Aus den Kreisverbänden - BLLV

Aus dem Verband
einig. Deshalb spricht die stellvertretende
Bezirksvorsitzende in ihren Begrüßungsorten
auch mit deutlichen Worten an, dass
unser Arbeitgeber am falschen Ende spart
- nämlich bei der Gesundheit der Beschäftigten
(s. Kasten).
Gesundheit gibts nicht umsonst - deshalb
rät der Doktor dazu, etwas dafür zu tun,
das „magische Dreieck“ aktiv zu erarbeiten
und zu erhalten:
Als ersten Eckpunkt bezeichnet er die
„Identität“: Jede Lehrkraft brauche selbstverständlich
fachliche Kompetenz, aber
auch Mut zum persönlichen Stil und emotionale
Authentizität.
Besonders wichtig sei - als zweiter Eckpfeiler
- die Unterstützung durch das Kol-
Aufmerksames
Zuhören
- wichtigste
Voraussetzung
für
das Führen
schwieriger
Gespräche
Viele überschreiten permanent
die Grenzen ihrer Belastbarkeit
„Immer noch scheidet über die Hälfte aller
Lehrerinnen und Lehrer vorzeitig aus dem
Berufsleben aus, weil sie den physischen
und psychischen Belastungen unter
schwierigen Arbeitsbedingungen nicht bis
zum Pensionsalter gewachsen sind. Abgesehen
vom menschlichen Leid, das hinter
jedem dieser Fälle steht, verursacht die
vorzeitige Ruhestandsversetzung von Lehrerinnen
und Lehrern nach Berechnungen
des BLLV allein in Bayern jährlich Kosten
von rund 250 Millionen Euro.
Lehrerinnen und Lehrer stehen mehr denn
je im Brennpunkt der öffentlichen Diskussion.
Sie sollen Schüler und Schülerinnen
fordern und zugleich fördern. Sie sollen
3/07 Oberbayerische Schulzeitung
Konzentrierte Arbeit an Bewegung und
Haltung
alle Wünsche der Wirtschaft, alle Erwartungen
der Eltern und alle Karriereträume
der Kinder erfüllen. ...Diese Entwicklung
beobachten wir auch in Oberbayern mit
großer Sorge. Viele Kolleginnen und Kollegen
nehmen ihre Befindlichkeit nicht
mehr wahr und überschreiten permanent
die Grenze ihrer Belastbarkeit.
Genau dort setzt das Konzept der Gesundheitstage
an: Betroffene und Interessierte
können sich unverbindlich informieren,
haben aber auch Möglichkeiten, sich mit
Experten auszutauschen....
...Der BLLV will Prävention leisten, aber
auch konkrete Hilfen anbieten für alle, die
sie brauchen.
Aber auch die Staatsregierung ist gefordert
und muss umfassende schulpolitische,
dienstrechtliche und arbeitsmedizinische
legium, aber auch die durch das soziale
Umfeld.
Eckpfeiler Nummer drei stelle die Beziehungsarbeit
dar; dazu gehöre auch, Elternverantwortung
einzufordern.
Dr. Eisenack riet dazu, sich frühzeitig fachmännischer
Hilfe zu bedienen. Ausführlich
erläuterte er das Konzept der eigens
dafür geschaffenen Coachinggruppen.
Workshops
Die Glücklichen, die an dem Gesundheitstag
teilnehmen konnten - wegen großen
Andrangs musste Organisatorin Helga
Gotthart 20 Bewerber abweisen - befolgten
die Worte des Mediziners und begaben
sich umgehend in die Arbeits- und
Gesprächskreise:
Angeboten waren
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Atem-, Stimm- und Sprechübungen
Körpersprache und Ausstrahlung
Schwierige Gespräche führen
Konzentrative Bewegungstherapie
Dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer
am späten Nachmittag die Klinik Windach
entspannt und in bester Laune verließen,
lag zum einen daran, dass sich Dr. Eisenack
und seine Mitarbeiter als äußerst
aufmerksame und freundliche Gastgeber
gezeigt hatten.
Zum anderen natürlich daran, dass das
Angebot der fachlich ausgezeichneten Referenten
maßgeschneidert für die Ratsuchenden
war. Deshalb fuhr auch niemand
mit dem Gefühl nach Hause, der Besuch
sei umsonst gewesen.
Peter Schmidhuber
Konsequenzen ziehen. Einer BLLV-Untersuchung
zufolge fordern Lehrerinnen und
Lehrer an erster Stelle deutlich kleinere
Klassen, sie verlangen zudem eine Ruhestandsgrenze
von 60 Jahren sowie die
Ausweitung der Altersermäßigung. Die
generelle Reduzierung des Unterrichtsdeputats
ist unerlässlich, ebenso Maßnahmen
zur Einforderung der Elternpflichten
und die Ausweitung schülerbezogener
Disziplinar- und Ordnungsmaßnahmen.
Der BLLV hat schon viel auf den Weg gebracht
- wir sind für Sie da und unterstützen
Sie, damit Ihnen die richtige Balance
zwischen Engagement und Abgrenzung
gelingt und so mit den täglichen Belastungen
besser zurecht kommen.“
Aus der Begrüßungsrede
von Helga Gotthart