Melange No28
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2<br />
0<br />
23<br />
n<br />
o28<br />
Nomi Baumgartl<br />
VOM GLAMOUR<br />
ZUM GLETSCHER<br />
TITEL Nomi Baumgartl<br />
FOTO Harry Stahl<br />
das magazin<br />
IM SÜDEN<br />
BAYERNS<br />
BIG<br />
BAND<br />
BIG DATE:<br />
1.DEZEMBER<br />
40<br />
JAHRE<br />
HELFEN, WO HILFE<br />
GEBRAUCHT WIRD –<br />
LIONS CLUB MURNAU<br />
EIN<br />
KLEIDERSCHRANK<br />
VOLLER LEBENSGEFÜHL
EDITORIAL<br />
Papa, i mag koane Raketen, Annabelle i a ned.<br />
Save<br />
the<br />
Date<br />
<strong>Melange</strong><br />
Bigband<br />
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1.12.23<br />
Ein buntes Weihnachtsfest, Gesundheit und FRIEDEN<br />
wünschen Euch Franz Windirsch mit Familie und das Team <strong>Melange</strong><br />
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3
INHALT<br />
INHALT<br />
6 IMPRESSIONEN<br />
Foto von Florian Warnecke<br />
66 FÜR EINE SCHÖNE LETZTE REISE<br />
Bestattungen Mayr<br />
8 NOMI BAUMGARTL<br />
Glamour, Stars und weite Welt<br />
72 DIE LÖWEN IN DER POSTGASSE<br />
Aktiv handeln und helfen<br />
14 45 JAHRE TRADITION<br />
Wir gratulieren Brillen Moog<br />
78 CHRISTA MAYR-BRANDL<br />
Heimatverbundene Kosmopolitin<br />
20 SCHLOßMUSEUM MURNAU<br />
Ein Juwel der Kunst & Geschichte<br />
87 SECRET SALE<br />
Mit Franziska und Katharina Strodtkötter<br />
S.20<br />
22 MODE MIT LEBENSGEFÜHL<br />
KLEIDERSCHRANK und FAIRgissmeinnicht<br />
88 WACHSTUMSCHANCENGESETZ<br />
Mit Dr. Ralf Erich Schauer<br />
S.58<br />
26 BACKSTAGE MIT ROBERT JOHNSON<br />
The Deal with the Devil<br />
90 BAUFRITZ® UND DIE VILLA 7¯ Birken<br />
Michael Scheingraber und sein BAUFRITZ®-Haus<br />
28 ALPENFREUDE IN OBERAMMERGAU<br />
Jagdbar goes Oberammergau<br />
30 KOMPETENZ IN GRAPHIT – TVB GMBH<br />
Technische Innovationen und Beratung<br />
38 FLORIAN WARNECKE<br />
in den Bergen Norwegens<br />
42 ELENA GAULHOFER<br />
S.22 IMPRESSUM<br />
S.60<br />
über Bücher statt Facebook<br />
44 VON DER HEIMAT GEPRÄGT<br />
Wohnladen und Schreinerei Geiger<br />
46 BIGBAND MELANGE<br />
Das wird knallen!<br />
52 BG UNFALLKLINIK MURNAU<br />
Fürsorge und medizinische Kompetenz für unsere Kleinsten<br />
58 MIT JEANNETTE REUPSCH<br />
im Hier und Jetzt<br />
HERAUSGEBER: Agentur <strong>Melange</strong>, Franz Windirsch, Stephanie Brandner-Windirsch,<br />
Postgasse 4, 82418 Murnau<br />
AUTOREN: Andreas Sauer, Nina Gut, Heribert Riesenhuber, Julia Nagl,<br />
Sandra Bangerter, Dr. Ralf Erich Schauer, Franziska und Katherina Strodtkötter,<br />
Carola Krumbacher, Jeannette Reupsch, Birgit Schwarzenberger.<br />
ART DIREKTION: Anna Schusser und Claudia Becker<br />
FOTOGRAFEN: Florian Warnecke, Harry Stahl, Andreas Sauer, Heribert Riesenhuber,<br />
Sandra Bangerter, Stephanie Brandner Windirsch, Franz Gastl, Bela Raba, Evi Große,<br />
Ruth Meurer, Adobe Stock<br />
LEKTORAT: Petra Taint, Wortschatz [Ideen Konzepte Texte] München<br />
BILDBEARBEITUNG: Richard Maier<br />
KUNDENBETREUUNG + ANZEIGEN<br />
Franz Windirsch, 0151 12050911, f.windirsch@agentur-melange.de<br />
Stephanie Brandner-Windirsch, Franz Gastl<br />
VERTEILUNG<br />
Ammergauer Alpen, Blaues Land, Garmisch-Partenkirchen, Loisachtal, Penzberg, Weilheim, Peiting,<br />
Schongau, Bad Tölz, Starnberg, Ehrwald / Tirol, Groß-Kleinweil, Schlehdorf, Kochel am See.<br />
<strong>Melange</strong> Bigband Kartenvorverkauf:<br />
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Mo. – Do. 9.00 Uhr – 13.00 Uhr und 13.30 Uhr – 17.00 Uhr und Fr. 9.00 Uhr – 12.00 Uhr<br />
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Foto: Florian Warnecke<br />
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DIE MUTMACHERIN<br />
DREI LEBEN DER<br />
TROTZ MULTIPLER NOMI BAUMGARTL<br />
SKLEROSE<br />
VOM<br />
GLAMOUR<br />
ZUR<br />
GLETSCHER-<br />
SCHMELZE<br />
Die Murnauer Top-Fotografin<br />
hat sich ganz dem Schutz der<br />
Natur verschrieben<br />
8 9
NOMI BAUMGARTL<br />
Teil der Schöpfung<br />
Es sollten zwei weitere Leben folgen. Diese führten sie zu ihrer wahren<br />
Passion – der Natur. Heute möchte Nomi Baumgartl mit ihrer<br />
Fotokunst die Beziehungen zwischen Mensch, Tier und Natur erzählen.<br />
Und ein Bewusstsein dafür schaffen, dass wir alle Teil des<br />
großen Ganzen sind und die Erde bewahren müssen. „Es ist eine<br />
Hommage an die Schöpfung“, sagt Baumgartl, „was für ein schöner Planet,<br />
auf dem wir leben dürfen und der uns so viel bietet.“<br />
Nomi Baumgartl rührt lange mit dem Milchaufschäumer<br />
die Milch auf. Der Schaum soll perfekt<br />
werden. „Es kommt auch auf die Temperatur und<br />
die Luftfeuchtigkeit an“, sagt sie. Irgendwann ist<br />
der Milchschaum schnittfest, und sie häufelt ein<br />
Kunstwerk in die Tasse. „Jetzt ist sie da“, sagt sie,<br />
„das ist die Alpspitze. Man erkennt sie an der<br />
Form.“ Tatsächlich. Über dem Cappuccino ragt das<br />
Profil der Alpspitze empor. Fast zu schön zum Trinken.<br />
Wer einmal gesehen hat, wie Nomi Baumgartl<br />
einen Milchschaum zubereitet, der ahnt, wie sie ihre<br />
Fotos macht. Und erkennt, warum sie zu einer international<br />
bekannten Fotokünstlerin geworden ist.<br />
Glamour, Stars und weite Welt<br />
Ihre Fotokunst hat Nomi Baumgartl (73), die auf einem Bauernhof<br />
im Donau-Ries aufgewachsen ist, in die große, weite Welt gebracht.<br />
Zuerst machte sie Bildreportagen für Magazine wie Geo und Stern,<br />
fotografierte in Kriegs- und Krisengebieten, sah Verwundungen,<br />
Hunger und Not. Außerdem porträtierte sie berühmte Leute wie<br />
Papst Johannes Paul II. Es folgten Modeproduktionen mit den Supermodels<br />
der 90er Jahre. Ihre Bilder erschienen in der Vogue, in<br />
Vanity Fair und anderen internationalen Magazinen. Bis heute ist<br />
sie mit Stars befreundet. Das war ihr „erstes Leben“, erzählt Nomi<br />
Baumgartl an ihrem Esstisch in Murnau, die Cappuccino-Tasse in<br />
der Hand, mit Blick auf die echte Alpspitze.<br />
Aus der Bahn geworfen<br />
Das zweite Leben begann nach einem schweren Autounfall 1996,<br />
der Baumgartl aus der Bahn warf. Ihr Plan, ganz nach New York zu<br />
ziehen, war passé. Auch in die Modefotografie schaffte sie es nicht<br />
zurück. Sie hatte so schwere Schädelverletzungen, dass sie sich an<br />
vieles aus ihrem Leben nicht mehr erinnern kann. Sie litt an extremen<br />
Gleichgewichtsstörungen und einer Lähmung der Augenmuskeln.<br />
Ausgerechnet sie, eine Fotografin. Die Ärzte erklärten sie<br />
irgendwann für „austherapiert“. Aber das wollte sie nicht annehmen.<br />
Hier kommen ihre „Visionen“ ins Spiel. Seit jeher sieht sie Bilder vor<br />
ihrem geistigen Auge, die sie dann in Realität verwandelt.<br />
Nomi Baumgartl sah sich vor ihrem geistigen Auge gesund. Und<br />
glaubte fest daran, dass sie es schaffen wird. Wie geführt, kam sie zu<br />
dem berühmten Gehirnforscher Dr. John Lilly nach Hawaii. Dieser<br />
ließ sie zum Beispiel in einem Isolationstank schweben. Doch<br />
der Durchbruch kam ganz unverhofft. Bei einem Ausflug auf den<br />
Pazifik floatete sie, glitt also schwerelos durchs Wasser. Früher passionierte<br />
Taucherin, war ihr Element das Wasser. Da löste sich ein<br />
einzelner Delfin von der Gruppe und kam zu ihr – eine ungewöhnliches<br />
Verhalten. Auge in Auge floatete sie mit dem Delfin. „Es war<br />
wie ein Tor in ein anderes Bewusstsein“, sagt Baumgartl, „ein überirdisches<br />
Erlebnis. Ich war wie in einer anderen Dimension.“ Das Erlebnis setzte<br />
Selbstheilungsimpulse. Die Lähmung der Augenmuskeln ließ nach.<br />
Ihre Augen regenerierten sich.<br />
Wunder geschehen<br />
„Ich habe so viele Wunder erlebt, daher glaube ich fest an Wunder“, reflektiert<br />
die Künstlerin ihr Leben. Und: „Durch das Delfin-Erlebnis erhielt<br />
ich noch mehr Zugang zur Natur.“ Der Delfin war ihr „Heilungsengel“.<br />
Auf Baumgartls schwarzem Hoodie steht es geschrieben: „Everybody<br />
is someone’s angel.“ (Jeder ist irgendjemandes Engel.) Ein weiteres<br />
Projekt von Nomi.<br />
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lupenrein_huete<br />
10
NOMI BAUMGARTL<br />
Auf das Element Wasser sollte die Erde folgen. Nach der Begegnung<br />
mit dem Delfi n und ihrer Heilung wollte sie danke sagen. Sie beschloss,<br />
die „Dolphin Aid“, die Delfi n-Therapien für behinderte Menschen<br />
ermöglicht, zu unterstützen. Dafür trommelte sie einige ihrer<br />
Freunde zusammen – die besten Surfer der Welt und Supermodel<br />
Tatjana Patitz. Sie ließ sie auf den Bahamas mit freien Delfi nen<br />
schwimmen und realisierte spektakuläre Fotoproduktionen.<br />
Der Elefanten-Mann<br />
Herzenssache<br />
Vor drei Jahren begann das dritte Leben von Nomi Baumgartl,<br />
wie sie selbst sagt. Nach langer Suche diagnostizierten die Ärzte<br />
einen aggressiven Tumor, der sie fast das Leben gekostet hätte.<br />
Aber die Künstlerin kämpfte, der Tumor wurde entfernt. Letztes<br />
Jahr ein Rückfall. Als die Chemo sie ans Limit brachte, beschloss<br />
sie, Freundschaft mit dem Tumor zu schließen. Dann das Wunder:<br />
Der Haupttumor zog sich zurück. Baumgartl weiß nicht, wie sich<br />
die Krankheit entwickeln wird. Aber sie weiß, dass sie mit der „Zu-<br />
die Gletscher in den Alpen. Beziehungsweise auf das, was davon<br />
noch übrig ist. 2014 dokumentierte sie die letzte Abdeckung des<br />
Schneeferners auf der Zugspitze. Seitdem wird er nicht mehr abgedeckt.<br />
„Man hat aufgegeben. Jetzt ist das nur noch Toteis“, sagt die Fotografi<br />
n und Umweltaktivistin.<br />
Aber Aufgeben ist Nomi Baumgartls Sache nicht. Als sie hoch oben<br />
auf der Zugspitze fotografi erte, begegnete ihr ein Tier, das ihr erneut<br />
zum „Guide“, zum Führer, werden sollte – diesmal für das Ele-<br />
SCHENKEN<br />
SIE (SICH)<br />
GUTEN<br />
SCHLAF<br />
Dabei lernte sie einen Freund von Patitz kennen, Chris Gallucci, den<br />
gabe“, die sie bekommen hat, noch etwas vollenden darf: Sie wird<br />
ment Luft. Es war ein großer Steinadler, der im Tieffl ug über die<br />
Elefanten-Mann. Gallucci hatte geschafft, was keiner geschafft hat-<br />
weiter an ihrem 2015 begonnenen, großen Projekt „Eagle Wings –<br />
Abdeckung schwebte. „Das war für mich ein Zeichen.“ Für das Projekt<br />
te. Er hatte das Vertrauen des unzähmbaren, riesigen afrikanischen<br />
Protecting the Alps“ arbeiten und es zu Ende bringen. „Mein Herzens-<br />
„Eagle Wings“ lässt sie nun einen Adler samt Kamera fl iegen. Baum-<br />
Elefantenbullen Timbo erworben. Kennengelernt hatte er Timbo<br />
projekt“, sagt sie – für das sie nun die „Eagle Wings Foundation“<br />
gartl selbst fungiert als „Bodenpersonal des Adlers“ und steht auf der<br />
am Set der großen Hollywood-Produktion „Roar“, die an Timbo<br />
gegründet hat (Spendenkonto: DE84 7035 1030 0032 4475 59,<br />
untersten Ebene für das „menschlich begrenzte Auge“. Der Adler<br />
verzweifelte. Seitdem lebte Gallucci mit dem Elefanten zusammen.<br />
Sparkasse Oberland).<br />
als König der Lüfte steht auf der zweiten Ebene für die Natur und<br />
Baumgartl reiste zu den zweien nach Kalifornien und gewann als<br />
die großen Emotionen. Satelliten der Deutschen Gesellschaft für<br />
zweite Person überhaupt das Vertrauen von Timbo. Es entstand der<br />
Mit Adlers Auge<br />
Luft- und Raumfahrt (DGLR) kommen als dritte Ebene ins Spiel.<br />
atemberaubende Bildband „Der Elefanten-Mann“. Gallucci ist für<br />
Zuvor machte sie spektakuläre Fotos vom schmelzenden Eis in der<br />
Sie sollen als großes Auge aus dem Weltraum die Alpen ins Visier<br />
Baumgartl der „Elefanten-Mann, der uns Menschen den Respekt vor den<br />
Arktis, die Reihe „Stella Polaris – Ulloriarsuaq“. Doch sie merkte,<br />
nehmen. So wird das Projekt wissenschaftlich untermauert.<br />
Tieren lehren sollte“.<br />
Timbo – Mumo<br />
dass sie das Thema hierher zu uns vor die Haustür bringen musste.<br />
Damit keiner mehr sagen kann: „Was geht mich die Arktis an?“<br />
Seither dokumentiert sie die Auswirkungen des Klimawandels auf<br />
Seelenauftrag: für die Natur gegen Klimawandel<br />
Baumgartl hat diese große Gabe, mit der Sprache der Bilder Men-<br />
Nach Timbos Tod, der an einem Schock durch einen Helikopter-<br />
schen zu erreichen. Und die will sie nutzen. „Das ist nichts mit er-<br />
Überfl ug starb, hatte die Künstlerin immer wieder Träume von<br />
hobenem Zeigefi nger“, sagt sie. Es gehe ihr darum, ein Bewusstsein<br />
dem Elefanten. Sie recherchierte über sein Leben und konnte es bis<br />
zu schaffen für die Schöpfung. Das aktuelle Projekt soll „das große<br />
zu seiner Geburt in Botswana zurückverfolgen. Daraus entstand die<br />
Finale, das große Konzert“ sein. Am Ende ihres Lebens komme dann<br />
fi ktive Geschichte „Mumo“ mit Bildern und Text von Baumgartl. Sie<br />
noch das Element Feuer mit einer Feuerbestattung. Als sie 2020 von<br />
wurde ein Longseller im Piper Verlag. Als das Buch vergriffen war,<br />
wurde es bei der Agentur <strong>Melange</strong> in Murnau von Agentur-Chef<br />
Franz Windirsch neu aufgelegt.<br />
MUMO<br />
Nach ihren Erlebnissen mit dem Elefanten Timbo von Chris Gallucci<br />
(siehe Text) recherchierte Nomi Baumgartl über die Herkunft des<br />
afrikanischen Elefantenbullen, der wohl aus Botswana kam. Aus ihren<br />
Erfahrungen webte sie die fiktive Geschichte „Mumo – Die Geschichte<br />
vom Elefanten, der beschloss, seine letzten Tage im Meer zu ver-<br />
der Diagnose erfuhr, hatte sie sofort ein Heilungsbild: „Phönix aus<br />
der Asche“. Aber das letzte Element muss noch warten, bis die Reise<br />
weitergeht. Nomi Baumgartl will noch ihren „Seelenauftrag“ erfüllen,<br />
wie sie sagt.<br />
So schön, wie Baumgartl die Alpspitze aus Milchschaum gebaut<br />
hat, so schön serviert sie nun auch die Sahne zu Apfelstrudel und<br />
Rhabarberkuchen. In Wellen liegt sie im Schüsselchen, gesprenkelt<br />
mit schwarzen Vanille-Pünktchen. Macht sie eigentlich alles so<br />
schön? „Ich mache alles möglichst so“, sagt Baumgartl „möglichst gut.“<br />
Wir haben alles für die großen und kleinen<br />
Wünsche – kuschelig warme Betten und Kissen<br />
aus 100 % bayerischer Daune, himmlische Bettwäsche,<br />
wärmende Wolldecken, zauberhafte<br />
Kissen hüllen, flauschige Handtücher, regionale,<br />
von Hand gefertigte Produkte uvm.<br />
Da wird es einem gleich warm ums Herz.<br />
bringen“. Die Fotografin Nomi Baumgartl war hier zum ersten Mal<br />
auch als Autorin tätig. Das Buch hat 128 Seiten und enthält Schwarzweiß-Fotografien<br />
von Baumgartl. Die Agentur <strong>Melange</strong> hat es nun<br />
neu aufgelegt.<br />
Autorin: Nina Gut<br />
Fotos: Harry Stahl<br />
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12 13
BRILLEN MOOG<br />
TROTZ FEIERT MULTIPLER SEIN 45. JUBILÄUM<br />
SKLEROSE<br />
zwar nur einen kleinen Anteil unseres Ladens aus, jedoch haben meine<br />
einem guten Gefühl das Geschäft verlassen. Unsere Kundenbindung ist auf<br />
Mitarbeiterinnen Freude am Verkauf der zusätzlichen Produkte“, erzählt<br />
Langfristigkeit ausgelegt – durch unsere persönliche Betreuung soll diese aus<br />
Roman Fabisch.<br />
eigener Überzeugung der Klienten entstehen. Vertrauen ist ein wesentlicher<br />
Klein und fein<br />
Bestandteil unserer Arbeit. Wenn ich hochwertige Ware verkaufe, muss ich<br />
davon ausgehen können, dass sie passt – ansonsten muss so lange daran<br />
Bei seinem Brillensortiment setzt er auf hochwertige Hersteller.<br />
gearbeitet werden, bis es passt.“<br />
„Wir bieten eher kleine Kollektionen an, die kein Mainstream sind. Qualität<br />
und Langlebigkeit stehen ganz klar im Vordergrund. Bei den Gläsern<br />
Gutes Klima – starkes Team<br />
arbeiten wir mit deutschen Herstellern zusammen, die meisten unserer Glä-<br />
Roman Fabisch hat ebenso beste Voraussetzungen für seine drei<br />
ser erhalten wir von der Firma ‚optoVision‘, aus der Rodenstock-Gruppe.<br />
Mitarbeiterinnen geschaffen. „Es ist in unserer Branche unglaublich<br />
Unsere Kundinnen und Kunden legen besonders großen Wert auf hochwertige<br />
schwer, Fachkräfte zu fi nden. Ich habe eine viereinhalb-Tage-Woche ein-<br />
Waren. Der persönliche Bezug zu meinen Lieferanten ist mir auch deswegen<br />
geführt und bin sehr glücklich über meine Mitarbeiterinnen, zu denen ich<br />
so wichtig. Ich möchte wissen, wo meine Ware herkommt und schnell auf<br />
zu 100 % stehe. Wir sind ein tolles Team, in dem alle Vorschläge ein-<br />
Brillen Moog –<br />
ein<br />
Traditionsunternehmen<br />
45.<br />
feiert sein<br />
Jubiläum<br />
Lehre, welche ich als Innungssieger abschließen konnte. Wir sind seit der<br />
Gründung ein Ausbildungsbetrieb – und der einzige Optiker im Ort, der regelmäßig<br />
ausbildet. Der Nachwuchs liegt uns sehr am Herzen und wir sind<br />
stolz, dass eine weitere Innungssiegerin aus unserem Hause kommt.“<br />
Rückkehr und Neuanfang<br />
Fabisch, der nach seiner Lehre zunächst zwei Jahre zur Bundeswehr<br />
geht und weitere zwei Jahre in einem anderen Geschäft<br />
arbeitet, kehrt anschließend zu Brillen Moog zurück. „Ich habe<br />
mich hier immer schon sehr wohlgefühlt. Berufsbegleitend absolvierte ich die<br />
Meisterschule.“ Auch dort schließt Fabisch als Prüfungsbester ab.<br />
1994 eröffneten Moog und Fabisch „Die Optiker im Pavillon“ in<br />
Kundenwünsche reagieren können.“<br />
Exzellente Beratung dank eigener Talentschmiede<br />
Brillen Moog hat über 70 % Stammkundschaft. Kein Wunder,<br />
denn für die Beratung wird sich viel Zeit genommen – dies ist<br />
leider keine Selbstverständlichkeit mehr heutzutage. „Bei uns triff t<br />
man stets auf qualifi ziertes Personal. Hier arbeiten nur geschulte Optikerinnen<br />
– zwei stammen aus meiner eigenen ‚Talentschmiede‘. Unser Anspruch<br />
ist es, dass Kundinnen und Kunden sich bei uns wohlfühlen und mit<br />
bringen können und Verantwortung tragen. Viele Leute vergessen, dass wir<br />
ein Handwerksbetrieb sind und alles eigenständig machen – Beratung, Verglasung,<br />
Verkauf. Auch Spezialverglasungen und Sonderanfertigungen bei<br />
starken Krümmungen der Linse schleifen wir selbst.“<br />
Brillen für alle Fälle<br />
Als Optikerin, bzw. Optiker, muss man ein Multitalent sein. Neben<br />
dem Fachwissen und handwerklichem Geschick spielt auch der<br />
modische Trend eine Rolle, denn nicht nur der Wunsch nach<br />
Höchste Ansprüche an die tägliche Arbeit und Leidenschaft<br />
sind die beste Kombination für einen<br />
langjährigen und erfolgreichen Betrieb. Brillen<br />
Moog in Murnau ist der beste Beweis dafür, dass<br />
