was ist das eigentlich<br />
Wie können Ihrer Meinung nach die Patientinnen und Patienten von<br />
einer Pflegewissenschaftlichen Stabsstelle profitieren?<br />
FB: Unser Ziel ist es, einen Beitrag zur bestmöglichen pflegerischen<br />
Versorgung zu leisten. Leitlinien geben Empfehlung und Expertenstandards<br />
machen Vorgaben, wie eine bestmögliche Patientenversorgung<br />
aussieht. Leitlinien und Expertenstandards sind aber so geschrieben,<br />
dass diese für möglichst viele Krankenhäuser und<br />
Schlafbrillen anzubieten und damit einen ruhigeren Schlaf zu ermöglichen.<br />
Das ist noch recht einfach umsetzbar. Schwieriger umzusetzen ist da<br />
schon der Hinweis, dass „kognitive Stimulation“ hilfreich ist.<br />
Was versteht man darunter? Was brauche ich dafür? Es handelt sich<br />
dabei um eine Vielzahl von Aktivitäten, die sich auf das Denken und<br />
das Gedächtnis auswirken. Puzzles, Musik, oder Bilder kommen hier<br />
in Frage. Auch Gespräche zu Themen, die den Menschen interessieren,<br />
können hilfreich sein.<br />
Hier ist die Orientierung an der individuellen Biografie ein zentrales Prinzip.<br />
Mit den Kolleginnen und Kollegen vom „Team Orange“ haben wir<br />
Expertinnen und Experten im Bereich Delir und Demenz, die auf diese<br />
speziellen Situationen eingehen können. Im Endeffekt geht es darum,<br />
einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess mitzugestalten. Am Ende<br />
werden Patientinnen und Patienten von diesen Neuerungen und Weiterentwicklungen<br />
profitieren.<br />
Pflegewissenschaft und deren<br />
Auswirkung auf die Patientenversorgung<br />
Das Team ORANGE zeigt, wie ein wissenschaftlich fundiertes Konzept<br />
in die Pflegepraxis implementiert wurde. Seit dem 1. Juli 2022<br />
werden vom Team ORANGE vor allem Menschen mit altersbedingten<br />
und chronischen Erkrankungen, Wahrnehmungs- und Angststörungen,<br />
Depressionen und Einsamkeit oder auch kognitiven und<br />
kommunikativen Einschränkungen betreut. Ziel ist es, die Versorgung<br />
dieser Menschen mit besonderem Unterstützungsbedarf in<br />
der BG Unfallklinik Murnau zu verbessern.<br />
„Vulnerable Menschen haben besondere Bedürfnisse. Mit dem Team<br />
ORANGE ist es uns gelungen, mit einem neuen, professionellen Ansatz<br />
nicht nur die medizinische und klinische Versorgung bis hin zur<br />
Therapie, Mobilisierung und optimaler Pflege interdisziplinär zu gewährleisten,<br />
sondern künftig auch immens wichtige ‚weiche‘ soziale<br />
Themen unserer Patientinnen und Patienten aufzufangen“, erklärt<br />
Pflegedirektorin Christina Sterk die neuen Aufgaben.<br />
Und weiter: „Entsprechend des nationalen Expertenstandards der<br />
Pflege wird das Team qualifiziert und gleichzeitig wertschätzend,<br />
personenzentriert und beziehungsorientiert handeln.“<br />
ORANGE steht für Orientierung, Aktivierung, Nähe, Gemeinsamkeit<br />
und Entwicklung. Das Team ORANGE gibt wertvolle Orientierungshilfen,<br />
unterstützt Aktivierung, leistet einen wichtigen Beitrag zur<br />
Prävention von Überforderungsreaktionen oder Komplikationen wie<br />
einem Delir und unterstützt so Patientinnen und Patienten während<br />
des Klinikaufenthalts.<br />
Journal Club Für das Jahr 2023 ist die Einführung<br />
eines sog. Journal Club in der Pflege geplant. Ergebnisse von wissenschaftlichen<br />
Forschungsarbeiten und Studien werden in Fachzeitschriften<br />
(sog. Journals) veröffentlicht. Diese Ergebnisse werden<br />
in einem Journal Club vorgestellt, diskutiert und beispielsweise auf<br />
die Übertragbarkeit in die BG Unfallklinik Murnau überprüft.<br />
Neben der Vermittlung von Fachwissen können Journal Clubs so<br />
dazu beitragen, übliche Abläufe und Prozesse zu hinterfragen und<br />
neue Ansätze in die Pflegepraxis zu integrieren.<br />
Unser Kollege Tim Schankweiler hat sich an der Erarbeitung dieses<br />
Konzeptes, das auch in anderen BG-Kliniken angeboten wird, beteiligt.<br />
Die Teilnahme an den Veranstaltungen wird allen Pflegenden<br />
der BG Unfallklinik Murnau offenstehen und soll auch die Vernetzung<br />
und den fachlichen Austausch untereinander fördern.<br />
BG UNFALLKLINIK MURNAU<br />
Pflegewissenschaft aus Sicht<br />
des Pflegemanagements<br />
Pflege im Klinikalltag bedeutet Patientenversorgung aus verschiedenen<br />
Blickwinkeln. Wesentliche Bausteine sind zum Beispiel die<br />
Beziehungsgestaltung zwischen Pflegefachkraft und den Patienten,<br />
Beratung sowie die Planung, Durchführung und Evaluation des Pflegeprozesses.<br />
Pflegefachkräfte verfügen über eine hohe Fachexpertise<br />
und einen großen Schatz an Erfahrungswissen.<br />
Die Pflegewissenschaft setzt sich sehr gezielt mit den unterschiedlichsten<br />
Themen in der pflegerischen Versorgung der Patientinnen<br />
und Patienten, mit der Arbeitsumgebung im pflegerischen Handeln<br />
und vielen weiteren Aspekten auseinander.<br />
Typische Fragestellungen sind: Wie schätzen Pflegende ihren Arbeitsalltag<br />
ein und welche Veränderungen gab es durch die Pandemie?<br />
Welche Hilfestellungen und welchen Unterstützungsbedarf<br />
haben Menschen mit Querschnittlähmung, um das Auftreten eines<br />
Dekubitus zu verhindern?<br />
Die Aufgabe der pflegewissenschaftlichen Mitarbeitenden als auch<br />
der pflegewissenschaftlichen Stabstelle in der BG Unfallklinik Murnau<br />
ist es, aus den Ergebnissen solcher Fragestellungen relevante und<br />
praxistaugliche Veränderungen herauszuarbeiten, diese in der Praxis<br />
umzusetzen und erlebbar zu machen. Zukünftig sollen unsere akademischen<br />
Pflegekräfte auch Daten erheben, um zusammen mit den<br />
Führungskräften Verbesserungsmaßnahmen für unsere Patientinnen<br />
und Patienten abzuleiten.<br />
Dies verdeutlicht ein Beispiel zum Thema Sturz im Krankenhaus: Es<br />
gibt diverse Maßnahmen im Krankenhaus, um Stürze zu vermeiden.<br />
Trotzdem ist es nicht komplett auszuschließen, dass Patienten stürzen.<br />
Die Aufgabe der Pflegewissenschaft ist es nun zu überprüfen:<br />
Wann stürzt die Patientin oder der Patient? Zu welcher Tageszeit? In<br />
welcher Situation, im Bad, vor dem Bett? Gibt es beeinflussende Faktoren<br />
wie bestimmte Medikamente? Auf der Basis der Auswertung<br />
dieser Fragen, gilt es im nächsten Schritt zu bewerten, was weiter<br />
zu Vermeidung von Stürzen zu tun ist. Was müssen wir ändern, um<br />
genau in dieser Situation einen Sturz zu vermeiden.<br />
Auch wirtschaftlich zahlt sich die Weiterentwicklung der Pflege aus.<br />
Eine bestmögliche pflegerische Versorgung kann sich beispielsweise<br />
positiv auf die Aufenthaltsdauer im Krankenhaus auswirken.<br />
Pflegewissenschaft wird die Pflege weiter stärken, die Attraktivität<br />
des Berufes positiv beeinflussen, Pflegefachkräfte im Arbeitsalltag<br />
unterstützen, sowie zur Weiterentwicklung und Verbesserung der<br />
Versorgungsqualität beitragen.<br />
38 39
40 41
TONFOLGE 1<br />
ERIC KISSER<br />
Eric Kisser<br />
Spielt mir das Lied des Lebens<br />
SPIELT MIR<br />
DAS LIED<br />
DES LEBENS<br />
In Momenten in denen wir voller Freude sind,<br />
hören wir gerne unser Lieblingslied.<br />
Auf Hochzeiten, Geburtstagen oder<br />
anderen Feierlichkeiten springen immer wieder<br />
Leute auf, weil endlich DAS Lied erklingt.<br />
Sind wir traurig, so füllt auch Musik den Raum und wir geben<br />
uns der Emotion begleitet von den richtigen Klängen hin.<br />
Manchmal ist Musik auch nur Beiwerk, während wir bügeln,<br />
Wäsche waschen, das Haus putzen oder Morgens, noch müde,<br />
den Kindern die Pausenbrote schmieren.<br />
Jedoch hat Musik immer wieder einen sehr wichtigen und emotionalen<br />
Anteil in unseren Leben.<br />
Da scheint es so, als wären die, die zu diesen Klängen beitragen,<br />
besonders gesegnet, Musik zu machen! Das muss doch mit Emotion<br />
verbunden sein, oder?<br />
Bei einem Musiker erwartet man einen leicht durchgeknallten,<br />
zumindest auffälligen, extravaganten Menschen. Nicht so bei<br />
Eric Kisser. Er ist Bassist und stand schon mit den ganz Großen<br />
auf der Bühne: Wie zum Beispiel Europatournee mit der „Broadway<br />
Musical Company“, N.Y. Musical Hair, Live-, Studio- und<br />
Sessionarbeit u.a. mit: Jon Lord, Pete York, Karl Ratzer, Maisha<br />
Grant, Lynn August und Peter Autschbach so wie Musikkabarett<br />
mit Eisi Gulp. Konzeption und Leitung der Band zur Deutschen<br />
Turnfestgala Olympiahalle München.<br />
Begegnet man Eric, so ist eines sehr schnell klar. Seine Sehkraft<br />
ist massiv eingeschränkt. Ganz offen ausgesprochen, ist es für<br />
uns ein größeres Thema, als für Eric selbst. Er gleicht diesen<br />
Sinn sehr stark über's Hören und vor allem über's Fühlen aus. Er<br />
merkt die Unsicherheiten seines Gegenübers und spricht es sofort<br />
an: „Andy, wie du siehst, kann ich nicht so gut sehen. Sei so lieb und<br />
lies mir vor, was heute auf der Tageskarte steht. Denn Rest kenne ich<br />
schon.“ Sagt er mit einem leichten Lächeln im Gesicht. Nun ist<br />
klar, wenn ich Fragen zu seinen Auge habe, kann ich diese jetzt<br />
stellen. Zumindest gibt es keinen Grund mehr, die Unsicherheit<br />
zu verstecken. Diese unkomplizierte Art lädt dazu ein zu fragen,<br />
ob es denn jemals schwierig war, mitten in der Musikszene und<br />
zu merken, dass man anders ist und vor allem, dass es die anderen<br />
auch merken.<br />
„Wenn man schlecht sieht oder blind ist, so heißt das nicht, dass man<br />
sofort ein akustischer Mensch ist. Wenn mich die Leute kennen, dann<br />
lernen sie mich kennen und sehen nicht mehr dass ich anders sehe.“<br />
Tatsächlich fühlt man sich von Eric Kisser sofort gesehen. Denn<br />
er schafft es, wie nur die Wenigsten, einem seine volle Aufmerksamkeit<br />
zu schenken. Er ist smart, aufmerksam, bedacht und zugleich<br />
offen und nahbar in allem was er sagt.<br />
Eric ging ins Internat für Blinde und Sehbehinderte in München.<br />
Dort fühlte er sich oft einsam und entdeckte seine Liebe zur Musik.<br />
„In einem Zimmer gab es Musikinstrumente. Dort spielte ich ein paar<br />
Takte auf dem Klavier, irgendwie ging es mir im Anschluss jedes Mal<br />
besser.“<br />
Nach den ersten Versuchen auf dem Klavier, folgte die Gitarre.<br />
Im Anschluss begann er zwei Jahre lang Kontrabass zu lernen.<br />
„In der ersten Schulband spielte ich dann E-Gitarre, das passte besser.<br />
