152_StadtBILD_Maerz_2016
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Franz<br />
Leserzuschrift<br />
Grunert<br />
Die Erfindung geht auf den Baustoffchemiker<br />
Dr. Wilhelm Michaelis im Jahre<br />
1880 zurück. Er setzte einer wasserarmen<br />
Mischung aus Sand und Kalk<br />
Heißdampf zu und stellte somit einen<br />
verwendungsfähigen Kalksandstein<br />
her. Seine eingereichte Patentschrift Nr.<br />
14195 „Verfahren zur Erzeugung von<br />
Kunstsandstein“ gilt deshalb als eigentliche<br />
Geburtsstunde. Erst 1894 begann<br />
die maschinelle Produktion dieser Mauersteine<br />
und der neuen Ziegel breitete<br />
sich schnell in Deutschland aus. 1900<br />
schlossen sich 32 Hersteller zum „Verein<br />
der Kalksteinfabriken“ zusammen.<br />
Der weiße Stein setzte seine Erfolgsgeschichte<br />
fort, und bereits 1910 produzierten<br />
310 Kalksteinwerke rund 1,5 Milliarden<br />
Steine. In diese Zeit fallen auch<br />
die Aktivitäten der Görlitzer Patentsteinfabrik.<br />
Robert Kirchner ist eine der ältesten Baumaterialiengroßhandlungen<br />
in Görlitz.<br />
In den Adressbüchern steht folgende<br />
Werbung: „Erstes und ältestes Spezial-<br />
Geschäft der Branche am Platz - Spezialitäten:<br />
Portland-Zement, Baukalke,<br />
Rückseite des Patentsteines<br />
Tonröhren, Viehkrippen, Deckensteine,<br />
Dachsteine, Verblendsteine, Chamotten,<br />
Eisenklinker, Korksteinmaterialien, Gipsdielen,<br />
Dachdeckmaterialien, Schornsteinaufsätze.“<br />
Sie hat auch bis nach<br />
dem Krieg Bahnhofstraße 74 existiert.<br />
Heute steht hier ein modernes Parkhaus<br />
u.a. mit der Autovermietung Sixt.<br />
Wir danken für die vielen Zuschriften,<br />
die uns erreicht haben, und sind auch<br />
gern für weitere Hinweise über Franz<br />
und Fritz Grunert dankbar.<br />
Andreas Ch. de Morales Roque<br />
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Geschichte<br />
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