dieses Erfolgsrezept bestens funktioniert. Das Unternehmen<br />
feiert heuer sein 45-jähriges Bestehen.<br />
Peißenberg, dort arbeitet Roman Fabisch neun Jahre und kommt<br />
anschließend wieder nach Murnau. „Zum 25. Jubiläum beschloss<br />
Herr Moog in Rente zu gehen, also übernahm ich das Geschäft ab dem 26.<br />
Jahr selbst.“<br />
Der Optikermeister entscheidet sich für ein neues Konzept, um<br />
seine eigene Note in die Firma zu bringen. „Beim Umbau der 125 m²<br />
Nachwuchs willkommen<br />
großen Räumlichkeiten war es mir wichtig, dass wir ein Gleichgewicht<br />
schaff en zwischen einem hellen, modernen Laden und der vertrauten Wohl-<br />
Roman Fabisch hat den Betrieb vor knapp 20 Jahren übernom-<br />
fühlatmosphäre. Ich habe nur mit lokalen Handwerkern zusammengearbei-<br />
men und erzählt uns stolz von der Geschichte seines Ladens, mit<br />
tet und die Materialien für das Inventar selbst ausgesucht. Den etablierten<br />
welchem er tief verbunden ist: „Herr Moog eröff nete das Geschäft vor<br />
Namen ‚Brillen Moog‘ wollte ich allerdings beibehalten – auch in Erin-<br />
45 Jahren, damals verkaufte er zusätzlich Uhren und Schmuck. Später er-<br />
nerung an den Gründer. Wir haben unser Sortiment erweitert und mit der<br />
folgte dann die Umstellung zum reinen Optiker. 1983 begann ich hier meine<br />
Marke ‚Thomas Sabo‘ bewusst Modeschmuck aufgenommen. Dieser macht<br />
14<br />
15
EIN TRADITIONSUNTERNEHMEN<br />
Qualität wächst zunehmend, sondern auch die Optik der Brille<br />
ist für den Kauf entscheidend. Man muss sich den Trends der<br />
Zeit anpassen. „Die Anforderungen haben sich im Laufe der Jahre geän-<br />
Wir gratulieren Roman und seinem Team von<br />
Brillen Moog ganz herzlich zum Jubiläum!<br />
SCHON<br />
GEHÖRT?<br />
dert. Die persönlichen und berufl ichen Ansprüche der Leute sind gestiegen.<br />
Berufl ich durch die Digitalisierung am Arbeitsplatz. Privat ist man bis ins<br />
hohe Alter aktiv, treibt Sport und möchte reisen. Wir sind parallel mitgewachsen.<br />
Unsere Spezialgebiete sind die Gleitsicht- und die Bildschirmarbeitsplatzbrille,<br />
sodass wir für jeden die perfekte Lösung fi nden können.“<br />
Die Arbeit wird durch den Fachkräftemangel und die Bürokratie<br />
zunehmend erschwert. „Ämter und Vorschriften werden immer komplexer,<br />
das schreckt den Nachwuchs leider ab. Um die Notwendigkeit unserer<br />
Branche mache ich mir jedoch keine Sorgen – die Nachfrage nach Wertigkeit,<br />
auch im Zuge der Nachhaltigkeit, nimmt stets zu. Außerdem wächst der<br />
Wunsch nach persönlichem Kontakt und Regionalität“, verrät Roman<br />
Fabisch.<br />
Der sympathische Optikermeister empfi ndet Dankbarkeit für<br />
sein Unternehmen und alles, was damit in Verbindung steht. „Für<br />
Roman Fabisch<br />
Brillen Moog e.K.<br />
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die Zukunft hoff en wir, dass der erfolgreiche Verlauf fortgesetzt wird und die<br />
Menschen uns weiterhin so schätzen wie bisher. Wir streben danach, die<br />
herzliche Atmosphäre zu bewahren, sodass sich alle herzlich willkommen<br />
Autorin: Alexandra Sichart<br />
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und bestens aufgehoben fühlen.“<br />
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Das Jahr 2023 neigt sich dem Ende.<br />
Es ist jetzt die Zeit sich bei all denen zu bedanken die uns vertraut und gefordert haben.<br />
Denen, die uns zu dem Erfolg brachten.<br />
Bis zum Jahresende werden wir, unermüdlich, alle Wünsche unsere Kunden verwirklichen.<br />
Mit Zuversicht und vielen neuen Vorhaben gehen wir ins neue Jahr und freuen uns darauf,<br />
mit unseren Kunden, die schönsten Schmuckstücke zu entwerfen und zu machen.<br />
Das Team der Goldschmiede Thomas Schwabe wünscht<br />
allen Kunden eine friedvolle und gesegnete Weihnachtszeit.<br />
Und für 2024 alles erdenklich Gute!<br />
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Sitz in den alten Mauern der Burganlage des 13. Jahrhunderts<br />
über dem Markt Murnau.<br />
Dem Wort „Kurator“ kommt eine besondere Magie in der Welt der<br />
Museen zu. Dr. Sandra Uhrig ist seit dem Jahr 2000 im Schloßmuseum<br />
Murnau und seit 2011 Leiterin und gleichzeitig Kuratorin<br />
der Institution. Kurator kommt aus dem lateinischen „curare“ und<br />
bedeutet u.a.: sorgen, pflegen, kümmern. Und genau diese Essenz<br />
lebt Sandra Uhrig mit aufrichtiger Hingabe. Ihre Leidenschaft widmet<br />
sie mit Herz und Seele dem Schmuckstück, das dieses Jahr sein<br />
30-jähriges Jubiläum feiert.<br />
Ein wiederkehrender Gänsehaut-Moment ist für sie, wenn sie die<br />
Originale in den Händen hält: „Da arbeitet man mehrere Jahre lang an<br />
einer Ausstellung, plant, organisiert … und dann kommt der magische Moment.<br />
Das Gemälde wird geliefert und die Klimakiste wird aufgemacht. Unter<br />
Spannung kommt das Juwelʻ zum Vorschein.“<br />
ʼ<br />
Ein solcher Moment ereignete sich, als das Gemälde von Wassily<br />
Kandinsky, „Kirche in Murnau“ aus dem Jahr 1909, als Leihgabe<br />
vom Museum of Modern Art (MoMa/New York), in Murnau eintraf.<br />
Den langen Weg, den dieses Kunstwerk zurücklegte, um vom Ort<br />
seiner Entstehung nach Amerika zu gelangen, wirft Fragen auf,<br />
die die Vorstellungskraft herausfordern. Hat es möglicherweise in<br />
einem Koffer zwischen Hemden und den wenigen Habseligkeiten<br />
der Emigranten seinen Weg gefunden? Wo und wie wurde es aufbewahrt,<br />
bis es schließlich an den Ort seiner Geburt vor 115 Jahren<br />
zurückkehrte? Gänsehaut pur, als Sandra Uhrig dieses Gemälde an<br />
seinem Ursprungsort auspackt.<br />
Eine Reproduktion hängt am Original-Mal-Schauplatz, südlich der<br />
Mauer zum Friedhof – da wo Kandinsky wohl damals mit seiner<br />
Staffelei stand. Dieses Bild kam 2014 nach einer langen Reise von<br />
New York nach Murnau, um für drei Monate in der Ausstellung<br />
„Blaues Haus und Gelber Klang. Wassily Kandinsky und Alexej<br />
von Jawlensky in Murnau“ bestaunt zu werden. Verständlich, dass<br />
diese spannende Recherchearbeit zu den schönsten einer Kuratorin<br />
gehört.<br />
Museumsarbeit – Die Spitze und der Eisberg<br />
Museumsarbeit ist wie ein Eisberg, bei dem nur die Spitze für die<br />
Besucher sichtbar ist. Sandra Uhrig leitet nicht nur das Schloßmuseum<br />
Murnau, sondern trägt auch die Verantwortung für die umfangreiche<br />
Verwaltung, das Personal und das Budget. Die vielseitige<br />
Arbeit, die mit der Museumsarbeit einhergeht, ist kaum vermittelbar.<br />
Sandra Uhrig nennt fünf Stichpunkte: Sammeln, Bewahren,<br />
Erforschen, Ausstellen, Vermitteln. Sammlungsobjekte werden zuerst<br />
ins Depot verbracht und die Aufbewahrung allein stellt bereits<br />
eine komplexe Aufgabe dar – die Wahl von Archivschachteln, die<br />
optimale Lagerung, Feuchtigkeitskontrolle und mehr. Dann beginnt<br />
die Forschungsarbeit, die Herkunft und Besitzer der Kunstwerke ergründet.<br />
Wie werden die Werke präsentiert, in welchem Kontext<br />
und mit welchen anderen Künstlern? Schließlich krönt die Vermittlung<br />
die Arbeit, wenn Besucher durch das Museum geführt werden,<br />
begleitet von einem Cicerone und einem Kunstvermittler.<br />
Montags ist das Museum geschlossen. Wer denkt: Na endlich haben<br />
die Mitarbeiter frei – hat weit gefehlt. Dieser Tag ist der intensivste<br />
Tag erzählt Sandra Uhrig. „An diesen Tagen brauchen wir auf die Öffnungszeiten<br />
keine Rücksicht nehmen und es kommt schon mal vor, dass ein<br />
Kandinsky spazieren getragen wird.“<br />
Neukonzeption nach 30 Jahren<br />
In den letzten Jahren bestand die Hauptarbeit von Sandra Uhrig in<br />
der Neukonzeption des 1993 eröffneten Schloßmuseums. Nach und<br />
nach wurden und werden auch noch, die Abteilungen neu gestaltet.<br />
Die Gabriele Münter- und Blaue Reiter- Sammlung, welche sich zuvor<br />
auf zwei Ebenen befanden, wurden zu einer Einheit zusammengefasst.<br />
Der ehemalige Kapellenraum der Armen Schulschwestern<br />
mit seiner um 1870 angefertigten Schablonenmalerei beherbergt<br />
nun die Ausstellung von James Loeb, dem Mäzen aus Amerika, welcher<br />
in New York und eben dann auch in Murnau lebte und hier<br />
seine Spuren hinterließ. Er war u.a. Kunst- und Antikensammler.<br />
Im Museum bekommt der Besucher die Gelegenheit, seine Skulpturen<br />
und Objekte, welche u. a. 450 v. Chr. entstanden sind, zu bewundern.<br />
Ein weiteres Highlight, das seit Juni 2023 das Museum noch mehr<br />
glänzen lässt, ist die Dauerleihgabe der KK-Stiftung Murnau. Diese<br />
umfassende Kunstsammlung ist eine faszinierende Hommage an<br />
den Blauen Reiter. Die Werke, die im Kreis um Wassily Kandinsky<br />
und Gabriele Münter entstanden sind, werden nun in Murnau, der<br />
Wiege des Blauen Reiters, der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.<br />
Die Werke von Marianne von Werefkin, Alexej von Jawlensky,<br />
August Macke, Franz Marc, Robert Delaunay, Alfred Kubin sind<br />
somit nicht nur eingebettet in die Umgebung ihrer Entstehung, sondern<br />
ergänzen das Ausstellungskonzept des Schloßmuseums um<br />
einen weiteren Schatz.<br />
Dr.<br />
Sandra<br />
Uhrig<br />
Ortsgeschichte - Viel mehr steckt hinter dem Wort<br />
Am 15. Dezember 2023 eröffnet die Abteilung „Ortsgeschichte“<br />
wieder – nach langer Renovierungsarbeit. „Dies war eine sehr schöne,<br />
wenn auch nicht ganz leichte Aufgabe“, erzählt Frau Dr. Uhrig. Murnau<br />
hat so viel zu bieten! Eine reiche Geschichte und Vergangenheit. Es<br />
gibt so viele Persönlichkeiten, die Murnau prägten und hier lebten.<br />
Wo fängt man an und wo hört man auf? Wie bekommt der Besucher<br />
einen roten Faden an die Hand? Dies alles unter einen Hut oder<br />
besser – in einen Raum zu bringen, ist gar nicht so einfach. Schlagwörter<br />
wie: Römer, Mittelalter, Sommerfrische, Murnauer Moos<br />
und die vielen Charaktere, welche hier ihre Spuren hinterließen,<br />
darzustellen, war eine Herausforderung. Sandra Uhrig hat sie mit<br />
kreativen Ideen wunderbar gelöst.<br />
So viel wird schon verraten: An digitalen Recherchestationen können<br />
Besucher in den Biografien von Christoph Probst, Friedrich Wilhelm<br />
Murnau, Walter von Molo, Ödön v. Horváth etc. schmökern und sich<br />
informieren. Sogar die Gästebücher von E. v. Seidl werden digital<br />
einsehbar sein. Die Originale liegen in der Bayerischen Staatsbibliothek<br />
und sind seit Jahren aus konservatorischen Gründen nicht<br />
mehr einsehbar. Das Schloßmuseum Murnau ist ein einzigartiges<br />
Juwel, das die Kunst des Expressionismus und die reiche Geschichte<br />
von Murnau auf faszinierende Weise vereint und der Öffentlichkeit<br />
zugänglich macht.<br />
Autorin + Foto: Sandra Bangerter<br />
Schloßmuseum Murnau<br />
Schloßhof 2–5 · 82418 Murnau a. Staffelsee<br />
Telefon: +49(0)8841 476-201<br />
www.schlossmuseum-murnau.de<br />
TOURIST INFORMATION<br />
Untermarkt 13 · 82418 Murnau · Telefon: 08841.476-240<br />
www.tourismus.murnau.de<br />
Kandinsky: Kirche in Murnau, 1909<br />
20 21
KLEIDERSCHRANK<br />
& FAIRGISSMEINNICHT<br />
„Der KLEIDERSCHRANK ist unser ‚Baby‘. Was dort<br />
angeboten wird, ist unser Geschmack und gleichzeitig<br />
das, was die Leute möchten. Wir bekommen mit, was die<br />
Klientel gerne hätte, und ergänzen es mit unseren eigenen<br />
Ideen, denn alle sollen bei uns fündig werden. Inzwischen<br />
ist der KLEIDERSCHRANK eine eigene, bekannte<br />
Marke“, stimmt Alex zu, der langjährige Erfahrung<br />
als Handelsvertreter für Modemarken hat.<br />
MODE MIT LEBENSGEFÜHL<br />
Eingebettet in Murnaus malerischer Fußgängerzone liegen gleich Sportives Baby KLEIDERSCHRANK<br />
zwei besondere Modegeschäfte: der KLEIDERSCHRANK und das „Mit dem KLEIDERSCHRANK sind wir gewachsen und möchten<br />
ein einzigartiges Lebensgefühl vermitteln. Zu Beginn haben wir<br />
FAIRgissmeinnicht – liebevoll inhabergeführt von Ariane und Alex<br />
Köninger. Ihre Liebe zur Mode spiegelt sich in jedem Stück ihrer Läden uns überlegt, wo wir hinmöchten und wie wir uns abheben können.<br />
wider.<br />
Mittlerweile sind wir angekommen und bieten einen modischen Mix<br />
2011 erfüllen sich Ariane und Alex einen ihrer größten Träume: Sie aus Streetwear, Fashion und besonderen Marken. Außerdem gibt es<br />
eröffnen im Untermarkt zunächst den KLEIDERSCHRANK, 2013 folgt der bei uns sportiv angehauchte Labels, weil wir selbst gern sportlich<br />
SCHUHSCHRANK. Beide Geschäfte werden bereits damals mit großer unterwegs sind. Immer, wenn wir im Urlaub etwas entdecken, das<br />
Begeisterung angenommen. Als sich 2015 die Gelegenheit ergibt, übernehmen<br />
sie den Laden von Karin Fiedler im Obermarkt. „Als wir hörten, so, wenn wir merken, dass es an etwas mangelt.“<br />
uns gefällt, versuchen wir es in unser Sortiment aufzunehmen. Eben-<br />
dass Frau Fiedler in Rente geht, war das die perfekte Gelegenheit<br />
für uns, einen gemeinsamen Platz für unsere beiden Läden zu schaffen“,<br />
berichtet Ariane.<br />
Faire Geschäftsfamilie und Nachhaltigkeit<br />
Ariane und Alex sind Geschäftsleute mit Leidenschaft.<br />
Diese haben sie auch an ihre Tochter<br />
weitergegeben: „Allegra ist im Laden aufgewachsen.<br />
Als kleines Kind ist sie noch in einer der Schubladen<br />
gesessen, inzwischen ist sie 14 Jahre alt und hilft mit“,<br />
schwärmt Alex stolz.<br />
Das familiäre Verhältnis besteht auch zu den<br />
zehn Mitarbeiterinnen. „Wir haben ein wirklich tolles Team, für welches wir sehr dankbar<br />
sind. Unsere Kundinnen und Kunden sind hier bestens aufgehoben.“<br />
Noch bevor das Thema Nachhaltigkeit in aller Munde war, haben sich Ariane<br />
und Alex dazu entschlossen, ihm eine eigene Plattform zu geben. „Nachdem wir<br />
mit dem KLEIDERSCHRANK und dem SCHUHSCHRANK in den Obermarkt gezogen<br />
waren, war das Geschäft im Untermarkt frei.<br />
Unser Wunsch war es immer, ein eigenes Konzept für einen nachhaltigen Laden zu erschaffen.<br />
Deswegen haben wir 2015 das FAIRgissmeinnicht eröff net. Der Fokus liegt hier auf<br />
100 % Nachhaltigkeit“, erzählt Ariane. „Anfangs war es sehr schwer, modische Produkte<br />
zu fi nden, die zertifi ziert sind. Der Lauf der Zeit hat es gebracht, dass es zunehmend mehr<br />
schöne, nachhaltig produzierte Waren gibt.“<br />
Mit dem „FAIR“, wie es die beiden liebevoll nennen, hat das sympathische<br />
Paar den Puls der Zeit getroffen – weit vor dem Trend. „2017 sind wir innerhalb<br />
des Untermarktes umgezogen und können seitdem eine umfangreichere Auswahl auf größerer<br />
Fläche anbieten. Unsere Mitarbeiterinnen dort leben den Laden sowie dessen Philosophie.“<br />
Schwierige Herausforderungen<br />
Einige Außenfaktoren erschweren die tägliche Arbeit enorm. Neben dem Fachkräftemangel<br />
hat gerade die Modebranche mit den Folgen von Corona und des<br />
Ukrainekrieges stark zu kämpfen. „Es gibt einen Mangel an Rohstoff en, die Lieferwege<br />
sind länger geworden und die Preise steigen entsprechend“, sorgen sich Ariane und Alex.<br />
„Das Ladensterben weitet sich aus und die Messewelt funktioniert<br />
nicht mehr. Es ist schwer, neue Produkte zu fi nden. Wir kämpfen<br />
und hoff en, weiterhin gute Lösungen zu fi nden. Es gleicht einem<br />
Roulette: In der Textilbranche ist es unmöglich, die Verkaufspreise<br />
stark zu erhöhen, während der Einkauf immer teurer wird. Beim<br />
Einkauf selbst achten wir darauf, einen Preisaufbau anbieten zu<br />
können. Dies bedeutet, dass die Preisrange bei uns breit gefächert<br />
ist und es trotz aller Erhöhungen auch günstigere Produkte in guter<br />
Qualität gibt. Jeder soll sich Mode leisten können, das liegt<br />
uns besonders am Herzen. Für das FAIRgissmeinnicht ist es noch<br />
schwieriger, denn fair produzierte Baumwolle wächst nur in wenigen<br />
Ländern. Natürlich bemerken die Kunden die Veränderungen – wir<br />
kommunizieren sie auch klar in der Beratung und bieten günstigere<br />
Alternativen an.“<br />
Attraktiver Einkaufsort Fußgängerzone<br />
Die Kundschaft der beiden Läden setzt sich zusammen<br />
aus Einheimischen, Tagestouristen und Urlaubern. Viele<br />
Gäste nehmen extra einen weiteren Weg in Kauf und<br />
kommen, um ihren Ausfl ug in der Natur mit einem Einkauf<br />
zu kombinieren. „Außerhalb Murnaus gibt es kaum noch<br />
22 23
MODE MIT LEBENSGEFÜHL<br />
so kleine Geschäfte in dieser Art, bei uns ist das Einkaufen ein Erlebnis. Wir haben oft den<br />
Fall, dass drei Generationen gleichzeitig bei uns im Laden stehen und einkaufen: Oma,<br />
Mutter, Tochter“, freut sich Ariane. „Unser Sortiment ist breit gefächert, für alle ist etwas<br />
dabei. Selbstverständlich kommen auch die Männer bei uns nicht zu kurz.“<br />
Ariane und Alex sind dankbar für die gute Gemeinschaft in der Fußgängerzone.<br />
„Der Zusammenhalt unter den Einzelhändlern ist maßgeblich, wir respektieren und<br />
verstehen uns. Nur auf diesem Weg kann ein Ort attraktiv gehalten<br />
werden. Wir hoff en, dass es hier weiterhin schön und interessant für<br />
die Gäste bleibt.“<br />
Das Paar trägt mit besonderen Veranstaltungen speziell<br />
dazu bei. „Ein bis zwei Mal im Jahr gibt es einen KLEIDER-<br />
SCHRANK-Flohmarkt, bei welchem unsere Mitarbeiterinnen ihre<br />
Sachen mitbringen. Uns ist der Kreislauf der Kleidung wichtig, es soll nichts<br />
weggeworfen werden. Der Flohmarkt hat mittlerweile seine eigene Fangemeinde.<br />
Außerdem bieten wir nach Ladenschluss ab fünf Personen die Möglichkeit, exklusiv<br />
bei uns zu shoppen. Mädels nutzen das gerne als Geburtstagsgeschenk.“<br />
BESONDERS STOLZ SIND DIE BEIDEN AUF IHRE ARBEIT IM<br />
LAUFE DER JAHRE UND FREUEN SICH AUF EINE SPANNEN-<br />
DE ZUKUNFT.<br />
Obermarkt 22<br />
82418 Murnau<br />
Tel. +49 (0)8841 6285317<br />
E-Mail: info@kleiderschrank-murnau.de<br />
www.kleiderschrank-murnau.de<br />
Untermarkt 24<br />
82418 Murnau<br />
Tel: +49 (0)8841 4877779<br />
E-Mail: info@fairgissmeinnicht.com<br />
www.kleiderschrank-murnau.de/de/home-fairgissmeinnicht.html<br />
Autorin : Alexandra Sichart<br />
Fotos: Bela Raba<br />
24 25
BACKSTAGE<br />
MIT UNS BEKOMMEN SIE WIEDER RICHTIG BISS!<br />
Der Tod von Robert Johnson war 1938 zuerst wenig mehr als ein<br />
Gerücht unter den schwarzen Musikern und Plantagenarbeitern im<br />
Mississippi-Delta. Blues diente ja nur zur Erholung von den Strapazen<br />
auf den Baumwollfeldern, aber in einer der Bars, wo er oft<br />
gespielt hatte, soll er erschlagen worden sein. Andere meinen, er sei,<br />