Denn die coolen Jungs spielten immer E-Gitarre“, erzählt er. Nun war<br />
Eric der Coole in der Band. Doch dann fiel der Bassist aus und<br />
alle überredeten ihn zu übernehmen. „O.K. Ich mache es, aber nur<br />
für drei Wochen! Das war damals meine Antwort, nicht wissentlich,<br />
was mir dann wiederfuhr!“ erzählt er mit einem Blitzen in seinen<br />
Augen. „Ich verliebte mich sofort in das Instrument und nahm Unterricht<br />
und spielte in verschiedensten Bands.“<br />
Nun hatte er Blut geleckt und ging an die Jazz-School in München<br />
und absolvierte dort seine Ausbildung. Im Anschluss ging es<br />
für zwei weitere Jahre an das Münchener Bass Institute.<br />
„Ich wollte noch immer mehr. Das kann doch nicht Alles gewesen sein,<br />
dachte ich mir. Ich war so richtig input süchtig!“, berichtet Eric.<br />
42 43
ERIC KISSER<br />
So kam es, dass Eric für ein Jahr nach Hollywood ging. Dort machte<br />
er als Jahresbester seinen Abschluss.<br />
„Um 5 Uhr Morgens bin ich aufgestanden und nicht vor 24 Uhr ins Bett.<br />
Ich wollte einfach Alles geben – es war mir so eine große Ehre“, schwärmt<br />
Kisser rückblickend.<br />
Mit dieser Demut und diesem Kampfgeist, wird er mit 26 Jahren als<br />
Berufsdozent in München übernommen und lehrt 28 Jahre lang. Das<br />
Unterrichten liebt er. Vor den Schülern geht er auf die Knie! Warum?<br />
Um ihnen zu zeigen, was er meint. Er legt mit Hand an und erklärt<br />
nicht nur verbal was er meint, sondern lässt es seine Schüler fühlen.<br />
Eric Kisser versucht seine Emotion, die er beim Spielen erlebt, in seiner<br />
Lehre an die Schüler weiterzugeben. „Die Emotion im Herzen zu<br />
tragen und dem Klänge zu geben, das wollte ich immer vermitteln. Musik<br />
kann so sehr verbinden und man ist ein ganz reicher Mensch, wenn man das<br />
lebt und es vor allem mit anderen teilt.“<br />
Emotionen haben immer ihre zwei Seiten. Positiv, wie auch negativ.<br />
Erfolg und Scheitern gehören ebenfalls zusammen.<br />
Wie gehst du mit Kritik um?<br />
„Die konstruktive nehme ich gerne an, das andere lasse ich irgendwo weit<br />
hinter mir einschlagen.“<br />
Ein schönes und auch sehr bezeichnendes Bild. Eric hat es genau im<br />
Gefühl, was er mitnimmt und was er hinter sich lässt.<br />
Eric und sein Bass sind heute noch unzertrennlich. Er spielt in verschieden<br />
Bands und hat immer noch Kontakt zu seinen früheren<br />
Schülern. „Heute ist es mir wichtig, dass die Menschen wieder achtsam<br />
und liebevoll miteinander umgehen. Das brauchen wir so sehr nach diesen<br />
Corona-Jahren.“<br />
Die Töne, die Eric erklingen lässt, sind freundlich. Sie sind Zukunftstöne<br />
und tiefsinnig und sollten uns alle begleiten.<br />
Autorin: Andrea Weisner I Foto: Harry Stahl<br />
44 45
AUTOHAUS HORNUNG<br />
AUTOHAUS HORNUNG<br />
„Wir wollen Mitarbeiter, die für Dienstleistung<br />
und technische Innovationen brennen“<br />
AUSBILDUNG IM AUTOHAUS HORNUNG<br />
1951 von Fritz Hornung als Vertretung der Daimler-Benz AG gegründet, zählt das AUTOHAUS HORNUNG<br />
heute zu den größten Mercedes-Benz Anbietern der Region. Mit unterdessen sechs Firmenstandorten südlich von<br />
München, in Garmisch-Partenkirchen, Oberau, Eschenlohe, Murnau und Penzberg.<br />
Seit über 70 Jahren steht das AUTOHAUS HORNUNG erstrangig für die Marke Mercedes-Benz als autorisierter<br />
Vertragspartner, für mobile Kompetenz und Service auf höchstem Niveau. Genauso wie sich die Fahrzeugmodelle<br />
über die Jahre verändert haben, haben sich auch die Anforderungen an das familiengeführte Unternehmen geändert.<br />
Dank persönlicher Leidenschaft und engagierten Mitarbeitern ist das AUTOHAUS HORNUNG stetig gewachsen.<br />
!<br />
AUSBILDUNG MIT STERN<br />
Seit langer Zeit ist das Familienunternehmen einer der größten privaten Ausbildungsbetriebe der Region und viele der Mitarbeiter<br />
haben als Auszubildende bei und im AUTOHAUS HORNUNG begonnen. Robert Seidl, seit Mai 2021 Geschäftsführer der Firmengruppe<br />
HORNUNG, hat vor 26 Jahren bei Hornung seine Ausbildung zum Bürokaufmann begonnen und kann auf eine solide<br />
Erfahrung im Unternehmen zurückgreifen. Er weiß, wovon er spricht und hat den Schlüssel zum Erfolg. „Wir sind im gesamten<br />
Unternehmen incl. der Tochterfirmen mit unseren Mitarbeitern momentan sehr gut aufgestellt, obwohl prinzipiell in der Branche Fachkräftedefizit<br />
herrscht. Wir müssen es weiterhin schaffen, in den Schulen oder auch am Arbeitsmarkt bei den jungen Menschen ganz nah<br />
dran zu sein und sie für den Job und die gebotenen Möglichkeiten zu begeistern. Vor allem zu vermitteln, dass es bei uns wirklich Spaß<br />
machen kann und Mobilität in all ihren Facetten etwas Greifbares ist.<br />
Der Begriff Nachhaltigkeit ist in aller Munde, aber wir sind es auch wirklich. Durch die hohe Übernahmechance bei uns – momentan<br />
eine Quote von über 90% - kann man heute in dieser ländlichen Struktur davon ausgehen, einen sicheren und stabilen Arbeitsplatz<br />
zu haben.“ Das familiengeführte Unternehmen bietet sehr viele Anreize sich weiter zu entwickeln. Nach der Ausbildung besteht<br />
grundsätzlich die Möglichkeit in ein paar Praxisjahren Erfahrungen zu sammeln und kontinuierlich fachliche Kompetenz aufzubauen.<br />
„Die Karriere dahoam“, bezeichnet das Robert Seidl treffend, „je nach Talent und Ehrgeiz ist quasi alles möglich. Wir suchen<br />
tatsächlich Mitarbeiter aus der Region, die hier aufgewachsen und verankert sind. Konsequente Ausbildung und Förderung sorgt für<br />
viele „Eigengewächse“.“<br />
DER MENSCH STEHT IM MITTELPUNKT<br />
Teamarbeit und Kommunikation auf Augenhöhe zwischen Geschäftsleitung und Mitarbeitern wird groß geschrieben. „Wir haben<br />
im gesamten Unternehmen knapp 200 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen – und man kennt sich auch,“ betont Robert Seidl, „wir pflegen<br />
eine offene Gesprächskultur und die Treiber sind wirklich die motivativen und kommunikativen Themen. Jeder kann und soll sich äußern,<br />
wenn der Schuh drückt. Wir wollen die jungen Menschen an die Hand nehmen und dahin führen, was für sie und unsere Firma Sinn<br />
macht. Wir haben tolle Produkte und einen treuen Kundenstamm. Aber besonders macht es Spaß mit Menschen umzugehen. Neue und<br />
junge Menschen kennenzulernen, sie für unser Haus zu begeistern und dann auch so auszubilden, dass sie Lust und Freude haben hier zu<br />
bleiben und ein Teil dieser Familie zu sein.“ Man spürt bei Robert Seidl neben seiner Kompetenz die Überzeugung und das Engagement,<br />
dieses Anliegen im Sinne des Familienbetriebes und seiner Mitarbeiter voranzutreiben.<br />
HERAUSFORDERUNGEN<br />
Die Herausforderung der Gegenwart besteht darin, den Wandel in der Automobilbranche aktiv mitzugestalten, mit neuen sowie<br />
digitalen Konzepten und modernen Jobprofilen die Bedürfnisse und Erwartungen der Kunden zu erfüllen.<br />
„In Anlehnung an das Produktportfolio, das der Hersteller bietet, ist es unser Ziel, auf die individuellen Bedürfnisse des Kunden einzugehen,“<br />
erklärt Robert Seidl, „es wird die nächsten 5-10 Jahre einen Umbruch geben und wir müssen flexibel und offen auf die technischen<br />
Innovationen reagieren. Unter dem Strich muss man nach wie vor als Geschäftsleitung Visionen haben, auch eine Mittel – und Langzeitplanung.<br />
Aber die Erfahrung der letzten Jahre zeigt, dass man sich sehr schnell neuen Situationen und Herausforderungen anpassen<br />
muss. Wir sind jedoch breit aufgestellt hinsichtlich e-Mobilität, Hybridmodellen und natürlich auch noch bei konventionellen Verbrennermodellen.“<br />
Foto von links: Robert Seidl, Luca Nahmendorf, Tessa Imminger, Joman Hajo, Jakob Jörg, Gabriele Lerch<br />
46 47
AUTOHAUS HORNUNG<br />
„Wir fühlen uns hier sehr gut aufgehoben“<br />
Das Fazit der Auszubildenden Tessa Imminger aus GAP (kaufm. Bereich, 2. Lehrjahr), Jakob Jörg aus Bad Bayersoien (kaufm.<br />
Bereich, 2. Lehrjahr), Joman Hajo, geb. Syrer aus GAP (Mechatroniker, 4. Lehrjahr) und Luca Nahmendorf aus GAP (Mechatroniker,<br />
4. Lehrjahr) ist eindeutig. Die exzellente Ausbildung, das gute Betriebsklima, die familiäre Atmosphäre und die Hilfsbereitschaft<br />
stehen hoch im Kurs. Es gibt immer Ansprechpartner und Kollegen, die freundlich und hilfsbereit sind. Auch der Ge-<br />
Basketball<br />
News<br />
whiteboard<br />
schäftsführer glänzt mit Präsenz und vertrauensvoller Ansprechbarkeit, ebenso wie die kaufmännische Leiterin Gabriele Lerch.<br />
Hervorgehoben werden der Teamgeist und das Miteinander. Natürlich möchten sie nach der Ausbildung bleiben und ein Teil der<br />
Hornung-Familie werden.<br />
GEMEINSAM<br />
DIE ZUKUNFT<br />
GESTALTEN<br />
Robert Seidl<br />
Gabriele Lerch, kaufmännische Leitung, ist seit 45 Jahren im Unternehmen und in der Tat eine Institution. Sie hat bereits vor 26<br />
Jahren den heutigen Geschäftsführer Robert Seidl als Auszubildenden eingestellt. „Es war jetzt Zeit für einen Generationenwechsel,“<br />
betont sie. Sie ist primär auch zuständig für die Auszubildenden im kaufmännischen Bereich und übergeordnet dann auch für<br />
das gesamte Personalwesen. Sie plaudert aus ihrer langjährigen Erfahrung und hebt das gute Arbeitsklima über die vielen Jahre<br />
hervor. „Das zeigt auch die lange Betriebszugehörigkeit vieler Mitarbeiter und die geringe Fluktuation. In einem familiengeführten<br />
Unternehmen dieser Größenordnung hat man viel Überblick und es werden schnelle Entscheidungen getroffen – ein echter und effizienter<br />
Vorteil.“ Leider haben nach ihren Aussagen die Bewerbungen für eine Ausbildung abgenommen. Einen Hauptgrund sieht sie darin,<br />
dass beispielsweise ein Studium mehr in den Vorder -grund gestellt wird. Es wird auch in diesem Jahr wieder angestrebt, 15<br />
Ausbildungsplätze anzubieten. Zusammen sind das dann mit dem 2. und 3. Lehrjahr etwa 40 Auszubildende. Es werden folgende<br />
Ausbildungen an den verschiedenen Standorten angeboten: Automobilkaufmann/ -frau, Kaufmann/ -frau für Büromanagement,<br />
Kfz-Mechatroniker PKW/LKW, Karrosserie- und Fahrzeugbaumechaniker, Fahrzeuglackierer.<br />
Ist Ihr Interesse an diesem innovativen und zukunftsorientierten Unternehmen geweckt?<br />
Dann informieren Sie sich doch einfach mal!<br />
Telefon: Garmisch-Partenkirchen 08821 181-0 · Penzberg 08856 9258-0 · E-Mail: info@autohaus-hornung.com<br />
www.autohaus-hornung.com<br />
Danke!!! Mädels<br />
