Unterrichtung - DIP - Deutscher Bundestag
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Drucksache 13/7205 <strong>Deutscher</strong> <strong>Bundestag</strong> -13. Wahlperiode<br />
Teil III<br />
Regionale Förderprogramme<br />
1. Regionales Förderprogramm „Bayern"<br />
A. Wi rtschaftliche Analyse des Aktionsraumes<br />
1. Allgemeine Beschreibung des Aktionsraumes<br />
- Der Aktionsraum umfaßt ganz oder teilweise folgende<br />
Arbeitsmarktregionen:<br />
Amberg (teilweise), Cham, Freyung, Hof, Kissingen<br />
(teilweise), Kronach (teilweise), Marktredwitz,<br />
Neustadt/Saale (teilweise), Passau (teilweise), Regen,<br />
Schweinfurt (teilweise), Weiden (teilweise)<br />
sowie Einzelgemeinden aus den Arbeitsmarktregionen<br />
Bayreuth, Coburg und Neumarkt.<br />
Die zum gesamten Aktionsraum (einschließlich<br />
Feinabgrenzung) gehörenden kreisfreien Städte<br />
und Landkreise bzw. Teile davon sind in Anhang<br />
13 aufgelistet.<br />
- Weitere Kennzahlen zum Aktionsraum:<br />
- Einwohner (Aktionsraum): 1 674 348 1 )<br />
- Einwohner (Bayern): 11 921 944 1 )<br />
- Fläche qkm (Aktionsraum): 16 060<br />
- Fläche qkm (Baye rn): 70 551<br />
2. Kennzeichnung der wi rtschaftlichen Situation<br />
des Aktionsraumes<br />
2.1 Indikatoren zur Förderbedürftigkeit<br />
des Aktionsraumes<br />
In Tabelle 1 sind die Werte der Indikatoren (jeweils<br />
in % des Bundesdurchschnitts) bei der Neuabgrenzung<br />
des Fördergebiets der GA im Jahr 1994 für die<br />
ganz oder teilweise in das Fördergebiet der GA einbezogenen<br />
Arbeitsmarktregionen zusammengefaßt.<br />
Die Tabelle zeigt deutlich auf, daß die bayerischen<br />
GA-Gebiete sowohl bei der Einkommensituation als<br />
auch bei der Infrastrukturausstattung, teilweise auch<br />
bei der Arbeitsmarktsituation, der Arbeitsmarktprognose<br />
und der Beschäftigtenprognose Rückstände<br />
gegenüber dem westdeutschen Durchschnitt aufweisen.<br />
Weite Teile des Aktionsraumes sind zudem<br />
durch das Fördergefälle zu den neuen Ländern bzw.<br />
durch das Lohnkostengefälle zu den östlichen Nachbarländern<br />
in ihrer wirtschaftlichen Entwicklung be-<br />
1 ) Bevölkerungsstand 31. Dezember 1994; Gebietsstand 1. Januar<br />
1995.<br />
troffen. In den einzelnen Teilen des Aktionsraums<br />
ergeben sich dabei unterschiedliche Problemschwerpunkte:<br />
a) Unterfranken<br />
Der unterfränkische Teil des Aktionsraums wird immer<br />
noch wesentlich durch Monostrukturen in der<br />
Industrie geprägt. Insbesondere die Strukturkrise der<br />
Wälzlager- und Maschinenbauindustrie im Raum<br />
Schweinfurt hatte zu hohen Arbeitsplatzverlusten<br />
und steigender Arbeitslosigkeit in der Gesamtregion<br />
geführt. Trotz gradueller Stabilisierung weist die<br />
Region noch eine der höchsten Arbeitslosenquoten<br />
Bayerns auf.<br />
Hinzu kommen Probleme aufgrund des hier weiterhin<br />
besonders hohen Rückgangs landwirtschaftlicher<br />
Betriebe (Rückgang 1995 gegenüber 1985 -31,5 %;<br />
Durchschnitt Bayern: -23,8 %), mehrerer stark vom<br />
Truppenabbau betroffener Standorte (insbesondere<br />
im Landkreis Kissingen) und einer teilweise noch immer<br />
verkehrsfernen Lage.<br />
Der Fremdenverkehr fällt als Wi rtschaftsfaktor vor<br />
allem in den Kur- und Badeorten Unterfrankens ins<br />
Gewicht. Das Gebiet der Rhön weist bereits in erheblichem<br />
Umfang Fremdenverkehr auf. In den Haßbergen<br />
sind Ansätze für eine Entwicklung des Fremdenverkehrs<br />
gegeben.<br />
b) Oberfranken<br />
Der oberfränkische Teil des Aktionsraums ist stark<br />
industrialisiert; der indust rielle Schwerpunkt liegt<br />
dabei auf den stark vom Beschäftigungsabbau bedrohten<br />
Industriezweigen Textil, Bekleidung und<br />
Feinkeramik. Um den Standort halten zu können,<br />
sind die Betriebe dieser Industriezweige zu einer<br />
konsequenten Rationalisierungspolitik gezwungen.<br />
Ein weiteres Problem des Raumes ist die durch die<br />
deutsche Einheit erheblich gestiegene Belastung der<br />
Verkehrsinfrastruktur und eine zumindest in Teilbereichen<br />
nach wie vor unzureichende Verkehrsanbindung.<br />
Gebiete mit erheblichem Urlaubstourismus sind das<br />
Fichtelgebirge und der Frankenwald. Im bayerischen<br />
Vogtland und im Coburger Land sind Ansätze für<br />
Entwicklung der Fremdenverkehrswirtschaft gegeben.