wie in seinem Hit Terraplane Blues, in einem offenen Eisenbahnwagon<br />
von Hobos erstochen worden. Am hartnäckigsten hält sich<br />
aber das Gerücht, es seien dunkle Mächte im Spiel gewesen. Von<br />
Höllenhunden ist die Rede, wie in Hellhound On My Trail, die ihn<br />
in Greenwood, Mississippi, endlich gestellt hätten. Ein Augenzeuge<br />
berichtet, er habe sich im Todeskampf selbst in einen Höllenhund<br />
verwandelt und wäre bellend auf allen vieren verreckt. Eine gerechte<br />
Strafe für den, der mit dem Teufel im Bunde steht.<br />
Johnson wurde 1911 geboren und spielte als<br />
Kind Mundharmonika, bevor er anfing, zur<br />
Gitarre zu wechseln. Vorerst konnte er damit<br />
aber nur Menschen in den Wahnsinn treiben.<br />
Auf seiner Wanderschaft durch das Delta lernte<br />
er jedoch schnell dazu. Freunde von früher<br />
konnten diese musikalische Genialität nur damit<br />
erklären, dass er einen Deal mit dem Teufel<br />
geschlossen hatte, der ihm für den Verkauf<br />
seiner Seele das Gitarrenspiel gab.<br />
Nur 29 Songs schrieb Robert Johnson, die durch ihre emotionale<br />
Tiefe, Eleganz und Virtuosität geprägt sind. Unter den besten 100<br />
Gitarristen weltweit rangiert er auf Platz 5, hinter Jimi Hendrix, und<br />
eine Briefmarke trägt sein Konterfei. Dieses bestechende Bottleneckspiel<br />
verzauberte alle, und sein gutes Aussehen machte die Frauen<br />
verrückt. Er schuf durch seine Texte über Verlust, Einsamkeit und<br />
Verzweiflung, zusammen mit seiner Gitarrenkunst, eine damals total<br />
eigenständige Musik. Von extremer Durchschlagskraft waren aber<br />
1936 in San Antonio seine zwei Recording-Sessions, wo unvergleichbare<br />
Bluestracks aufgenommen wurden. Crossroads, Love Is Vain,<br />
Rambling On My Mind, Sweet Home Chicago u.a. gelten mit mehr<br />
als zwei Millionen Platten als meistverkauft im Blues Genre.<br />
Am 16.August wurde Robert Johnson im „Three Folks Store“ in<br />
Quinto von einem eifersüchtigen Ehemann mit einem vergifteten<br />
Whisky umgebracht. Sein Todeskampf dauerte sieben Tage. Bis heute<br />
gilt er mit seinem Repertoire als wahrer Integrator der Rassen und<br />
als immerwährendes Phänomen. Werden seine Songs doch hauptsächlich<br />
von weißen Rockgruppen stetig neu interpretiert. Und wer<br />
wissen will, wo die so genannten Gitarrengötter ihre Riffs geklaut<br />
haben, konsumiert die CD King Of The Delta Blues oder den Kinofilm<br />
Crossroads, der sein Leben verarbeitet hat.<br />
Autor: Frank Pietrusiak<br />
DENTALSTUDIO FRANK PIETRUSIAK<br />
Auwiese 22, 82386 Huglfing<br />
08802-9138566<br />
DENTALSTUDIO-PIETRUSIAK.DE<br />
26 27
GOES<br />
OBERAMMERGAU<br />
Wolfgang Robl ist der Chef der Jagdbar. Er bestand 2012 mit<br />
Bravour die Jägerprüfung, darauf folgte der Fallenschein und der<br />
Angelschein. Zu Wolfi gehören drei Jagdhunde: Deutsch Langhaar-Rüde<br />
Fred, Deutsch Langhaar-Rüde Ares und die Deutsche<br />
Jagdterrier-Hündin Emma.<br />
Sein lang ersehnter Traum war es, in die Jagdbranche einzusteigen.<br />
2015 eröffnete er daraufhin die Jagdbar. Erst als kleines Unternehmen<br />
– als Nebengewerbe, mit Wärmebildkameravorstellungen<br />
und einem kleinen Onlineshop. 2019 war es dann so weit, das<br />
erste Ladengeschäft sollte eröffnet werden. Viel Arbeit, Schweiß<br />
und auch Sorgen später eröffnet Wolfgang die Jagdbar in Hof.<br />
Der Laden inmitten der Altstadt ist ein wahrer Schatz: Altbau,<br />
gewölbeartige Decken und schöne alte Fliesen, das ist die Seele<br />
dieses Ladens.<br />
OBERAMMERGAU WIR KOMMEN<br />
Der Traum, Jagdbar weiterhin zu vergrößern, stand im Raum. Wo?<br />
Wie? Was? – Das waren die Fragen. Durch die Liebe zu den Bergen<br />
und die Mentalität der Menschen war klar, Oberammergau sollte es<br />
werden.<br />
So ging es in die Planung, ein geeigneter Standort musste gefunden<br />
werden. Nebenbei waren wir vom Norden Deutschlands bis Österreich<br />
auf jeder Jagdmesse vertreten. Der Laden in Hof lief dank unserer<br />
Mitarbeiterin Susanne derweil wie gewohnt weiter.<br />
Konstantin Haag, der Mitarbeiter für Oberammergau, legte sich<br />
ebenfalls ordentlich ins Zeug. Schon bald war die perfekte Location<br />
WER WIR SIND<br />
ist ein Unternehmen, das sich<br />
rund um die Jagd dreht. Wir machen das Wild<br />
„jagdbar“. Außerdem stehen wir für Geselligkeit,<br />
Kundennähe und respektvollen Umgang mit<br />
Mensch und Tier.<br />
gefunden. Ein süßer kleiner Laden im Herzen Oberammergaus sollte<br />
es werden. Direkt am Dorfplatz, wo sich das Leben abspielt. Von<br />
da an folgte eine stressige und aufregende Zeit, eine Zeit, die uns als<br />
Team zusammengeschweißt hat. Wir alle fieberten der Eröffnung<br />
Anfang August entgegen. Renovierungen von Boden, Wänden und<br />
Elektronik standen an. Wir als Team haben alles dafür gegeben, unseren<br />
Laden fertig zu bekommen. So wie er jetzt ist. Holz, Stein und<br />
Erdfarben zieren nun unsere Wände und Böden. So wie es sich gehört<br />
für ein Jagdgeschäft in Oberammergau.<br />
Auch hier nochmal ein herzliches Dankeschön an mein Team – ohne euch wäre<br />
das nicht machbar gewesen!<br />
INTERVIEW WOLFGANG ROBL:<br />
Lieber Wolfgang, wie bist du zur Jagd gekommen? Die Jagd war durch<br />
meine Familie schon immer ein wichtiger Teil in meinem Leben, schon in jungen<br />
Jahren war es mein Wunsch, selbst die Jägerprüfung abzulegen. Außerdem wollte<br />
ich schon seit meiner Jugend einen eigenen Jagdladen führen. Diesen Traum habe<br />
ich mir mit Jagdbar verwirklicht.<br />
Was war dir besonders wichtig für dein Geschäft? Die Nähe zum<br />
Kunden, es geht um so viel mehr als den Verdienst. Glückliche und zufriedene<br />
Kunden sind das schönste Geschenk.<br />
Was ist dein Leitspruch? Jeder Tag steckt voller Überraschungen, genieß es!<br />
INTERVIEW KONSTANTIN HAAG:<br />
Lieber Konstantin, wie bist du zur Jagd gekommen? In meiner Familie<br />
jagt niemand. Doch schon im Kindergarten schaute ich mir alles, was die Natur<br />
und Tierwelt betraf, ganz genau an. 2009 erfüllte ich mir den Traum vom<br />
Jagdschein. Ab da war die Jagd für mich nicht mehr wegzudenken. Es erfüllt<br />
mich jeden Tag.<br />
Was ist dir besonders wichtig im Bezug auf Jagdbar? Der Service<br />
am Kunden ist mir besonders wichtig. Gespräche, um den Kunden besser<br />
kennenzulernen und ihm dann das perfekte Produkt für ihn und sein Einsatzgebiet<br />
nahezubringen.<br />
Wie kam es dazu, dass du nun bei Jagdbar arbeitest? Ich arbeitete zuvor<br />
bei einem renommierten Waff enhersteller aus Deutschland im Außendienst.<br />
Dadurch lernte ich Wolfgang kennen. Von Anfang an haben wir uns gut verstanden,<br />
und ich fand seine Philosophie bezüglich Jagd und Verkauf von Jagdausrüstung<br />
sehr gut. Nach mehreren Gesprächen kamen wir auf die Idee, in Oberammergau<br />
einen Laden zu eröff nen. Wir beide waren sofort Feuer und Flamme dafür. Nun<br />
bin ich hier, vor Ort in Oberammergau, für unsere Kunden da.<br />
ALPENFREUDEN IN OBERAMMERGAU<br />
In Oberammergau möchten wir nicht nur Jäger glücklich machen,<br />
denn die Bayerischen Alpen bieten auch Naturbegeisterten eine<br />
traumhafte Kulisse.<br />
Vom Murmel bis hin zum Gams ist alles dabei. Das menschliche Auge<br />
kommt hier aber schon bald an seine Grenzen. Darum führen wir ein<br />
breites Spektrum an Ferngläsern und Spektiven. Wir haben für jeden<br />
Geschmack und jedes Budget etwas zu bieten. Die atemberaubende<br />
Umgebung und Tierwelt zu beobachten ist Balsam für die Seele. Die<br />
Beratung und ein gutes Gespräch gehört selbstverständlich mit dazu.<br />
Immer wieder erfreuen wir uns an Kunden, die uns nach ihrer Bergtour<br />
vom Erlebten erzählen, das Leuchten in den Augen von Groß<br />
und Klein zaubert auch uns immer wieder ein Lächeln ins Gesicht.<br />
DAS WESEN DER JAGD<br />
Warum eigentlich Jagd? Diese Frage stellen sich vermutlich einige von<br />
euch. Darauf möchten wir hier gerne eingehen, denn die Aufklärung<br />
der Gesellschaft liegt uns von Jagdbar sehr am Herzen.<br />
Seit Beginn der Menschheit gehört die Jagd dazu. Denn die Jagd war<br />
lebensnotwendig. Sie bot Sicherheit und lieferte Nahrung, Werkzeug<br />
als auch Kleidung. Heutzutage ist die Jagd eine nachhaltige Nutzung<br />
natürlicher Reserven. Durch die Hege und Pflege sichert die Jagd die<br />
Lebensgrundlage nicht nur des bejagten Wildes, sondern aller Wildtiere.<br />
Jagd bedeutet das Entnehmen von zu vielen oder alten und kranken<br />
Tieren. Das Gleichgewicht der Natur ist ohne die Jagd nicht zu erhalten.<br />
Die Natur besteht nicht nur aus Wildtieren, sondern auch aus Bäumen,<br />
Gräsern und anderen Pfl anzen, die wichtig für das Überleben auf<br />
unserer Erde sind. Der Verbiss von jungen Bäumen ist immer wieder<br />
ein Thema. Das wichtige Produkt „Holz“ muss daher ebenso geschützt<br />
werden. Das Erlegen von Wild bedeutet nicht die Lust am<br />
Morden, wie es viele Nichtwissende betiteln würden. Nein, das Erlegen<br />
von Wild ist immer eine Ehre, dem Wild wird mit dem letzten Bissen<br />
die letzte Ehre erwiesen. Die Jagd ist aber so viel mehr als das Erlegen.<br />
HEGE UND PFLEGE<br />
Ein Jäger ist für das Wild da. Vor der Wiesen Mahd laufen wir Jäger<br />
beispielsweise die Wiesen ab, um Rehkitze, Junghasen, Fasangelege<br />
usw. vor dem Mähtod zu retten. Hierfür wird mittlerweile auch viel<br />
mit Wärmebilddrohnen gearbeitet.<br />
Außerdem sind wir Jäger für verwaiste oder kranke Jungtiere da.<br />
Wer sie nicht selbst großziehen kann, hat immer die Möglichkeit, so<br />
genannte Wildtierhilfen zu kontaktieren. Dort gibt es ausgebildetes<br />
Personal, welches sich um die Tiere kümmert.<br />
In Notzeiten sind wir Jäger für die Fütterung des Wildes zuständig.<br />
Bei geschlossener Schneedecke auch in schlecht zugänglichen<br />
Revierteilen oder oben auf dem Berg, an Stellen, an denen man mit<br />
Fahrzeugen keine Chance hat.<br />
Die Jagd ist eine gesetzliche Aufgabe. In den Gesetzen der Länder<br />
wird festgelegt, welchem Zweck die Jagd dienen soll.<br />
Ob es das Schwarzwild und der Mais oder das Wild und der Wald<br />
ist, die Hege mit der Büchse ist wichtig für uns alle. Der Landwirt<br />
braucht seinen Mais, um seine Tiere zu füttern, der Wald ist eine<br />
wichtige Ressource für Sauerstoff, Baumaterial und ein nicht wegzudenkender<br />
Lebensraum für unsere Wildtiere.<br />
Alles in allem wünschen wir uns alle ein Miteinander und kein<br />
Gegeneinander, dafür ist die Aufklärung wichtig. Auch zukünftig<br />
möchten wir in unseren Artikeln darauf eingehen.<br />
Wir freuen uns auf euren Besuch in der Jagdbar in Oberammergau.<br />
DORFSTRASSE 17A<br />
82487 OBERAMMERGAU<br />
TEL.: 08822 9226471<br />
WWW.JAGDBAR.DE<br />
INFO@JAGDBAR.DE<br />
ÖFFNUNGSZEITEN:<br />
DI 12.00 – 18.00 UHR<br />
MI – FR 10.00 – 18.00 UHR<br />
SA 10.00 – 14.00 UHR<br />
28 29
GMBH – KOMPETENZ IN GRAPHIT<br />
DAS UNTERNEHMEN<br />
– Innovation vom Fuße der<br />
Zugspitze nach ganz Europa<br />
Die TVB GmbH aus Murnau verkörpert eine beeindruckende Erfolgsgeschichte<br />
im Bereich der technologischen Innovation und Beratung. Ihr Name,<br />
der für Technologie im Haus, Vertrieb und Beratung steht, spiegelt perfekt<br />
ihre Grundidee und Firmenphilosophie wider.<br />
In den letzten drei Jahrzehnten hat sich TVB zu einem weltweit<br />
führenden Anbieter von Graphit-Rohlingen, -Halbzeugen, -Elektroden<br />
und passenden Spannsystemen entwickelt. Das Herzstück<br />
ihrer Expertise liegt in der Verarbeitung von Graphitmaterialien.<br />
Mit einer beeindruckenden Just-In-Time-Fertigung innerhalb von<br />
nur 48 Stunden und einer durchschnittlichen Bearbeitungszeit von<br />
sieben Tagen für Elektrodenprojekte ist TVB der ideale Partner<br />
für kundenspezifische Anforderungen auf höchstem technischem<br />
Niveau. Ihr Einfluss erstreckt sich über verschiedene Branchen, von<br />
der Verpackungs- und Verbrauchsgüterindustrie bis hin zur Luftund<br />
Raumfahrt. TVB ist zweifellos in einer eigenen Nische tätig<br />
und kann stolz auf einen hochmodernen Maschinenpark und einen<br />
echten Technologievorsprung verweisen.<br />
30 31
DER MENSCH STEHT IM MITTELPUNKT<br />
NACHFOLGEREGELUNG UND GENERATIONENWECHSEL<br />
Bereits in zweiter Generation wird das Familienunternehmen nun<br />
von Andreas Rauchenberger weitergeführt. Die Frage der Nachfolgeregelung<br />
und des Generationenwechsels in Privatunternehmen steht<br />
derzeit im Mittelpunkt vieler Diskussionen. Ein bemerkenswerter<br />
Trend zeigt sich darin, dass jüngere potenzielle Nachfolger aufgrund<br />
der aktuellen wirtschaftlichen Unsicherheiten eher dazu neigen, das<br />
Unternehmen zu verkaufen, anstatt es fortzuführen.<br />
ben im Bereich der Lohnarbeiten hat dazu geführt, dass wir unser<br />
Wissen und unsere Erfahrung erheblich erweitert haben. Dies wiederum<br />
hat dazu geführt, dass viele unserer Kunden Schulungen und<br />
Beratungsverträge bei uns erworben haben. Unsere Spezialisierung<br />
in der Verarbeitung von Graphit hat zu einer einzigartigen Positionierung<br />
in unserer Branche geführt. Um den Vorsprung, den TVB<br />
in diesem Bereich genießt, zu halten und auszubauen, sind Investitionen<br />
in den modernsten Maschinenpark unerlässlich geworden. Es<br />
erfüllt mich mit Stolz zu sehen, dass Andreas das<br />
Unternehmen erfolgreich weiterführt und inzwischen<br />
einen hervorragenden Ruf in der Branche genießt,<br />
der Aufmerksamkeit erregt.“<br />
Diese Worte zeugen von einem gelungenen Generationenwechsel<br />
und einer erfolgreichen Nachfolgeregelung<br />
im Privatunternehmen, bei der die<br />
Werte und Visionen des Gründers weiterhin im<br />
Mittelpunkt stehen und gleichzeitig Innovation und<br />
Wachstum gefördert werden.<br />
Andreas Rauchenberger hebt hervor, dass er nach wie vor von der<br />
wertvollen Unterstützung seines Vaters profitiert, obwohl er seinen<br />
eigenen unternehmerischen Kurs verfolgt. Er betont, dass die Grundidee<br />
und die ursprüngliche Firmenphilosophie, die sein Vater bei der<br />
Gründung des Unternehmens verfolgte, im Wesentlichen unverändert<br />
geblieben sind.<br />
Senior Helmut Rauchenberger selbst drückt seine Begeisterung aus<br />
und erklärt: „Die Fähigkeit zur Lösung von anspruchsvollen Aufga-<br />
EIN FAMILIENUNTERNEHMEN MIT HERZ UND<br />
ENGAGEMENT<br />
„Als Familienunternehmen sind wir stolz darauf,<br />
unsere Wurzeln fest in der Region zu haben“, betont<br />
Andreas Rauchenberger, „unsere Mitarbeiter<br />
kommen ausschließlich aus der Region, und<br />
wir schätzen die Flexibilität im Arbeitsablauf. Bei<br />
uns herrscht eine Vertrauensbasis, die es jedem ermöglicht,<br />
eigenständige Entscheidungen zu treffen und eine gesunde<br />
Work-Life-Balance zu wahren. Wir verstehen, dass persönliche<br />
Bedürfnisse wie Arztbesuche, die Betreuung kranker Kinder oder<br />
schulische Probleme Priorität haben. Dabei bieten wir unseren Mitarbeitern<br />
einen gewissen Gestaltungsspielraum, solange das Ergebnis<br />
in den Projekten unseren Anforderungen gerecht wird. Für uns<br />
bedeutet Familienunternehmen, auch Unternehmer für Familien zu<br />
sein. Wir sind stets darauf bedacht, Lösungen zu finden, wenn es<br />
Medizinservice für:<br />
Arztpraxen, Kliniken und Krankenhäuser, die Pflege,<br />
Unternehmen und Institutionen, Privatkunden.<br />
Mit<br />
Praxis- und Sprechstundenbedarf, medizinischen Verbrauchsartikeln,<br />
Verbandstoffen, Inkontinenzartikeln, Pflegebedarf und Pflegehilfsmittel.<br />
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32<br />
33
GMBH<br />
um familiäre Anliegen geht, denn wir glauben, dass Wertschätzung<br />
und Unterstützung die Motivation stärken und ein starkes Wir-Gefühl<br />
schaffen. Bei uns kann man darauf vertrauen, dass Vertrauen<br />
erwidert wird.“ Eine wirklich starke Aussage und eine erfolgversprechende<br />
Einstellung.<br />
Das Unternehmen legt großen Wert darauf, dass sich die Mitarbeiter<br />
im Arbeitsumfeld wohlfühlen und sich mit der Unternehmensmission<br />
identifi zieren. In diesem Unternehmen wird eine positive und konstruktive<br />
Arbeitsatmosphäre angestrebt, in der der Glaube an die Kraft<br />
des optimistischen Denkens besteht. Anstatt sich über wirtschaftliche<br />
Unsicherheiten zu beklagen, wird hier der Fokus darauf gelegt, motiviert<br />
und entschlossen an Aufgaben heranzugehen und sie zu bewältigen.<br />
TEAMARBEIT<br />
TVB glaubt fest an die Stärken und das Potenzial der Gemeinschaft<br />
und ist von der Überzeugung geleitet, dass wahre Teamarbeit der<br />
Schlüssel zum Erfolg ist. Das Kanban-System wird genutzt, um Aufgaben<br />
effektiv zu verwalten und zu steuern. Dabei ermöglicht es allen<br />
Mitarbeitern einen klaren Überblick über ihre jeweiligen Aufgaben.<br />
Diese Aufgaben sind visuell auf einem Kanban-Board dargestellt,<br />
was es jedem im Team erleichtert zu erkennen, wer für welche Aufgaben<br />
verantwortlich ist und wie der Fortschritt aussieht. Diese Vorgehensweise<br />
trägt dazu bei, Doppelarbeit zu verhindern und die Effi -<br />
zienz zu steigern. Die Mitarbeiter zeigen eine starke Kommunikation<br />
untereinander, da sie ein Verständnis dafür haben, wie ihre Kollegen<br />
im Projekt arbeiten. Dies fördert die Transparenz und den Informationsaustausch<br />
im Team, was wiederum zu einer verbesserten Zusammenarbeit<br />
führt. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Unternehmen<br />
einen klaren Fokus auf Teamarbeit und Prozessoptimierung<br />
legt, um effi zientere Arbeitsabläufe und eine bessere Koordination<br />
im Team zu erreichen. Diese Herangehensweise trägt dazu bei, die<br />
Produktivität zu steigern und die Qualität der Arbeit zu verbessern.<br />
NACHHALTIGKEIT<br />
Der technische Vorsprung ist entscheidend. Ebenso der Vorsprung in<br />
der Nachhaltigkeit.<br />
Für den Geschäftsführer der TVB GmbH, Andreas Rauchenberger,<br />
ist die Verringerung von Umweltbelastungen, ein aktiver Klimaschutz,<br />
die Schonung von Ressourcen sowie Vermeidung von Abfall<br />
und Abwasser persönlich sehr wichtig. Auch seinen Kunden ist dies<br />
ein wichtiges Anliegen und ein gewichtiger Mehrwert in der Zusammenarbeit.<br />
Seit 2022 ist die TVB GmbH aufgrund vielfältiger Maßnahmen<br />
ein nachhaltiges Unternehmen.<br />
HERAUSFORDERUNGEN UND<br />
PERSÖNLICHE VERANTWORTUNG<br />
Insgesamt stehen die Herausforderungen der Firma im Kontext von<br />
Wirtschaft, Umwelt, Ethik und Verantwortung gegenüber Mitarbeitern.<br />
