vznews, Deutschland, April, Ausgabe 70
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vz news <strong>70</strong>/<strong>April</strong> 2023 Seite 11<br />
Nachlassplanung: Wie gehe ich<br />
vor, wenn ich keine Kinder habe?<br />
Wer keine Nachkommen hat, sollte regeln, was mit dem Vermögen nach dem<br />
eigenen Ableben passieren soll. Sonst droht es, in falsche Hände zu gelangen.<br />
TATJANA ROSENDORFER<br />
Finanz- und Nachlassplanerin<br />
tatjana.rosendorfer@vzde.com<br />
Tel. 089 288 11<strong>70</strong><br />
Für Kinderlose stellt sich<br />
oft die Frage, wer ihren<br />
Nachlass erben soll. Sind<br />
sie verheiratet oder haben<br />
sie einen Partner oder eine<br />
Partnerin, besteht meist der<br />
Wunsch, dass dieser/diese<br />
auch das gesamte Vermögen<br />
erbt. Doch Vorsicht:<br />
Die gesetzliche Erbfolge bei<br />
Kinderlosen sieht vor, dass<br />
die Ehepartnerin oder der<br />
Ehepartner im gesetzlichen<br />
Güterstand nur drei Viertel<br />
des Nachlasses erhält.<br />
Das übrige Viertel geht an<br />
die Eltern des Verstorbenen.<br />
Und wenn die schon<br />
verstorben sind, geht der<br />
Anteil an die nächsten Angehörigen:<br />
Erst sind die Geschwister<br />
dran. Wenn diese<br />
nicht mehr leben, dann<br />
erben ihre Abkömmlinge.<br />
Gibt es keine Erben in dieser<br />
Linie, dann kommen die<br />
Großeltern des Erblassers<br />
und deren Abkömmlinge<br />
zum Zuge. Gibt es niemanden,<br />
geht der gesamte<br />
Nachlass an den Staat.<br />
Unverheiratete<br />
erben gar nichts<br />
Noch drastischer sind die<br />
Auswirkungen der gesetzlichen<br />
Erbfolge, wenn die<br />
Erblasser nicht verheiratet<br />
sind. Dann bekommt die<br />
Partnerin oder der Partner<br />
nach seinem oder ihrem<br />
Ableben gar nichts.<br />
Tipp: Verfassen Sie ein<br />
Testament, wenn Sie nicht<br />
möchten, dass entfernte<br />
Verwandte oder der Staat<br />
Ihr Vermögen erben. Die<br />
Wer erbt wie viel, wenn Paare keine Kinder<br />
haben?<br />
Beispiel: Nachlassvermögen 1 Million Euro, Angaben in Euro<br />
Kinderlose Paare (Ehe-)Partner Eltern 1<br />
Verheiratet 2<br />
nach gesetzlicher Erbfolge 750.000 250.000<br />
testamentarisch als Alleinerbe 1.000.000 0<br />
Nicht verheiratet<br />
nach gesetzlicher Erbfolge 0 1.000.000<br />
testamentarisch als Alleinerbe 1.000.000 0<br />
1 Falls die Eltern verstorben sind, erben weitere Verwandte,<br />
z. B. Geschwister, Neffen/Nichten, Großeltern, Onkel/Tanten.<br />
Gibt es keine Verwandten mehr, geht der Nachlass an den Staat.<br />
2 Im gesetzlichen Güterstand (Zugewinngemeinschaft).<br />
Berechnung: VZ VermögensZentrum<br />
Quelle: BGB<br />
MERKBLATT<br />
Testament<br />
verfassen<br />
Was müssen Sie beachten,<br />
wenn Sie Ihr Testament<br />
aufsetzen?<br />
Bestellen Sie das kostenlose<br />
Merkblatt mit der<br />
Bestellkarte oder unter:<br />
www.vzde.com/<strong>vznews</strong><br />
meisten Paare setzen sich<br />
im Testament gegenseitig<br />
als Alleinerben ein. Das<br />
hat auch steuerliche Vorteile:<br />
Für Ehepartner liegt<br />
der Freibetrag bei 500.000<br />
Euro. Ohne Testament<br />
können Verwandte zu Miteigentümern<br />
Ihres Eigenheims<br />
werden – und nach<br />
Ihrem Ableben womöglich<br />
mit in das Haus einziehen.<br />
Denken Sie gleich einen<br />
Schritt weiter und treffen<br />
Sie Vorkehrungen für das<br />
Ableben des Partners, wenn<br />
er nach Ihnen stirbt. Wer<br />
soll dann das Vermögen<br />
erben? Kommen wohltätige<br />
Organisationen infrage?<br />
Entfernte Verwandte sowie<br />
Freunde und Bekannte haben<br />
nur jeweils einen Freibetrag<br />
von 20.000 Euro bei<br />
der Erbschaftsteuer. Zudem<br />
sind die Steuersätze höher<br />
als für Ehepartner.<br />
Klären Sie solche<br />
Fragen im Rahmen<br />
eines kostenlosen Erstgesprächs<br />
im VZ Vermögens<br />
Zentrum in Ihrer Nähe<br />
(Kontakt Seite 12).<br />
Eine Vollmacht<br />
für den Fall<br />
der Fälle<br />
Was tun, wenn Sie erkranken<br />
und wichtige Entscheidungen<br />
nicht mehr allein<br />
treffen können? Wenn Sie<br />
für diesen Fall keine Vorsorge<br />
getroffen haben, wird<br />
ein rechtlicher Betreuer bestimmt.<br />
Seit 1. Januar 2023<br />
haben Ehegatten zwar ein<br />
gegenseitiges Notvertretungsrecht.<br />
Es gilt aber nur<br />
für die Gesundheitsvorsorge<br />
und ist auf sechs Monate befristet.<br />
Danach übernimmt<br />
ein rechtlicher Betreuer –<br />
sofern der Betroffene nichts<br />
anderes geregelt hat.<br />
Möchten Sie das verhindern,<br />
dann wählen Sie eine<br />
Person Ihres Vertrauens<br />
und erteilen ihr eine Vorsorgevollmacht.<br />
Sie müssen<br />
dafür nicht einmal zum Notar.<br />
Ein handschriftliches<br />
Dokument reicht für viele<br />
Belange aus.<br />
Lassen Sie sich beim<br />
VZ Vermögens<br />
Zentrum beraten. Ihr VZ-<br />
Berater oder Ihre Beraterin<br />
nimmt Ihre persönliche<br />
und finanzielle Situation<br />
ganzheitlich in den Blick<br />
und erläutert, worauf Sie<br />
bei den Regelungen achten<br />
sollten (Kontakt S. 12).<br />
MERKBLATT<br />
Wichtige<br />
Vollmachten<br />
Vorsorgevollmacht, Betreuungsverfügung,<br />
Patientenverfügung.<br />
Was hat es<br />
damit auf sich?<br />
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