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Klaus-Dieter Zunke (Hrsg.): Gemeinsam unterwegs als Soldat und Christ (Leseprobe)

»Gemeinsam unterwegs als Soldat und Christ« – unter diesem Titel feiert die heutige »Cornelius-Vereinigung (CoV) e.V. – Christen in der Bundeswehr« das 125-jährige Bestehen ihrer Gemeinschaft. Das Jubiläum legt einen Rückblick nahe, bei dem sich u. a. Fragen stellen wie: Was hat diese Soldaten als Christen bewegt und geprägt? Wie konnte und kann eine Gemeinschaft, die sich zum christlichen Glauben bekennt, im militärischen Kontext - auch der Bundeswehr- bestehen? Die Antworten finden sich in wissenschaftlichen Aufsätzen namhafter Autoren und werden ergänzt durch die persönlichen Erfahrungen von Zeitzeugen der »Cornelius-Vereinigung (CoV)«. Sie gehen dem Thema »Gemeinschaft« nach, ihrem Ziel, Ort und ihrer Form. Konsequenterweise führen die Beiträge zum Selbstverständnis dieser berufsspezifischen Gemeinschaft und einem perspektivischen Ausblick junger Offiziere, die an der Bundeswehruniversität in München studieren.

»Gemeinsam unterwegs als Soldat und Christ« – unter diesem Titel feiert die heutige »Cornelius-Vereinigung (CoV) e.V. – Christen in der Bundeswehr« das 125-jährige Bestehen ihrer Gemeinschaft. Das Jubiläum legt einen Rückblick nahe, bei dem sich u. a. Fragen stellen wie: Was hat diese Soldaten als Christen bewegt und geprägt? Wie konnte und kann eine Gemeinschaft, die sich zum christlichen Glauben bekennt, im militärischen Kontext - auch der Bundeswehr- bestehen?

Die Antworten finden sich in wissenschaftlichen Aufsätzen namhafter Autoren und werden ergänzt durch die persönlichen Erfahrungen von Zeitzeugen der »Cornelius-Vereinigung (CoV)«. Sie gehen dem Thema »Gemeinschaft« nach, ihrem Ziel, Ort und ihrer Form. Konsequenterweise führen die Beiträge zum Selbstverständnis dieser berufsspezifischen Gemeinschaft und einem perspektivischen Ausblick junger Offiziere, die an der Bundeswehruniversität in München studieren.

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Grußworte


Grußworte 7<br />

<strong>Gemeinsam</strong>keit mit der »Cornelius-<br />

Vereinigung (CoV)«<br />

Durch meine verteidigungspolitische Arbeit bekomme ich vielfältige persönliche<br />

Eindrücke von unseren <strong>Soldat</strong>innen <strong>und</strong> <strong>Soldat</strong>en in der Heimat<br />

wie auch im Einsatz. Dabei stehe ich immer hinter dem Dienst unserer<br />

<strong>Soldat</strong>innen <strong>und</strong> <strong>Soldat</strong>en unserer Parlamentsarmee. Eine <strong>Gemeinsam</strong>keit<br />

mit der »Cornelius-Vereinigung«, deren Arbeit aus meiner Sicht von ganz<br />

besonderer Bedeutung ist. Durch meine Ausbildung zum Reserveoffizier<br />

der B<strong>und</strong>eswehr <strong>und</strong> die Verb<strong>und</strong>enheit mit den christlichen Werten<br />

wurde mein Leben auf bestimmte Weise geprägt. Der vielfältige <strong>und</strong> tiefgründige<br />

Einsatz der Vereinigung, vom Engagement mit der Militärseelsorge<br />

bis hin zum Austausch über Erfahrungen, Gedanken <strong>und</strong> Gebetsanliegen,<br />

ist eine Bereicherung für all die christlichen <strong>Soldat</strong>enfamilien im<br />

Land – <strong>und</strong> durch den internationalen Austausch – weltweit. Der Wert der<br />

Gemeinschaft ist dabei ein zentraler Schlüsselbegriff.<br />

Schon zu Beginn der <strong>Soldat</strong>enlaufbahn hält die religiöse Komponente Einzug.<br />

Nicht ohne Gr<strong>und</strong> lautet die Eidesformel für Berufs- <strong>und</strong> Zeitsoldaten:<br />

Ich schwöre, der B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland treu zu dienen <strong>und</strong> das<br />

Recht <strong>und</strong> die Freiheit des deutschen Volkes tapfer zu verteidigen, so<br />

wahr mir Gott helfe.<br />

Wer der B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland nach dieser Vereidigung dient, befürchtet<br />

womöglich physische sowie psychische Konsequenzen im Einsatz.<br />

Mein Dank gilt daher den Menschen, die sich der Aufgabe versprochen<br />

haben, sich für uns alle einzusetzen. Mein Dank gilt der »Cornelius-<br />

Vereinigung«: Sie schafft einen Ort der Zuflucht, einen Ort der


8 Grußworte<br />

<strong>Gemeinsam</strong>keit, einen Ort an dem wir <strong>Christ</strong>en uns in guten wie in schweren<br />

Zeiten sicher fühlen können.<br />

»Siehe, wie fein <strong>und</strong> lieblich ist‘s, wenn Brüder einträchtig beieinander<br />

wohnen!« – Ps 133,1<br />

Zum 125. Gründungsjubiläum gratuliere ich der »Cornelius-Vereinigung«<br />

<strong>und</strong> wünsche ihr alles erdenklich Gute. Mögen auch in Zukunft die christlichen<br />

Werte allen <strong>Soldat</strong>en eine Orientierung geben.<br />

Herzliche Grüße,<br />

Henning Otte<br />

B<strong>und</strong>estagsabgeordneter/CDU; Stv. Vorsitz im Verteidigungsausschuss<br />

Celle/Eversen


Wünsche für eine lebendige <strong>und</strong><br />

lebhafte Zukunft!<br />

Grußworte 9<br />

Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine hat eine Zeitenwende in allen<br />

Lebensbereichen ausgelöst. Für die B<strong>und</strong>eswehr steht seither die Fokussierung<br />

auf den Kernauftrag der Landes- <strong>und</strong> Bündnisverteidigung im<br />

Vordergr<strong>und</strong>. Neben der Einsatzbereitschaft von Personal <strong>und</strong> Material<br />

trifft die Zeitenwende auch den Kern unserer freiheitlich demokratischen<br />

Gr<strong>und</strong>ordnung. Wir müssen bereit sein, unsere demokratischen Werte zu<br />

verteidigen. Das kann nur auf der Basis eines soliden, konfessions- <strong>und</strong><br />

religionsübergreifenden Wertef<strong>und</strong>aments gelingen.<br />

Mit der Inneren Führung war bereits im Kalten Krieg der konzeptionelle<br />

Rahmen für die Einbettung der B<strong>und</strong>eswehr in die Gesellschaft, deren Bindung<br />

an die freiheitlich demokratische Gr<strong>und</strong>ordnung <strong>und</strong> das Leitbild des<br />

Staatsbürgers in Uniform <strong>als</strong> Voraussetzungen für deren Einsatzwert gesteckt.<br />

Jeder <strong>Soldat</strong> sollte diese Prinzipien im Dienst erleben – ihre staatsbürgerlichen<br />

Rechte genauso wie ihre Pflichten – <strong>und</strong> sich der Grenzen für<br />

das eigene Handeln <strong>und</strong> damit auch der Grenzen von militärischem Gehorsam<br />

bewusst sein. Mit der Inneren Führung war so seit den Anfängen der<br />

B<strong>und</strong>eswehr der moralische Kompass für jeden <strong>Soldat</strong>en an unserer<br />

Rechtsordnung <strong>und</strong> unserem Menschenbild ausgerichtet, die das Gr<strong>und</strong>gesetz<br />

vorgeben.<br />

Der Leitspruch »Kämpfen können, um nicht kämpfen zu müssen«, wie es<br />

der vormalige Generalinspekteur, General Ulrich de Maizière, so prägnant<br />

formulierte, galt in den ersten Jahrzehnten unserer B<strong>und</strong>eswehr quasi <strong>als</strong><br />

Leitsatz der Abschreckung. Dieser hat auch in der Zeitenwende Bestand.<br />

Neben das »Kämpfen können« treten gleichermaßen der soldatische Wille<br />

<strong>und</strong> die gesellschaftliche Bereitschaft zur Verteidigung unserer Werte <strong>und</strong>


10 Grußworte<br />

unserer Sicherheit sowohl im Rahmen der Landes- <strong>und</strong> Bündnisverteidigung<br />

<strong>als</strong> auch im Internationalen Krisenmanagement. Dabei bleiben wir<br />

immer unseren Prinzipien <strong>und</strong> unserer moralischen Bindung an Menschenrechte<br />

<strong>und</strong> Internationales Recht treu.<br />

Die Militärseelsorge gehört seit den Anfängen der B<strong>und</strong>eswehr <strong>als</strong> wichtiger<br />

<strong>und</strong> nicht wegzudenkender Beitrag für die Betreuung <strong>und</strong> Fürsorge mit<br />

zu unserem soldatischen Alltag – im Gr<strong>und</strong>betrieb wie auch im Einsatz.<br />

Die militärseelsorgerische Betreuung der <strong>Soldat</strong>innen <strong>und</strong> <strong>Soldat</strong>en <strong>als</strong> Gestaltungsfeld<br />

der Inneren Führung wird weiter an Bedeutung gewinnen.<br />

Doch wie die Innere Führung insgesamt muss auch dieses Gestaltungsfeld<br />

durch <strong>Soldat</strong>innen <strong>und</strong> <strong>Soldat</strong>en mit Leben gefüllt werden.<br />

In der »Cornelius-Vereinigung (CoV)« versammeln sich aktive <strong>und</strong> ehemalige<br />

Angehörige der B<strong>und</strong>eswehr mit ihren Familien, die sich aus der Perspektive<br />

ihres christlichen Glaubens mit den Fragen, den Besonderheiten<br />

<strong>und</strong> den Herausforderungen des soldatischen Dienstes auseinandersetzen.<br />

Sie tun dies in enger Partnerschaft mit der »Evangelischen Seelsorge in<br />

der B<strong>und</strong>eswehr« <strong>und</strong> christlichen <strong>Soldat</strong>envereinigungen in zahlreichen<br />

anderen Nationen.<br />

So blickt die »Cornelius-Vereinigung (CoV)« auf eine lange Geschichte zurück.<br />