www.esv-staffelsee.de<br />
Autor + Fotos: Andreas Sauer 49<br />
48
MIT UNS BEKOMMEN SIE WIEDER RICHTIG BISS!<br />
RAUMKUNST<br />
R<br />
A<br />
U<br />
M<br />
durch<br />
K<br />
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Daraus entstand dann die Idee für einen Kunstbau mit angrenzender<br />
Steinmetz-Werkstatt, für die Manfred Dangl als Bauherr<br />
verantwortlich ist. RAUMdurchKUNST wird Werke von<br />
zeitgenössischen Künstlern präsentieren und zum Verkauf anbieten<br />
und legt Wert darauf, verschiedene Kunstformen zeitgleich<br />
vorstellen zu können. Auch regelmäßige Kleinkunstveranstaltungen<br />
von Musik, Poesie und Comedy sowie Lesungen,<br />
EIN OFFENER<br />
RAUM<br />
FÜR KUNST,<br />
KULTUR<br />
UND<br />
AUSTAUSCH<br />
durch<br />
K<br />
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Dialogrunden und andere Möglichkeiten zur Kommunikation<br />
und zum Austausch werden stattfinden. Der Künstler und<br />
Schriftsteller Gerd Lepic beschreibt das folgendermaßen:<br />
„Kunstwerke begünstigen eine Spiegelung der inneren Zustände<br />
derjenigen Menschen, die sich ihrer Wirkung aussetzen.<br />
Wertung und ästhetisches Erleben sind untrennbar miteinander<br />
verbunden, denn parallel zur sinnlichen und intellektuellen<br />
Wahrnehmung lösen Kunstwerke emotionale Reaktionen aus.<br />
Kunsterlebnis vollzieht sich auf diesen drei Ebenen und ist<br />
deshalb stets individuell. Eine Verständigung über Kunst gelingt<br />
nur im Dialog, dem Austausch von Rede und Gegenrede.“<br />
DENTALSTUDIO FRANK PIETRUSIAK<br />
Auwiese 22, 82386 Huglfing<br />
08802-9138566<br />
DENTALSTUDIO-PIETRUSIAK.DE<br />
N<br />
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INFOS UND KONTAKT: Yvonne Fontane<br />
RAUMdurchKUNST heißt der neu entstehende<br />
Ausstellungs- und Veranstaltungsraum im kleinen oberbayerischen<br />
Ort Sindelsdorf, einer kulturlebendigen, voralpenländischen<br />
Gegend. Der spannende und vielseitig nutzbare Bau wird<br />
nach heutiger Planung im Juni 2023 die Türen öffnen und eine<br />
wichtige Lücke in der kunstgeschichtlich bedeutsamen Kulturregion<br />
schließen: Leicht erreichbar, 50 km südlich von München,<br />
bietet RAUMdurchKUNST einen Ort der Begegnung, des Austauschs<br />
und des unmittelbaren Erlebens von Malerei, Bildhauerei,<br />
Musik, Literatur und darstellender Kunst.<br />
Initiatorin und Bauherrin dieses Kulturprojektes ist Yvonne Fontane,<br />
eine gebürtige Münchnerin, die mit ihrer Professionalität,<br />
Erfahrung und Leidenschaft für die Kunst alles mitbringt, was<br />
für ein solches Unternehmen nötig ist. Sie ist Opernsängerin und<br />
Gesangslehrerin, hat ihre Ausbildung in den Metropolen der Musikkultur<br />
in München, Salzburg und London absolviert und war<br />
während ihrer aktiven Karriere auf internationalen Opern- und<br />
Konzertbühnen zu Hause. Ihre ganze Fantasie und Gestaltungskraft,<br />
verbunden mit anpackendem Organisationstalent, setzte sie<br />
dort auch als erfolgreiche Opernregisseurin in Szene.<br />
„Bei einem Winterspaziergang vor ein paar Jahren haben mein Mann<br />
Manfred Dangl, der Steinmetz und Bildhauer ist, und ich überlegt, wie<br />
wir unsere Künste zusammenführen können: klassischer Gesang und der<br />
freie Umgang mit der Stimme verbunden mit der Arbeit am Stein“, erzählt<br />
Yvonne voller Erinnerungen, „so ist zunächst die Idee für das<br />
Kunstprojekt ,StEinKlang‘ entstanden.“<br />
Diese Kunstinstallationen sind zusammengesetzt aus eigens komponierter<br />
Musik, Steinskulptur und Licht, mit dem der amerikanische<br />
Lichtdesigner Phil Kong das Kunstprojekt besonders stimmungsvoll<br />
in Szene setzt.<br />
„Es ist das Zusammenwirken verschiedener Ausdrucksformen, die in einer<br />
Wechselwirkung von auditiver, haptischer und visueller Wahrnehmung eine<br />
direkte Kunsterfahrung ermöglichen und den Menschen im Kern unmittelbar<br />
emotional berühren“, betont Yvonne.<br />
An diesem Ort wird also dem Menschen durch das Erleben von Kunst<br />
der FreiRAUM gegeben zum Nachdenken, Fühlen, Sehen, Beobachten,<br />
Hören, Spüren und Austauschen – ein emotionales Erlebnis mit allen<br />
Sinnen.<br />
Yvonne begeistert durch ihre Kreativität und Überzeugung, Kunst erlebbar<br />
und spürbar zu präsentieren: „Kunst hat die Kraft uns wieder hinzuführen<br />
zu dem, was wir eigentlich empfinden. Und das wirklich mal zu<br />
definieren, zu differenzieren, zu kommunizieren und auch Emotionen zu zeigen.<br />
Die Wortwahl ist ebenfalls relevant: wie reden wir über Kunst? Auch wenn ein<br />
Kunstwerk abschreckt zu hinterfragen: warum eigentlich? Wie kann ich das<br />
ausdrücken?“ Man darf sehr gespannt sein auf die Eröffnung!<br />
Wünschenswert und sinnvoll ist es, dass Künstler – besonders auch regionale<br />
Künstler –, die künftig bei RAUMdurchKUNST ausstellen und<br />
arbeiten wollen, direkt mit Yvonne Fontane in Kontakt treten.<br />
Autor + Fotos: Andreas Sauer<br />
www.raumdurchkunst.com · www.steinklang-art.com<br />
50 51
TOURISTINFO<br />
Von der<br />
Sommerfrische<br />
zum<br />
Tourismus<br />
„…nirgends habe ich eine solche Fülle<br />
von Ansichten vereint gesehen wie hier in Murnau.<br />
Zwischen See und Hochgebirge,<br />
zwischen Hügelland und Moos.“ Gabriele Münter<br />
Schöner hätte Gabriele Münter 1908 die faszinierende Gegend rund<br />
um Murnau nicht beschreiben können. Das 'Blaue Land', wie die Region<br />
heute genannt wird, war schon Ende des 19. Jhd. ein magischer<br />
Anziehungspunkt. Das wachsende Interesse an der ländlichen Gebirgs-<br />
und Erholungsregion Oberbayerns und der Bau der Eisenbahn<br />
förderten die Entwicklung zum Tourismus. Die Sommerfrischler, wie<br />
die Ruhesuchenden gerne bezeichnet wurden, kamen von nah und<br />
fern in den neu entdeckten Kurort.<br />
Wer kam blieb, wenn es ihm möglich war. Wer gehen musste, kam<br />
definitiv wieder. Kunstvoll gezeichnete Postkarten gingen mit einem<br />
'raschen Gruß' zu lieben Freunden nach Hause. Werbeplakate aus den<br />
20iger Jahren zieren den Staffelseeboten, die wichtigste Zeitschrift der<br />
damaligen Zeit in Murnau. Alles was neu und von Bedeutung war,<br />
wurde hier publiziert. Und alles was Rang und Namen hatte, stieg in<br />
dem ortsbildprägenden Traditionshaus 'Hotel Post' ab.<br />
Die Besucherliste ist lang. Früher gab es noch keine Meldescheine und<br />
so trug man sich in das dicke Empfangsbuch ein. Dichterfürst Johann<br />
W. Goethe, Kunstmaler Carl Spitzweg, König Karol I. von Rumänien,<br />
Schriftsteller Ödön v. Horváth und Ludwig Thoma, zieren die<br />
Seiten. Der aber wohl bekannteste Gast des Hauses war der licht- und<br />
menschenscheue König Ludwig II. Er nächtigte und speiste mit Vorliebe<br />
im Hotel Post, wenn er zu seinen unweit entfernten Königsschlössern<br />
unterwegs war. „Der König zählte zum Stammgast im geschichtsträchtigen<br />
Haus und freundete sich mit dem Posthalter, Augustin Bayerlacher an“,<br />
erzählt der heutige Besitzer und Nachkomme der Bayerlacher Dynastie,<br />
Wolfgang Köglmayr. Der Posthalter war es auch, der 1894 auf<br />
seinem Grundstück an der Kohlgruber Straße das erste König-Ludwig-Denkmal<br />
erbauen ließ. Auf die Frage, was der Unterschied zum<br />
früheren Tourismus sei, antwortet der Hotelbesitzer: „Die Gäste sind<br />
anspruchsvoller geworden. Sie fordern mehr Service und erheben viele individual<br />
Wünsche. Persönlicher Service sei an der Tagesordnung.“<br />
Meilenstein in der Tourismusentwicklung<br />
Der bereits 1868 gegründete 'Verein zur Verschönerung von<br />
Murnau', welcher bis heute wichtigen Bestand im Ort hat, war maßgeblich<br />
für den Ausbau des Wander- und Spazierwegenetzes sowie für<br />
das im Jahre 1879 errichtete 'Stahl- und Kurhaus Staffelsee' verantwortlich.<br />
Die Neugestaltung des in den 70er Jahren erbauten Ku(ltu)rparks,<br />
des Freibades und des Campingplatzes am Staffelsee sowie die neue<br />
Werbelinie 'Das Blaue Land' stellten ebenso positive Maßnahmen dar.<br />
Weitere wichtige Meilensteine waren 1984 die Öffnung des Münter-Hauses<br />
als Gedenkstätte und die Eröffnung des Schloßmuseums 1993, das in diesem<br />
Jahr sein 30-jähriges Bestehen feiern kann, in der Tourismusentwicklung.<br />
Die Tourismusdestinationen 'Blaues Land' und 'Zugspitz-Region' sprechen als<br />
Qualitätsgebiete neben Urlaubs-, auch Tages- bzw. Kulturreisende an. Dabei<br />
liegt der Focus auf Kunst, Kultur, Natur und Genuss. Durch Zuwachs, Zuzug<br />
und Eingemeindung wuchs die Zahl der Einwohner Murnaus von 2.400 im<br />
Jahre 1902 bis heute um genau 10.000 Personen. Das weltoffene Mittelzentrum<br />
im Oberland zählt heute 12.497 Einwohner und es werden stetig mehr.<br />
Bis heute genießen Touristen und Einheimische gleichermaßen die Natur,<br />
suchen die Ruhe und die Erholung wie einst Gabriele Münter. Vielleicht gehören<br />
auch Sie zu denjenigen, die der Inspiration des Ortes nicht widerstehen<br />
konnten und geblieben sind.<br />
TOURISTINFO<br />
Autorin: Sandra Bangerter<br />
Bilder: Archiv Tourismus Murnau<br />
Untermarkt 13 · 82418 Murnau · Telefon: 08841-476-240<br />
www.tourismus.murnau.de<br />
52 53
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54 55
GANZ PRIVAT<br />
MONIKA BAUMGARTNER<br />
Monika<br />
Baumgartner<br />
Ganz nah an den Menschen – das ist Monika Baumgartner<br />
16 Jahre<br />
Bergdoktor<br />
Ich arbeite, wo andere Urlaub machen<br />
Monika Baumgartner – wenn man ihren Namen im<br />
Internet-Lexikon Wikipedia eingibt, ist zu lesen: „deutsche Volksschauspielerin<br />
und Theaterregisseurin“. Eine Beschreibung, die<br />
richtig ist. Aber: Monika Baumgartner ist viel mehr als das. Sie<br />
ist gebürtige Bayerin, Münchnerin mit Herz und Seele – und eine<br />
Frau, die das Leben und den Freizeitwert in der Region liebt.<br />
„Oh, mit Ihnen habe ich heute nicht mehr gerechnet.“ Es ist ein goldener<br />
Herbsttag, an dem wir mit Monika Baumgartner zum<br />
Interview verabredet sind. Zwei Gespräche mit Journalisten hat<br />
sie an diesem Tag bereits geführt, ein drittes folgt, mit uns, mit<br />
dem Magazin <strong>Melange</strong>. Und obwohl – oder gerade – weil die beliebte<br />
Schauspielerin das Gespräch aus dem Stegreif führt, ist sie<br />
professionell, bodenständig, nahbar. Das Eis ist gebrochen, das<br />
