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Unterrichtung - DIP - Deutscher Bundestag

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Drucksache 13/7205 <strong>Deutscher</strong> <strong>Bundestag</strong> -13. Wahlperiode<br />

und den Gemeinden des engeren Verflechtungsraumes<br />

des Landes Brandenburg (ohne die Städte Fürstenwalde<br />

und Strausberg sowie die Gemeinden<br />

Wünsdorf und Lindenbrück) - zu den strukturstärkeren<br />

Regionen in den neuen Bundesländern und ist<br />

somit B-Fördergebiet.<br />

Die hierfür vermerkten Indikatorenwerte sind in<br />

Tabelle 1 aufgeführt.<br />

Das neue GA-Fördergebiet in Deutschland tritt zum<br />

1. Januar 1997 in Kraft und hat eine Laufzeit von drei<br />

Jahren (bis zum 31. Dezember 1999). Die Differenzierung<br />

zwischen strukturstärkeren und -schwächeren<br />

Regionen in den neuen Bundesländern besteht in<br />

einer 7%igen Abstufung der Förderhöchstsätze ab<br />

dem 1. Januar 1997, d. h. für die Arbeitsmarktregion<br />

Berlin max. 43 % für kleine und mittlere Unternehmen<br />

und max. 28 % für sonstige Unternehmen.<br />

2.2 Allgemeine Beschreibung der wi rtschaftlichen<br />

Situation des Aktionsraumes<br />

Nach wie vor wird keine andere Stadt in Deutschland<br />

so direkt von den Folgen des Einigungsprozesses berührt<br />

wie Berlin. Die wirtschaftliche Leistung in<br />

Berlin ist im abgelaufenen Jahr nicht gewachsen; sie<br />

dürfte gegenüber dem Vorjahr leicht zurückgegangen<br />

sein. Der noch immer anhaltende tiefgreifende<br />

Strukturwandel in der Stadt sowie die bundesweit<br />

nur leichte Zunahme der gesamtwirtschaftlichen<br />

Aktivität sind die Hauptursachen für die schwache<br />

Wirtschaftsentwicklung.<br />

Gleichwohl hat sich die Abwärtsbewegung in Berlin<br />

im Jahresverlauf nicht mehr verstärkt, eine Stabilisierung<br />

der Produktion beginnt sich abzuzeichnen. Die<br />

aufgrund verbesserter Wachstumsbedingungen sich<br />

überregional durchsetzende konjunkturelle Erholung<br />

wird allmählich auch auf das Wirtschaftsgeschehen<br />

in der Stadt übergreifen. Berliner Unternehmen<br />

mit innovativen Produkten und Dienstleistungen sind<br />

zunehmend auf Erfolgskurs. Die Wi rtschaftspolitik<br />

unterstützt die Entwicklung von Zukunftsbranchen<br />

durch die schwerpunktmäßige Förderung in den vier<br />

Wachstumsfeldern Verkehrstechnologie, Umwelt-<br />

und Biotechnologie, Medizintechnologie, Medien-<br />

und Kommunikationstechnologie.<br />

Die Hauptursache für die weniger günstige Wi rt<br />

-schaftsentwicklung in der Stadt ist in den tiefgreifenden<br />

Strukturveränderungen seit dem Jahre 1994<br />

in den westlichen Bezirken Berlins zu sehen. Die<br />

Auswirkungen der beträchtlichen Rationalisierungs-<br />

und Umstrukturierungsanstrengungen im Unternehmensbereich<br />

sowie die Folgen der allgemeinen staatlichen<br />

Sparbemühungen bzw. Abgabeerhöhungen<br />

sind durch die letztmaligen weiteren Kürzungen der<br />

Berlinförderung und der Bundeshilfe noch zusätzlich<br />

erheblich verschärft worden. Der rasche Subventionsabbau<br />

hinterläßt tiefe Spuren. Firmen verlagern dabei<br />

zum Teil ihre Aktivitäten aus dem Westteil Berlins<br />

in die östlichen Bezirke und in das Berliner Umland.<br />

Besonders belastend ist die Abwanderung überregionaler<br />

