31.03.2023 Aufrufe

Innovation

Mit dieser Kampagne haben wird das Ziel, innovative Lösungen in der Industrie- und Bauwirtschaftsbranche sowie Smart Cities vorzustellen. Durch die immer grössere Bedeutung dieser Branchen ist es notwendig neue und fortschrittliche Ideen zu präsentieren, um Herausforderungen in diesen Bereichen effizient bewältigen zu können. 

Mit dieser Kampagne haben wird das Ziel, innovative Lösungen in der Industrie- und Bauwirtschaftsbranche sowie Smart Cities vorzustellen. Durch die immer grössere Bedeutung dieser Branchen ist es notwendig neue und fortschrittliche Ideen zu präsentieren, um Herausforderungen in diesen Bereichen effizient bewältigen zu können. 

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12 | www.unternehmensratgeber.ch<br />

EXPERTISE<br />

Zirkulär und digital –<br />

die Bauindustrie auf dem<br />

Sprung zur Nachhaltigkeit<br />

Die Bauwirtschaft hat ein<br />

Abfallproblem. Mit etwa<br />

74 Millionen Tonnen<br />

belegt die Bauindustrie den<br />

unangefochtenen ersten Platz<br />

der Schweizer Abfallstatistik. Die<br />

immer kürzere Lebensdauer von<br />

Gebäuden und die Verwendung<br />

wertvoller «nicht erneuerbarer»<br />

Rohstoffe wie Sand und Kies verschärfen<br />

die Situation zusätzlich.<br />

Betrachtet man die Bauwirtschaft<br />

aus dem Blickwinkel<br />

der Nachhaltigkeit, verbirgt<br />

sich hinter dem Abfallproblem<br />

jedoch grosses Potenzial. Alberto<br />

Cerri, Projektleiter bei öbu,<br />

dem Verband für nachhaltiges<br />

Wirtschaften, sieht hier die<br />

Lösung: «Die Kreislaufwirtschaft<br />

ist die grösste Chance der Bauindustrie,<br />

nachhaltig zu werden.<br />

Die Technologien gibt es schon<br />

heute – sie müssen nur genutzt<br />

werden.» Der Verband öbu führt<br />

und unterstützt Projekte in der<br />

Bauindustrie, um aufzuzeigen,<br />

wie die Wiederverwendung<br />

industriell etabliert werden kann.<br />

«Wir sehen gerade in digitalen<br />

Ansätzen eine Möglichkeit,<br />

die Wiederverwendung von<br />

Baustoffen unkompliziert zu<br />

fördern», lautet die Prognose<br />

von Alberto Cerri. Die Online-<br />

Plattform useagain.ch zeigt mit<br />

einem bewährten Konzept und<br />

einer innovativen Vision, wie das<br />

gelingen kann. «Useagain» ist<br />

ein digitaler Marktplatz, auf dem<br />

Bauteile angeboten und vermittelt<br />

werden können, anstatt sie zu<br />

entsorgen. Weiter vernetzt die<br />

Plattform Interessengruppen in<br />

der Baubranche und gleicht deren<br />

Anforderungen untereinander ab.<br />

Doch der Digitalisierungsprozess<br />

einer kreislauffähigen<br />

Baubranche beginnt schon einen<br />

Schritt zuvor: Bereits zu Beginn<br />

des Lebenszyklus eines Bauteils<br />

kann die spätere Wiederverwendung<br />

berücksichtigt werden. Die<br />

globale Standardisierungsorganisation<br />

GS1 bietet offene Identifikationsschlüssel<br />

(zum Beispiel<br />

Barcodes) für Konsumgüter,<br />

Arzneimittel oder auch für die<br />

Bauindustrie an. Wird beispielsweise<br />

ein Stahlträger bereits bei<br />

seiner ersten Verwendung mit<br />

einem Barcode global eindeutig<br />

gekennzeichnet, lassen sich so<br />

wertvolle Informationen für die<br />

spätere Nutzung speichern. Bauvorhaben,<br />

die Rohstoffe wiederverwenden<br />

wollen, könnten so<br />

auf Datenbanken zugreifen, um<br />

herauszufinden, wie gross der<br />

verbaute Stahlträger ist und wo<br />

oder wann er verfügbar ist.<br />

Die Baubranche verdeutlicht<br />

wie kaum ein anderer Sektor: Das<br />

Potenzial der Kreislaufwirtschaft<br />

ist noch lange nicht ausgeschöpft.<br />

«Wir müssen unsere<br />

Städte als Materiallager für<br />

endliche Ressourcen begreifen»,<br />

fasst Alberto Cerri die Dringlichkeit<br />

zusammen. Rohstoffe aus<br />

bestehenden Infrastrukturen<br />

wiederzuverwenden, wie es von<br />

öbu unterstützt wird, wird auch<br />

mit dem Begriff «Urban Mining»<br />

bezeichnet. Ein Ausdruck, der<br />

uns in Zukunftsdebatten sicher<br />

noch häufig begegnen wird.<br />

FOTO: ÖBU<br />

Alberto Cerri<br />

Projektleiter<br />

Kreislaufwirtschaft<br />

bei öbu,<br />

dem Verband<br />

für nachhaltiges<br />

Wirtschaften

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