Melange No25
Melange No25 - das Magazin im Süden Bayerns
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REITPÄDAGOGIK<br />
„Für die Kleinsten gab es hier kein Angebot – also habe ich mein eigenes geschaffen.<br />
mit Pferden zu tun haben und zunächst auf Abstand gehen, legt sich das schnell, weil sie die<br />
Mir geht es nicht um das klassische Reitenlernen wie in der Reitschule – bei mir<br />
Fortschritte sehen“, lächelt Alisa, die sich fortlaufend neue Einheiten überlegt, damit<br />
sollen die Kinder dem Pferd, bzw. Pony begegnen. In der ersten Stunde schauen wir<br />
es an, streicheln und putzen. Der Umgang mit dem Tier ist perfekt für die Feinmotorik<br />
der Kinder und fördert durch das Fühlen und Riechen die Sinne“, erklärt<br />
Alisa Vatter.<br />
die Stunden abwechslungsreich bleiben.<br />
Heilsame Wirkung<br />
Besonders freut sie sich über die Weiterentwicklung ihrer Schüler, zu welchen übri-<br />
Fuchsgenau<br />
und Ranzenschlau<br />
Ihr Pony „Liesel“, mit dem sie die Kurse gibt, hat sie selbst ausge-<br />
gens Mädchen und Jungs gleichermaßen zählen. Der Erfolg kann sich sehen lassen:<br />
bildet. Vor acht Jahren kaufte sie es gemeinsam mit ihrem Opa. „Ich<br />
„Mein allererstes Reitkind kommt heute noch, es war anfangs sehr schüchtern und hatte kein<br />
wollte neben den Großpferden unbedingt ein Pony – und es war schneller da, als<br />
Selbstbewusstsein. Mittlerweile hat sie sich so toll entwickelt. Die Eltern sind überglücklich,<br />
Lieselotte<br />
Pnyliebe<br />
alle schauen konnten“, schmunzelt Alisa. „Zu Beginn war ich mit Liesel oft<br />
spazieren – sie war erst zwei und man konnte noch nicht so viel mit ihr machen.<br />
Mir war es wichtig, dass sie alles kennenlernt.“<br />
Ein Pony für alle Felle<br />
Der ruhige Umgang und die Geduld haben sich gelohnt – Liesel ist das<br />
perfekte Pony für die Reitpädagogik. Jedes Kind darf Liesel selbst put-<br />
weil sich das auch im Alltag widerspiegelt. Die Kinder haben Spaß und lernen unterbewusst“,<br />
berichtet die Reitpädagogin. „Ein anderer Schüler hat ADHS, also eine Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitätsstörung.<br />
Seine Mutter wollte nicht, dass er ständig Medikamente<br />
nehmen muss und kam zu mir. Bereits in der ersten Stunde war ihr Sohn wie ausgewechselt, er<br />
war ganz ruhig und konzentrierte sich auf das Pony.“<br />
Alisa Vatter bietet ihre Kurse als Einzelstunden an, jedoch können Geschwister zusammen<br />
teilnehmen. Sie selbst ist stets dabei und schätzt die vielen kleinen Momente,<br />
Schulranzenberatung<br />
bei Köglmayr<br />
zen und herrichten – natürlich unter dem wachsamen Auge von Ali-<br />
die ihre Arbeit so besonders machen. Auch Spaziergänge sind Teil des Programms.<br />
sa. „Die Kinder sollen das Pferd als Freund sehen und spielerisch herangeführt<br />
„Wenn wir im Gelände unterwegs sind, führe ich immer, damit es sicher ist. Die Sicherheit ist ein<br />
werden. Wir haben bei uns am Stall einen ‚Pferdespielplatz‘ – eine Wiese mit<br />
wichtiges Thema. Die Kinder lernen ebenso die Regeln am Hof, zum Beispiel, dass man nicht<br />
Treppe und Podest. Außerdem gibt es einen Parcours mit verschiedenen Stationen<br />
rennen darf und wie man sich korrekt bei den Pferden verhält. Ich erkläre viel und bin erstaunt,<br />
wie Bälle werfen und Kegeln. Die Kinder dürfen jederzeit ihre eigenen Vorschläge<br />
dass sich die Kinder das alles merken. Mein gesamtes Konzept für die Stunden habe ich selbst<br />
einbringen und Geschichten erfinden, die wir dann gemeinsam umsetzen. Immer<br />
erarbeitet, wie ich es gerne hätte und gut finde. Bis jetzt wird es durchwegs positiv angenommen.<br />
im eigenen Tempo des Kindes, um sich frei entfalten zu können. Mir liegt es am<br />
Obwohl wir immer draußen sind, kommen die Kleinen bei jedem Wetter“, strahlt Alisa.<br />
Herzen, auf die Ideen der Kleinen einzugehen – hierbei entstehen oft die witzigsten<br />
Dinge. Wenn mir Utensilien fehlen, gehe ich einkaufen und schaue, wie<br />
ich die Ideen bestmöglich umsetzen kann.“ Pony Liesel ist wandlungsfähig<br />
In aller Munde<br />
Neben den regulären Stunden bietet sie auch verschiedene Programme für The-<br />
– vom Einhorn bis zum Dinosaurier schlüpft sie in die verschiedens-<br />
mentage und Kindergeburtstage an. Alisas Angebot ist sehr gefragt, ihre Schüler<br />
ten Rollen und hilft den Kindern dabei, Ängste zu überwinden. „Viele<br />
finden ausschließlich über Mund-zu-Mund-Propaganda zu ihr. „Wir Reitpädagogen<br />
Kinder haben anfangs ein Problem damit, Pferde anzufassen, weil sie es nicht<br />
kennen uns untereinander und empfehlen uns gegenseitig. Aktuell habe ich wieder Plätze frei,<br />
kennen. Meistens dauert es zwei bis drei Stunden, bis sie Vertrauen geschöpft ha-<br />
weil ein paar meiner Kinder zu groß geworden sind oder in eine Reitschule gewechselt haben.“<br />
ben. Plötzlich haben sie dann Freude dabei, ihre eigenen Einfälle einzubringen.“<br />
Alisa, die mit ihrer sympathischen, ausgeglichenen Art ein Vorbild ist, äußert ab-<br />
Reiten: ganzheitliches Erleben<br />
schließend, was ihr am Herzen liegt: „Ich wünsche mir, dass die Kinder oft rausgehen<br />
und dabei Spaß haben, es entwickelt sich dadurch so viel in der Fantasie und sie lernen am<br />
Ein positiver Nebeneffekt: Neben der Anregung der Fantasie lernen die<br />
Kinder spielerisch das Reiten. „In der Reitpädagogik steht nicht das Reiten-<br />
meisten.“<br />
Autorin: Alexandra Sichart I Fotos: Dominik Bartl<br />
lernen im Mittelpunkt, sondern die ganzheitliche Förderung des Kindes in seiner<br />
Entwicklung. Der Umgang mit dem Pferd wirkt sich tiefgreifend und ausgleichend<br />
auf die Muskulatur, das Nervensystem, die Atmung und die Gefühlsebene<br />
aus. Die Stunden haben klare Strukturen und Abläufe, die den Kleinen Halt<br />
geben. Das gibt den Eltern ebenso eine große Sicherheit. Selbst, wenn sie nichts<br />
Lieselotte Pnyliebe<br />
Lieselotte Ponyliebe Reitpädagogik für die Kleinsten<br />
Alisa Vatter · Telefon: +49 172 8801931<br />
Facebook und Instagram: Lieselotte-Ponyliebe<br />
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www.koeglmayr.com<br />
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