Die Balance zwischen diesen Faktoren zu fi nden, ist prinzipiell<br />
für viele Unternehmen eine komplexe Aufgabe.<br />
HERAUSFORDERUNGEN SIND:<br />
ENERGIEKOSTEN<br />
WIRTSCHAFTSSTANDORT DEUTSCHLAND<br />
REGIONALE VERANTWORTUNG<br />
INVESTITIONEN IN MASCHINEN UND TECHNOLOGIEN<br />
VERANTWORTUNG FÜR MITARBEITER<br />
INTERESSE AN EINEM REGIONALEN, BODENSTÄNDIGEN<br />
UND INNOVATIVEN UNTERNEHMEN MIT MODERNEN UND<br />
FAMILIENGERECHTEN ARBEITSBEDINGUNGEN?<br />
Autor: Andreas Sauer<br />
Fotos: TVB GmbH/Andreas Sauer<br />
Der nächste Vortrag von<br />
Carola Lage-Roy und Ravi Roy<br />
am 12.12.2023:<br />
„Einführung in die Welt der CBE und die<br />
wichtigsten Essenzen für diese Zeit“<br />
Beginn 19 Uhr<br />
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Mo - Sa 9:00 -18:30<br />
So u. Feiertags 10:00 -18:30<br />
MURNAU: Schokoladenmanufaktur<br />
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Di-Sa 9:00 -18:00<br />
So/Mo/Feiertags geschlossen<br />
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Dorfstraße 17a<br />
Tel. 08822.9493653<br />
Di -Sa 10:00-18:00<br />
So/Mo/Feiertags geschlossen<br />
WEILHEIM: Kaffeehaus<br />
Marienplatz 23<br />
Tel. 0881.927792-99<br />
Di-Sa 9:00 -18:00<br />
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34
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02.12.2023 bis 07.01.2024<br />
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FLORIAN WARNECKE<br />
IN DEN BERGEN NORWEGENS<br />
WINTERCAMPING<br />
BEI DEN OCHSEN,<br />
DIE KEINE RINDER SIND …<br />
In den Bergen Norwegens herrscht tiefster Winter. Der Schnee bedeckt<br />
meterdick die Landschaft. Die Zeit steht still und auf den ersten Blick regt<br />
sich hier kein Leben. Dennoch schaffen es Pflanzen und Tiere zu überleben<br />
und diesen lebensfeindlichen Bedingungen die Stirn zu bieten. Im Januar<br />
2023 mache ich mich auf die Spur eines dieser besagten Tiere, und dabei<br />
muss ich mich für wenige Tage denselben Herausforderungen stellen, die<br />
diese robusten Lebewesen den ganzen Winter, Jahr für Jahr, aushalten.<br />
Schlittenfahrt: Herausforderung für<br />
Mensch und Hund<br />
Um unser Abenteuer in den tief verschneiten Bergen des Dovre-<br />
fjells, auf der Suche nach den Moschusochsen, antreten zu können,<br />
brauchen meine Kollegen und ich Unterstützung von anderen<br />
Vierbeinern. Eine laut bellende Meute Schlittenhunde kann es<br />
kaum erwarten loszurennen. Nach ein paar kurzen Einweisungen<br />
des Mushers führe ich einen vollbepackten Schlitten mit vier<br />
Hunden in eigener Verantwortung, ohne jemals einen Hunde-<br />
schlitten gelenkt zu haben. Aufgrund der enormen Schneeverhältnisse<br />
muss ein Musher auf Skiern vor uns spuren um einen sicheren<br />
Weg über diverse, unter dem Schnee versteckte Bachläufe zu finden.<br />
Die eigentlich zweistündige Tour entpuppt sich zu einem fünfeinhalbstündigen<br />
Marathon. Menschen und Tiere gehen dabei bis an<br />
ihre Grenzen, okay wohl eher wir Menschen, die Hunde haben<br />
ihren Spaß.<br />
Hundeschlittenfahren heißt nicht, dass man nichts tun muss und<br />
nur gezogen wird. An die Grenzen gehen ist wörtlich gemeint.<br />
Im tiefen Schnee muss man die Tiere bergauf mit dem schweren<br />
Schlitten unterstützen. Manchmal sinke ich bis zur Hüfte in<br />
den Schnee und berühre mit den Füßen nicht mal den Boden.<br />
Ein Anschieben ist dadurch nicht möglich. Dank der schneeschuhartigen<br />
Pfoten meiner pelzigen Gefährten schaffen wir<br />
es schlussendlich bei Anbruch der Dunkelheit zu unserem Zeltplatz.<br />
Völlig erschöpft müssen wir jetzt noch drei Stellen platt<br />
treten und unsere Zelte für die nächsten drei Nächte aufstellen.<br />
Die Nacht ist kurz, denn es geht vor Sonnenaufgang<br />
schon wieder weiter. Eineinhalb Stunden wandern wir<br />
mit Schneeschuhen den Berg hinauf, dabei ziehen wir<br />
unsere Ausrüstung in Schlittenwannen hinter uns her,<br />
um nicht unnötig tief einzusinken.<br />
Vom Wind verweht<br />
Im Winter ziehen die Moschusochsen auf die Bergkuppen,<br />
da dort der starke Wind den Schnee verweht und sie<br />
somit leichter an das spärliche Futter kommen, ohne<br />
unnötige Energie zu verschwenden. Dieser Wind ist für<br />
den/die Fotografen/in nicht unbedingt von Vorteil.<br />
Teilweise bläst der Wind so stark, dass man kaum stehen kann,<br />
und kein Ausrüstungsgegenstand darf achtlos aus der Hand gelegt<br />
werden, ohne weggeweht zu werden.<br />
Die harschen Bedingungen scheinen den Ochsen jedoch nicht das<br />
Geringste auszumachen. Stoisch halten sie jeder Witterung stand.<br />
Wir erreichen die Ochsen noch schlafend im ersten Morgenlicht.<br />
Wie eingeschneite Felsen liegen sie da, kaum als Tiere zu<br />
erkennen. Sie verschmelzen mit ihrer Umgebung. Nach einer kurzen<br />
Wartezeit erheben sich die ersten Tiere und schütteln sich den<br />
Schnee aus dem Fell. Auf diesen Moment haben wir gewartet. Das<br />
Morgenlicht erleuchtet die Schneewolken um die Tiere und erzeugt<br />
damit buchstäblich eine magische Aura.<br />
Rind, Ochse oder Ziege?<br />
Der Name Moschusochse führt fälschlicherweise zur Annahme,<br />
dass es sich bei diesen Tieren um Rinder handelt. Dem ist aber<br />
nicht so, Moschusochsen sind Paarhufer und gehören der Gruppe<br />
der Ziegenartigen an. Mit einer Schulterhöhe von bis zu 1,50<br />
Metern können die Tiere bis zu 400 kg auf die Waage bringen.<br />
Sie bewohnen die arktischen Tundren, ursprünglich in Grönland,<br />
Kanada und Alaska. In Sibirien und Norwegen wurden nach dem<br />
zweiten Weltkrieg wieder einige Tiere erfolgreich angesiedelt. In<br />
Norwegen ist dies schon der zweite Wiederansiedlungsversuch.<br />
Leider wurden die Tiere beim ersten Wiederansiedlungsversuch,<br />
durch die Jagd während des zweiten Weltkriegs, zur Gänze ausgerottet.<br />
Heute leben weltweit ca. 145.000 Individuen.<br />
38<br />
39
MÄCHTIG, KRAFTVOLL,<br />
SCHNELL<br />
Mächtig, kraftvoll, schnell<br />
Moschusochsen wirken eher gemächlich und unbeweglich. Kommt<br />
es aber darauf an, können sie in kürzester Zeit auf beachtliche 60<br />
km/h beschleunigen. Zudem tragen beide Geschlechter ernstzunehmende<br />
Waffen auf dem Kopf. Die bullige Statur und die spitzen,<br />
geschwungenen Hörner fordern einem den nötigen Respekt<br />
zweifellos ab. Bei den weiblichen Tieren sind die Hornplatten nicht<br />
so stark ausgeprägt wie bei den männlichen Tieren. Die Hornplatten<br />
der Männchen wachsen über die Jahre an der Stirn zusammen<br />
und bilden einen dicken Wulst, welcher im Kampf als Ramm-<br />
bzw. Prellbock dient. Prallen die Bullen in vollem Lauf mit ihren<br />
400 Kilo aufeinander, muss man kein Wissenschaftler sein, um<br />
sich vorzustellen, welche enormen Kräfte dabei freigesetzt werden.<br />
Ein weiteres Merkmal der Moschusochsen ist das lange Fell. Bestehend<br />
aus mehreren Schichten, ist es eines der dichtesten im<br />
Tierreich. Unter den bis zu 62 cm langen Grannenhaaren tragen<br />
die Ochsen ein fünf Zentimeter langes Unterfell. Da Moschusochsen<br />
eher an sehr kalte, aber trockene Lebensräume angepasst<br />
sind, besitzt ihre Haut keine Talgdrüsen, was wiederum zur Folge<br />
hat, dass ihr Fell Wasser und Regen nicht abweisen kann. Nasses<br />
Fell kann unter Umständen ebenso tödliche Erkältungen mit sich<br />
bringen, wie die Tatsache, dass die Tiere nicht richtig in der Lage<br />
sind zu schwitzen, d.h. sie müssen ihre Körpertemperatur über die<br />
Atmung regulieren. Zu schnelles Einatmen von kalter Luft kann<br />
Nimmt man sich aus diesem Wahnsinn mal heraus, wenn auch<br />
nur für kurze Zeit, wird einem wieder richtig bewusst, was wirklich<br />
wichtig ist und wie wenig man eigentlich braucht, um Freude<br />
zu empfinden. Ein heißer Becher Tee, eine warme Mahlzeit aus<br />
einer Tüte, eine Zeltplane, die vor einem Schneesturm schützt und<br />
welches jedes Wochenende parat stehen muss.<br />
für die Ochsen ebenfalls gefährlich werden.<br />
Grenzerfahrung, Besinnung<br />
und Dankbarkeit<br />
Immer wieder verliere ich mich in dem Gedanken, wie widerstandsfähig<br />
diese Tiere sind, welche Strapazen sie bewältigen<br />
müssen, um zu überleben. Wir verbringen hier draußen nur vier<br />
Tage, aber sie sind immer hier. Die Tiere sind für mich echte Vorbilder,<br />
sie zeigen mir, dass man alles überwinden kann. Nach<br />
einer schwierigen privaten Zeit will ich mich absichtlich an bzw.<br />
über meine Grenzen bringen, und die Ochsen zeigen mir in diesen<br />
Tagen wie es geht. Es gibt keinen besseren Therapeuten als<br />
Mutter Natur. Wir können so viel von ihr lernen, wenn wir genau<br />
hinsehen. In der modernen Welt ist diese Fähigkeit leider vielen<br />
verlorengegangen, und die Natur verkommt zum Freizeitobjekt,<br />
welches jedes Wochenende parat stehen muss.<br />
Nimmt man sich aus diesem Wahnsinn mal heraus, wenn auch<br />
nur für kurze Zeit, wird einem wieder richtig bewusst, was wirklich<br />
wichtig ist und wie wenig man eigentlich braucht, um Freude<br />
zu empfinden. Ein heißer Becher Tee, eine warme Mahlzeit aus<br />
einer Tüte, eine Zeltplane, die vor einem Schneesturm schützt und<br />
gute Gesellschaft und Zusammenhalt. Der ein oder andere mag<br />
jetzt schmunzeln, aber in seinem Schlafzimmer aufrecht stehen<br />
und einfach auf die Toilette gehen zu können ist etwas Besonderes.<br />
Ich muss mich nicht erst dick anziehen, dabei die nasse kalte Zeltplane<br />
mit der Haut berühren und dann nach draußen gehen, um<br />
in ein Loch im Schnee zu machen, mich dann wieder ausziehen<br />
und mühsam in einen Schlafsack kriechen, in dem die klamme<br />
Kleidung liegt, um sie mit meiner Körperwärme zu trocknen.<br />
Durch diesen Trip wurde mir wirklich bewusst, dass nichts selbstverständlich<br />
ist. Und dafür bin ich sehr dankbar.<br />
Mutter Natur scheint unsere Demut und Dankbarkeit zu spüren,<br />
denn sie belohnt uns mit tollen Momenten bei den Moschusochsen<br />
und lässt uns am vierten Tag mit den Hundeschlitten in den Sonnenuntergang<br />
fahren. Dieses Mal ist es wirklich eine Fahrt, die<br />
Spur ist vorhanden und so können wir die Hunde richtig laufen<br />
lassen. Das Gefühl mit diesen außergewöhnlichen Hunden zusammenzuarbeiten<br />
werde ich mein Leben lang nicht vergessen. Jetzt<br />
wartet nur noch eine heiße Dusche und ein vorzügliches Abendessen<br />
auf dem Campingplatz. Wie gut das tut muss ich jetzt wohl<br />
niemandem erklären …<br />
Autor & Fotos: Florian Warnecke<br />
www.part-of-natur.com<br />
41
ELENA GAULHOFER<br />
Früher war alles besser<br />
(oder doch nicht?)<br />
„Ist es denn jetzt wirklich so, dass ihr jungen Leut` nur noch Interesse am Internet habt?“, fragt mich Franz, der Chef<br />
der <strong>Melange</strong> an meinem ersten Praktikumstag beim Magazin. Da muss ich den lieben Franz erstmal<br />
aufklären, denke ich und fange an zu berichten.<br />
Natürlich nutzen wir das Internet häufi g – ob für Shopping-Informationsbeschaffung oder als eine<br />
schöne Ablenkung zur Außenwelt. „Jedoch lesen wir ebenfalls Bücher, genau wie ihr“, erkläre ich dem Franz<br />
weiter. Und tatsächlich bin ich, genau wir ihr auch, noch handylos mit Kassetten aufgewachsen, und<br />
das obwohl ich erst im Jahr 2005 geboren wurde. Gut, meine Eltern waren relativ altmodisch, aber<br />
zumindest CDs haben alle meiner Generation noch gehört. „Außerdem“, fahre ich fort, „bist du nicht<br />
auch auf Facebook?“<br />
Bücher statt Facebook<br />
Facebook, die Social Media-Plattform, die häufi ger von der Generation 50+ genutzt wird als von<br />
Jugendlichen. Facebook selbst gibt eine Zahl von ca. 60 % der deutschen Ü50-Generation an,<br />
welche die Plattform nutzen. Wobei von den Jugendlichen nur 40 % dort angemeldet sind.<br />
„Während ihr euch auf Facebook über die Genderproblematik aufregt, gehen wir in die Buchhandlung und kaufen<br />
uns heimlich Bücher“, scherze ich. Faktisch sind es aber tatsächlich 80 % der Deutschen, vom<br />
Kindesalter bis 20, die immer noch lieber Bücher als E-Paper lesen. In der Generation Z gibt es<br />
sogar noch Menschen, die Bücher sammeln. Wir schaffen gerne eine Ausgleich zwischen Print<br />
und Online. Natürlich bevorzugen viele zum Beispiel bei der Informationsbeschaffung das<br />
leichter zugängliche und wesentlich schnellere Internet. Jedoch ist es für die meisten ein viel<br />
schöneres Gefühl, den Geruch eines neu erworbenen Buches vom Wind in die Nase geweht zu<br />
bekommen, als das Handy zu öffnen und den neuen Diät-Tipps entgegenzublicken.<br />
Bei genauerer Betrachtung ist also der Unterschied zwischen den verschiedenen Generationen<br />
gar nicht mal so groß.<br />
TikTok – YouTube – Instagram – TV<br />
Aber um Franz’ Frage eindeutig zu beantworten: Nein, es stimmt nicht, dass wir nur noch online sind. Wir wählen situativ aus,<br />
auf welchem Weg wir unser Gehirn mit Informationen füttern. Ab und an fällt es zwar schwer, sich aus dem betäubenden Nebel kurzer,<br />
amüsanter Videos auf TikTok und Instagram loszureißen, aber das ist gleichzusetzen mit dem Fernsehen, das die älteren Generationen<br />
als Unterhaltungsprogramm wählen. Während viele vor dem TV sitzen und darauf warten, bis Werbung, Vorprogramm oder die zehnte<br />
Sendung über das Wetter vergehen, bis endlich „Dahoam is Dahoam“ läuft, wählen die meisten Jugendlichen den Weg über sämtliche<br />
Streaming-Dienste, um selbst entscheiden zu können, wann und von welcher Sendung sie sich unterhalten lassen möchten.<br />
Die Nachrichten über Politik und das Weltgeschehen sieht die Generation Z im Übrigen auf Social Media wie zum Beispiel Instagram, wo<br />
jede brandaktuelle Meldung als „Post“ erscheint. So sind wir immer auf dem neuesten Stand, entgegen vieler Vorurteile der Tagesschau-<br />
Verfechter. Aber nicht nur mit Nachrichten bilden wir uns weiter – auf YouTube zum Beispiel verbringen die meisten Schülerinnen und<br />
Schüler viel Zeit, um sich Erklärvideos für Mathe oder sonstige verwirrende Schulfächer anzusehen. Viele sind sogar der Meinung, dass<br />
diese 10 Minuten-Videos zu mehr Verständnis als der Unterricht beitragen – wie erschreckend das auch scheinen mag.<br />
Die Jugend von heute verbringt also zwischendurch gerne Zeit vor dem Bildschirm, es wäre auch eine Verschwendung, diese Möglichkeit<br />
nicht zu nutzen. Jedoch geschieht dies in den meisten Fällen bewusst und in einem begrenzten Zeitrahmen. So vernachlässigen wir nicht<br />
unsere Interessen, die wir in der realen Welt außerhalb des Internets haben und können trotz Social Media Bücher oder die <strong>Melange</strong> lesen.<br />
Autorin: Elena Gaulhofer<br />
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·<br />
·<br />
Glentleitner<br />
Christkindlmarkt<br />
Fr-So,<br />
1.-3.12.<br />
K U N S TA U S S T E L L U N G I K U N S T V E R K A U F<br />
V E R A N S TA LT U N G E N<br />
M A N F R E D D A N G L<br />
S k u l p t u r e n<br />
Y V O N N E F O N TA N E<br />
M a l e r e i<br />
S T E I N K L A N G<br />
K u n s t i n s t a l l a t i o n<br />
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Fr + Sa, 11.00-20.00 Uhr<br />
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www.glentleiten.de<br />
2 . D e z . - 2 7 . J a n . 2 0 2 4<br />
DiE<br />
SiCHT _weisen<br />
S K U L P T U R<br />
M A L E R E I<br />
M U S I K<br />
D I A L O G<br />
L I T E R AT U R<br />
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E R Ö F F N U N G D E R A U S S T E L L U N G<br />
2 . D e z e m b e r 2 0 2 3 , 1 9 U h r<br />
BUCHVORSTELLUNG „TRAUMREISE“<br />
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2. Dezember 2023, 14 Uhr<br />
D R E I G E S A N G L I N D M A I R<br />
8 . D e z e m b e r 2 0 2 3 , 1 9 U h r<br />
J E U X D U V E N T K o r a u . G i t a r r e<br />
2 0 . J a n u a r 2 0 2 3 , 1 9 U h r<br />
A F T E R - W O R K T R E F F E N<br />
1 9 . D e z e m b e r 2 0 2 3 / 1 6 . J a n u a r 2 0 2 4<br />
T i c k e t s I N e w s l e t t e r I Ö ff n u n g s z e i t e n o n l i n e<br />
w w w. r a u m d u r c h k u n s t . d e I H a u p t s t r. 2 8 I 8 2 4 0 4 S i n d e l s d o r f<br />
42
Die Kraft der Zirbe<br />
Wohnladen und Schreinerei Geiger<br />
Der Familienbetrieb Geiger kann auf eine erlebnisreiche 90-jährige Geschichte zurückblicken. Der Betrieb wurde 1933 von den Großeltern der heutigen Besitzer<br />
gegründet und wird von den beiden Geschwistern Martina Weber und Beppo Geiger in dritter Generation geführt. Mit Sitz im naturverbundenen Eschenlohe,<br />
Landkreis Garmisch-Partenkirchen, ist der Meisterbetrieb weit über die Grenzen hinaus als Schmiede für individuelle Wohnträume bekannt.<br />
Eine Verflechtung des Schreinerhandwerks mit zeitgemäßem Interior-Design zeichnet das zehnköpfige Team und den Betrieb ganz besonders aus. Kompetent<br />
und kreativ werden stets neue Ideen entwickelt. Die Teilnahme an regelmäßigen Weiterbildungen und die Präsenz auf wichtigen branchenspezifischen Messen,<br />
verbunden mit der langjährigen Erfahrung, garantiert, dass die Wünsche und Bedürfnisse der Kunden mit neuen Inspirationen kompetent umgesetzt werden können.<br />
Von der Heimat geprägt: mit Herz und Tradition<br />
„Wir leben, wie wir wohnen. Gemeinschaftlich und doch individuell. Wie die Baumsorten, mit denen wir arbeiten, ist in uns Menschen das Gefühl von Einmaligkeit<br />
und Besonderheit tief verwurzelt. Genauso individuell und einmalig passen sich Möbel aus einzigartigen Holzsorten an den Alltagsablauf an. Keines ist wie<br />
das andere und jedes ist für sich ein kleiner Teil des Ganzen. Ein Wohnerlebnis, das durch ihre Erlesenheit lebt und sich stilvoll an die eigenen Gewohnheiten<br />
anpasst. Die feine, charakteristische Marmorierung von Holz fügt sich elegant oder verspielt in das Zuhause ein und verleiht einen Zauber von Natürlichkeit und<br />
Wärme. Ein Stück Natur für das Wohlbefinden der Seele.“<br />
Die Zirbe bringt Erholung im Schlaf<br />
Die Zirbe (Pinus Cembra) gehört zur großen botanischen Familie der Kiefern. Ihr Verbreitungsschwerpunkt liegt in der subalpinen Stufe der Zentralalpen.<br />
Die Verbreitungsgrenze reicht von 1.500 m in den Ostalpen bis hinauf auf 2.680 m in den Westalpen. Der Zirbenbaum wird im Durchschnitt 200 bis 400 Jahre<br />
alt. Seit jeher schätzen die Bewohner von Zirbenregionen diesen wunderbaren Baum. Das Zirbenholz verwenden die Menschen schon seit Jahrhunderten<br />
für Betten, Kinderwiegen, Wandverkleidungen, Möbel.<br />