nachfolgende Interview eine Wohltat.<br />
Ganz nah an den Menschen – das ist Monika Baumgartner auch<br />
mit der ZDF-Serie „Der Bergdoktor“. Die Rolle der Elisabeth<br />
Gruber spielt sie seit 2008 – ein Ende ist nicht in Sicht. Warum<br />
die Serie gefragter denn je ist, kann sie nicht genau erklären.<br />
Sie versucht es dennoch:<br />
„Die Leute gehen mit den Geschichten mit.<br />
Und: Gerade in diesen Zeiten, in denen schlechte<br />
Nachrichten dominieren, wollen sich die Leute<br />
eineinhalb Stunden am Abend hinwegträumen.“<br />
Und wo ginge das besser als in der der Region Wilder Kaiser?<br />
Mit seinen (Dreh-)Orten Ellmau, Going, Scheffau und Söll? Allein<br />
landschaftlich ein echter Traum, der da über den Bildschirm<br />
flimmert …<br />
Von der Bühne zum Film<br />
Dabei waren die Anfänge von Monika Baumgartner ganz andere<br />
– fernab der großen Kameras und auf den Brettern, die die Welt<br />
bedeuten. An der Otto-Falckenberg-Schule in München machte<br />
sie ihre Ausbildung (1969 bis 1972), Engagements am Nationaltheater<br />
Mannheim und bei den Münchener Kammerspielen<br />
folgten. 1978 stand sie das erste Mal vor der Kamera, der Durchbruch<br />
gelang ihr 1981 mit dem Fernsehfilm „Die Rumplhanni“.<br />
Nun also seit vielen Jahren „Der Bergdoktor“. Es sind die Werte<br />
und Traditionen, die beispielsweise auch in Bayern im Speziellen<br />
gelebt werden, die den Bergdoktor so auszeichnen. „Er versucht<br />
immer eine Lösung zu finden, wenn es ein Problem gibt“, sagt Monika<br />
Baumgartner. Was viele nicht wissen: „Die Fälle in ,Der Bergdokor‘<br />
sind alle echt und nicht erfunden.“<br />
Seit 16 Jahren steht Monika Baumgartner für den ZDF-Dauerbrenner<br />
vor der Kamera. „Ich habe einen Beruf gelernt, der vielfältig<br />
ist, und den übe ich sehr gerne aus. Ich habe im Laufe der Jahre viele<br />
unterschiedliche Filme und Serien gedreht. Dass ich beim ,Bergdoktor‘<br />
schon so lange mitwirken darf, ist auch für mich sehr besonders.“ Im Jahr<br />
2023 wird die 17. Staffel gedreht.<br />
Bayern: schöne Heimat<br />
Apropos Bayern: Monika Baumgartner, die in Gröbenzell, einem<br />
Vorort von München lebt, genießt den Süden Deutschlands und<br />
auch Österreich. München beschreibt sie als ihre Heimat: „Ich<br />
bin eine Münchnerin, dort geboren und aufgewachsen.“ Aber: „Bayern<br />
hat so viele schöne Seiten – und wenn ich Besuch bekomme, ist meist<br />
eine der ersten Fragen, ob wir in die Berge oder an einen der Seen im<br />
Münchner Umland fahren.“ Während die 71-Jährige früher gerne<br />
zum Skifahren ging, zieht sie es heute vor zu wandern.<br />
Alles Umstände und Gegebenheiten, die Monika Baumgartner<br />
zu schätzen weiß. Aufgewachsen ist sie in bescheidenen Verhältnissen.<br />
Die Mutter Buchhalterin, der Vater Postbeamter. Knapp<br />
42 Quadratmeter für die fünfköpfige Familie. Mit ihrer Schwester<br />
pflegt sie ein enges Verhältnis. Sie war es auch, mit der Monika<br />
Baumgartner bis zum Jahresende 2022 einen Raumausstattungsladen<br />
im Westend in München führte.<br />
56 57
MONIKA BAUMGARTNER<br />
Das Geschäft nach 25 Jahren aufzugeben, war keine einfache<br />
Entscheidung. „Wir haben genug Arbeit und wir könnten noch lange<br />
weitermachen, aber meine Schwester ist in diesem Jahr 69 geworden<br />
und ich verstehe, dass sie mehr Zeit mit ihren Kindern und Enkeln verbringen<br />
möchte.“<br />
Unruhestand<br />
Ein neuer Lebensabschnitt beginnt also für die beiden Schwestern,<br />
voller Möglichkeiten, spannender Wege und neuer Chancen.<br />
Langweilig wird es Monika Baumgartner ohnehin nicht.<br />
„Ich bin seit sechs Jahren in Rente – eigentlich. Aber ich habe einen Beruf<br />
und ich freue mich, wenn ich darin arbeiten kann und darf, wenn ich gewollt<br />
bin. Und vor allem: dass ich dort drehen darf, wo andere Leute Urlaub<br />
machen.“ Texte zu lernen, halte sie geistig fit, man bleibe wach.<br />
„Und nur Haus und Garten? Da wäre ich unterfordert“, meint sie lachend.<br />
Monika<br />
Baumgartner<br />
ist nicht nur Schauspielerin sondern auch Autorin.<br />
In ihrem Buch<br />
„Alles eine Frage der Einstellung“<br />
(Verlag: Knaur, 19,99 Euro)<br />
schreibt sie über ihre Kindheit,<br />
das Leben in den 1960er Jahren<br />
in München. Ihre Rollen,<br />
die sie verkörpert hat,<br />
sind ebenso ein Thema wie<br />
ihre Liebe fürs Handwerk.<br />
Das Buch ist autobiografisch.<br />
Für 2023 sind<br />
erneut Lesungen geplant.<br />
Autorin: Dagmar Zimmermann I Fotos: Agentur Dietrich<br />
AUF EIN<br />
NEUES!<br />
58 59
JESCHKE & JESCHKE<br />
DIE VERSICHERUNGSEXPERTEN<br />
Inflation -<br />
die Auswirkungen<br />
auf Ihre<br />
Versicherungen<br />
und Altersvorsorgen<br />
Liebe Leser und Leserinnen,<br />
in unserem heutigen Fachartikel haben wir das Thema Inflation und<br />
die Auswirkungen auf Ihre Versicherungen und Altersvorsorgen gewählt.<br />
Unser Makler- Unternehmen gibt es nun schon über 30 Jahre.<br />
Als Versicherungsmakler arbeiten wir mit gut 80 Versicherungsgesellschaften<br />
zusammen, betreuen über 2.500 Mandate und verwalten<br />
über 18.000 Verträge. Mit 14 Mitarbeitern in der Verwaltung und im<br />
Vertrieb, sind wir Montag bis Freitag von 8 Uhr bis 17 Uhr gerne für<br />
Sie da.<br />
Jeschke & Jeschke<br />
Versicherungsmakler GmbH<br />
Gut Westenried · 82390 Eberfing<br />
www.jeschkeundjeschke.de<br />
• Privatkunden – Auswirkungen der Inflation<br />
auf Hausrat- und Gebäudeversicherungen<br />
Die aktuell hohe Inflation, hat nicht nur Auswirkungen auf Lebensmittel,<br />
Energie und Immobilien, sondern auch auf Löhne, Baustoffe<br />
und Materialien. Eine Hausrat- und Gebäudeversicherung ist eine<br />
Neuwertversicherung. Im Schadenfall erhalten Sie den Neuwert zur<br />
aktuellen Wiederherstellung. Allein die Erstehungs- und Baukosten,<br />
sind in den letzten 10 Jahren teils um 100% gestiegen. Das wiederum<br />
lag an der langen Niedrigzinsphase. Seit Ende 2021 hat zudem die Inflation<br />
bis heute auf 10% zugelegt, was die Teuerung von Waren und<br />
Dienstleistungen zusätzlich antreibt. Haben sich Ihre Versicherungen<br />
daran angeglichen? Haben Sie Ihre Hausrat- und Gebäudesummen<br />
JESCHKE & JESCHKE<br />
Anita und Marten<br />
seit Ende 2021 an die aktuelle Marktlage angepasst?<br />
Aus unseren Erfahrungen sind 70 bis 80 % aller Haushalte unterversichert.<br />
Entsteht z. B. ein Feuer- oder Wasser Großschaden, werden<br />
Sie die Gebäudekosten zum Wiederaufbau und auch den Hausrat zum<br />
Neuwert wahrscheinlich nicht mit Ihren aktuellen Policen decken können.<br />
Gerade in solchen Zeiten empfiehlt sich daher bei Summenversicherungen,<br />
diese in der Tat alle 1 bis 2 Jahre neu zu bewerten und<br />
entsprechend anzupassen.<br />
Als Maklerunternehmen vergleichen wir aus über 80 Versicherungsunternehmen,<br />
erhöhen bedarfsgerecht Ihren Versicherungsschutz und<br />
sparen dabei in der Regel sogar Beiträge ein!<br />
Komfortabler sind Tarife, die als Kalkulationsgrundlage die Quadratmeter<br />
nehmen und dann das Gebäude und den Hausrat unbegrenzt<br />
versichern. Wir versuchen immer zweiteres umzusetzen, damit Sie zu<br />
keiner Zeit in eine Unterdeckung kommen.<br />
• Privatkunden – Auswirkungen der Inflation<br />
auf Unfallversicherungen<br />
Eine Unfallversicherung ist in der Regel eine Summenversicherung,<br />
über die Sie primär eine Invaliditätssumme durch Unfallfolgen absichern.<br />
Auch bei Unfällen und Folgen, sind die Kosten deutlich ge-<br />
Foto: Harry Stahl<br />
stiegen. Ob das der behindert bedingte Haus- oder Badumbau ist, das<br />
behindertgerechte Auto, Umzugskosten, Pflegekosten, Umschulungen<br />
und einiges mehr. Alles ist leider teurer geworden. Somit empfiehlt<br />
sich auch bei einer Unfall- Summenversicherung, diese zu überprüfen<br />
und an die neuen Werte anzupassen.<br />
Komfortabler ist im Unfallbereich eine Unfall- Kostenversicherung.<br />
Diese regelt alle Folgen eines Unfalls ähnlich einem Haftpflichtschaden,<br />
bis zu einer Deckungssumme von 10 Mio. €. Somit kommen Sie<br />
mit der 2. Lösung, der Unfallkosten- Versicherung in keine Unterdeckung,<br />
aufgrund gestiegener Preise und hoher Inflation!<br />
• Privatkunden – Auswirkungen der Inflation<br />
auf Ihren Einkommensschutz<br />
Durch die aktuell stark gestiegenen Preise ist Ihr persönliches Einkommen<br />
elementar wichtig. Das beginnt bei einer längeren Krankheit und<br />
dem daraus folgendem Krankengeldbezug, bis hin zu einer dauernden<br />
Berufsunfähigkeit und einer staatlichen Erwerbsminderungsrente.<br />
Ihre Absicherung bei Krankheit und Berufsunfähigkeit, muss alle 2<br />
bis 3 Jahre an die aktuelle Marktentwicklung geprüft und angepasst<br />
werden. Haben Sie z. B. Ihren BU-Schutz 10 Jahre nicht geprüft, entsteht<br />
teils eine Unterdeckung der Kosten im Leistungsfall von bis zu<br />
50%.<br />
Empfehlung: Lassen Sie alle 2 bis 3 Jahre Ihren Einkommensschutz<br />
überprüfen und anpassen!<br />
• Privatkunden – Auswirkungen der Inflation<br />
auf Ihren Einkommensschutz im Alter<br />
Im Arbeitsleben passt sich in der Regel Ihr Einkommen an die allgemeinen<br />
Preissteigerungen an. Steigen die Preise, steigt Ihr Einkommen.<br />
Zwar nachgelagert, aber es steigt. Nehmen Sie z. B. Ihr Einkommen<br />
aus 2012 und vergleichen dieses mit 2022. Man definiert aus<br />
diesen gewohnten steigenden Einnahmen sein Lebensstandard, der bis<br />
ins Alter in der Regel sich fortsetzt. In der 2. Lebensphase, der Altersruhe,<br />
entfällt Ihr Arbeitseinkommen und man fällt in der Regel auf<br />
unter 50% der bisherigen mtl. Nettoeinnahmen. Ihre private und betriebliche<br />
Altersversorgung muss auf dem Weg zur Rente regelmäßig<br />
geprüft und angepasst werden. Durch die niedrigen Zinsen der letzten<br />
10 bis 15 Jahre, sind die Überschüsse drastisch gesunken. Teils weisen<br />
die Versicherer nur noch die damaligen Garantien aus.<br />
Was macht jedoch die Inflation mit Ihrem Kapital? Bei einer Verzinsung<br />
von 1 bis 2% in den meisten Rentenprodukten und einer Inflation<br />
von aktuell 9 bis 10%, verlieren Sie real 8% Ihres Kapitals pro<br />
Jahr (negative Realrendite). Hier ist es besonders wichtig, die Erträge<br />
und die Anlage dem Marktumfeld anzupassen, damit Ihr Kapital erhalten<br />
bleibt. Auch hier helfen Ihnen unsere Spezialisten. Kommen<br />