Zu ihrem Jubiläum gratuliere ich herzlich <strong>und</strong> wünsche ihr eine lebendige<br />

<strong>und</strong> lebhafte Zukunft!<br />

Eberhard Zorn<br />

General<br />

Generalinspekteur der B<strong>und</strong>eswehr<br />

Berlin


Grußworte 11<br />

Keep walking with your God and my<br />

God<br />

While the military ministry may have started from humble beginnings, it<br />

is amazing to see how it has brought together such a large faith community<br />

over the years. On the anniversary of the »Cornelius Association (CoV)« I’d<br />

like to congratulate you on bringing your ministry to so many active and<br />

former soldiers as well as members of the B<strong>und</strong>eswehr administration and<br />

their families and using it to do so much for the kingdom of God here on<br />

earth. The growth of the ministry has been incredible <strong>und</strong>er the mighty<br />

hand of God. With each passing year since 1898, the CoV did not just grow<br />

in age and number, but stronger in its intentional outreach and wholehearted<br />

dedication in its mission. As it completes another fruitful year, we<br />

praise God for all your diligence to keep the faith among the Officers, soldiers<br />

and families spiritually healthy and for making an outstanding anniversary<br />

as a military ministry that is truly blessed. Your personal testimonies<br />

were oiled by the Holy Spirit which are rooted in the hearts of every<br />

soul to keep the Gospel of truth we all dearly love, manifested by your<br />

faithfulness and integrity in the highway of righteousness. Thank you for<br />

your selfless work in Jesus <strong>Christ</strong>. We thank you for joyfully toiling to make<br />

the CoV a gathering of prayer, a ministry of healing and reconciliation, and<br />

above all, a fellowship with Jesus <strong>Christ</strong> as Lord and Saviour.<br />

Galatians 6:9 says »And let us not grow weary of doing good, for in<br />

due season we will reap, if we do not give up.«<br />

We rejoice and praise the Lord with you for another anniversary as a testimony<br />

of God’s faithfulness to His people. What the organization needs in<br />

this generation are men who listens to the Holy Spirit and obey – mighty<br />

prayer warriors and watchmen. Keep walking with your King and my King,


12 Grußworte<br />

your God and my God, as we advance the Great Commission and prepare<br />

for the Master’s return. In vigilance, honour Him with the highest form of<br />

worship which is unselfish <strong>Christ</strong>ian service. Great and mighty things<br />

shall come to pass and victories unfolded as you continue to worship God<br />

in the seasons ahead. The CoV is a treasure to the families, to your communities,<br />

and even to your nation. We will continually pray for you.<br />

Again, warm greetings and prayers to the Germany Military <strong>Christ</strong>ian Fellowship!<br />

Essel C. Soriano<br />

(Major General ret.), Philippinen<br />

World President »Association of Military <strong>Christ</strong>ian Fellowships (AMCF)«


Im Glauben verwurzelt<br />

Grußworte 13<br />

Im Glauben verwurzelt sind Kameradinnen <strong>und</strong> Kameraden <strong>und</strong> ihre Familien<br />

in der CoV seit 125 Jahren gemeinsam <strong>unterwegs</strong>.<br />

Im Glauben verwurzelt, dies ist in unseren beiden Gemeinschaften die gemeinsame<br />

Basis, aus der heraus wir handeln <strong>und</strong> leben.<br />

Im Glauben verwurzelt zu sein, das bedarf immer wieder der Pflege, der<br />

Besinnung, <strong>und</strong> bildet durch die CoV eine starke Unterstützung für die<br />

Menschen, die in ihr <strong>unterwegs</strong> sind.<br />

Im Glauben verwurzelt, das ist man nie allein, denn unser Herr hat uns zugesagt,<br />

»wo zwei oder drei in seinem Namen versammelt sind, wird er mittendrin<br />

sein«. Die CoV ist eine stärkende Gemeinschaft mit vielen Angeboten,<br />

Gemeinschaft im Glauben zu erfahren <strong>und</strong> sich in ihr zu stärken.<br />

Im Glauben verwurzelt, so kann jeder <strong>und</strong> jede wie ein tiefgegründeter<br />

Baum den Unbillen des Lebens besser entgegentreten.<br />

Im Glauben verwurzelt gehen wir froh <strong>und</strong> mutig unseren Weg hinaus in<br />

die Welt. Wir betreten Neuland <strong>und</strong> stellen uns den Herausforderungen<br />

des Lebens. Dies tat <strong>und</strong> tut die CoV seit 125 Jahren, in allen Höhen <strong>und</strong><br />

Tiefen, immer aber in der sicheren Gewissheit: Gott ist mit uns!<br />

Seit einigen Jahrzehnten dürfen wir immer wieder <strong>als</strong> Vertreter von Gemeinschaften<br />

von christlichen <strong>Soldat</strong>innen <strong>und</strong> <strong>Soldat</strong>en <strong>und</strong> ihren Familienangehörigen<br />

gemeinsam <strong>unterwegs</strong> sein. Dabei kreuzen sich unsere<br />

Wege manchmal zufällig, aber auch ganz bewusst <strong>und</strong> planvoll.


14 Grußworte<br />

Es ist schön, zu wissen, dass innerhalb der Ökumene auch in anderen Vereinigungen,<br />

<strong>und</strong> in der »Cornelius-Vereinigung (CoV)« schon viel länger<br />

<strong>als</strong> in der GKS, <strong>Soldat</strong>innen <strong>und</strong> <strong>Soldat</strong>en gemeinsam <strong>als</strong> <strong>Christ</strong>en <strong>und</strong><br />

<strong>Christ</strong>innen <strong>unterwegs</strong> sind. Dies gibt Mut <strong>und</strong> Kraft.<br />

Wir wünschen Euch von ganzem Herzen auch für die Zukunft die Zuversicht,<br />

die aus der Gewissheit des im Glauben entspringt!<br />

Ad multos annos unter dem reichen Segen Gottes!<br />

In herzlicher Verb<strong>und</strong>enheit<br />

Ulrich Schäffer<br />

Oberstleutnant<br />

Vorsitzender der Gemeinschaft Katholischer <strong>Soldat</strong>en (GKS)<br />

Berlin


Kaum zu glauben: Wir sind<br />

Geschwister!<br />

Grußworte 15<br />

Zum 125. Jubiläumsjahr der »Cornelius-Vereinigung« grüße ich Sie mit<br />

großer Freude aus dem Diakonissenmutterhaus Aidlingen. Dabei wird sich<br />

mancher Leser vielleicht erstaunt fragen: Was hat die Aidlinger Schwesternschaft<br />

mit einer <strong>Soldat</strong>envereinigung zu tun? Vollends rätselhaft wird<br />

es, wenn ich behaupte, dass sogar eine verborgene Verbindung zwischen<br />

dem »Hotel Vier-Jahreszeiten« in Berlin <strong>und</strong> den »Aidlingern« besteht!<br />

Kaum zu glauben: Wir sind Geschwister! Geschichtlich gesehen <strong>und</strong> geistlich<br />

sind wir mit derselben DNA ausgestattet seit wir auf der Welt sind. Der<br />

Gr<strong>und</strong> dafür liegt in der Person des Generalleutnants Georg von Viebahn.<br />

Er wollte etwas gegen die geistliche Unterversorgung der <strong>Soldat</strong>en tun.<br />

Dazu lud er Offiziere ins »Hotel Vier-Jahreszeiten« ein <strong>und</strong> hielt entsprechende<br />

Vorträge. Aus diesen Jahres-Treffen führte ein Wurzelstrang zur<br />

Entstehung des »Verbandes gläubiger Offiziere«, heute »Cornelius-Vereinigung<br />

(CoV)«, die <strong>als</strong> solche bis heute <strong>Soldat</strong>en geistliche Gemeinschaft <strong>und</strong><br />

seelsorgerliche Begleitung anbietet.<br />

Kurz vor seinem Tod (1915) übernahm es Georg von Viebahns älteste<br />

Tochter, <strong>Christ</strong>a von Viebahn, die Vierteljahresschrift weiterhin herauszugeben.<br />

Daraus entstand der Aidlinger Bibellesezettel, den die Gener<strong>als</strong>tochter<br />

etwa 40 Jahre lang schrieb. Sie gründete 1927 in Aidlingen unsere<br />

Schwesternschaft. Ein kleines Pflänzlein, das – abseits der großen geschichtlichen<br />

Ereignisse – heranwuchs. Dass die Gründerin eine <strong>Soldat</strong>entochter<br />

war, wird auch daran deutlich, dass sie im 2. Weltkrieg ihre<br />

Schwestern bat, Briefe an <strong>Soldat</strong>en an der Front zu schreiben, um sie mit<br />

Anteilnahme <strong>und</strong> Ermutigung aus Bibelworten zu versorgen. So ist kurz<br />

gefasst unser »Verwandtschaftsverhältnis«.


