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152_StadtBILD_Maerz_2016

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100.<br />

wurde die<br />

Jahre<br />

Görlitzer Kreuzkirche eingeweiht<br />

übernehmen. Doch der Bau einer eigenen<br />

Kirche war das Ziel. Nach einiger<br />

Zeit der Vorplanungen konnte 1910 ein<br />

Ideenwettbewerb ausgeschrieben werden.<br />

Aus den 109 eingegangenen Entwürfen<br />

wurde schließlich das Konzept<br />

des Dresdner Architekten Rudolf Bitzan<br />

umgesetzt. Im Gegensatz zur wenige<br />

Jahre zuvor entstandenen Lutherkirche<br />

und zur katholischen Jakobuskirche<br />

plante er nicht in historistischem Stil,<br />

sondern verband gestalterisch den Jugendstil<br />

mit Neoklassizismus und Moderne.<br />

Zudem gestaltete er ein Ensemble,<br />

das neben dem eigentlichen Kirchengebäude<br />

auch zwei Pfarrhäuser mit Sälen<br />

und Küsterwohnung umfasst.<br />

Nach dem Baubeginn schritten die Arbeiten<br />

schnell voran, sodass schon<br />

1914 der Turm aus Beton fertiggestellt<br />

und die drei Stahlglocken aufgezogen<br />

werden konnten. Auch die Pfarrhäuser<br />

waren bereits bezugsfertig. Im ersten<br />

Kriegsjahr erfolgten dann die künstlerische<br />

Ausformung des Kirchenraumes<br />

sowie die Landschaftsgestaltung der<br />

Umgebung.<br />

Als 1916 das Gotteshaus feierlich seiner<br />

Bestimmung übergeben wurde, war ein<br />

weiter Raum entstanden, der über 1000<br />

Plätze bot. „Schlechte Plätze“ gibt es<br />

nicht, da die Halle pfeilerlos ist und die<br />

Bankreihe nach hinten leicht ansteigen.<br />

Für eine Kirche ungewöhnlich ist die Positionierung<br />

der Kanzel und der Orgel.<br />

Bitzan setzte den Ort der Predigt in die<br />

Mitte, direkt an die Altarstufen. Dahinter<br />

erhebt sich – wiederum durch Stufen<br />

erhöht – der ovale Altar aus grünem<br />

Marmor, überhöht von einem überdimensionalen<br />

weißen Marmorkreuz. Auf<br />

beiden Seiten sind die Pfeifen der Orgel<br />

angeordnet. Hinter dem Kreuz ist die<br />

Empore für den Chor angelegt, in deren<br />

Halbrund bunte Fenster das Morgenlicht<br />

durchlassen.<br />

Auf dieser Empore wurde 1972 die einzige<br />

größere Neuerung in der Kirche<br />

eingebaut: Eine neue Orgel. Während<br />

die Schauseiten der Sauer-Orgel von<br />

1916 erhalten blieben, versuchte Hans<br />

Eule aus Bautzen sein Instrument in<br />

schlichter Kreuzform einzupassen. Große<br />

Renovierungen fanden in den 1980er<br />

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Geschichte<br />

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