Melange No28
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BIGBAND<br />
MELANGE<br />
DAS WIRD<br />
KNALLEN<br />
– Opa macht’s Big<br />
Mélanger ist Französisch und heißt mischen. Aber ich will<br />
hier nicht klugscheißern. Das hätten Sie vermutlich ohnehin<br />
gewusst. Auch dass man, wenn man in einem Wiener<br />
Kaffeehaus eine <strong>Melange</strong> bestellt, einen Kaffee mit Milch<br />
– oder vielleicht auch mit Schlagobers – serviert bekommt.<br />
Und dass Die <strong>Melange</strong> das Magazin ist, das Sie gerade in<br />
den Händen halten, dürfte Ihnen bekannt sein. Erlauben<br />
Sie, dass ich noch ein wenig Internes ergänze: <strong>Melange</strong> ist<br />
auch Musik. Bald wird es eine <strong>Melange</strong> Bigband geben.<br />
Das hat sich der Franz, unser Herausgeber, ausgedacht.<br />
Vielleicht war es auch nur eine Frage der Zeit, denn wer die<br />
<strong>Melange</strong> verfolgt, weiß, dass da auch immer eine Menge<br />
Musik drinsteckt. Auf einem der bekanntlich großartigen<br />
<strong>Melange</strong>-Events spielte Drummer Florian Oppenrieder –<br />
manchen in Murnau schlicht als „Opa“ bekannt. Und der hat<br />
dem Franz von seiner Bigband erzählt. Daraufhin der Franz:<br />
„Des mach ma!“ Und so wird‘s gemacht. Im Dezember ist<br />
es soweit und die <strong>Melange</strong> Bigband wird im Murnauer<br />
Kultur- und Tagungszentrum aufspielen.<br />
DIE GESCHICHTE DAHINTER<br />
Den Bigband-Sound kennen bei uns in der Region die Älteren oder<br />
die Jungen. Entweder erinnert man sich an die großen Bigbands,<br />
die früher in Fernsehshows spielten – oder man kennt die Bigbands,<br />
die es in mehreren Schulen der Region gibt. Auch die Staffelsee-<br />
Bigband mischt im Musikleben der Region mit. Dennoch, so erzählte<br />
mir Florian Oppenrieder, sterben die großen Bigbands aus. Es ist<br />
einfach ein großer Aufwand, so viele gute Musiker unter einen Hut<br />
zu bekommen und, wenn möglich, auch noch zu bezahlen.<br />
Oppenrieder selbst hat seine frühen musikalischen Erfahrungen im<br />
Murnauer Jugend- und Blasorchester gesammelt. Fast eine Bigband<br />
– aber mit anderer musikalischer Ausrichtung. Für Oppenrieder war<br />
das auf Dauer nicht das Richtige, denn er ist ein passionierter Jazzmusiker.<br />
Vielleicht liegt das daran, dass man mit Jazz kein Geld<br />
verdient. Denn wenn das anders wäre, wäre er längst so reich, dass<br />
er seinen schönen Beruf als Rechtsanwalt aufgeben müsste.<br />
Jedenfalls wurde Florian vor einigen Jahren, nach einem Konzert, der<br />
Vorschlag angetragen, eine Bigband zusammenzustellen, um 2009<br />
bei der Eröffnung der Ruder-Weltmeisterschaft in München aufzutreten.<br />
„Da es ein Budget gab, habe ich zugesagt“, sagt Florian. Ja, Musik und<br />
Kohle sind Themen, die oft zusammen aufkommen. Was Oppenrieder<br />
damals vielleicht etwas unterschätzt hat, war der Aufwand, den<br />
so ein Unternehmen mit sich bringt. „Als Organisator bist du für alles<br />
verantwortlich. Und manchmal sind die Musiker wie kleine Kinder, die kurz vor<br />
dem Soundcheck noch anrufen und nach einem Parkplatz fragen.“ Darum hat<br />
Hugo Strasser seinerzeit wohl auch abgesagt. Aber Florian hatte Spaß<br />
daran, seine Kontakte spielen zu lassen und die Kollegen in ganz<br />
Bayern einzuladen. Und da das oben genannte Event im August –<br />
also in der Ferienzeit – stattfinden sollte, konnten auch fast die Hälfte<br />
der Musiker zusagen. Das war schon mal ein kleiner Erfolg. Allerdings<br />
fehlten dann immer noch etliche Musiker. Nämlich die<br />
andere Hälfte. Dann muss es eben eine <strong>Melange</strong> sein, dachte sich<br />
Oppenrieder – nicht. Aber es passt hier so gut. Die Band wurde<br />
trotzdem eine Mischung aus professionellen Musikern und guten<br />
Amateuren aus der Region. So entstand Oppenrieders erste Bigband,<br />
die er mit viel Enthusiasmus vom Schlagzeug aus leitete. Und da es<br />
damals eine Ruder-Weltmeisterschaft war, war es auch fast schon<br />
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