Da es sich beim Zirbenholz um eines der leichtesten und weichsten Nadelhölzer handelt, ist es auch sehr gut zum Schnitzen geeignet. Seit ca. 10 Jahren<br />
erfährt die Zirbe eine „Renaissance“ und wird verstärkt für Schlafzimmermöbel, Kissen mit Zirbenflocken als Füllung, Bedufter und andere Accessoires<br />
verwendet. Ein weiteres Anwendungsgebiet ist die Produktion von „Zirben-Öl“, welches als Wasserdampfdestillat aus den Ästen gewonnen wird.<br />
Die Wirkung von Zirbenholz auf die Gesundheit des Menschen ist schon lange bekannt. Es wird besonders gerne bei Schlafproblemen eingesetzt.<br />
Daneben hilft es aber auch, wieder neue Kraft zu tanken, den Kreislauf zu stabilisieren sowie Ängste und Depressionen zu reduzieren.<br />
Verantwortlich für die bessere Schlafqualität ist das ätherische Öl, das im Zirbenholz, den Nadeln, im Harz, im Zapfen, den Ästen und Zweigen vorhanden ist.<br />
Der Geruch beruhigt und das Herz-Kreislauf-System wird positiv beeinflusst.<br />
Darüber hinaus fördert Zirbenholz auch die Tiefschlafphase. Laut einer Studie der Wayne State University aus Michigan/USA erschwert die Handynutzung kurz<br />
vor dem Zubettgehen das Hinabgleiten in den Tiefschlaf. Das im Zirbenholz enthaltene Harz ist scheinbar in der Lage, die Handystrahlung abzublocken, sodass<br />
ein ruhigerer Schlaf möglich wird.<br />
Lassen Sie sich von dem Aroma und der Kraft der Zirbe überzeugen!<br />
Ihr Beppo Geiger<br />
Autor und Fotos: Andreas Sauer<br />
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Dorfplatz 5 · 82438 Eschenlohe · Tel. 08824/8170 · www.wohnladen-geiger.de
BIGBAND<br />
MELANGE<br />
DAS WIRD<br />
KNALLEN<br />
– Opa macht’s Big<br />
Mélanger ist Französisch und heißt mischen. Aber ich will<br />
hier nicht klugscheißern. Das hätten Sie vermutlich ohnehin<br />
gewusst. Auch dass man, wenn man in einem Wiener<br />
Kaffeehaus eine <strong>Melange</strong> bestellt, einen Kaffee mit Milch<br />
– oder vielleicht auch mit Schlagobers – serviert bekommt.<br />
Und dass Die <strong>Melange</strong> das Magazin ist, das Sie gerade in<br />
den Händen halten, dürfte Ihnen bekannt sein. Erlauben<br />
Sie, dass ich noch ein wenig Internes ergänze: <strong>Melange</strong> ist<br />
auch Musik. Bald wird es eine <strong>Melange</strong> Bigband geben.<br />
Das hat sich der Franz, unser Herausgeber, ausgedacht.<br />
Vielleicht war es auch nur eine Frage der Zeit, denn wer die<br />
<strong>Melange</strong> verfolgt, weiß, dass da auch immer eine Menge<br />
Musik drinsteckt. Auf einem der bekanntlich großartigen<br />
<strong>Melange</strong>-Events spielte Drummer Florian Oppenrieder –<br />
manchen in Murnau schlicht als „Opa“ bekannt. Und der hat<br />
dem Franz von seiner Bigband erzählt. Daraufhin der Franz:<br />
„Des mach ma!“ Und so wird‘s gemacht. Im Dezember ist<br />
es soweit und die <strong>Melange</strong> Bigband wird im Murnauer<br />
Kultur- und Tagungszentrum aufspielen.<br />
DIE GESCHICHTE DAHINTER<br />
Den Bigband-Sound kennen bei uns in der Region die Älteren oder<br />
die Jungen. Entweder erinnert man sich an die großen Bigbands,<br />
die früher in Fernsehshows spielten – oder man kennt die Bigbands,<br />
die es in mehreren Schulen der Region gibt. Auch die Staffelsee-<br />
Bigband mischt im Musikleben der Region mit. Dennoch, so erzählte<br />
mir Florian Oppenrieder, sterben die großen Bigbands aus. Es ist<br />
einfach ein großer Aufwand, so viele gute Musiker unter einen Hut<br />
zu bekommen und, wenn möglich, auch noch zu bezahlen.<br />
Oppenrieder selbst hat seine frühen musikalischen Erfahrungen im<br />
Murnauer Jugend- und Blasorchester gesammelt. Fast eine Bigband<br />
– aber mit anderer musikalischer Ausrichtung. Für Oppenrieder war<br />
das auf Dauer nicht das Richtige, denn er ist ein passionierter Jazzmusiker.<br />
Vielleicht liegt das daran, dass man mit Jazz kein Geld<br />
verdient. Denn wenn das anders wäre, wäre er längst so reich, dass<br />
er seinen schönen Beruf als Rechtsanwalt aufgeben müsste.<br />
Jedenfalls wurde Florian vor einigen Jahren, nach einem Konzert, der<br />
Vorschlag angetragen, eine Bigband zusammenzustellen, um 2009<br />
bei der Eröffnung der Ruder-Weltmeisterschaft in München aufzutreten.<br />
„Da es ein Budget gab, habe ich zugesagt“, sagt Florian. Ja, Musik und<br />
Kohle sind Themen, die oft zusammen aufkommen. Was Oppenrieder<br />
damals vielleicht etwas unterschätzt hat, war der Aufwand, den<br />
so ein Unternehmen mit sich bringt. „Als Organisator bist du für alles<br />
verantwortlich. Und manchmal sind die Musiker wie kleine Kinder, die kurz vor<br />
dem Soundcheck noch anrufen und nach einem Parkplatz fragen.“ Darum hat<br />
Hugo Strasser seinerzeit wohl auch abgesagt. Aber Florian hatte Spaß<br />
daran, seine Kontakte spielen zu lassen und die Kollegen in ganz<br />
Bayern einzuladen. Und da das oben genannte Event im August –<br />
also in der Ferienzeit – stattfinden sollte, konnten auch fast die Hälfte<br />
der Musiker zusagen. Das war schon mal ein kleiner Erfolg. Allerdings<br />
fehlten dann immer noch etliche Musiker. Nämlich die<br />
andere Hälfte. Dann muss es eben eine <strong>Melange</strong> sein, dachte sich<br />
Oppenrieder – nicht. Aber es passt hier so gut. Die Band wurde<br />
trotzdem eine Mischung aus professionellen Musikern und guten<br />
Amateuren aus der Region. So entstand Oppenrieders erste Bigband,<br />
die er mit viel Enthusiasmus vom Schlagzeug aus leitete. Und da es<br />
damals eine Ruder-Weltmeisterschaft war, war es auch fast schon<br />
46<br />
47
BIGBAND MELANGE<br />
1.12.2023<br />
Kultur- u. Tagungszentrum Murnau<br />
Beginn: 20 Uhr, Einlass: 19 Uhr<br />
selbstverständlich, dass erst einmal ein paar Notenblätter ins Wasser<br />
fielen. Allen Beteiligten machte es riesigen Spaß, den jungen und den<br />
alten, den Profi s und den Azubis. Immerhin spielten sie auch beim ersten<br />
Christoph Wandinger,<br />
Baritonsaxophon<br />
Franz Floßmann,<br />
Piano<br />
Evan Tate,<br />
Altsaxofon<br />
Paul Tietze,<br />
Bass<br />
Auftritt vor etwa 10.000 Zuhörern. Selbst wenn nicht alle ausschließlich<br />
wegen der Musik gekommen waren. Rund zehn Konzerte haben sie<br />
Gero Hensel,<br />
Trompete<br />
Karen Edwards,<br />
Gesang<br />
Thomas Nebl,<br />
Posaune<br />
Thomas Bouterwek,<br />
Altsaxophon<br />
BIG BANDEintritt: 26 €<br />
Ltg. Florian Oppenrieder<br />
Vorverkauf: GAP-Ticket, München Ticket,<br />
<strong>Melange</strong>-Büro Murnau (Postgasse 4) und<br />
info@agentur-melange.de<br />
Veranstalter: Agentur <strong>Melange</strong> GbR<br />
Mit TOP-Musikern aus der Region<br />
dann noch zusammen gespielt, und nun sind sie defi nitiv so weit, den<br />
Sprung als <strong>Melange</strong> Bigband ins Murnauer Kultur- und Tagungszentrum<br />
zu wagen.<br />
Autor: Heribert Riesenhuber<br />
BIGBAND<br />
AM 1.12.2023<br />
IN MURNAU IM KULTUR UND TAGESZENTRUM<br />
20.00 UHR<br />
EINTRITT: 26,00 €<br />
VERANSTALTER: AGENTUR MELANGE GBR,<br />
KARTEN ÜBER GAP TICKET<br />
Layout: Katrin Oppenrieder, Foto: Christian Kolb<br />
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Jakob Graseeger,<br />
Trompete<br />
Marion Dimbath,<br />
Posaune<br />
Prof. Johannes Herrlich,<br />
Posaune<br />
Kilian Schlegel,<br />
Tontechnik<br />
Karl Grasegger,<br />
Trompete<br />
Stefan Schreiber,<br />
Tenorsaxofon<br />
Michael Flossmann,<br />
Trompete<br />
Ludwig Betzmeir,<br />
Bassposaune<br />
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mit den Münchner Symphonikern<br />
03.02.24 19:30 Uhr – Beethoven, Mayer<br />
16.03.24 19:30 Uhr – Rameau, Strauss, Honegger u.a.<br />
27.04.24 19:30 Uhr – Brahms, Dvořák<br />
KAMMERKONZERTE im R.-Strauss-Institut<br />
20.01.24 19:00 Uhr – Brahms, Zemlinsky<br />
23.03.24 19:00 Uhr – Schumann, Strauss u.a.<br />
Konzertinformationen: www.richard-strauss-institut.de<br />
Tickets erhältlich bei:<br />
www.gap-ticket.de, Tel. 08821 7301995<br />
www.muenchenticket.de<br />
Veranstalter: GaPa Kultur gGmbH<br />
Alondra<br />
de la Parra<br />
© Felix Broede,Óscar Turco,Tonhalle Orchester Zürich<br />
<br />
www.intermezzo-murnau.de | www.intermezzo-weilheim.de<br />
Hintergrund © Foto: W. Ehn, Grafik GAPA KLASSIK: K. Oppenrieder; Gestaltung: T. Fritzsche<br />
50 51
BG UNFALLKLINIK MURNAU<br />
INTERVIEWS<br />
Interview<br />
Fürsorge und medizinische<br />
Kompetenz für unsere Kleinsten<br />
Abteilung für rekonstruktive Kinderorthopädie und Kindertraumatologie<br />
in der BG Unfallklinik Murnau<br />
Im Herzen der BG Unfallklinik Murnau befindet sich die Abteilung für rekonstruktive Kinderorthopädie und Kindertraumatologie.<br />
Eine Fachabteilung, welche die meisten Menschen zunächst nicht mit dem renommierten Zentrum der traumatologischen<br />
Maximalversorgung verbinden. Angefangen von Säuglingen bis hin zu Jugendlichen und jungen Erwachsenen widmet<br />
sich das Murnauer Team mit großer Hingabe ihren kleinen und großen Patientinnen und Patienten. Ihr Anliegen ist es, Verletzungen<br />
des Haltungs- und Bewegungsapparates sowie angeborene und erworbene Erkrankungen und Fehlbildungen bei<br />
Kindern und Jugendlichen zu behandeln.<br />
An der Spitze des medizinischen Teams stehen Prof. Dr. Dorien Schneidmüller und Dr. Jens Eckhoff. Das erfahrene Ärzteteam<br />
verfügt über eine hohe fachliche Kompetenz und steht in interprofessionellem Austausch mit anderen Fachabteilungen<br />
der Klinik, um die bestmögliche medizinische Versorgung der jungen Patientinnen und Patienten sicherzustellen.<br />
mit Prof. Dr. med.<br />
Dorien<br />
Schneidmüller<br />
und Dr. med.<br />
Jens<br />
Eckhoff<br />
Sie arbeiten Hand in Hand mit dem engagierten Sekretariatsteam, bestehend aus Cornelia Voggenauer und Nicole Seelhof,<br />
die sich täglich dafür einsetzen, sämtliche Bedürfnisse und Wünsche der Familien zu berücksichtigen und jederzeit für Fragen<br />
zur Verfügung stehen. Die Abteilung bietet an drei Tagen der Woche Sprechstunden speziell für Kinder ab dem Säuglingsalter<br />
und Jugendliche an.<br />
Dabei stehen verschiedene Aspekte im Fokus, darunter die Behandlung frischer Verletzungen, die Nachbehandlung von Verletzungen,<br />
die Einholung von Zweitmeinungen und die Behandlung von BG-lich versicherten Verletzungen, wie sie oft in<br />
Kindergärten oder Schulen vorkommen. Auch die Korrektur posttraumatischer Fehlstellungen, angeborener oder erworbener<br />
Fehlbildungen sowie Erkrankungen des Bewegungsapparates stehen im Mittelpunkt der Sprechstunden. Zusätzlich nimmt<br />
sich das Team auch seltener Skelett-Erkrankungen an. Im Jahr 2022 wurden über 3.000 Kinder und Jugendliche stationär oder<br />
ambulant in der BG Unfallklinik Murnau behandelt.<br />
Prof. Dr. Dorien Schneidmüller<br />
An der BG UNFALLKLINIK MURNAU:<br />
Seit September 2012<br />
POSITION:<br />
Leitende Oberärztin Kindertraumatologie,<br />
Fachärztin für Orthopädie und Unfallchirurgie,<br />
Spezielle Unfallchirurgie, manuelle Medizin,<br />
Notfallmedizin<br />
Dr. Jens Eckhoff<br />
AN DER BG UNFALLKLINIK MURNAU:<br />
Seit 2017<br />
POSITION:<br />
Oberarzt rekonstruktive Kinderorthopädie, Facharzt<br />
für Orthopädie und Unfallchirurgie, Kinderorthopädie,<br />
Sportmedizin, Notfallmedizin, manuelle Medizin<br />
Die besten Erste Hilfe Tipps bei Kinderverletzungen<br />
• Ruhe bewahren<br />
• Bei offenen Verletzungen Anlage eines Verbandes<br />
• Keine Verwendung von Salben etc.<br />
• Transport in die nächste unfallchirurgische Notaufnahme<br />
• Bei offensichtlichen Fehlstellungen oder Bewusstseinsstörungen:<br />
Anruf beim Rettungsdienst: 112<br />
• Bis zum Abschluss der ärztlichen Diagnostik<br />
bitte nichts essen oder trinken lassen (bis auf Wasser)<br />
52 53
BG UNFALLKLINIK MURNAU<br />
INTERVIEW<br />
Prof. Dr. Dorien Schneidmüller<br />
? !<br />
Interview<br />
In der Abteilung für Kinderorthopädie und Kindertraumatologie an der BG Unfall-<br />
Egal ob angeborene Skelettfehlbildungen oder Knochenbrüche.<br />
schließlich im Kindesalter auftreten. Im Vergleich zu Erwachsenen<br />
klinik Murnau ist der Fortschritt nicht nur ein Ziel, sondern ein fester Bestandteil<br />
Damit sich Kinder körperlich, geistig und seelisch gesund ent-<br />
haben Kinder ihr gesamtes Leben noch vor sich, und unser vor-<br />
des täglichen Handelns. Dorien Schneidmüller ist eine renommierte Expertin auf<br />
ihrem Fachgebiet der Kindertraumatologie. Sie setzt sich nicht nur für die individuelle<br />
Betreuung der jungen Patientinnen und Patienten ein, sondern engagiert<br />
sich auch aktiv in Fachgesellschaften.<br />
Als stellvertretende Vorsitzende der Sektion Kindertraumatologie der Deutschen<br />
Gesellschaft für Unfallchirurgie und Sprecherin der AG Kindertraumatologie der<br />
BG Kliniken macht sie sich dafür stark, die Belange der Kinder in der medizinischen<br />
Praxis und in der Politik zu verbessern und zu fördern. Abseits ihrer klinischen<br />
Tätigkeit investiert Schneidmüller viel Zeit in wissenschaftliche Arbeiten.<br />
Sie ist Autorin und Herausgeberin von Lehrbüchern zum Thema Kindertraumatologie<br />
und teilt ihr Wissen zudem als Referentin und wissenschaftliche Leiterin<br />
von nationalen und internationalen Kongressen und Symposien.<br />
wickeln können, muss Ihre medizinische Versorgung gesichert<br />
sein. Im Interview sprechen Prof. Dr. Dorien Schneidmüller und<br />
Dr. med. Jens Eckhoff über ihre Begeisterung für die Kinderorthopädie<br />
und Kindertraumatologie, die Schwachstellen unseres<br />
Gesundheitssystems bei der Versorgung von Kindern und warum<br />
sie sich für diesen Fachbereich entschieden haben.<br />
? Prof. Schneidmüller, welches sind die häufigsten Erkrankungen<br />
bzw. Verletzungen bei Kindern, die Sie in der Murnauer Unfallklinik<br />
behandeln? Am häufigsten sehen wir in unserer Klinik<br />
Verletzungen des Bewegungsapparates, wenn sich Kinder beim<br />
Spielen oder beim Sport verletzen. Am häufigsten sind es Brüche<br />
des Unterarmes oder des Ellenbogens.<br />
rangiges Ziel ist es, diesen Lebensweg so uneingeschränkt wie<br />
möglich zu gestalten, sei es für ihre zukünftige Berufswahl oder die<br />
Ausübung ihrer Hobbies.<br />
? Dr. Eckhoff, welche orthopädischen Erkrankungen können im<br />
Kindesalter auftreten? Es gibt Altersgipfel während des kindlichen<br />
Wachstums, an denen ganz bestimmte kinderorthopädische Erkrankungen<br />
oder Auffälligkeiten auftreten können.<br />
Beginnend beim Säugling, z.B. mit einem abgeflachten Hinterkopf,<br />
der Hüftdysplasie oder dem Klumpfuß, bis hin zu ‚krummen Beinen‘<br />
oder einem innengedrehten Gangbild bei Kleinkindern. Fußfehlstellungen<br />
oder Hüfterkrankungen, wie z.B. der M. Perthes, treten<br />
bei Grundschulkindern und Teenagern sowie die Fehlhaltung<br />
der Wirbelsäule oder gar eine Skoliose bei größeren Teenagern<br />
? Prof. Schneidmüller, was hilft Kindern besonders gut bei der<br />
auf. Dies gilt auch bei kindlichen Knochentumoren.<br />
„Ich bin sehr froh,<br />
dass die jungen<br />
Patientinnen u. Patienten<br />
in der BG Unfallklinik<br />
Murnau so gut versorgt<br />
werden können.“<br />
Dr. med. Jens Eckhoff<br />
Dr. med. Jens Eckhoff<br />
Dr. Jens Eckhoff befasst sich als Kinderorthopäde mit den angeborenen und erworbenen<br />
Deformitäten und Erkrankungen des Stütz- und Bewegungsapparates<br />
des wachsenden Skeletts und hier speziell mit komplexen Rekonstruktionen der<br />
Extremitäten. Neben seiner klinischen Tätigkeit bringt er sein Wissen auch in Form<br />
von Referaten auf Tagungen und in Kursen ein. Er engagiert sich aktiv in Selbsthilfegruppen<br />
für Patientinnen und Patienten mit seltenen Skelett-Erkrankungen,<br />
um ihnen die aktuellsten Therapieempfehlungen und Hilfen zukommen zu las-<br />
Heilung? Vertrauen in den Behandler und ein liebevolles familiäres<br />
und soziales Umfeld.<br />
? Prof. Schneidmüller, was unterscheidet die Fachdisziplin der<br />
Kinderorthopädie/Kindertraumatologie von der Unfallchirurgie<br />
und Orthopädie bei Erwachsenen? Aufgrund der anatomischen<br />
und physiologischen Unterschiede treten beim Kind andere Verletzungsmuster<br />
auf als beim Erwachsenen. Kinder haben noch offene<br />
Wachstumsfugen, welche durch eine Verletzung geschädigt<br />
werden können. Daher kann es nach Verletzungen zu einem Fehlwachstum<br />
kommen. Auf der anderen Seite können durch das wei-<br />
? Dr. Eckhoff, woran können Eltern erkennen, dass ihre Kinder<br />
an einer Fehlstellung oder Erkrankung des Bewegungsapparates<br />
leiden? Das ist häufig gar nicht so einfach, da die Eltern ihre<br />
Kinder ja jeden Tag sehen und daher Veränderungen kaum auffallen.<br />
Daher sind auch die regelmäßigen Untersuchungen bei den<br />
Kinderärzten so wichtig! Hier darf ich die gute Zusammenarbeit<br />
mit den niedergelassenen Kinderärzten in Murnau und Umgebung<br />
hervorheben. Indikatoren sind z.B., wenn ein Bein krummer<br />
oder kürzer ist als die Gegenseite, der Rücken nicht mehr aktiv<br />
gerade ausgerichtet werden kann, immer wieder Schmerzen an<br />
sen. Zudem betreut er als Mannschaftsarzt die U-16 Jugendnationalmannschaft<br />
tere Wachstum aber auch Fehlstellungen wieder ausgeglichen wer-<br />
Gelenken auftreten oder gar regelmäßige Schmerzmittelgaben<br />
des DFB bei Trainingslagern und Länderspielen im In- und Ausland.<br />
den. Die Diagnostik einer Verletzung erfordert Erfahrung, da beim<br />
notwendig sind. Auch wenn Kinder nachts wegen Schmerzen auf-<br />
jungen Kind ein Großteil der Knochen noch knorpelig angelegt und<br />
wachen, sollte eine Vorstellung beim Kinderorthopäden erfolgen.<br />
Diese enge Verbindung von langjähriger, praktischer Erfahrung und wissenschaftlichem<br />
Engagement trägt dazu bei, die Kinderorthopädie und Kindertraumatologie<br />
der BG Unfallklinik Murnau kontinuierlich zu verbessern.<br />
Aufgrund der sehr guten Zusammenarbeit mit anderen Fachabteilungen der Klinik<br />
und Dank dieses Einsatzes können wir sicher sein, dass unsere Kinder in den<br />
besten Händen sind.<br />
auf dem konventionellen Röntgenbild nicht sichtbar ist.<br />
Das wachsende, kindliche Skelett zeigt sehr individuelle Unterschiede<br />
und nur mit Wissen und Erfahrung ist es möglich, das Normale<br />
vom Pathologischen zu unterscheiden und ggf. entsprechende<br />
Therapien einzuleiten. Zudem gibt es angeborene Veränderungen,<br />
welche frühzeitig erkannt und behandelt werden müssen, wie z.<br />
B. die Hüftreifungsstörung (Hüftdysplasie) oder der Klumpfuß. Es<br />
? Dr. Eckhoff, welche seltenen Erkrankungen behandeln Sie in<br />