16 Grußworte<br />

Ich grüße im Namen aller Schwestern sehr herzlich den älteren Bruder zum<br />

125-jährigen Jubiläum. Mögen Sie weiterhin, obwohl von der Öffentlichkeit<br />

kaum bemerkt, Ihren wichtigen <strong>und</strong> gesegneten Dienst an den <strong>Soldat</strong>en<br />

tun können.<br />

Schwester Regine Mohr<br />

Oberin der »Aidlinger Schwesternschaft«<br />

Aidlingen


Grußworte 17<br />

Welch eine »Wolke von Zeugen«<br />

Welch eine »Wolke von Zeugen« hat die Seelsorge an <strong>Soldat</strong>en über Generationen<br />

hervorgebracht. Der eine hat den Gr<strong>und</strong> gelegt, andere haben darauf<br />

aufgebaut <strong>und</strong> Gott hat das Gedeihen gegeben. Allen gemeinsam war<br />

die Gewissheit:<br />

»Einen andern Gr<strong>und</strong> kann niemand legen <strong>als</strong> den, der gelegt ist, welcher<br />

ist Jesus <strong>Christ</strong>us!« (nach 1. Kor 3)<br />

Diesem Herrn Jesus <strong>Christ</strong>us mit ganzer Kraft <strong>und</strong> vollem Einsatz zu dienen,<br />

ihn zu ehren durch glaubwürdige Verkündigung <strong>und</strong> die Tat der Liebe<br />

war das Dienst- <strong>und</strong> Lebensprogramm unseres Vaters <strong>als</strong> Offizier <strong>und</strong> <strong>als</strong><br />

Bruder unter Brüdern im »Sternbriefkreis« <strong>und</strong> später in der CoV.<br />

Möge dieser Herr auch weiterhin seine Hand über dem Dienst der »Cornelius-Vereinigung<br />

(CoV)« <strong>und</strong> der <strong>Soldat</strong>enseelsorge halten!<br />

»ER ist treu, ER wird es auch tun.« (1. Thess 5,24)<br />

<strong>Christ</strong>ine Gräfin von Kanitz-Engelhardt<br />

Pfrn. i. R.<br />

Gerhard W. Engelhardt<br />

Bad Eilsen


Mit Jesus <strong>Christ</strong>us, mutig voran!<br />

Grußworte 19<br />

»Siehe, ich habe dir geboten, dass du getrost <strong>und</strong> unverzagt seist. Lass<br />

dir nicht grauen <strong>und</strong> entsetzte dich nicht; denn der HERR, dein Gott,<br />

ist mit dir in allem, was du tun wirst.« (Jos 1,9)<br />

Als Ende des 19. Jahrh<strong>und</strong>erts General Georg von Viebahn wegen der<br />

geistlichen Leere <strong>und</strong> Vereinsamung besonders des Offizierskorps‘ der<br />

deutschen Streitkräften das Herz brannte, konnte er nur noch handeln. In<br />

England hatte er die »Officers <strong>Christ</strong>ian Union (OCU)« kennengelernt <strong>und</strong><br />

wurde so ermutigt, unter <strong>Soldat</strong>en das Evangelium zu verkünden. Die erste<br />

Offizierskonferenz im März 1898 war damit die Geburtsst<strong>und</strong>e des »Verbandes<br />

gläubiger Offiziere«, der späteren »<strong>Christ</strong>lichen Offizier Vereinigung<br />

(COV)« <strong>und</strong> damit der heutigen »Cornelius-Vereinigung (CoV)«.<br />

Gott hat dam<strong>als</strong> die Türen weit geöffnet <strong>und</strong> selbst in der wohl dunkelsten<br />

Epoche der deutschen Geschichte wurde die damalige Offiziergemeinschaft<br />

<strong>als</strong> »Sternbriefkreis« bewahrt. Schon 1946 konnte die Arbeit <strong>als</strong><br />

»Korneliusbruderschaft (COV)« mit der Unterstützung britischer <strong>und</strong> amerikanischer<br />

Offiziere wieder aufgenommen werden. Immer wieder berief<br />

der HERR in stürmischen Zeiten geistlich gestärkte Persönlichkeiten in die<br />

Leitung dieser Gemeinschaft christlicher <strong>Soldat</strong>en.<br />

Zwischen der »Evangelischen Allianz in Deutschland« (EAD) <strong>und</strong> CoV bestanden<br />

oft enge Beziehungen. Georg von Viebahn gehörte zum Gründerkreis<br />

der Allianzkonferenz um Anna von Wehling <strong>und</strong> war dort viele Jahre<br />

<strong>als</strong> Redner. Von 1987 bis 2005 wurde der Dienst der »Arbeitsgemeinschaft<br />

<strong>Soldat</strong>enseelsorge (ags)« von CoV <strong>und</strong> EAD mitverantwortet. Und nicht zuletzt<br />

waren <strong>und</strong> sind viele Leitungskreismitglieder des »Arbeitskreis <strong>Soldat</strong>en«<br />

auch in der CoV. So stehen Beide gemeinsam am Bau von Gottes<br />

Reich.


20 Grußworte<br />

Ich möchte uns für die gemeinsame Zukunft bis zu <strong>Christ</strong>i Wiederkehr mit<br />

dem alten Jungschargruß Mut machen: »Mit Jesus <strong>Christ</strong>us, mutig voran!«<br />

Gottes Segen.<br />

Udo Dickes<br />

»Arbeitskreis <strong>Soldat</strong>en« – Evangelische Allianz in Deutschland<br />

Bad Blankenburg/Wiehl


We are grateful…<br />

Grußworte 21<br />

»The mind of man plans his way, but the Lord directs his steps.«<br />

(Proverbs 16:9)<br />

When God first spoke to us about printing a Camouflage Bible for the B<strong>und</strong>eswehr,<br />

we wondered how it would be received. Then one of these Bibles<br />

was given to Oberfeldarzt Dr. Rolf von Uslar, who is a member of the »Cornelius<br />

Vereinigung«. Rolf was quick to respond to write us saying, »Today<br />

I received a most wonderful post. Thank you for your service, for your idea,<br />

and for the opportunity to take part in your project. Your organisation with<br />

the name ›Centurion‹ correlates perfectly with our ›Cornelius‹ Organization.<br />

Thank you very much.« Rolf then invited us to their fall conference in 2009.<br />

We are so thankful that we have been able to partner together to distribute<br />

God’s Word and are proud to work with such a wonderful and faithful organization.<br />

Our prayer for the »Cornelius-Vereinigung« is that they will continue »to<br />

equip the saints for the work of service, to the building up the body of <strong>Christ</strong>;<br />

until we all attain to the unity of the faith, and of the knowledge of the Son of<br />

God, to a mature man«. (Ephesians 4:12-13)<br />

Wishing you a blessed 125th Anniversary and many more years building<br />

God’s kingdom on earth!<br />

Roger and Margaret Hogan<br />

»Operation Centurion«<br />

Clarksville TN / USA


Inhalt<br />

Bernhard Felmberg<br />

Vorwort ................................................................................................................. 27<br />

<strong>Klaus</strong>-<strong>Dieter</strong> <strong>Zunke</strong><br />

Einführung <strong>und</strong> thematischer Überblick ....................................................... 31<br />

GEMEINSCHAFT IN DER GRÜNDERPHASE<br />

<strong>Klaus</strong>-<strong>Dieter</strong> <strong>Zunke</strong><br />

Der Gründer – Georg von Viebahn .................................................................. 43<br />

Hartmut Wahl<br />

Einblicke in den »B<strong>und</strong> gläubiger Offiziere« ................................................. 49<br />

<strong>Klaus</strong>-<strong>Dieter</strong> <strong>Zunke</strong><br />

Der »Sternbriefkreis« des Hans Graf von Kanitz .......................................... 59<br />

GEMEINSCHAFT IN HERAUSFORDERNDER ZEIT<br />

<strong>Klaus</strong>-<strong>Dieter</strong> <strong>Zunke</strong><br />

Vom »Sternbriefkreis« zur »<strong>Christ</strong>liche[n] Offiziervereinigung<br />

(Korneliusbruderschaft)« .................................................................................. 69<br />

Mike Terry<br />

Worldwide Fellowship of <strong>Christ</strong>ian Soldiers from 1930 to Today ............. 77<br />

Horst Scheffler<br />

Die CoV <strong>und</strong> die Friedensbewegung im Nachrüstungsstreit der<br />

80er Jahre ............................................................................................................. 85<br />

Igor Sawicki<br />

The emergence and building of Military <strong>Christ</strong>ian Fellowships in<br />

the former Eastern bloc on an example of Polish MCF »Korneliusz« ........ 95


24 Inhalt<br />

GEMEINSCHAFT HEUTE<br />

Peter Zimmerling<br />

Gelebte Gemeinschaft am »dritten Ort« ........................................................ 105<br />

Hartwig von Schubert<br />

Gott erkennen im Gebet .................................................................................. 115<br />

Rainer Mayer<br />

Seelsorge <strong>als</strong> Heilquelle christlicher Gemeinschaft ................................... 123<br />

Martin Hüfken<br />

Das Evangelium weitersagen – Herausforderungen <strong>und</strong> Chancen ......... 131<br />

GEMEINSCHAFT ALS PERSÖNLICHE ERFAHRUNG<br />

Wilfried Kissel<br />

Von der »<strong>Christ</strong>liche[n]–Offiziervereinigung« zur CoV ............................. 141<br />

Rolf von Uslar<br />

Wie ich zur CoV kam ....................................................................................... 147<br />

Sven-Michael Schmidt<br />

<strong>Soldat</strong> <strong>und</strong> <strong>Christ</strong> – eine Gewissensproblematik ........................................ 153<br />

Gerhard Keiser<br />

Die CoV <strong>und</strong> die Militärseelsorge .................................................................. 159<br />

Erhard Knauer<br />

Die Militärseelsorge <strong>und</strong> die CoV .................................................................. 163<br />

Ralf Berger<br />

Geistliche Gemeinschaft in der Kaserne – <strong>Soldat</strong>enbibelkreise .............. 167<br />

<strong>Dieter</strong> Klingenberg<br />

Die CoV <strong>und</strong> die <strong>Soldat</strong>enfamilien ................................................................. 173


Inhalt 25<br />

<strong>Christ</strong>ian Bader<br />

Was ich der CoV verdanke ............................................................................. 177<br />

Rahel Hietzke<br />

<strong>Christ</strong>liche Gemeinschaft in der Ferne ........................................................ 185<br />

Herrmann Meyer<br />

Internationale christliche Gemeinschaft ..................................................... 189<br />

Sascha Zierold<br />

Zur Zukunft der CoV ....................................................................................... 197<br />

Lukas Bösche, Robin Engelhardt, Dominik Trommer<br />

Die Zukunftsperspektive der »Josua-Generation« für die CoV ................ 205<br />

Matthias Thieme<br />

Die internationale Dimension der Teilnahme an Angeboten der<br />

AMCF ................................................................................................................. 213<br />

ANHANG<br />

Vorsitzende der CoV ....................................................................................... 215<br />

Autorenverzeichnis ......................................................................................... 217<br />

Literaturverzeichnis ........................................................................................ 221<br />

Bildverzeichnis ................................................................................................ 223<br />

Danksagung ...................................................................................................... 225


Vorwort<br />

Gut, dass wir einander haben!<br />

Die »Cornelius-Vereinigung (CoV) – <strong>Christ</strong>en in der B<strong>und</strong>eswehr« wird<br />

125 Jahre alt. Gr<strong>und</strong> zum Feiern <strong>und</strong> Anlass zu einem intensiven Rückblick,<br />

der nicht an der Oberfläche bleibt. Namhafte Autorinnen <strong>und</strong> Autoren,<br />

die sich in der Geschichte der christlichen Gemeinschaften, des Militärs<br />

– <strong>und</strong> der Schnittmengen beider Welten – auskennen, haben zu einem<br />