Sie gerne zum kostenlosen RentenCheck auf uns zu.<br />
• Geschäftskunden – Auswirkungen der Inflation<br />
auf Firmenversicherungen<br />
Die inflationären Auswirkungen machen auch bei Firmen nicht halt.<br />
Anschaffungen wie stationäre Maschinen, die Sie evtl. vor 5 oder<br />
10 Jahren erworben haben, kosten heute 50% und mehr. Somit ist<br />
es elementar wichtig, folgende betriebliche Versicherungen zu überprüfen<br />
und ggf. anzupassen: Inhalt (Maschinen, Büro, Lager …),<br />
Betriebsunterbrechung (zahlt den Ausfall von Löhnen, Mieten, Leasings,<br />
wenn z. B. durch einen Brand Ihr Unternehmen für 6 Monate<br />
nicht weiterlaufen kann), Cyber, stat. Maschinen, Elektronik, Gebäude,<br />
Transport, Dienstreise, Gruppenunfall, Betriebliche Altersversorgung,<br />
D & O Deckung bei Vorständen und Geschäftsführern<br />
(Geschäftsführer haften privat bei Firmen Fehlentscheidungen in unbegrenzter<br />
Höhe).<br />
Alle diese Risiken unterliegen der aktuellen Inflation/ Teuerungsrate<br />
und müssen überprüft und angepasst werden. Hier bieten wir<br />
Unternehmen einen ganzheitlichen Firmen-Check, mit Überprüfung<br />
aller firmenrelevanten Risiken und den daraus folgenden Absicherungen<br />
– gerne im Gesamtmandat.<br />
Als Maklerunternehmen erweitern wir in der Regel den Schutz auf<br />
Ihren Bedarf und sparen dabei noch Beiträge ein!<br />
Nutzen Sie als Privat- und Firmenkunde auf der folgenden<br />
Seite unseren Checkbogen und kommen auf uns zu.<br />
Im 1. Stepp analysieren wir Ihre Risiken und Ihren Bedarf,<br />
vergleichen dann aus über 80 Anbietern die passenden<br />
Produkte und setzen diese dann mit Ihnen gemeinsam um.<br />
Somit haben Sie nur einen Ansprechpartner für die Risikoanalyse,<br />
Umsetzung und Betreuung Ihrer Verträge und im<br />
Schadenfall.<br />
60 61
DIE VERSICHERUNGSEXPERTEN<br />
✂<br />
INFLATION<br />
Versicherungen + Vorsorge CHECK 2023<br />
Auswirkungen der Inflation auf Versicherungen, Vorsorge und Ihr Kapital<br />
- Veränderungen erfordern Handlungen -<br />
• Die hohe Inflation hat nicht nur Auswirkungen auf Lebensmittel, Energie und Immobilien<br />
• Unterversicherungen: durch die Verteuerung von Löhnen, Baustoffen und Materialien<br />
• Die Herstellungskosten steigen<br />
• Die Wiederbeschaffung zum Neuwert verteuert sich extrem<br />
• FAZIT: Die meisten Haushalte sind unterversichert!<br />
• Das gilt für Privathaushalte und Firmen!<br />
• Ihr Einkommensschutz: Auswirkungen bei Krankheit und Berufsunfähigkeit<br />
• Die Kaufkraft sinkt – Anpassung Ihres Einkommensschutzes ist notwendig (Krankheit + BU)<br />
• Die Überprüfung und Anpassung Ihrer Altersversorgung ist notwendig und existenziell<br />
• Durch niedrige Zinsen und hohe Inflation, entsteht eine negative Realrendite<br />
• Sie verlieren dadurch jährlich Kapital – die Kaufkraft sinkt<br />
• Der Wert Ihres Kapitals wird weniger und die Preise steigen<br />
- Ihre Eigenverantwortung steigt -<br />
Regelmäßige Qualitätskontrollen durch unser Haus Ihrer bestehenden Vorsorgen stellen sicher,<br />
dass Sie durch gesetzliche Leistungseinschränkungen, Inflation und Zinsänderungen,<br />
sowie persönliche Veränderungen, keine unvorhergesehenen Einbußen hinnehmen müssen.<br />
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Z<br />
E N<br />
E U G<br />
Endlich Erwachsen: Die Zeitzeugen werden zwanzig<br />
Im Jahre 2003 wurde in Murnau die Horváth-Gesellschaft gegründet, das Schloßmuseum<br />
konnte die ersten zehn Jahre seines Bestehens feiern und in einem kleinen<br />
Probenraum, über der Druckerei Wiesendanger, trafen sich zwei Zeitzeugen in<br />
ihren späten 20er Jahren: Julian Merker und Frank Vogler. Allerdings sind sie<br />
Zeitzeugen, denen manchmal das Gedächtnis einen Strich durch die Rechnung<br />
macht, wenn es um genaue Daten und Zahlen geht. Es sind zwei<br />
Menschen, die wohl eher in der Zeit leben und Zeugen für die jeweilige<br />
Gegenwart sind als solche, die Zeugnis für die Vergangenheit ablegen.<br />
Zeitzeugen sind sie vor allem dadurch, dass sie seit zwanzig Jahren<br />
gemeinsam Musik machen und sich – zusammen mit anderen Musikern – „Die<br />
Zeitzeugen“ genannt haben.<br />
Kurz vor diesem Ereignis war Frank Vogler von Berlin nach Murnau gezogen.<br />
Ganz glücklich war er nicht darüber. „Aber wenn es schon so scheiße für dich ist, nach<br />
Bayern zu ziehen, dann geh doch nach Murnau“, hatte ihm Eva, mit der er damals in<br />
einer WG lebte, geraten. Der Grund für seinen Umzug war allerdings ein schöner:<br />
Das erste Kind war unterwegs und seine Freundin, die er in Berlin kennengelernt hatte,<br />
stammte aus Bayern.<br />
Frank Vogler ging nach Murnau und fing an als Erzieher zu arbeiten. Und hier, in Murnau, traf<br />
er auch den Julian Merker. Gehört hatten sie schon zuvor voneinander. Denn die zuvor erwähnte Eva<br />
war Julians Schwester. Und wie sie geahnt hatte, verstanden sich beide ziemlich gut. Julian war ein<br />
Musiker, der Saxofon in einer Band spielte, die gerade dabei war, sich aufzulösen: Satori. Ihr Gitarrist<br />
und Sänger ging zum Studium nach Regensburg, und so gab es die Band nicht mehr. Allerdings gab<br />
es noch ein paar Musiker – neben Julian waren das Jens Weingart, Oliver Stanislowski und Claudius<br />
Schmid –, die sich gerade den Probenraum eingerichtet hatten. „Ich kam in den Probenraum und Frank<br />
war schon da“, erinnert sich Julian heute an das erste Treffen. Frank ist da nicht so sicher. Jedenfalls fand<br />
im Frühjahr 2003 die erste gemeinsame Jamsession statt. Die Band improvisierte und Frank haute irgendwelche<br />
spontanen Verse raus. Das war die Geburtsstunde einer Band, die sich Die Zeitzeugen nannte und auf<br />
20 Jahre Bandgeschichte zurückblicken kann. Ihr erstes Konzert fand in der Westtorhalle statt.<br />
Die Zeitzeugen waren zu jeder Zeit so, wie sie sein sollten<br />
Von der ursprünglichen Besetzung der Zeitzeugen sind nur Frank und Julian geblieben. Die Zeit, deren Zeugen die beiden waren,<br />
hat alles immer wieder durcheinandergewürfelt und verändert. Jeder Wechsel in der Besetzung hatte Folgen und – da sind sich Frank<br />
und Julian einig – jeder Wechsel hat sie weitergebracht. In den ersten Jahren entstanden die meisten Lieder im Probenraum. Musik<br />
und Texte kamen gleichzeitig – wobei Frank von Anfang an für die Texte zuständig war.<br />
Niemand kann Worthülsen und tiefgründige Gedankenfetzen so schön zu etwas überraschend Neuem und Anregendem verbinden<br />
wie er. „Die Würde des Menschen ist unantastbar,“ reimte er zum Beispiel in einem Lied, sage man noch heute in jeder „Knastbar“. Man fragt<br />
sich natürlich, was eine „Knastbar“ ist und ob Frank einschlägige Erfahrungen hat. Immerhin stammt er, wie er bei Konzerten<br />
manchmal erzählt, von dort, „wo die Sonne aufgeht.“<br />
Damals heißt das Land noch DDR und in Erfurt sang er dann schon bald nach der Wende in einer Band, die sich „Kackhaufen“<br />
nannte. Sein Talent für griffige Texte (und schöne Bandnamen) schulte er bereits in dieser Zeit. Auch Julian hat<br />
mit Sicherheit eine Sehnsucht nach dem Osten in sich. Er reiste immer wieder nach Indien, wo er eines Tages auch die<br />
indische Bambusflöte als Musikinstrument entdeckte. Für Die Zeitzeugen griff er seit 2008, dem Jahr in dem Barack Obama zum Präsidenten<br />
der Vereinigten Staaten von Amerika gewählt wurde, zur Querflöte. Zu Anfang, so Julian, hat das nicht so richtig geklappt. Später wurde<br />
der Klang entscheidend für den Sound der Zeitzeugen.<br />
Die frühen Jahre<br />
Nicht immer klang das, was Die Zeitzeugen auf der Bühne ablieferten, so gut, dass es den eigenen Erwartungen entsprach. Das Publikum<br />
begeisterte die Band bei manchen ihrer frühen Auftritte mehr durch ihren Mut als durch das musikalische Können, erinnert sich Frank.<br />
Und Julian gibt zu, dass manche Konzerte eher die Fortsetzung der Proben im Bandraum waren. Dafür gab es in der ersten Zeit extrem<br />
lange Probenphasen und wenige Konzerte. Oft war den Zeitzeugen die Gemeinschaft wichtiger als die Aussicht auf einen Auftritt. Aber sie<br />
entwickelten sich weiter und wollte auch besser werden. Musikalisch und menschlich. (Und zwischendurch wollte anscheinend auch jeder<br />
einmal das Projekt „Zeitzeugen“ hinschmeißen.)<br />
Die Bandmitglieder gingen und andere kamen. Stephan Popp, Carola Teich, Hannes Buchwieser, Fabian Wünsch, Lenka Petrovicova und<br />
Lina Knufinke waren jeweils zu ihrer Zeit dabei. Man trennte sich aber nie im Streit, betonen Frank und Julian. Noch immer bestehen<br />
geradezu familiäre Gefühle für alle, die irgendwann einmal bei den Zeitzeugen gewesen sind. Unter allen Höhepunkten und Niederlagen der<br />
20 Jahre sind für Frank und Julian ein paar Auftritte besonders in Erinnerung geblieben. Zum Beispiel als sie 2011 im Café Krönner spielten.<br />
Denn Barbara Krönner hatte sich als Fan der Gruppe zu erkennen gegeben – und in Murnau wurde in diesem Jahr eine Realschule eröffnet.<br />
Uneingestöpselt in die Zukunft<br />
Im Advent 2016, dem Jahr, in dem <strong>Melange</strong> zum ersten Mal erschien, spielten Die Zeitzeugen zum ersten Mal „unplugged“. Auch das war<br />
ein wichtiger Schritt, denn so konnte man endlich Straßenmusik machen, was Die Zeitzeugen schon lange vorgehabt hatten. „Vieles hört<br />
man nur, wenn man akustisch spielt, und man wird dazu gezwungen, sauberer zu spielen und zu singen“, so Frank. Auch ein Grund dafür, dass<br />
Die Zeitzeugen in ihren aktuellen Konzerten musikalisch immer mehr überzeugen.<br />
Zwischen Julian und Frank, hat sich in den Jahren ein intensiver künstlerischer Austausch entwickelt. Heute komponiert und textet Frank<br />
fast alle Songs alleine. Aber erst im Zusammenspiel mit der Band bekommen sie ihre endgültige Gestalt. Julian lässt sich auf die meist sehr<br />
engagierten Texte ein, die ihn zu eigenen musikalischen Äußerungen inspirieren. Auch Bassist Christian Fischer, so Frank, „hat das Ganze<br />
nochmal massiv belebt.“ Und so haben Die Zeitzeugen sich schließlich eingeschrieben in Murnaus vielfältige Geschichte. Eine Band, die<br />
immer etwas anders war als andere, die Konzerte spielt, die nicht immer perfekt waren, die aber in Erinnerung bleiben. Heute sind außer<br />
Frank und Julian noch Marcus Brownell (Gitarre), Felix Trossmann (Gitarre), Christian Fischer (Bass) und Christof Haubs (Drums) bei den<br />