der BG Unfallklinik Murnau und was ist die Herausforderung bei<br />
deren Behandlung? Derzeit sind fast 500 seltene Skeletterkrankungen<br />
bekannt. Dabei gilt in Europa eine Erkrankung als selten,<br />
wenn weniger als 5 von 2000 Menschen von dieser betroffen sind.<br />
Wir behandeln neben Patientinnen und Patienten mit sog. Glas-<br />
gibt außerdem Erkrankungen des Bewegungsapparates, die aus-<br />
knochenkrankheit, auch als Osteogenesis imperfecta bekannt,<br />
54 55
BG UNFALLKLINIK MURNAU<br />
BG UNFALLKLINIK MURNAU<br />
Kinder mit fibröser Dysplasie, angeborenen Reduktionsdefekten<br />
und mit multiplen, gutartigen Knochentumoren, den sog. multiplen<br />
kartilaginären Exostosen. Da diese Krankheiten, wie der Überbegriff<br />
Dr. Eckhoff, Besonders die Vielfältigkeit der konservativen und<br />
operativen Therapien sowie die Individualität des Fachbereichs<br />
Kinderorthopäde haben mich von Anfang an beeindruckt.<br />
Kongress für Kinder in Orthopädie<br />
und Unfallchirurgie 2023<br />
Leistungsspektrum<br />
der Murnauer Kinderorthopädie<br />
schon sagt, selten sind, haben die Eltern und Kinder häufig einen<br />
langen Weg hinter sich. Zum einen, bis die Erkrankung erkannt wird<br />
und zum anderen, bis sie einen Spezialisten für diese Erkrankung gefunden<br />
haben. Hinzu kommt, dass, gerade bei der Exostosenkrankheit,<br />
vielerlei Probleme schon früh im Wachstum auftreten können,<br />
die rechtzeitig erkannt und behandelt werden müssen. Häufig auch<br />
durch Operationen, was immer wieder mit Krankenhausaufenthalten<br />
verbunden ist. Hier ist viel Empathie und Verständnis für die Kinder<br />
und deren Eltern notwendig, sowohl von pflegerischer Seite auf Station<br />
und im OP, als auch von anästhesiologischer und chirurgischer<br />
Seite. Hier bekommen wir viele positive Rückmeldung von den Kindern<br />
und deren Eltern. Für den behandelnden Arzt ist diese positive<br />
Rückmeldung mindestens genauso wichtig, wie ein gutes operatives<br />
Ergebnis und ich bin sehr froh, dass die jungen Patientinnen und<br />
Patienten an unserer Klinik so gut versorgt werden können.<br />
? Prof. Schneidmüller, wenn kleine Patientinnen und Patienten<br />
verunglücken, ist dies meist besonders schlimm. Wie gehen Sie<br />
persönlich in Notsituationen mit dieser besonderen Herausforderung<br />
um? Diese Situationen sind, vor allem seitdem mein Mann und<br />
ich ein eigenes Kind haben, immer eine große psychische Herausforderung.<br />
In der akuten Situation gilt es daher, standardisiert die<br />
diagnostischen und therapeutischen Algorithmen abzuarbeiten und<br />
eine professionelle Distanz zu wahren, um eine optimale Behandlung<br />
zu gewährleisten. Im Nachgang müssen schwerwiegende Fälle<br />
in Gesprächen mit Kolleginnen und Kollegen oder auch einmal mit<br />
der Partnerin oder dem Partner aufgearbeitet werden.<br />
? Warum haben Sie sich für dieses spezielle Fachgebiet der Orthopädie<br />
und der Unfallchirurgie entschieden?<br />
Prof. Schneidmüller: mir hat in der Arbeit als Unfallchirurgin der<br />
Umgang mit Kindern immer große Freude bereitet. In der Klinik für<br />
Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie der Universitätsklinik<br />
Frankfurt konnte ich das gesamte Spektrum der Kindertraumatologie<br />
kennenlernen, von der konservativen Behandlung eines<br />
einfachen Knochenbruches, bis hin zur komplexen, operativen Korrektur<br />
einer Fehlstellung. Dies hat mich dazu veranlasst, mich auch<br />
wissenschaftlich diesem Thema zu widmen und auf diesem Gebiet<br />
zu habilitieren.<br />
Im 3D Drucker erzeugte Schablone**<br />
Die Möglichkeit, den Verlauf der indizierten Therapien bei den<br />
jüngsten unserer Gesellschaft über Jahre direkt verfolgen zu können,<br />
macht diesen Fachbereich besonders wertvoll und gibt dem<br />
behandelnden Arzt eine positive Erfüllung seiner Arbeit.<br />
? Prof. Schneidmüller, u. Dr. Eckhoff was macht Ihnen an Ihrer<br />
Arbeit am meisten Freude? Wenn wir fröhliche und aktive Kinder<br />
mit zufriedenen Eltern und guten Behandlungsergebnissen entlassen<br />
können.<br />
? Prof. Schneidmüller, warum denken Sie, spielen Kinder in<br />
unserem Gesundheitssystem eine eher untergeordnete Rolle und<br />
was müsste Ihrer Meinung nach verbessert werden? Im deutschen<br />
Gesundheitssystem offenbart sich eine ernste strukturelle Herausforderung:<br />
Kinder erhalten in Bezug auf das finanzielle Entgelt von<br />
Krankenkassen nicht die angemessene Berücksichtigung, was sich<br />
auf die Qualität der Betreuung in Kliniken auswirken kann. Die Behandlung<br />
von Kindern ist oft defizitär. Die Kernproblematik liegt im<br />
aktuellen Fallpauschalen-System, bei dem für jede Diagnose oder jeden<br />
Eingriff ein festgelegter Betrag zur Verfügung steht. Dieses System<br />
berücksichtigt die besonderen Bedürfnisse und Anforderungen,<br />
die bei der Behandlung von Kindern auftreten, nicht ausreichend. Die<br />
finanzielle Erstattung für Kinder liegt in vielen Fällen deutlich unter<br />
dem, was für eine adäquate Versorgung notwendig wäre.<br />
Besonders im Bereich der Kindermedizin ist eine spezialisierte Betreuung<br />
aber unerlässlich. Diese erfordert geschultes medizinisches<br />
Fachpersonal, wie beispielsweise Anästhesistinnen und Anästhesisten<br />
mit Expertise in Kindernarkosen sowie die Vorhaltung von Kinderpflegekräften,<br />
die über fundiertes Wissen in der Kinderpflege verfügen.<br />
Die speziellen Anforderungen in der Versorgung von Kindern<br />
machen eine angemessene Personalausstattung und eine gezielte<br />
Weiterbildung essenziell. Es ist dringend erforderlich, dass das Gesundheitssystem<br />
Kinder angemessen berücksichtigt und finanziell<br />
unterstützt, um sicherzustellen, dass sie die bestmögliche medizinische<br />
Versorgung erhalten. Hierbei sollte das Fallpauschalen-System<br />
überdacht und angepasst werden, um die speziellen Bedürfnisse der<br />
Kindermedizin adäquat zu berücksichtigen. Die Investition in die Gesundheit<br />
unserer Kinder ist eine Investition in die Zukunft und sollte<br />
höchste Priorität im Gesundheitswesen haben.<br />
Prof. Dr. Dorien<br />
Schneidmüller<br />
Unter dem Motto „zusammen.wachsen“ fand vom 19. bis<br />
20. Mai 2023 der gemeinsame Kongress der Vereinigung<br />
Kinderorthopädie (VKO) und der Sektion Kindertraumatologie<br />
der DGU (SKT) in Garmisch-Partenkirchen statt.<br />
Organisiert wurde er von Prof. Dr. Dorien Schneidmüller und<br />
Dr. Jens Eckhoff.<br />
Neben über 70 Vorträgen zu allen Themen rund um die speziellen<br />
Anforderungen und Besonderheiten in der Behandlung<br />
von Kindern fanden auch die Poster-Ausstellung und<br />
die Stände der Industrie-Partner großen Anklang unter den<br />
knapp 500 Kongress-Teilnehmenden.<br />
Prof. Schneidmüller betonte in ihrer Eröffnungsrede, dass<br />
man „sich für die Interessen von Kindern in der Medizin stark<br />
machen und in Berlin Gehör finden“ müsse. Sie erhofft sich<br />
von dem Kongress vor allem „den Austausch und die Diskussion<br />
unter uns, um Kinder bestmöglich zu versorgen!“<br />
Die Vorträge dazu waren traumatologisch und orthopädisch<br />
bunt gemischt, was den Teilnehmenden sichtlich gefiel.<br />
Zusätzlich zu den zwei Kongresstagen in Garmisch fanden<br />
im Vorfeld zur Tagung schon am 18. Mai zwei Kurse in der<br />
BG Unfallklinik Murnau statt: ein Gipskurs, sowie Workshops<br />
zur Deformitätenkorrektur und zur Sonographie. In Kleingruppen<br />
bestand hier die Möglichkeit, die praktische Anwendung<br />
an Kindern zu trainieren.<br />
• Angeborene Skelettfehlbildungen u. Skelettmissbildungen<br />
• Chronisch seltene Skeletterkrankungen (TRPS, MHE)<br />
• Angeborene oder erworbene Achsfehlstellungen und<br />
Längendifferenzen der oberen und unteren Extremität<br />
• Knochen- und Weichteilinfektionen<br />
• Gutartige Knochentumore<br />
• Hüfterkrankungen: Hüftdysplasie, Morbus Perthes,<br />
Epiphyseolysis capitis femoris<br />
• Fuß- und Zehendeformitäten: Klumpfuß, Knick-Senkfuß,<br />
Plattfuß, Brachymetatarsus<br />
• Angeborene Stoffwechselstörungen<br />
• Neuromuskuläre Erkrankungen<br />
• Muskeldystrophien<br />
• Wirbelsäulendeformitäten<br />
und Kindertraumatologie<br />
• Frische Verletzungen des Bewegungsapparates<br />
• Knochenbrüche<br />
• Gelenkverletzungen, inkl. Meniskus-, Band- und<br />
Knorpelverletzungen<br />
• Mehrfachverletzte / Schwerverletzte Kinder<br />
• Kindgerechte Operationsmethoden<br />
• Minimalinvasive Chirurgie / Schlüssellochchirurgie<br />
• Behandlung von posttraumatischen Folgezuständen<br />
(z.B. Achsfehlstellungen, Längendifferenzen, Wachstums<br />
störungen)<br />
• D-ärztliche Behandlung von Kindergarten-, Hortoder<br />
Schulunfällen<br />
• Heilverfahrenskontrollen<br />
• Einholung von Zweitmeinungen<br />
Sprechzeiten:<br />
Kinderorthopädie: Montags und Freitags<br />
Kindertraumatologie: Mittwochs und Freitags<br />
Telefon: 08841/482406, Fax: 08841/482486<br />
E-Mail: kindertraumatologie@bgu-murnau.de<br />
oder kinderorthopaedie@bgu-murnau.de<br />
56 57
Jeannett e REUPSCH<br />
Schnell und immer schneller<br />
Die Geschwindigkeit in unserer Welt nimmt enorm zu. Informationsflut auf sämtlichen Kanälen: Unsere Köpfe sind voller<br />
Nachrichten und die Irritationen sehr groß. Auf Dauer schwächt dies merklich unser Immunsystem und unsere mentale<br />
und emotionale Gesundheit leidet darunter. Wie können wir noch unterscheiden, ob das, was wir jeden Tag an Nachrichten<br />
und Meinungen auf Social Media und anderen Kanälen konsumieren, wirklich wahr ist? Wenn wir keine Zeit mehr<br />
haben und keine heilsame Ruhe finden, um zu spüren, zu reflektieren und selbst nachdenken zu können?<br />
Im Innersten<br />
Die meisten unter uns nehmen sich nicht die Zeit, weil sie diese entweder nicht haben, da ihnen das Leben zu viel abverlangt,<br />
oder aber, weil es unangenehm ist und die Ablenkungen sehr verführerisch sind. Nach innen zu lauschen, und die<br />
eigene Stimme wieder wahrzunehmen, ist am Anfang nicht immer angenehm, denn es kommt einiges, was tief in uns<br />
vergraben ist, an die Oberfläche. Schmerzhafte Erfahrungen, Konditionierungen oder unbewusste Programme, die wir<br />
teilweise auch von unseren Eltern und Ahnen übernommen haben, kommen zum Vorschein.<br />
Von Kindesbeinen<br />
In unserer Kindheit hat es angefangen, dass Gefühle, die wir äußerten, keinen Platz hatten. Sie wurden kleingeredet oder<br />
sogar belächelt. Sie wurden uns oft abtrainiert, denn in diese Welt, die nach höher, schneller und weiter strebt, passen<br />
sie nicht. So haben wir aufgehört, auf unsere innere Stimme zu hören und unserer WAHRHEIT zu vertrauen. Doch dahin<br />
müssen wir zurück!<br />
Wach &<br />
selbstbestimmt:<br />
IM HIER<br />
– JETZT<br />
Die Welt braucht wache und selbstbestimmte Menschen,<br />
gerade jetzt. Menschen, die ihrer inneren Stimme folgen,<br />
für ihren inneren Frieden sorgen und mit offenem Herzen<br />
vorausgehen. Nur so haben wir die Chance, dass Frieden<br />
immer mehr im Außen sichtbar wird.<br />
Sie ist der Schlüssel, um ein klares Urteilsvermögen zu schärfen. Denn jetzt müssen wir unterscheiden können, was von<br />
dem, was wir jeden Tag in den öffentlichen Kanälen an Informationen bekommen, WAHRHEIT oder FAKE ist.<br />
Wie wäre dein Leben, wenn du deine Wahrheit lebst? Wenn du<br />
die Impulse deines Körpers wahrnimmst und weißt, wann es Zeit<br />
für Ruhe ist, anstatt immer weiter dein altes Programm zu laufen?<br />
Wenn du dir wieder erlaubst, du zu sein, ohne Angst zu haben,<br />
dass du nicht mehr dazugehörst. Wie würde sich dein Leben dann<br />
anfühlen? Was wäre dann für dich möglich, wenn du frei, innerlich<br />
klar und mit dir und der Welt FRIED-voll bist?<br />
Gute Wünsche<br />
Mögest du dir immer wieder Zeit für dich nehmen, um dir ein<br />
großes Stück näherzukommen, damit du ein selbstbestimmtes<br />
Leben führen kannst. Als ein Mensch mit entspanntem Gesicht,<br />
leuchtenden Augen und echten Visionen – in einer gesunden Welt!<br />
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was für dich jetzt<br />
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Entscheidende Fragen<br />
Frage dich:<br />
Was ist deine WAHRHEIT? Was glaubt du wirklich? Wie oft lebst du das Leben anderer, weil du denkst, nur dann hört man<br />
dir zu? Nur dann fühlst du dich dazugehörig und „richtig“?<br />
Visionen in uns<br />
Wenn wir ein glückliches, leichtes und freies Leben anstreben, gibt es nur den Weg zu uns zurück. Zu unserer WAHRHEIT<br />
und unserem Ursprung.<br />
58 59
HELMUT MÜKSCH<br />
DER MEISTER DES LICHTS<br />
Helmut<br />
Müksch<br />
„Schau mal her“, sagt Helmut Müksch zu der kleinen Kundin<br />
in seinem Lichtstudio in Oberau, „willst du zaubern?“ Die Fünfjährige<br />
reißt die Augen auf, springt vom Stuhl und läuft zu<br />
Müksch. Der lässt das Mädchen knapp über die Leuchte<br />
streichen. Das Licht geht aus. Die Kleine ist fasziniert. „Ist das<br />
wirklich Zauber?“, fragt sie. Vollends um sie geschehen ist es,<br />
als sie bei einer anderen Lampe auch noch die Farbe verzaubern<br />
kann. Streicht sie unter der Lampe entlang, verwandelt sich<br />
das kalte, bläuliche Licht in warmes, rötliches. Wow.<br />
Helmut Müksch<br />
und seine<br />
Leidenschaft<br />
für Lampen,<br />
Leuchten und<br />
Lichtinstallationen<br />
– Lichtstudio in<br />
Oberau<br />
Leidenschaft Licht<br />
Scheint also zu stimmen, was Helmut Müksch, 60 Jahre alt, braungebrannter Hobby-<br />
Sportler und verwurzelt in Eschenlohe, über seine Leidenschaft, das Licht, alles zu<br />
erzählen hat. Dabei gerät er richtig ins Schwärmen. „Licht lebt man“, sagt er, „Licht<br />
sind Emotionen. Es gibt nichts Schöneres, als mit Emotionen zu arbeiten.“ Das Auge<br />
wolle geführt werden. Licht funktioniere auf viele Arten: Man könne Akzente setzen,<br />
Ambiente schaffen, Kunst installieren. Aber es sei auch einfach ganz wichtig fürs alltägliche<br />
Leben, fürs Kochen, Essen, Lesen. „Es ist toll, wenn man das kreativ umsetzen<br />
kann. Licht ist sowas von umfangreich.“<br />
60 61
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ES WERDE LICHT<br />
LICHT-EMOTIONEN<br />
Es werde Licht<br />
Helmut Müksch stattet alles aus, was man mit Licht ausstatten kann. Top-<br />
Hotels wie den Alpenhof in Murnau, Büroräume, Villen, Häuser, Wohnungen,<br />
Außenanlagen. Sowohl im Landkreis als auch darüber hinaus.<br />
Hauptsächlich sind es Privatleute, die auf seine Licht-Kunst setzen. Dabei<br />
ist eines ganz wichtig: Man muss sich einstellen auf die „Herrschaften“,<br />
wie Müksch seine Kunden nennt. Er schaut sich genau die Person und<br />
den Raum an und wie dort gelebt wird. „Jeder von uns ist anders. Jeder<br />
lebt anders.“ Dann gilt es, ein individuelles Konzept zu entwerfen, abzustimmen<br />
und zu installieren. „So kann man ein Haus ganz anders ins<br />
Licht stellen.“<br />
Licht-Emotionen<br />
Müksch zeigt auf dem Handy Bilder seiner Kreationen. Da hängen etwa<br />
kugelige, große Lampen in einem freien Raum, der bis unter die Decke<br />
reicht. Stolz kann er erzählen, was die Kundin ihm berichtet hat: „Ich<br />
freue mich jeden Tag darüber.“ Mehr geht gar nicht. Eine Hotel-Lobby<br />
hat er mit Kupfer-Leuchten in einen warmen, güldenen Ton getaucht.<br />
Und drei puristisch installierte Lampen über einer Küchenarbeitsplatte<br />
haben es sogar ins Magazin des Herstellers geschafft. Dabei erklärt er je-<br />
Lesen und Basteln erhellen. Inspirationen hat er sich neulich auch wieder<br />
auf der Lichtmesse in Mailand geholt.<br />
Gut beraten<br />
Dabei muss er als guter Berater auch oft von Ideen abraten. „Ich muss<br />
argumentieren“, sagt er. Oft kommen Kunden ins Lichtstudio und sagen:<br />
„So eine Leuchte will ich über dem Esstisch.“ Er zeigt auf eine Lampe<br />
aus einem langen Ast, an dem mehrere Birnen hängen, deren Glühdrähte<br />
kunstvoll geformt sind und gedämmtes Licht abstrahlen. Dann muss<br />
Müksch den Leuten erklären, dass sich dieses Licht nicht für einen Esstisch<br />
eignet, weil man damit nicht besonders scharf und hell sieht. Zum<br />
Leiden wird die Leidenschaft fürs Licht dann, „wenn’s kompliziert wird“;<br />
das ist vor allem dann der Fall, wenn die Kunden sich nicht über die Farben<br />
einig werden. Dann braucht es viel Geschick von Müksch, damit am<br />
Ende alle zufrieden sind.<br />
Faszination Licht<br />
Ursprünglich führte Helmut Müksch ein Geschäft für Elektroinstallation.<br />
Wennʼ s ans Licht ging, fuhr er mit seinen Kunden in ein Lichtstudio in<br />
Österreich. „Licht hat mich schon immer fasziniert“, sagt er. Irgendwann<br />
wegen der Oberauer Umgehungsstraße jetzt nicht mehr ganz so viele<br />
Leute an seinem Geschäft vorbei. Aber das macht nichts. Er werde weiterempfohlen.<br />
Und hat genug zu tun. 60-Stunden-Wochen seien keine<br />
Seltenheit, vor allem in der dunklen Jahreszeit, die jetzt wieder beginnt.<br />
Freizeitlicht – Sonnenlicht<br />
Abgesehen von seinem Lichtstudio hat Müksch auch noch viele andere<br />
Interessen. Er hat drei erwachsene Kinder und zwei Enkel. Viele Jahre<br />
war er als Gemeinderat in Eschenlohe und als Schöffe bei Gericht tätig.<br />
Früher auch als Disk-Jockey in Garmisch-Partenkirchen.<br />
Und dann ist da noch der Sport. Das braungebrannte Gesicht kommt<br />
nämlich nicht von den Lampen in seinem Oberauer Studio, sondern von<br />
der hellsten aller Leuchten, der Sonne. Die scheint Helmut Müksch zum<br />
Bespiel immer ins Gesicht, wenn er mit seinem Rennrad unterwegs ist,<br />
nach Österreich, zum Walchensee oder zum Sylvensteinspeicher. Gesportelt<br />
hat er schon immer gerne. Früher spielte er für Eschenlohe in der<br />
Bezirksliga. Dann folgten die Jahre, in denen er Marathon lief. Im Winter<br />
fährt er Ski und geht Touren. „Wenn man physisch stark ist, ist man auch<br />
mental gut drauf“, sagt er. Sport sei ein guter Ausgleich. Außerdem falle<br />
ihm dabei auch viel ein. Die ein oder andere Erleuchtung sozusagen. Oder<br />
er sehe etwas und könne das dann auch selbst in der Arbeit umsetzen.<br />
Für die Zukunft sei das Wichtigste die Gesundheit, sagt Müksch. Ansonsten<br />
wünscht er sich weiterhin das Vertrauen der Leute. Und „noch viele<br />
schöne Objekte“. Er habe schon viele schöne Objekte geschaffen. „Aber<br />
das kann immer noch getoppt werden.“ Gleichwohl müsse man demütig<br />
bleiben, nicht alles als selbstverständlich ansehen.<br />