Buch beigetragen, das auch nach der CoV-Geburtstagsfeier eine wichtige<br />

Beschreibung dieser christlichen Gemeinschaft innerhalb der B<strong>und</strong>eswehr<br />

bleiben wird.<br />

Ihren Ursprung hatte die CoV 1898 <strong>als</strong> »Verband gläubiger Offiziere«<br />

auf Initiative des preußischen Generalleutnants Georg von Viebahn. Er beließ<br />

es nicht bei einer allgemeinen preußisch-protestantischen Haltung,<br />

sondern gab seinen Kameraden ein sehr persönliches, auf <strong>Christ</strong>us bezogenes<br />

Glaubenszeugnis. Ziel der neu gegründeten Gemeinschaft war von<br />

Anfang an, tief im Evangelium verwurzelte christliche Persönlichkeiten im<br />

Militär zu schaffen <strong>und</strong> zu fördern.<br />

Der Aufbruchstimmung folgten das Leid <strong>und</strong> Elend zweier Weltkriege.<br />

So kennzeichneten die Umbrüche in der Politik wesentlich den Weg dieser<br />

christlichen Offiziergemeinschaft. Das führte zu Veränderungen <strong>und</strong> einer<br />

Neuausrichtung – inhaltlich wie in der Zielgruppe.<br />

In diesem Sammelband wird ein großer Bogen gespannt vom Anfang <strong>als</strong><br />

kleine berufsspezifische Gemeinschaft in der Kaiserzeit bis zur heutigen<br />

weltweiten »<strong>Christ</strong>lichen <strong>Soldat</strong>envereinigung AMCF (Association of Military<br />

<strong>Christ</strong>ian Fellowships)« mit mehr <strong>als</strong> 150 nationalen Mitgliedsverbänden.<br />

Immer wieder geht es um die Fragen: »Was hat diese <strong>Soldat</strong>en <strong>als</strong><br />

<strong>Christ</strong>en bewegt <strong>und</strong> geprägt?« »Wie konnte <strong>und</strong> kann eine Gemeinschaft,<br />

die sich zum christlichen Glauben bekennt, im militärischen Kontext –<br />

auch der heutigen B<strong>und</strong>eswehr – bestehen?«<br />

<strong>Soldat</strong>innen <strong>und</strong> <strong>Soldat</strong>en haben das Recht auf ungestörte Religionsausübung<br />

<strong>und</strong> Seelsorge. Manchmal, gerade in den schweren Zeiten, die die


28 Vorwort<br />

CoV erlebt hat, bedarf es guter kirchlicher Strukturen, um diese Rechte<br />

innerhalb des militärischen Systems zu gewährleisten. Wir sind dankbar<br />

für die Regelungen, die heute die Militärseelsorge innerhalb der B<strong>und</strong>eswehr<br />

garantieren. Aber die Gemeinde, die Kirche unter den <strong>Soldat</strong>en,<br />

braucht vor allem Menschen, die sich ganz persönlich auf das Evangelium<br />

einlassen – wie Georg von Viebahn <strong>und</strong> nach ihm viele andere. Menschen,<br />

die aus ihrem Glauben keine Privatsache, sondern eine Herzenssache machen.<br />

Beim Blick in das Autorenverzeichnis wird die enge Beziehung zwischen<br />

institutioneller kirchlicher Militärseelsorge <strong>und</strong> der Bruderschaft<br />

dieser einzelnen, im Herzen berührten Menschen deutlich. Viele aktive<br />

<strong>und</strong> ehemalige Militärgeistliche beteiligen sich hier – so wie sich viele<br />

gläubige <strong>Soldat</strong>innen <strong>und</strong> <strong>Soldat</strong>en in das Leben der Kirche unter den <strong>Soldat</strong>en<br />

einbringen. Gut, dass wir einander haben!<br />

Mein besonderer Dank gilt dem ehemaligen Militärpfarrer (Pastor i. R.)<br />

<strong>Klaus</strong>-<strong>Dieter</strong> <strong>Zunke</strong>, der dieses Buch zusammengetragen <strong>und</strong> durch seine<br />

intensive Arbeit erst möglich gemacht hat. Und ein herzlicher Glückwunsch<br />

geht an die »Cornelius-Vereinigung (CoV)« zu ihrem Jubiläum.<br />

Danke für das Miteinander <strong>und</strong> auf ein weiteres segensreiches Wirken –<br />

zur Ehre Gottes <strong>und</strong> zum Nutzen für die uns anvertrauten Menschen in der<br />

B<strong>und</strong>eswehr!<br />

Dr. Bernhard Felmberg<br />

Evangelischer Militärbischof<br />

Berlin, im Advent 2022


Einführung <strong>und</strong> thematischer<br />

Überblick<br />

<strong>Klaus</strong>-<strong>Dieter</strong> <strong>Zunke</strong><br />

<strong>Gemeinsam</strong> <strong>unterwegs</strong><br />

Allein geht man ein! Stimmt das? Ein neugeborenes Kind ist total von liebevoller<br />

Fürsorge abhängig. Und mit Blick auf das Lebensende wünscht<br />

sich wohl kaum jemand, allein sein zu müssen. Die Zeit dazwischen aber<br />

sind wir herausgefordert – oder haben auch die Chance – selbstbestimmt<br />

zu leben. Können wir <strong>als</strong>o auf gemeinschaftliches Leben verzichten oder<br />

sind wir zeitlebens auf Gemeinschaft angewiesen? Warum sollte man gemeinsam<br />

<strong>unterwegs</strong> sein?<br />

Wovon hängt es ab, Gemeinschaft zu suchen <strong>und</strong> sich einzubringen?<br />

Von den verlangten Verpflichtungen oder vom erhofften Spaßfaktor? Es<br />

scheint immer weniger Bereitschaft zu geben, sich in soziale Gruppierungen,<br />

Vereine <strong>und</strong> Kirchen einzubringen <strong>und</strong> damit auch der Gemeinschaft<br />

zu dienen. Und auch mit ges<strong>und</strong>heitlichen Argumenten werden wir zusätzlich<br />

angehalten, Distanz zu üben. Wird unsere Gegenwart durch ein Gegensatzpaar<br />

Individualisierung oder Gemeinschaft gekennzeichnet? Bonhoeffer<br />

stellt dazu fest:<br />

Wer nicht allein sein kann, der hüte sich vor der Gemeinschaft. […]<br />

Umgekehrt aber gilt der Satz: Wer nicht in der Gemeinschaft steht, der<br />

hüte sich vor dem Alleinsein. […] Beides gehört zusammen. 1<br />

Diese wechselseitige Bedingtheit gilt auch für das Leben <strong>als</strong> <strong>Christ</strong>. Zwar<br />

muss sich jeder allein für ein Leben mit Gott entscheiden, aber es gibt kein<br />

<strong>Christ</strong>sein ohne Gemeinschaft.<br />

Gott hat <strong>als</strong> unser Vater jeden <strong>Christ</strong>en in die Gemeinschaft mit anderen<br />

<strong>Christ</strong>en <strong>und</strong> <strong>Christ</strong>innen, Schwestern <strong>und</strong> Brüder, berufen. Der persönliche<br />

Lebensvollzug im Vertrauen auf Gott, sein Wort, seine Wegweisung<br />

<strong>und</strong> der liebevolle Umgang mit dem Nächsten kann nur in der Gemeinschaft<br />

eingeübt werden. In ihr muss Beziehung gelernt werden. Denn Gemeinde/Gemeinschaft<br />

definiert sich über Vertrauensbeziehung. Glauben<br />

⎯⎯⎯<br />

1<br />

Dietrich Bonhoeffer, <strong>Gemeinsam</strong>es Leben, München, 11 1964, 64f.


32 <strong>Klaus</strong>-<strong>Dieter</strong> <strong>Zunke</strong><br />

heißt wörtlich vertrauen, sowohl in Gott wie in den Mitchristen. Eine Gemeinschaft<br />

kann dabei helfen, diese wechselseitige personale Beziehung<br />

einzuüben <strong>und</strong> zu erhalten.<br />

<strong>Christ</strong>liche Gemeinschaft im militärischen Umfeld?<br />

Nach Apg 2,42 sind es die Faktoren: biblische Lehre, Gemeinschaft, das<br />

Abendmahl <strong>und</strong> das Gebet, die eine christliche Gemeinschaft charakterisieren<br />

<strong>und</strong> strukturieren.<br />

Ist eine kleine christliche Gemeinschaft von <strong>Soldat</strong>en in der Lage diese<br />

biblischen Vorgabe in ihr gemeinsames Leben einzubringen? Und was bedeutet<br />

es <strong>als</strong>o, sich <strong>als</strong> <strong>Christ</strong> auch im beruflichen Umfeld – sei sein Nächster<br />

Mitchrist oder nicht – zu bewähren? Welches sind die berufsspezifischen<br />

Fragen, wenn man gemeinsam <strong>unterwegs</strong> ist?<br />

Immer wieder gab es christliche <strong>Soldat</strong>en in herausgehobenen Positionen,<br />

die ihren Glauben nicht nur bekenntnishaft im privaten, sondern<br />

auch im dienstlichen Umfeld lebten. Sie sahen es <strong>als</strong> ihre persönliche Berufung<br />

an, ihre Kameraden auf den Glauben an Jesus <strong>Christ</strong>us anzusprechen<br />

<strong>und</strong> auch sich mit Wort <strong>und</strong> Tat um sie zu kümmern. Da sie nicht von<br />

außen kamen, hatten sie einen Zugang zu ihrer Zielgruppe. Sie kannten<br />

das Milieu, das heißt die Sprache, die dienstlichen Strukturen <strong>und</strong> Verhaltensweisen,<br />

die ethischen Herausforderungen.<br />

General Georg von Viebahn gründete daher 1898 den »B<strong>und</strong> gläubiger<br />

Offizier«, der über viele Jahrzehnte ausschließlich Offiziere <strong>als</strong> Mitglieder<br />

hatte. Diese Gemeinschaft konnte durch den 1. Weltkrieg, durch die Zeit<br />

des Nation<strong>als</strong>ozialismus, durch den 2. Weltkrieg, den Zusammenbruch,<br />

die Nachkriegszeit, die Wiederbewaffnung, die bisherige Friedensdekade<br />

bestehen; unter verschiedenen Namen, mit verschiedenen Zielsetzungen,<br />

auf verschiedene Zielgruppen ausgerichtet: <strong>als</strong> zivile »Korneliusbruderschaft«,<br />

nach der Aufstellung der B<strong>und</strong>eswehr <strong>als</strong> »<strong>Christ</strong>liche Offiziervereinigung«<br />

