Melange No25
Melange No25 - das Magazin im Süden Bayerns
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DIE HUNDEFLÜSTERIN<br />
ALEXANDRA OSTERKORN<br />
WIE<br />
DER HERR<br />
SO DAS<br />
GESCHERR<br />
Ein weiterer sehr wichtiger Punkt ist die Rasse des Tieres. Nach<br />
wie vor wird der Hund sehr oft nach dem rein optischen Gefallen<br />
ausgesucht. Einige greifen dabei instinktiv zu dem für sie passenden<br />
Hund, ganz nach dem Motto „Wie der Herr so das Gescherr“. Es<br />
kann aber genauso gut danebengehen, wenn man sich vorher nicht<br />
gründlich über die Rasse informiert hat.<br />
Dafür benötigt jeder Hund eine geistige Auslastung. „Wenn es Schwierigkeiten<br />
mit dem Hund in einer Familie gibt, höre ich oft: Wir gehen doch jeden<br />
Tag mit ihm an die drei Stunden spazieren und trotzdem zerlegt er daheim<br />
alles“, erzählt Alexandra Osterkorn.<br />
„Das Spazierengehen ist ein wichtiger Teil, sobald der Hund die notwendige<br />
Reife und Erziehung mitbringt, aber damit ist der Hund nicht bzw. kaum<br />
vom Geist her gefragt. Je nach Rasse sollte der Hund eine Aufgabe in Form<br />
von Arbeit haben. Doch bitte nicht gleich zu Beginn. Das Welpenalter ist das<br />
Kuschelalter und die freudige und freie Zeit, in der der Hund spielerisch erzogen<br />
wird. Gearbeitet wird, sobald der Hund die geistige Reife erlangt hat. Überforderung<br />
führt nicht dazu, dass der Hund immer müde ist. Nein, er ist überfordert<br />
und dann funktioniert vieles in der Beziehung auch nicht.“<br />
„Wenn du nichts<br />
machst, wird der Kerl<br />
spätestens in 2 Jahren<br />
eingeschläfert.“<br />
Hierbei geht es nicht nur um die Größe oder die Länge des Fells und<br />
die damit verbundene Pflege. Es geht darum, wie viel Auslastung<br />
braucht mein Hund, ist es ein Familienhund, ein Jagdhund oder ist<br />
er eher gemütlich.<br />
Im Interview mit Alexandra Osterkorn wird klar, die Frau hat echt<br />
Ahnung. Hinterfragt man ihre Vita, ist das auch kein Wunder. Sie<br />
war bei fast jedem namhaften Trainer und hat sich deren Methoden<br />
zeigen lassen und mitgearbeitet.<br />
Jeder Hund sollte gut erzogen werden. Was erstmals einleuchtend<br />
klingt und abgenickt wird, stellt viele Hundebesitzer*innen vor große<br />
Probleme. Dabei handelt es sich hier lediglich um eine dringend<br />
benötigte Alltagstauglichkeit – damit Sie Spaß und Freude an der<br />
gemeinsamen Zeit mit Ihrem Hund haben.<br />
Wie es dazu kam, wo sie doch einen festen Beruf als Steuerfachangestellte<br />
hat? Die Antwort: ihr eigener Hund.<br />
Alexandra und ihr Mann beschlossen 2009: Ein Hund muss ins<br />
Haus. Nach dem oben genannten Prozedere war die Entscheidung<br />
auf einen schwarzen Labrador gefallen.<br />
Eine Rasse, die von vielen als der Anfängerhund schlechthin<br />
beschrieben wird. Sie wollte alles richtig machen und ging mit ihm<br />
gleich zur Hundeschule. Ringo, so der Name des neuen Familienmitglieds,<br />
entpuppte sich sehr schnell als „Problemhund“.<br />
Es ging von einer Hundeschule zur nächsten. Schließlich folgte der<br />
Rausschmiss mit den Worten: „Wenn du nichts machst, wird der Kerl<br />
spätestens in zwei Jahren eingeschläfert.“ Eine Aussage, die gleich doppelt<br />
sitzt. Nichts machen? Wozu geht man denn in die Hundeschule?<br />
Einschläfern? Kann es denn sein, dass mein Hund so verkehrt ist?<br />
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