10.02.2023 Aufrufe

Melange No25

Melange No25 - das Magazin im Süden Bayerns

Melange No25 - das Magazin im Süden Bayerns

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

WIENER MELANGE<br />

CAFÉ HAWELKA<br />

B<br />

Das Café Hawelka<br />

Wie so viele Gastronomiebetriebe ist auch das Café Hawelka seit<br />

eh und je ein Familienbetrieb, welches aktuell schon von der dritten<br />

Generation geführt wird: Günter Hawelka, dem Sohn der Gründer<br />

Leopold und Josefine Hawelka, mit wiederum seinen beiden Söhnen<br />

Amir und Michael.<br />

Das Familiengeschäft wurde 1936 gegründet, doch musste es gleich<br />

zu Kriegsbeginn wieder schließen, da Leopold in den Krieg ziehen<br />

musste, während seine Frau, schwanger mit dem gemeinsamen Sohn,<br />

aufs Land zurückging. Überraschenderweise fanden die Hawelkas ihr<br />

Gebäude 1945 trotz Krieg noch unversehrt vor, in dessen Zeiten war<br />

es als Lager verwendet worden. Die Fassade war so schmutzig gewesen,<br />

dass es sogar vor jeglicher Plünderung verschont wurde. 1945<br />

eröffnete das Paar erneut das Kaffeehaus.<br />

Dabei profitierten die Cafétiers von der zentralen Lage, da sie schnell<br />

zu einem Treffpunkt sowohl für die Einwohner einer besetzten und<br />

geteilten Stadt als auch für diejenigen, die vom Krieg oder aus der<br />

Emigration zurückkehrten, wurden.<br />

Das Café bot eine ideale Umgebung, um vor dem Elend der Zeit zu<br />

flüchten. Die Atmosphäre war geborgen und familiär, da sich Frau<br />

Hawelka gern um ihre Gäste kümmerte, während der Kaffee noch<br />

auf einem Holzofen zubereitet wurde, für dessen Beheizung Herr Ha-<br />

Zu den Stammgästen zählten der Dichter H.C. Artmann, die<br />

Schriftsteller Gerhard Rühm und Konrad Bayer, die Schauspieler<br />

Helmut Qualtinger und Oskar Werner, der Multimediakünstler<br />

André Heller, der Dirigent Nikolaus Harnoncourt, der Architekt<br />

Friedrich Achleitner, der Sänger Georg Danzer und der Fotograf<br />

Franz Hubmann, der das Kaffeehaus über die Jahrzehnte durch<br />

seine Bilder verewigte.<br />

Berühmtheiten aus dem Ausland versäumten nie, das Café Hawelka<br />

zu besuchen: Elias Canetti, Henry Miller, Arthur Miller, Grace Kelly<br />

und Andy Warhol, um ein paar zu nennen. Politiker und Journalisten<br />

strömten in das Kaffeehaus, um die neuesten Trends zu entdecken.<br />

Die Menge kam, um zu sehen und gesehen zu werden, das<br />

Café Hawelka wurde eine Institution und Herr und Frau Hawelka<br />

wurden genauso berühmt wie ihre Gäste.<br />

Das Besondere am Café Hawelka<br />

„Wenn Kaffeehäuser etwas haben, dann ist es Geschichte und<br />

Zeitlosigkeit. Es wird sie auch trotz der sich immer schneller zu<br />

drehen scheinenden Welt in vielen Jahren noch geben. Es geht<br />

dort um Inspiration, Ruhe, Zeit und Atmosphäre, viel mehr noch<br />

Mehlspeis‘ Buchteln (Hefeteig Gebäck gefüllt mit Zwetschgenmarmelade)<br />

geschätzt, die täglich gegen 19 Uhr frisch aus dem Ofen<br />

serviert werden.<br />

Bekannt geworden ist das Kaffeehaus<br />

durch Mund zu Mund Propaganda.<br />

Seit dem Vormarsch von Social Media und Co. kommen jedoch<br />

noch mehr Touristen als zuvor, was nicht verwunderlich ist. Heutzutage<br />

fehlt das Hawelka auch in keinem analogen Reiseführer und<br />

stellt das Ausstellungsstück der Wiener Kaffeehauskultur dar.<br />

Doch was unterscheidet es von den anderen zahlreichen zweiten<br />

Wohnzimmern?<br />

Das Besondere des Cafés ist die originalgetreue Atmosphäre, die<br />

sich seit den Ursprungszeiten nicht verändert hat. Die ikonischen<br />

Thonet-Stühle, die Marmortische, Polstermöbel und auch der Rest<br />

der Einrichtung sind seit 1912 stets original geblieben und kreieren<br />

dabei eine wunderbar heimelige Atmosphäre.<br />

Das Café lebt von seiner Legende, doch ist es berechtigt ein besonderer<br />

Ort. Die Energien der vielen verschiedenen Charaktere der<br />

Menschen und ihrer Geschichten, die ein- und ausgingen, stecken<br />

welka Feuerholz im Wiener Wald sammelte. In den 60er und 70er Jah-<br />

als um Kaffee und Kuchen“, meint auch Amir Hawelka, wobei<br />

spürbar in den Wänden. Auch heute trifft man noch viele Künst-<br />

B<br />

ren wurde das Hawelka zu einem bedeutenden Treffpunkt der Wiener<br />

Künstlerszene.<br />

letztere natürlich auch eine wichtige Rolle spielen.<br />

Neben den hausgemachten Torten ist das Café nämlich für seine<br />

ler an, die ihre Muse hier zu finden scheinen und deren Werke die<br />

Wände des Cafés bedecken.<br />

KAFFEE<br />

GENUSS<br />

VON SEINER SCHÖNSTEN SEITE ENTDECKEN<br />

Kaffeemaschinen für<br />

Haushalt und Gewerbe<br />

08821 / 730 501<br />

Betten machen!<br />

Frisch in den Frühling...<br />

mit neuer<br />

Bettwäsche und Bettdecken<br />

Kopfkissen und Matratzen<br />

Bettsystemen und Naturbetten<br />

GESUNDES WOHNEN UND SCHLAFEN<br />

REFUGIO<br />

‘Gut Schlafen mit der Kraft der Zirbe’<br />

Bahnhofstr. 22 · 82418 Murnau · 08841.4628 · www.refugio-bauen-wohnen.de<br />

seit<br />

1992<br />

Wir beraten<br />

Sie gerne<br />

und nehmen<br />

uns Zeit.<br />

Foto: Adobe Stock<br />

24 25

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!