<strong>und</strong> heute <strong>als</strong> »Cornelius-Vereinigung (CoV) e. V. – <strong>Christ</strong>en in<br />

der B<strong>und</strong>eswehr«, offen für jeden, der <strong>als</strong> <strong>Christ</strong> gemeinsam <strong>unterwegs</strong><br />

sein will. 2 Und so feiert die CoV <strong>als</strong> christliche Gemeinschaft im militärischen<br />

Umfeld im Jahr 2023 das 125-jährige Bestehen.<br />

⎯⎯⎯<br />

2<br />

Die deutsche Sprache kennt zwar die weibliche Sprachform <strong>Soldat</strong>in, aber Frauen sind<br />

erst ab 1987 bei der B<strong>und</strong>eswehr. Für einen großen Teil des Berichtszeitraums sammelten<br />

sich in der christlichen Gemeinschaft daher nur Männer. Dem entspricht auch die


Einführung 33<br />

Das Jubiläum ist für alle, die mit der CoV verb<strong>und</strong>en sind, ein Gr<strong>und</strong> zu<br />

Freude <strong>und</strong> Dankbarkeit. Mit ihm verbinden sich aber auch Fragen aus:<br />

a. Was charakterisiert diese Gemeinschaft durch die Jahrzehnte? Was davon<br />

ist heute noch gültig, wertvoll, erhaltenswert?<br />

b. Wer gehört dazu? Was ist ihr Sinn <strong>und</strong> Ziel?<br />

c. Welche Rolle spielt der politische <strong>und</strong> auch der militärische Kontext?<br />

d. Wie ist diese Gemeinschaft christlicher <strong>Soldat</strong>en <strong>als</strong> eigenständiges Angebot<br />

der Militärseelsorge zugeordnet?<br />

Fragen über Fragen! In dieser <strong>als</strong> Festschrift gedachten Publikation werden<br />

in drei Teilen mit einer Vielzahl von Beiträgen Antworten versucht.<br />

Erster Teil<br />

In einem ersten von drei großen Kapiteln wird gewissermaßen wie in einem<br />

Rückblick der Einfluss des geschichtlich Kontextes erkennbar. Unter<br />

der Überschrift »Gemeinschaft in der Gründerphase« geraten die herausragenden<br />

Persönlichkeiten in den Blick, wie General Georg von Viebahn,<br />

der die Gemeinschaft unter dem Namen »B<strong>und</strong> gläubiger Offiziere« aufgebaut<br />

<strong>und</strong> geprägt hat. Über ihn bietet Pastor Hartmut Wahl mit dem Beitrag<br />

»Einblicke in den B<strong>und</strong> gläubiger Offiziere« weiter vertiefende Information.<br />

Der verlorene 1. Weltkrieg stellte dann den Fortbestand der Gemeinschaft<br />

in Frage. Doch Ende der 1930er Jahre ist es General Hans Graf von<br />

Kanitz, der die verbliebene Gruppe christlicher Offiziere angesichts des<br />

drohenden 2. (Welt-)Kriegs sammelt <strong>und</strong> <strong>als</strong> »Sternbriefkreis« neuformiert.<br />

Wie das geschah, kann unter »Der Sternbriefkreis des General Hans Graf<br />

von Kanitz« nachgelesen werden.<br />

Dabei ist bedeutsam, dass diese Gemeinschaft christlicher <strong>Soldat</strong>en<br />

1930 eines der vier Gründungsmitglieder der heutigen »Association of Military<br />

<strong>Christ</strong>ian Fellowships (AMCF)« war. Sie war damit von Anfang an in<br />

eine internationale Gemeinschaft eingeb<strong>und</strong>en.<br />

⎯⎯⎯<br />

Quellenlage. – Aber mit dem Begriff <strong>Soldat</strong>en hat die Verkündigung der »Guten Nachricht«<br />

von der unbedingten Liebe Gottes immer auch die Angehörigen der <strong>Soldat</strong>en <strong>und</strong><br />

zivile Mitarbeiter beim Militär eingeschlossen. Die »Cornelius-Vereinigung (CoV)« bietet<br />

nun heute sowohl soldatischen wie zivilen Angehörigen der B<strong>und</strong>eswehr explizit geistliche<br />

Weggemeinschaft an.


34 <strong>Klaus</strong>-<strong>Dieter</strong> <strong>Zunke</strong><br />

Nach dem Ende des 2. Weltkrieges wurden die Überlebenden in ganz unterschiedlicher<br />

Form herausgefordert. Dies kommt im zweiten Kapitel »Gemeinschaft<br />

in herausfordernder Zeit« zur Sprache. Zuerst stellten existentielle<br />

Probleme nicht nur den Fortbestand der Gemeinschaft in Frage, sondern<br />

die fehlende soldatische Basis verlangte auch eine Transformation<br />

des Charakters der Gemeinschaft. Die sich bildende zivile »Korneliusbruderschaft«<br />

erhielt dabei Hilfe durch die britische MCF (Military <strong>Christ</strong>ian<br />

Fellowship), <strong>als</strong> Teil der internationalen Gemeinschaft AMCF. Mike Terry<br />

(Cdr RN, ret. <strong>und</strong> der derzeitige AMCF-Vizepräsident für Süd- <strong>und</strong> Zentraleuropa,<br />

Großbritannien) schildert diese in seinem Beitrag »Worldwide<br />

Fellowship of <strong>Christ</strong>ian Soldiers from 1930 to Today«.<br />

Ganz andere Art waren die Herausforderungen dann an die heutige<br />

CoV. Dazu zählen die Fragen in der hitzigen sogen. Aufrüstungs-Debatte<br />

der 80er Jahre. So wird im Beitrag des Ev. Leitenden Militärdekan a. D.<br />

Horst Scheffler »Die CoV <strong>und</strong> ihr Verhältnis zur Friedensbewegung im<br />

Nachrüstungsstreit der 80er Jahre« beispielhaft erkennbar, wie schwierig<br />

es für die CoV war, sich zu positionieren.<br />

Und wie sich die Gemeinschaft weiterhin im internationale Horizont<br />

bewegte, wird auch dadurch sichtbar, dass Impulse aus der CoV zum Aufbau<br />

einer polnischen MCF geführt haben.<br />

Der polnische Oberst Igor Sawicki (Col ret., MCF »Korneliusz«) berichtet<br />

aus seiner persönlichen Erfahrung über »The emergence and building of<br />

Military <strong>Christ</strong>ian Fellowships in the former Eastern bloc on an example<br />

of Polish MCF ›Korneliusz‹«.<br />

Die nachfolgenden Beiträge des ersten Teils greifen dann die heutige Situation<br />

auf, daher das dritte Kapitel Gemeinschaft heute. Zum einen gehört<br />

dazu vor allem die Frage nach dem Ort <strong>und</strong> der inhaltlichen Begründung<br />

für eine Gemeinschaft von <strong>Christ</strong>en in einem militärischen Umfeld.<br />

Ihre Mitglieder haben <strong>als</strong> Einzelne oder <strong>als</strong> Familie die gleichen Ängste<br />

<strong>und</strong> Sorgen wie andere, müssen aber spezifischen Anforderungen im<br />

Dienst <strong>und</strong> besonders bei Einsätzen standhalten. Denn die CoV ist auch<br />

eine soldatische Dienstgemeinschaft. Und wenn aufgr<strong>und</strong> der geistlichen<br />

Berufung ein erlebbarer Unterschied zu anderen Mitmenschen privat wie<br />

im dienstlichen Leben <strong>als</strong> <strong>Soldat</strong> wahrnehmbar ist, kann das einladend <strong>und</strong><br />

hilfreich sein.<br />

Im zivilen Bereich wurde für diese besondere Verb<strong>und</strong>enheit der Begriff<br />

Bruderschaft verwandt, aber für eine soldatische Gemeinschaft im militärischen<br />

Umfeld aufgegeben. Reicht es dann solidarisch zu sein? Und


Einführung 35<br />

wieweit trägt der Begriff Kameradschaft? Geht es nur um gleiche Ziele oder<br />

auch darum, sich mit allen Konsequenzen für einander einzusetzen? Besonders<br />

der Ukrainekrieg hat das <strong>Soldat</strong>sein für viele realitätsnaher gemacht!<br />

Vielleicht hat das Wort Kamerad durch die Einsätze, besonders aber<br />

durch den Verlust von Kameraden, ein wiedergewonnenes Gewicht. Hier<br />

ist nicht nur die seelsorgerliche Begleitung durch die Militärseelsorge eine<br />

Hilfe, sondern die praktizierte Weggemeinschaft <strong>als</strong> Glaubens-/Lebenshilfe<br />

in Wort <strong>und</strong> Tat, <strong>als</strong> Einheit von <strong>Soldat</strong>- <strong>und</strong> <strong>Christ</strong>sein.<br />

Kleine verbindliche Gemeinschaften sind die tragfähige Basis für einen lebens-<br />

<strong>und</strong> dienstfähigen Glauben. Sie ermöglichen durch Begegnung <strong>und</strong><br />

Gespräch einen Wissenszuwachs <strong>und</strong> fördern den Erhalt einer lebendigen<br />

Gemeinschaft <strong>als</strong> geistliche Familie.<br />

Dazu bringt Prof. Dr. Peter Zimmerling mit seinem Beitrag »Gelebte Gemeinschaft<br />

am ›dritten Ort‹« wegweisende Gedanken ins Gespräch, u. a.<br />

dass »geistliche Gemeinschaften eine legitime Sozialgestalt der evangelischen<br />

Kirche darstellen«. Auch die Beziehung zur Militärseelsorge wird<br />

dabei berührt. Denn die soldatische, christliche Gemeinschaft war immer<br />

eingebettet in einen quasi nichtmilitärischen sondern kirchlichen Kontext.<br />

So ist eine christliche Gemeinschaft Ort der Begegnung <strong>und</strong> Lebensraum,<br />

nicht allein nur Ort für Projekte, Events etc. <strong>Soldat</strong>en sind durch die<br />

mit ihrem Beruf verb<strong>und</strong>ene Fluktuation des dienstlichen Lebens (Ausbildung,<br />

Versetzung, Einsatz etc.) in ihren Beziehungen besonders gefordert.<br />

Die Zeit der Isolation, unterschiedliche Meinungen auszuhalten, verantwortliche<br />