Zeitzeugen. Geburtstag gefeiert wird am 29. April – wie vor zwanzig Jahren in der Westtorhalle.<br />
Autor + Foto: Heribert Riesenhuber<br />
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Sie haben einen Fuhrpark? Wir<br />
haben die kompetente Werkstatt.<br />
Unsere geschulten Mitarbeiter und modernste Ausrüstung garantieren<br />
Ihnen hohe Qualität bei allen Arbeiten.<br />
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Arbeitszeiten individuell und<br />
passend bestimmen:<br />
Die BG Unfallklinik Murnau geht mit<br />
dem Innovationsprojekt „Flexteam“<br />
neue Wege zur Arbeitszeitgestaltung<br />
Um 14:00 Uhr ist in der Kita Schluss und ihre Söhne im Alter von drei und<br />
fünf Jahren wollen nach Hause. Um sie pünktlich abzuholen muss Simone<br />
R. bis dahin an der Kita sein. Das ist ihr als Mutter ein großes Anliegen.<br />
Als Pflegefachkraft ist das jedoch nur schwer möglich, da die Frühschicht<br />
bis 14:12 Uhr dauert - doch diese Zwickmühle existiert in der BG Unfallklinik<br />
Murnau nicht mehr länger!<br />
Mit dem Projekt „Frei-ist-frei“ geht die Klinik neue Wege zur Arbeitszeitgestaltung<br />
und etabliert ein Flexteam. Grenzen und Hürden im Hinblick<br />
auf die Vereinbarkeit von Schichtdienst,Familie und Freizeit werden überwunden.<br />
„Egal ob Kinderbetreuung, Studium, zeitaufwendiges Hobby oder die<br />
Pflege eines Angehörigen – wir ermöglichen das Privatleben mit den<br />
Anforderungen im Pflegedienst in Einklang zu bringen, damit die Kolleginnen<br />
und Kollegen aus der Pflege langfristig nicht den Spaß an ihrer<br />
Arbeit verlieren“, so Leiterin des Flexteams Nicole Stiglmair.<br />
Damit ist der Begriff „Work-Life-Balance“ nicht bloß<br />
eine leere Worthülse, sondern wird tatsächlich<br />
gelebt.<br />
Für alle bietet das Konzept zum einen den Vorteil<br />
einer verlässlicheren Dienstplangestaltung – denn<br />
„Frei-ist-frei“. Zum anderen stellt die BG Unfallklinik<br />
Murnau damit auch sicher, dass die medizinische<br />
Versorgung auf höchstem Niveau auch weiterhin und<br />
nachhaltig gewährleistet ist!<br />
Für Rückfragen und Details steht die Leiterin des<br />
Flexteams, Frau Nicole Stiglmair jederzeit gerne zur<br />
Verfügung und freut sich über Interessierte:<br />
E-Mail: Flexteam@bgu-murnau.de<br />
Tel.: 08841/48- 4993<br />
IM WINTER<br />
SKILEHRER,<br />
IM SOMMER<br />
ALS PFLEGEKRAFT IM<br />
Infos unter flexteam.bgu-murnau.de<br />
Doch wie kann so etwas funktionieren in einer Klinik, welche als überregionales<br />
Traumazentrum jährlich rund 40.000 Patientinnen und Patienten<br />
versorgt und für Aufnahmen rund um die Uhr zur Verfügung steht?<br />
Was auf dem ersten Blick nur schwer vorstellbar erscheint, wird durch<br />
ein innovatives Konzept Realität. Pflegende haben die Möglichkeit, ihre<br />
Arbeitszeiten individuell und selbst zu gestalten. Einfach so, wie es für<br />
sie passend ist. Im Gegenzug dazu erfolgt eine flexible Einsatzplanung<br />
in verschiedenen Fachbereichen, um damit kurzfristige Ausfälle zu kompensieren.<br />
Pflegedirektion Christina Sterk: „Uns ist es wichtig, auch bei<br />
unserem umfassenden Versorgungsauftrag auf die individuellen Bedürfnisse<br />
unserer Kolleginnen und Kollegen eingehen zu können.“<br />
Für die dazugehörige Marketingkampagne haben sich viele Mitarbeitende<br />
aus dem Pflegedienst der Klinik eingebracht. Von einem Skilehrer, der<br />
in den Wintermonaten nur in Teilzeit in der Pflege tätig ist bis hin zu einer<br />
Altenpflegerin, die ausschließlich am Wochenende arbeitet, um unter der<br />
Woche die Versorgung ihrer pflegebedürftigen Mutter übernehmen zu<br />
können. Die Persönlichkeiten und individuellen Bedürfnisse der Pflegekräfte<br />
sind vielseitig – und genau darauf geht das Flexteam ein!<br />
Simone R.: „Im Flexteam habe ich nicht nur die Möglichkeit, meine<br />
Arbeitszeiten flexibel zu bestimmen – der Einsatz in verschiedenen Fachbereichen<br />
bietet mir auch viel Abwechslung und gibt mir die Chance,<br />
mich fachlich weiterzuentwickeln. Eine Win-Win-Situation.“<br />
Die Kolleginnen und Kollegen im Flexteam sind darauf vorbereitet, in verschiedenen<br />
Stationen und Fachbereichen eingesetzt zu werden. Dadurch<br />
werden dort Dienstausfälle kompensiert, Dienstplanlücken geschlossen<br />
und somit Kolleginnen und Kollegen des Stammteams auf der jeweiligen<br />
Station entlastet.
BLICK INS UNIVERSUM<br />
STERNBILD<br />
ORION<br />
Bellatrix<br />
Beteigeuze<br />
WINTERSTERNBILD ORION<br />
Das Sternbild Orion ist in Mitteleuropa von etwa August am Morgenhimmel bis April am Abendhimmel zu sehen.<br />
Beste Sichtbarkeit November bis Januar zwischen 75° Nord und 65° Süd. Es ist weltweit besonders gut Mitte<br />
Dezember zu sehen, weil sich die Sonne dann auf der Gegenseite des Sternenhimmels befindet.<br />
Orion liegt im Äquatorialbereich des Himmels und gehört zu unserem Milchstraßensystem. Momentan hat das<br />
Sternbild nahezu seine nördlichste Stellung erreicht, in 13.000 Jahren wird Orion von Mitteleuropa aus nicht mehr<br />
vollständig zu sehen sein. Wegen der einprägsamen Anordnung heller Sterne ist es das auffälligste Sternbild des Winterhimmels.<br />
Jedes Jahr im Oktober kann man Sternschnuppen in der Nähe von Orion entdecken: die Orioniden.<br />
Verantwortlich für den Meteorschauer ist der Halleysche Komet. Der Komet selbst gelangt erst wieder im Jahre 2061 in Erdnähe.<br />
M42<br />
Soph<br />
Rigel<br />
WORAN ERKENNT MAN DAS STERNBILD ORION?<br />
Am Himmel kann man Orion – wird auch als Orion-Jäger bezeichnet – sehr leicht an den drei Sternen in einer Reihe erkennen: Alnitak,<br />
Alnilam und Mintaka. Diese drei Sterne (auch drei Könige genannt) bilden den Gürtel des Orion (auch als Jakobsstab bekannt). Darüber<br />
bilden die beiden Sterne Beteigeuze und Bellatrix die Schulter. Die helle Beteigeuze ist ein rot leuchtender Riesenstern, der 400 mal größer<br />
als die Sonne ist und das 10.000-Fache ihrer Leuchtkraft besitzt. Die Entfernung zur Erde beträgt etwa 427 Lichtjahre. Als sehr alter<br />
Stern befindet sich Beteigeuze am Ende seines kosmischen Lebens und wird in den nächsten 1.000 bis 100.000 Jahren als Supernova<br />
(explodierender Stern) enden. Die Sterne Rigel und Saiph bilden die Füße. Unter dem Gürtel von Orion befinden sich weitere kleine,<br />
aneinandergereihte Sterne, der so genannte Dolch. Im Innern dieses Dolchs ist der berühmte Orionnebel M42 (Messier 42) zu finden.<br />
Dieser Emissionsnebel mit rot leuchtenden Wolken ionisierten Wasserstoffs (H-alpha) ist etwa 1.500 Lichtjahre von der Erde entfernt<br />
und ein Teil einer großen Gas- und Materiewolke, die den ganzen Orion durchzieht. Dazu gehören auch der kleine Orionnebel M43 sowie<br />
der Pferdekopfnebel, der sich als Teil einer Dunkelwolke als Silhouette vor dem rot leuchtenden Emissionsnebel IC 434 abzeichnet.<br />
GESCHICHTE UND MYTHOLOGIE<br />
In allen Mythen der Menschheit drückt das Sternbild Orion das symbolische Gleichgewicht aller Kräfte aus. Aufgrund der Auffälligkeit<br />
wurden dem Sternbild von altertümlichen Völkern die verschiedensten Bedeutungen zugeschrieben. Die Ägypter beispielsweise sahen<br />
darin eine Widerspiegelung des Gottes Osiris, Gott des Todes und der erste König Ägyptens. Die Germanen erkannten in dem Sternbild<br />
einen Pflug, bei den Wikingern fand sich oft die Interpretation des Gottes Thor. Um Orion rankten sich in der griechischen Mythologie<br />
mehrere verschiedene Sagen. In der so genannten Jägersage prahlte der tapfere Jäger und kämpferische Krieger, dass er alle lebenden<br />
Tiere töten könne. Die Erdgöttin Gaia, Artemis oder auch Zeus´ Ehefrau Hera sandten daraufhin einen Skorpion, um ihn zu töten.<br />
Dies ist am Nachthimmel nachvollziehbar. Gehen die Sterne des Skorpions im Osten auf, gehen die Sterne<br />
des Orion im Westen unter. So jagen sich beide am Himmel und sind fast nie gleichzeitig zu sehen.<br />
Eine besonders sehenswerte Konstellation am Winterhimmel.<br />
Ein Blick – auch ein näherer mit dem Fernglas oder Teleskop – lohnt sich!<br />
Autor + Foto: Andreas Sauer<br />
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BACKSTAGE<br />
TOM WAITS Müllmann des amerikanischen Traums<br />
Nach eigenen Aussagen wurde Tom Waits in einem rot weißen Taxi um Mitternacht in New York 1949 geboren. Kurz darauf verlässt<br />
der trinkende Vater die Familie und Tom muss sich früh alleine als Küchenhilfe, Türsteher, Pizzabäcker und Kneipenpianist durchschlagen.<br />
Er arbeitet in miesen Kneipen und wohnt in schäbigen Motels und schreibt über die Randfiguren der Gesellschaft, die nachts<br />
mit Drogen vollgepumpt und vergessen vor dem Tresen abhängen. Kein Wunder, dass Waits mit den Gestrandeten säuft und schluckt<br />
was das Zeug hält. Später in den sehr raren Interviews behauptet er, dass er eine kleine<br />
Schere verschluckt hätte und deshalb eine rauhe Stimme bekommen hätte. Auch verhandelten<br />
angeblich Breschnew und Reagan den Kalten Krieg in seinem Vorgarten.<br />
Seine Musik ist eine Mischung aus Blues, Jazz, Folk, Theatermusik sowie alternativem<br />
Rock, und er verweigert sich konsequent den Hörerwartungen eines breiten<br />
Publikums. Musikalische Vorbilder lernte er in der Musikbox von Napoleon Pizzeria<br />
kennen, wo er als Pizzabäcker arbeitete. Ray Charles, James Brown, Cole Porter, Bob<br />
Dylan waren seine Idole neben den Lyrikern Allen Ginsberg und Charles Bukowski.<br />
Der erste öffentliche Auftritt zeigt einen dauerberauschten Poeten, zusammengesackt<br />
vor einem Klavier, das er mit durchgedrückten und nikotingelben Fingern bearbeitet.<br />
Seine Songs erzählen von Säufern, Kleinkriminellen und Bardamen mit goldenen<br />
Herzen. Wenn du wissen willst, wie Wahnsinn schmeckt, musst du dich hinten anstellen,<br />
singt er in 'Heart Attack and Vine'. Auf dem Cover des Albums ist die Telefonnummer<br />
seines Psychiaters 'Doc Feuer' gleich mit abgebildet.<br />
Autor: Frank W. Pietrusiak l Fotos: Backstage, Archiv Tom Waits<br />
Dennoch wurde David Geffen von Asylum Records aufmerksam und nach eigenen<br />
Aussagen, hatte er genau nach diesem Musikgenre gesucht und förderte die<br />
in Whisky marinierte Reibeisenstimme. Das erste Album floppte, aber 1973 kam<br />
Schwung in Waits Karriere. Mit seinen Folgealben avancierte er vom Geheimtip<br />