Unternehmen in andere Regionen oder die vollständige<br />

Einstellung der Produktion. Hinzu kommt,<br />

daß die Industriebranchen, die im vergangenen Jahr<br />

in den alten Bundesländern hauptsächlich zur konjunkturellen<br />

Aufwärtsbewegung beigetragen haben<br />

(Grundstoffindustrien, Fahrzeugbau, Maschinenbau),<br />

in beiden Teilen der Stadt nicht die Bedeutung<br />

haben wie überregional. Statt dessen ist in Berlin insbesondere<br />

der öffentliche Dienstleistungssektor relativ<br />

stark vertreten - ein Bereich also, der aufgrund<br />

der Sparbemühungen den gesamtwirtschaftlichen<br />

Verlauf eher negativ beeinflußt.<br />

Im östlichen Teil Berlins ist der Aufbau der Wi rtschaft<br />

spürbar vorangekommen. Der wirtschaftliche Aufholprozeß<br />

setzte sich im vergangenen Jahr mit verstärktem<br />

Tempo fort. Erschwerte 1993 noch die<br />

Rezession in den alten Bundesländern nicht zuletzt<br />

auch die Entwicklung im Ostteil der Stadt, verbesserten<br />

sich nunmehr in den letzten drei Jahren auch die<br />

Bedingungen für den Aufbau in Ostdeutschland und<br />

damit auch in den östlichen Bezirken Berlins. Das<br />

verarbeitende Gewerbe faßte trotz eines weiteren<br />

Beschäftigungsabbaus zunehmend wieder Tritt.<br />

Auch der Dienstleistungsbereich expandierte. Trotz<br />

erreichter Anpassungsfortschritte und deutlicher Expansion<br />

darf aber nicht übersehen werden, daß sich<br />

in der Wirtschaft der östlichen Stadthälfte noch keine<br />

ausreichende Eigendynamik entfaltet hat.<br />

Der schmerzhafte Strukturwandel in beiden Teilen<br />

der Stadt sowie auch die im Bundesvergleich schwächere<br />

und zeitlich verzögerte konjunkturelle Belebung<br />

haben den nachhaltigen Beschäftigungsrückgang<br />

der letzten Jahre fortgeführt.<br />

Unter dem Einfluß des leichten Rückgangs der gesamtwirtschaftlichen<br />

Aktivität in Berlin ist die Beschäftigungslage<br />

sehr schwierig geblieben. Die Erwerbstätigenzahl<br />

unterschritt erneut deutlich den<br />

Vorjahresstand. Nach erster grober Schätzung waren<br />

in Berlin im Jahresdurchschnitt 1996 etwa 20 000 bis<br />

25 000 Personen weniger erwerbstätig als im Jahr zuvor<br />

(-1,5 %; Deutschland: -1 %). 1995 hatte die Abnahme<br />

der Erwerbstätigen den amtlichen Angaben<br />

zufolge bei -29 700/-1,9 % gelegen (Deutschland:<br />

-0,3 %).<br />

Insgesamt dürfte sich die Zahl der Erwerbstätigen in<br />

der Stadt im abgelaufenen Jahr auf nunmehr rund<br />

1 490 000 bis 1 485 000 Personen reduziert haben.<br />

Noch 1989 hatte es in Berlin 1 792 000 Erwerbstätige<br />

gegeben.<br />

Die fortgesetzte Beschäftigungsabnahme in der Stadt<br />

beruhte hauptsächlich auf erneuten Personalreduzierungen<br />

im produzierenden Gewerbe, insbesondere<br />

in der Industrie, sowie im Handel. Die Dienstleistungsunternehmen<br />

haben dagegen die Beschäftigung<br />

weiter erhöht.<br />

Das Bruttoinlandsprodukt in Berlin unterschritt 1996<br />

nach erster grober Schätzung den Vorjahresstand<br />

real um 0,5 bis 1 % (Deutschland: +1 bis +1,5 %), nach<br />

einer Stagnation in 1995 (Deutschland: +1,9 %).<br />

Nominal erreichte das Bruttoinlandsprodukt in Berlin<br />

im abgelaufenen Jahr schätzungsweise einen Wert<br />

von etwa 149,5 Mrd. DM, das sind rund 4,5 % des<br />

deutschen Bruttoinlandsprodukts.

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