Wege zu suchen, die wachsende Distanz <strong>und</strong> vieles mehr verändern<br />

das gesellschaftliche Leben zurzeit stark. Das gilt auch für eine christliche<br />

Gemeinschaft. Wie kann die persönliche Glaubensbeziehung auch in<br />

Krisen reifen? Das gemeinsame Leben – gerade auch <strong>als</strong> Dienstgemeinschaft<br />

– bietet einen Raum der Offenheit <strong>und</strong> des Vertrauens. Dort kann<br />

konkret über Glaubens-/Lebensfragen gesprochen werden. Und auch mit<br />

dem Gott, der für <strong>Christ</strong>en der Vater im Himmel ist. Was heißt, mit ihm zu<br />

reden, auch mit Dank, Lobpreis, Bitte <strong>und</strong> Fürbitte. Militärdekan a. D. Dr.<br />

Hartwig von Schubert hat dazu anspruchsvolle Gedanken mit dem Titel<br />

»Gott erkennen im Gebet« beigetragen.<br />

Peter Zimmerling stellt aber in seinem Beitrag <strong>als</strong> identitätsstiftenden Faktor<br />

einer geistlichen Gemeinschaft auch fest: »Damit in einer Gemeinschaft<br />

ihr Potenzial zur Förderung des Glaubens zum Tragen kommt, ist es nötig,


36 <strong>Klaus</strong>-<strong>Dieter</strong> <strong>Zunke</strong><br />

dass sie einen Raum der Seelsorge bildet. Ich verstehe Seelsorge weniger<br />

<strong>als</strong> Katastrophenhilfe denn <strong>als</strong> Wegbegleitung.«<br />

Das heißt, ein seelsorgerliches Angebot ist Hilfe in Wort <strong>und</strong> Tat! Wie<br />

es gestaltet werden kann, erläutert Prof. Dr. Dr. Rainer Mayer in seinem<br />

Beitrag »Seelsorge <strong>als</strong> Heilquelle christlicher Gemeinschaft«.<br />

Sie kann – oder sollte – einer christlichen Gemeinschaft wie die CoV zu<br />

einem mündigen, ges<strong>und</strong>en Glauben, der auch sprachfähig ist, verhelfen.<br />

Wer erkennbar <strong>als</strong> <strong>Soldat</strong> <strong>und</strong> <strong>Christ</strong> lebt, verweist dann auf ein Thema –<br />

oder besser auf einen Auftrag –, der über alles hinausführt: Mission! Nicht<br />

zuletzt war dies das Gründungsmotiv vor 125 Jahren. Was heißt es dann,<br />

auch heute die Gute Nachricht an jeden Angehörigen der B<strong>und</strong>eswehr weiterzusagen?<br />

Martin Hüfken, der bis vor kurzem Militärpfarrer war, erklärt<br />

in »Das Evangelium weitersagen – Herausforderungen <strong>und</strong> Chancen« beispielhaft<br />

<strong>und</strong> praktisch, wie das geschehen kann.<br />

Zweiter Teil<br />

Alle diese bisher aufgezeigten Beiträge haben einen mehr oder minder<br />

spürbaren wissenschaftlichen Charakter. Aber auch bei den vielseitigen<br />

Aspekten <strong>und</strong> Antworten bleiben noch Fragen offen.<br />

Im nächsten Kapitel Gemeinschaft <strong>als</strong> persönliche Erfahrung ergänzen <strong>Soldat</strong>en<br />

<strong>als</strong> Autoren die bisherigen Beiträge. Sie liefern daher äußert wichtige<br />

<strong>und</strong> interessante Informationen in den nachfolgenden Berichten.<br />

Es kommen (langjährige) Mitglieder der »Cornelius-Vereinigung (CoV)«<br />

zu Wort. Sie lassen an dem teilnehmen, was ihnen aus ihrer persönlichen<br />

Sicht an der CoV hilfreich <strong>und</strong> wertvoll geworden ist. Ihre Erfahrungen<br />

bereichern die (theoretischen) Ausführungen <strong>und</strong> bringen durch ihre Beiträge<br />

mit verständlicherweise subjektivem Charakter Farbe in die Publikation.<br />

Sie weisen aber durchaus auch auf Fragen mit Blick auf die Zukunft<br />

hin. Alles ist subsumiert <strong>und</strong> gebündelt unter dem Begriff Gemeinschaft –<br />

aus dem gegebenen Anlass <strong>als</strong> Ausdruck dessen, dass hier Menschen mit<br />

Gott gemeinsam <strong>unterwegs</strong> waren <strong>und</strong> auch mit seinem Segen in Zukunft<br />

sein wollen.


Einführung 37<br />

Dritter Teil<br />

Im abschließenden dritten Teil mit dem Kapitel »Cornelius-Vereinigung<br />

(CoV) e. V. – <strong>Christ</strong>en in der B<strong>und</strong>eswehr« findet sich nun der Ausblick<br />

nach vorn. Der Vorsitzende der CoV, Oberst i. G., Sascha Zierold äußert sich<br />

»Zur Zukunft der CoV«.<br />

Es folgt ein Interview mit dem Titel »Die Zukunftsperspektive der ›Josua-Generation‹<br />

für die CoV«. Studierende, christliche Offiziere der B<strong>und</strong>eswehr<br />

Universität München artikulieren ihre Erwartungen <strong>und</strong> Hoffnungen<br />

an eine christliche <strong>Soldat</strong>engemeinschaft, die auch junge Menschen<br />

anspricht <strong>und</strong> beheimaten kann.<br />

Zugleich wird von einem Mitglied dieser Gruppe auch wieder die internationale<br />

Dimension mit dem kurzen Erfahrungsbericht »Die internationale<br />

Dimension der Teilnahme an Angeboten der ›Association of Military <strong>Christ</strong>ian<br />

Fellowships (AMCF)‹« eingebracht. Dieser Teil schließt dann mit einer<br />

Liste der bisherigen Vorsitzenden dieser Gemeinschaft seit 1945.<br />

Im Anhang finden sich Angaben über die Autoren der Beiträge, das Literatur-,<br />

das Bildverzeichnis (nur mit den wesentlichsten Hinweisen) <strong>und</strong><br />

die Danksagung.<br />

Wunsch<br />

Diese Publikation kann das Themas Gemeinschaft nicht umfassend abhandeln.<br />

Sie ist eher ein bunter Strauß <strong>als</strong> Gruß zum Jubiläum. Und nicht jeder<br />

Gedanke muss oder wird von allen Seiten Zustimmung finden.<br />

Aber die aufgenommenen Beiträge entfalten hoffentlich eine weitreichende<br />

Wirkung, können ermutigen <strong>und</strong> sind für jeden Leser – besonders<br />

für die Gemeinschaft in der »Cornelius-Vereinigung (CoV)« – ein Segen.<br />

Dabei erscheinen gerade die geistlichen Gemeinschaften unverzichtbar.<br />

[…] Aus der gemeinsam gelebten praxis pietatis rührt die Möglichkeit<br />

der geistlichen Gemeinschaften, im übertragenen Sinne <strong>als</strong> »evangelische<br />

Gnadenorte« wirksam zu werden. 3<br />

Die CoV <strong>als</strong> Gnadenort zu beschreiben, benutzt einen vielleicht heute nicht<br />

immer kompatiblen Begriff, aber er greift einen paulinischen Gruß auf, der<br />

⎯⎯⎯<br />

3<br />

Siehe: Peter Zimmerling, Gelebte Gemeinschaft am »dritten Ort«, 3.


38 <strong>Klaus</strong>-<strong>Dieter</strong> <strong>Zunke</strong><br />

hier der CoV <strong>als</strong> Wunsch auf dem Weg in die Zukunft mitgegeben werden<br />

kann:<br />

»Die Gnade unseres Herrn Jesus <strong>Christ</strong>us <strong>und</strong> die Liebe Gottes <strong>und</strong> die<br />

Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen!« (2. Kor 13,13)


Gemeinschaft<br />

in der Gründerphase


Der Gründer – Georg von Viebahn<br />

<strong>Klaus</strong>-<strong>Dieter</strong> <strong>Zunke</strong><br />

<strong>Soldat</strong> <strong>und</strong> <strong>Christ</strong><br />

Unter christlichen <strong>Soldat</strong>en, die ihren Glauben in<br />

erkennbarer Weise mit Wort <strong>und</strong> Tat lebten, ist der<br />

königlich-preußische Generalleutnant Georg von<br />

Viebahn 1 zu nennen. Er war Sprecher <strong>und</strong> Förderer der<br />

»Evangelischen Allianz« 2 , international vortragender<br />

Redner <strong>und</strong> hatte eine weit über den militärischen<br />

Bereich hinausgehende innerkirchliche Bedeutung.<br />

Gehorsam <strong>und</strong> Treue war die Form seines Glaubens<br />

Das Wort der Bibel war für ihn eine von Gott dem Menschen gegebene<br />

Lebenshilfe. Vor einer konfessionellen oder institutionellen Bindung<br />

schien ihm das das Wesentliche. Je eigenständiger sein Glaubensleben<br />

wurde, desto konsequenter ging er seinen eigenen Weg. 1905 trat er aus<br />

der Landeskirche aus <strong>und</strong> bezeichnete sich von da an mit einer nicht amtlichen<br />

Formulierung <strong>als</strong> »Evangelischer <strong>Christ</strong> ohne Konfession«. Er blieb<br />

im persönlichen Kontakt mit manchen landeskirchlichen Pfarrern, aber<br />

»der überwiegende Teil der Geistlichkeit, vor allem die Kirchenbehörde, stand<br />

einer Evangelisationsarbeit, die unter Verlassen der traditionellen Formen des<br />

Predigtdienstes auf persönliche Bekehrung gerichtet war, ablehnend gegenüber.«<br />

3<br />

⎯⎯⎯<br />

1<br />

Ausführlichere Darlegungen zu den Themen dieses <strong>und</strong> der nachfolgenden Beiträge des<br />

Herausgebers finden sich in: <strong>Klaus</strong>-<strong>Dieter</strong> <strong>Zunke</strong>, An der Seite der <strong>Soldat</strong>en, ²2018, LIT<br />

Verlag, Berlin. Der jeweils überarbeitete Abdruck hier mit fre<strong>und</strong>licher Zustimmung des<br />