Zauber-Licht<br />
Das tut Müksch auch nicht. Er freut sich darüber, dass sein Studio in den<br />
vergangenen sieben Jahren kontinuierlich gewachsen ist. Während er das<br />
erzählt, strahlt er mit seinen Leuchten um die Wette. Mit den großen<br />
mundgeblasenen Glasleuchten, den Kuhfelllampen und den strahlenden<br />
Ringen, die von der Decke hängen. Licht lebt man. Und manchmal kann<br />
man damit sogar zaubern.<br />
Autorin : Nina Gut<br />
Fotos: Harry Stahl<br />
Di – Fr: 12.00 – 18.00 Uhr<br />
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weils, wie man mit Licht Emotionen wecken, „sehr viel beeinflussen“ und<br />
merkte er, dass er sich ganz darauf verlegen will und gründete vor sie-<br />
Raum und Situation unterschiedlich beleuchten kann. Einen einfachen<br />
ben Jahren sein Studio „Licht & Raum“ an der Münchner Straße 10 in<br />
Tisch etwa kann man ins Licht eines Kerzenscheins tauchen oder zum<br />
Oberau. Das war die richtige Entscheidung, „ja, absolut.“ Zwar fahren<br />
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64 65
DAS ABSCHIEDNEHMEN<br />
von links: Heike Mayr, Petra Blahusch, Natascha Mayr, Manuel Mayr, Bernhard Mayr, Norbert Mayr<br />
Die Erinnerung<br />
ist das einzige Paradies,<br />
aus dem wir nicht<br />
vertrieben werden können.<br />
JEAN PAUL<br />
von links: Natascha Mayr und Heike Mayr<br />
von links: Heike Mayr und Petra Blahusch<br />
Für eine schöne<br />
letzte Reise<br />
Familienunternehmen mit Herz<br />
An 365 Tagen im Jahr ist das achtköpfi ge Team von Bestattungen<br />
Mayr erreichbar und in Bereitschaft. Bernhard Mayr, gelernter<br />
Steinmetz und geprüfter Bestatter, hat das familiengeführte Unternehmen<br />
mit seinem Bruder Manuel im Jahr 2019 gegründet. Neben<br />
seinem Ursprungsort Murnau gibt es den Familienbetrieb seit Mai<br />
2020 ebenfalls in Peißenberg. Eine neue Filiale wurde im September<br />
in Peiting eröffnet.<br />
Verlässlicher Partner<br />
in schwierigen Zeiten<br />
Im Sterbefall gibt es für die Angehörigen sofort einiges zu tun, auch<br />
wenn einem der Sinn in dieser Situation gerade eher nach etwas ganz<br />
anderem steht: Ein Arzt oder Notdienst muss kontaktiert werden, um<br />
die Todesbescheinigung auszustellen, und ein Bestatter muss zur Abholung<br />
des Leichnams gerufen werden. Vieles muss organisiert und<br />
Unterlagen herausgesucht werden. Wie gut, wenn man dann einen<br />
verlässlichen und erfahrenen Partner an seiner Seite hat, der in allen<br />
Belangen unterstützt und für die Nöte der Angehörigen ein offenes<br />
und verständiges Ohr hat. „Wir haben schon öfter gehört, dass die Entscheidung<br />
auf uns fällt, weil wir ein Familienunternehmen sind“, erzählt<br />
Natascha Mayr. „Mir macht es einfach Spaß, mit den Angehörigen zu<br />
arbeiten und mich um alles zu kümmern.“ Seit drei Jahren betreut sie das<br />
Büro und die Bestattungen in Peißenberg.<br />
Neben der würdevollen Behandlung schätzen Kunden vor allem den<br />
persönlichen Ansprechpartner und die ganz besonders schönen Dekorationen,<br />
die vor Ort angeschaut und ausgewählt werden können.<br />
Die Wünsche der Angehörigen werden, soweit es machbar ist, erfüllt,<br />
was auch bei der Abholung deutlich wird. Denn selbst, wenn die verstorbene<br />
Person aus dem Krankenhaus oder einem Seniorenheim<br />
abgeholt werden muss, bietet Mayr danach ein würdevolles und persönliches<br />
Abschiednehmen im eigenen Zuhause an, bevor es auf den<br />
letzten Weg ins Krematorium oder auf den Bestattungsfriedhof geht.<br />
Ein einfühlsamer und würdevoller Umgang in allen Angelegenheiten<br />
rund um den Todesfall steht damit für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
an oberster Stelle. Schließlich soll der Abschied, den es ja nur<br />
einmal gibt, etwas ganz Besonderes sein und auch als etwas Schönes<br />
in Erinnerung bleiben.<br />
„Das beste Lob ist, wenn die Angehörigen sagen: Genau so haben es sich<br />
Mama oder Papa, oder wer auch immer, vorgestellt“, erklärt Bernhard<br />
Mayr. So etwas geht nur mit ganz viel Herzblut und Identifi kation<br />
mit der Aufgabe, und genau das zeichnet diesen Familienbetrieb aus.<br />
Individualität bis zum Schluss<br />
Neben der freien Bestatterwahl, die seit langem besteht,<br />
ist das Abschiednehmen, wie das Leben selbst,<br />
individueller geworden.<br />
„Alles ist viel lockerer geworden, von der Musik angefangen bis zur Kleidung“,<br />
erzählt Petra Blahusch, die seit 12 Jahren in ihrem Beruf tätig ist und<br />
ihre sinnvolle und unterstützende Tätigkeit sehr schätzt. Auch die<br />
strengen Restriktionen in der Coronazeit haben das ihre zu veränderten<br />
Trauerfeiern beigetragen. So wird die Trauerzeremonie in der<br />
Traueranzeige oft nicht mehr offi ziell bekannt gegeben oder fi ndet<br />
verstärkt nur noch in kleinem Rahmen statt.<br />
Ebenso sind die Beisetzungsorte vielfältiger geworden. Während zirka<br />
70% der Urnenbestattungen immer noch auf dem Friedhof erfolgen,<br />
haben als Beisetzungsformen Wald-, Wiesen-, See- oder Luftbestattung<br />
zugenommen. Die Seebestattungen werden dabei direkt<br />
an Partnerreedereien an der Nord- oder Ostsee vermittelt, da dies<br />
sonst in Deutschland nirgendwo möglich ist. In Bezug auf die Friedorte<br />
können in der Region nicht alle Wünsche erfüllt werden. „In<br />
Bayern besteht das strengste Bestattungsgesetz, das es gibt“, fi ndet Natascha<br />
Mayr. Wiesen- oder Bergbestattungen wie in der Schweiz seien<br />
hier undenkbar. Auch Seebestattungen im Bodensee sind nur auf der<br />
Schweizer Seite möglich. In anderen Bundesländern gibt es laut Petra<br />
Blahusch freiere Regelungen: „In Nordrhein-Westfalen oder in Bremen<br />
dürfte man theoretisch die Asche über der Wiese im Garten verstreuen.“<br />
von links: Manuel Mayr und Bernhard Mayr<br />
67
BESTATTUNGEN MAYR<br />
Die letzte Reise mitgestalten<br />
Wie wichtig rechtzeitige Beratung und Vorsorge sind, hat die lebhafte<br />
Diskussion bei der Frage nach den Kosten für eine Erdbestattung ergeben.<br />
Ist ein Grab schon vorhanden oder muss eines gekauft werden?<br />
Wie schaut es mit der Grabpflege aus und was kostet eine Grabverlängerung?<br />
Welcher Friedhof soll es sein und welche Vorgaben oder<br />
Normen gibt es auf Seiten des Friedhofs? Was für einen Grabstein<br />
wählt man und wie viele Personen sollen zur Trauerfeier eingeladen<br />
werden und und und … Bernhard Mayr fasst es in einem Satz zusammen:<br />
„Die Grabkosten sind so individuell wie das Leben eines Menschen.“<br />
Deshalb rät Nobert Mayr zurecht zu einem kostenlosen Vorsorgegespräch<br />
zu Lebzeiten. „Man sollte sich frühzeitig Gedanken machen.<br />
Dann kann man viele Dinge regeln, und die Leute sind sehr froh, weil sie<br />
wissen, es wird sich um sie gekümmert.“ Alle Fragen und Vorstellungen<br />
können im gemeinsamen Gespräch geklärt werden – die Vorstellungen<br />
der für sich vorsorgenden Person als auch die der Angehörigen.<br />
Auch nachfolgende Streitigkeiten unter den Angehörigen können dadurch<br />
minimiert werden.<br />
„Der Tod gehört zum Leben dazu“, meint Heike Mayr. Begonnen hatte<br />
sie zuerst damit, bei der Ausrichtung von Beisetzungen mitzuhelfen<br />
und bei den Abholungen mitzufahren – oft sind Angehörige sehr froh<br />
darüber, wenn sie als Frau mit dabei ist. Seit zwei Jahren arbeitet die<br />
studierte Erziehungs- und Entwicklungsberaterin mit Schwerpunkt<br />
Pädagogik und Psychologie zusätzlich engagiert im Büro mit. Für<br />
eine professionelle Unterstützung hat sie unlängst noch einen Abschluss<br />
als Trauerberaterin und Trauerbegleiterin drangehängt.<br />
Die sympathischen Experten in Sachen Trauerberatung und -begleitung<br />
schauen übrigens auch mit einem ganz bewussten Auge auf das<br />
Leben. Und da stehen Dankbarkeit für jeden neuen Tag sowie Humor<br />
und das Leben genießen ganz weit vorne.<br />
„Und meine Seele spannte<br />
weit ihre Flügel aus,<br />
flog durch die stillen Lande,<br />
als flöge sie nach Haus …“<br />
JOSEPH VON EICHENDORFF<br />
Autorin & Fotos: Birgit Schwarzenberger<br />
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70 71
MURNAUER LÖWEN<br />
DIE LÖWEN IN DER POSTGASSE<br />
Dienen und helfen<br />
Zugegeben, diese Überschrift könnte manchen auf eine falsche Fährte<br />
locken. Denn hier geht es um den Murnauer Lions Club, der in<br />
diesem Jahr sein vierzigjähriges Bestehen feiert. Aus diesem Anlass<br />
sind vier Mitglieder zu einem Gespräch und einem „Gruppenbild mit<br />
Dame“ ins Büro der <strong>Melange</strong> in die Postgasse gekommen. Vom Lions<br />
Club hat jeder, der in Murnau lebt und mit offenen Augen durch den<br />
Ort geht, schon gehört. Am bekanntesten ist wohl der Bücherbasar,<br />
bei dem regelmäßig bibliophile Schätze und günstiger Lesestoff angeboten<br />
werden. Aber was genau der Lions Club ist, das könnte man<br />
schon einmal klären.<br />
Dienen und helfen<br />
Gegründet wurde der „Lions Club International“ im Jahre 1917<br />
in Chicago, Illinois. Es war eine schwierige Zeit damals, erzählt Jürgen<br />
Schebitz, der den Murnauer Club mitgegründet hat. Der Erste<br />
Weltkrieg, wirtschaftliche Schwierigkeiten und Pandemien machten<br />
es der Bevölkerung damals nicht leicht. Da hatten einige engagierte<br />
Menschen die Idee, einen Club zu gründen, der es sich zur Aufgabe<br />
machte zu helfen. „We serve“ wurde das Motto, das bis heute gilt. „Dienen<br />
für die Gemeinschaft und helfen, wo Not ist“, so formuliert es Gerhard<br />
Schmidt, der für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist. Darum besteht<br />
der Lions Club Murnau aus zwei Teilen, dem Club, der gesellige<br />
und informative Veranstaltungen durchführt, und dem Hilfswerk.<br />
Murnauer Löwen<br />
Die Geschichte des Murnauer Lions Clubs beginnt 1983. Damals<br />
gab es nur in Weilheim einen Club. Aber neun der Mitglieder lebten<br />
in Murnau, und irgendwann suchten sie dann auch am Staffelsee<br />
Gleichgesinnte, um am 17. Februar 1983, im Kurhotel Seidlpark, mit<br />
zunächst 24 Mitgliedern, einen eigenen Club zu gründen. Einmal im<br />
Monat trifft man sich im Clublokal, das passenderweise „Zum Murnauer“<br />
heißt. Bei den Clubabenden wird über aktuelle Projekte informiert<br />
und es gibt ein Programm mit unterschiedlichen Vorträgen.<br />
Manchmal werden Referenten eingeladen, um über aktuelle Themen<br />
und Entwicklungen zu berichten – oder die Clubmitglieder selbst geben<br />
etwas von ihrer Lebenserfahrung weiter. Dieses vertrauensvolle<br />
Miteinander ist für den derzeitigen Präsidenten Ekkehard Alschweig<br />
besonders wichtig. Aus seiner Mitgliedschaft im Lions Club sind ihm<br />
schon einige internationale Freundschaften erwachsen. Wohlgemerkt<br />
Freundschaften, denn es geht im Lions Club nicht darum, berufliche<br />
Verbindungen zu pflegen oder zu knüpfen. Der Murnauer Club, mit<br />
derzeit 29 Mitgliedern, unterhält auch eine Partnerschaft mit dem<br />
Lions Club Peschiera del Garda, in Italien.<br />
Aktiv handeln und helfen<br />
Doch bei aller Geselligkeit steht der Wunsch zu helfen stets im Vordergrund.<br />
Durch gemeinsame Aktionen wie den Bücherbasar oder<br />
den Lions Club Adventskalender, den es seit 2013 gibt, konnten in<br />
den vergangenen 40 Jahren rund 630.000 Euro an Spenden gesammelt<br />
werden. Die kommen ganz unterschiedlichen kulturellen und<br />
sozialen Zwecken zugute. Das Mehrgenerationenhaus in Murnau<br />
wurde beispielsweise vom Club gefördert. Ebenso konnten die Opfer<br />
des Unwetters in Bad Bayersoien mit 10.000 Euro kurzfristig unterstützt<br />
werden. Die Liste ist lang: von der Tafel, der MS-Gruppe, dem<br />
Frauenhaus, den Special-Olympics, bei denen Menschen mit geistiger<br />
Behinderung in Sportwettkämpfen antreten, bis zur Ödön-von-<br />
Horváth-Gesellschaft, die mit Unterstützung der Lions Dokumente<br />
aus dem Leben des Dichters erwerben konnte, die heute im Schloßmuseum<br />
aufbewahrt werden.<br />
Übrigens: Lange Zeit war der Lions Club ein reiner Herrenclub. Aber<br />
diese Zeiten sind längst vorbei. Inzwischen gibt es mehrere Frauen wie<br />
zum Beispiel Renate Bröckel, das jüngste Mitglied, die sich dort sehr<br />
wohlfühlt. Bereits zweimal leitete eine Frau die Geschicke und das<br />
Programm des Clubs, jeweils für ein Jahr, wie das bei allen Ämtern<br />
der Lions vorgesehen ist.<br />
W er sich genauer für die Aktivitäten des<br />
Murnauer Lions Clubs interessiert oder gar<br />
mit dem Gedanken spielt, dort Mitglied zu<br />
werden, kann sich auf der Website informieren:<br />
www.lc-murnau.de<br />
Der Verkauf der diesjährigen Adventskalender<br />
erfolgt vom 02. November 2023 bis voraussichtlich<br />
06. Dezember 2023 zu einem Stückpreis<br />
von 5,- Euro.<br />
Autor & Fotos: Heribert Riesenhuber<br />
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CHRISTA MAYR-BRANDL<br />
UNTERSÖCHERING UND DIE WELT<br />
Wo Obersöchering liegt, kann Untersöchering nicht weit<br />
sein. Mit dem Radl bei schönstem Wetter von Murnau<br />
kommend, freue ich mich schon auf den Besuch bei Christa<br />
Mayr-Brandl in ihrem Atelier. 1959 in München geboren, lebt<br />
die Künstlerin einen Großteil ihres Lebens in dem idyllischen<br />
Ort, in dem ihre Eltern früher schon einen Bauernhof hatten.<br />
Noch heute ist das Dorf sehr ländlich geprägt und schaut<br />
mit den grasenden Kühen und Kälbern, einem am Wasser<br />
entlangspringenden Fohlen und den Häusern aus Tuffstein<br />
mit grünen Fensterläden sowie den Höfen aus viel Holz wie<br />
aus dem Bilderbuch aus. Die einzigen Geräusche, die gerade<br />
zu hören sind, kommen vom Wind in der Krone der Eiche und<br />
vom etwas entfernteren Traktor eines Bauern.<br />
Als ihre Eltern damals auf dem Hof Zimmer vermieteten, kam<br />
die Welt ein Stück weit ins Haus. Spätestens als Gäste aus Kolumbien<br />
da waren, war es dann um die junge Christa geschehen:<br />
Sie wollte die große weite Welt selbst entdecken! Nach mehreren<br />
Freizeiten in ihrer Jugend ging sie nach der Ausbildung als<br />
Zahnarzthelferin, die sie in München absolvierte, für ein Jahr als<br />
Au-pair-Mädchen nach Los Angeles. Später machte sie sich ganz<br />
alleine auf eine eineinhalbjährige Weltreise, die sie nach Amerika,<br />
Neuseeland, Australien und Asien führte. Ein einjähriger Japanaufenthalt<br />
mit der ganzen Familie ergab sich dann nochmal<br />
im Jahr 2005. Ihre Reisen haben sie sowohl als Mensch als auch<br />
als Künstlerin maßgeblich geprägt. „Die Sprache, das Rumfahren,<br />
die Freiheit – das war schon etwas ganz Besonderes“, schwärmt sie. Das<br />
Reisen sollte eine starke Inspirationsquelle für ihr künstlerisches<br />
Schaffen bleiben.<br />
Christa<br />
Mayr-Brandl<br />
Untersöchering<br />
die Welt<br />
&<br />
Heimatverbundene Kosmopolitin<br />
Mit ihrem Mann – die erwachsenen Töchter sind schon länger<br />
außer Haus – lebt Christa Mayr-Brandl in einem Haus, das auf<br />
elterlichem Grundstück gebaut wurde und von dem aus man gen<br />
Südwesten über unbebaute Wiesen beste Sicht bis zum Wettersteingebirge<br />
mit den Ammergauer Alpen und etwas nördlicher<br />
bis zum Hohenpeißenberg hat. Ein paar Meter weiter kann man<br />
in südöstlicher Richtung über Maisfelder hinweg zur Benediktenwand<br />
und zum Estergebirge schauen. Es ist eine wohltuende<br />
Weite, die sich vom Ort aus auftut und die Weltoffenheit in sich<br />
trägt. Und genau diese Weltoffenheit zeichnet die Künstlerin, die<br />
viele auch durch ihre Tätigkeit im Murnauer Weltladen kennen, in<br />
hohem Maße aus.<br />
Farbwelten in Wachs<br />
Gerade erst hat sie die Eindrücke ihrer letztjährigen New York-<br />
Reise auf großformatigen Acrylbildern festgehalten, die sie im<br />
August im Foyer des Murnauer Rathauses mit anderen Werken<br />
ausgestellt hat. Eines davon konnte man auch zur Blauen Nacht<br />
der Kunst in einem der Schaufenster entdecken. In ihrem Atelier<br />
fallen Motive aus Japan auf sowie abstrakte Landschaften,<br />
Skulpturen oder Portraits aus Wachs und Fotografien aus fernen<br />
Ländern, die sie mit Wachs weiterverarbeitet hat. Wachs ist<br />
das hauptsächliche Medium, mit dem die Künstlerin seit 2004<br />
arbeitet. „Auf einem Weihnachtsmarkt hat ein Pollinger Künstler Karten mit<br />
Motiven aus Wachs mit einem Maleisen angefertigt. Das faszinierte mich“,<br />
erzählt sie begeistert von der Enkaustik, wie die antike künstlerische<br />
Maltechnik, bei der in Wachs gebundene Farbpigmente heiß<br />
auf den Maluntergrund aufgetragen werden, genannt wird.<br />
Während sie Kurse unter anderem an der Enkaustikakademie<br />
in Weilheim an der Teck oder bei Annemarie Aigner aus<br />
Österreich und Lora Murphy aus Irland besuchte, hat sie sich<br />
das meiste Wissen allerdings über die Jahre durch englischsprachige<br />
Bücher selbst angeeignet. Immer wieder hat sie Neues<br />
ausprobiert und dabei ihre ganz eigenen Techniken und<br />
Malweisen entwickelt. Seit 2007 ist die Malerin Mitglied<br />
in der Künstlervereinigung Murnau e.V. mit seinem<br />
78 79
GRENZEN ÜBERWINDEN<br />
Gemeinschaftsatelier Tusculum. In den Gemeinschaftsausstellungen<br />
Geschenkideen<br />
des Vereins, der Mitglied des internationalen Künstlernetzwerks<br />
euroArt ist, widmet sie sich mit großer Ernsthaftigkeit den gestellten<br />
Themen und entwickelt entsprechende Bilder und Skulpturen: „Die<br />
Entstehung eines Werkes ist für mich ein handwerklicher Schaff ensprozess, den<br />
ich sehr schätze und der mich immer wieder fordert.“ So sind im kreativen<br />
Prozess immer wieder Entscheidungen zu treffen oder Grenzen zu<br />
überwinden.<br />
Fairer Welthandel<br />
Neben dem Reisen und Malen spiegelt sich die Weltoffenheit von<br />
Wintertraum<br />
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Christa Mayr-Brandl auch in ihrem Engagement für den Weltladen<br />
in der Murnauer Bahnhofstraße wider. 2008 ist sie über eine Bekannte<br />
ins Team gekommen und hat anfangs mit ein bis zwei<br />
*Aktionsbedingungen<br />
im Laden und online<br />
Nachmittagen im Verkauf unterstützt. Seit 2020 ist sie die erste Vorsitzende<br />
des Vereins „Fair handeln Murnau e.V.“, der als Träger des<br />
Murnauer Weltladens fungiert. Fairer Handel und gerechte Lebenschancen<br />
für alle sind ihr sehr wichtig: „Es liegt mir sehr am Herzen,<br />
dass die Produzenten fairen Lohn bekommen. Wir wollen ja auch einen fairen<br />
Wintertraum<br />
Lohn. Warum sollen die, die es produzieren, nicht davon leben können?“<br />
