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Melange No25

Melange No25 - das Magazin im Süden Bayerns

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BLICK INS UNIVERSUM<br />

STERNBILD<br />

ORION<br />

Bellatrix<br />

Beteigeuze<br />

WINTERSTERNBILD ORION<br />

Das Sternbild Orion ist in Mitteleuropa von etwa August am Morgenhimmel bis April am Abendhimmel zu sehen.<br />

Beste Sichtbarkeit November bis Januar zwischen 75° Nord und 65° Süd. Es ist weltweit besonders gut Mitte<br />

Dezember zu sehen, weil sich die Sonne dann auf der Gegenseite des Sternenhimmels befindet.<br />

Orion liegt im Äquatorialbereich des Himmels und gehört zu unserem Milchstraßensystem. Momentan hat das<br />

Sternbild nahezu seine nördlichste Stellung erreicht, in 13.000 Jahren wird Orion von Mitteleuropa aus nicht mehr<br />

vollständig zu sehen sein. Wegen der einprägsamen Anordnung heller Sterne ist es das auffälligste Sternbild des Winterhimmels.<br />

Jedes Jahr im Oktober kann man Sternschnuppen in der Nähe von Orion entdecken: die Orioniden.<br />

Verantwortlich für den Meteorschauer ist der Halleysche Komet. Der Komet selbst gelangt erst wieder im Jahre 2061 in Erdnähe.<br />

M42<br />

Soph<br />

Rigel<br />

WORAN ERKENNT MAN DAS STERNBILD ORION?<br />

Am Himmel kann man Orion – wird auch als Orion-Jäger bezeichnet – sehr leicht an den drei Sternen in einer Reihe erkennen: Alnitak,<br />

Alnilam und Mintaka. Diese drei Sterne (auch drei Könige genannt) bilden den Gürtel des Orion (auch als Jakobsstab bekannt). Darüber<br />

bilden die beiden Sterne Beteigeuze und Bellatrix die Schulter. Die helle Beteigeuze ist ein rot leuchtender Riesenstern, der 400 mal größer<br />

als die Sonne ist und das 10.000-Fache ihrer Leuchtkraft besitzt. Die Entfernung zur Erde beträgt etwa 427 Lichtjahre. Als sehr alter<br />

Stern befindet sich Beteigeuze am Ende seines kosmischen Lebens und wird in den nächsten 1.000 bis 100.000 Jahren als Supernova<br />

(explodierender Stern) enden. Die Sterne Rigel und Saiph bilden die Füße. Unter dem Gürtel von Orion befinden sich weitere kleine,<br />

aneinandergereihte Sterne, der so genannte Dolch. Im Innern dieses Dolchs ist der berühmte Orionnebel M42 (Messier 42) zu finden.<br />

Dieser Emissionsnebel mit rot leuchtenden Wolken ionisierten Wasserstoffs (H-alpha) ist etwa 1.500 Lichtjahre von der Erde entfernt<br />

und ein Teil einer großen Gas- und Materiewolke, die den ganzen Orion durchzieht. Dazu gehören auch der kleine Orionnebel M43 sowie<br />

der Pferdekopfnebel, der sich als Teil einer Dunkelwolke als Silhouette vor dem rot leuchtenden Emissionsnebel IC 434 abzeichnet.<br />

GESCHICHTE UND MYTHOLOGIE<br />

In allen Mythen der Menschheit drückt das Sternbild Orion das symbolische Gleichgewicht aller Kräfte aus. Aufgrund der Auffälligkeit<br />

wurden dem Sternbild von altertümlichen Völkern die verschiedensten Bedeutungen zugeschrieben. Die Ägypter beispielsweise sahen<br />

darin eine Widerspiegelung des Gottes Osiris, Gott des Todes und der erste König Ägyptens. Die Germanen erkannten in dem Sternbild<br />

einen Pflug, bei den Wikingern fand sich oft die Interpretation des Gottes Thor. Um Orion rankten sich in der griechischen Mythologie<br />

mehrere verschiedene Sagen. In der so genannten Jägersage prahlte der tapfere Jäger und kämpferische Krieger, dass er alle lebenden<br />

Tiere töten könne. Die Erdgöttin Gaia, Artemis oder auch Zeus´ Ehefrau Hera sandten daraufhin einen Skorpion, um ihn zu töten.<br />

Dies ist am Nachthimmel nachvollziehbar. Gehen die Sterne des Skorpions im Osten auf, gehen die Sterne<br />

des Orion im Westen unter. So jagen sich beide am Himmel und sind fast nie gleichzeitig zu sehen.<br />

Eine besonders sehenswerte Konstellation am Winterhimmel.<br />

Ein Blick – auch ein näherer mit dem Fernglas oder Teleskop – lohnt sich!<br />

Autor + Foto: Andreas Sauer<br />

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