Verlages. Zur Biografie von Georg von Viebahn siehe den nachfolgenden Beitrag »Einblicke<br />

in den B<strong>und</strong> gläubiger Offiziere« von Hartmut Wahl.<br />

2<br />

Siehe: Deutsche Evangelische Allianz e. V. (https://www.ead.de/ueber-uns/auftrag-berufung<br />

– 12.07.2022)<br />

3<br />

Georg von Viebahn hatte zu vielen »gläubigen Brüdern unter den Pfarrern der Landeskirche«<br />

noch ein fre<strong>und</strong>schaftliches Verhältnis wie zum Beispiel Pfarrer W. Michaelis/


44 <strong>Klaus</strong>-<strong>Dieter</strong> <strong>Zunke</strong><br />

Mit der Allianzbewegung war der kirchenfreie <strong>Christ</strong> durch regelmäßige<br />

Konferenzteilnahme in thüringischen Bad Blankenburg <strong>und</strong> <strong>als</strong> langjähriger<br />

Hauptredner aktiv verb<strong>und</strong>en. Darüber hinaus war er aber weiterhin<br />

in Berlin engagiert. Durch eine Nichte des Gener<strong>als</strong> von Blücher entstand<br />

in Berlin-Schöneberg in der Hohenstaufenstraße 65 eine christliche Gemeinschaft<br />

mit einem vielfältigen missionarischen Angebot. Dort war er<br />

häufiger Gast <strong>und</strong> Evangelist. Seine sogenannten »Maiwochen in der Hohenstaufenstraße«<br />

waren wegen seiner Verkündigung gut besucht. Aber<br />

die große Zahl war für ihn nicht entscheidend, sondern ihm ging es vor<br />

allem um die persönliche Glaubensbeziehung des Einzelnen zu Jesus<br />

<strong>Christ</strong>us. Im Mittelpunkt seiner Verkündigung stand: »Die Bibel weiß für<br />

alle Menschen, auch für uns deutsche Offiziere, nur einen Weg der Errettung,<br />

nämlich, dass der Sünder sich bekehre.« 4 Nachfolge Jesu war für ihn, die<br />

persönliche Begegnung mit anderen <strong>Christ</strong>en, gemeinsames Gebet, die Bibellese,<br />

ein bekenntnishafter Lebensstil.<br />

Der »B<strong>und</strong> gläubiger Offiziere«<br />

Nachdem Generalleutnant von Viebahn am 18. April 1896 aus dem aktiven<br />

Dienst ausgeschieden war, konnte er sich ganz seiner evangelistischen<br />

Tätigkeit unter den <strong>Soldat</strong>en widmen. Der Schwerpunkt seiner ständig<br />

wachsenden Arbeit lag bei der Zielgruppe der Offizierskameraden. Am<br />

4. März 1898 lud er zu einer ersten Offizierskonferenz in Berlin ein, die<br />

zur Gründung des »B<strong>und</strong>[es] gläubiger Offiziere« führte. 5 Auf diesen Anfang<br />

folgten später am gleichen Ort die jährlichen großen »Märzkonferenzen«.<br />

Im Laufe der Jahre sammelte sich ein wachsender Kreis von Offizieren<br />

mit ihren Frauen . Ziel der Gemeinschaft war es, tief verwurzelte christliche<br />

Persönlichkeiten im Offizierskorps zu schaffen. Von Viebahn hatte einen<br />

ausgesprochen weiten Wirkungsradius <strong>und</strong> war oft Wochen lang <strong>unterwegs</strong>.<br />

1899 erfolgte eine Reise nach Schweden, auf der er geistliche Vorträge<br />

vor Offizieren hielt. Weitere Reisen dorthin <strong>und</strong> auch in die Schweiz<br />

⎯⎯⎯<br />

Bielefeld, Friedrich von Bodelschwingh/Bethel; Brandenburg, Georg von Viebahn, S. 241,<br />

252.<br />

4<br />

Auszug aus dem Vortrag v. Viebahns (4.3.1898) in: Brandenburg, Georg von Viebahn,<br />

S. 201.<br />

5<br />

Siehe nachfolgender Artikel.


Georg von Viebahn 45<br />

etc. fanden in den Jahren danach statt. 6 Schon hier geschahen <strong>als</strong>o Begegnung<br />

<strong>und</strong> geistlicher Austausch über nationale Grenzen hinweg.<br />

In dieser Verbindung oder sogar Übereinstimmung von <strong>Soldat</strong>- <strong>und</strong><br />

<strong>Christ</strong>sein sah eine große <strong>und</strong> wachsende Zahl älterer sowie jüngerer Kameraden<br />

die besondere Identität sowie Autorität ihres Mitchristen. Zugleich<br />

fand von Viebahns Dienst »in verschiedenen Formen freier, interparochialer<br />

<strong>und</strong> interkonfessioneller Laienmissionsarbeit ihren Ausdruck«. 7<br />

Breite Wirkung – weit über seinen Tod hinaus – hatte auch das Schrifttum<br />

des Gener<strong>als</strong>. Von Viebahn veröffentlichte eine große Zahl von evangelistischen,<br />

seelsorgerlichen <strong>und</strong> lehrhaften Schriften, die kostenlos an<br />

(ihm unterstellte) Truppenteile verteilt wurden Da er in engem Kontakt<br />

mit seinen Offizierskameraden lebte, kannte er ihre Probleme <strong>und</strong> schrieb<br />

für das praktische Alltagsleben, was zu der großen Verbreitung der Schriften<br />

beitrug. 8<br />

Am 1. Oktober 1895 erschien die erste Nummer der »<strong>Soldat</strong>enpredigten«<br />

(ab 2. Jg. »Zeugnisse eines alten <strong>Soldat</strong>en an seine Kameraden«) –, die<br />

sich zuletzt in einer Auflagenhöhe von 150-170.000 Expl. an <strong>Soldat</strong>en in<br />

Heer <strong>und</strong> Marine wandten. Auch außerhalb des Heeres wurde sein Schrifttum<br />

–in verschiedene Sprachen übersetzt – verbreitet. Ab 1899 entstand<br />

die Vierteljahresschrift »Schwert <strong>und</strong> Schild« , die sich unmittelbar an die<br />

Offiziere richtete. Dann erschien die berufsspezifische Bibellesehilfe: »Bibellesezettel«.<br />

<strong>Christ</strong>sein keine Privatsache<br />

Von Viebahns kritische Einstellung der Kirche <strong>und</strong> ihren Hauptamtlichen<br />

gegenüber führte dazu, dass er im Gegenzug der ehrenamtlichen Mitarbeit<br />

mehr Bedeutung zumaß. Er verstand sein <strong>Christ</strong>sein nicht <strong>als</strong> Privatsache,<br />

sondern sah sich gerade <strong>als</strong> <strong>Soldat</strong> dazu berufen, die Botschaft der Bibel<br />

weiterzusagen. Er wollte sie <strong>als</strong> Lebenshilfe möglichst vielen <strong>Soldat</strong>en zugänglich<br />

machen, allerdings vorrangig Offizieren, weil sie wiederum Verantwortung<br />

für andere hatten.<br />

⎯⎯⎯<br />

6<br />

1901 sprach v. Viebahn in Straßburg vor etwa zwölfh<strong>und</strong>ert <strong>Soldat</strong>en, in: Brandenburg,<br />

Georg von Viebahn, S. 154.<br />

7<br />

Brandenburg, Georg von Viebahn, S. 252.<br />

8<br />

Noch in den 1930er-Jahren wurde durch die »Deutsche Traktat-Gesellschaft« das Schriftgut<br />

des Gener<strong>als</strong> in den Kasernen der Reichswehr verbreitet; s. von Viebahn, Memini,<br />

S. 357.


46 <strong>Klaus</strong>-<strong>Dieter</strong> <strong>Zunke</strong><br />

Die berufsethischen Fragen klammerte von Viebahn nicht aus <strong>und</strong> nahm<br />

zu Themen wie Duell/Zweikampf, moralischen Fragen wie Sexualität oder<br />

der Ehe, zum Kriegsdienst etc. Stellung, wobei seine moralisch rigorosen<br />

Haltung verb<strong>und</strong>en mit einer klaren Verbindlichkeit wohl nicht jedermanns<br />

Sache war. Man kann darin aber auch eine kompromisslose Zielstrebigkeit<br />

sehen, die von Viebahn aufgr<strong>und</strong> seiner familiären <strong>und</strong> militärischen<br />

Prägung – <strong>und</strong> teilweise wohl auch durch die ursprüngliche Zugehörigkeit<br />

zur Versammlung – zeigte.<br />

Das <strong>Soldat</strong>sein <strong>und</strong> der Einsatz im Krieg wurden <strong>als</strong> sinnvoll <strong>und</strong> geboten<br />

angesehen <strong>und</strong> auch nicht kritisch hinterfragt, <strong>als</strong> der Sohn Wilhelm<br />

von Viebahn 1914 fiel. Bis zu seinem Tod 1915 war er durch sein mündliches<br />

<strong>und</strong> schriftliches Glaubensbekenntnis darum bemüht, dass vor allem<br />

<strong>Soldat</strong>en zum Glauben an Jesus <strong>Christ</strong>us fanden.


