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MARKOMANNIA

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11. Die wundersame Errettung des Michl Zimmermann aus den Fängen der<br />

Erlanger Polizei<br />

Es war Ende der 60ziger Jahre. Die Erlanger Polizei hatte soeben ihren ersten Mercedes<br />

220 SE erhalten, auf den sie sehr stolz war. Ab jetzt konnte sie nicht nur mühsam zu<br />

Fuß, sondern elegant mit dem Auto den natürlichen Feind der Erlanger Polizei – den<br />

Radfahrer – jagen und stellen.<br />

Eines Abends fuhr ich mit meinem Freund Peter Conrad (langjähriger Marko Gast), von<br />

Fürth kommend, durch Erlangen-Bruck. In der Ortsmitte, am Marktplatz, sah ich den<br />

Polizei Mercedes. Zwei Beamte waren ausgestiegen und nahmen gerade einen armen<br />

Radfahrer „in die Mangel“. Da mir der Radfahrer bekannt vorkam, hielten wir zwei<br />

Straßenecken weiter an und gingen zum Tatort zurück.<br />

In der Zwischenzeit hatte sich um den Radfahrer und die Polizisten herum schon eine<br />

kleine Menschenansammlung gebildet. Hausfrauen, Handwerker, Buspassagiere,<br />

Kinder, Hunde und Katzen verfolgten interessiert das Geschehen. Im Zentrum des stetig<br />

wachsenden Aufruhrs stand das Objekt der polizeilichen Ermittlungen – das Subjekt<br />

Michl Zimmermann mit seinem Fahrrad. Es war schon ein bewegender Anblick: vorn<br />

quer auf dem Lenker balancierte er ein Aquarium mittlerer Größe in dem sich lebende<br />

Wasserflöhe tummelten. Hinten auf dem Gepäckträger war ein weiteres Aquarium mit<br />

Wasser und süßen kleinen Guppis eingeklemmt. Links und rechts des Rahmens<br />

verliefen lange Zeltstangen mit diversen Käschern, die die Länge des Fahrrades weit<br />

überragten.<br />

Langsam begann die Volksseele zu kochen und Sozialneid machte sich breit. „Dicke<br />

Mercedes fahrn’s und stoppen arme Radfahrer“. „Die Polizei hat’s ja nur immer auf die<br />

Kleinen abgesehen!“ Wir reihten uns in das Tribunal ein und zogen so die<br />

Aufmerksamkeit der Gesetzeshüter auf uns, die allmählich darüber nachdachten, ob es<br />

nicht sinnvoll sei, per Funk Verstärkung anzufordern. Dazu kam es jedoch nicht mehr.<br />

Die allgemeine Konfusion nutzte Michl Zimmermann geschickt, um unerkannt zu<br />

entkommen. Auch wir verkrümelten uns unauffällig in der sich wieder auflösenden<br />

Menge, um nicht selbst ins Visier der Ermittlungen zu geraten. Nachdem sich nun<br />

sowohl das Objekt der Ermittlungen wie auch das Subjekt mit Fahrrad wie durch ein<br />

Wunder in Luft aufgelöst hatten und auch sonst keine Tatbestände mehr greifbar waren,<br />

blieb der Erlanger Polizei nur noch der Rückzug.<br />

Und so wurde der Naturschützer Michl Zimmermann aus den Fängen der Erlanger<br />

Polizei errettet.<br />

12. Bad im Schlossgartenbrunnen 1952<br />

Zur Gedächtniskneipe in Weiher zog 1952 die Aktivitas unseres Bundes mit dem<br />

Pferdefuhrwerk zum „löblichen Tun“ und auch so wieder nach Erlangen. Auf dem<br />

Rückweg fassten etwa 10 Bundesbrüder den Entschluß, den Abschluß der<br />

Stiftungsfesttage mit einem Bad im Schloßgartenbrunnen zu beenden. Gesagt, getan!<br />

Man stieg über die Umzäunung (sogar ein Fahrrad wurde mit in den Schlosspark

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