zum Idol. Mit 'Swardfishtrombones' und 'Rain Dogs', auf dem Keith Richards<br />
mitwirkt, schaffte er zehn Jahre später den internationalen Durchbruch. Die Eagles<br />
und Bruce Springsteen coverten seine Songs und 'Downtown Train' stürmte<br />
mit Rod Stewart an die Spitze der Charts. Die Alben 'Mule Variations' sowie<br />
'Bone Machine' bekamen einen Grammy und hunderte erfolgreiche Künstler interpretieren<br />
seine Songs.<br />
Auch als Schauspieler mimt Waits den versoffenen Underdog und übernahm Rollen<br />
in über 25 Filmen, darunter 'Bram Strokers Dracula'. Erst als er seine Frau<br />
bei den Dreharbeiten zu Coppolas 'Einer mit Herz' kennenlernt gelingt ihm der<br />
Sprung von der Gosse zur Kultfigur. Trotz seiner schillernden Persönlichkeit<br />
scheut Waits jedoch Konzerte und Tourneen, bei denen auf der Bühne schon mal<br />
komplette Tankstellen aufgebaut werden. Er ist auf seine Privatspähre bedacht. In seinen Interviews erschafft er gerne mit Lügen und<br />
skurillen Falschinformationen eine Welt, hinter der er sich verstecken kann. Für seine verschworenden Anhänger sitzt Waits aber immer<br />
noch am Klavier in einer Spelunke im gelben Mondlicht und seine Stimme dringt knarzend und Hühner aufscheuchend aus dem<br />
Mikrofon. Er mag halt schöne Melodien, die schreckliche Geschichten erzählen!<br />
Den Weg zu seinem Seelenleben findet ihr auf : 'Heartattack and Vine', 'Small World', 'Rain Dogs', 'Swordfishtrombones', 'Bad as Me'<br />
und 'Bone Machine', getreu Waits Motto: Realität ist nur was für Menschen, die keine Drogen vertragen können!<br />
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IMMOBILIEN-EXPERTEN<br />
2022<br />
Die TOP 5<br />
Änderungen<br />
auf dem<br />
Immobilienmarkt<br />
2023<br />
Franziska<br />
und Katharina<br />
Strodtkötter<br />
Ein neues Jahr bedeutet für viele von uns einen Neuanfang. Vorsätze werden gefasst und Ziele gesteckt. Ein neues Jahr bedeutet aber auch<br />
Veränderungen. Im Privaten, im Beruflichen und auch im Globalen. Gesetze werden geändert, Beschlüsse neu gefasst. So auch im Wohn-<br />
und Mietrecht. 2023 hält rund um das Thema Immobilien viele Änderungen bereit. Damit Sie den Überblick behalten, haben wir hier die<br />
wichtigsten Änderungen für Sie zusammengefasst.<br />
Erben ist teurer<br />
Wer eine Immobilie erbt oder geschenkt bekommt, muss eine Erbschafts- bzw. Schenkungssteuer bezahlen, wenn der Wert der Immobilie<br />
über dem festgelegten Freibetrag liegt. Seit Anfang des Jahres orientiert sich die Wertermittlung von Immobilien jetzt am tatsächlichen Verkehrswert.<br />
Das heißt, der auf dem Markt erzielbare Verkaufspreis bestimmt nun den steuerlichen Wert von Häusern und Wohnungen. Dies<br />
hat zur Folge, dass Erben von Immobilienvermögen seit diesem Jahr deutlich höhere Erbschaftssteuer zahlen müssen. Auch Immobilienschenkungen<br />
steigen steuerlich im gleichen Maße. Die Freibeträge hingegen bleiben unverändert.<br />
Mieter werden bei Nebenkosten entlastet<br />
Bereits seit 2021 müssen alle, die mit Gas oder Öl heizen, eine CO2-Steuer bezahlen. Seit Anfang des Jahres müssen sich Vermieter an der<br />
Klimaabgabe, welche bisher der Mieter gezahlt hat, beteiligen. Nach einem Stufenmodell wird der CO2-Preis nun zwischen Vermieter und<br />
Mieter aufgeteilt: Je schlechter die Energiebilanz des Gebäudes ist, desto höher ist der vom Vermieter zu tragende Steueranteil. Objekte, bei<br />
denen die Sanierung schwierig ist (z.B. denkmalgeschützte Häuser), sind ausgenommen.<br />
Mehr Geld für Photovoltaik-Anlagen<br />
In diesem Jahr gibt es mehr Geld für Photovoltaik-Anlagen. Zwar ist das Erneuerbare-Energie-Gesetz EEG schon seit Juli 2022 in Kraft,<br />
jedoch gelten die meisten Regelungen erst seit Jahresanfang. In der Umlage wurden höhere Vergütungssätze für Anlagen, ein erleichterter<br />
Netzanschluss und die maximale Erzeugung der neuen Photovoltaik-Anlagen beschlossen. Auch PV-Anlagen auf einer Garage, einem Carport<br />
oder im Garten können zukünftig eine Förderung erhalten.<br />
Neues Förderprogramm für Familien<br />
Ab Juni 2023 soll es ein neues Förderprogramm geben, das Familien beim Kauf von Wohneigentum unterstützen soll. Die Förderung soll sich<br />
ausschließlich an Familien mit mindestens einem minderjährigen Kind im Haushalt und mit einem maximalen zu versteuernden Jahreseinkommen<br />
von 60.000 Euro richten. Vorgesehen sind zinsverbilligte Darlehensangebote über die staatliche KfW Förderbank.<br />
Neubauförderung<br />
Für Fertigstellungen von Mietwohnraum ab Januar 2023 wird der AfA-Satz von 2% auf 3% erhöht. Zusätzlich wird die Möglichkeit der Sonderabschreibungen<br />
im Mietwohnungsneubau gemäß der Bundesregierung reaktiviert und nach besonderen Effizienzkriterien ausgerichtet.<br />
Kommen Sie gut und vor allem gesund durch das Jahr 2023.<br />
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78 79
WIRTSCHAFT & FINANZEN<br />
dr.schauer<br />
Im Rahmen der Homeoffice-Pauschale können ab 2023 6 Euro pro<br />
Tag abgezogen werden, und zwar für bis zu 210 Tage. Damit kommt<br />
man auf einen Betrag von maximal 1.260 Euro statt wie bisher 600<br />
Euro (5 Euro für max. 120 Tage). Eine Gewährung der Homeoffice-<br />
Pauschale erfolgt erfreulicherweise auch dann, wenn Ihnen ein anderer<br />
Arbeitsplatz zur Verfügung steht.<br />
In Sachen Arbeitszimmer gibt es ab 2023 die Möglichkeit, eine Jahres-<br />
pauschale in Höhe von 1.260 Euro anzusetzen, wenn kein anderer<br />
Arbeitsplatz zur Verfügung steht. Die Pauschale wird anteilig für<br />
jeden Monat gewährt, in dem die Voraussetzungen erfüllt werden.<br />
Die tatsächlich angefallenen Kosten dürfen in der Steuererklärung<br />
weiterhin als Werbungskosten abgezogen werden, wenn das häusliche<br />
Arbeitszimmer den Mittelpunkt der gesamten betrieblichen und<br />
beruflichen Betätigung darstellt.<br />
Der Arbeitnehmer-Pauschbetrag (Werbungskosten-<br />
Pauschbetrag) steigt ab 2023 von jetzt 1.200 Euro<br />
pro Jahr auf 1.230 Euro.<br />
Der Sparer-Pauschbetrag steigt ab 2023 von derzeit 801 Euro auf<br />
1.000 Euro für Alleinstehende und von 1.602 auf 2.000 Euro für<br />
Ehegatten bzw. Lebenspartner. Bereits erteilte Freistellungsaufträge<br />
sollen prozentual erhöht werden.<br />
Erhöhung des Ausbildungsfreibetrags für volljährige Kinder, die sich<br />
in Berufsausbildung befinden und auswärts untergebracht sind:<br />
Der Betrag steigt ab 2023 von 924 Euro auf 1.200 Euro pro Kalenderjahr.<br />
Der Entlastungsbetrag für Alleinerziehende wird ab Januar 2023<br />
um 252 Euro angehoben. Zurzeit beträgt der Entlastungsbetrag für<br />
Alleinerziehende mit einem Kind 4.008 Euro pro Jahr, für jedes<br />
weitere Kind kommen auch künftig 240 Euro dazu.<br />
Einnahmen aus dem Betrieb von Photovoltaikanlagen auf, an oder<br />
in Einfamilienhäusern oder Gewerbeimmobilien mit einer Gesamtleistung<br />
von bis zu 30 kW (lt. Marktstammdatenregister) werden schon<br />
ab 2022 steuerfrei gestellt werden – das sollte eigentlich erst ab 2023<br />
gelten. Die Steuerbefreiung gilt unabhängig von der Verwendung des<br />
erzeugten Stroms (Einspeisung oder Eigenverbrauch).<br />
Photovoltaikanlagen auf Mehrfamilienhäusern oder gemischt genutzten<br />
Gebäuden werden mit einer Gesamtleistung von bis zu 15 kW pro<br />
Wohn- und Gewerbeeinheit steuerfrei.<br />
Beim Betrieb mehrerer Anlagen wird eine Gesamtleistung von maximal<br />
100 kW steuerfrei.<br />
www.dr-schauer.de<br />
Wichtige steuerliche<br />
Änderungen<br />
durch das<br />
Jahressteuergesetz<br />
2022 für 2023<br />
mit Dr. Ralf Erich Schauer<br />
Verbesserte Immobilien-Abschreibung:<br />
Der lineare AfA-Satz zur Abschreibung von Wohngebäuden, die<br />
nach dem 31. Dezember 2022 fertiggestellt werden, wird von zwei auf<br />
drei Prozent angehoben. Damit werden zukünftig alle Gebäude<br />
grundsätzlich über einen Zeitraum von 33 Jahren abgeschrieben.<br />
Die Regelung tritt bereits zum Jahresanfang 2023 in Kraft und damit<br />
sechs Monate früher als zunächst vorgesehen.<br />
Verbesserte Absetzbarkeit<br />
von Altersvorsorgeaufwendungen:<br />
Die nach derzeitiger Rechtslage erst ab dem 1.1.2025 vorgesehene<br />
volle Absetzbarkeit von Altersvorsorgeaufwendungen wird auf den<br />
1.1.2023 vorgezogen. Somit sind Rentenversicherungsbeiträge bereits<br />
im Jahr 2023 zu 100 % als Sonderausgaben absetzbar (statt zu<br />
96 %). Ziel ist die Vermeidung einer doppelten Besteuerung.<br />
Der Grundrentenzuschlag wird steuerfrei gestellt.<br />
Dadurch kann der Grundrentenzuschlag steuerlich unbelastet in voller<br />
Höhe zur Verfügung stehen und so ungeschmälert zur Sicherung des<br />
Lebensunterhalts beitragen, heißt es im Entwurf.<br />
Schaffung eines direkten Auszahlungsweges für öffentliche Leistungen<br />
unter Nutzung der Steuer-Identifikationsnummer: Durch die<br />
Nutzung der Steuer-Identifikationsnummer wird die Auszahlung bestimmter<br />
zukünftiger Leistungen des Bundes wie zum Beispiel Nothilfen<br />
oder Klimagelder erleichtert. Die Energiepreispauschale für<br />
Rentner und Versorgungsbezieher wird steuerpflichtig, ebenso die<br />
Gas-/Wärmepreisbremse (Dezemberhilfe).<br />
NATHAN<br />
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22.04.2023<br />
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Gesichter und geheimnisvolle Blicke: die Einzelausstellung von<br />
Nathan Ritterpusch (USA) zeigt eine Sammlung von Bildnissen<br />
unterschiedlicher Charaktere, die alle etwas gemeinsam haben:<br />
Marcel’s – ein Diner, das von mannigfaltigsten Menschen<br />
frequentiert wird.<br />
Herzliche Einladung zur Vernissage mit Kuratorinnenführung<br />
am Freitag, 10. März 2023 von 17 - 20 Uhr im Obermarkt 51 in<br />
Murnau am Staffelsee - der Eintritt ist kostenlos.<br />
Verwunschene Landschaften, plätschernde Flüsse und magische<br />
Lichtspiele - in ihren mitreißenden Gemälden fokussiert sich<br />
Rhiannon Inman-Simpson (London, GB) auf die körperliche<br />
Wahrnehmung von Orten. Für ihre Werke entdeckt die Künstlerin<br />
die atemberaubende Natur von Großbritannien, Norwegen,<br />
Finnland und Island. Inspiriert von den physischen und visuellen<br />
Eindrücken, lässt sie die Betrachter*innen in diese besonderen<br />
Landschaften eintauchen.<br />
Herzliche Einladung zur Vernissage mit Kuratorinnenführung<br />
