Melange No28
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ELENA GAULHOFER<br />
Früher war alles besser<br />
(oder doch nicht?)<br />
„Ist es denn jetzt wirklich so, dass ihr jungen Leut` nur noch Interesse am Internet habt?“, fragt mich Franz, der Chef<br />
der <strong>Melange</strong> an meinem ersten Praktikumstag beim Magazin. Da muss ich den lieben Franz erstmal<br />
aufklären, denke ich und fange an zu berichten.<br />
Natürlich nutzen wir das Internet häufi g – ob für Shopping-Informationsbeschaffung oder als eine<br />
schöne Ablenkung zur Außenwelt. „Jedoch lesen wir ebenfalls Bücher, genau wie ihr“, erkläre ich dem Franz<br />
weiter. Und tatsächlich bin ich, genau wir ihr auch, noch handylos mit Kassetten aufgewachsen, und<br />
das obwohl ich erst im Jahr 2005 geboren wurde. Gut, meine Eltern waren relativ altmodisch, aber<br />
zumindest CDs haben alle meiner Generation noch gehört. „Außerdem“, fahre ich fort, „bist du nicht<br />
auch auf Facebook?“<br />
Bücher statt Facebook<br />
Facebook, die Social Media-Plattform, die häufi ger von der Generation 50+ genutzt wird als von<br />
Jugendlichen. Facebook selbst gibt eine Zahl von ca. 60 % der deutschen Ü50-Generation an,<br />
welche die Plattform nutzen. Wobei von den Jugendlichen nur 40 % dort angemeldet sind.<br />
„Während ihr euch auf Facebook über die Genderproblematik aufregt, gehen wir in die Buchhandlung und kaufen<br />
uns heimlich Bücher“, scherze ich. Faktisch sind es aber tatsächlich 80 % der Deutschen, vom<br />
Kindesalter bis 20, die immer noch lieber Bücher als E-Paper lesen. In der Generation Z gibt es<br />
sogar noch Menschen, die Bücher sammeln. Wir schaffen gerne eine Ausgleich zwischen Print<br />
und Online. Natürlich bevorzugen viele zum Beispiel bei der Informationsbeschaffung das<br />
leichter zugängliche und wesentlich schnellere Internet. Jedoch ist es für die meisten ein viel<br />
schöneres Gefühl, den Geruch eines neu erworbenen Buches vom Wind in die Nase geweht zu<br />
bekommen, als das Handy zu öffnen und den neuen Diät-Tipps entgegenzublicken.<br />
Bei genauerer Betrachtung ist also der Unterschied zwischen den verschiedenen Generationen<br />
gar nicht mal so groß.<br />
TikTok – YouTube – Instagram – TV<br />
Aber um Franz’ Frage eindeutig zu beantworten: Nein, es stimmt nicht, dass wir nur noch online sind. Wir wählen situativ aus,<br />
auf welchem Weg wir unser Gehirn mit Informationen füttern. Ab und an fällt es zwar schwer, sich aus dem betäubenden Nebel kurzer,<br />
amüsanter Videos auf TikTok und Instagram loszureißen, aber das ist gleichzusetzen mit dem Fernsehen, das die älteren Generationen<br />
als Unterhaltungsprogramm wählen. Während viele vor dem TV sitzen und darauf warten, bis Werbung, Vorprogramm oder die zehnte<br />
Sendung über das Wetter vergehen, bis endlich „Dahoam is Dahoam“ läuft, wählen die meisten Jugendlichen den Weg über sämtliche<br />
Streaming-Dienste, um selbst entscheiden zu können, wann und von welcher Sendung sie sich unterhalten lassen möchten.<br />
Die Nachrichten über Politik und das Weltgeschehen sieht die Generation Z im Übrigen auf Social Media wie zum Beispiel Instagram, wo<br />
jede brandaktuelle Meldung als „Post“ erscheint. So sind wir immer auf dem neuesten Stand, entgegen vieler Vorurteile der Tagesschau-<br />
Verfechter. Aber nicht nur mit Nachrichten bilden wir uns weiter – auf YouTube zum Beispiel verbringen die meisten Schülerinnen und<br />
Schüler viel Zeit, um sich Erklärvideos für Mathe oder sonstige verwirrende Schulfächer anzusehen. Viele sind sogar der Meinung, dass<br />
diese 10 Minuten-Videos zu mehr Verständnis als der Unterricht beitragen – wie erschreckend das auch scheinen mag.<br />
Die Jugend von heute verbringt also zwischendurch gerne Zeit vor dem Bildschirm, es wäre auch eine Verschwendung, diese Möglichkeit<br />
nicht zu nutzen. Jedoch geschieht dies in den meisten Fällen bewusst und in einem begrenzten Zeitrahmen. So vernachlässigen wir nicht<br />
unsere Interessen, die wir in der realen Welt außerhalb des Internets haben und können trotz Social Media Bücher oder die <strong>Melange</strong> lesen.<br />
Autorin: Elena Gaulhofer<br />
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Glentleitner<br />
Christkindlmarkt<br />
Fr-So,<br />
1.-3.12.<br />
K U N S TA U S S T E L L U N G I K U N S T V E R K A U F<br />
V E R A N S TA LT U N G E N<br />
M A N F R E D D A N G L<br />
S k u l p t u r e n<br />
Y V O N N E F O N TA N E<br />
M a l e r e i<br />
S T E I N K L A N G<br />
K u n s t i n s t a l l a t i o n<br />
Sonder-Öffnungszeiten:<br />
Fr + Sa, 11.00-20.00 Uhr<br />
So, 11.00-18.00 Uhr<br />
www.glentleiten.de<br />
2 . D e z . - 2 7 . J a n . 2 0 2 4<br />
DiE<br />
SiCHT _weisen<br />
S K U L P T U R<br />
M A L E R E I<br />
M U S I K<br />
D I A L O G<br />
L I T E R AT U R<br />
A U S TA U S C H<br />
E R Ö F F N U N G D E R A U S S T E L L U N G<br />
2 . D e z e m b e r 2 0 2 3 , 1 9 U h r<br />
BUCHVORSTELLUNG „TRAUMREISE“<br />
Ein neues Kinderbuch mit Musik u. Text<br />
2. Dezember 2023, 14 Uhr<br />
D R E I G E S A N G L I N D M A I R<br />
8 . D e z e m b e r 2 0 2 3 , 1 9 U h r<br />
J E U X D U V E N T K o r a u . G i t a r r e<br />
2 0 . J a n u a r 2 0 2 3 , 1 9 U h r<br />
A F T E R - W O R K T R E F F E N<br />
1 9 . D e z e m b e r 2 0 2 3 / 1 6 . J a n u a r 2 0 2 4<br />
T i c k e t s I N e w s l e t t e r I Ö ff n u n g s z e i t e n o n l i n e<br />
w w w. r a u m d u r c h k u n s t . d e I H a u p t s t r. 2 8 I 8 2 4 0 4 S i n d e l s d o r f<br />
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