Um auf den fairen Handel aufmerksam zu machen, kümmert sie<br />
sich zusätzlich zu ihren Verkaufsdiensten und organisatorischen<br />
Belangen vor allem um die Öffentlichkeitsarbeit, zum Beispiel<br />
mit Ständen bei Vorträgen oder Veranstaltungen wie die „Faire<br />
Woche“ im September. Regelmäßig zehn bis 15 Wochenstunden ist<br />
sie damit ehrenamtlich für den Weltladen tätig, wobei ihr die schönen<br />
Gespräche im Laden, sowohl mit Einheimischen als auch mit<br />
Gästen, viel zurückgeben. Monatlich gibt es wechselnde Angebote,<br />
und mit dem Team lässt sie sich immer wieder Neues einfallen, um<br />
auch Kinder für den fairen Handel zu sensibilisieren: „Dieses Jahr<br />
haben wir erstmals mit dem Kreisjugendring zusammengearbeitet und waren<br />
im Ferienpass mit den Schokoladendetektiven drin – eine Aktion, mit der wir den<br />
Wintertraum<br />
WEITERE EINBLICKE<br />
IN IHR KÜNSTLERISCHES SCHAFFEN GIBT IHRE<br />
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Kindern zeigen, wo die Schokolade herkommt und wie sie verarbeitet wird.“<br />
Auch in Zukunft reisen, malen und dabei den Ausstellungsradius<br />
erweitern sowie die Dinge nach<br />
ihren Vorstellungen umsetzen – so kann es für die<br />
Kosmopolitin aus Untersöchering gerne weitergehen …<br />
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Secret Sale – der Immobilienverkauf im Verborgenen<br />
Immer mehr Eigentümer möchten ihre Immobilie im so genannten „Secret Sale“ verkaufen – also abseits der öffentlichen<br />
Aufmerksamkeit. Eine Verkaufsstrategie, auf die sich unser Büro spezialisiert hat.<br />
In unserem heutigen Fachartikel möchten wir Ihnen daher aufzeigen, was es mit der diskreten Vermarktung auf sich hat,<br />
welche Beweggründe es dafür geben kann und welche Vorzüge diese vertrauliche Verkaufsstrategie hat.<br />
So funktioniert der Secret Sale von Immobilien<br />
Beim diskreten Verkauf einer Immobilie gibt es einen maßgeblichen Unterschied zum herkömmlichen Immobilienverkauf: Die<br />
öffentliche Vermarktungsphase im Internet, den Printmedien oder dem Schaufenster entfällt. Stattdessen wird die Immobilie gezielt<br />
und vertraulich ausgewählten, geprüften Interessenten angeboten. Deshalb wird diese Form des Immobilienverkaufs auch als<br />
„Off-Market-Strategie“ bezeichnet. Der entscheidende Erfolgsfaktor für einen Secret Sale liegt in der Wahl des Immobilienmaklers.<br />
Dieser muss über eine umfangreiche Kundendatenbank verfügen, um das optimale Ergebnis für den Verkäufer zu erzielen.<br />
Gründe für die diskrete Vermarktung einer Immobilie<br />
Es kann viele Gründe geben, warum man seine Immobilie diskret verkaufen möchte. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um ein<br />
exklusives Haus, eine kleine Wohnung oder etwa einen Notverkauf handelt.<br />
Der wichtigste Grund für diese Form des stillen Verkaufs ist der Schutz der Privatsphäre. Viele Eigentümer möchten nicht, dass<br />
Nachbarn, Freunde oder Arbeitskollegen von ihren Verkaufsabsichten erfahren. Ebenso möchten sie auch nicht, dass Fotos ihrer<br />
Privaträume im Internet erscheinen. Zudem soll der angestrebte Verkaufspreis nicht an die Öffentlichkeit gelangen.<br />
Darum kann ein Secret Sale sinnvoll sein<br />
Von der diskreten Vermarktung von Immobilien können sowohl Verkäufer als auch Käufer profitieren.<br />
Für den Verkäufer besteht der bedeutendste Vorteil, wie bereits erwähnt, in der Wahrung der Privatsphäre. Zusätzlich unterstreicht<br />
der Verzicht auf eine öffentliche Präsentation die Besonderheit des Angebotes und führt in der Regel zu schnelleren Kauf-Entscheidungen.<br />
Außerdem bringt die Verkaufsstrategie „Secret Sale“ für den Verkäufer die Sicherheit, dass es sich bei den Interessenten<br />
wirklich um potenzielle Käufer mit ernsthaftem Interesse handelt, da alle Kaufi nteressenten bereits in Kontakt mit dem Immobilienmakler<br />
stehen und vorab geprüft wurden. Käufer, die eine Immobilie suchen, sind also gut beraten, sich mit Ihren Suchwünschen<br />
vormerken zu lassen, um auch diskrete Immobilienangebote zu erhalten.<br />
Weitere Informationen zum diskreten Verkauf Ihrer Immobilie – professionell und diskret – erhalten<br />
Sie jederzeit auch in unserem Büro im Untermarkt 56 in Murnau.<br />
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87
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besonderes, erfreuen Sie sich an unserem großen Handwerkssortiment und den<br />
kulinarische Spezialitäten. Der Weltladen ist ein Marktplatz, auf dem die Vielfalt<br />
regiert und Kulturen sich treffen!<br />
Auf Wunsch stellen wir weihnachtliche Geschenkkörbe mit allerlei Köstlichkeiten<br />
zusammen.<br />
Unsere Mitarbeiterinnen die Sie hier begrüßen arbeiten ehrenamtlich und freuen<br />
sich auf Sie.<br />
Die Welt ist bunt,<br />
treten Sie ein und lassen Sie sich inspirieren...<br />
Wir<br />
freuen uns<br />
auf Ihren<br />
Besuch!<br />
Hier finden Sie uns:<br />
Bahnhofstraße 8<br />
82418 Murnau<br />
Tel. 08841/6879997<br />
weltladen.murnau@web.de<br />
www.weltladen-murnau.de<br />
Öffnungszeiten:<br />
Mo. – Fr. 10:00–18:00 Uhr<br />
Samstag 10:00–13:00 Uhr<br />
88<br />
Das Bundeskabinett hat am 30. August 2023<br />
den Regierungsentwurf für ein<br />
„WACHSTUMSCHANCENGESETZ“ beschlossen.<br />
Neu im Regierungsentwurf enthalten ist nun u.a.<br />
die befristete Wiedereinführung der degressiven AfA<br />
für bewegliche Wirtschaftsgüter sowie die befristete<br />
Einführung einer degressiven AfA für Wohngebäude.<br />
Im Folgenden geben wir einen Überblick über die im Regierungsentwurf<br />
des BMF geplanten Regelungen.<br />
Freigrenze für Einnahmen aus Vermietung und Verpachtung<br />
Mit einer Steuerfreigrenze für Einnahmen aus Vermietung und Verpachtung<br />
i. H. v. 1.000 € soll eine bürokratieentlastende Regelung geschaffen<br />
werden. Sofern die Ausgaben die mit ihnen in unmittelbaren<br />
wirtschaftlichen Zusammenhang stehenden Einnahmen übersteigen,<br />
sollen die Einnahmen auf Antrag als steuerpflichtig behandelt werden<br />
können (Einkommensteuererklärung).<br />
Sonderregelung der privaten Nutzung von Elektrofahrzeugen<br />
Nach § 6 Abs. 1 Nr. 4 Satz 2 Nr. 3 EStG (1%-Regelung) ist bei der privaten<br />
Nutzung eines betrieblichen Kraftfahrzeugs, das keine CO2-Emissionen<br />
hat (reine Elektrofahrzeuge, inkl. Brennstoffzellenfahrzeuge) nur ein Viertel<br />
der Bemessungsgrundlage (Bruttolistenpreis) und nach § 6 Abs. 1 Nr. 4<br />
Satz 3 Nr. 3 EStG (Fahrtenbuchregelung) nur ein Viertel der Anschaffungskosten<br />
oder vergleichbarer Aufwendungen anzusetzen. Dies gilt bislang<br />
jedoch nur, wenn der Bruttolistenpreis des Kraftfahrzeugs nicht mehr<br />
als 60.000 € beträgt. Zur Steigerung der Nachfrage unter Berücksichtigung<br />
der Ziele zur Förderung einer nachhaltigen Mobilität und um die<br />
gestiegenen Anschaffungskosten solcher Fahrzeuge praxisgerecht abzubilden,<br />
wird der bestehende Höchstbetrag von 60.000 € auf 80.000 €<br />
angehoben. Dies gilt entsprechend bei der Überlassung eines betrieblichen<br />
Kraftfahrzeugs an Arbeitnehmer.<br />
Kontaktieren Sie uns gerne unter:<br />
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Befristete Wiedereinführung der degressiven AfA, § 7 Abs. 2 Satz 1 EStG<br />
(neu im Regierungsentwurf)<br />
Die degressive Abschreibung für bewegliche Wirtschaftsgüter des Anlagevermögens<br />
wurde mit dem Zweiten Corona-Steuerhilfegesetz zum<br />
1.1.2020 eingeführt und mit dem Vierten Corona-Steuerhilfegesetz bis<br />
zum 31.12.2022 verlängert. Aufgrund der derzeitigen Krisensituation soll<br />
die degressive Abschreibung auch für Wirtschaftsgüter in Anspruch genommen<br />
werden können, die nach dem 30.9.2023 und vor dem 1.1.2025<br />
angeschafft oder hergestellt worden sind.<br />
Befristete Einführung einer degressiven AfA für Wohngebäude, § 7 Abs.<br />
5a (neu) EStG (neu im Regierungsentwurf)<br />
Eine degressive Abschreibung i.H.v. 6% soll für Gebäude ermöglicht<br />
werden, die Wohnzwecken dienen und die vom Steuerpflichtigen hergestellt<br />
oder bis zum Ende des Jahres der Fertigstellung angeschafft worden<br />
sind. Im Jahr der Anschaffung oder Herstellung erfolgt die Abschreibung<br />
zeitanteilig. Die degressive AfA kann erfolgen, wenn mit der Herstellung<br />
nach dem 30.9.2023 und vor dem 1.10.2029 begonnen wird. Im Fall der<br />
Anschaffung ist die degressive Afa nur dann möglich, wenn der obligatorische<br />
Vertrag nach dem 30.9.2023 und vor dem 1.10.2029 rechtswirksam<br />
abgeschlossen wird.<br />
Sonderabschreibung gem. § 7g Abs. 5 EstG –<br />
der absolute Steuer-HAMMER!<br />
Die Sonderabschreibung beträgt derzeit bis zu 20 Prozent der Investitionskosten<br />
und gilt für Betriebe, die die Gewinngrenze von 200.000 € im<br />
Jahr, das der Investition vorangeht, nicht überschreiten. Zukünftig sollen<br />
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UND SEIN BAUFRITZ® -HAUS<br />
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nach Murnau kam<br />
Michael Scheingraber<br />
Michael Scheingraber startete seine Laufbahn als Produktions-<br />
und Regieassistent. Er arbeitete mit Stars wie Sean Connery,<br />
Jean-Paul Belmondo, Götz George, Burt Lancaster und<br />
Julie Christie. Als Regisseur und Producer realisierte er zirka<br />
150 TV-Dokumentationen und Making-Ofs. Er ist Autor des<br />
ersten europäischen Sachbuchs über die JAMES BOND 007-Filme<br />
und Co-Autor eines Theaterstücks. Der Journalist und Geschichtenerzähler<br />
hat gerade mit der Recherche für einen historischen<br />
Kriminalroman begonnen.<br />
Murnau, Winter 2021<br />
Die eisige Kälte hat die Marktstraße und die wenigen Passanten, die<br />
dick in Schals und Daunenjacken gehüllt an mir vorbeihasten, fest im<br />
Griff. Doch in meinem Herzen ist bereits der Frühling angebrochen,<br />
denn ich komme geradewegs vom Notar. Ich habe heute ein Grundstück<br />
in meinem Traumort Murnau erworben! Jetzt fehlt nur noch<br />
das passende Traumhaus. Ein Fertigholzhaus im Landhausstil soll es<br />
werden, nachhaltig und bezahlbar. Also recherchiere ich im Internet,<br />
wälze Kataloge und spreche mit Hausbesitzern und Architekten.<br />
Dabei stoße ich immer wieder auf einen Namen, der im Zusammenhang<br />
mit gesundem Raumklima, dem Einsatz von Naturmaterialien<br />
und zertifi zierter baubiologischer Beratung genannt und gelobt wird:<br />
BAUFRITZ. ®<br />
Kurzerhand rufe ich im Stammhaus in Erkheim an und vereinbare<br />
einen Termin für eine Besichtigungstour durch Musterhäuser<br />
und Fertigungshallen. Eine ausführliche Beratung steht natürlich<br />
auch auf dem Programm. Die herzliche Begrüßung im Firmensitz,<br />
die kompetente und informative Führung durch gewaltige Hallen,<br />
in denen die einzelnen Bauteile gefertigt werden, die persönliche<br />
Begehung der Musterhäuser – all das hinterlässt bei mir einen extrem<br />
positiven Eindruck. Ich merke, ich habe Lust, so ein Haus zu<br />
bauen. Dass ich mich für eine Zusammenarbeit mit<br />
entschließe, hat mehrere Gründe: Ein BAUFRIT ® -Haus ist<br />
nicht nur nachhaltig und frei von Schadstoffen und Allergenen. Es<br />
schützt mich vor Umweltgiften, elektromagnetischer Strahlung und<br />
Mobilfunkwellen. Die beteiligten Baubiologen wählen Materialien<br />
nach den strengsten Prüfkriterien auf dem gesamten Hausmarkt aus.<br />
Plötzlich wird „gesundes Bauen“ für mich zu einer nachvollziehbaren,<br />
messbaren Realität. Wichtig ist mir auch die schnelle und<br />
CO₂-neutrale Montage: Die energieeffi zienten Wohnwände werden<br />
mit einer patentierten Universal-Steckverbindung am Produktionsstandort<br />
Erkheim vorgefertigt. Besonders spricht mich die familiäre<br />
Atmosphäre im Hause BAUFRI<br />
® an. Ich spüre, dass die Mitarbeiter<br />
mit Herzblut bei der Sache sind und hinter ihrer Firma<br />
stehen. Das gefällt mir und so bekommt diese Firma den Zuschlag.<br />
Ein erfahrener Architekt bringt mein Konzept zu Papier und reicht<br />
die Pläne beim Bauamt ein.<br />
Perfekt.<br />
®<br />
Murnau, Sommer 1969<br />
Ein Junge läuft das Trottoir der Marktstraße hinunter. Aggressive<br />
Autofahrer hupen gereizt in der Mittagshitze. Bläuliche Abgaswolken<br />
hüllen den Buben ein, der plötzlich abrupt vor einer Buchhandlung<br />
stehenbleibt. Der Junge ist vom Cover eines Taschenbuchs fasziniert.<br />
Es zeigt eine leicht bekleidete Bauchtänzerin. Er hat keine Ahnung,<br />
dass dies das Lieblingsbuch von John F. Kennedy war und einen<br />
permanenten Platz auf dessen Nachttisch im Weißen Haus hatte.<br />
Auch die Namen des Autors und des Titelhelden sagen dem Jungen<br />
nichts: Ian Fleming und James Bond 007. Doch der Buchtitel ver-<br />
spricht Spannung, Abenteuer und Erotik: Liebesgrüße aus Moskau.<br />
Er kauft den Roman mit gemischten Gefühlen, denn es ist kein Buch<br />
für Kinder. Und das Paperback ist teuer: Zwei Mark und achtzig<br />
Pfennige kostet der Thriller aus dem Scherz-Action-Verlag! Er beginnt<br />
zu lesen und entdeckt begeistert die Welt der Spionage, der<br />
überlebensgroßen Bösewichte und schönen Frauen. Und er verliebt<br />
sich in den Ort, an dem er diesen literarischen Schatz gehoben hat,<br />
der sein Leben verändern wird. Er träumt davon, Autor zu werden<br />
und atemberaubende Thriller in seinem eigenen Haus in Murnau zu<br />
schreiben …<br />
90 91
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in Ihr neues Abenteuer!<br />
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Murnau München<br />
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Murnau, 17. April 2023<br />
Aus dem Morgennebel tauchen die Silhouetten mehrerer Schwertransporter<br />
auf. An Bord: Mein Haus, das während des Transports<br />
von recyclebarer Folie geschützt wird. Was nun folgt, macht mich<br />
sprachlos: In nur 48 Stunden steht meine kleine Landvilla – einen<br />
Tag später ist das Dach gedeckt! Bei den BAUFRIT ® -Profis sitzt<br />
jeder Handgriff. In den nächsten Monaten läuft der Innenausbau mit<br />
der Präzision eines Schweizer Uhrwerks. Vom Haustürgriff bis zum<br />
Lift, von Fliesen und Parkett bis Küche, Bäder und Kaminofen wird<br />
alles eingebaut, was ich während der Bemusterung in Erkheim ausgesucht<br />
habe. Jeden Tag wächst mein Haus und ich bewundere die<br />
Wertigkeit der Materialien. Am ersten November ist es dann so weit:<br />
Ich ziehe in mein Traumhaus, dem ich den Namen Villa 7¯ Birken<br />
gegeben habe. Beim Schreiben in meinem neuen Zuhause denke ich<br />
oft zurück an den Jungen und seinen Traum. Es hat lange gedauert,<br />
doch er hat ihn verwirklicht. In Murnau am Staffelsee.<br />
Autor & Fotos: Michael Scheingraber<br />
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DIE VERSICHERUNGSEXPERTEN<br />
Private Kranken<br />
ZUSATZversicherung<br />
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Foto: Harry Stahl<br />
Neue Küche oder neuer Job?<br />
Kein Problem - bei uns gibts beides!<br />
die Ergänzung<br />
zu Ihrer gesetzlichen<br />
Krankenkasse!<br />
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Wir suchen ab sofort Unterstützung<br />
Schreiner oder Monteur<br />
(m/w/d) in Voll- oder Teilzeit<br />
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(m/w/d) für ca. 5 Std./Woche<br />
Liebe Leser und Leserinnen,<br />
in unserem heutigen Fachartikel stellen wir Ihnen die PRIVATE<br />
Krankenzusatzversicherung und ihre Vorteile vor. Die gesetzlichen<br />
Krankenkassen reduzieren regelmäßig die Leistungen! Es gibt keine<br />
Leistungen mehr für Brillen, oder für den Heilpraktiker. In fast allen<br />
Bereichen müssen Sie zuzahlen und im Zahnbereich fallen meist über<br />
80 % der Kosten auf Sie selbst. Im Krankenhaus (OP-Termine) geht es in<br />
Richtung einer 2-Klassen Gesellschaft. PRIVATE Abrechnung (Termine<br />
sofort), oder gesetzlich versichert (Termine in 2 – 3 Monaten)?<br />
Unser Versicherungsmakler-Unternehmen ist seit über 30 Jahren erfolgreich<br />
am Markt tätig. Als Versicherungsmakler arbeiten wir mit<br />
mehr als 90 Versicherungsgesellschaften zusammen, davon mit 35<br />
Privaten Krankenkassen und betreuen über 2.500 Mandate mit über<br />
19.000 Verträgen. 14 Mitarbeiter in der Verwaltung und im Vertrieb<br />
sind von Montag bis Freitag von 8 Uhr bis 17 Uhr gerne für Sie da!<br />
Die Gesundheit ist unser wertvollstes Gut!<br />
Und genau da setzen wir an.<br />
Mit einer PRIVATEN Krankenzusatzversicherung!<br />
DIE HAUPTVORTEILE:<br />
• Die Auswahl treffen wir aus über 35 Privaten Krankenkassen –<br />
unabhängig!<br />
• Sie sind beim Zahnarzt ein Privatpatient – Erstattung bis zu<br />
90 % der Rechnung (bis 100 % der prof. Zahnreinigung möglich)!<br />
• Sie sind im Krankenhaus ein Privatpatient, incl. Chefarzt,<br />
1-Bettzimmer …! „Wenn es darauf ankommt, erhalten Sie schnell und<br />
unkompliziert Termine.“<br />
• Sie erhalten ambulante Erstattungen beim Heilpraktiker, Brillen,<br />
Vorsorgeuntersuchungen und erhöhen Ihre Lohnfortzahlung<br />
bei längerer Krankheit!<br />
MÖGLICHE LEISTUNGSBAUSTEINE:<br />
• 1- oder 2-Bettzimmer/ Chefarzt/ Spezialist/ Privatklinik/<br />
private Rehaklinik<br />
• Heilpraktiker/ Naturheilverfahren/ Osteopathie<br />
• Brillen und Kontaktlinsen<br />
• Zahnersatz incl. Implantate<br />
• Zahnbehandlung + Prophylaxe<br />
• Vorsorgeuntersuchungen<br />
• Krankentagegeld – erhöhen Sie Ihre Lohnfortzahlung ab<br />
der 6. Woche!<br />
• Pflegeleistungen, als Ergänzung der zu geringen gesetzlichen<br />
Leistungen!<br />
• Service- und Assistance-Leistungen<br />
LEISTUNGSABWICKLUNGEN:<br />
• Sämtliche Leistungsabwicklungen laufen über eine App der<br />
jeweiligen Privaten Krankenkasse und werden in der Regel<br />
innerhalb 10 – 14 Tagen erstattet!<br />
ANFORDERUNG – CHECKLISTE „KV-ZUSATZ“:<br />
Fordern Sie noch heute unsere Checkliste mit 28 Leistungspunkten an –<br />
damit wir bedarfsgerecht Ihre KV-Zusatzversicherung aus 35 Privaten<br />
Krankenkassen und über 1.500 Tarifmöglichkeiten erstellen dürfen.<br />
ÜBERNAHME GESAMTMANDAT –<br />
HABEN SIE AKTUELL KEINEN ANSPRECHPARTNER?<br />
Wir übernehmen auch gerne alle Ihre Versicherungsverträge, aller<br />
Gesellschaften und betreuen Sie für Vertrag, Schaden und Service (für<br />
Privat- und Firmenkunden).<br />
ANSPRECHPARTNER – WIR STEHEN DAHINTER:<br />
Die Jeschke & Jeschke Versicherungsmakler GmbH, als Ihr<br />
unabhängiger Dienstleister.<br />
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