am Samstag, 06. Mai 2023 von 17 - 20 Uhr im Obermarkt 51 in<br />
Murnau am Staffelsee - der Eintritt ist kostenlos.<br />
ÖFFNUNGSZEITEN<br />
Mi – Fr 10:00 – 16:00 h | Sa 10:00 – 14:00 h<br />
und nach Vereinbarung: visit@pulpogallery.com<br />
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Ausbildung zu Pflegefach-f/m/d<br />
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BERUFSPROFIL:<br />
Staatlich geprüfte(r) Pflegefach-f/m/d<br />
BG Unfallklinik Murnau (UKM)<br />
„Zehn gute Gründe für eine Pflegeausbildung“ stehen auf dem<br />
Flyer der BG Unfallklinik Murnau, der über die Ausbildung zur<br />
staatlich geprüften Pflegefachfrau/ Pflegefachmann informiert. In<br />
der Praxis sind es noch weitaus mehr, denn das Berufsbild der Pflege<br />
geht heutzutage weit über die reine Versorgung der Patientinnen<br />
und Patienten hinaus und beinhaltet nicht nur pflegerische, sondern<br />
auch medizinische und psychologische Aspekte.<br />
Der Pflegeberuf ist eine sinnstiftende, eigenverantwortliche Tätigkeit,<br />
die aber immer im Team geschieht. Ein Team gestaltet sich<br />
dabei nicht nur durch pflegerische Kolleginnen und Kollegen, sondern<br />
auch durch andere Berufsgruppen wie Therapeutinnen und<br />
Therapeuten, die Ärztinnen und Ärzte oder Serviceassistentinnen<br />
und Assistenten. Diese berufsübergreifende Zusammenarbeit macht<br />
den Beruf besonders interessant und abwechslungsreich. Man lernt<br />
dabei nie aus und die Arbeit in einem vielseitig ausgebildeten Team<br />
ist eine große Bereicherung.<br />
Neben der Pflege und Versorgung der Patientinnen und Patienten<br />
ist auch deren Beratung und Schulung ein wichtiger und zentraler<br />
Aufgabenschwerpunkt der Pflege.<br />
Berufsorientierung und<br />
Motivation für die Zukunft<br />
Hilfe zur Selbsthilfe, denn ohne Anleiten, Schulen und eine fundierte<br />
Beratung kommen die Patientinnen und Patienten oftmals nur<br />
schwer oder überhaupt nicht zurecht. Auch in der Kommunikation<br />
zwischen Arzt und Patient übernimmt die Pflegekraft eine wichtige<br />
Rolle und steht als Ansprechpartner für Patienten, Angehörige und<br />
alle Berufsgruppen, welche die Patienten betreuen, im Mittelpunkt<br />
– eine besondere Verantwortung, in der gute kommunikative Fähigkeiten<br />
gefragt sind. Der Pflegeberuf ist sehr vielseitig, denn jede<br />
Fachdisziplin bringt unterschiedliche Aufgaben mit sich und es gibt<br />
viele Aufstiegsmöglichkeiten.<br />
In der BG Unfallklinik Murnau werden Fortbildungen und Fachweiterbildungsmöglichkeiten<br />
in vielen Bereichen und in unterschiedlichem<br />
Umfang bis hin zur Ausbildung von Führungspositionen<br />
und auch das Studium angeboten. Die Klinik legt großen Wert<br />
auf ein Umfeld, welches lebenslanges Lernen ermöglicht und schafft<br />
dafür die nötigen Rahmenbedingungen.<br />
Die Ausbildung zur/zum staatlich geprüften<br />
Pflegefachfrau/Pflegefachmann<br />
Wer sich für eine Ausbildung im Bereich der Pflege entschieden hat,<br />
hat einen sicheren und attraktiven Beruf mit Zukunft gewählt. Nicht<br />
nur die guten Aufstiegschancen und der sichere Arbeitsplatz, sondern<br />
auch eine hohe Ausbildungsvergütung (über 1.100 € im 1. Ausbildungsjahr)<br />
zählen zu den Argumenten, eine berufliche Laufbahn<br />
in der Pflege einzuschlagen.<br />
Während der dreijährigen Ausbildung erleben die Auszubildenden<br />
viele bewegende und schöne Momente und lernen verschiedene Einsatzgebiete<br />
in der Klinik kennen. In der Berufsfachschule für Pflegeberufe<br />
an der BG Unfallklinik Murnau stehen 28 Ausbildungsplätze<br />
pro Jahr zur Verfügung. Nach erfolgreicher Ausbildung wird eine<br />
Übernahme an die BG Unfallklinik Murnau garantiert.<br />
*<br />
Freiwilliges Soziales Jahr und Praktikum<br />
Neben der Ausbildung besteht auch die Möglichkeit, ein freiwilliges<br />
soziales Jahr zu absolvieren, währenddessen man bereits<br />
vor der Ausbildung in unterschiedlichen Bereichen arbeiten<br />
und Erfahrungen sammeln kann. Auch die Möglichkeit<br />
eines Praktikums in der Pflege ist für Interessierte ab 14 Jahren<br />
jederzeit gegeben. Beispielsweise für eine Woche in den Ferien,<br />
einfach mal so zum Reinschnuppern!<br />
Quereinstieg in die Ausbildung<br />
Eine attraktive, innovative Ausbildungsvariante ist die Gelegenheit<br />
des Quereinstiegs ungelernter Arbeitskräfte, die seit mindestens<br />
vier Jahren in einem anderen Beruf oder in der Klinik<br />
als ungelernte Kraft arbeiten. Sie können eine Ausbildung in der<br />
Pflege beginnen und werden während dieser mit Fördergeldern<br />
der Agentur für Arbeit unterstützt, sodass sie letztendlich mit<br />
dem Gehalt einer Pflegehilfskraft eingruppiert werden.<br />
ALLTAG AUF DER STATION<br />
Im Gespräch mit Elisabeth Harzenetter<br />
Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin<br />
an der BG Unfallklinik Murnau<br />
Was war Ihre Motivation, diesen Beruf zu erlernen?<br />
Ich wollte immer etwas tun, das mit Menschen zu tun hat, wollte<br />
Menschen gerne helfen. Bei einem freiwilligen sozialen Jahr im<br />
Krankenhaus habe ich festgestellt: Das ist mein Ding! Nach der<br />
Ausbildung bin ich dann hier gelandet und seit 2016 immer noch<br />
sehr glücklich mit meiner Berufswahl.<br />
Wie läuft es im Alltag auf der Station?<br />
Ich bin ja eigentlich gelernte Kinderkrankenschwester, bin jetzt in<br />
der Notaufnahme und nehme zugleich die Auszubildenden an die<br />
Hand und begleite sie während ihrer Ausbildung. Das habe ich in<br />
anderen Berufen nicht so, in der Pflege ist man extrem vielseitig<br />
und hat je nach eigenen Interessen und Fähigkeiten viele Möglichkeiten.<br />
Ich habe eine Weiterbildung als Praxisanleiterin gemacht<br />
und begleite die Auszubildenden in der Praxis auf den Stationen.<br />
Der enge Kontakt mit den Auszubildenden ist zusätzlich interessant<br />
und eine Bereicherung.<br />
Das ist es, was so viel Spaß macht: Das anwenden zu können,<br />
was man theoretisch gelernt hat. Ein direktes Erfolgserlebnis!<br />
Dauer: 3 Jahre – Start jährlich am 01. September<br />
Aufbau: Dual<br />
• Theoretische Ausbildung in Blockunterricht<br />
an der Berufsfachschule für Pflege in der BG Unfallklinik Murnau<br />
• Praktische Ausbildung in der BG Unfallklinik Murnau<br />
und bei verschiedenen Kooperationspartnern in der näheren<br />
Umgebung und auf Wunsch auch überregional<br />
(Altenpflegeheime, ambulante Pflegedienste, Kinderkliniken,<br />
Rehabilitationseinrichtungen, und weitere)<br />
Anforderungen:<br />
• Teamfähigkeit und Offenheit<br />
• Empathie und Zuverlässigkeit<br />
• Gesundheitliche Eignung<br />
• Realschulabschluss od. gleichwertiger 10-jähriger Schulabschluss<br />
• Hauptschulabschluss und eine abgeschlossene Berufsoder<br />
Pflegehelferausbildung<br />
• Deutschkenntnisse mindestens auf B2-Level<br />
Verdienst nach geltendem Tarifvertrag:<br />
• Im 1. Ausbildungsjahr: 1.160,70 €<br />
• Im 2. Ausbildungsjahr: 1.226,70 €<br />
• Im 3. Ausbildungsjahr: 1.333,00 €<br />
Einsatzmöglichkeiten nach der Ausbildung<br />
in der BG Unfallklinik Murnau:<br />
• Allgemeinstationen mit folgenden Schwerpunkten:<br />
Unfallchirurgie, septische Chirurgie, Orthopädie, Neurochirurgie,<br />
Neurologie, Alterstraumatologie<br />
• Interdisziplinäre Isolationsstation<br />
• Station für Rückenmarksverletzungen<br />
• Intensivstation<br />
• OP<br />
• Anästhesie<br />
• Zentrale Notaufnahme<br />
Weiterbildungsmöglichkeiten nach der Ausbildung:<br />
• Fachweiterbildung Paraplegiologie<br />
• Fachweiterbildung Anästhesie- und Intensivpflege<br />
• Fachweiterbildung Notfallpflege<br />
• Weiterbildung zum/zur Fachkraft für Geriatrie<br />
• Weiterbildung zum/zur Schmerzexperten/in<br />
• Weiterbildung zum/zur Hygienebeauftragten<br />
• Weiterbildung zum/zur Wundmanager/in<br />
• Weiterbildung zum/zur Praxisanleiter/in<br />
• Weiterbildung zum/zur Stationsleitung<br />
• Pflegewissenschaft Studium<br />
• Pflegepädagogik Studium<br />
• Pflegemanagement Studium<br />
• Advanced Nursing Practice Studium<br />
• und weitere<br />
Lust bekommen? – Dann senden Sie Ihre Bewerbung<br />
an folgende Adresse:<br />
bildungszentrum@bgu-murnau.de<br />
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Foto von links: Elisabeth Harzenetter, Resekka Hindelang und Pflegedirektorin Christina Sterk<br />
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Was sind die größten Herausforderungen,<br />
welche Grenzbereiche gibt es?<br />
Der Umgang in bestimmten Situationen mit Angehörigen. Das<br />
bringt einen immer wieder an die Grenzen, z. B. bei der Übermittlung<br />
von schlechten Nachrichten. Man braucht eine gewisse<br />
Nähe, aber auch eine gewisse Distanz, dies übermitteln zu können.<br />
Es ist kein Routinebetrieb und nicht jeder Tag ist gleich,<br />
man steht jeden Tag vor neuen Bedingungen und<br />
Herausforderungen. Aufmerksamkeit für Patienten, die Situation<br />
erkennen, Umdenken, Reagieren und Strukturieren des Tagesablaufes<br />
ist immer wieder eine neue Herausforderung, aber<br />
auch das Spannende.<br />
Worüber freuen Sie sich am Ende eines langen Tages?<br />
Zufrieden bin ich, wenn der Patient am Ende des Tages zu mir<br />
sagt: Kommen Sie morgen wieder?<br />
Das zeigt mir, dass ich alles richtig gemacht habe und er sich bei<br />
mir gut aufgehoben gefühlt hat. Zufrieden bin ich auch, wenn ich<br />
ein kleines „Dankeschön“ bekomme.<br />
Autor + Fotos: Andreas Sauer<br />
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Reha- und AHB-Fachklinik der Deutschen Rentenversicherung Nordbayern für Orthopädie.<br />
Nähere Informationen finden Sie auch auf der Internetseite der Klinik.<br />
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Masseur und med. Bademeister (m/w/d) sowie Physiotherapeut<br />
(m/w/d)<br />
Ergotherapeut (m/w/d) sowie Assistenzarzt/Weiterbildungsassistent<br />
(m/w/d)<br />
Ausführliche Informationen zu diesen Bereichen sowie den Tätigkeits- und Anforderungsprofilen<br />
nebst Benefits finden Sie unter: www.ohlstadtklinik.de<br />
Wir, das Team der Ohlstadtklinik, freuen uns, Sie kennenzulernen.<br />
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Institut zur Fortbildung von Betriebsräten<br />
82418 Seehausen am Staffelsee<br />
Tel.: 0 88 41 / 61 12 - 124<br />
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