Anhang 217<br />

Autorenverzeichnis<br />

BADER, CHRISTIAN<br />

Oberst i. G., Unterabteilungsleiter, Kommando Streitkräftebasis, Bonn;<br />

Kdr Zentrum Operative Kommunikation Bw, Verwendungen im Personalmanagement<br />

<strong>und</strong> integriert, AFG-Einsatz, NATO-Neapel.<br />

Jahrgang 1959, wohnhaft in Rheinbach.<br />

BERGER, RALF<br />

Oberstleutnant, Referent Einsatzgleiche Verpflichtungen KSB, Bonn;<br />

Ausbildung zum Artillerieoffizier, Stv. Kdr. OpInfo, Hörsaalleiter OSH/Dresden, Dezernatsleiter<br />

Streitkräfteamt.<br />

Jahrgang 1962 , wohnhaft in Bonn-Röttgen.<br />

BÖSCHE, LUKAS<br />

Oberleutnant; StudOffz UniBw München, ehem. Leiter »Hauskreis UniBw München«.<br />

Jahrgang 1989, wohnhaft in München.<br />

ENGELHARDT, ROBIN<br />

Oberleutnant; StudOffz UniBw München, ehem. Leiter »Hauskreis UniBw München«.<br />

Jahrgang 1994, wohnhaft in München.<br />

HIETZKE, DR. MED. RAHEL<br />

Oberstabsarzt, Assistenzärztin für Chirurgie/B<strong>und</strong>eswehr Zentralkrankenhaus Koblenz;<br />

Medizinstudium in Mainz, BAT-Pool/Auslandseinsätze 2018–2021.<br />

Jahrgang 1989, wohnhaft in Koblenz.<br />

HÜFKEN, MARTIN<br />

Martin Hüfken, Pfr. i. R.; Gemeindepfarramt im Fläming, Direktor des Diakonissen<br />

Mutterhauses Elbingerode; 2010 Militärpfarrer Unteroffiziersschule des Heeres (Delitzsch)<br />

u. a.; Einsätze ISAF 2012, RS 2016, RS 11-2019/2020.<br />

Ruhestand ab Juni 2022, wohnhaft in Elbingerode/Oberharz.<br />

KEISER, GERHARD<br />

Oberstleutnant a. D., 1958 Eintritt in die B<strong>und</strong>eswehr, Offiziersausbildung, Kompaniechef,<br />

Stabsoffizier Militärisches Nachrichtenwesen, 9 Jahre NATO-Stäbe.<br />

Jahrgang 1938, wohnhaft in Bad Neuenahr.<br />

1985-1993 Vorsitzender der »Cornelius-Vereinigung (CoV)«.<br />

KISSEL, WILFRIED †<br />

Oberstleutnant a. D.; nach Abgabe des Beitrages 2021 verstorben.


218 Anhang<br />

KLINGENBERG, KLAUS-DIETER<br />

Stabsfeldwebel a. D.; Zugführer <strong>und</strong> Ausbilder San/ABC Teileinheit, zuletzt KpFw eines<br />

Reservelazaretts. Mitarbeiter der »Arbeitsgemeinschaft <strong>Soldat</strong>enseelsorge (ags)«<br />

<strong>und</strong> Cornelius-Vereinigung sowie des Intern. GIDEON-B<strong>und</strong>es.<br />

Jahrgang 1938, wohnhaft Weltersbach.<br />

ERHARD KNAUER<br />

Ev. Militärgeneraldekan a. D., Gemeindepfarrer Lingen (Ems), Militärpfarrer in Hildesheim,<br />

Militärdekan OSH/Hannover, Superintendent in Cuxhaven, Ltr. Ev. Kirchenamt<br />

für die B<strong>und</strong>eswehr (EKA)/Bonn.<br />

Wohnhaft in Bonn.<br />

MAYER, DR. DR. RAINER<br />

Ev. Pfr. in der Bayrischen <strong>und</strong> Württembergischen Landeskirche; Univ.-Prof. a. D.; Arbeits-<br />

<strong>und</strong> Publikationsschwerpunkte: Theologie <strong>und</strong> Biographie D. Bonhoeffers; Sozialethik;<br />

Prakt. Theologie: Didaktik des Religionsunterrichts, Schwerpunkt Berufsbildende<br />

Schulen, Seelsorge.<br />

Jahrgang 1941, wohnhaft in Stuttgart.<br />

MEYER, HERMANN<br />

Oberst a. D.; Stv. Kdr Panzergrenadierbrigade 37 »Freistaat Sachsen«,<br />

LehrGrpKdr OSH/Dresden, BerLtr Coaching/FMO Zentrum Innere Führung, Einsätze<br />

Somalia, Balkan <strong>und</strong> Afghanistan, z. Zt. Fieldworker Africa East & Africa South for<br />

Military Ministries International.<br />

Jahrgang 1957, wohnhaft in Montabaur.<br />

SAWICKI, DR. IGOR<br />

Colonel ret.; Mechanical Department of the Military University of Technology (MUT),<br />

PhD in economics, Polish Army for 31 years: lecturer, assistant professor/head of the<br />

department Higher Officers' Schools in Dęblin and Poznań; 2002 owner of a patent office<br />

in Warsaw.<br />

Born 1950, lives in Warsaw/Polen.<br />

Co-fo<strong>und</strong>er and long-term president of MCF »Korneliusz«/Polen.<br />

SCHEFFLER, HORST<br />

Leitender Ev. Militärdekan a. D.; Gemeindepfarrer in Köln, Ev. Militärseelsorge in Koblenz,<br />

München, Mainz <strong>und</strong> Potsdam, Vorsitzender der Aktionsgemeinschaft Dienst für<br />

den Frieden (AGDF), heute Mitarbeit in der <strong>Christ</strong>l.-Muslimischen Friedensinitiative<br />

Deutschland (CMFD), sowie Arbeitskreis Frieden <strong>und</strong> Konflikt der Ev. Akademie<br />

Frankfurt.<br />

Jahrgang 1945, wohnhaft in Zornheim.<br />

SCHMITT, SVEN-MICHAEL<br />

Oberstleutnant, Referent im BMVg/Bonn; Ausbildung zum Panzeroffizier, Führungs-,<br />

Ausbildungs- <strong>und</strong> Stabsverwendungen, u. a. <strong>als</strong> Kompaniechef, Stv. Bataillonskommandeur,<br />

Taktiklehrer, 2003/2004 Einsatz Balkan.<br />

Jahrgang 1971, wohnhaft in Sinzig.<br />

SCHUBERT, DR. HARTWIG VON<br />

Pastor i. R., Ev.-luth. Kirche in Norddeutschland; Gemeindepfarramt Hamburg, Studienleiter<br />

Ev. Akademie Nordelbien, 2004-19 Militärdekan Führungsakademie der<br />

Bw/Hamburg, 2020 Privatdozent für Systematische Theologie Uni/Hamburg.<br />

Jahrgang 1954, wohnhaft in Hamburg.


Anhang 219<br />

TERRY, JOHN MICHAEL<br />

Cdr Royal Navy ret., Reverend; Marine Engineer Officer, service in Falklands<br />

War/NATO Bosnia, 3 years at Bible college in Cambridge, Bachelor’s Degree in <strong>Christ</strong>ian<br />

Theology, 2010 priest, Vicar of St Mary Hook/Church of England.<br />

Born in 1956, lives Warsash/GB.<br />

Member of the UK’s Officers’ <strong>Christ</strong>ian Union.<br />

AMCF-Vice President for south and central Europe.<br />

THIEME, MATTHIAS<br />

Oberleutnant; StudOffz UniBw München, »Hauskreis UniBw München«.<br />

Jahrgang 1998, wohnhaft in München.<br />

TROMMER, DOMINIK<br />

Leutnant; StudOffz UniBw München, Leiter »Hauskreis UniBw München«.<br />

Jahrgang 1998, wohnhaft in München.<br />

USLAR, DR. ROLF VON<br />

Oberstarzt/Referatsgruppenleiter Sanitätsdienst BMVg/Berlin;<br />

1. Gener<strong>als</strong>tabslehrgang der Streitkräfte (LGAN)/FüAkBw; Stabs- <strong>und</strong> Führungsverwendungen,<br />

Stabsoffizier HQ ISAF Kabul (2011), Unterabteilungsleiter Organisation<br />

Kommando Sanitätsdienst Bw.<br />

Jahrgang 1969, wohnhaft in Bonn/Berlin.<br />

Sekretär der »Cornelius-Vereinigung«.<br />

WAHL, HARTMUT<br />

Pastor i. R. / B<strong>und</strong> Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden(BEFG), Theologiestudium<br />

Theol. Seminar Buckow/Märk. Schweiz, verschiedene Gemeindedienste. Ausbildung<br />

Ehe- <strong>und</strong> Lebensberater, Familientherapeut, Supervisor <strong>und</strong> Lehrsupervisor, Arbeit<br />

<strong>und</strong> Leitung Ev. Beratungsstelle Berlin/Brandenburg.<br />

Jahrgang 1948, wohnhaft in Velbert.<br />

ZIEROLD, SACHA<br />

Oberst i. G., Referatsleiter im BMVg; Ausbildung zum Panzeroffizier, Gener<strong>als</strong>tabsausbildung<br />

FüAkBw Hamburg, verschiedene Stabs- <strong>und</strong> Führungsverwendungen, vier<br />

Auslandseinsätze.<br />

Jahrgang 1972, wohnhaft in Berlin.<br />

Vorsitzender der »Cornelius-Vereinigung (CoV)«.<br />

ZIMMERLING, PROF. DR. PETER,<br />

Prof. Prakt. Theologie (Ev.) Uni Leipzig: Schwerpunkt Seelsorge <strong>und</strong> Spiritualität; Mitarbeit<br />

in universitären, kirchlichen <strong>und</strong> gemeinnützigen Gremien <strong>und</strong> Einrichtungen:<br />

Stiftungsrat Geistliches Leben, Schloss Craheim, Missionsausschuss (Vorstand)<br />

Leipziger Mission; Fachbeirat Psychologie & Seelsorge, Ethikkommission der Medizinischen<br />

Fakultät Uni Leipzig, Vorstand der Internationalen Bonhoeffer-Gesellschaft/Sektion<br />

Deutschland, Vorstand Gesellschaft der Fre<strong>und</strong>e christlicher Mystik,<br />

Karlsruhe.<br />

Jahrgang 1958, wohnhaft in Leipzig.<br />

ZUNKE, KLAUS-DIETER<br />

Pastor i. R., Studium Ev. Theologie in Erlangen, USA, Göttingen, Gemeindepfarramt<br />

Meinersen/Kirchenkreis Gifhorn, 1977-87 Ev. Standortpfarrer Celle, 1987-2004 Aufbau/Leitung<br />

»Arbeitsgemeinschaft <strong>Soldat</strong>enseelsorge (ags)«.<br />

Jahrgang 1941, wohnhaft in Gifhorn.


Bibliographische Information der Deutschen Nationalbibliothek<br />

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in<br />

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Cover: Zacharias Bähring, Leipzig<br />

Coverbild: © Archiv der »Arbeitsgemeinschaft <strong>Soldat</strong>enseelsorge (ags)«<br />

Trotz intensiver Nachfrage konnte der Rechtsträger des Fotos nicht geklärt werden.<br />

Bei Information dazu wird der Urheber bei nachfolgender Auflage selbstverständlich<br />

angegeben.<br />

Satz: dbs Computer GmbH, Celle<br />

Druck <strong>und</strong> Binden: Hubert & Co., Göttingen<br />

ISBN 978-3-374-07358-0 // eISBN (PDF) 978-3-374-07359-7<br />

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